And we all love ... the movies ....
#301
Geschrieben 27. September 2007, 03:45
Wie schon Elephant nimmt sich auch Bowling for Columbine von Michael Moore des Massakers an der Columbine Highschool in den USA an. Wie ich schon im Beitrag zu Elephant geschrieben habe, halte ich persönlich Bowling for Columbine für den deutlich besseren Film zu diesem Thema.
Und das obwohl eigentlich sehr viel gegen den Film spricht. Es gibt zu Michael Moore eine eigene Dokumentation namens Manufacturing Dissent in welcher von ehemaligen Fans von Moore aufgezeigt wird, dass Moore in seinen Filmen vieles verdreht, einige Dinige selbst inszeniert und sich vieles so hinbiegt, wie er es gerne hätte. Für mich hat sich daraus die Frage ergeben, was eine Dokumentation überhaupt ausmacht. Moore bezieht in seinen Filmen klar Stellung und versucht seine Sichtweise der Dinge anhand von dokumentarischem Material zu unterstützen. Vielen geht damit zu viel Objektivität verloren. Doch natürlich bleibt die Frage, wie objektiv eine Dokumentation sein kann. Ein Regisseur bzw. Drehteam muss bei einem Projekt immer irgendeine Stellung beziehen und selbst entscheiden, welches Material nun in den fertigen Film kommt, welches nicht, und welche Sichtweise man selbst annimmt. Von daher mögen Moores Filme zwar in erster Linie seine eigene Version der Wahrheit sein, doch das ist in einem von ihm gedrehten Film auch sein gutes Recht. Wer sich zu unrecht angegriffen fühlt, wird sicher auch mit kritischen Fragen kein Problem haben.
So sucht Moore in seinem Film die Antwort auf die Fragen nach den Ursachen für das Massaker. Die Täter spielten Egoshooter und hörten Marylin Manson, was die Medien als Anlass nahmen, diese beiden Dinge als Auslöser für ihre Taten zu nehmen und zu verteufeln, ohne eine wirkliche soziologische Bestätigung dafür zu haben. Da die beiden Täter auch gerne bowlten und am Tag des Massakers auch Bowlingunterricht hatten, hat Moore dementsprechend die Frage aufgeworfen, ob nicht auch das Bowlen Auslöser für die Taten gewesen sein könnte (ein Punkt den man Moore vorwerfen kann: die beiden Massenmörder haben den Bowlingkurs in Wirklichkeit nie besucht). Diese Geschichte ist aber nur ein kleiner satirischer Seitenhieb auf die Medien.
Im wesentlichen prangert Moore in seinem Film die Waffenpolitik in den USA an und sucht zugleich nach den Ursachen für diese Gewalt. Gemeinhin gilt die gewalttätige Geschichte der USA als Ursache für die hohe Mordrate in den USA (über 11.000 Morde pro Jahr), doch Moore zeigt, dass in Ländern wie Deutschland, Frankreich oder England, die über eine mindestens ebenso gewaltätige Vergangenheit verfügen (Kolonialzeit, Nazi-Deutschland) die Mordraten um den Faktor 100 niedriger liegen und selbst in Kanada, wo ein prozentual wesentlich größerer Teil der Bevölkerung bewaffnet ist und es in vier von fünf Haushalten Waffen gibt, so gut wie keine Morde gibt.
Es werden grundsätzliche Probleme der amerikanischen Gesellschaft angesprochen, und gezeigt, dass eine der Ursachen für die hohe Gewalt- und Mordrate in den USA die Angst sein könnte, in der die amerikanische Bevölkerung vor allem durch die Medien, aber auch durch die Politiker gehalten wird. Wenn man sich die Entwicklungen seit 2001 so ankuckt, dann hat man auch wirklich den Eindruck, dass Moore damit gar nicht so falsch liegt. Durch den Antiterrorkampf der USA geraten soziale Probleme ins Hintertreffen und scheinen nur ein notwendiges Übel zu sein. Der nächste Präsidentschaftswahlkampf wird sehr vermutlich auch nicht über soziale- bzw. arbeitspolitische Fragen entschieden. Derjenige Kandidat, der es schafft glaubhaft zu machen, er sei der richtige für den Antiterrorkampf, den Schutz der USA, und den richtigen Umgang mit dem Irak wird das Rennen am Ende machen.
Moore wirft in seinem Film meiner Meinung nach die richtigen Fragen auf und übt sehr starke Kritik an seinem eigenen Heimatland, ein Grund, warum es schwer war, Geldgeber für das Projekt zu finden, so dass schließlich sogar Gelder aus Deutschland in das Projekt geflossen sind. Gelohnt hat es sich allemal, nur all zu oft sitzt man mit offenem Mund vor dem Bildschirm und man ist erstaunt über den tieferen Einblick den man hinter die ansonsten eher euphemistische Sichtweise auf die USA geboten bekommt. Wenn gleich der Film auch oft polemisch und sehr subjektiv sein mag, ist er für mich ein wichtiger Beitrag auf der Suche nach Ursachen für die tiefergehenden Probleme der amerikanischen Gesellschaft.
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Filmtagebuch
#302
Geschrieben 27. September 2007, 03:45
Auch kurz nach Titanic hat Di Caprio schon gute Rollen gespielt, so hier die Rolle des Rucksacktouristen Richard, der auf der Suche nach dem Paradies selbiges auch entdeckt. Danny Boyle schafft es wieder einen interessanten Film zu schaffen, der diesmal vor allem durch die wunderschöne Optik besticht. Die Bilder sind wirklich wunderschön und teilweise mystisch und alles in allem sehr stimmig. Die Story schwächelt für mich etwas und weiß nicht so ganz wo sie hin will. Die Grundbotschaft ist klar: Eine Anprangerung des Massentourismus. Es gibt nur noch wenige unberührte Flecken auf dieser Erde, wenige Orte, an denen man noch ursprünglich leben kann, zurückgezogen, ohne Einflüsse von außen. Hat man einen solchen Ort entdeckt, muss man ihn geheimhalten. Sobald mehr Leute von seiner Existenz wissen ist es aus mit der Ruhe und ein wahrer Besucherstrom setzt ein.
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Filmtagebuch
#303
Geschrieben 27. September 2007, 03:45
Ein Heist-Movie in Starbesetzung. Der ganze Film dreht sich um den Überfall auf den Tresor des Casinos Bellagio, in dem Casinobesitzer Terry Benedict (Andy Garcia), der in dem Tresor auch die Einnahmen aus seinen anderen beiden Casinos aufbewahrt, insgesamt knapp 160 Mio-US$. Die Besetzung des Films wimmelt vor Stars, sowohl Altstars als auch aktuellen, George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon, Andy Garcia, Julia Roberts, Don Cheadle, Scott Caan, und noch zahlreiche andere.
Das Geld ist natürlich eine Sache, insgeheim erhofft Danny Ocean (George Clooney) gleichzeitig seine Frau wiederzugewinnen, die während er im Knast saß mit Benedict zusammengekommen ist. Der ganze Film ist überaus unterhaltsam und witzig inszeniert, mit einem zwar durchschaubaren, aber dennoch überraschenden Ende. Man merkt den Darstellern sichtlich an, dass sie beim Dreh wohl recht viel Spass hatten. Ein netter kleiner Film für einen Videoabend wohl hervorragend geeignet, dem aber ansonsten jeglicher Tiefgang oder ähnliches fehlt. Teil zwei kommt demnächst auf Pro Sieben, ich vermute mal, dass er eine einfache Kopie des Themas aus dem ersten Teil sein wird, mal schaun, der Videorekorder ist schon programmiert.
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Filmtagebuch
#304
Geschrieben 27. September 2007, 03:45
Gilt als ganz großer Klassiker des Schöpfers von Die sieben Samurai und als großes Epos. Mein Versuch, mir den Film zu Gemüte zu führen scheiterte nach ca. einer Stunde. Ein japanischer Großfürste, tritt zurück und das Reich an einen seiner Söhne ab, will sich aber dennoch einen gewissen Machtanspruch sichern. Schnell beansprucht der Sohn aber die gesamte Macht für sich und auch die anderen Söhne wollen ihren Vorteil aus der Situation ziehen, so dass es zu Konflikten, Intrigen und Bruderkriegern kommt, schließlich sogar der Vater verstoßen wird, der in diesem Zuge von seiner eigenen, sehr grausamen Vergangenheit eingeholt wird, als er auf die Hilfe des einfachen Volkes angewiesen ist, und schließlich wahnsinnig wird. Ich werd irgendwann mal versuchen, die restlichen 100 Minuten zu sehen, sie liefen auch nebenbei, aber nach 60 Minuten habe ich einfach abgeschaltet, zu langweilig war das gezeigte für mich. Ich denke generell dürfte der Film, selbst wenn man ihn dann ganz gesehen hat einer derjenigen sein, die ihre Wirkung erst im Nachhinein entfalten wenn man sie in Bezug zu anderen Filmen setzt und über das gesehene nochmal nachdenkt. Aber genau weiß ich das erst, wenn ich ihn ganz geeshen habe.
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Filmtagebuch
#305
Geschrieben 27. September 2007, 03:46
Nach dem ersten Satz von Terry Malloy (Marlon Brando) habe ich sofort zur Fernbedienung gegriffen, und die englische Sprachfassung angewählt. Die deutsche Synchro, speziell von Brando, ist grauenhaft schlecht und dürfte mit ein Grund sein, warum der Film Leuten, die ihn nur auf deutsch kennen vielleicht nicht so gefällt wie Leuten, die ihn im Orginal gesehen haben. Und dabei mag ich deutsche Synchros eigentlich, aber was man sich hier geleistet hat.
Die Fast im Nacken ist ein vielschichtiges, komplexes Drama vor dem Hintergrund der Anfänge der Gewerkschaften in den Hafendocks der USA. Chef dieser Gewerkschaft ist Johnny Friendly (Lee J. Cobb), der die Gewerkschaft wie eine Mafia führt. Hafenarbeiter, die nicht Mitglied sind bekommen keine Arbeit und wer sich gegen die Methoden der Gewerkschaft auflehnt, wird rücksichtslos beseitigt.
