And we all love ... the movies ....
#451
Geschrieben 01. Oktober 2008, 03:27
Fargo erhielt bei den Oscars 1997 7 Nominierungen und wurde glaube ich sogar mit ein oder zwei Trophäen ausgezeichnet und überall liest man von einem kleinen ruhigen Meisterwerk. Sicher, die Story um eine gefakete Entführung bei der so ziemlich alles schief geht was schiefgehen kann hat jede Menge sehr subtilen schwarzen Humor ohne dabei selten wirklich lustig im Sinne von Witzig zu sein. Es sind mehr die Charaktere an sich, die den Film interessant machen. Am Anfang des Films kommt eine Einblendung, dass der Film auf wahren Tatsachen beruht was natürlich Quatsch ist, wie man auch im Abspann lesen kann sind sämtliche Ähnlichkeiten mir real existierenden Personen nicht beabsichtigt und zufällig sind. Daher dient das ganze wohl mehr dem Kleinstädterleben das hier gezeigt wird noch mehr Authenzität zu verleihen. Der Film ist gesamtgesehen ziemlich brutal und sicher nichts für zartbesaitete Gemüter zumal das ganze nicht so überzeichnet ist, als das man es nicht ernst nehmen könnte. Ich würde mich zwar als Coen-Fan bezeichnen, aber mit diesem Film, den ich als Einstimmung auf den am Donnerstag anlaufenden Burn After Reading gekuckt habe, werde ich einfach nicht warm. Da fand ich sogar diesen Film mit George Clooney und der Scheidungsgeschichte toller. ^^
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Filmtagebuch
#452
Geschrieben 01. Oktober 2008, 03:28
Gerade den nächsten bzw. ersten Coen nachgeschoben. Gefällt mir deutlich besser als Fargo. Das Erstlingswerk der Coens ist eine brilliante Homage an den Film Noir, düster, morbide und obwohl der schwarze Humor der späteren Filme hier noch weitestgehend fehlt bzw. sehr, sehr tief verborgen und sehr subtil ist, ist die Geschichte schon ähnlich abgedreht und unfreiwillig witzig. Der Film hat zu jeder Zeit das richtige Tempo und ist sehr stringent aufgebaut, was wohl auch an seinem recht begrenzten Budget lag. Ich kann auch voll und ganz verstehen das der eine Coen Bruder die gute Frances nach den Dreharbeiten geheiratet hat, sie sieht echt gut aus in dem Film. Alles in allem ein absolut überzeugender Debut Film, der schon deutlich die spätere Entwicklung der Coens vorweg nimmt. Von allen Filmen derjenige der am ehesten mit No Country For Old Men zu vergleichen ist, auch wenn natürlich insgesamt Welten zwischen den beiden Filmen legen. Aber auch wenn der Film ziemlich unbekannt ist, sollte man ihn, zumindest als Coen-Fan auf jeden Fall gesehen haben, auch wenn er Noir mäßig eher düster ist.
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Filmtagebuch
#453
Geschrieben 01. Oktober 2008, 18:10
Da sage nochmal einer es gibt keine guten deutschen Filme. Schultze get the Blues ist eine absolute kleine Filmperle aus deutschen Landen und zählt defintiv zu meinen Lieblingsfilmen.
Er erzählt die Geschichte von Schultze (absolut genial verköpert durch Horst Krause), der sein leben lang in einem Salzbergwerk irgendwo in Sachsen-Anhalt gearbeitet hat und der Film setzt an dem Tag ein, an dem Schultze in Rente geht. Die Arbeit im Bergwerk war sicher nichts aufregendes, aber Schultze hatte immerhin eine Aufgabe, etwas womit er seinen Tag füllen konnte, er fühlte sich nützlich. Jetzt im Ruhestand und es macht sich ziemlich schnell ein öder Alltagstrott platt. Aufruhr kommt in sein Leben als der leidenschaftliche Akkordeon-Polka Spieler eines Abends im Radio eine ihm neue Musikart hört, den amerikanischen Cajun, eine sehr rhytmische, flotte und melodische Volksmusik aus dem Süden der USA. Eigentlich ist Schultze in Gedanken an seinen Vater der traditionellen Polka sehr verbunden, doch diese neue Melodie geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Wann immer er “seine” Polka üben will, verfällt er ganz automatisch in die neue Melodie. Ein Besuch beim Arzt verschafft Erleichterung, da sein Arzt ihm bestätigt dass das Nicht-Polka spielen keine Krankheit ist und er rät ihm an sich dieser neuen Leidenschaft hinzugeben, um auch im Ruhestand noch Spass am Leben zu haben und neue Dinge kennenzulernen. Auf dem jährlichen Fest seines lokalen Musikvereins stößt seine neue Vorliebe jedoch auf Ablehnung,außer seinen Freunden wollen alle lieber die traditionelle Polka was Schultze ziemlich frustet. Anlässlich seines Geburtstages schickt ihn der Verein dennoch kurz darauf nach Louisianna, wo Schultze seinen Verein auf einem größeren amerikanischen Heimatfest vertreten soll. So beginnt Schultzes abenteuerliche Reise in die Südstaaten Amerikas. Ohne wirklich ein Wort Englisch zu können erlebt Schultze Land und Leute, erkundet auf einem Boot die Sümpfe der Gegend und macht allerlei interessante Bekanntschaften und lernt sogar eine Frau kennen. Und überall findet er Musikfreunde die ihn herzlich Aufnehmen.
Horst Krause als Schultze ist einfach genial. Man hat manchmal gar nicht den Eindruck einen Spielfilm zu sehen, sondern denkt eher eine Dokumentation zu sehen, so sehr geht er in seiner Rolle auf, die ohne viele Worte auskommt. Im ganzen Film spricht Schultze gefühlte 10 Sätze, die Hälfte davon sind englisches Gestammel. Aber das ist auch nicht nötig. Wenn Schultze aus Höflichkeit aufsteht, seinen Hut zieht und sich kurz und knapp mit “Schultze” vorstellt, und dann nicht weiß ob er sich solange die Dame steht hinsetzen darf oder doch lieber stehen bleiben soll, hat das einen ganz eigenen Charme der einen sofort gefangen nimmt. Der Film zeigt dabei sehr gekonnt in der ersten Hälfte einen sehr tristen Alltag in einem unbedeutenden kleinen Ostdeutschen Kaff, hier ist der Film eine sehr lakonische, durchaus humorvolle Milleustudie ohne je albern zu sein, während er sich in der zweiten Hälfte zu einem herzerwärmenden Roadmovie wandelt, in dem man Schultze jede kleine Freude die er erlebt von Herzen gönnt. Ich persönlich finde mittlerweile die erste Hälfte stärker als die zweite, aber die beiden Filmteile bedingen sich gegenseitig. Ohne den starken ersten Teil, könnte man dem zweiten keine Bedeutung zumessen, aber erste Teil nur für sich alleine hätte auhc keine Wirkung. Ein absolut erstklassiges, stimmiges Werk, das allerdings sicher nicht die breite Masse ansprechen wird, sondern eher auf ein anspruchsvolles Publikum zugeschnitten ist, für dieser kleine, sehr ruhige, lakonische, am Ende tragische Film dann sicher ganz, ganz großes Kino ist.
