And we all love ... the movies ....
#241
Geschrieben 24. August 2007, 17:06
Ein Film, der zurecht den Status eines Kultfilms genießt. Monthy Pythons erster Ausflug auf die große Kinoleinwand bringt dem Zuschauer jede Menge zündender Gags am Fließband, die relativ locker über einen dünnen roten Faden zusammenhängen und die Geschichte von König Arthus und seiner Suche nach dem heiligen Gral erzählen. Das Killerkaninichen, der schwarze Ritter, der einen abgeschlagenen Arm nur als Kratzer bezeichnet, der ewige Disput zwischen Franzosen und Engländern, die ersten Ideen von Demokratie, die Ritter, die sich keine Pferde leisten können, die Ritter die Ni sagen, sind allesamt Klassiker geworden, die jedes Kind kennt oder kennen sollte. Die Filme von z.B. Peter Sellers liefern ja oft auch nur eine lose Aneinanderreihung von Gags und Sketchen, die Art, wie Terry Gilliam dies Prinzip umsetzt, gefällt mir persönlich allerdings viel besser. Die Ritter der Kokosnuss hat so viele zahlreiche zitierwürdige Dialoge, dass er nur noch vom Life of Brian übertrumpft wird.
Ein kurzweiliger zeitloser Klassiker, den man sich immer mal wieder ohne dass er langweilig wird. Durch die wabernden Nebel, sumpfigen Landschaften und den ständigen Dreck überall gewinnt er sogar ein wenig Authenzität, sobald das überhaupt möglich ist. Lediglich am Ende hätte ein wenig gepfeilt werden müssen, das ist mir ein wenig zu einfallos, aber das wurde ja ebenfalls im Nachfolger ausgebessert.
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Filmtagebuch
#242
Geschrieben 24. August 2007, 17:07
Eine vor kurzem erschienene Studie über die Bekanntheit von Filmen hat ergeben, dass mit großer Wahrscheinlichkeit Der Zauberer von Oz der am meisten gesehen Film der Filmgeschichte ist. Eine These die durchaus Stimmen könnte, denn das Musical wurde und wird immer noch seit Jahrzehnte bevorzugt zur Weihnachtszeit gezeigt und ist durch seine märchenhafte Struktur ein idealer Familienfilm, so dass ihn fast jedes Kind, dass Zugang zu Massenmedien hat, gesehen haben dürfte. Und tatsächlich, die Geschichte von der jungen Dorothy, die nach einem Wirbelsturm im fernen Oz landet, und auf ihrer Reise zum Zauberer von Oz, die Vogelscheuche, die so gern ein Hirn hätte, den Löwen, der sogern ein wenig Mut hätte, und den Blechmann, der gerne ein Herz hätte, trifft und mit ihnen Abenteuer bestreitet, dürfte jedem Kind bekannt sein.
Das bekannteste Lied des Films, “Somewhere over the rainbow” wurde im Zuge dieses Filmes zur Hymne der Homosexuellenbewegungen, da man sich im Song ausgedrückten Wunsch nach Freiheit wiederfand. Die Kindheitserinnerungen die man mit dem Film verbindet, sind wohl dass, was ihn zum großen Klassiker machen, denn so an sich hat der Film nicht wirklich viel zu bieten, man fragt sich auch ernsthaft, warum Dorothy so versessen darauf ist, ins triste Kansas zurückzukehren, gerade in Hinblick auf ihren Hund. Der Kontrast von Kansas und Oz wird durch einen der frühesten, eindrucksvollsten Einsatzes von Farbe unterstrichen, Kansas erscheint als trister, trostloser, schwarzweißer Ort, und ab dem Moment, in dem Dorothey in Oz landet, bekommt man ein kraftvolles Farbenspektakel geboten, das wirklich wie in einem Traum erscheint.
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Filmtagebuch
#243
Geschrieben 24. August 2007, 17:07
Gesehen. Vielmehr kann ich zu diesem Western wirklich nicht sagen. Filme die zu der Zeit auch tatsächlich in Mexiko gedreht wurden sind immer sehr leicht zu erkennen, da alle Mexikaner in den Filmen in weiße Kleidung gehüllt sind, die immer strahlend weiß ist, und nicht schmutzig ist. Auflage mexikanischer Zensurbehörden, damit die Amis überhaupt in Mexiko drehen durften. Garry Cooper und Burt Lancaster spielen die Hauptrollen in diesem Buddy-Western über amerikanische Abenteuerer im rebellionsgeprägten Mexiko der 1880er Jahre. Ihre beiden Charaktere sind gänzlich gegensätzlich und so ist auch ihre Beziehung zueinander. Mal sind sie Freunde, mal Feinde, mal Kontrahenten, mal Verbündete. Der Film ist sehr oppulent inszeniert und hatte wahrscheinlich ein recht großes Budget. Es gibt zahlreiche Massenszenen vor eindrucksvollen Kulissen und einige recht gelungen inszenierte Schlachten. Der Film ist einer der ersten die das Format 2:1 verwenden, allerdings wundert es mich, dass trotz dieser Technik relativ wenig Landschaftsaufnahmen zu sehen sind. Ein besonderes Statement ist mir bei diesem Film auch nicht wirklich aufgefallen, wobei ich ihn auch nicht sooo aufmerksam gesehen habe, er erzählt einfach eine Geschichte über das Abenteuer, übers Gold, Frauen und die Beziehung zweier Männer in den Zeiten des Wilden Westens.
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Filmtagebuch
#244
Geschrieben 24. August 2007, 17:07
Der erste Animationsfilm aus Sonys neu gegründetem Animationsstudio bleibt ziemlich blass, wirkt uninspiriert und kann sich nicht mit den Werken von Disney oder Dreamworks messen. Jagdfieber wirkt einfach wie einer von vielen Animationsfilmen vom Fließband. Man sollte sich vielleicht, gerade bei einem Erstlingswerk eher auf Qualität beschränken, statt einfach irgendeinen Film zu drehen. Zwar hat glaube ich selbst schreck sich nicht getraut eine Anspielung auf Freitag den 13. zu machen, aber ansonsten bietet die Story ungefähr dass, wsa man vom Trailer her erwartet. Der Film enthält zwar einige nette Gags, aber allein die Animationen sind nicht auf der Höhe der Zeit, da kann die heutige Computertechnik deutlich mehr. Das fällt besonders auf, wenn man den Film als BlueRay sieht. Somit bleibt Jagdfieber in erster Linie ein Kinderfilm, dem erwachsene Zuschauer nicht wirklich viel abgewinnen können.
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Filmtagebuch
#245
Geschrieben 26. August 2007, 05:25
Hinter diesem Film steckt mehr, als man auf den ersten Blick vermuten mag. Nach dem Trailer oder einer kurzen Inhaltsangabe denkt man, es handelt sich um eine normale amerikanische Liebeskomödie, vollgepackt mit sinnlosen Klamauk und Slapstick. Doch tatsächlich bekommt man eine Komödie und eine Romanze geboten, deren Handlung zwar unterhalb der Gürtellinie spielt, deren Niveau allerdings weit darüberliegt und der es gelingt, fast unbewerkt mehr Poesie zu versprühen als es manchen Filmen gelingt, die eben dies auf Krampf wollen.
Die junge attraktive Regieassistentin Allison ist soeben befördert worden und feiert dieses Zusammen mit ihrer älteren Schwester Debbie in einem Club. Dort lernt sie Ben kennen, einen nicht ganz schlanken, aber auch nicht wirklichen dicken, momentan arbeitslosen, und eigentlich nicht ganz ihrem Stil entsprechenden Kiffer. Doch der Alkohol tut seine Wirkung und so haben die beiden einen sehr amüsanten Abend, der in Allisons Bett und schließlich in einer Schwangerschaft landet. Von dieser bemerkt Allsion erst acht Wochen später etwas und entschließt sich, Ben davon in Kenntnis zu setzen, obwohl die beiden seit dem keinen Kontakt mehr hatten und sie eigentlich acuh gar nicht wild darauf war, diesen wieder zu haben. Zunächst geschockt geraten beide in einen Streit, an dessen Ende sie aber unerwarteter Weise beschließen sich nochmal neu kennenzulernen um zu sehen, ob sie nicht vielleicht doch zusammen passen und so dem Baby eine Art Familie bieten können. Im folgenden erzählt der Film von all den Problemen, die diese Art der Schwangerschaft und Beziehung mit sich bringt, seien es nun die emotionalen, die sozialen oder gar die körperlichen Folgen.
Mit Ben und Allison stehen sich zwei Welten gegenüber. Allison verkörpert das gehobene, erfolgsorientiere, prestigesüchtige Amerika, wo man Wert auf einen guten Job, einen gepflegten und gut verdienenden Partner legt, auf ein hübsches Haus, und auf das eigene gesellschaftliche Ansehen, wobei Allison durchaus eine sehr nette und symphatische Person ist, und keineswegs als Spießerin rüberkommt. Auf der anderen Seite steht Ben, eine klassische Couchpotatoe, der in einer WG mit kiffenden Kumpels wohnt, die sich einen Spass draus machen, sich gegenseitig in die Kissen zu furzen und die ohne wirklichen Plan in den Tag hineinleben und deren derzeitiges Projekt eine Webseite ist, auf der man nachschauen kann, welcher weibliche Star in welchem Film zu welchem Zeitpunkt nackt ist, und was man von ihm sieht.
Und gerade in diesen Gegensätzen liegt die Magie des Films. In ihren Begegnungen liegt so viel alltägliche Wahrheit, dass man sich sehr oft erschrocken an sich selbst erinnert fühlt. In manchen Szenen und Dialogen liegt mehr Poesie und Wahrheit, als in manchen anderen Independentproduktionen, die sich genau um dieses Thema bemühen. Und gerade diese Szenen sind es, die den Film mit Wärme füllen, und aus ihm nicht einfach noch eine weitere typische amerikanische Romedy machen, wie man es so unschön nett, sondern einen überaus sehenswerten Film, von den Machern und dem gleichen Team wie “Jungfrau, 40, männlich sucht…”. Schon erschreckend, dass dieses Jahr die Komödien die vorderen Plätze bei den Topfilmen einnehmen, aber der Film gehört ja eigentlich zum Produktionsjahr 2006. In diesem dürfte er allerdings die beste Komödie gewesen sein.
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Filmtagebuch
#246
Geschrieben 26. August 2007, 05:25
Manchmal ist es kaum zu glauben, dass es Pixar noch gelingen kann, sich selbst zu übertreffen, doch sie schaffen es immer wieder. Nach dem letzten und bisher ersten Ausrutscher Cars, gelingt es Pixar aber wieder zu alten stärken zurückzukehren und mit Ratatouille auf dem bisherigen Höhepunkt anzugelangen. Die Geschichte von Remy, der Ratte die das Schicksal hat als Feinschmecker geboren worden zu sein und sich in die franzsösische Küche verliebt hat, ist einfach brillant umgesetzt worden. Zeitweise vergißt man sogar, dass man eigentlich einen Animationsfilm sieht. Im englischen Orginal sind die Stimmen absolut treffend ausgewählt worden, und die Sprecher liefern eine Performance,die zu jeder Zeit zur Geschichte und zum Charakter passt. Hoffentlich liefern die deutschen Synchronsprecher eine ähnlich gute Leistung ab. Die Animationen sind absolut hervorragend, wenn sich die Macher von Jagdfieber diesen Film ansehen, werden sie sicher weinen müssen. Die Aufnahmen von Paris, die Zeichnungen des Essens und vor allem der Menschen, das ganze erinnert eher an einen klassischen Comic, denn an einen Animationsfilm, nur dass halt durch den Animationsfilm das Gesamtbild runder ist, die Farben kräftiger, die Einstellungen mehr Details enthalten und das ganze an sich einfach, … schwer in Worte zu fassen, für meine Begriffe vereint Ratatouille das beste aus den zwei Welten, die Stimmung eines klassischen Zeichentrickfilms kombiniert mit der technischen Klasse des heutigen Animationsfilms. So und nicht anders müssen Animationsfilme heute aussehen und jeder künftige Film eines anderen Studios, aber auch Pixar selbst, wird sich an diesem Film messen müssen. Und die Meßlatte liegt doch recht hoch, wenn man sich diese gerade kursierenden Pinguin- und Bärenfilme so ansieht. Genau wie der zuvor gesehen Knocked Up ist Ratatouille ein Film mit sehr viel Witz, sehr viel Wärme und vor allem, mit sehr viel Herz.