So kommt es, dass Terry Malloy unbewußt den widerspenstigen Hafenarbeiter Joey in eine tödliche Falle lockt. Nach seinem Tod lernt er Joeys Schwester Edie Doyle (Eva Marie Saint) kennen und verliebt sich in sie. Sie hat vor, den Mord an ihrem Bruder aufzuklären, was Terry in einen Konflikt bringt. Sein Bruder Charley (Rod Steige) ist der Anwalt der Gewerkschaft und somit tief in ihre Machenschaften verstrickt. Als bekannt wird, dass Terry vor Gericht aussagen will, zwingt Friendly ihn dazu, entweder seinen Terry davon zu überzeugen von seinem Vorhaben abzulassen, oder ihn zu töten.
Der Film ist in erster Linie großes, realistisches Darstellerkino mit einem brillanten Marlon Brando, dem ein ebenso gut aufspielender Lee J. Cobb gegenübersteht. Die Geschichte behandelt mehrere Aspekte wie z.B. Zivilcourage und Auflehnung gegen Unterdrücker, hat aber auch durchaus zeitgeschichtliche Züge, da in der sogenannten McCarthy-Ära in den USA regelrecht Jagd auf Kommunisten gemacht wurde, und Regisseur Kazan zahlreiche Kollegen denunziert und schwer beschuldigt hat. Die Faust im Nacken kann man gewissermaßen als filmische Rechtfertigung für dieses Verhalten sehen, ein Grund, warum Brando sich anfangs gesträubt hat, an dem Projekt teilzunehmen. Gut, dass er es dennoch getan hat, erhielt er doch für Die Faust im Nacken die vielleicht besten Kritiken seiner Karriere. Und immer dran denken: wer sich den Film ansehen möchte, unbedingt im Orginal (Untertitel helfen, zumal Brando im Orginal doch, wie in allen seinen Filmen, sehr nuschelt). Die Faust im Nacken gehört auf jeden Fall in die Champions League der amerikanischen Produktionen der letzten 100 Jahre.
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Filmtagebuch
#306
Geschrieben 27. September 2007, 03:46
Ich habe mit Sicherheit mindeste vier Anläufe gebraucht, bevor ich es heute geschafft habe, Frühstück bei Tiffany zu ende zu sehen. Kann man einen Film, zu dem man so schlecht Zugang findet hinterher als kleines Meisterwerk titulieren? Ja man kann. Meine Zugangsschwierigkeiten lagen wohl in erster Linie an meinen falschen Erwartungen an den Film. Wusste ich doch gar nicht, worum es geht, habe ich mich auf eine Komödie eingestellt. Und in der Tat trägt Frühstück bei Tiffany kömodiantische Züge, wie man es von Regisseur Blake Edwards nicht anders erwarten kann, aber im Grunde handelt es sich bei dem Film um eine romantische, melodramatische Charakterstudie mit einer absolut herausragenden Audrey Hepburn als Holly Golightly. Nicht so sehr die Liebesgeschichte oder die eigentliche Story sind es, was diesen Film ausmacht, sondern Audrey Hepburns Verköperung der Frau die keine Heimat hat, eine problematische Jugend hinter sich hat, und die sich selbst in einen Käfig aus Phantasien und Wunschvorstellungen eingesperrt hat, beseelt von dem Gedanken, einen reichen Mann zu heiraten. Sie ist ein Glamourgirl, dass auf jeder Party zu finden, wo sich reiche Menschen herumtreiben, sie lässt sich von ihnen aushalten, flüchtet aber immer bevor es zum Äußersten kommt durchs Toilettenfenster. In ihrer Wohnung stehen seit über einem Jahr die Kartons unausgepackt und ihre Katze hat noch nichtmal einen Namen. Sie ist eine Person ohne wirkliche Heimat, sowohl im wörtlichen als auch übertragenen Sinne und scheut sich davor Bindungen einzugehen.
Eines Tages zieht Paul Varjak (George Peppard den meisten sehr bekannt aus Hannibal in The A - Team) in eine Wohnung über ihr. Paul sieht Hollys Bruder Fred sehr ähnlich, weswegen sie ihn auch so nennt. Die beiden kommen sich näher und werden Freunde. Paul ist für Holly da, wenn sie ihn braucht. Er selbst befindet sich in einer ähnlichen Lage wie sie. Er ist relativ erfolgloser Schriftsteller und lässt sich von einer älteren Frau aushalten. Schließlich verliebt er sich in Holly und die zwei verbringen eine schöne Zeit in New York, bis eines Tages ein Schatten aus ihrerer Vergangenheit wieder auftaucht, der ihre Bemühungen reich zu heiraten wieder erneut aufflammen lässt.
Es lässt sich nur schwer in Worte fassen, was die Fasziniation dieses Films ausmacht. Eigentlich hat man nur zwei Worte um ihn zu beschreiben: Audrey Hepburn. Auch hier die Empfehlung den Film auf englisch zu sehen, die Synchro ist zwar sehr gut, aber Hepburns Stimme im Orginal einfach zuckersüß, etwas, was wie ich finde bei englischen Stimmen und gerade bei weiblichen sehr selten ist.
Den Tiffany-Angestellten fand ich übrigens sehr cool. Normalerweise hätte man eine eher pikierte Reaktion erwartet als Paul offenbart, dass ihr Budget nur 10$ beträgt, aber er reagiert doch wirklich auf eine sehr symphathische Art und Weise.
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Filmtagebuch
#307
Geschrieben 27. September 2007, 03:46
Der Film hat außer dem Titel und einigen Charakteren die Namen aus dem Roman tragen nicht wirklich viel mit Jules Vernes Roman gemein, er dient mehr als lockerer Ideengeber, und die Geschichte wurde noch mit einem weiteren Buch namens “The mysterious Island” verknüpft.
Die Nautilus kann nicht annähernd so fesseln wie die spätere Version von Disney und auch Kapitän Nemo ist nicht wirklich charismatisch. So hat der Film heute nur noch historischen Wert, zumal er damals bahnbrechend war und als erster Film Unterwasseraufnahmen gezeigt hat. Diese wurden nicht direkt unter Wasser gedreht, sahen aber auf Grund eines neu entwickelten Aufnahmverfahrens so aus. Somit nehmen Unterwasseraufnahmen, die einfach um ihrer selbst Willen da sind, viel Platz ein in dieser, erstaunlicherweise, bereits zweiten Verfilmung von Vernes Stoff. Die Erste stammt vom Urvater aller Special Effects Georges Méliès und entstand bereits 1907.
Ich habe mir den Film per Onlinestream angekuckt und war doch irgendwie recht froh, als nach der Hälfte des Films mein Browser abgestürzt ist. Als Filmhistoriker wird man dem Film evtl. einiges abgewinnen können, unterhalten tut er heutzutage beim besten Willen nicht mehr.
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Filmtagebuch
#308
Geschrieben 27. September 2007, 14:31
The Last Man on Earth basiert auf dem Roman I Am Legend von Richard Matheson aus dem Jahre 1954. Der Film erzählt sprichwörtlich die Geschichte des letzten Menschen auf Erden. Da in den nächsten Wochen eine neu Verfilmung des Stoffes unter dem Orginaltitel I Am Legend mit Will Smith in der Hauptrolle in die Kinos kommt, gab es einen guten Anlass sich den Film einmal anzusehen, da ich in letzter Zeit viel zu oft Remakes gesehen habe, ohne das Orginal zu kennen.
Wie immer Achtung: Spoiler:
In den 60er Jahren breitet sich von Europa (vlt. gar aus Transylvianien) aus eine Epidemie um den gesamten Erdball herum aus. Die infizierten werden anfällig gegen Sonnenlicht, ertragen ihr eigenes Spiegelbild nicht mehr und habe eine starke Abneigung gegen Knoblauch, sie werden zu vampirähnlichen Wesen. Die Seuche breitet sich über den ganzen Erdball aus, und sehr bald ist die gesamte Menschheit ausgerottet und zu Vampiren transformiert. Alle Menschen? Nein, ein einsamer Mediziner namens Dr. Robert Morgan (Vincent Price) ist, evtl. auf Grund eines Fledermausbisses in jungen Jahren, immun gegen die Seuche und lebt seit mittlerweile drei Jahren einsam und allein als letzter Mensch auf Erden. Tagsüber sucht er Vampirverstecke um sie aufzupfählen und des Nachts schläft er. Ein trostloses Leben ohne wirkliche Hoffnung.
Bis ihm eines Tages namens Ruth Collins (Franca Bettioa), die die Wende bedeuten könnte. Doch er wird mißtrauisch und entdeckt, dass sie ebenfalls infiziert ist. Es gibt ein Serum, dass die Krankheit nicht heilt, aber unter Kontrolle hält. Es gibt noch mehr wie sie, gemeinsam versuchen sie, die Zivilisation wieder aufzubauen, doch sie fürchten Morgan, da einge von denen die er umgebracht hat zu ihnen gehörten. So wurde Ruth geschickt um ihn zu verwirren, damit er von den anderen in der Nacht getötet werden kann. Zwar gelingt es ihnen, ein Gegenmittel gegen die Seuche zu entwickeln, mithilfe dessen man die Menschheit wieder neu aufbauen könnte, doch Ruth Leute vollenden ihren Plan in der Nacht. Die Legende, der letzte Mensch auf Erden, ist tot.
Der Mensch als Auslaufmodell. Die Darstellung des Vampirismus in diesem Film als Krankheit ist interessant und habe ich bisher so noch nicht gesehen. Im Grunde sind die infizierten eine Mischung aus Zombies und Vampiren, sie haben alle Schwächen der Vampire und sind zugleich träge, schwach und minder intelligent wie Zombies, was erklärt, warum sie es in der Nacht nicht schaffen in Morgans Haus einzudringen und er in Seelenruhe schlafen kann, um Kraft für sein zerstörerisches Werk am nächsten Tag zu schaffen.