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Filmtagebuch
#454
Geschrieben 01. Oktober 2008, 20:33
Wu Ji schickt sich an seinen großen Vorbildern wie Hero und Tiger & Dragon zu erzählen und versucht eine Geschichte epischen Ausmaßes zu erzählen über Sklaven die Rolle von großen Generälen schlüpfen, Göttern die Menschen die Unsterblichkeit versprechen mit der Einschränkung, dafür nie die große Liebe erfahren zu dürfen, und von machtbesessenen Politikern die Intrigen spinnen um die Macht zu erlangen, aber auch von mysteriösen fernen Ländern, deren Einwohner übermenschliche Kräfte haben und schneller als der Wind laufen können. Auch wenn der Film Freunde von Hero & Co sicher begeistern dürfte, da er viel der chinesischen Mythologie und den grandiosen Szenenbildern vorweisen kann, so ist die Geschichte doch zu sehr melodramatisch überladen und es gibt zu viele unerwartete erwartete Storywendungen und ganz insgesamt nicht so sehr packen da die Grundstory zwar relativ simpel ist, aber in zu viele Handlungsfäden aufgespalten ist und man sich manchmal mit einem großen Fragezeichen auf der Stirn fragt, was eigentlich genau gerade auf der Leinwand abgeht. Dazu kommt noch das man den CGI Effekten oftmals ansieht dass hier das Budget Grenzen erreicht hat, was die ansonsten schön abgefilmten Bildfolgen leider unangenehm stört. Alles in allem ein Film den man zwar durchaus sehen kann, der aber an seinen eigenen Ansprüchen scheitert.
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Filmtagebuch
#455
Geschrieben 02. Oktober 2008, 01:29
Mir fehlen zwar noch recht viele Filme aus Hitchcocks Gesamtwerk, die meisten der bekannten großen Klassiker dürfte ich allerdings mittlerweile gesehen habe, und Immer Ärger mit Harry zählt auf jeden Fall dazu, auch wenn der Film so gänzlich anders, als die anderen Streifen ist. Kein meisterhafter Suspensethriller erwartet hier den Zuschauer, sondern eine rabenschwarze Komödie rund um den armen Harry. Harry ist tot. Und gleich drei Menschen geben sich die Schuld an seinem Tot, was im Zuge zahlreicher Wendungen zur Folge hat, das Harry häufiger ein- und ausgegraben wird. Dabei sorgt er, obgleich er tot ist, dafür dass sich die Menschen die sich bemühen sein Verschwinden zu vertuschen näher kommen und sich zahlreiche Geheimnisse offenbaren. Der Film ist dabei von Anfang an höchst skuril und sehr grotesk und Hitchcock schafft es trotz strenger Zensur die Dialoge sehr unterschwellig sexuell Aufzuladen. An einem pietätlosen Umgang mit Toten sollte man sich allerdings nicht stören, den was der arme Harry hier duchmachen muss ist ganz schön derb teilweise. Dabei ist der Film aber zu keinem Zeitpuntk albern oder böse, sondern im Gegenteil fast schon ein richtiger Feelgoodmovie von Hitchcock, den er selbst, nicht zu unrecht, zu seinen Lieblingen zählte. Grandios.
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Filmtagebuch
#456
Geschrieben 02. Oktober 2008, 20:27
Also dieser Chef der sich keine fünf Zahlen merken kann, diese unsäglich schlechte Büro-Gewitter-Szene mit abgrundtief schlechten Dialogen, also ich weiß nicht, mich konnte der Film weder packen noch begeistern. Pseudopsychogram.
Immerhin stellt Connery die Frage warum Hedren nicht über Bord gesprungen sei selbst, acuh wenn die Erklärung natürlich reichlich dämlich ist.Wieso erkannt man eine Skriptschwäche, spricht sie dann explizit an, ohne sie auszumerzen? “Spielst du Freud? - Was soll das?”
Gesamtgesehen ist der Film sicherlich interessant und das pseudopsychologische führt dennoch zu einer spannenden Story, allerdings braucht der Film fast eine halbe Stunde, bis er in Fahrt kommt und man von der Story einigermaßen gepackt ist. Bei Immer Ärger mit Harry war man nach fünf Minuten gefangen, das hat mit deutlich besser gefallen. Der Film hätte sicher das Potential gehabt gut zu werden, aber er hat einfach zu viele Mängel die für Hitchcock meiner Erfahrung nach sehr untypsich sind. In irgendeiner Rezension habe ich gelesen, das der Gewitter-Kuss einer der schönsten Küsse der Filmgeschichte sein soll, ich im Gegenteil fand es war eher einer der am schlimmsten inszenierten Küsse die ich bisher so gesehen habe. Nein, nein, gefallen hat mir das ganze nicht. Weder nach Hitchcockschen, noch nach normalen Filmmaßstäben.
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Filmtagebuch
#457
Geschrieben 03. Oktober 2008, 03:13
An der Pixarvorherrschaft im CGI Bereich kann einfach niemand rütteln. Shrek ist da noch der einzige der dicht dran kommt, Happy Feet war auch ganz groß, aber das wars dann auch schon. So auch Madagascar. Einfach totaler Murks. Im Prinzip ist die gesamte Geschichte inklusive Haupt”darsteller” nur ein Rahmenkonstrukt für die dann aber auch sehr unterhaltsamen Nebenfiguren wie Pinguine (die wahren Helden des Films) und die Affen im Dschungel. Einige Filmzitate sind durchaus gelungene Gags für Erwachsene, aber eben jene sind defintiv nicht das Zielpublikum des Films. Kurzweilige Unterhaltung für Nebenbei, die aber niemanden der nicht auf totalen Trash abfährt ernsthaft unterhalten könnte. Ähnliches Phänomen wie bei Ice Age. Da war auch Scrat der einzig brauchbare und unterhaltsame Charakter im ganzen Film. Aber den in Kürze ins Kino kommenden zweiten Teil werde ich mir, in erster Linie weil ich ja als Kinomitarbeiter umsonst rein kann und in zweiter Linie wegen der hoffentlich wieder sehr unterhaltsamen Nebenfiguren.