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Filmtagebuch
#247
Geschrieben 26. August 2007, 05:25
The Fountain wurde von der Kritikern verissen, von den Zuschauern jedoch geliebt, was sich u.a. an der recht guten IMDB Wertung von 7.6 ablesen lässt. Und in der Tat ist der Film recht kontrovers. Auf der eine Seite steht die Story des Films von Aronofsky, dem Schöpfer des genialen Requiem for a Dream. Sie spielt parallel auf drei Zeitebenen im Jahr 1500, 2000 und 2500. Die Geschehnisse in diesen drei Zeitabschnitten werden parallel erzählt, aber dennoch innerhalb der einzelnen Abschnitte chronologisch. Wie sie genau in Bezug stehen ist und bleibt unklar, und es bleibt dem Zuschauer überlassen, sie in eine Beziehung zueinander zu setzen. Wahrscheinlich ist, dass alle Zeitebenen im Jahr 2000 ihren Ursprung haben, da sich hier die Kernhandlung abspielt, und die 1500er Handlung der aus dem Buch Izzi entspricht, während die 2500er das letzte von Tommy geschriebene Kapitel darstellt, in dem er seine Erlebnisse rund um und nach dem Tod von Izzi verarbeitet. Das ganze ist durchaus esoterisch untermalt und hat religiöse Untertöne, und manchmal wird man als Zuschauer auch sehr direkt drauf gestoßen, etwa wenn Tommy wie Budda in gleißendes Licht gehüllt da sitzt, jedoch versucht der Film nie, ein religiöse Film zu sein.
Auf der andere Seite stehen die Bilder, die Optik, die visuellen Effekte, der Sound, und die Darsteller. Aronofsky entwickelt einen ganz eigenen Stil und schafft fantastische Welten, gerade die Zukunft in der Tommy und der Baum, der eine Reinkarnation ovn Izzi darzustellen scheint in einer Blase durchs Weltall reisen ist absolut mystisch und fantastisch dargestellt. Aronfsky setzt dem Zuschauer eine, nein drei Welten vor, die alle eigenständig zu sein scheinen aber dennoch irgendwie zueinander in Bezug stehen. Es ist defintiv kein Film, den man einfach über sich ergehen lassen kann, man muss schon aufpassen und selbst Schlüsse daraus ziehen. Ob man aus dem dargebotenen dann auch wirklich etwas ziehen kann, oder ob es sich inhaltlich wirklich nur um den Trash handelt, von dem die Kritiker sprechen, bleibt jedem selbst überlassen, auf jeden fall ist The Fountain ein visuell und atmosphärisch sehr einnehmender Film, der auf jeden Fall mehr ist als die Summe seiner Einzelteile. Wie viel mehr, dass muss jeder selbst herausfinden.
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Filmtagebuch
#248
Geschrieben 26. August 2007, 05:26
Gleich in der ersten Szene wird man auf das eingestellt was einen erwartet, zwei junge hübsche Frauen die oben rum nur einen BH tragen sind in einer Grube gefangen, und ein in einer Fußfalle an einem Baum hängender Mann mittleren Alters wird von einem Killer so abgestochen, dass ihm das Blut literweise über den Körper läuft. Das ganze begleitet von relativ fröhlichen Popmusikklängen, die der Szene nahezu ihren gesamten Schrecken nehmen. Leider führt einen das ganze in die Irre. Die anfangs gezeigte Szene ist eine Szene vom Ende des Films und im folgenden bekommen wir zunächst gezeigt, wie es soweit kam. Severance will eine Horrorkomödie mit viel schwarzen, britischen Humor sein. Und tatsächlich ist der Film irgendwo dazwischen, ohne je das eine, oder das andere zu sein, und wirkt mehr wie eine Schnitzeljagd im Wald. Wirkliche Spannung kommt nie auf, geschweige denn Komik, von wirklichen Horroreffekten ganz zu schweigen. So ist einer der Höhepunkte des Films die Szene, in der versucht wird, ein abgerissenen Bein in einem Kühlschrank zu deponieren. Ansonsten strahlen die unheimlichen Gestalten im Wald nie eine Bedrohung aus, nie weiß man, warum sie durch den Wald rennen und Menschen killen, auch auf die Umgebung, die schon recht viel in die Handlung einbezogen wird, und irgendeinen alten Komplex darzustellen scheint, wird nie Bezug genommen. Es ist ja nicht schlimm, wenn ein Horrorfilm nicht viel Handlung hat, aber so ein wenig sollte schon erklärt werden, was geschieht und warum es geschieht, und sei es auch nur durch Hinweise. Der heute Nacht gesehene The Hills Have Eyes macht da doch viel mehr richtig. Vergleicht man die beiden Filme miteinander, so ist THHE zwar keine Komödie, doch dass ist Severance auch nie, dafür bietet THHE Story, Spannung, Charaktere, Gore, Splatter, Horror, wirkliche Bedrohung und sogar eine politische Aussage. Bei Severance fehlt irgendwie alles. Wenn er wenigstens komisch gewesen wäre, oder symphatische Charaktere gehabt hätte. Es gibt so viele gute Filme, die man sehen könnte. Sie alle sind diesem Film wohl vorzuziehen.
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Filmtagebuch
#249
Geschrieben 26. August 2007, 05:26
Bis zum heutigen Tage habe ich noch nie einen Film mit Marilyn Monroe gesehen, und in meiner Erinnerung war sie immer eine eher nicht ganz so schlanke, eher stabilere Frau, die für mich jedem Schönheitsideal zum trotz doch sehr weit weg war vom Sexsymbol, so dass ich dass Brimborium dass um sie gemacht wurde und wird nie ganz nachvollziehen kann. Wie gesagt, bis zum heutigen Tage. Nach der ersten Sichtung eines Monroe Films kann ich nur bestätigten dass Marilyn noch im Alter von 33 Jahren ein absolutes Sexsymbol ist, und sie denke ich auch im heutigen Vergleich locker gegen andere hübsche Schauspielerinnen bestehen könnte. Sie als Archetyp des blondes Sexsymbols anzupreisen ist denke ich keine Untertreibung und mittlerweile kann ich dass Brimborium nachvollziehen. Allein in der Zugszene, in der sie zu Curtis in die Koje huscht enthält mehr Erotik und Sex als jeder Hardcorestreifen, allein durch Anspielung und leise Präsenz wird eine ungeheure Spannung aufgebaut und wohl so ziemlich jeder Mann hat mitleid mit dem als Frau verkleideten Joe, und wünscht sich doch insgeheim in seine Position, selbst wenn das bedeuten würde, Frauenkleider tragen zu müssen. In der Szene in der sie “I Wanna Be Loved By You” singt, setzt die geschickte Ausleuchtung der sexuellen Spannung noch einmal einen drauf. Das ganze wirkt heute immer noch beeindruckend, wo wir doch schon ganz anderes gewohnt sind, mich hätte durchaus die Reaktion der Männerwelt Anfang der 60er auf diesen Film interessiert.
Und das alles, obwohl es Monroe körperlich gar nicht gut ging. Sie leidete unter ihrer Drogensucht, hatte starke psychische Probleme, die dazu führten, dass sie manche Szenen bis zu 80 mal wiederholen musste und sie es nahezu 50 mal nicht hinbekommen hat, den Satz “It’s me, Sugar” richtig vorzutragen. In der Einstellung, in der sie es dann schaffte, stand sie mit dem Rücken zur Kamera, so dass Regisseur Wilder schließlich aufgab, und die Szene nachsynchronisieren ließ. Dazu kam, dass Monroe während der Dreharbeiten schwanger war (wie so oft wahrscheinlich eine Fehlgeburt, da sie keine bekannten Kinder hat), was ihre körperliche Konstitution nochmals verschlimmerte, was man später an manchen Stellen im Film auch sieht. Doch trotz all dieser Schwierigkeiten, und ihrer wohl eher mangelnden Fähigkeiten als Schauspielerin in dieser Lebensphase bleibt ihre Wirkung unverändert, auch wenn sie zunehmend unzufriedener damit war, auf die Rolle des blonden Dummchen festgelegt zu werden. Natürlich spielt sie in diesem Film ihre Paraderolle, ein blondes Dummchen. Nun, vielleicht nicht wirklich dumm, aber auf jeden Fall naiv.
Letztlich muss man aber wohl sagen, dass Monroe zwar ungemein wichtig für die Optik des Films ist, die wirklichen Stars, die den Film bestimmen und ihm Leben geben sind Tony Curtis und Jack Lemmon. Die beiden sind das Herz dieser Travestiekomödie, die wohl zurecht zu einer der besten, wenn nicht gar der besten Komödien aller Zeiten gewählt wurde (wobei solche Hitlisten ja immer nicht so übermäßig ernst zu nehmen, gerade unter Filmen wird es nie DEN besten einer Gattung oder eines Genres geben). Wilder wollte zwar Männer in Frauenkostümen, aber er wollte keine Tunten, so dass der Anlass der beiden die Rollen zu wechseln in durchaus ernster, gar lebensbedrohender ist, und ihre Notlage glaubhaft macht, und so spielen die zwei auch. Zunächst haben Lemmon und Curtis Frauenkleider auf dem Studiogelände getragen, und nachdem sie nirgends aufgefallen sind, haben sie an verschiedenen Orten auf Damenklos ihr Make-Up überprüft, und nachdem selbst dort keiner der anderen anwesenden Frauen etwas aufgefallen ist, waren sie überzeugt, dass sie durchaus glaubhaft den Mann im Frauenkostüm, der nicht auffällt spielen können. Um das ganze aber noch einen Tick glaubhafter zu machen, haben sie sich gegen das Trainig gewehrt, in welchem sie lernen sollten auf Stöckelschuhen zu gehen, denn schließlich sollten sie nicht aussehen wie Frauen die auf Stöckelschuhen gehen, sondern wie Männer, die versuchen wie eine Frau auf Stöckelschuhen zu gehen. Die beiden ergänzen sich prächtig und wirken in ihren Rollen als Frauen durchaus symphatischer als in der kurzen Zeit, in der sie als Männer agieren. Dieser Film ist wirklich ein Faszinosum, die zwei Stunden vergehen wie im Flug und die Geschichte bietet recht viel, durchdachten Witz, Millionäre, Blondinen, ein Frauenorchester, Mafiagangster, einen Killer in einer Geburtstagstorte, Travestie und Verwechslung, Musik, ein flottes Tempo, brillante Darsteller und eine herrliche Kamerarbeit, so dass der Film auch nach fast 50 Jahren noch voll überzeugen, begeistern und faszinieren kann, und sogar sein Ende hat immer noch die gleiche Wirkung wie seinerzeit, denn wer rechnet schon damit dass Fielding auf Daphnes Offenbarung “Ich bin ein MANN” mit “Niemand ist vollkommen” antwortet. Dieser Satz ist dann zugleich auch sinnbild für den Film, oft wird in diesem Gedanken der Einwand gebracht, dass auch Filme dass nicht sein können, man nach “Manche mögens heiss” aber durchaus zweifel daran bekommen könnte. Ob dem nun wirklich so ist, muss jeder selbst entscheiden :-) Wer diese Screwballkomödie bisher noch nicht gesehen hat, sollte dies unbedingt nachholen.
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Filmtagebuch
#250
Geschrieben 26. August 2007, 05:26
Nachdem ich von der Wirkung und dem Stil Black Snake Moans schon recht beeindruckt war, war es an der Zeit, sich den ersten großen Hollywoodfilm von Craig Brewer anzusehen, der in den Kritiken zu BSM ziemlich hochgelobt wurde, unter anderem von spiegel online. Und tatsächlich schafft es Hustle & Flow sich an die Spitze der bis heute gesehenen Filme aus dem Produktionsjahr zu schieben und dabei Batman Begins von der Spitze zu stoßen. Die Grundgeschichte des Films wurde schon zig Mal erzählt, ein im Ghetto lebeneder Underdog, aus der schwarzen Unterschicht, hat den Traum, diesen Sumpf zu verlassen und durch Musik, durch Hip Hop, den Durchbruch zu schaffen. Die Grundidee ist als altbekannt. Die Art und Weise wie diese Geschichte erzählt wird, ist aber durchaus bemerkenswert. In BSM war der Blues der eigentliche Star des Films, auch wenn Jackson und Ricchie hervorragend gespielt haben, in Hustle & Flow schafft es der kraftvolle Hip Hop hingegen nicht, dem brillant aufspielenden Terrence Howard und seinen Nebendarstellern die Show zu stehlen.
