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"Spun" war fast genau so wie ich ihn mir vorgestellt hatte, ein
hyperaktiver, mit allerlei hippeskem Schnickschnack ausgestatter
auf Kultfilm gedrimmtes Stück Celluloid. Mit Filmen wie "Requiem
For A Dream" oder "Fear And Loathing in Las Vegas" hat das nur
wenig gemein.
Davon mal abgesehen, dass der Film dabei scheitert seine Drogen-
thematik anspruchsvoll zur Schau zu stellen macht er aber einfach
einen heiden Spass. Formell ist hier beinahe alles Spitzenklasse,
die Cast, allen voran Mickey Rourke brillieren und der Soundtrack
von Cogan passt meist hervorragend. Die mit der akkustikversion
von "The Number Of The Beast" unterlegten Credits sind da ein ganz
feines Beispiel.
Der Sexszene, die zwischen verrücktem Comic und debilen Realszenen
hin und herschwankt würde ich sogar den gewollten "Kultfaktor" zu-
sprechen wenn mich jemand dannach fragen würde, sowas könnte
selbst Takashi Miike nicht viel besser machen!
Die meisten humorvollen Szenen funktionieren ebenfalls sehr
prächtig. Rob Halford als heruntergekommener Videothekar der
sich Schwulenporno-Heftschen ansieht zum Beispiel, der Einsatz
der Polizisten, der wie ein Tv-Vorspann insziniert wurde oder die
Siedestory mit der ans Bett gefesselten sind einfach köstlich.
Wo liegt denn nun eigendlich der Hund begraben, von dem ich zu
Beginn berichtete? Ganz einfach, der große Fehler des Films
ist seine Grundthematik, alle Szenen die Drogeneinnahmen zeigen
sind stets mit den selben dämlichen Effekten und Schnitten versehen,
dass mag ein oder zweimal durchaus ansehnlich sein, nützt sich
aber sehr schnell ab, gegen Ende kann man den Scheiß wirklich
nicht mehr sehen.
Dann dieser total verkorkste Schluss, bei dem jeder für seine Sucht
durch Gefängniss oder den Tod bestraft wird (außer den beiden die
sich augenscheinlich lieben gelernt haben), etwas mehr Einfallsreichtum
(Requiem For A Dream oder das komplette weglassen solcher Moral-
hämmer (Fear And Loathing In Las Vegas) hätte "Spun" wirklich sehr
gut zu Gesicht gestanden.
Ich hab mich zwar sehr gut unterhalten, manche Szenen waren
gar richtig gut, dennoch ein Film bei dem man sich besser auf dem
guten ersten Eindruck ausruht...