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Filmtagebuch
#458
Geschrieben 03. Oktober 2008, 03:39
Ach ja Pretty Woman. Kaum zu glauben das ich der erste hier bin, der etwas dazu schreibt. Bei der finalen Kussszene küsst Julia Roberts irgendwie so als würde sie Richard Gere aufessen wollen. Wobei das Ende auch der schwächste Part an Pretty Woman ist, irgendwie haben die Drehbuchautoren wohl nicht so wirklich gewußt wie sie die Geschichte enden lassen sollen. Die Geschichte an sich ist auch schnell erzählt. Ein schwerreicher Unternehmer (Gere) gabelt mehr durch Zufall an der Straße eine Prostituierte (Roberts) auf, engagiert sie für eine Woche als Begleitung und natürlich kommen sich die beiden dann im Laufe des Films näher, sie macht aus dem eigentlich herzlosen Unternehmer doch einen guten Kerl und zeigt selbst dass in ihr eigentlich eher eine kleine Prinzessin statt eine Prostituierte steckt und schließlich nimmt doch alles ein Happy End. Ganz hollywoodmäßig halt. Natürlich kein besonders gehaltvoller Film, die Charaktere bleiben trotz allem recht eindimensional und es ist alles natürlich sehr vorhersehbar, aber das ist bei solchen Filmen halt. Trotzdem fand ich selbst als Kerl ihn cool. Julia Roberts sah wohl in keinem Film bezaubernder aus als in diesem Film der ihr den Durchbruch verschaffte und sie zu einem Superstar machte und auch Richard Geres Karriere brachte der Film nach einer kleinen Durststrecke wieder in Schwung. Sogar ihn mochte ich in diesem Film. Viele kleine schöne Szenen, die den Film durchaus liebenswert machen. Lediglich ein stärkeres Ende hätte man sich gewünscht, das passt irgendwie nicht zum Rest des Films.
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Filmtagebuch
#459
Geschrieben 03. Oktober 2008, 04:34
Auch der gute Bunuel wird älter. Seine “neueren” Filme sind immer noch provokativ und haben auch noch viele surreale Elemente, haben allerdings, zumindest im Falle von Belle de Jour einen Faden dem man ohne größere Probleme folgen kann.
Séverine Serizy ist die Frau des Arztes Pierre, doch sie nicht in der Lage sich ihm körperlich hinzugeben, da sie starke Phantasien aus dem BDSM Bereich hat, in dem insbesondere Erniedrigungen und Bondage eine Rolle spielen, die ihr Mann offensichtlich nicht teilt, oder sie nicht gewillt ist, sich ihm zu offenbaren. Daher beschließt sie eines Tages in einem gehobeneren Etablissement zu arbeiten, während ihr Mann arbeitet, also nur tagsüber, was ihr den “Künstler”namen Belle de Jour verpasst. Das geht solange gut, bis sich einer ihrer Kunden in sie verliebt, ihr nach einem Urlaub mit ihrem Mann eine Szene macht und beschließt, ihre Identität aufzudecken und sie bloß zu stellen. Aus Eifersucht schießt er auf ihren Mann, der dadurch zum Krüppel wird, stirbt allerdings selbst auch im Kugelhagel mit der Polizei.
Das ist natürlich noch nicht alles was passiert und auch die Zwischenhandlung ist deutlich ausgeprägter. Aber da dieser Film verschiedene Ebenen hat, ist die Handlung an sich nur schwer zu beschreiben. Viele Szenen sind eindeutig als Träume oder Wünsche Severines, wie etwa die Demütigungen die sie durch ihren Ehemann erleidet, aber auch das Ende des Films ist eindeutig eine Vision, oder alternativ ein sehr großer Zeitsprung. Auch bleibt die Frage ob sie überhaupt tatsächlich in dem Etablissement arbeitet, oder ob dies ebenfalls nur eine Wunschvorstellung ist. Die gesamte Handlung wird an einem Stück präsentiert und man kriegt visuell einen wirklich offensichtlichen Hinweis darauf, ob man sich gerade in der Phantasie oder in der Realität aufhält. Das muss der Zuschauer individuell am Inhalt des Gesehenen interpretieren. Ein Film, an dem man viel heruminterpretieren und deuten kann. Er wirkt erstaunlicherweise relativ zeitlos, obwohl er schon über 40 Jahre alt ist, wirkt er nicht wirklich altbacken, im Gegenteil.Ein zeitloser Klassiker. Hat mir sehr gut gefallen. Muss ich auch unbedingt nochmal gucken und näher aufschlüsseln und interpretieren. Ich mag solche Filme. Und Bunuels Filme haben mir bisher alle gefallen. Auch wenn sie teilweise mehr als Strange waren. Aber ich mag ja auch Lynch :-)
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Filmtagebuch
#460
Geschrieben 03. Oktober 2008, 04:39
Kansas City Confidential
Der Titel täuscht ein wenig. Die Haupthandlung des Films findet nicht in Kansas sonder einer kleinen mexikanischen Siedlung statt. Nach einem spannenden, gut inszenierten und vielversprechenden Beginn verliert sich der Film zu sehr in langweiligen Dialogen und Banalitäten und kann die inszenatorische Klasse des Anfangs nicht mehr aufrecht erhalten. Noir Feeling kam bei mir nicht wirklich auf, dazu hat mir die Erzählstimme aus dem Off zu sehr gefehlt. Sollte man nochmal auf deutsch sehen, vielleicht gefällt er einem dann besser (ja ich gebs zu deutsche fassungen gefallen mir oft besser, da mich in vielen Filmen die englischen Dialoge einschläfern, wenn ich den Film eh schon nur mäßig finde, und dann verliert sich natürlich mehr und mehr der Bezug zur eigentlichen Handlung)
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Filmtagebuch
#461
Geschrieben 06. Oktober 2008, 22:02
Also der Anfang des Films ist recht interessant und verspricht einen eben solchen Film, allerdings hält dieser dann nicht das was er verspricht. Das ist so wie mit den Abstracts in wissenschaftlichen Texten. Da steht auch zu 60% was anderes drin als in dem Artikel dann selbst. Man merkt auch deutlich das hier n bisschen rumgeschnitten wurde. Ich würde sagen einer der Filme die die Welt absolut nicht braucht.
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Filmtagebuch
#462
Geschrieben 06. Oktober 2008, 22:03
Was für eine Besetzung: Dustin Hoffman als Dr. Norman Goodman (Psychologe), Sharon Stone als Dr. Elizabeth Halperin (Biologin), Samuel L. Jackon als Dr Harry Adams (Mathematiker) und Liev Schreiber als Dr. Ted Fielding (Astrophysikerin).
Und was für ein Murks. Die Geschichte hat ja durchaus Potential: Die U.S.-Militär stellt das oben genannte Experteam zusammen um ein im Ozean entdecktes, vor 300 Jahren dort abgestürztes UFO zu untersuchen. Als es an Bord kommt stellt es allerdings sehr schnell fest, dass es sich um ein amerikanisches Raumschiff aus dem Jahr ‘47 handelt. Man weiß nicht ob 2047, 2147 oder noch weiter in der Zukunft. Das Raumschiff scheint auf seinem Flug durch ein schwarzes Loch geflogen zu sein. Die Crew versucht das Rätsel aufzuklären, doch bei einem Gespräch mit Goodman erzählt ihm Adams, dass sie hier auf jeden Fall sterben werden, da sie ihre Ergebnisse ja offensichtlich nie mitgeteilt hätten, weil das Raumschiff sonst sicher nicht nochmal durch das schwarze Loch geflogen wäre (typisches Logikloch von Zeitreisefilmen, Stichwort Determinismus). Im Raumschiff entdecken die vier eine perfekte Sphere, die scheinbar zu leben scheint. Als dann der Computer zum Leben erwacht und anfängt die Crew zu terrorisieren, müssen die vier um ihr Leben kämpfen…
Bis zur Entdeckung ist Sphere ein durchaus vielversprechender Film der das Zeug zu einem packenden Science-Fiction Film hat, doch danach verliert sich die Handlung in Banalitäten und lauter schlechten Dialogen, das Potential der Schauspieler wird bei weitem nicht ausgereizt. Schade, hier ist die Chance auf einen guten, großen Science Fiction Film verschenkt worden.