Dabei werden die Vampire gar nicht mal wirklich als böse dargestellt. Die alte Menschheit ist nicht mehr existent. Die Vampire bilden die neue Gesellschaft, die den Planeten beherrscht, der Mensch hat keine Bedeutung mehr. Und dennoch übt ein letztes Exemplar Widerstand aus und bedroht diese neue Gesellschaft. Auf Grund seiner Immunität hat er keine Chance, Teil dieser Gesellschaft zu werden und es ist auch fraglich ob er seine Menschlichkeit überhaupt aufgeben würde, daher ist das Vorgehen der Vampire im Grunde sehr nachvollziehbar.
Durch diese Sichtweise hat der Film eine ganz andere Bedeutung als sein direkter Nachfolger Die Nacht der lebenden Toten, welcher direkt von ihm inspiriert wurde, was man beim Sehen auch sofort merkt. Die Stimmung und Atmosphäre der beiden Filme ist sehr ähnlich, beide in schwarz weiß gedreht, beide zeigen im Grunde ein apokalyptisches Szenario, nur ist The Last Man on Earth noch hoffnungsloser und verlorener. Ein tragisches Ende haben beide gemein, aber das Ende dieses Films ist durch seine Botschaft meiner Meinung nach wirkungsvoller. Und mit Vincent Price hat der Film auch den eindeutig besseren Hauptdarsteller.
Da der Film nie irgendein Copyright besaß ist er heute weitgehend frei verfügbar und sehr oft als Bonus bei irgenwelchen DVDs dabei, wer interessiert ist kann ich sich auch auf archive.org per Stream ansehen oder direkt runterladen. Sehenswert ist er definitiv und wer auf Zombie bzw. Endzeitfilme steht bekommt hier auf jeden Fall ein hervorragendes, stimmiges und atmosphärisches, aber zugleich auch sehr hoffnungsloses und düsteres Werk geboten.
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Filmtagebuch
#309
Geschrieben 27. September 2007, 19:05
Panzerkreuzer Potemkin von Sergei Eisenstein gilt als einer der einflußreichsten Filme der Filmgeschichte und hat auch schon des öfteren den Titel als “bester Film aller Zeiten” verliehen bekommen. Ein guter Grund also, sich den Film einmal anzukucken, wobei meine Erwartungen gelinde gesagt mal wieder sehr niedrig waren. Metropolis war zwar sicherlich eindrucksvoll und auch einflußreich, aber die Story war einerseits verwirrend andererseits merkte man deutlich das Lang mehr Wert auf die Optik und das Handwerkliche bei seinem Film legte, statt eine interessante und gute Geschichte zu entwickeln. Auch die anderen bisher gesehenen Stummfilme haben allenfalls historischen Wert, wirklich unterhalten konnten sie mich bisher nicht wirklich.
Panzerkreuzer Potemkin ist anders. Seine Laufzeit beträgt nur erfrischend kurze knackige 75 Minuten und man ist binnen drei Minuten mitten im Geschehen und im Film und bereits nach fünf Minuten hat der Film seinen ersten Höhepunkt mit dem (auf realen Ereignissen des Revolutionsjahres 1905 basierenden) Aufstand der Besatzung. Die Crew wird von den Offizieren diktatorisch regiert und unmenschlich behandelt. Sie lehnt das Fleisch ab, dass ihr vorgesetzt wird, weil es absolut madenversucht und schlecht ist, der Schiffsarzt hält es aber für unbedenklich und meint, wenn man es abwäscht, sei es wieder wie neu. Die Besatzung reagiert empört, und rührt die ihnen aufgetischte Suppe nicht an. Im zweiten Teil beschließt der beschließt ein Exempel zu statuieren und einige Besatzungsmitglieder erschießen zu lassen, doch in letzter Sekunde werfen die Schützen ihr Vorhaben und es kommt zur Meuterei, wobei einer der Anführer, Vakulencuk, getötet wird. Im dritten Teil erreicht die Potemkin die Hafenstadt Odessa wo sich die Einwohner mit der Besatzung solidarisieren und um den verstorbenen trauern. Doch im vierten Teil marschiert das Militär auf, und auf der berühmten Treppe von Odessa kommt es zu einem Massaker, Im fünften Teil schließlich berät die Besatzung ob sie landen, und den Menschen helfen soll , oder ob sie das sich nähernde Admiralsgeschwader abfängt, wofür man sich schließlich entscheidet. Beim Aufeinandertreffen kommt zunächst Spannung auf und es ist ungewiss, ob die Geschwaderschiffe tatsächlich das Feuer auf die Potemkin eröffnen, doch es kommt zur Verbrüderung der Soldaten, worauf die Potemkin in freie Gewässer vorstoßen kann.
Der Film ist ganz klar ein Propagandawerk und weiß dennoch zu überzeugen. Man wird direkt auf emotionaler Ebene angesprochen und symphathisiert sofort mit den Soldaten. Die Potemkin ist dabei stellvertretend für ganz Russland. Auch im Russland dieser Tage litten die Menschen hunger und erhoben sich schließlich gegen ihre Unterdrücker, was der Auslöser für die Revolution war. So wurde der Film dann auch am 20. Jahrestag der Revolution uraufgeführt. Die Treppenszene dürfte wohl die bekannteste sein. Im Eifer des Gefechts stürzt ein Kinderwagen mit einem Baby drin die Treppe hinunter, eine Szene die auch schon in dem ein oder anderen Film zitiert wurde. Für mich ist Panzerkreuzer Potemkin gazu klar der erste große Höhepunkt in der Filmgeschichte und damit das älteste, bisher mir bekannte Meisterwerk. Auf jeden Fall eine Empfehlung wert und das trotz des hohen Alters nicht nur aus filmhistorischen Gründen. Der Film unterhält wunderbar und ist, obwohl es sich um einen Stummfilm handelt sehr emotional und mitreißend.
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Filmtagebuch
#310
Geschrieben 28. September 2007, 18:27
Am Superbowltag geht im Stadion eine Atombombe hoch., welche von Terroristen gezündet wurde, um Amerika und Russland in einen Krieg zu stürzen. Die Amerikaner halten es für einen russischen Anschlag und beginnen mit den Vorbereitungen für einen nuklearen Vergeltungsschlag. Die Russen reagieren und beginnen ihrerseits ihre Offensivstreitkräfte zu aktivieren. Die Welt steht am Rande des nuklearen Abgrunds.
Dieses überaus interessante und gar nicht mal so unrealistische Szenario simuliert Der Anschlag von Phil Alden Robinson nach einer Romanvorlage von Tom Clancy. Trotz Ben Affleck als Hauptfigur Jack Ryan ist dabei ein hochspannender und sehr realistisch gestalteter Politthriller entstanden, der zwar nicht ganz an die Klasse von Jagd auf Roter Oktober herankommt aber dennoch ein überaus gelungener und sehenswerter Film ist.
Der englische Titel “The Sum of all Fears” - Die Summe aller Ängste - finde ich viel passender als den deutschen Titel, ich weiß nicht, warum man ihn nicht einfach direkt übersetzt hat. Gerade die Nebendarsteller wie James Cromwell aus Präsident der Vereinigten Staaten, Morgan Freeman als sein Berater und Ciarán Hinds, bekannt z.B. aus der Fernsehserie Rom, als russischer Präsident Nemorov.
Wer gerne spannungsgeladene Politthriller sieht, macht mit diesem Film sicher nichts falsch, zumal er auch keinerlei politisches Hintergrundwissen voraussetzt.
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Filmtagebuch
#311
Geschrieben 28. September 2007, 18:27
Larry ist Feuerwehrmann und seit drei Jahren Witwer. In seinem Leben ist er ständig mit dem Tod konfrontiert und er beginnt sich Gedanken darüber zu machen, was aus seinen Kindern werden würde, wenn ihm etwas zustößt. Seine Frau war die Empfängerin seiner Ansprüche und seine Versicherung akzeptiert eine Ändernung der Ansprüche nur bei Tod, Heirat oder Geburt, die Frist nach dem Tod seiner Frau hat Larry aber verstreichen lassen und eine neue Heirat kommt für ihn nicht in Frage. Sein bester Freund ist Chuck, Womanizer und ebenfalls Feuerwehrmann. Die beiden sind immer für einander da und helfen sich aus jeder Patsche. So bittet Larry Chuck, ihn zu heiraten. Natürlich soll diese Homoehe nur auf dem Papier existieren, damit seine Kinder abgesichert sind, für den Fall der Fälle.
Alles kein Problem, bis seine Versicherung mistrauisch wird, und ihnen einen Agenten ins Haus schickt, der die glückliche Ehe der beiden auf Herz und Nieren prüft. Fortan müssen Chuck und Larry also alles tun, um überzeugend als schwules Pärchen aufzutreten und alle Welt davon überzeugen, wirklich schwul zu sein, was insbesondere Larry schwerfällt, der beginnt, tiefe Gefühle für die Anwältin, die die beiden vertritt zu entwickeln. Außerdem bekommen die zwei die Ablehnung zu spüren, die ihr privates Umfeld, aber auch die Öffentlichkeit Schwulen entgegenbringt.
Obwohl ich Adam Sandler immer noch nicht so wirklich mag, beginnt er allmählich in meinem Ansehen zu steigern. In Chuck und Larry ist er wieder mal für die reißerischen Slapsticksprüche zuständig, aber beruhigenderweise steht ihm mit Kevin James ein ruhiger Gegenpol gegenüber, dessen Witz eher tiefgründig und bodenständiger und damit auch ungleich charmanter ist. Der Film greift viele Schwulenklischees auf, was bei einer so angelegten Komödie nicht zu vermeiden ist, aber er bedient sich nicht nur bei ihnen, er spielt mit ihnen und zeigt eigentlich immer deutlich, dass sie bewußt überzeichnet eingesetzt werden.
Leider enttäuscht das Finale des Films sehr, ohne dass es dadurch das vorher Gesehene abschwächt. Aber das hätte man deutlich besser hinbekommen können, für meinen Geschmack hätte der Vorgesetzte der beiden nicht seinen ziemlich dämlichen und stereotypen Auftritt haben müssen. Aber nun gut, Chuck und Larry reiht sich ein in die mittlerweile recht lange Reihe gelungener Komödien diesen Jahres. Ich bin fast schon geneigt 2007 zum Jahr der Komödie zu erklären, sehr erstaunlich, weil dieses Genre zusammen mit dem Horrorgenre eigentlich das war, welches im am wenigsten mochte. Mal kucken wie Superbad am Dienstag wird. Wer also einen Kinobesuch am Wochenende plant und ein wenig lachen möchte, macht mit Chuck und Larry sicher nichts falsch.
