Shark Skin Man And Peach Hip Girl (Katsushito Ishii) [1998] Crime / Comedy
Was für ein abgedrehtes Filmchen, Katsushito Ishii schafft es mit
seiner Verfilmung des gleichnahmigen Animes wirklich hervorragend
die Stimmung eines Comics einzufangen, die Geschichte ist hanebüchen,
die Charaktere reif für die Klapse, Klamotten und Set Design kommen
größtenteils direkt vom Laufsteg, die Waffen sind doppelt so groß
wie sonst und die Verwendung dieser teils wahrlich extraordinär.
Das Problem das dem Film anhaftet ist allerdings ein selbst geebnetes,
durch den versuch der Verschmelzung von ruhigen, atmosphärischen
Szenen, solchen die nur darauf aus sind durch ihre Ruhe zu nerven
bzw. zu provozieren und den hyperaktiven Gags und Actioneinlagen
entsteht schnell eine Art Episodenhaftigkeit die die Gesamtheit des
Films in Stücke reißt und oft unzusammenhängende Reste übrig lässt
die reichlich unbefriedigend wirken.
Daran ist oft die Montage schuld, die hier von Regisseur Ishii höchst-
persönlich angefertigt wurde, hier merkt man den Faktum das es sich
bei "Shark Skin Man And Peach Hip Girl" um einen Debütfilm handelt
am deutlichsten und ein etwas erfahrener Cutter hätte hier wahrlich
nicht geschadet.
Abgesehen von diesen aüßerst bedauerlichen Detailfehlern hat der Film
noch an einigen Stellen damit zu kämpfen seine überbordernde Verdreht-
heit noch einigermaßen verständlich (für westliche Zuschauer) rüber
zu bekommen, an zwei oder drei Stellen konnte selbst ich nur noch mit den
Schultern zucken und dachte mir dabei "was ne Scheiße".
Dem gegenüber stehen aber wieder solche Szenen die den nipponhumor
nur allzu gut transportieren, meine persönliche Lieblingsszene ist die
mit dem schwulen "Auftragskiller" der sich in sein vermeintliches Opfer
verliebt, ihn nach reichlich schwülstig, lächerlichen Monolog laufen
lässt, von ihm wiederum aufgefordert wird in der Toilette an die Wand
zu drehen um ein Liedchen zu trällern.
Dieser folgt den Anweisungen, wir sehen also wie "das Opfer" (Der Anti-
Held des Films) locker rausmaschiert, sich die Hände wäscht und geht, darauf
kommen zwei jugendliche in die öffentliche Toilette und beschweren sich über
den Irren der da singt, dieser kommt dann als er mit seinem Liedchen fertig ist
aus der Kabine, stellt sich vor einen der beiden, macht ne komisch verränkung und
schießt mit seiner Pistole durch seine Hosentasche in den Fuss des Jugendlichen
und haut lachend ab...
Im Gesamten überwiegen also meiner Meinung nach durchaus die positiven
Aspekte und "Ishii's" Zweitwerk "Party 7" ist der Schlangenhäutige Man bei
weitem überlegen.