Der Film spielt zwar im Millieu von Prostituierten, Zuhältern, Drogendealer und Junkies, aber dennoch hält er sich mit irgendwelchen Gesellschaftskritiken vornehm zurück, die Darstellung der Zustände und Verhältnisse wirkt einfach sehr natürlich, ohne ein großes Statment setzen zu wollen. Brewer legt sein Hauptaugenmerk auf die Charaktere, ihre Entwicklung und Beziehungen zueinander und trifft damit voll ins schwarze. So ist man anfangs verwirrt, weil man mit zahlreichen Schicksalenen und Charakteren konfrontiert wird, nach und nach fügt sich das ganze aber zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen. Jeder Charakter in diesem Film hat seinen eigene Geschichte und wirkt glaubhaft, es handelt sich in der Tat um eine der besten recherchierten und umgesetzten Milleustudien, die ich in der letzten Zeit gesehen habe. Und auch wenn die Geschichte wie schon erwähnt zwar schon oft erzählt wurde, so wie hier wurde sie selten erzählt, hier werden Hoffnungen geschürt und Träume zum Platzen gebracht, der Aufstreber mit der Realität konfrontiert und er droht im Sog seiner Herkunft unterzugehen. Und dennoch bleibt am Ende ein Funken Hoffnung. Das Ende schafft das Kunststück zugleich ein Happy End zu sein, auf der anderen Seite aber auch nicht. Sowas sieht man selten in einem Film. Brewer ist auf jeden Fall ein Regisseur, den man im Auge behalten soll, denn von Filmen, bei denen im Vorspann steht, dass sie MTV mitproduziert wurden, erwartet man eigentlich nicht wirklich viel.
In Hustle & Flow ist der Hip Hop, um den sich die Geschichte vordergründig dreht, die ganze Zeit im Hintergrund präsent, und drängt sich nur selten mit kraftvolles Beats in den Vordergrund, schafft es dann aber, auch über den Film hinaus im Gedächnis zu bleiben. So ist es Djays Hit, der einem auch nach dem Abspann noch durch den Kopf geht, und dazu anregt, über den Film nachzudenken. Aber acuh wenn es nicht um den Song selbst geht, ist der Score des Films immer auf den Punkt passend. Selbst wenn man, wie ich rein gar nichts mit Hip Hop anfangen kann, ist der Film absolut sehenswert, denn auch wenn der Hip Hop irgendwie immer da ist, schon allein weil fast alle gezeigten Charaktere Hip Hoper sind, geht es eben halt doch nur Hintergründig um den Hip Hop, sondern, ähnlich wie in Million Dollar Baby um die einzlnen Schicksale, ihre Hoffnungen, Träume und Wünsche. Und wenn einem wirklich etwas ans Herz geht, dann sind es wirkliche Menschen und hier hat man das Gefühl, einige auf einem Teil ihres Weges zu begleiten. Ob Brewers nächster Film wohl Rock’n'Roll als vordergründiges Thema hat? Man darf gespannt sein, sein nächstes Werk wird auf jeden Fall im Kino gesichtet.
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Filmtagebuch
#251
Geschrieben 29. August 2007, 03:47
Duell war Steven Spielbergs erster Spielfilm, welcher ursprünglich fürs Fernsehen gedreht wurde, wegen des großen Erfolges, wurden aber noch zusätzliche 16 Minuten gedreht, um den Film auf eine Länge von 90 Minuten zu bringen und in Europa nochmals in die Kinos zu bringen. Der Film erzählt die Geschichte von David Mann, der auf dem Heimweg durch Kalifornien ist, und abseits der großen Highways auf einer Landstraße. Irgendwann stößt er auf einen Truck vor ihm, den er nach kurzer Zeit auch überholen kann und seine beschauliche, langweilige Reise geht weiter, bis er nach kurzer Zeit urplötzlich mit hoher Geschwindigkeit von eben diesem Truck überholt, und schließlich selbst am überholen gehindert wird. Es entwickelt sich eine gefährliche Jagd, des riesigen und bulligen Trucks auf Mann in seinem kleinen Auto. Egal was dieser auch versucht, er kann ihm nicht entkommen. Der Plot klingt recht simpel, ist er auch. Gerade wenn man Death Proof erst kürzlich gesehen hat, wird man sich ernsthaft fragen, wie man so eine Story, die ja im Prinzip große Ähnlichkeit mit dem Ende von Death Proof hat, über 90 Minunten erzählen kann, und sie dabei auhc noch spannend bleibt. Und tatsächlich handeln nahezu die gesamten 90 Minuten lang von dieser Verfolgungsjagd, man befindet sich immer auf der Straße, es gibt nur einen ganz kurzen, aber genialen Ausflug, in ein Restaurant auf dem Weg, wo Mann versucht herauszufinden, wer der Fahrer des Trucks ist, was ihm aber mißlingt. Der Fahrer bleibt den gesamten Film über gesichtlos, sowohl für Mann als auch für den Zuschauer. Somit bleibt auch die Frage nach seinen Motiven ungeklärt, wir erfahren nie, warum er tut, was er tut, und können es auch nie erfahren. Somit bleibt eine Geschichte, die sinnbildlich für so vieles stehen kann. Den Kampf Mann gegen Maschine, den alltäglichen Wahnsinn im Straßenverkehr, wo man oftmals wirklich das Gefühl hat, das manche Idioten ihr Auto wie eine Waffe benutzen. Fernab von jeglicher Hilfe und Zivilisation ist Mann auf sich allein gestellt. Er kann nicht einfach zur Polizei gehen und andere seine Probleme lösen lassen, so unrecht sie auch sein mögen. Somit muss er aus seinem alltäglichen Leben und Denken ausbrechen, und selbst Initiative ergreifen um die Situation in Ordnung zu bringen, den Verfolger abzuhängen, und sein eigenes Leben zu schützen. Der Film schafft es tatsächlich über die vollen 90 Minuten spannend zu bleiben und kann durchaus als Spielbergs erstes Meisterwerk angesehen. Er schafft es, mit einfachsten Mitteln, den Zuschauer voll und ganz in seinen Bann zu ziehen. Gerade einmal 13 Tage hat er gebraucht, um diesen Film zu drehen, mit einem vermutlich sehr geringen Budget, aber der Film steht sinnbildlich, für viele seiner folgenden Werke. Gerade in den Filmen aus den 80er Jahren findet man zahlreiche Kameraeinstellungen, Schockmomente, Verknüpfungen von Musik und Bild, Schnitttechniken in Spielbergs Filmen wieder, die er hier schon benutzt hat, und auch eines seiner Grundtthemen, den Kampf eines Mannes (und es sind fast immer Männer bei ihm) gegen etwas größeres, eine nahezu übermenschliche Bedrohung, was ja auch Theme seines folgenden Films und des ersten Sommerblockbusters überhaupt, der Weiße Hai ist, greift er hier schon auf. Ein durchaus sehenswertes Erstlingswerk, das die Karriere eines der bedeutensten und einflußreichsten Hollywoodregisseure unserer Zeit begründet hat.
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Filmtagebuch
#252
Geschrieben 29. August 2007, 03:48
We’re dicks! We’re reckless, arrogant, stupid dicks. And the Film Actors Guild are pussies. And Kim Jong Il is an asshole. Pussies don’t like dicks, because pussies get fucked by dicks. But dicks also fuck assholes: assholes that just want to shit on everything. Pussies may think they can deal with assholes their way. But the only thing that can fuck an asshole is a dick, with some balls. The problem with dicks is: they fuck too much or fuck when it isn’t appropriate - and it takes a pussy to show them that. But sometimes, pussies can be so full of shit that they become assholes themselves… because pussies are an inch and half away from ass holes. I don’t know much about this crazy, crazy world, but I do know this: If you don’t let us fuck this asshole, we’re going to have our dicks and pussies all covered in shit!
Wer hätte gedacht dass ein Film mit Marionetten Menschenmassen ins Kino ziehen kann. Parker und Stone haben einen Film geschaffen, der überaus satirisch und bissig ist, und auch, bzw. gerade, den erwachsenen Kinogänger unterhalten kann. Die Marionetten wirken eigentlich nie lächerlich oder kindisch, im Gegenteil, durch den geschickten Einsatz von Soundeffekten und teilweise epischen Musikstücken, hat man gerade am Anfang den Eindruck, einen wirklich großen Film zu sehen, zumindest von den Bildern her. Die erste dreiviertel Stunde ist auch zeitgleich der Höhepunkt dieses Films, der danach ein wenig an Tempo verliert und sich mehr auf die Story besinnt, die satirischen Seitenhiebe werden anspruchsvoller und zahlreicher, der anfänglich noch stark vorhandene klassische Humor tritt in den Hintergrund. Der Film kritisiert auf satirische Art und Weise den amerikanischen Anspruch darauf, gewissermaßen die Polizei der Welt zu sein. So scheint auch das Team America keinen wirklichen Auftraggeber zu haben und agiert immer nur nach eigenem Ermessen, immer mit dem großen Ziel den Terror abzuwehren. Dazu scheint jedes Mittel recht, und so wird in der ersten Szene gleich mal halb Paris verwüstet, der Eifelturm gesprengt, der Arc de Trimuph (oder wie man den auch immer schreibt ^^) zerstört und der Louvre bombardiert. Aber koste es was es wolle, am Ende ist die Freiheit geschützt und die Terroristen bekämpft.
Aber nicht nur die Machtambitionen Amerikas werden parodiert, auch Hollywood selbst und vor allem die pazifistischen Schauspieler werden aufs Korn genommen, welche sich in der Film Actors Guild kurz fag, englisch für schwuchtel, zusammengeschlossen haben. Auch Filmemacher Michael Moore bekommt sein Fett weg, sowie zahlreiche Politiker rund um den Globus verteilt. Als Bösewicht dient der Nordkoreanische Diktator Kim Jong Il. Er wurde nicht zuletzt gewählt, weil er einerseits gegen den Westen wettert, andererseits eine Sammlung von ca. 20.000 westlichen Spielfilmen besitzt. In der recht ausschweifenden Sexszene wird die Prüderie Amerikas und des amerikanischen Kinos angeprangert, wobei die drastischsten Szenen, die in der aufeinander uriniert und anderer schweinkram gemacht wird, geschnitten wurden, sie sind aber in der DVD version enthalten. Fans von Soutpark werden auch hier wieder mit einem Werk belohnt, dass mehr zu bieten hat, als es auf den ersten Blick scheint und das man sich durchaus auf einem Videoabend oder nebenbei einmal ansehen kann Kein Film den man zwingend gesehen haben muss, aber auf jeden Fall ein Film, den man gesehen haben kann, die 100 Minuten wird man sicher nicht als verschwendet ansehen .
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Filmtagebuch
#253
Geschrieben 29. August 2007, 03:48
Die Grundidee dieses Films ist überaus vielversprechend und mal etwas innovatives im sonst doch sehr reaktionären Hollywood. 6 Menschen befinden sich in quadratischen Raum, der auf jeder Seite einen Ausgang hat, also 6 insgesamt. Öffnet man einen der Durchgänge liegt dahinter wieder ein Raum, der mit dem, in dem man sich gerade befindet identisch ist. Die sechs Personen habe keine Ahnung, wie in dieses Gebilde gelangt sind, jeder ist hier einfach aufgewacht. Die Sechs stehen in keinem Zusammenhang zueinander, sie scheinen einfach zufällig zusammengewürfelt zu sein. Nirgends gibt es einen Gegner, einen Ansprechpartner, jemanden den sie fragen können, was all das zu bedeuten hat, warum sie hier sind, und warum man ihnen dies angetan hat. Einige der Räume sind mit Fallen gespickt, die absolut tötlich sind und somit wird die vermeintliche Flucht zu einem Spiel um Leben und tot. Aber können sie fliehen? Hinter jedem Durchgang findet sich wieder ein neuer würfelförmiger Raum. Bald beginnt man sich zu mißtrauen, ob nicht doch einer jemand mehr weiß als er zu gibt, vielleicht zu “denen” gehört und weiß was gespielt wird. Somit führen sie den wahren Kampf nicht gegen den Würfel, sondern gegen sich selbst und das ganze bekommt eine zusätzliche psychologische Spannung.
Der Film wurde mit einfachsten Mitteln gedreht, in der Tat war gerade einmal ein Raum für den gesamten Film nötig, er wurde einfach jeweils mit neuen Hintergrundfarben beleuchtet. Dies führt zusätzlich dazu, dass sich die Handlung voll und ganz auf die Personen selbst konzentriert. Da ist es natürlich schade, dass die meisten von ihnen relativ blass bleiben und wenig Identifikationspotential bieten. Gerade der “Leitwolf”, der schwarze Cop, der sich zum Alphamännchen der Gruppe macht, ist wenig symphatisch, was ein wenig Schade ist. Die Grundidee des Films ist überaus interessant, man hätte nur die handlenden Figuren ein wenig lebendiger und interessanter gestalten sollen. Nichtsdestrotrotz ist Cube ein absolut sehenswerter Film, der vom üblichen Hollywoodmainstream abweicht und den man heutzutage eigentlich kennen sollte.