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Filmtagebuch
#463
Geschrieben 06. Oktober 2008, 22:04
Dekalog I
Du sollst keine anderen Götter neben mir haben - Tolle Bildsprache und interessante Kompositionen. Gute Darstellerische Leistungen, ein Film der verschieden Weltansichten, die religiöse und die naturwissenschaftliche zusammenführt und dann die Frage aufwirft ob im Falle Schicksalschlages das ganze überhaupt eine Rolle spielt. Guter, ruhiger Auftakt der Serie.
Dekalog II
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen. - Hat mir deutlich besser gefallen als der erste Teil. Die Charaktere waren deutlich greifbarer, die Story ist auch etwas zugänglicher wie ich finde. Wobei mir der Bezug zum Gebot nicht ganz deutlich geworden, der Quell der Inspiration hat scih mir nicht erschlossen. Aber generell geben die einzelnen Dekaloge keine Antworten sondern werfen selbst Fragen auf.
Dekalog III
Du sollst den Tag des Herren loben - Puh. Allmählich erdrückt einen die Schwere der einzelnen Episoden. Zu dieser habe ich irgendwie gar keine Zugang bekommen. Es geht um Einsamkeit, verzweiflte Liebe, Vertrauen. Irgendwie bisher der schwächste Part meiner Meinung nach, oder ihc hab das Wesen des Films noch nicht erfassen können.
Jetzt brauch ich erst mal was leichtes: Madagasca (siehe oben)
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Filmtagebuch
#464
Geschrieben 06. Oktober 2008, 23:34
Letzter Teil einer Trilogie die wohl mehr thematisch als inhaltlich zusammenhängen dürfte. Ein B-Movie Horrorfilm, der gar nicht so wirklich horrormäßig ist, etwas Splatter, Ansätze von Gore, viel Homagen an andere Filme, Untote, eine Story die im Mittelalter spielt, viele schöne Sprüche von Bruce Campell (jetzt weiß ich auch wieso der in den Spiderman Filmen Szenenapplaus bekommen hat), ein bisschen Slapstick, ein bisschen Action, ein wenig A-Team, das ganze fügt sich zu einem überhaus unterhaltsamen Film zusammen, der bei weitem davon entfernt ist, wirklich anspruchsvoll zu sein, aber das will er auch gar nicht. Macht Spass, unterhält und macht neugierig auf die ersten beiden Teile.
Bearbeitet von EdwardNorton, 06. Oktober 2008, 23:35.
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Filmtagebuch
#465
Geschrieben 30. März 2009, 23:21
Nach Ewigkeiten mal wieder gesehen (wobei das auch schon wieder 6 Monate her ist). Was ist hängen geblieben? Sehr gut inszenierter Thriller und ein ausnahmsweise gut aufspielender Michael Douglas. Irgendwie war der Film bei mir mit ziemlich vielen negativen Assoziationen behaftet, aber mittlerweile würde ich ihn sofort mitgucken falls ihn jemand der ihn noch nicht kennt sehen möchte. Auf jeden Fall ein relativ moderner Klassiker des Genres.
5 von 5 Eispickeln
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Filmtagebuch
#466
Geschrieben 30. März 2009, 23:28
Beim allerersten Mal sehen sicher eine großartige Erfahrung, ein abgedrehter abgespacter Drogen Film mit del Torro und Depp großartig besetzt. Allerdings finde ich sind weitere Sichtung nur bekifft zu ertragen und da ich das nicht tue werd ich ihn wohl nicht mehr so oft sehen. Dem Film merkt man die Handschrift von Gilliam sehr deutlich an, wobei ich das in dem Fall eher negativ finde. Der Anfang ist nach wie vor gut (”Das ist Fledermausland”), aber je weiter sich die “Story” entwickelt, desto banaler wird der Film.
2 von 5 Hanfblättern
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Filmtagebuch
#467
Geschrieben 30. März 2009, 23:28
Einer meiner Lieblingsfilme als Kind. Auch wenn ich ihn irgendwie nicht oft gesehen habe, nur zwei, dreimal im Fernsehen, meistens zur Weihnachtszeit, aber er hat meine Phantasie immer sehr stark beflügelt. Auch heute kann der Film immer noch begeistern, was wohl auch auf die nostaligschen Kindheitserinnerungen zurückzuführen ist. War glaube ich sogar seinerzeit der erste Realfilm von Walt Disney.
Heute gibts noch 3 von 5 Periskopen
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Filmtagebuch
#468
Geschrieben 31. März 2009, 00:23
Gefängnisfilme faszinieren mich momentan. Man stelle sich das vor: Man hinterzieht Steuern und kommt dafür 5 Jahre in den Knast. Klingt wie etwas ganz alltägliches, passiert ja ständig und ist was ganz normales. Aber was das für einen selbst bedeuten muss…. 5 Tage, 5 Monate, 5 Jahre, 50 jahre auf vlt. 10 m² leben müssen. Immer. Bis auf evtl. Rundgänge 24 Stunden am Tag in einer Zelle stecken. Nicht entscheiden können wohin man geht, eingesperrt sein … Absolut schrecklich. Ich möchte nie nie nie im Leben eingesperrt werden. Papillon setzt sich mit genau diesem Thema auseinander. Steve McQueen wird, seiner Aussage nach unschuldig, wegen Mordes zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, ich weiß gar nicht mehr wie lang. Er kommt in einen Knast vor der Küste von Französisch-Neuginea, wo er natürlich versuche unternimmt zu fliehen, was ihn in zweijährige Einzelhaft bringt, wovon er mindestens 6 Monate in Dunkelhaft verbringen muss und absolut unterernährt wird. Doch sein Überlebenswille ist ungebrochen und sein Freiheitsdrang auch nach Jahren in der Haft ungebrochen. Alles in allem ein klasse Film, in dem Dustin Hoffman zeigt, dass Kleider eindeutig Leute machen … bzw. manchmal halt Brillen ;-) Wer Filme mit der Thematik Knast, Ausbruch, Freiheit mag, dem sei dieser Film sehr ans Herz gelegt. Schön ist vor allem das die Charaktere eindeutig im Vordergrund stehen. Zwar erfährt man nicht wirklich viel über McQueens und Hoffmans Vorgeschichte, aber das Verhältnis der beiden, dass sich im Laufe der Jahre entwickelt ist sehr interessant zu beobachten, insbesondere in Hinblick auf das Ende.