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Filmtagebuch
#312
Geschrieben 28. September 2007, 18:27
Wer David Lynch Filme mag, der sollte mal einen Blick auf Ein andalusischer Hund werfen. Haben Lynchs Filme meistens irgendeine Bedeutung, bzw. dass was man sieht ergibt einen Sinn wenn sich selbst eine Interpration bastelt, so fehlt dieser Zusammenhang bei diesem Werk von Bunuel und Dali volllkommen, was durchaus beabsichtig war. Die beiden haben bei einem Treffen über ihre Träume geredet, Dali hatte den Traum von Ameisen die über eine Hand krabbeln und Bunuel von einer Messer, dass ein Auge zerschneidet so wie eine dünne Wolke den Mond zerschneidet, wenn sie an ihm vorbeizieht. Auf dieser Grundlage schufen sie ein Drehbuch aus allerlei surrealen Szenen die in keinem bewußten Zusammenhang zueinander stehen sollten und schlicht das Bewußtsein für die Surrealität öffnen sollte.
Dennoch kann man sicher Zusammenhänge in diesem 15 minütigen Kurzfilm herstellen, dessen Titel so rein gar nichts mit dem Inhalt zu tun hat. Aber zarte Gemüter seien gewarnt, obwohl für die Eingangsszene mit dem zerschnittenen Augen ein Kuhauge verwendet wurde, ist sie trotzdem starker Tobak, wohingegen der Rest des Films eher zahm ist. Wenn ich etwas Ruhe und Zeit habe, werde ich den Film mal einer näheren Betrachtung unterziehen und mir Gedanken machen, wofür die einzelnen Bilder und Szenen stehen könnten. Menschen, die solche Art Filme mögen, werden durchaus ihren Gefallen haben, wer mit David Lynch Film nicht viel anfangen kann wird den Film auch nicht mögen. Das Medium Film wird hier nicht als Massenunterhaltung benutzt sondern zur Kunstform stilisiert, gedacht für Leute, die sich gerne mit Kunst auseinandersetzen.
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Filmtagebuch
#313
Geschrieben 29. September 2007, 13:33
Schrecklicher Film. Stummfilme leben davon, dass die erzählte Geschichte musikalisch passend untermalt wird, wie es ja z.B. auch im Panzerkreuzer Potemkin wunderbar gelungen ist. Da passen Form und Inhalt perfekt zusammen und sorgen dafür, dass man als Zuschauer direkt ins Geschehen integriert wird und Emotionen entwickelt und Bindungen zu den Charakteren, selbst wenn es eine Masse wie die Besatzung der Potemkin ist, aufbaut.
Doch in dieser bereits fünften Verfilmung des Jekyll & Hyde Stoffes plätschert einfach 81 Minuten lang sakrale Orgelmusik ohne jeglichen Bezug zum Geschehen dahin. Da mag die Geschichte ja noch so interessant sein und auch die Bilder zu der Geschichte recht nett sein, aber die Musik ist wirklich absolut unpassend und verhindert jegliche Beteiligung. Selbst wenn sie in dramatischen Szenen etwas schneller wird, so hat man doch das Gefühl das jemand die ganze Zeit die gleichen fünf Akorde hoch und runter spielt.
Die Geschichte selbst sollte eigentlich recht bekannt sein, wobei ich sie selbst bis zum heutigen Zeit Punkt nicht kannte, ich wusste nur, dass es um einen Wissenschaftler mit zwei Persönlichkeit in sich geht. Dr. Jekyll vererbt sein gesamtes Vermögen einem gewissen Mr. Hyde. Nach Jekylls Tod verschafft sich ein Freund von ihm Zutritt zu seinem Labor wo er entdeckt, dass Jekyll an einer Substanz gearbeitet hat, die das Böse im Menschen zum Vorschein bringt und verstärkt. Bei Experimenten mit der Substanz hat sich Dr. Jekyll in Mr. Hyde verwandelt. Doch Jekyll hat die Kontrolle über sein Experiment verloren und somit hat sein Alter Ego die Oberhand gewonnen.
Sicher eine interessante Geschichte über die Zwiespältigkeit des Menschen und der Frage nach dem Guten und dem Bösen im Menschen. Leider muss man schon sehr viel Ehrgeiz aufbringen, den Film bis zu seinem Ende zu sehe, um ihr ganz folgen zu können. Soviel Ehrgeiz hatte ich heute nacht nicht, was wie erwähnt in erster Linie an der unsäglich schlechten musikalischen Begleitung lag, so dass ich nach dem ersten Drittel angefangen habe die Rezension hier zu schreiben, und jetzt bei der Hälfte des Films werde ich ihn dann auch ausmachen. Ein Film von dem ich nur abraten kann und der meine alten Abneigungen gegen Stummfilme nur bestätigt hat, wobei ich mittlerweile ja auch schon ein paar Ausnahmen gesehen habe, die gezeigt haben, dass es auch anders geht, und auch Stummfilme wirkliche Meisterwerke sein können, die auch heute noch begeistern und mitreißen können.
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Filmtagebuch
#314
Geschrieben 29. September 2007, 13:33
Das T-Virus hat mittlerweile fast die gesamte Menschheit ausgerottet und zu hirnlosen Zombies werden lassen. Alice trifft einige Überlebende unter denen sich auch Carlos Olivera befindet. Sie übergibt ihnen Aufzeichnungen, denen zufolge nach in Alaska ein Ort sein soll, in dem es keine Infizierten gibt, gewissermaßen dass El Dorado für die Überlebenden. Doch Dr. Isaacs von der Umbrella Corp. arbeitet mit Hilfe von Klonen von Alice an einem Serum, um die Infizierten zu kontrollieren und zu Arbeitsdrohnen zu machen. Doch die Klone sind ungenügend, er brauch die Version von Alice, die draußen durch die Welt streift und sich der Kontrolle durch die Umbrellasateliten entzieht.
Doch das Zusammentreffen mit den Überlebenden bringt sie auf die Route eines Sateliten und Alice entdeckt wird. Es kommt zu einer Auseinandersetzung in der viele Überlebende ums Leben kommen, aber auch Dr. Isaacs infiziert wird. Er spritzt sich die bisher gewonnen Antiviren und zwar alle die er auf Lager hat, wodurch er mutiert und zu einen Super-Mensch-Zombie-Hybriden wird. Der Computer der Umbrellaanlage, in welcher Dr. Isaacs sich aufhält informiert Alice darüber, dass aus ihrem Blut ein Gegenmittel gegen den T-Virus gewonnen werden kann, zunächst aber Dr. Isaacs ausgeschaltet werden müsse.
Wie man sieht ist die Story doch überaus dünn und man hätte den Film auch Resident Evil: Ein Tag im Leben der Alice X nennen können. Man weiß auch nicht so wirklich, was jetzt das Hauptthema des Films ist, die Flucht der Überlebenden nach Alaska und ihre dabei auftretenden Probleme oder der Konflikt zwischen Umbrella, speziell Dr. Isaacs und Alice. Beides nimmt im Film in etwa den gleichen Anteil ein, ohne dass eine der beiden Geschichten wirklich konsequent erzählt wird.
Die Actionsequenzen sind durchaus vom Feinsten und der Film hat seine FSK 18 Freigabe durchaus zurecht, die Bilder sind doch stellenweise sehr brutal. Die Zombies sind immer noch im Grunde harmlos und schwach, es sei denn sie bekommen einen zu fassen und beißen einen. Da war der Ansatz mit den hochgezüchteten Zombies, die hochgezüchtet wurden, somit aggressiver, schneller und tödlicher sind, schon ganz nett und schafft eine neue Bedrohung.
Ich werde wohl nie verstehen, warum zwei Meter große klobige Monster, die die finale Bedrohung darstellen immer erst vier, fünfmal geheimnisvoll als Schatten in sekundenschnelle bedrohlich durchs Bild huschen müssen, bevor sie dann zuschlagen. Und wieso man in Zeiten wo ca. 99% der Menschheit ausgestorben sind absichtlich scheinbar durchaus fähige Wissenschaftler mit einem Lächeln opfert … na ja …
Schade eigentlich der Film hat echt gute Ansätze, eine hervoragende Optik, eine klasse zurückhaltenden aber in den entscheidenden Momenten impulsiv aufspielende Milla Jovovich, einen passenden Soundtrack, gute Spezialeffekte. Sogar beim Altmeister Alfred Hitchcock und einem seiner Meisterwerke Die Vögel hat man sich direkt bedient, wobei man aus dieser Szenen mit in paar ruhigen Momenten mehr durchaus mehr hätte rausholen können, aber sie sorgt auch so schon für hochspannung und der Auftritt der mutierten Alice sorgt für ein klasse Finale dieser Szene, dass mir besser gefallen hat, als das Finale des Endkampfes. Alles in allem bekommt man einen guten Actionfilm mit hervoragenden Actionsequenzen, einer angemessenen spielenden Hauptdarstellerin, dünnen Nebendarstellern und einer Story aus der man viel mehr hätte machen können. Ich bin mir sicher dass die Zuschauer noch mehr Geld in die Kinos tragen würden, wenn man nicht versucht ein wenig Story um ein paar geile Actionsequenzen zu spinnen und damit 90 Minuten krampfhaft füllen zu wollen, sondern die Actionsequenzen in eine intelligent erzählte Story verpackt und den Film halt 100 oder 105 Minuten dauern lässt.
Mal schauen, eine neue Chance bekommt RE dann wohl in zwei oder drei Jahren, wenn der sicher kommende vierte Teil mit einer geklonten Alice-Armee in die Kinos kommt. Potential ist auf jeden Fall da, und wenn die Geschcihte dieses Teils ein klein wenig weiter ausgebaut hätte, dann hätten wir hier den besten Actionfilm des Jahres serviert bekommen. Mal schaun was der nächste Zombiefilm I am Legend sowohl story- als auch actionmäßig zu bieten hat und ob er sich mit Genrefilmen oder seinem direkten Vorgänger messen lassen können wird
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Filmtagebuch
#315
Geschrieben 30. September 2007, 03:56
Ein zeitloser Klassiker, der es auch heute noch mehr als wert ist, gesehen zu werden, mit einem grandiosen James Stewart, dem man vollkommen zu unrecht den Oscar für die Rolle des Mr. Smith vorenthalten hat.
