![Eingefügtes Bild](http://www.goethe.de/uk/mon/gif/k/kasperneu.jpg)
Nach dem Ende des Films war ich doch ziemlich baff,
ob der Opulenz vieler Bilder, welche in einem größer
kaum erreichbarem Kontrast stehen, zu der Geschicht
über das Unperfekte, des Rohen (Kaspar).
Herzog ist es wie auch schon bei "Herz Aus Glas" gelungen
eine beinahe surreale Atmosphäre auf zu bauen ohne dabei
in großem Maße auf optische oder erzählerische Verfremdungen
zurück zu greifen (Die Szenen die durch aufsatz von Weit-
winkelobjektiv in Verbindung mit noch einem normalem
Teleobjektiv entstanden sind die einzigen die optische
Verfremdung beinhalten)
Das große plus von "Kaspar Hauser" ist es allerdings
seine Geschichte breit zu schlagen, der Zuschauer weiß
von Anfang an alles, da der Film von einem Text eingeführt
wird, der an episches Theater erinnert. Darauf sind alle
groben Vorkommnisse bereits aufgelistet. Und auch während
des Films wird nie groß die Verwirrungsmasche durchgekaut.
Die Atmosphäre hier ist "echt" durch den Einsatz von
Bruno S. der ein ähnliches Schicksal wie Kaspar erleiden
musste und sich so komplett in seine Rolle einfühlen
konnte spührt man so etwas wie nennen wir es mal Pseudo-
realität. Das wird durch die oft Dokumentarische Kamera-
führung noch verstärkt.
Und da Herog sich diesesmal nicht zu schade war an der
richtigen Stelle prachtvolle Aufnahmen im Panoramaoptik
einzufügen verhalf dieser Kontrast (ob gewollt oder
ungewollt) dem Film seine Stimmung zu erweitern, und
das aus der Geschichte bereits hervorgehende Bild der
Gegensätze zu einem einheitlichen Ganzem zu vollenden.
Werner Herzog beweißt mit diesem Film eindrucksvoll,
dass er auch ohne einen großen Darsteller (Klaus Kinski)
in der Lage ist einen fantastischen Film zu drehen.