4 von 5 Kokosnüssen
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Filmtagebuch
#469
Geschrieben 31. März 2009, 02:39
In meinen Augen ein archetypisches Hollywoodepos mit allem was ein solcher Film haben muss. Eine Interessante Geschichte, in imposanten Bildern erzählt, mit hervorragenden Schauspieler, einem epochalen Soundtrack und das ganze verteilt auf eine Länge von annähernd drei Stunden. Laut Spiegel Online soll es sich bei Benjamin Button um die größte Liebesgeschichte seit Titanic halten. Komischer Maßstab. Titanic war sicher einer der am besten inszenierten Katastrophenfilme aller Zeiten, die Liebesgeschichte allerdings war absolut unterirdisch, auch wenn sie natürlich einen nicht unerheblichen Teil zum Erfolg des Films beigetragen haben dürfte. Benjamin Button hat dabei einen sehr interessanten Ansatz: Ein Kind wird geboren. Es sieht aus wie ein Greis und ist medizinisch gesehen auch einer. Gicht, Rheuma, Grauen Star, verschrumpelt, das Kind scheint alle üblichen Alterserscheinungen aufzuweisen und wird von seinem Vater vor einem Altenheim ausgesetzt wo es liebevoll aufgenommen wird. Der Arzt gibt dem Kind keine Überlebenschance und so beschließt die Schwester des Heims sich bis zu seinem Tod um ihn zu kümmern. Sie als Afro-Amerikanerin hat im frühen 20. Jahrhundert ebenfalls mit Ablehnung auf Grund von anders sein als der Schnitt der Gesellschaft zu kämpfen und zusätzlich noch ein großes Herz. Doch das Kind möchte nicht wirklich sterben, es wird größer und älter, wobei sich sein Körper zunehmenden von den Alterserscheinungen zu erholen scheint. Und tatsächlich; Benjamin scheint immer jünger zu werden. Im Altenheim, wo er anfangs ja recht gut aufgehoben ist, lernt er die Nichte einer Mitbewohnerin kennen, zu der er ein sehr gutes Verhältnis entwickelt, die beiden sind auch ungefähr im gleichen Alter, auch wenn sie ihn natürlich für einen alten Opa hält. Doch die beiden werden ihr gegenseitiges Schicksal. Als er sie Jahre später wiedertrifft ist er zwar immer noch Rentner, sie jedoch eine junge heranwachsende Frau. Es entwickelt sich so etwas wie Liebe zwischen den beiden. Nicht wirklich Liebe, aber auch nicht nur Freundschaft. Doch dann zieht es Benjamin in die Welt hinaus. In einem relativ langgezogenen Mittelteil sieht man die Abenteuer Benjamins in der Welt, wo er zunächst als alter Mann auf einem Schiff anheuert, im Laufe der Jahre aber immer jünger wird. Irgendwann, als die beiden schlielich ungefähr im gleichen Alter sind, finden sie schließlich zueinander und werden glücklich und bekommen sogar ein Kind, doch Benjamin hat Angst, er möchte nicht, dass seine Frau eines Tages zwei Kinder erziehen muss. Ihre Tochter und ihn selbst…
Der Film ist sicher großartig, hat allerdings in der Mitte einige Längen, die dafür sorgen, dass er nicht als ganz großer Klassiker in die Filmgeschichte eingehen wird. Ich gehed davon aus, dass das Buch auf jeden Fall noch deutlich mehr hergeben dürte, als der Film. In Anbetracht der Tatsache, dass das Skript zum Film schon seit Jahrzehnten durch Hollywood geisterte und praktisch als unverfilmbar galt, muss man David Fincher ein großes Lob aussprechen. So einen Film hätte ich wahrlich nicht von ihm erwartet und hätte es nicht den ebenfalls großartigen Slumdog Millionär gegeben, hätte Benjamin Button sicher deutlich mehr Oscars eingeheimst als nur in den Nebenkategorien. Gerade Fincher hätte definitiv einen verdient, wenn auch eher für Fight Club als für Benjamin Button, aber dass er das Potential hat, wirklich oscarreife Filme zu drehen, hat er mit diesem Film bewiesen. Wirklich sehr schade, dass die Umsetzung der Nebenplots so genial gelungen ist, aber der große zentrale Plot, die Lovestory, nicht zu der Größe anwachsen kann, die dem Ausmaß dieses Films angemessen wäre und einen nie wirklich fesseln kann. Aber das ist nur eine subjektive Meinung, über Benjamin Button sollte sich defintiv jeder sein eigenes Urteil bilden.
4 von 5 Knöpfen
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Filmtagebuch
#470
Geschrieben 31. März 2009, 02:53
Ihr wollt wissen von wem Jack Bauer (24) ausgebildet wurde? Dann guckt 96 Hours! Als wir ins Kino gingen sagte der Mann am Einlaß zu uns “Klasse Film, Liam Neeson töten einfach alle”. Treffender kann man den Film nicht beschreiben. Die Story ist relativ fix erzählt Neeson spielt einen EX-wahrscheinlich-CIA-Agenten der in den besten Jahren seiner Familie berufsbedingt nicht da war. Als Konsequenz hat seine Frau sich irgendwann scheiden lassen und einen neuen, reichen Mann geheiratet. Neeson geht darauf hin in Frührente um mehr bei seiner Tochter sein zu können und versäumtes wieder gut zu machen, ist auf Grund seiner Berufserfahrung aber absolut paranoid in Bezug auf seine Tochter. Als diese dann einen Trip nach Paris unternehmen will ist Neeson natürlich aus dem Häuschen, erlaubt es aber schließlich auf Druck seiner Frau. Doch natürlich passiert kaum dass die kleine in Paris angekommen ist das, was passieren muss: Sie und ihre Freundin werden von Osteuropäischen Menschenhändlern verschleppt. Auf Grund seiner Erfahrung weiß Neeson, dass er 96 Stunden hat, bevor seine Tochter nicht mehr auffindbar ist, also macht er sich auf den Weg nach Paris, um seine Tochter zu retten …
Der Film hat natürlich ziemlichen B-Movie-Charakter. Die Story ist ziemlich flach und Neeson rennt einfach alles tötend durch den Film, einem klaren, vordefinierten Ende entgegen. Aber wie er das tut. Absolut perfekt inszeniert. Ein wahrer, geiler Männerfilm. Neeson haut einfach alle platt. Die Kämpfe dauern dabei auch nie lange, maximal zwei bis drei Schläge und jeder Gegner liegt am Boden. Und das geschieht im Schnitt spätestens alle 5 Minuten, meistens aber deutlich häufiger. Wer Rache- bzw. härtere Actionfilme mag, der wird sehr wahrscheinlich von diesem Film absolut geflasht sein. Ein knallharter, astrein inszenierter Rachethriller. bei dem man seine Moral über den Haufen werfen und ihn einfach genießen sollte.