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Filmtagebuch
#254
Geschrieben 29. August 2007, 03:48
Und somit habe ich auch diesen Klassiker gesehen, ein Film, den man einfach kennen muss und kennen sollte. Überall wird von ihm geredet, scheinbar jeder kennt ihn, und er wird oft parodiert, da wurde es also mal Zeit sich das 90 minütige Spektakel einmal anzusehen. Freddy Krueger war einst ein Kinderschänder, der auf Grund eines Verfahrenfehlers ungestraft davon kam, anschließend aber von den Eltern der Kids gelyncht wurde. Jetzt kehrt er in den Träumen der Kinder zurück und rächt sich an ihnen. Tötet er sie in seinen Träumen, sterben sie auch in der Wirklichkeit - wieder ein Baustein, aus dem Matrix konstruiert wurde? Zart besaitete Menschen dürften nach dem Genuß dieses Filmes wohl ernsthafte Schwierigkeiten mit dem Einschlafen haben, zu groß wird die Angst sein, Freddy in seinem Traum zu begegnen.
Der Film beginnt mit fulminanten, grandiosen 20 Minuten, die wirklich im Fluge vergehen und eine passende Stimmung aufbauen und Freddy geklungen einführen, anschließend verliert der Film allerdings deutlich an Tempo und Intensität. Trotzdem bleibt man immer am Ball, denn schnell erkennen die Kinder dass sie sterben werden, wenn sie einschlafen - aber was sowohl wir als auch die Kinder wissen - irgendwann muss jeder schlafen. Und somit ist die Situation für die Kinder auswegslos, sie werden wohl oder übel sterben müssen, es sei denn, sie finden einen Weg, Freddy zu bekämpfen. Nightmare on Elm Street ist einer der wenigen Filme, in denen ich den Soundtrack absolut nervig finde, dieses 80er Jahre Synthiegedudel erinnert zeitweise na eine alte Die Drei ??? Kasette und nicht so sehr an einen Horrorfilm. Doch manchmal passt sie auch recht gut zum Film, wenn auch selten. Freddy ist hier in diesem Film wirklich böse und diabolisch, und wie es sich für so jemanden gehört, recht wortkarg, wodurch die durch ihn ausgestrahle Bedrohung nur noch größer wird.
Johnny Depp hat hier seinen ersten Filmauftritt. Ursprünglich hat er nur einen Freund zum Casting begleitet, wurde er dabei entdeckt und für eine recht wichtige Rolle besetzt, so ist durch Zufall eine Karriere entstanden, die den jungen Mann zu einem Hollywoodsuperstar machte. Alles in allem ist Nightmare für heutige Verhältnisse von den Effekten her eher harmlos, aber dieser Film bezieht seinen Horror auch nicht aus seinen Goreszenen, sondern mehr aus der Identifikation des Zuschauers, und der Übertragung der schauerlichen Geschichte auf einen selbst. Denn schlafen müssen wir alle irgendwann, und wenn wir dort auf Freddy Krueger treffen, können wir uns nicht wehren …
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Filmtagebuch
#255
Geschrieben 29. August 2007, 03:49
Ein Film, der das Zombiegenre in eine neue Richtung lenkte. Erstmals waren Zombies nicht durch Magie auferstanden, sonder haben sich aus eigener Kraft aus ihren Gräbern erhoben. Als Ursache dafür wird die Strahlung einer zur Erde zurückgekehrten Weltraumsonde vermutet. Diese Strahlung aktiviert das Hirn verstorbener, so dass diese als Zombies wieder auferstehen, und sich über die Lebenden her machen. Da das Hirn die Ursache für das Problem ist, ist es auch zeitgleich die Lösung, es muss einfach weggeschossen werden, um den Zombie zu töten. Feuerbestattungen werden wohl künftig gang und gebe sein.
All dies Wissen unsere Protagonisten zu Beginn allerdings noch nicht. Ein Geschwisterpärchen besucht das Grab ihrer Eltern. Der Bruder erschreckt die Schwester mit Gespensteralbereien, und macht sich noch über einen über den Friedhof schleichenden Mann lustig, welcher ihn kurze Zeit später tötet. Sie flieht und erreicht ein Farmhaus, wo auch Ben Zuflucht sucht. Er hat auf seiner Flucht ebenfalls ähnliche Erlebnisse gehabt und zahlreiche Menschen gesehen, die ähnlich wie der Mann auf dem Friedhof agiert haben. Sie verbarikadieren notdürftig das Haus, um sich gegen die immer größer werdende Zahl Zombies zu schützen, als sie im Keller fünf Personen entdecken, die Familie Cooper, die sich dort versteckt hält. Ben ist wütend, dass sie ihnen nicht beim Sichern das Hauses geholfen haben, und es kommt zum andauernden Konflikt zwischen Harry Cooper und Ben. Ben möchte die Flucht ergreifen, und sich woanders in Sicherheit bringen, während Harry sich einfach im Haus verstecken möchte, und auf Hilfe warten will. Während sie weiter das Haus sichern und beraten was zu tun ist, bzw. darüber streiten, erfahren sie nach und nach die oben erwähnten Nachrichten aus dem Fernsehen und beginnen, ihre Situation zu verstehen. Schließlich versuchen, sie zu fliehen, was aber scheitert, beim dem Fluchtversuch kommen zwei Familienmitglieder ums Leben, so dass schließlich nur die Flucht zurück ins Farmhaus bleibt. Hier hat sich die Tochter Harrys, die von einem Zombie gebissen wurde, mittlerweile ebenfalls in einen Zombie verwandelt und es ist ihnen auch gelungen ins Haus einzudringen, so dass Ben sich im Keller verstecken muss, wo er die Tochter und Harry erschießen muss. Er schafft es bis zum nächsten Morgen im Keller auszuharren, doch als die Farmen, die die Zombies aus dem Weg räumen auftauchen und er sich in Sicherheit wiegt, kommt es zu einer Folgenschweren verwechslung.
Der Film ist auf der einen Seite sicherlich interessant. Da ist zum einen die neuausrichtung des Zombiegenres. Weiterhin die Kritik an verschiedensten Dingen, es werden zahlreiche Themen auf unterschiedliche Art und Weise bearbeitet, z.B. die unvorhersehbarkeit der Auswirkungen des Weltraumprogramms, das zu der Zeit gerade hochaktuell war, Rassenfeindlichkeit, wobei Ben, der einzige, der den Durchblick zu haben scheint, ein Schwarzer ist, der Verfall der Kleinbürgerlichen Familie, Feigheit und Heldentum, die Medien bzw. die leichtgläubigen Zuschauer und und und.
Aber dennoch passiert in dem Film weniger als man sich erhofft. Im Vergleich zu heutigen Zombiefilmen passiert über weite Strecken des Films einfach gar nichts. Nach 10 Minuten verkommt der Film zu einem Kammerspiel, das fast eine Stunde lang andauert, in dem die Konflikte der Protagonisten untereinander ausgetragen wird, und Informationen aus dem Fernsehen gesammelt werden. Ansonsten passiert in dieser Zeit, wohlgemerkt dem Hauptteil des Films so gut wie nichts. Nun das gibt dem Film zum einen natürlich Zeit die erwähnten Themen zu behandeln und die Personen ein wenig auszuleuchten, aber da es auch keine Nebenhandlungen gibt, passiert halt auch recht wenig. Dieser Umstand mag wohl in erster Linie darauf zurückzuführen sein, dass der Film quasi ein Freizeitprojekt war, bei dem die Beteiligten nur in ihrer Freizeit mitwirken konnten, und dementsprechend zum einen sowohl die Zeit als auch vor allem das Geld knapp war, und es somit recht einfach war, sich auf den Ort der Farm bzw. des Inneren des Hauses zu beschränken. Ein einziges Set kostet nunmal wenig Geld.
Mein Hauptproblem an diesem Film war wohl wiedermal rein pragmatischer Natur. Die Sichtung fand um drei Uhr nachts statt und mir stand nur die englische Version zu Verfügung, während ich nebenbei im Internet noch etwas gemacht habe. Immer ganz schlechte Voraussetzungen bei einem Film wo doch recht viel über den Dialog passiert. Zwar verstehe ich englisch ohne größere Probleme, aber es ist halt doch nur eine Fremdsprache die ich aktiv so gut wie nie gebrauche und sich passiv fast nur aufs Lesen von Dingen im Internet beschränkt, so dass ein einfaches nebenbei Zuhören nicht wirklich möglich ist, wenn der Film und somit der Inhalt neu ist.
Nichtsdestotrotz ist DNdlT ein sehenswerter Film, und für alle Zombiefans eh Pflichtprogramm da der Streifen eine Grundlage und Ikone des Genres ist. Vielleicht auch gerade durch den von mir angeprangerten Verzicht auf Splatter und Goreeffekte (soll zwar welche geben, da scheine ich aber gerade nicht hingekuckt zu haben) und Konzentration auf die handelnden Personen und ihre Beziehungen und Konflikte untereinander. Von diesem Standpunkt aus gesehen hat der Film sogar viel mehr zu bieten als die üblichen Zombiefilme, in denen das Phänomen Zombie an sich zum Hauptthema wird, und man sich überhaupt nicht für die Charaktere des Films interessiert. Und letzlich hat DNdlT ein überaus pessimistisches Ende, dass alle Hoffnung zu nehmen scheint. Ich bin schon gespannt, ob die Hoffnung in Dawn of the Dead wieder aufkeimen wird….
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Filmtagebuch
#256
Geschrieben 29. August 2007, 03:49
Secretary ist eigentlich ein unmöglicher Film. Zum passt der Film von der Thematik her nicht wirklich ins sonst doch eher prüde Hollywood, nach allem was man so hört könnte man glauben, die Studios hätten Angst die Leute würden alle ihre Filme nicht mehr kucken, sobald sich einer ums Thema SM dreht, und somit so einen Film gar nicht ermöglichen würden. Zum anderen dass dieser Film das Thema SM absolut feinfühlig angeht und das Kunststück schafft, zum einen die Obsessionen und das Verlangen als Grundlage dieser Sucht zu übermitteln, auf der anderen Seite aber nie unter die Gürtellinie zu rutschen und in irgendeinster Weise billig oder aufgesetzt zu wirken.