Samuel Foley, der Senator eines US-Bundestaates stirbt. Nach amerikanischem Recht hat der Gouverneur des Staates, Hubert „Happy“ Hopper das Recht bis zur nächsten Wahl einen Nachfolger einzusetzen, der nicht gewählt oder sonstwie legitimiert werden muss. Da er zusammen mit Medienmogul Jim Taylor in den Bau eines Staudamms verstrickt ist, der zwar keinen wirklichen Nutzen hat, aber viel Steuergelder kostet, beschließen die beiden, einen Strohmann einzusetzen. Die Wahl fällt Mr. Smith, den Anführer der lokalen Pfadfindervereinigung, der zwar eine lokale Berümtheit ist, mit Politik aber so rein gar nichts am Hut hat, so dass die zwei davon ausgehen können, dass Smith ihren Plänen nicht mit eigenen Ambitionen in die Quere kommt. In Washington angekommen ist er zunächst von dieser neuen Welt überwältigt und tritt von einem Fettnäpfchen ins andere. Die Sekretärin seines Vorgängers wird auch seine Sekretärin und nimmt sich ein wenig seiner an. Zusammen mit ihr entwickelt er eine Eingabe an den Senat in der für einen Jugendzeltplatz sorgen will - ausgerechnet an der Stelle, an der Hoppers Staudamm entstehen soll.
Hopper versucht ihn einzubinden und von seinem Vorhaben abzubringen, aber Smith erweist sich als unbestechlicher Idealist und will die Sache öffentlich machen.
Schnell bekommt Smith die Machenschaften der Politik zu spühren. Hopper beschuldigt ihn, dass er selbst Grundstücke in dem Gebiet erworben hat, und sich mit dem Bau bereichern will. Es tauchen gefälschte Dokumente und Zeugenaussagen auf und Taylor sorgt für eine Medienkampange gegen Smith die entrüstete Proteste der Bevölkerung gegen Smith zur Folge hat. Ohnmächtig gegen diese Übermacht will er zunächst aufgeben, doch seine Sekretärin bringt ihn davon ab, so dass Smith zu einem letzten Mittel greift, dem Filibuster - eine Dauerrede im Senat, die die Parlamentarier und die Öffentlichkeit überzeugen soll …
Ein großartiger Film, der die Machenschaften und Korruptheit der Politik gnadenlos anprangert, und dass zu einer Zeit, wo so eine Kritik in dieser Form und vor allem diesem Medium nicht an der Tagesordnung war, gerade unter den Vorzeichen des drohenden Krieges. Wir sehen einen grandiosen James Stewar, der die Rolle des Dorfjungen der in der großen Metropole landet wirklich hervorragend spielt. Die ersten Szenen mit ihm in Washington, in denen er hochbegeistert über jede Statue einer historischen Berümtheit ist, und vor Entzücken über den Anblick des erleuchteten Weißen Hauses außer sich ist sind wirklich grandios, ebenso wie seine erste Rede im Senat, wo ihm vor lauter Nervosität die Hände zittern und er gänzlich schüchtern, unerfahren und unkultiviert wirkt - einfach grandios, gerade im Hinblick auf seine spätere Entwicklung und den großartigen Schlussteil seiner Rede, wo er all die Formalien und äußeren Umstände vergessen zu haben scheint und einfach direkt aus dem Herzen heraus zu den Herzen der anderen Politiker und Menschen im Saal spricht. Absolut sehenswert, ein Film der auch nach heutigen Maßstäben bestens zu Unterhalten weiß. Man könnte fast sagen ein typischer Capra-Film, der kleine Mann gegen das System, eine Geschichte vom guten im Menschen. Doch wo Ist das Leben nicht schön? märchenhaft war, ist Mr. Smith geht nach Washington sehr realitätsnah und kritisch, ohne dabei ja seine Wärme zu verlieren.
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Filmtagebuch
#316
Geschrieben 30. September 2007, 03:57
Ja manche die meine Filmographie kennen werdens sich schon fast denken, die heutige Sichtung von Rambo war meine Ersichtung. Wieder so ein Klassiker der mir bisher entgangen ist.
Und ich muss sagen, ich war vollkommen überascht. Ich habe zwar einen Vietnamfilm erwartet und gewissermaßen auch einen Vietnamfilm bekommen, aber ich hatte eigentlich erwartet, dass er auch in Vietnam spielt und nicht dass man die Geschehnisse einfach in die USA verlagert.
John Rambo ist ein Vietnamveteran, der den Krieg noch nicht ganz verarbeitet hat. Auf der Suche nach einem Kriegskameraden landet er in einem kleinen Dorf auf dem Lande. Der Freund ist verstorben und der lokale Sheriff möchte John Rambo nicht in seinem Dorf haben, da er Angst hat, dass der Landstreicher Ärger macht und die Ruhe stört. Schließlich nimmt der Sheriff ihn fest und geht ziemlich unsanft mit ihm um, so dass er sich an seine Zeit als Gefangener in Vietnam zurückversetzt fühlt, woraufhin er die Polizeistation aufmischt und flieht in den Wald. Bei der mehrtägigen Verfolgungsjagd tötet Rambo mehrere Polizisten, die es wiederum aber auch auf sein Leben abgesehen haben. Schließlich taucht sein alter Kompanieführer auf und letzten Endes ergibt sich Rambo.
Eigentlich ist der Film ganz gut. Rambo hat zwar viele Actionszenen aber ich würde ihn trotzdem nicht als Actionfilm bezeichnen sondern eher als sozialkritisches Gesellschaftsmelodram. Was den Film eigentlich ganz gut macht. Rambo leidet unter den Nachwirkungen des Krieges. Im Glauben etwas gutes für sein Land zu tun nach Vietnam gezogen wird er nach seiner Rückkehr wie viele andere als Kindermörder bezeichnet, der Zivilisten massakriert hat. In Vietnam vertraute man ihm Equippment im Wert von Millionen Dollar an und jetzt nach dem Krieg bekommt er nichtmal einen Job als Tellerwäscher. Es ist die geballte Wut einer Generation die im Krieg in Vietnam verheizt wurde, und der es jetzt nicht gedankt wird und für die sich kein Platz in der amerikanischen Gesellschaft finden lässt. So werden sie allein gelassen und müssen ihren Zorn zügeln. Da lassen sich grundsätzliche Ähnlichkeiten zu Taxi Driver feststellen. Die Ansätze und die Grundidee hinter dem Film sind also mehr als ein reiner dumpfer Actionfilm und und geben dem Film sehr viel Potential, welches für mich durch die Umsetzung vollkommen verschenkt wurde. Stallone macht seine Sache wie ich finde absolut hervorragend, aber der Anfang, die Begegnung von Rambo und dem Sheriff die hat mich enorm gestört, da der Umgang der Cops mit Stallone für mich absolut befremdlich, grundlos, und einfach total abstoßend ist. Das mag zwar so gewollt sein, ganz im Zuge der Botschaft die Vietnamveteranen grund und haltlos zu verstoßen und schlecht zu behandeln, aber dieses Motiv anzuwenden bevor man wirklich mit der weiteren Geschicht vertraut ist, hat für mich eine sehr große Distanz geschaffen, die ich erst im weiteren Filmverlauf ablegen konnte, wo allmählich deutlich wurde, dass hinter dem Film mehr steckt, als dummes Actionkino.
So stehe ich dem Film zwiegespalten gegenüber. Gute Idee, gute Botschaft, guter Hauptdarsteller, aber schlechter Anfang der mir das Eintauchen in den Film sehr schwer gemacht hat.
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Filmtagebuch
#317
Geschrieben 01. Oktober 2007, 12:55
Ein spannungsgeladener Film zum Thema Todesstrafe, irgendwo zwischen Drama und Krimi angesiedelt, mit einem hervorragenden Kevin Spacey in der Hauptrolle.
Der Film prangert sowohl die Todesstrafe an sich, als auch den öffentlichen Umgang mit Straftätern an. Spacey spielt den Professor David Gale, der von einer ehemaligen Studentin nach einem One Night Stand wegen Vergewaltigung angezeigt wurde. Obwohl sie die Anzeige zurückgezogen hat, ist Gales öffentliches Leben ruiniert, er verliert seinen Job, findet keine neue Anstellung und seine Frau verlässt ihn mitsamt dem Kind. Er verfällt mehr und mehr dem Alkohol, dem er schon immer anhing, und auch bei Death Watch, einer Organisation die gegen die Todesstrafe protestiert, wird er gefeuert. Als dann seine ehemalige Death Watch Kollegin tot und offensichtlich von ihr vergewaltigt gefunden wird, wird einer der aktivsten Todesstrafen-Protestler der USA selbst zum Tode verurteilt. Gegen die Zahlung einer halben Million Dollar gestattet er einer Journalistin, gespielt von Kate Winslet, vier Tagevor seinem Tod ihn zu interviewen. Er erzählt ihr seine Geschichte, worauf Winselt beginnt nachforschungen anzustellen, die sie zu einer grausamen Entdeckung führen.
Menschen, die die Gabe haben Filme zu durchschauen dürften sich das Ende zumindest Ansatzweise sehr schnell zusammenreimen können, wobie ich von den meisten gehört habe, dass sie trotzdem recht baff waren. Alle anderen dürfte das Ende ziemlich von den Socken hauen. Man darf dann nur nicht der Versuchung erliegen, das Ende falsch zu deuten. Klar, zum einen hat es die Funktion uns als Zuschauer aufzuklären, was wirklich hinter der ganzen Geschichte stand, aber in erster Linie diente es auch dazu Winselts Charakter aufzuzeigen, dass sie ihn unmöglich hätte retten können, und soll sie in erster Linie vor Schuldzuweisungen an sich selbst bewahren. Obwohl ich bei dieser zweiten Sichtung das Ende schon kannte, konnte der Film trotzdem bestens unterhalten. Auffallend ist, dass Spaceys Charakter deutlich im Vordergrund steht, was ja eigentlich der Name des Films schon besagt, aber Winslet ist ja im Grunde der weibliche Hauptdarsteller des Films, sie bleibt aber einfach ein blasser Stereotyp der einfach eine Funktion zu erfüllen. Mit einer schlechten, mit Tränen gefüllte Szene kann Parker dass auch nicht ändern. Ein paar Kritikpunkte bleiben, die aber zu viel verraten würden, daher darf sich einfach jeder selbst ein Urteil bilden.