5 von 5 zu Brei geschlagenen Nubsi Schlägern
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Filmtagebuch
#471
Geschrieben 01. April 2009, 02:13
Ein weiterer großer Klassiker, der endlich gesichtet wurde. Aber ist er wirklich so groß? Meiner Meinung nach nicht. Die Nazis kommen in den letzten Tagen des Krieges auf die Idee, sämtliche Kriegsgefangenen die als Ausbruchskönige gelten in einem Hochsichereitsgefangenenlager zu sammeln und zu inhaftieren. Das ist natürlich eine denkbar schlechte Idee, da natürlich unmittelbar mit den Ausbruchsvorbereitungen begonnen wird.Und das soll kein kleines Ding werden, 250 Leute sollen es rausschaffen. Denn die Pflicht eines gefangenen Soldaten ist es den Feind weiterhin zu schwächen und dafür zu sorgen, das so viele Leute wie möglich zu seiner Bewachung nötig sind oder halt entsprechend viele Leute benötigt werden um ihn wieder einzufangen. Das ganze basiert auf einer wahren Geschichte, allerdings mag man dies kaum glauben. Ich persönlich stelle mir ein Hochsicherheitsstraflager der Nazis deutlich anders vor, als es im Film dargestellt wird. Das ganze wirkt mehr wie ein Ferienlager. Zwei Stunden dauern Planung und Durchführung des Ausbruchs im Film dann auch, das ganze hätte man deutlich straffen können. In den letzten 45 Minuten sieht man dann wie die Ausbrecher größtenteils nach und nach geschnappt werden, das ist durchaus eine willkommene Abwechslung und der Film an sich ist auch absolut sehenswert und gerade für Steve McQueen Fans ein Muss, aber ein ganz großer Klassiker den man gesehen haben muss ist nicht wirklich. Dann lieber Die Brücke am Kwai. Ähnliches Thema, aber meiner Meinung nach deutlich besserer Film.
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Filmtagebuch
#472
Geschrieben 01. April 2009, 02:34
Der Film gehört eindeutig zu den drei schlechtesten Filmen die ich je gesehen habe. Comicverfilmungen sind immer so eine Sache. Wo Watchmen absolut großartig und grandios ist, da ist The Spirit unterirdisch schlecht. Einen wirklich eigenen Stil hat der Film nicht, ständig wechseln sich verschiedene Stile ab, ohne das man ein erkennbares Muster erkennt. Dabei ist die Optik entgegen den Versprechungen im Vorfeld nicht wirklich berauschend. Die Geschichte ist strohdoof und absolut unintelligent. Für die deutsche Synchro die Stimme die früher Heath Ledger gesprochen hat dürfte auch nicht zwingend die beste Idee gewesen sein. Scarlett Johanssons Rolle ist absolut dumm und leider gottes auch ähnlich von ihr gespielt. Samuel L. Jacksons Charakter als böser Gegenspieler vom Spirit ist absolut lächerlich und unfreiwillig komisch. Die vollkommen absurde Naziszene ist ein absoluter Tiefpunkt des Films. Eva Mendez sieht zwar hübsch aus, davon ab hat sie auch nicht wirklich viel zu bieten, zumal ihre jüngere Version nochmal deutlich hübscher ist. Schlecht, schlechter Spirit. Der Film ist wirklich richtig, richtig mies. Das man storytechnisch von solchen Filmen nicht wirklich viel erwarten kann, ist ja klar. Spirit bietet hier aber gar nichts. Aber sonst bieten solche Filme zumindest eine gute noir-mäßige Atmosphäre, einen guten Soundtrack, eine packende Stimmung und eine schöne Ästhetik und gute Action, weswegen man ganz gut über die inhaltlichen Mängel hinwegsehen kann. The Spirit bietet leider gar nichts von dem.
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Filmtagebuch
#473
Geschrieben 01. April 2009, 04:04
Sehr guter Film, der die Zeit der Prohibition in Amerika und die anschließende große Depression unter dem Deckmantel eines Gangsterfilms zeigt. Dabei ist er in meinen Augen weniger ein Gangsterfilm, als vielmehr ein sozialkritischer Film. Die Männer werden nicht zu Gangstern weil sie es wollen, sondern weil sie auf Grund der Umstände dazu gezwungen sind. Es geht um drei amerikanische Soldaten, die sich im ersten Weltkrieg in einem Granatkrater kennenlernen. Als der Krieg vorbei ist kehren sie nach Hause zurück, doch sie müssen feststellen, dass sich die Welt daheim weiterbewegt hat, während sie in Frankreich für die Demokratie gekämpft haben. Es gibt keinen Job und von Glanz des Heldentums ist auch wenig zu spüren. Als die Prohibition kommt ist das die Chance für sie und schon bald machen sie alle mit ilegalen Alkohol das große Geld, doch das Ende der Prohibition kommt und auch der Schwarze Freitag bringt sie bald wieder dorthin zurück, wo sie direkt nach dem Krieg waren.
Wirklich ein ordentlicher Film, bei dem mir der Hauptdarsteller allerdings nicht sonderlich gut gefallen hat, und auf jeden Fall ein Film bei dem man sehr schnell sehr deutlich merkt dass Synchronisation nicht immer toll ist. Defintiv ein Film für Filmliebhaber, aber nicht zwingend etwas für jedermann. Aber Leute die gerne gute Filme gucken, die einfach eine interessante Geschichte erzählen werden sich schwer tun, den Film nicht zu mögen.
Sehr cool fand ich übrigens im Abspann die Idee unter den Namen der Darsteller die Namen der Synchronsprecher einzublenden. Sollte man heute auch wieder einführen.
5 von 5 Taxis
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Filmtagebuch
#474
Geschrieben 03. April 2009, 19:29
Irgendwann habe ich schonmal versucht mir diesen Klassiker via Youtube anzusehen, aber irgendwie konnte das weder fesseln noch begeistern, daher hab ich nach kurzer Zeit halbherzigen Schauens abgebrochen. Nun begab es sich aber, dass im Zuge der 4. Göttinger Stummfilmtage des Lumiere dieser Film im Deutschen Theater Göttingens mit einer Livemusikbegleitung gezeigt wurde. So nutzte ich die Chance und verband zwei ältere Vorhaben: Besuch des DT und das Sehen von Nosferatu.Und ich kann jedem wirklich nur ans Herz legen, diesen Filmklassiker in so einer Variante zu sehen. Die drei Musiker haben selbstständig eine Begleitung zu dem Film entworfen und es damit geschafft, eine ungeheuer dichte Atmosphäre zu erzeugen. Über den Film an sich wurde ja schon viel geschrieben, er hat sicher in er erster Linie filmhistorische Bedeutung. Durchaus für die damaligen Verhältnisse gut gemacht und die Darstellung von Max Schreck als umbenannten Dracula Graf Orlok ist sicher grandios, allerdings auch aus heutige Sicht grandioses overacting meiner Meinung nach. Aber dennoch passt gerade das sehr gut in den Film, der ansonsten eher doch recht langweilig wäre, aber Schreck macht seinem Namen alle Ehre und peppt ihn deutlich auf. Auf Grund eines Rechtsstreits der Stoker-Erbin mit dem Filmstudio hätte dieser Film fast seine Erstaufführung nicht überlebt. Obwohl Murnau einfach die Romanfiguren ein wenig abgewandelt und umbenannt hat, ist doch der Bezug zum Dracula Roman nicht zu übersehen und daher wurde vor Gericht der Erbin Recht gegeben und es wurde verfügt, dass der Film und sämtliche Kopien davon vernichtet werden müssen. Zum Glück haben es einige Kopien seinerzeit schon nach Übersee geschafft, so dass er der Nachwelt erhalten bleiben konnte. Der Wikipedia Artikel liefert zahlreiche sehr interessante Hintergrundinformationen und weiterführende Literatur zu dem Film, sowie einen Link zum Film selbst. Aber wie schon gesagt: Lieber in einer Live-Aufführung ansehen. Man erlebt eines der bekanntesten und bedeutensten Werke deutscher Filmgeschichte.Und darüber hinaus hab ich jetzt endlich den nötigen Background um mir Shadows of the Vampire anzusehen, von TV-Movie hat der Film immerhin einen goldenen Stern bekommen, was ihn als einen der besten Filme aller Zeiten auszeichnen soll, wobei TV-Movie bei solchen Bewertungen sicherlich zu populär”wissenschaftlich” ist, und kein Maßstab darstellt. Aber ich bin dennoch gespannt. DaFoe ist eigentlich immer sehenswert.