*Achtung: Spoiler möglich* Dies ist zum einen natürlich dem Regisseur Shainberg zu verdanken, zum anderen aber auch den beiden gut gewählten und gut aufspielenden Darstellern Maggie Gyllenhaal und James Spader, den meisten aus Star Gate SG-1 bekannt, zu verdanken. Spader habe ich erst nach über der Hälfte des Films erkannt, sein zurückhaltendes, reserviertes, in den entcheidenden Momneten aber dennoch bestimmtes Spiel passt perfekt zur Figur des innerlich zerrütteten Edward Grey, der ebenso wie seine Sekretärin Lee Holloway Probleme hat, sich seinen Neigungen zu stellen. Leider wird nur einer der beiden Charaktere wirklich tiefergehend dargestellt, lediglich aus Lees Vorgeschichte kann man die Entwicklung ihrer Neigung nachvollziehen. Sie wird zu Filmbeginn gerade aus einer Psychatrie entlassen, wo sie wegen eines vermeintlichen Selbstmordversuches eingewiesen wurde. Sie hält das ganze doch nur für ein Mißverständnis, neigt sie doch von je her zu Selbstverletzendem verhalten. Sie beschließt nun sich zum ersten Mal einen Job zu suchen und landet schließlich als Sekretärin beim Anwalt Edward Grey. Nach einiger Zeit entdeckt er einige von Lees Wunden und der Film macht nicht ganz klar, ob er ihr seine alternative Version von Schmerzen vorstellt, um sie von diesem selbstverletzenden Verhalten abzubringen, oder ob er einfach nur eine lange unterdrückte Obsession ausleben will. Auf jeden Fall führt das erste Spanking in seinem Büro auf Grund diverser Rechtschreibfehler in von ihr geschriebenen Briefen dazu, dass sie ihr “Werkzeug”, welches sie vorher benutzt hat, um sich zu verletzten, entsorgt, und fortan darauf hinfiebert, erneut von Edward für kleine (absichtliche) Fehler bestraft zu werden. Doch Edward scheint mit sich selbst uneins zu sein, ob er nun wirklich gefallen daran findet, oder ob das ganze eine Perversion ist, die sich ein Anwalt nicht erlauben kann. So entfernt er sich zunächst wieder von ihr, was ihr Verlangen nach seiner dominanten Art nur noch mehr verstärkt. Nachdem er schließlich doch, für sie überraschend, in seinem Büro ihr nicht den Arsch versohlt, sondern auf selibgen onaniert, entfernt sie sich von Edward und will schließlich aus lauter Verzweiflung jemand anderen Heiraten. Doch in letzter Sekunde kann sie sich eingestehen, was sie eignetlich will und rennt noch im Brautkleid zu Edward, welcher ihr befiehlt, mit den Unterarmen auf dem Schreibtisch und den Füßen auf Boden am Schreibtisch sitzend auf ihn zu warten, bis er wiederkommt. Nachdem sie dies drei Tage lang mit eisernem Willen und trotz des Zuredens ihrer Familie durchhält, gesteht sich schließlich auch Edward seine Neigung ein, und die beiden werden ein Paar. *Spoilerende*
Eigentlich ist das kein Film über SM, wie z.B. die Geschichte der O oder 24/7. Es ist eine ganz normale, Hollywoodtypische Liebesgeschichte,nur dass diese Liebe mal durch etwas anderes vorangetrieben wird. Zwar ist die sadomasochistische Beziehungen zwischen Lee und Edward Dreh und Angelpunkt des Films, im Vordergrund steht aber die sich daraus entwickelnde Liebe der beiden. Das ganze ist beinahe ein Kammerspiel, der Großteil des Films spielt sich in Edwards Büroräumen ab, was dazu führt dass sich die Geschichte abseits von ständig wechselnden Schauplätzen voll auf die zwei Charaktere konzentrieren kann. Dabei ist der Film mehr Drama als Komödie, hat aber auch seine leichten humoristischen Momente, wodurch das Thema mit einer angenehmen Leichtigkeit aufbereitet wird, und auch Menschen, die eigentlich nichts mit dem Thema zu tun haben einen durchaus unterhaltsamen Filmabend beschert.
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Filmtagebuch
#257
Geschrieben 29. August 2007, 03:49
The Hills have Eyes ist das Remake des Jahrzehnte alten Wes Craven Klassikers mit selben Titel. Dem Orginal werden ja viele Qualitäten gerade bezüglich Aussagen und feinheiten im Plot nachgesagt. Dazu kann ich natürlich herzlich wenig sagen, da ich unbefangen das Remake gesehen habe, ohne Kenntnisse vom Orginal zu haben. Und man kann durchaus sagen das Aja seine Hausaufgaben gemacht hat, zumindest wenn heutige Maßstäbe ansetzt. Heutzutage erwartet man von einem Horrorfilm erstklassige Schockmomente und Szene die so intensiv sein, dass sie einem das Blut in den Adern gefrieren lassen bzw. für Szenen sorgen, die zunächst gefahrlos wirken, dann aber durch einfache Änderungen der Perspektive eine ungeheure Bedrohung offenbaren. Und somit gibt es hier ausreichen Gore und Splattereffekte, die Umgebung wird geschickt ausgenutzt, die Handlung teilweise an mehreren Orten parallel geführt. Besonders die Vergewaltigungsszene im Wohnwagen hat eine große Wirkung, ist sie doch intensiv und abschreckend zugleich. Sehr ironisch wirkt es, wenn der Vater der verstrahlten Familie krächzend die amerikanische Nationalhymne singt. Gerade diese Szene stellt die Ambivalenz des Filmes dar. Auf der einen Seite macht er für einen Horrorfilm erschreckend viele politische Aussagen (Atomkraft, Republikaner, Waffengesetze, etc.). Das ist neu und verleiht eine Ebene, die über den üblichen Horrorfilm hinausgeht. Auf der andere Seite sind diese botschaften derart aufdringliche, dass man quasi mit dem Kopf drauf gestoßen wird und wirklich auch jeder die Aussagen versteht. Ich weiß nicht ob man da einfach mal für ein Ahagefühl bei den sonst eher wenig an solchen Inhalten interessierten Horrorfans sorgen wollte, so dass auch der letzte hinterher sagen kann “hey, das war politisch und natürlich hab ich’s durchschaut”. Das macht die Aussagen des Films natürlich nicht schlechter, verringert aber die Wirkung die sie haben aber, da etwas meistens dann am stärksten wirkt, wenn man das Gefühl hat, selbst drauf gekommen zu sein, und nicht wenns einem auf dem Silbertablett gereicht wird. Früher war mir das Horrorgenre ja verhasst, mittlerweile habe ich doch recht viele seiner Filme gesehen. Mittlerweile habe ich es sogar recht lieb gewonnen, wobei sogar mir Veränderungen aufgefallen sind. Früher stand die Aussage mehr im Vordergrund, der Horror war zwar vorhanden, aber mehr nur ein Mittel um die Story voranzutreiben. Je mehr sich die Technik und die Maskentechnik entwickelt hat, desto mehr ist der Horror in den Vordergrund gerückt und oftmals wird die Story nur benutzt um Horrormomente aneinander zu reihen. Auf wirkliche Aussagen und Charaktere wird verzichtet und auch die Geschichten die erzählt werden, haben meistens nicht die handelnden Personen als Zentrum sondern halt die Geschichte und den Horror der um sie herum gesponnen wird. So ist es auch mit The Hills have Eyes, der zum Ende hin etwas verliert, ansonsten aber wirklich bestens unterhält, wenn man sich unter einem Horrorfilm solche an die grenzen gehenden Szenen verspricht, die dieser Film zahlreich bietet. Mir hat er auf jeden Fall gefallen und er kommt dem, was ich mir lange Zeit unter einem wirklichen Horrorfilm vorgestellt habe recht nahe. Wobei sich diese Vorstellung mittlerweile etwas gewandelt hat.
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Filmtagebuch
#258
Geschrieben 06. September 2007, 16:01
Bisher bin ich ja mit Scorsesefilmen nicht so wirklich warm geworden, Raging Bull hat bei mir einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen und ich hab mir deswegen vorgenommen, zunächst mal gar keine Meinung zu dem Film zu haben, Casino fand ich schlicht langweilig und The Departed fand ich zunächst nur gut, bei der zweiten Sichtung hat er mir besser gefallen und nach der Sichtung des Orginals, “Infernal Affairs”, hielt ich ihn schließlich für ein Meisterwerk. Bei Taxi Driver hat das ganze nicht so lang gedauert, ihn halte ich bereits nach der eben erfolgten Sichtung für ein Meisterwerk und für den besten, bisher von mir gesehenen Film aus Scorseses Filmographie und für eine der besten Rollen De Niros, wobei es da einfach ziemlich viel gab. Dieser Film dürfte ihn nach seinem ersten großen, Aufsehen erregendem Werk Der Pate II wohl endgültig in Hollywoods Oberliga etabliert haben. Schade dass De Niros letzte wirklich gute Rolle in Ronin schon bald 10 Jahre zurückliegt. Sind seine goldenen Zeiten wirklich schon vorbei?
Taxi Driver ist wohl die bisher beste, mir bekannte, Charakterstudie und definitiv ein Ausnahmefilm Hollywoods, der gerade in der damaligen Zeit eine ungeheure Wirkung gehabt haben muss, aber dank der grandiosen Leistungen von Scorsese und De Niro mittlerweile zum zeitlosen Klassiker geworden ist. Der Film ist zum einen die erwähnte Charakterstudie des Taxifahrers Travis Bickle (Robert De Niro), gleichzeitig aber auch eine Bestandsaufnahme Amerikas im Jahr nach dem Ende des Vietnamkrieges. Bickle ist Vietnamveteran. Er kann nachts nicht schlafen und nimmt bewirbt sich daher um einen Job als Taxifahrer. Da er auch bereit ist, die Brennpunkte New Yorks wie z.B. Harlem anzufahren, bekommt er den Job.
In Amerika herrscht zu dieser Zeit eine Rezension. Bickle ist vornehmlich nachts unterwegs und ist angewiedert von all dem Dreck und dem Schmutz auf den Straßen New Yorks, womit er die Penner, Drogendealer, Nutten, Kiffer, Junkies, etc. meint. Er wünscht sich einen gewaltigen Regen, der sie alle wegspült und die Straßen wieder reinwäscht. Er ist Einzelgänger und hat Schwierigkeiten mit Kontakten. Zwar fällt es ihm nicht schwer Frauen zuzugehen und sie durch seine Charmante Art und zweifelsohne vorhandene Intelligenz für sich zu gewinnen, doch nachdem er die kennengelernte Betsy ins Kino einlädt und mit ihr einen Pornofilm sieht (”I don’t know much about those movies”) erwachen seine angestauten Aggressionen wieder. Er bringt sich körperlich in Form und besorgt sich illegal ein ganzes Arsenal an Waffen.Schließlich lernt er die 12 jährige Prostituierte Ilse (gespielt von der gerade mal 13 jährigen Jodie Foster) kennen, und ist fortan beseelt von dem Gedanken sie von der Straße zu holen. Seine Aggressionen können sich zwar kurzzeitig entladen, in dem er einen Schwarzen Ladendieb erschießt, aber es brodelt weiter in ihm. Schließlich richtet sich sein Hass gegen den Präsidentschaftskandidaten Palantine. Er beschließt, frisch mit Irokesenschnitt versehen, ihn bei einer öffentlichen Rede zu ermorden, wird jedoch von einem CIA Agenten erkannt und flieht. Schließlich entlädt er sich in einem Amoklauf in dem Haus, in dem Iris als Prostituierte arbeitet, wobei er mehrere Menschen tötet und selbst schwer verwundet wird. Eigentlich will er nur noch sterben und wünscht sich von den am Tatort erscheinenden Polizsten erschossen zu werden, doch schließlich wird er als Held gefeiert, der ein junges Mädchen aus den Händen ihres Zuhälters befreit hat.
Der Film ist vielleicht ein wenig ein Erklärungsansatz, der zumindest versucht uns verstehen zu lassen, unter welchen Umständen Menschen zu Amokläufern und Attentätern werden könne. Er zeigt aber auch wie Schmal der Grad zwischen Held und Bösewicht manchmal sein kann, und es bleibt letztlich offen, ob das Ende nur ein Traum, eine Vision ist, wie es hätte sein können und Travis in Wirklichkeit in dem Appartment gestorben ist. Die Einstellungen und langen Kamerafahrten direkt nach dem Massaker bieten diese Möglichkeit der Interpretation an und würden das Ende meiner Meinung nach auch passender machen. Die andere Variante wäre den Amoklauf als geballte und endgültige Entladung aller Agressionen, gewissermaßen als Karthasis und Selbstreinigung anzusehen, die für Travis ein glückliches Ende genommen hat, so dass er danach sein Leben als Held weiterführen kann, und nicht, als Serienkiller eingesperrt wird.Gewisse Elemente von Travis wird man auch in selbst wiederfinden können, so gibt es eine, sicher oft in anderen Filmen verwendete Szene, in der Travis durch die Menschenmengen New Yorks läuft und man spürt, dass er selten in diesem Film einsamer ist, als in dieser Menschenmenge. Wie oft kommt dies in der Realität vor, dass man sich unter vielen Menschen aufhält, einen aber nichts mit ihnen verbindet, und man ihnen vielleicht etwas mitteilen möchte, oder mit ihnen reden möchte, aber keine Grundlage für Kommunikation hat, und somit auch in der Masse allein ist. Und wievielen von den Menschen in der Szene im Film wird es vielleicht ähnlich ergehen wie Travis.
Mitte der 70er kam in den USA und in NY die Punkbewegung auf, und Robert De Niro dürfte wohl einer der ersten, wenn nicht gar der erste Punk der Filmgeschichte sein. Die Szene in der neben dem CIA Beamten steht, seinen Kopf zu ihm hin dreht und sein typisches De Niro Grinsen aufsetzt hat sich, wie so viele andere Szenen, etwa die Spiegelszene (”You ‘re talkin’ to me?”) ins Gedächtnis von Generationen eingebrannt, wie auch dieses Werk Scorseses, welches zwar bis auf das aufreibende Ende eher durch eine ruhige und gemächliche Erzählweise aus, und schöpft seine Kraft aber gerade aus dieser Ruhe, New York bei Nacht, unterlegt von einem sehr jazzigen, passenden Soundtrack.
Ein klarer Top Ten Film und ein Film den man gesehen haben sollte.