Das Leben des David Gale ist letztlich dass, als was ich ihn im ersten Satz beschrieben habe: Ein relativ aktueller Film zum Thema Todesstrafe, der die klare Antitodesstrafenbotschaft, aber sie mal auf eine etwas intelligente Art mit einem knackigen Plot rüberbringt.
Wenn angeblich über 60% der Amerikaner die Todesstrafe gut heißen, dann frage ich mich ernstlich, warum es dann keine bekannten Pro-Todesstrafe-Filme gibt. Wenn sie doch etwas so gutes ist, dann müsste es doch ein leichtes sein, einen guten Film zu machen, der zeigt, dass sie ihren Sinn hat, ihren Zweck erfüllt, und damit vollkommen zu recht besteht. Wenn es solche Bemühungen gegeben hat, sind sie vermutlich daran gescheitert, dass jeder Film der sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt immer eher eine Aussage gegen die Todesstrafe werde
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#318
Geschrieben 01. Oktober 2007, 16:21
Ein Gefangenentransporter verunglückt und kommt von der Straße ab, was den beiden Sträflingen, gespielt von Tony Curtis und Sidney Poitier, die Möglichkeit zur Flucht gibt. Das einzige Problem dabei: Sie sind durch eine schwere Eisenkette aneinander gebunden, der eine ist ein Schwarzer, der andere ist ein Weißer und das Rassismusproblem steht zwischen ihnen. Zunächst sind sie sich spinnefeind, doch ihr Schicksal kettet sie im wahrsten Sinne des Wortes aneinander, so dass sie gezwungen sind, zusammen zu arbeiten und an einem Strang zu ziehen. Und in den Stunden, in denen sie ausruhen und rasten, gibt jeder ein wenig von sich Preis, so dass der andere lernt ihn besser zu verstehen und sich in seine Situation hinein zu versetzen Der Hass zwischen ihnen keimt zwar immer und immer wieder auf, aber dennoch werden die beiden Männer letzlich Freunde, die sich gegenseitig nicht im Stich lassen, selbst nachdem ihre Ketten gesprengt sind, und sie frei wären, auf eigene Faust das Weite zu suchen.
Ein klasse Film aus den Fünzigern, in dem die Story eindeutig im Vordergrund steht. Gezeigt werden nicht nur die beiden Flüchtlinge, auch ihre Verfolger werden beleuchetet, die sich größtenteils aus Rassisten zusammen setzen, den das Leben der beiden nicht mehr Wert zu sein scheint als das eines Tieres. Die Rassenfrage ist auch immer eine Geschichte über Zivilcourage und die Fähigkeit, über seinen eigenen Schatten zu springen. Schön ist, dass hier der Schwarze nicht wie sonst oft gesehen als Unschuldslamm dargestellt wird, sondern dass er selbst auch jede Menge Dreck am Stecken hat und somit nicht nur der Weiße, sondern auch der Schwarze seine eigenen Vorurteile zunächst abbauen muss, bevor sich beide aufeinander zu bewegen können.
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#319
Geschrieben 02. Oktober 2007, 03:11
Mein zweiter Bergman Film nach dem siebten Siegel. Das Lächeln einer Sommernacht wird oft als der seichteste und einfachste Bergman beschrieben, bisher ist es für mich defintiv der unspannendste und langweiligste. Eine Gesellschaftskomödie, die um die Jahrhundertwende spielt und die Irrungen und Wirrungen der Liebe zum Thema hat. Warum dieser Film die Goldene Palme gewonnen hat, vermag ich nicht zu sagen, die Konkurrenz in dem Jahr muss recht schwach gewesen sein. Komödie hier im Sinne von “lustiger Film” aufzufassen ist sicher falsch, es gibt vlt. einige Momente in denen man schmunzeln kann, aber der Film ist weit von dem entfernt, was man heutzutage unter Komödie versteht. In erster Linie geht es um die Beziehungen der Personen untereinander, dem älterem Advokat, seiner jungen Frau und seinem jungen Sohn, der jungen Haushälterin die den Sohn umzirzt, die ehamlige Geliebte des Advokaten und ihres eifersüchtigen Verehrers und und und. Vielleicht bin ich noch nicht weit genug, um diesen Film gut finden zu können. Es gibt immerhin zahlreiche Beispiele von Filmen, die ich mir vor drei Jahren sicher gar nicht erst angesehen hätte, die ich heute für Meisterwerke halte, aber ich denke, dass wird bei diesem Film auch in ein paar Jahren nicht der Fall sein. Es gibt sicher deutlich bessere Filme von Bergman, ich fürchte dass “Die Jungfrauenquelle” eben so ein reinfall wird, zumindest bin ich gestern nach 10 Minuten eingeschlafen….
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Filmtagebuch
#320
Geschrieben 02. Oktober 2007, 03:11
Gewissermaßen ein Roadmovie, wobei der Roadtrip bereits nach kurzer Zeit unfreiwillig endet. Sean Penn spielt einen Kleinganoven, der auf dem Weg zu einem Gangsterboss ist, um seine Schulden von 13.000$ zu bezahlen. Die Schulden haben ihn schon zwei Finger gekostet, so dass er durchaus gewillt ist, dass Geld schnell zurückzuzahlen.
Doch in dem Kaff Supererior geht ein Motorschlauch kaputt, so dass er unfreiwillig einen Stopp einlegen muss und sein Auto bei einem nicht zu erkennenden Billy Bob Thornton reparieren muss (ich hab ihn wirklich nicht erkennt, er hat extra für die Rolle 20kg zugenommen, ständig schmiere im Gesicht, trägt ein Cape und eine dicke, fette Brille).
Der Laden in dem er sich während er wartet mit einer Limo versorgen will wird überfallen, so dass er sein Geld verliert und nicht einmal die Reperatur seines Autos bezahlen kann, geschweige denn seine noch ausstehenden Schulden. Somit sitzt er vorläufig in dem Kaff fest und begegnet der femme fatale des Films gespielt von Jennifer Lopez in einem sehr heißen, viel zu kurzen, roten Kleid die eine sehr komplizierte Beziehung zu Nick Nolte unterhält, der die beiden fummelnderweise überascht. Nolte ist stinksauer auf Penn, bittet ihn aber während einer Autofahrt seine Frau umzubringen. Er erliegt aber ihrer Schönheit und kann sich im entscheidenden Moment nicht dazu durchringen, die Tat auszuführen und so beschließen die beiden Nolte umzubringen, da sie in seinem Tresor auch noch größere Bestände von Geld vermuten. Es kommt im Laufe der Geschichte immer wieder zu überaschenden Wenden bei der Einstellung der Charaktere und ihrer Beziehungen untereinander.
Der deutsche Zusatztitel ist zwar wieder überflüssig, aber diesmal ausnahmsweise recht sinnig. Penn will eigentlich nur weg aus dem Kaff und seine Schulden bezahlen. Es liegt ihm absolut fern, einen der zahlreichen angedachten Mordkomplotte tatsächlich durchzuführen, er will einfach nur in Ruhe gelassen werden und vielleicht Lopez flachlegen. Aber irgendwann muss er erkennen, dass es keinen anderen Ausweg gibt, als sich auf eine der zahlreichen Verstrickungen einzulassen. Aber im Grunde ist er schon ein armer Kerl, ständig bekommt er auf’s Maul und das Schicksal lässt ihn bis zum Schluss immer wieder im Stich.
Gerade am Anfang ist der Film etwas hektisch und seltsam mit ständigen Reisschwenks ins Nirgendwo beinahe nervig, aber wenn man sich erstmal darauf eingestellt hat, bekommt man doch einen recht netten Film, der aber irgendwie komplett von den bisherigen Stonefilmen abweicht, die doch größtenteils sehr politisch und mit ernstem Hintergrund waren. Sogar bei Natural Born Killers gab es doch ein recht politisches Statement, wenn gleich es in erster Linie eine Medien- und Sensationslustkritik war. Das fehlt mir persönlich etwas bei U-Turn bzw. passt es nicht zum restlichen Gesamtwerk von Stone hier einen im Grunde recht trivialen Film abzuliefern.
Sehr nett ist übrigens die erste Szene mit Joaquin Phoenix, in der Ring of Fire im Hintergrund läuft. Fast 10 Jahre später spielt Phoenix in Walk The Line Johnny Cash :-)
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Filmtagebuch
#321
Geschrieben 03. Oktober 2007, 21:20
Man kann einen David Lynch Film defintiv nicht nebenbei sehen, weswegen ich diese Sichtung abbrechen musste und eine genauere Besprechung kommt dann nach Sichtung, wobei mir das bisher gesehene nicht zwingend Lust darauf gemacht hat. David Lynch hat hier einen Roadmovie gedreht (was er später mit The Straight Story wiederholen sollte), der ständig auf den Zauberer von Oz anspielt und der entsprechendene Parallelen haben dürfte.
Der Film ist auch nicht wirklich mit späteren Werken wie Mulholland Drive oder Lost Highway zu vergleichen, dafür ist die Story dann doch zu stringent, auch wenn es falsch wäre, von einem linearen Film zu sprechen, der sich auf das beschränkt was er uns zeigt.