4 von 5 Schiffsratten
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Filmtagebuch
#475
Geschrieben 03. April 2009, 19:44
Nach der glorreichen Verwechselung mit dem Remake vor über einem Jahr habe ich es nun endlich geschafft das Original von Stanley Kubrick zu sehen. Und wie bei eigentlich allen von mir gesehen Kubrick-Filmen muss ich sagen: Ganz, ganz groß. Kubrick hat einfach ein unglaubliches Gespühr dafür, selbst relativ unspektakuläre Szenen absolut intensiv und fesselnd zu inszenieren, wobei er die Dramtik in den wirklich fesselnden Szenen dann zielsicher auf den Höhepunkt treiben kann. Lolita ist absolut atmosphärisch, fesselnd. Sehr gut gespielt und macht plotmäßig alles richtig. Die Beziehung von Lolita und dem Professor wird sehr subtil gezeigt, man erfährt nie wirklich was genau nun zwischen den beiden passiert ist. Ich frage mich ob das ganze in heutiger Zeit, ohne strenge Zensurvorschriften und überholte öffentliche Moralvorstellungen genau so ausgesehen hätte. Besonders das für den Professor sehr tragische Ende kommt in dieser Version deutlich besser und härter rüber. Ich weiß nicht, ob ich da beim Remake einfach nicht aufgepasst habe oder gerade Chips holen war, aber wie diese heimliche Beziehung und Tragik an mir vorbei gehen konnte ist mir rätselhaft.
Alles in allem in meinen Augen ein großartiger, absolut sehenswerter Film und ich kann nicht wirklich nachvollziehen, wieso Kubrick so polarisieren soll, dass man seine Filme entweder mögen oder hassen kann. Ich persönlich gehöre jedenfalls mittlerweile zu den großen Verehrern Kubricks. Die bisher gesehenen 2001, Lolita, Wege zum Ruhm, Full Metal Jacket, Dr. Seltsam, oder wie ich lernte die Bombe zu lieben sind zwar grundverschieden aber absolut grandiose Filme, die allesamt zu meinen Lieblingsfilmen zählen und ich damit Kubrick defintiv zu einem meiner Lieblingsregisseure zähle. Clockwerk Orange, Eyes Wide Shut, Shining und Spartacus werde ich mir sicherlich dieses Jahr noch ansehen. Die Filme habe ich zwar alle schonmal gesehen, aber das ist schon ewig her und damals konnte ich auch nicht wirklich viel mit ihnen anfangen. Aber das wird bei den nächsten Sichtungen sicherlich anders sein. Ich freu mich schon drauf.
5 von 5 Tagebüchern
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Filmtagebuch
#476
Geschrieben 03. April 2009, 22:46
Rachels Hochzeit ist ein Film dessen Eindrücke ich schwer bis gar nicht in Worte fassen kann. Ein Film, der einen nach anfänglicher Befremdung mehr und mehr in seinen Bann zieht und den man nicht abhakt, nachdem man aus dem Kino geht. Mir hat er jedenfalls außerordentlich gut gefallen, Anne Hathaway meistert ihre erste Charakterrolle hervorragend. Es ist schon faszinierend wie einen die tiefgehenden Konflikte anderer Familien mitunter so in ihren Bann ziehen können. Aber Jonathan Demme (u.a. auch für Das Schweigen der Lämmer verantwortlich) schafft es, seine Geschichte ganz sanft und behutsam zu erzählen. Sie ist nicht zielgerichtet und dennoch voller Energie. Tiefgehende Konflikte können nicht an einem Wochenende gelöst werden. Manches wird geklärt, anderes neu aufgeworfen. Und am Ende ist die Hochzeit vorbei und am Tag danach geht alles seinen gewohnten Gang. Ich weiß auch nicht. Mir fehlen die Worte. Und das spricht eher für den Film, denn verreißen kann man Filme in ellenlangen, arischen Ergüssen. Also einfach ins Kino gehen oder die DVD leihen und selber gucken. Lohnt sich. Aber Vorsicht: Für alle die seit Jahren auf die Fast and the Furious Fortsetzung gewartet haben dürfte der Film eher enttäuschend sein =) Für Leute die Filme mit menschlichen Schicksalen und Charakterstudien mögen gibt es dagegen eine absolute Empfehlung.
5 von 5 Violinen
Bearbeitet von EdwardNorton, 03. April 2009, 22:47.
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Filmtagebuch
#477
Geschrieben 03. April 2009, 23:33
Absolut bemerkenswert an diesem Film ist die Kamera. Immer am rechten Ort. Roberto Bengini ist wie immer eine Augenweide und das Sahnehäuptchen des Films. Sicher durchaus interessant stellenweise. Aber die Genialität eines Night on Earth fehlte mir irgendwie. Schade.
2 von 5 Hasen
Bearbeitet von EdwardNorton, 03. April 2009, 23:34.
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Filmtagebuch
#478
Geschrieben 04. April 2009, 13:16
Der Kommentar zu diesem Film ist schnell verfasst, da er mich so sehr gefesselt habe, dass ich nach ungefähr der Hälfte abgeschaltet habe. Wahrscheinlich war ich gerade nicht in Hitchcockstimmung oder ich war einfach genervt vom ewig gleichen Hitchcockmotiv des unschuldigen Mannes der durch Verwechslung in ein Netz aus Intrigen, Verschwörungen und Verbrechen gerät. Vielleicht schafft es der Streifen mich beim nächsten Mal mehr zu fesseln.
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Filmtagebuch
#479
Geschrieben 05. April 2009, 03:35
Dead Man Walking dürfte ich das erste Mal bei seiner Erstaustrahlung im Fernsehen vor gut acht bis zehn Jahren gesehen haben. Er ist einer der ersten Filme die mich bewußt berührt haben. Und daher ist er mir sehr ans Herz gewachsen. Dead Man Walking ist in amerikansichen Gefängnissen der Ausdruck den Wärter benutzen, wenn der Todeskandidat seinen letzten Gang zur Hinrichtung geht. In dem Film “Dead Man Walking” spielt Sean Penn diesen Mann, Matthew Poncelet, der nach dem Mord an einem jugendlichen Paar seit nunmehr sechs Jahren im Todestrakt sitzt, und dessen Hinrichtung kurz bevor steht. Er wendet sich an die Nonne Helen Prejean, gespielt von Susan Sarandon, damit diese dafür sorgt, dass er seine letzten rechtlichen Möglichkeiten in Anspruch nehmen kann. Prejean lernt Poncelet als einen rassistischen, aufbrausenden Mann kennen, der keinerlei Reue zeigt und die Schuld für seine Tat auf andere schiebt und auch beteuert bei dem Mord nur dabeigewesen, ihn aber nicht begangen zu haben. Doch wirklich Zweifel an seiner Tat besteht nie.