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Filmtagebuch
#259
Geschrieben 06. September 2007, 16:02
“Gentlemen, you can’t fight in here! This is the War Room”
An einem Abend gleich zwei hochkarätige Klassiker, ich hoffe es wird noch mehr solche Abende geben. Kubrick Dr. Strangelove ist zweifelsohne die beste bisher von mir gesehen Politiksatire und übertrifft für mich sowohl 2001 als auch Full Metal Jacket, Shining sowieso. Die anderen Filme von ihm habe ich bisher noch nicht gesehen. Sehr passend kam dieser Film, vor wenigen Tagen hab ich mir das card driven wargame ”Twilight Struggle” zugelegt, ein Gesellschaftsspiel für zwei Personen das thematisch die gesamten 45 Jaher des Kalten Krieges behandelt, was dazu führte, dass ich mich mit den dort vorkommenden Ereignissen ein wenig intensiver beschäftigt habe, so dass ich viele der Aussagen des Filmes deutlich besser verstehen kann. Es dürfte wohl kein Zufall sein, dass dieser Film 1964 in die Kinos gekommen ist, zwei Jahre nach der Kubakrise. Vermutlich stand die Welt zu keinem anderen Zeitpunkt so nah am nuklearen Abgrund und die Gefahr, dass der Kalte Krieg heiß werden würde, und sich Amerikaner und Russen in einem Nuklearkrieg gegenseitig ausgelöschen war nie so hoch, wie in diesen 13 Tagen. Und so setzt sich dieser Film auf eine Art und Weise mit dem Thema Kalter Krieg und atomare Bedrohung auseinander, die so wirkt als wenn sie die Realität arg überspitzt darstellt. Diese überspitzte Darstellung ist zum einen unterhaltsam, zum anderen weiß man aber. dass das ganze vielleicht doch nicht so fern der Realität war, so dass einem das Lachen im Halse stecken bleibt.
Angeblich soll Präsident Reagan nach seiner Amtseinführung darum gebeten haben, dass ihm der Kriegsraum gezeigt wird, so sehr hat sich der Film in das Bewußtsein der Menschen gedrängt, der War Room war seiner Zeit eine fiktive Idee Kubricks
.”Freedom is our Profession” steht auf einem Schild vor der US-Kaserne, dieser Seitenhieb auf die außenpolitischen und militärischen Amibitionen der USA hat nach über 40 Jahren immer noch Bestand und wird vermutlich solange es die Supermacht USA gibt Bestand haben. So vermutet der amerikanische Stützpunktkommandant einen geheimen Angriff der Russen auf die Körpersäfte der USA mittels Wodka. Um ihnen zuvor zu kommen entscheidet er eigenmächtig einen Atomangriff auf Russland zu starten und schickt die in seiner Basis stationieren B-52 Bomber nach Russland. Möglich ist ihm dies durch einen geheimen Reserveplan, der einen Vergeltungsschlag der USA auch nach einem Erstschlag Russlands ermöglichen soll, bei dem möglicherweise der Führungsstab der USA getroffen wird. Somit wird ein Krisenstab einberufen, der mehrheitlich dafür ist, sich der Situation zu fügen. Da ein Erstschlag Amerikas unvermeintlich scheint, soll gleich das gesamte Militär Amerikas mobil gemacht werden, um den Feind komplett zu vernichten und einen Gegenschlag unmöglich zu machen. Doch der Präsident (Peter Sellers in einer von drei Rollen in diesem Film) versucht den diplomatischen Weg zu gehen und ruft mitten in der Nacht seinen russischen Amtskollegen an, welcher leicht betrunken ist.
Ein zugegebenermaßen durchaus realistisch erscheinenden Szenario, gerade wenn man bedenkt dass zuletzt 1995 in Schweden ein wissenschaftlicher Raketentest stattfand, den die Russen zunächst als Angriff werteten und Boris Jelzin über einen nuklearen Vergeltungsschlag entscheiden musste. Und der starke Alkoholkonsum Jelzin ist ja mittlerweile hinreichend bekannt. Der Film ist durchzogen von sexuellen Obsessionen. Er handelt fast nur von Männern, es kommen auch lediglich zwei Frauen überhaupt in ihm vor, welche allesamt Probleme mit dem weiblichen Geschlecht haben. Das führt dazu, dass sie alle sehr von Dr. Seltsams (ebenfalls Peter Sellers) Vorschlag begeistert sind, einen Teil der amerikanischen Bevölkerung in tiefen Bergwerkstollen unterzubringen, wo sie sich während der 100 jährigen Kontermination der Erdoberfläche aufhalten und vermehren sollen, um nach dieser Zeit nicht etwa einem zahlenmäßig überlegenem Feind gegenüber zu stehen. Da für dieses Programm 10 Frauen auf einen Mann gerechnet werden, sind alle begeistert von diesem Plan, vollkommen unabhängig von seinem Nutzen.
Der Film ist wie eingangs erwähnt genial, sowohl von der Story als auch von seinen Darstellern her, was Kubrick hier abgeliefert hat, ist zweifelsohne ein Meisterwerk abgeliefert, dass meiner Meinung nach noch deutlich höher in der IMDB-Wertung stehen müsste. Der Film zieht einen von der ersten Minute an voll in seinen Bann und hat keine wirklichen Hänger. Lediglich an einigen Stellen sieht man sehr auffällig, dass das Budget des Filmes überaus begrenzt gewesen sein dürfte, die Trickszenen sehen selbst für damalige Maßstäbe teilweise recht billig aus. Aber seis drum, das verleiht dem Film aus heutiger Sicht nur noch mehr Charme. Mein Tipp an alle die den Film noch nicht gesehen haben:
Unbedingt ankucken. Ein wenig vorwissen über den Kalten Krieg als ganzes und die Kubakrise im speziellen ist dabei nicht das verkehrteste, da man dann die Wirkung des Films deutlich besser verstehen dürfte.
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Filmtagebuch
#260
Geschrieben 06. September 2007, 16:03
Als der Film in der Sneak damals angekündigt wurde, konnte ich mir recht wenig darunter vorstellen. Dann kam die erste Szene. Irgendein typischer hipper Teenie, der übermütig auf einem Skateboard eine abschüssige Straße hinunter fährt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich schon auf das übliche Sneakniveau eingestellt. Auf Grund der zahlreichen Raubkopien, die bei solchen Vorfürhungen entstehen, gibt es keine vernünftigen Filme mehr für Sneaks und so wird man meistens mit billigen und nervigen Hollywoodkomödien abgespeist, die selten lustig sind. Selten war ich froh, dass ein erster Eindruck so getäuscht hat.
Dogtown Boys erzählt die Geschichte der legendären Z-Boys, die gewissermaßen die Mitbegründer des professionellen Skateboardsports waren. Aus diesem Team von befreundeten Jugendlichen gingen die ersten Skateboardweltmeister hervor und unter ihnen sind die Gründer einiger der erfolgreichsten und bekanntesten Skateboardfirmen. Der Film davon, wie ihnen zunächst von den Lokalgrößen untersagt wurde, an den angesagten Strandabschnitten zu surfen, was für die Jugendlichen der 70er an der Westküste eine mittlere Katastrophe war. Der Besitzer des Surfshops, in dem sie die meiste Zeit abhängen ist Skip (genial gespielt von Heath Ledger), der mit der Verbreitung eines neuen Rollenkunstoffs beschließt Skateboards zu bauen und mit den Jungs aus seinem Laden ein eigenes Skateboardteam zu begründen. Fortan zeigt der Film den unaufhaltsamen Aufstieg der Jungs, von denen einige wirklich zu den besten der Besten werden. Aber er zeigt auch die Schattenseiten, den Zerfall der Freundschaften, den Keil, den das Geld zwischen sie treibt und auch wie der Erfolg manchen so zu Kopf steigt, dass sie absolut abheben. Am Ende des Films führt ein Schicksalschlag alle wieder zusammen.
Drehbuchautor war einer der Z Boys, Stacy Peralta, der ebenfalls mit Skateboarding den Durchbruch geschafft hat.
Er ist mittlerweile erfolgreicher Independentregisseur und drehte auch schon einen Dokumentarfilm über die gleiche Thematik. Auch Jonny und Tony haben den Dreharbeiten unterstützend zur Seite gestanden, was mich etwas verwundert hat, da sie teilweise in dem Film nicht wirklich gut wegkommen, aber scheinbar scheint sich der Film wirklich sehr eng, an die tatsächlichen damligen Begebenheiten zu halten, und die Jungs scheinen zu ihrer Vergangenheit zu stehen. In einigen besonders schwierigen Skateszenen haben die Orginale sogar die Schauspieler, die sie spielen gedoubelt
Heath Ledger war für mich fast die größte Überraschung in dem Film.
Normalerweise mag ich ihn ja nicht wirklich und auch in diesem Film könnte gerade in der deutschen Version seine Synchronstimme, die unsäglich nervig ist, dafür sorgen, dass man seine Rolle hasst, aber die Rolle an sich hat es einfach in sich. Er spielt einen wirklich kaputten Charakter, der seinerseits Charakter hat und obwohl er eigentlich ziemlich abgewrackt ist, ist er doch gewissermaßen das Herz des Teams, dem das ganze mit der Zeit vermutlich mehr ans Herz wächst, als allen bewußt ist. Dogtown Boys ist ein packender, mitreißender Film, der dokumentarische Züge aufweist, aber weit davon entfernt ist, eine Doku zu sein. Es ist ein überaus sehenswerter Film auf die Anfänge der Skateboardbewegung, der einem auch sicherlich gefallen wird, wenn man, wie ich, mit Skateboarding nichts am Hut hat.
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Filmtagebuch
#261
Geschrieben 06. September 2007, 16:03
Ein anderer Klassiker von Billy Wilder. Ein recht gelungen Inszeniertes schwarzweiß Gerichtsdrama mit einer gesunden und passenden Portion Komödie. Mein erster Film mit Marlene Dietrich in einer Hauptrolle. Damals konnten dicke, alte, komisch aussehende Männer auhc noch Hauptrollen spielen. Man ist lange gewillt dem was man sieht zu glauben, bis es zu mehreren unerwarteten Wendungen kommt, die in einem überraschenden Finale enden. Am Anfang braucht der Film leider etwas, um in Fahrt zu kommen, gewinnt mit zunehmender Laufzeit aber immer mehr an Qualität und Spannung.
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Filmtagebuch
#262
Geschrieben 06. September 2007, 16:04
Merke: Nie wieder auf Radiokinokritiker hören.
Da hieß es der Film könne durchaus Qualitativ mit dem ersten Teil mithalten und diesen sogar teilweise noch übertrumpfen. Nun ja, meine Vorstellung vom zweiten Teil, ohne viel über ihn zu wissen, außer dass was man aus dem Trailer erfährt war dass die Katastrophe überstanden ist, alle Infizierten tot sind und man beginnt, Groß Britannien wieder aufzubauen, und dann taucht irgendwie der Virus wieder auf, infiziert wieder alle, und alle sterben.
Ja … so war es dann im Endeffekt auch, die ganze Geschichte bot wenig überraschendes, im Gegenteil, seit Pans Labyrinth habe ich keinen Film mehr mit so viel Potential und einer handwerklich / optischen gelungenen Umsetzungen gesehen, dessen Drehbuch den ganzen Film absolut kaputt macht.