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#322
Geschrieben 03. Oktober 2007, 21:20
Irgendwo an der Grenze zwischen Abenteuer-, Historien- und Monumentalfilm ist Robin Hood - König der Diebe in erster Linie beste Unterhaltung und für mich die bisher gelungenste Umsetzung des Robin Hood Stoffes. Ich weiß nicht obs am Film selbst lag oder am Alter der Aufnahme, dass die Farben in der ZDF-Ausstrahlung alle leider sehr dumpf wirkten und nicht wirklich kraftvoll waren, das hat dem Film einen etwas altbackenen Anstrich gegeben, was er aber wirklich nicht ist. Er besticht durch seine lockere, flotte Umsetzung, die den Film sehr schnell voran treibt und dafür sorgt, dass es nie wirkliche Längen oder Hänger gibt. Es gibt viel Situatiosnkomik, oft vor allem durch Freemans Charakter Asem, ohne dass der Film je nervige komödiantische Züge annimmt. Kevin Costner liefert einen soliden Robin Hoord ab, doch unvergessen wird wohl Alan Rickmans vollkommen überzogene Darstellung des Sheriff vo Nottingham bleiben “keine Gnade mehr bei den Hinrichtungen … und schafft Weihnachten ab”. Für manche mag es Overacting sein, für andere eine total überspitze Charakterauslegung für mich fügt er sich einfach nahtlos ein in einen grandiosen Unterhaltungsfilm, der die Legende in modernen Form präsentiert. Einzig die Rolle der Marian halte ich für fehlbesetzt, die Schauspielerin hat für mich zu wenig Anmut, zu wenig Charme und Ausstrahlung, um dieser wichtigen Rolle und Person in Robin Hoods leben gerecht zu werden, es zumindest schwierig nachzuvollziehen, warum er für sie sterben würde. Sicher kann man einige Dinge an der Story bemängeln, so scheint der Teil “nimmt es von den Reichen und gibt es den Armen” etwas zu kurz gekommen, im Film wirkt es so, als sein seine Bande “die Armen” und sie würden sich nur selbst bereichern, aber der Film ist auf den Konflikt zwischen Robin und dem Sheriff ausgelegt, so dass das nicht weiter stört, in diesem vor Ideen sprühenden Film. Definitiv einer meiner Lieblings Costnerfilme und auch Freeman macht hier eine sehr gute Figur, die all das hat, was dem Killer aus Nurse Betty fehlt.
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#323
Geschrieben 03. Oktober 2007, 21:21
Ein erstaunlicher kleine Film. Eigentlich ist die Geschichte recht trivial. Aaron Eckhardt spielt den Ehemann von Rene Zellweger (Betty), welcher von einem Vater-Sohn-Gangsterduo (Morgan Freeman, Chris Rock) erschossen wird, weil er Drogen unterschlagen hat.. Betty ist totaler Fan der Serie A Reason To Love und ganz vernarrt in den Hauptcharakter David Ravell, gespielt von George McCord. Als sie gerade total in die Serie vertieft ist, hört sie aus dem Nebenzimmer komische Geräusche und als sie nachschaut sieht sie, wie ihr Mann getötet wird. Daraufhin verliert sie den Bezug zur Realität und denkt, dass sie einmal mit Dr. Ravell zusammen gewesen ist, macht sich nun auf die Suche nach ihm und bricht auf nach Los Angeles, wo sie ihn schließlich auch findet. Sie weiß nicht, dass in ihrem Kofferraum die Drogen versteckt sind, worauf
Freemann und Rock sie verfolgen. Zellweger hat mittlerweile ihren Dr. Ravell ausfindig gemacht und macht auf ihn und seine Kollegin den Eindruck, eine Schauspielerin zu sein, die sich um eine Rolle bemüht und voll in ihrer Rolle steckt, worauf sie auch eine Rolle angeboten bekommt. Während der Dreharbeiten findet sie schließlich den Bezug zur Realität wieder, doch mittlerweile hat das Vater-Sohn-Duo sie ausfindig gemacht.
Eigentlich eine Recht abstruse Geschichte und das, was man klassisch als Frauenfilm bezeichnen würde. Doch vor allem Zellwegers Darstellung der Betty gibt dem Film unglaublich viel Tiefe und Charme. Morgan Freeman gefällt mir hingegen nicht so wirklich, er spielt irgendwie so ein wenig gelangweilt vor sich hin und ihm fehlt der Charme und Witz den er sonst versprüht. Der Fim ist ein Mix aus allen möglichen Genres: Romanze, Meldodram, Krimi, Roadmovie, Komödie lebt aber in erster Linie von seinen doch rehct gut spielenden Darstellern. Der Film ist in keinster Weise ein Meisterwerk oder ein Film, der unbedingt wichtig ist, ihn als überflüssig zu bezeichnen wäre aber auch verkerht. Es ist schön, dass er da ist, und wer zufällig mal im Fernsehprogramm drüber stolpert wird sich sicher nicht langweilen.
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Filmtagebuch
#324
Geschrieben 03. Oktober 2007, 21:21
Nette kleine Romanzenkomödie mit einer recht jungen und hübschen Sophie Loren und einem wie immer symphatischen Peter Sellers in den Hauptrollen. Loren wird nach dem Tod ihres Vaters zur reichsten Frau der Welt, die feststellt, dass ihr trotz Geld etwas fehlt, da die Männer, die sie sich kaufen kann sie nicht wirklich reizen. Sie versucht sich umzubringen, wird aber von einem Arzt, gespielt von Sellers, gerettet. Sellers ist Arzt aus Leidenschaft und verwendet seine Energie darauf Armen zu helfen und Geld bedeutet ihm nichts. Diese Eigenschaft macht ihn für Loren äußert attraktiv, doch sie ist für ihn äußert uninteressant, und so lässt es ihn auch kalt, wenn sie in Strapsen vor ihn stehend um eine Untersuchung bittet. Typische Komödie aus den 50ern Jahren, aber fürs Nachtprogramm ganz nett. Irgendwie spielt Peter Sellers doch immer sehr ähnliche Rollen …
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Filmtagebuch
#325
Geschrieben 03. Oktober 2007, 21:21
Henry Hübchen spielt Jacky Zucker, einen in die Jahre gekommenen Zocker, bei dem Zeit der Wende alles Berg ab gegangen ist. Mit seinem Bruder hat er seit über 40 Jahren kein Wort geredet. Damals waren seine Mutter und sein Bruder in Düsseldorf, um das Bein seines Bruders zu operieren, das ansonsten amputiert hätte werden müssen, als die Mauer gebaut und die Familie getrennt wurde. Seitdem hat Jacky kein Wort mehr mit seiner Familie geredet.
Jetzt ist er pleite und muss in einer Woche in den Knast, wenn er bis Montag nicht genug Geld auftreiben kann. Zum Glück finden die europäischen Billardmeisterschaften dieses Jahr in Berlin statt - das Preisgeld beträgt 100.000€. Dumm nur, dass genau zu diesem Zeitpunkt seine Mutter stirbt. Ihr Testament verlangt eine siebentätige Shiva, eine Art jüdische Totenwache, von der nur Krankheit oder Tod bewahren können, und eine Aussprache und Versöhnung mit seinem Bruder. Eine verzwickte Situation für Jacky, da er auf das Geld aus dem Turnier zwingend angewiesen ist und nicht weiß, wie hoch die Erbschaft sein wird, außerdem hat er keinerlei Interesse daran, sich mit seinem Bruder auszusöhnen
Überaschenderweise funktioniert der Film recht gut, die religiösen Konflikte, die im Trailer sehr im Vordergrund standen sind quasi nur Beiwerk und der Film ist recht flott inszeniert. Kein wirkliches Sahnestück, aber ein ganz netter Film aus deutscher Produktion. Kann man sehen, muss man nicht.
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Filmtagebuch
#326
Geschrieben 03. Oktober 2007, 21:21
Pandemien, also Epidemien die sich um die ganze Welt ausbreiten, gab es in der Vergangenheit immer wieder, von den Pocken im römischen Reich, über die Pest im Mittelalter, bis hin zu zur spanischen, asiatischen und Hongkonggrippe im letzten Jahrhundert. Allein die drei Pandemien im letzten Jahrhundert forderten ca. 50.000.000 Todesopfer und eine solche Pandemie kann jederzeit wieder auftreten. Gerade in der heutigen Zeit des Massentourismus und der Welt als globalem Dorf, wo jeder Punkt mittels Flugzeug binnen weniger Stunden erreichbar ist, kann man davon ausgehen, dass sich eine solche Pandemie deutlich schneller verbreitet und deutlich weniger kontrollierbar ist, als es noch vor fünzig Jahren der Fall war.
Der TV-Film Killergrippe 2008 zeigt welche Auswirkungen ein mutierter H5N1-Virus in Deutschland haben könnte. H5N1 ist der Fachbegriff für die Vogelgrippe, die vor fast zwei Jahren um die Welt ging und auch Deutschland erreicht hat. Sie konnte vom Tier auf den Menschen, aber nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden. Dieser fiktive mutierte H5N1 Virus jedoch, der zuerst in Hanoy in Vietnam auftritt, kann direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden, zerstört das Immunsystem und verläuft in 10 - 25% aller Fälle tödlich. Der Film ist angelegt als eine Reportage aus dem Jahr 2010, die rückblickend auf die Ereignisse in Deutschland schaut und die Geschichte anhand einiger Einzelschicksale erzählt.