Die Thematik des Films ist durchaus heikel, zumal die Todesstrafe in den USA ungefähr so viele Befürworter wie Gegner haben dürfte. Tim Robbins schafft es einen Film zu machen, der ambivalent ist, und durchaus beide Positionen nahebringt, und dem Zuschauer nicht aufzwingt, ob er für oder gegen die Todesstrafe zu sein hat. Auch kommt er fast ohne jeden Kitsch, Pathos oder Gefühlsduselei aus. Die Schauspieler liefern hervorragenden Leistungen ab. Sean Penn zeigt in dieser relativ frühen Rolle einmal mehr, warum er als einer der besten Charakterdarsteller Hollywoods gilt. Sein Poncelet ist einfach niemand, mit dem man wirklich Mitleid haben kann, dafür ist er zu uneinsichtig, zu unmenschlich und zu sehr ein Arschloch. Aber dennoch stellt sich die Frage, ob so jemand die Todesstrafe verdient hat. Und ob es überhaupt Recht ist, Tod mit Tod zu vergelten. Zumal im Film die leider traurige Tatsache angesprochen wird, das in amerikanischen Todestrakten mehrheitlich schwarze und vor allem Menschen aus den unteren Bevölkerungsschichten sitzen. Susan Sarandon, Ehefrau von Regisseur Tim Robbins, wurde für ihre Darstellung der Schwester Prejean mit dem Oscar für die beste weibliche Hauptrolle ausgezeichnet. Prejean hat das erste Mal Kontakt zu einem zum Tode verurteilten, ist gar das erste Mal in einem Gefängnis und sehr überfordert mit der Situation. Sie weiß nicht, ob sie diesem Menschen beistehen soll oder nicht, ob und wie sie sich mit den Eltern der Opfer in Verbindung setzen soll und was überhaupt falsch und richtig ist. Sie zieht ihre Stärke aus ihrem Glauben und ihr Glaube bekräftigt sie in dem was sie tut, auch wenn sie von ihrer Umwelt nur wenig Verständnis bekommt, und auch die Eltern der Opfer nicht nachvollziehen können, wieso sie diesem Menschen beistand leistet.
Obwohl ich durchaus sehr vielen Filmen eine Topbewertung geben würde, so zählt Dead Man Walking doch für mich zu einem meiner absoluten persönlichen Favoriten, dem ich als Film an sich nichtmal irgendeine letztlich nichtssagenden Topwertung geben würde, aber er hat mich sehr berührt und schafft das auch bei jeder erneuten Sichtung. Wenn der Film mal irgendwo auf einem dritten Programm im Nachtprogramm läuft, auf jeden Fall einschalten. Es lohnt sich.
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Filmtagebuch
#480
Geschrieben 05. April 2009, 14:00
D.A.R.Y.L. ist ebenfalls einer von den Filmen, die ich in einer bestimmten Phase meiner Kindheit wieder und wieder gesehen habe. Daher war ich hocherfreut, als ich in der Fernsehzeitung gesehen habe, dass er auf Pro Sieben läuft, wenn auch zu der unchristlichen Zeit um 4:49 am Samstag morgen. Das hatte dann auch zur Folge dass ich kurz vor dem Ende eingeschlafen bin, aber dennoch war es sehr nett, diesen Film mal wieder zu sehen. Dem Film sieht man seine Entstehungszeit in jedem Bild an, viele Filme aus den 80ern sehen irgendwie genau so aus, wie die meisten Serien aus dieser Zeit aussehen, und versprühen bis zu einem gewissen Qualitätsleve alle dasselbe Flair.
D.A.R.Y.L. ist ein kleiner vlt. 10 - 12 jähriger Junge, der von zwei Wanderern im Wald gefunden wird. Er kann sich an nichts erinnern, außer an seinen Namen: Daryl. Die Richardson wollen schon seit einiger Zeit ein Kind adoptieren, also sind sie bereit, als Zeichen guten Willens, Daryl bei sich aufzunehmen, bis er entweder sein Gedächtnis wieder gefunden hat, oder seine Eltern gefunden werden. Schnell freundet er sich mit dem Nachbarsjungen Turtel an, dem Daryl allerdings, ebenso wie seinen Pflegeeltern nach einiger Zeit irgendwie ungewöhnlich vorkommt. Er erscheint fast wie der perfekte junge, er ist immer höflich, räumt auf, bohnert den Fußboden, macht sein Bett, seine Mutter mein irgendwann mal, er sei eine bessere Hausfrau als sie selbst. Er ist ein Ass im Baseball, knackt bei jedem Computerspiel problemlos die High Scores, aber auf der anderen Seite weiß er manche Dinge nicht, z.B. was eine Nutte ist, u.ä.. Nach einiger Zeit tauchen seine wirlichen Eltern auf, und nehmen ihn wieder mit. Wie sich herausstellt ist D.A.R.Y.L. in Wirklichkeit ein Roboter, genauer ein Junge, dem man ein elektronisches Gehirn implantiert hat, als Versuchsobjekt fürs Militär. D.A.R.Y.L. heißt: Data Analysis Roboter Youth Lifeform. Sein Erschaffer war davon überzeugt, dass aus D.A.R.Y.L. mehr geworden ist, als nur ein Roboter und nach dem das Militär herausgefunden hat, dass D.A.R.Y.L. eine Entwicklung durchgemacht hat, die nicht vorgesehen war, wollen sie ihn abschalte und entsorgen. Doch die zuständigen Wissenschaftler kommen ebenfalls zu der Erkenntnis, dass zwischen einem normalen Menschen und D.A.R.Y.L. mittlerweile kein Unterschied gemacht werden kann, und ermöglichen ihm die Flucht. In deren Verlauf ertrinkt er allerdings, woraufhin eine beteiligte Wissenschaftlerin ihn zu den Richardsons bringt und wieder reaktiviert. Doch D.A.R.Y.L. will ein Mensch sein, voll und ganz und Menschen sterben nunmal. Daher schaltet er sich ab, um die Illusion der Menschlichkeit aufrecht zu erhalten.
Der Film an sich ist sicher nicht außergewöhnlich, aber außergewöhnlich genug um mich als Kind ziemlich zu faszinieren. Roboter, Science-Fiction, das war mein Ding, und dieser Film bot das alles in einem menschlichen Rahmen mit einer geeigneten Identifikationsfigur. Der Film mischt Spannung, Gefühl und Humor in einem leichten Apell an die Menschlichkeit und der Vorsicht, die man bei der Entwicklung der Technik einhalten sollte.
Trotz der nostalgischen Gedanken bekommt der Film von mir 3 von 5 positronischen Gehirnen
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