Wenn Kinder in Horrorfilmen eine zentrale Rolle spielen dann tun sie dass oft aus dem Grund, dass man storytechnisch Protagonisten hochgradig unsinnige Dinge tun lassen muss und das ganze irgendwie erklären will, in diesem Fall “sind halt kinder, die tun dumme dinge”. das nervt und machts nichts besser. ca. 50 millionen leute sterben auf grund eines viruses, darunter die eigene mutter. aber die kinder haben natürlich nichts besseres zu tun, als einfach mal nen abstecher in ihr altes zu hause zu machen und sich natürlich gar keine gedanken darum zu machen, dass es schon seinen grund hat, dass gewisse gebiete noch abgesperrt sind, bzw. angst haben sich bei toten mit dem virus zu infizieren. nein, es sind ja kinder. die denken offensichtlich nicht nach. Und natürlich werden überlebende, die offensichtlich gebissen wurden, einfach allein in einem kämmerlein gelassen, weil man ja auch nicht damit rechnen muss, dass sie infiziert sind. und natürlich hat der gatte in aller trauer und wiedersehensfreude nichts besseres zu tun, als sich zu seiner frau zu schleichen, ohne irgendwelche ärzte oder verantwortlichen zu kontaktieren und sich natürlich erstmal richtig schön bei ihr infizieren. man. das macht echt keinen spass. aus dem gelungenen ansatz, dass jemand eine imunität entwickelt wird natürlich absolut gar nichts gemacht, außer am ende den brückenschlag zu einem kommenden dritten teil vollziehen. der film weiß nicht so wirklich was er sein will. auf der einen seite horrorfilm, auf der anderen seite apokalypse. der horrorteil ist gründlich mißlungen. G
elungen sind horrorfilme immer dann, wenn sie ihren grusel aus ihrer geschichte an sich entwickeln, die story schon spannend und schaurig ist und das ganze dann noch mit entsprechenden effektven visuell untermauert wird. aber wenn man sich, wie 28 weeks later, darauf beschränkt, die schock und gruselelemente ausschließlich aus nahaufnahmen und einer unsäglich hohen schnittfrequenz kombiniert mit der entsprechenden spannungsgeladenen musik zu entwickeln, dann ist auch da was falsch. der apokalypseteil hingegen ist recht gelungen, die brandbomben, die auf london niederregnen sorgen für sehr schaurige und apokalyptische bilder, die wirklich sehenswert sind.
ich hab vom filmemachen ja nicht wirklich viel ahnung, aber ich frage mich wirklich, wie der film gedreht wurde. wurden wirklich für jeden drehort immer ganze stadteile londons abgesperrt, damit es so verlassen aussieht. eigentlich ist london ja eine millionenstadt, die sicher nicht eifnach so mir nichts dir nichts nur weil irgendjemand einen film drehen will einfach mal ganze stadtteile absperrt. das würd mich echt mal interessieren, wie man sowas realisieren kann. unterm strich ist 28 weeks later vergeudete zeit. lieber das bourne ultimatum ankucken.
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Filmtagebuch
#263
Geschrieben 16. September 2007, 22:58
Leander Haußmann ist ein Genie. Bisher kannte ich nur „Herr Lehmann“ von ihm, heute ist Sonnenallee hinzugekommen und NVA wird sicherlich bald folgen. Haußmann schafft es Filme zu machen, die keine Geschichte erzählen und einen trotzdem voll und ganz in ihren Bann ziehen. Also sie erzählen natürlich schon eine Geschichte, aber sie besitzen keine wirkliche Story wie man es aus anderen Filmen her kennt. Es sind mehr einzelne Themen und Fragmente, Situationen und Erinnerungen die zusammengefügt werden und eine herrliche Komposition ergeben. So greift Sonnenallee die verschiedensten Themen auf, Erinnerung an den Osten, Erwachsen werden, die erste Liebe, typische überspitze Probleme und Sorgen der Ostdeutschen, Schikanen durch die Grenzbeamten, Bedeutung von Rockmusik die Stasi, etc. und man kann das ganze im Nachhinein wirklich als eine Erinnerung eines auf die 30 zugehenden ExDDRlers 10 Jahre nach der Maueröffnung sehen.
Die Sonnenallee gab’s wirklich, wenn gleich sie auch nicht wirklich so aussah wie im Film. Durch diese Straße wurde die Grenze zwischen Ost und Westberlin gezogen, und es gab einen Grenzposten hier. Somit wurden die Bewohner des einen Endes der Sonnenallee zu West- und die anderen zu Ostdeutschen. Auch der gezeigte Stromausfall hat einen realen Hintergrund. Doch der Film ist nicht in jedem Bezug historisch korrekt, vieles wurde auch vom Regisseur bewusst überspitzt dargestellt, damit man den Film auch ohne Geschichtsbuch versteht. Gerade für Leute wie mich, deren Generation die DDR schon gar nicht mehr bewusst miterlebt hat ist das ganz hilfreich.
Sonnenallee ist mal wieder ein gutes Beispiel für einen locker leichten, durchaus amüsanten und unterhaltsamen deutschen Film, der wohl wahrscheinlich auch nur in Deutschland seine Fans finden wird. Aber hier wurde man ja einige Zeit im Fernsehen mit Ostaligesendungen überschüttet, aber bevor man „Das war der Osten“ auf RTL antut, sollte man jeden Haußmannfilm vorziehen. Das unterhält wahrscheinlich viel mehr, und hat sicher viel mehr Herz.
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Filmtagebuch
#264
Geschrieben 16. September 2007, 22:58
Ist es ein Zufall dass der Protagonist Samuel Bicke heißt? Ähnlichkeiten zu Travis Bickle aus Scorseses Taxi Driver sind da nicht von der Hand zu weisen. Allgemein weist der Plot auffallend viele Ähnlichkeiten mit dem Meisterwerk aus den 70ern. Bicke steht stellvertretend für das Scheitern des amerikanischen Traums. Er ist Verkäufer und erträgt die Falschheit seines Berufes nicht. Ständig muss er versuchen, Kunden übers Ohr zu hauen, um den Profit zu steigern. Auch ein Firmenwechsel bringt nicht viel. Von seiner Frau und seinem Kind lebt er getrennt. Bicke hat noch die Hoffnung, dass er wieder zu seiner Frau findet, doch dann erhält er die Scheidungspapiere. Er hat die Idee, eine eigene Firma aufzumachen, wo er seine Vorstellungen verwirklichen kann, doch benötigt er dafür einen Kredit. Die Bank hat jedoch Zweifel an seinem Geschäftsmodel und so wird der Antrag wieder und wieder überprüft und zur nächsthöheren Stelle weitergeleitet. Sein bester Freund nimmt ihn nicht mehr ernst. Nach und nach sieht er, wie sein Leben zusammenfällt und sein Glaube an Amerika bröckelt. Er beginnt die Werte, für die Amerika steht zu verachten und plant, seinen Aggressionen Luft zu machen. Als Sinnbild für all das, worauf er einen Hass entwickelt hat, steht für ihn der amerikanische Präsident Richard Nixon, also beschließt er, ein Flugzeug zu entführen und es in Weiße Haus zu lenken, um Nixon zu töten …
Das kommt einem alles sehr bekannt vor. Trotzdem ist AaRN ein eigenständiger Film, mit einem sehr guten Sean Penn in der Hauptrolle. Scheitern ist das zentrale Element dieses Films. Scheitern im Beruf, in der Familie und im ganzen Leben. Leider ruht sich der Film auf dieser Aussage und auf seiner eigentlichen Story aus. Wo Taxi Driver Tiefgang hatte, bleibt AaRN nur an der Oberfläche. Auch wenn man den Film wohl als eigenständig betrachten sollte, so kann ich ihn auf Grund der frischen Impressionen vom Taxi Driver nur mit diesem Vergleichen. Unterm Strich bleibt AaRN ein guter Film, nachdem man sich aber unbedingt das große Vorbild sehen sollte. Wer Taxi Driver schon kennt, der bekommt mit Attentat auf Richard Nixon einen Film mit ähnlichen Thema vorgesetzt, welches aber aus einem etwas anderen Blickwinkel betrachtet wird. Diesmal steht kein gebrochener Vietnamveteran im Vordergrund, sondern ein ganz einfacher Familenvater, dessen Leben zerbricht.
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Filmtagebuch
#265
Geschrieben 16. September 2007, 22:58
Nach dem Sehen versteht man durchaus warum Allen 1980 mit dieser Komödie scheiterte. Woody Allen versucht in diesem Werk Filmkunst und Komödie zu verbinden. So bekommt man ein ziemlich verwirrendes, abstraktes Werk vorgesetzt, dass die meisten Zuschauer in erster Linie verwirrt zurücklassen dürfte.
Ein paar Aspekte werden deutlich, man wird ja auch mit dem Brückenpfeiler drauf gestoßen. Allen beschäftigt sich mit Berümtheit und deren Folge. In jeder dritten Szene findet man einen Fan, der um ein Autogramm bittet, die Fans beginnen mit der Zeit seine Werke nicht mehr ernst zu nehmen, er driftet auf Grund von persönlichen Erfahrungen aus dem komödiantischen ins Sentimentale ab und letztlich nehmen ihm die Studiobosse seinen Film weg, schneiden ihn um und drehen Szenen neu. Dabei spielt Allen zwar die Figur eines anderen Regisseurs, man wird aber das Gefühl nicht los, dass Allen sich in erster Linie selbst darstellen möchte. Da die Zuschauer in dem Film nicht gut wegkommen, mag man verstehen, warum der Film anfang der 80er floppte.
Eine wirkliche Story ist mir nicht aufgefallen. Vielmehr verpackt Allen die oben genannten Aspekte in verschiedene Stilmittel. Ständig springt der Film hin und her zwischen Realität, Traum, Wunschvorstellung, geht vom absurden ins groteske, übers komödische hin zum tragischen. Am Ende scheint gar die Ordnung von Raum und Zeit durcheinander zu sein. Als Zuschauer weiß man nie, was real ist, was wirklichkeit ist. Wann ist man im Film im Film und wann nicht. Letzlich ist es ein Film übers Filmemachen, mit durchaus lustigen momenten. So wirklich warm geworden, bin ich mit dem Streifen aber nicht. Schade, aber vielleicht beim nächsten Allen Film
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Filmtagebuch
#266
Geschrieben 16. September 2007, 22:59
“Wenn eine Waschmaschine fliegen könnte, mein Jimmy könnte sie landen”
Selten sieht man Filme, deren Geschichte und Ende man schon vor dem ersten Sehen genauestens kennt, die einen aber trotzdem von der ersten bis zur letzten Minute fesseln können. Apollo 13 ist defintiv so einer. Nach fast zweieinhalb Stunde reißt man ebenfalls triumphierend die Arme in die Luft, wenn die Kapsel nach vier Minuten Black Out sich über Funk bei Mission Controll zurückmeldet und man sie auf den Fernsehschirmen an Fallschirmen hängend langsam zur Erde schweben sieht. Vorausgegangen ist eine mehrtägige Odyssee der drei Astronauten, welche nach der Explosion eines Sauerstofftankes an ihrer Raumfähre permanent gefahr liefen die ersten Amerikaner zu werden, die man im All verlieren würde.
Der Film beruht auf wahren Ereignissen und versucht die Geschichte so realitätsgetreu wie möglichen zu erzählen. Natürlich wurden, dabei hier und da Abstriche zugunsten der Kunst gemacht, etwa das bejubeln der Astronauten durch die Zuschauer kurz vor dem Start. In Wahrheit sind die Astronauten schon stunden vor dem Start eingestiegen, um die Checkliste durchzugehen. In der Zwischenzeit hätten sich die Zuschauer sicher ziemlich gelangweilt.
Die Schwerelosigkeit wurde über ein Parabel fliegendes Flugzeug simuliert. Das Flugzeug stieg dabei in große Höhe auf, schaltete dann die Motoren ab und so entstand im freien Fall ca. eine halbe bis Minute in Schwerelosigkeit. Dann wurden die Triebwerke wieder eingeschaltet, man stieg wieder auf die Ausgangshöhe und wiederholte die Prozedur. Dementsprechend gelingt der Film optisch hervorragend. Man wird als Zuschauer quasi als viertes Besatzungsmitglied in die Raumkapsel gesetzt. Auch die Szenen auf in der Mission Control gelingen, vor allem dank eines mal wieder brillierenden Ed Harris. Auch die übrige Crew macht ihre Sache hervorragend, wobei mir mal wieder Gary Sinise am besten gefallen hat, der hier ebenso wie schon in Forrest Gump an der Seite von Tom Hanks als Nebendarsteller mal wieder klar hervorsticht.
Unterm Strich bekommt man einen hochgradig mitreißend und dramtischen, authentischen Film serviert, mit hervorragenden Schauspielern und einer hervorragenden technischen Umsetzung. Ein Film den man defintiv gesehen haben sollte und den man auch, in regelmäßigen Abständen, immer wieder sehen kann, ohne dass er an Dramatik verliert. Wie gesagt, ich habe dann heute ebenfalls erleichtert die Arme am Ende hochgerissen, obwohl ich den Film schon einige Male gesehen habe.
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Filmtagebuch
#267
Geschrieben 16. September 2007, 22:59
Maria voll der Gnade mag zwar einerseits ein seltsamer Titel sein, er beschäftigt sich aber filmisch mit einem nicht ganz so seltsamen Thema. Junge Männer und Frauen werden von kolumbianischen Drogenbaronen als Maulwürfe eingesetzt: Sie schlucken in Latex verpackte Drogenpäckchen, abhängig von der Körpergröße zwischen 50 und 100 Stück, reisen in die USA ein, wo sie von Kurieren abgeholt und in ein Hotel gebracht werden, wo sie bezahlt werden, nachdem sie alle Päckchen wieder ausgeschieden haben.