Dabei entsteht wirklich eine klaustrophobische Stimmung, da das ganze so zwar noch fiktiv ist, aber durchaus eine Fiktion ist, die schon morgen Wirklichkeit werden kann und die Geschichte wird halt direkt von unserer Haustür erzählt und man fragt sich, wie man sich selbst wohl in einer solchen Situation verhalten würde. Ich denke ich würde mich beim ersten bekanntwerden einer solchen Pandemie sofort mit Konserven eindecken und das Haus nicht mehr verlassen. In einer solchen Situation kann man sich durchaus freuen, wenn man auf dem Land wohnt. Wobei der Film die Situation für meinen Geschmack noch zu harmlos darstellt, da es ein Medikament gibt, dass einen vor dem Tod bewahrt, wenn man es innerhalb von 48 Stunden nach Ansteckung einnimmt. Antivirale Medikamente gibt es zwar, aber sie spezifisch gegen so einen mutierten H5N1-Virus helfen würde, ist für mich zumindest fraglich. Sechs Monate dauert es im Film, bis ein Impfstoff hergestellt wird, in der Realität kann man nur hoffen, dass es wirklich so schnell geht. Zumal nach 6 Monaten im Film nahezu die Hälfte der deutschen Bevölkerung infiziert ist und eine Impfung nur hilft, solange man noch nicht erkrankt ist. Der Film selbst wirkte auf mich zunächst nur wie ein normales billiges Fernsehfilmchen, aber im Nachhinein schlägt der Film für mich durch seine realistische Story und nahezu dokumentarische Umsetzung ähnliche Hollywoodfilme wie z.B. Outbreak, da er einfach überaus realistisch wirkt. Ich hoffe wirklich, dass die Welt zumindest die nächsten 60 Jaher von einer neuerlichen Pandemie verschont bleibt, aber diese Hoffnung ist zutiefst unrealistisch…
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#327
Geschrieben 03. Oktober 2007, 21:21
Manchmal fragt man sich echt, was Lynch von seinem Publikum mit seinen Filmen eigentlich will. Seine Werke sind immer ganz eigene Welten in einem eigenen Universum, dem man ganz klar verschiedene Einflüsse zuordnen kann, Lynch hat aber einen eigenen Stil kreiert und treibt ihn immer weiter auf die Spitze. Konnte man Mulholland Drive noch als Meisterwerk bezeichnen, so ist dies bei Inland Empire nicht mehr möglich. Zu sehr verliert sich Lynch in seinen eigenen Spielereien und in seiner eigenen Welt, in die ihm niemand folgen kann. Auch hier verschmelzen ständig Welten und Realitäten miteinander, uns wird eine Laura Dern gezeigt, die hier zum, für mich, ersten Male zeigen kann, was für eine gute und wandlungsfähige Schauspielerin sie ist. Sie ist auf der Suche nach ihrer eigenen Realität und wird von Lynch mit ihren eigenen Ängsten und Abgründen konfrontiert. Dabei weiß weder sie, noch der Zuschauer, was nun eigentlich Realität und was Fiktion ist. Trotz einer ähnlichen Inszenierung wie bei Mulholland Drive fehlt dem Film für mich vollkommen die Intensität und Atmosphäre von MD. Der Film ist auch einfach viel zu lang. Drei Stunden lang ergießt sich Lynch in seinen Visionen und teilt sie mit dem Zuschauer. Es bleibt abzuwarten, ob Lynch die eingeschlagene Richtung beibehält und sein nächster Film selbst für die hartgesottensten der Lynchfans zu viel wird, oder ob er hier eine aus Lost Highway, Mulholland Drive und Inland Empire bestehende Trilogie abgeschlossen hat und uns mit seinem nächten Werk etwas aus einer ganz neuen Richtung präsentiert.
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Filmtagebuch
#328
Geschrieben 04. Oktober 2007, 00:08
Irgendwie schade, dass Al Pacino auf seine alten Tage nur noch in Durchschnittsrollen in Durchschnittsfilmen zu sehen ist. In diesem Jahrzehnt gabs noch keinen hochkarätigen Film mit ihm, in dem er an den glanz alter Tage anknüpfen konnte. Der letzte wirklich gute Film war The Insider meiner Meinung nach.
Auch 88 Minuten ist letzlich wieder nur als Durchschnittskost zu bezeichnen. Der Thriller spielt größtenteils in Echtzeit. Pacino spielt hier einen Forensischen Analytiker des FBI, auf dessen Aussagen hin auch schonmal Menschen zum Tode verurteilt werden. An dem Tag, an dem “sein” zuletzt verurteilter Serienkiller hingerichtet werden soll , erhält er unvermittelt einen Anruf, in welchem ihm eine verzerrte Stimme mitteilt, dass er noch 88 Minuten zu leben hat…
Al Pacino liefert hier ganz eindeutig eine brauchbare Vorstellung ab, aber weder die Story, noch der Charakter besitzen irgendeine Tiefe. Spannung mag trotz der Echtzeitstruktur und des Kampfes gegen die Uhr nie aufkommen, da die Bedrohung immer unsichtbar und nie greifbar ist. So ist die Auflösung auch sichtlich konstruiert und der spannendste Moment des Filmes kommt nachdem der Haupstrang eigenltich schon aufgeklärt ist. Der beste Echtzeitfilm ist meiner Meinung nach immer noch Before Sunset. Mal schaun ob von Pacino demnächst noch was kommt, im neuen Jahrtausend kam von den Legenden De Niro und Pacino leider noch nicht viel herausragendes.
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Filmtagebuch
#329
Geschrieben 05. Oktober 2007, 03:44
Ein klasse Film den man wohl zurecht als zeitlosen Klassiker und kleines Meisterwerk bezeichnen kann. Vier Männer, Ed, Lewis, Bobby und Drew, machen sich auf zu einer Kanutour auf dem Chattooga River in Georgia. Einer typischer Männertrip, ohne Familie, der Mann gegen die Natur. Lewis ist gewissermaßen das Alphamännchen der Gruppe, der testosterongesteuerte Anführer, der die Natur zu kennen glaubt und ganz automatisch die Führung übernimmt. Die Fahrt beginnt ganz idyllisch, bald sind die ersten Stromschnellen und damit der erste Adrenalinschub uberwunden, die Männer sind voll in ihrem Element. Doch schon bald geschieht etwas unvorhergesehenes. WährendBobby und Ed Rast machen werden sie von zwei bewaffneten Hinterwäldlern aufgegabelt. Bobby wird vergewaltigt und kurz bevor Ed zum Oralsex gezwungen werden kann, trifft Lewis ein und erschießt mit seinem Sportbogen einen der Vergewaltiger, der andere kann fliehen.
Die Männer sind sich uneins, wie sie weiter vorgehen sollen. Die Leiche mitnehmen und dem Sheriff erzählen was passiert ist, und somit risikieren dass ihnen die Geschichte ewig anhängt und sie vielleicht sogar verurteilt werden. Oder die Leiche im Fluss versenken und das ganze vertuschen. Da das Gebiet in einigen Wochen zu einem Stausee umgewandelt werden soll, würde keine ernsthafte Gefahr bestehen, dass das ganze auffliegt. Drew spricht sich energisch dafür aus, dass ganze zu melden, während Lewis mit der ganze Sache nichts weiter zu tun haben möchte. Sie stimmen ab, und entscheiden sich, dass ganze zu vertuschen und ihre Reise fortzusetzen. Doch der weitere Verlauf entpuppt sich als Horrortrip, zwischen den Abgründen des eigenen Gewissens und der ständigen Gefahr, dass der zweite Hinterwäldler ihnen irgendwo auflauert …
Es ist wirklich ein klasse Film, der atmosphärisch sehr dicht ist, und einige ziemlich krasse Charakterwandlungen zeigt. Burt Reynolds karikatiert sich hier gewissermaßen selbst, wenn er sich vom Alphamännchen zum frommen, ängstlichen Lämmchen wandelt, und auch Eds Rolle wandelt sich im Film, von zurückhaltenden, ängstlichen Typen wird er zum Führer, der seine Aufgaben nur widerwillig annimmt, und der bei seiner Wandlung mehr verliert als er gewinnt.
Der Film schafft es eben nicht nur ein Männertrip zu sein, vielmehr wird er oft als sehr verstörend und traumatös bezeichnet. Die Männer machen im Verlauf ihrer Reise eine Wandlung durch, die zeigt, dass ihnen das Töten trotz ihrer Machosprüche sehr nahe geht, und dass ihnen in der Fremde und der Isolation der Arsch ganz schön auf Grundeis geht. Ein Film, wie es ihn vorher noch nicht gab, und wie es ihn hinterher auch nicht mehr gegeben hat, außer vielleicht in schlechten Nachahmungen, aber ansosnten ist er doch ein einzigartiges Werk, was ihn zu etwas besonderen macht. Sollte man auf jeden Fall gesehen haben.
Der Film wurde übrigens, um Kosten zu sparen, ohne Versicherung gedreht, und die Stars haben alle ihre Stunts selbst gedreht. Wohl ein Grund warum einer der vier am Anfang des Films sagt, dass er noch nie versichert gewesen sei und nicht an Versicherungen glaube. Im Jahr nach der Veröffentlichung des Films sind 33 Menschen ertrunken, als sie versucht haben, die im Film verfolgte Route nachzureisen.
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#330
Geschrieben 05. Oktober 2007, 03:44
Wer wie ich mit Parker Lewis - Der Coole von der Schule groß geworden ist, der muss Ferris macht blau einfach lieben, denn die Serie ist gewissermaßen dass Spin-Off zu diesem Film von John Hughes (abgesehen davon, dass es auch ein direkten Spin-Off der Produzenten von Ferris macht blau gab, der aber scheiterte).
Ferris ist der Liebling seiner Mitschüler und das Feindbild seiner Lehrer. Als er einen Tag blau macht sammeln seine Mitschüler sogar für den Fall das Ferris mal eine neue Niere braucht, getreu dem Motto “Save Ferris”. Doch sein Direktor ist wohl der einzige, den Ferris nicht täuschen kann. und er setzt alles daran, Ferris dingfest zu machen und macht sich dabei sogar strafbar.
Ich frage mich immer noch, wie Jennifer Grey es nach diesem Film geschafft hat die Hauptrolle für Dirty Dancing zu bekommen, abgesehen von Ferris Freundin sind sämtliche Rollen eher mit durchschnittlich aussehenden Schauspielern besetzt, die gerade durch dieses Durchschnittlichkeit hohes Identifikationsportal liefern. John Hughes beweist auch hier wieder, dass er die Jugendlichen versteht und liefert zusammen mit The Breakfast Club zwei der wohl besten Highschoolfilme überhaupt ab. Zudem ist die Komödie auch sehr unterhaltsam und saukomisch, allen voran der Direktor auf seiner Hatzt liefert einige gute, gelungene Slapstickszenen.
Ein Film, den man als Schüler unbedingt gesehen haben sollte, den man aber auch mögen kann, wenn man ihn noch nicht in seiner Jugend gesehen hat. Schade. dass Hughes nach gerade mal acht Filmen das Filmemachen aufgegeben hat und sich auf das Schreiben von mittelmäßigen Drehbüchern bzw. das Produzieren von durchschnittlichen Massenfilmen konzentriert hat.
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