Ein knallharter Film, dessen Dramturgie aus seinem realen Ansatz entsteht. Der Regisseur Joshua Marston hat im Vorfeld viel Recherchearbeit geleistet, um die Begebenheiten seines Werkes so authentisch wie möglich zu gestalten, und dementsprechend wurde der Film auch handwerklich umgesetzt. Keine Effekthaschereien oder Gefühlsduseleien, der Film versucht weder politische Aussagen zu machen, noch künstlich die Dramatik hochzutreiben oder auf Gefühlsduselein zu setzen. Er wirkt vielmehr oft fast dokumentarisch und wird vor allem von seiner Hauptdarstellerin, der bis dahin unbekannten, Catalina Sandino Moreno getragen, die für diese Rolle sogleich für den Oscar nominiert wurden. Dies war in der Oscargeschichte in so fern ein Novum, als dass der Film komplett auf spanisch gedreht wurden, und nur mit amerikanischen Untertiteln versehen war, so dass Moreno die erste Schauspielerin ist, die für eine komplett in spanisch gesprochene Rolle für den Oscar nominiert wurde. Gewinnen konnte sie ihn leider noch nicht, aber sie hat ja noch ein paar Jährchen vor sich.
Wie gesagt, der Film verzichtet fast gänzlich auf Effekthaschereien, so dass man dann erst hinterher beginnt darüber nachzudenken, wie mies es den Menschen in Kolumbien wohl gehen muss. Hierzulande würden sich vermutlich nicht halb so viele Menschen finden lassen, die aus der Not heraus ihren Körper als Drogenkurier zur Verfügung stellen. Ein einziges im Magen geplatzes Päckchen würde den unaufhaltsamen Tot bedeuten. Somit ist auch die Phase vom erstmaligen Schlucken der Drogenpäckchen, über den Flug, bis hin zur Ankunft auf dem Flughafen in New York auch die spannendste Phase des Films, wobei der Rest ebenso Spannung aufrecht erhalten kann. Ein guter, kleiner Film, der hierzulande nahezu völlig untergegangen ist, den man aber uneingeschränkt weiterempfehlen kann.
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Filmtagebuch
#268
Geschrieben 16. September 2007, 22:59
Bei Amores Perros bin ich mir hinterher immer nicht ganz sicher ob ich ihn wirklich mag, oder ob ich nur denke ihn mögen zu müssen. Es ist der erste Film Iñárritus Triologie, welche er letztes Jahr mit Babel abschloss. Hierbei handelt es sich freilich nicht um eine Trilogie wie sie den meisten von Star Wars, der Herr der Ringe oder den Indiana Jones Filmen (welche ja im in ein, zwei Jahren auch keine mehr sind) her kennt. Die Kontinuität ergibt sich nicht aus der Story oder den Protagonisten der Filme sondern aus der behandelten Thematik, den Untersuchungsschwerpunkten, ein wenig aus der Struktur und aus den Handlungsmotiven. Den mittleren Teil, 21 Gramm, hab ich hier auch noch rumliegen, er wird mit Sicherheit in naher Zukunft folgen. Vorwegnehmen kann man, dass die Filme durchaus die Entwicklung des Regisseurs widerspiegeln und uns hier mit dem ersten Teil auch zugleich der schwächste vorliegt. Wobei es sich immer noch um einen außergewöhnlich guten Film aus mexikanischer Produktion handelt.
Amores perros heißt übersetzt Hundeliebe, was umgangssprachlich auch so viel wie Drecksliebe bedeutet. Und so sind es Hunde, und die Beziehung der Besitzer zu ihren Tieren, die in Wahrheit die einzlenen Personen aus den drei Filmepisoden miteinander verbinden. Augenscheinlich ist die Geschichte um einen zentralen Autounfall herum gestrickt, bei dem das Schicksal aller Personen und damit auch sie selbst das erste und einzige Mal aufeinander treffen. Die Episoden sind chronologisch nicht geordnet, behandeln durchaus unterschiedliche Themen, nehmen aber hin und wieder aufeinander Bezug.
Der Ort des Geschehens ist Mexio City, eine eigentlich bunte, schillernde, gigantische Großstadt, die uns hier schon fast Film Noir mäßig als übergroßer Sumpf präsentiert wird. Und dementsprechend ist es auch um das Schicksal der Protaonisten bestellt. Sie alle sind mit menschlichen Abgründen konfrontiert. Neid, Habsucht, Raffgier, Mordlust, Dummheit, aber auch mit Schicksalsschlägen, gescheiterten Beziehungen und dem Unvermögen seinen eigenen Platz im Leben zu finden. Der Film veranschaulicht uns all dieses Übel und gibt über seine gesamte Laufzeit von fast 150 Minuten nie den Anlass Hoffnung zu schöpfen.
Dass der Film dennoch funktioniert und interessant ist, ist in erster Linie Iñárritus Geschick als Regisseur zu verdenken. Die Bilder der Handkamera sind grobkörning und erschaffen zusammen mit der Beleuchung, dem Farbfilter und dem sehr eindringlichen, wieder mal schon an der Grenze zum psychedelisch liegenden Soundtrack eine Atmosphäre und einen Stil, der zu überzeugen weiß. Der Film ist übersät mit kleinen filmischen Höhepunkten und interessanten Ideen bzw. Situationen, die allein schon das Sehen rechtfertigen. Daher ist der Film nichts für Leute die auf große Action stehen, oder Menschen, die vom Regisseur an die Hand genommen werden wollen, und er ihnen dann nach und nach seine Botschaft in schönen Bildern erzählt und das ganze dann mit enem Happy End schließen lässt. Für Menschen, die Interesse an menschlichen Beziehungen, Schicksalsschlägen und Hunden haben, und die auch gerne mal versuchen herauszufinden, was einem ein Regisseur mit einer ruhigen, behäbigen, langsamen Episode, die im Kontrast zu den beiden dynamischen, starken anderen Episoden steht sagen möchte, der ist mit Amores perros gut bedient. Zum Bildungshorizont eines Menschen, der sich eingehender mit Filmen beschäftigen möchte, gehört dieser Film auf jeden Fall, schließlich ist die Zahl an guten mexikanischen Regisseuren, zumindest momentan, arg begrenzt.
Letztendlich bin ich dann aber doch zu dem Schluss gekommen, dass ich den Film durchaus mag. Nur dass er deswegen halt nicht automatisch zu meinen Lieblingsfilmen zählt. :-)
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Filmtagebuch
#269
Geschrieben 16. September 2007, 22:59
Der Film trägt eindeutig die Handschrift seines Drehbuch Autos Quentin Tarantino. Die schlampige Umsetzung darf man dann wohl eher Oliver Stone in die Schuhe schieben. Die Geschichte erinnert auch recht deutlich an True Romance, für den ebenfalls Tarantino das Drehbuch schrieb.
Als der Film in die Kinos kam, wurde er vor allem wegen seiner übertriebenen Gewaltdarstellung kritisiert. Heutzutage mag man das nicht mehr so recht nachvollziehen können, da zahlreiche andere Filme an die Gewaltdarstellungen von Natural Born Killers herankommen oder ihn sogar übertrumpfen. Dennoch ist die Darstellung einer Vielzahl der 52 Morde nach wie vor nichts für zarte Gemüter. Der Film handelt im wesentlichen von einem Pärchen, das drei Wochen lang mordend durch die USA zieht, dabei 52 Menschen sinnlos aus reiner Willkür ermordet und das durch die ständige Berichterstattung zu Medienstars aufsteigt. Schließlich werden die beiden gefasst, können aber durch eine Gefängnisrevolte fliehen. Ihr weiteres Schicksal wird nicht gezeigt, der Film endet mit Orginalfilmmateriel aus verschiedenen belannten amerikanischen Gerichtsverfahren.
Trotz seiner extremen Gewaltdarstellung ist der Film in erster Linie als Mediensatire oder schwarze Komödie zu sehen. Angepgrangert wird in erster Linie der Voyeurismus der Zuschauer und die Macht und Sensatiosngeilheit der Medien. Dadurch steigen Mickey und Mallroy zu Medienstars auf, die trotz ihrer abscheulichen Verbrechen gerade von Jugendlichen bewundert wären (”Ich bin kein Serienkiller, aber wenn ich einer wäre, dann würde ich so wie Mickey und Mallroy sein wollen”). Dabei ist der erste Teil des Films, der die Todesfahrt der beiden bis zu ihrer Verhaftung zeigt überaus gelungen. Hier ist die Kritik der Medien sehr gekonnt platziert und die Medien sind quasi nur ein Nebenprodukt, dass irgendwie wie selbstverständlich immer beim Geschehen dabei ist, ohne sich je selbst groß in Szene zu setzen. Doch im Teil, der im Gefängnis spielt wird das ganze sehr platt und sehr offensichtlich gestellt inszeniert, so dass es nervt und langweilt. Die Gewaltdarstellungen sind teilweise sehr überzogen dargestellt, was gut ist, da sie somit einen Teil ihrer Brutalität verlieren. Die überzogene Darstellung der Medien im zweiten Teil hingegen wirkt einfach deplaziert, wie überhaupt der ganze weitere Verlauf im Gefängnis.
Letzendlich ist der Film selbst dass, was er eigentlich bloßstellen will. Ein voyeuristisches Werk, dass den Zuschauer unmittelbar ins Geschehen versetzt, und das von seiner Gewaltdarstellung lebt, da sich der eigentliche Inhalt und die wesentliche Aussage mit zunehmder Laufzeit mehr und mehr verliert. Somit bleibt die Frage offen, ob diese Art der Medienkritik angebracht ist, wenn das Töten als cool stilisiert wird. Dieser Film könnte mehr Jugendliche zu Killern machen, als es vermutlich jedes “Killer”Computerpiel je tun wird, schließlich wird man nicht müde, eine Aussage immer und immer wieder zu wiederholen “Nach dem Töten fühlt man sich das erste Mal richtig lebendig”. In so fern halte ich die FSK 18 Freigabe für absolut gerechtfertigt.
Andererseits wirft der Film, gerade in Hinblick auf die Filmographie des Regisseurs noch andere fragen auf. Wie ich es auch getan habe, wird das Zeigen des sinnlosen Tötens an sich in diesem Film vonvielen Seiten verurteilt, einfach weil es auch einfach absolut sinnlos gezeigt. In Filmen wie Platoon, Apocalypse Now, Saving Private Ryan, etc. pp., wird deutlich mehr gemordet und es kommen viel mehr Menschen ums Leben als NBK. Doch niemand beschwert sich über das Töten an sich und die Darstellung dessen, lediglich über den Irrsinn des Krieges an sich wird debattiert.
Ist es letztlich gar so, dass uns Töten, für das wir Verständis aufbringen können und das als normal angesehen wird (”Im Krieg sterben nunmal Leute”) weniger berührt als sinnloses Töten, obwohl doch beides im Ergebnis auf’s gleiche hinausläuft…?
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Filmtagebuch
#270
Geschrieben 16. September 2007, 23:00
Vor einiger Zeit gesehen und ganz vergessen, etwas dazu zu schreiben:
The Door in the Floor ist ein sehr ruhiger, besinnlicher Film, der sich dem Thema Trauerarbeit in der Familie widmet. Ein Ehepaar, gespielt von Jeff Bridges und Kim Basinger hat vor einiger Zeit seine zwei ältesten Kinder verloren. SIe haben noch ein weiteres, jüngeres Kind und versuchen nun mit dieser Tragödie fertig zu werden. Bridges ist Schriftsteller und Künstler und in den Semesterferien assestiert ihm ein Literaturstudent von der Hochschule. Das paar entfremdet sich immer mehr und schließlich beginnt Basinger eine Affäre mit dem jungen Studenten, der auch in dem Haus wohnt.
So grob die Handlung aus dem Gedächtnis. Wie gesagt, es ist ein sehr ruhiger Film, mit einem passendern Soundtrack und recht überzeugenden Darstellern. Die Farben, das Setting, alles ist sehr stimmig und zieht einen als Zuschauer voll und ganz in die melancholische Stimmung des Films.
Es handelt sich um eine Literaturverfilmung, wobei nur der erste Teil des Romans verfilmt wurde. Ich fand den Film durchaus in Ordnung, aber man muss ihn schon sehen wollen um ihn genießen zu können. Und leider möchte man den Film wohl nicht wirklich aus Interesse sehen und hinterher fragt man sich auch nicht wirklich, wie der Roman wohl weitergegangen ist. Fazit: Zeit lieber in einen anderen Film investieren
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Filmtagebuch
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