When there's no more room in hell...
#61
Geschrieben 20. November 2003, 10:23
Dario Argento und Lucio Fulci schreiben zusammen eine Story?
Ja, das hats gegeben, für Sergio Stivaletti's "Wax Mask"
haben sich die beiden wohl bekanntesten Regisseure des
italienischen Horror-Kinos zusammen getan.
Dementsprechend interessant sollte es demzufolge doch auch
im Film zu gehen oder?
Zu Beginn wird man dann auch gleich von zwei Leichen
begrüßt, die ziemlich zugerichtet in ihrer Wohnung verweilen,
die darauf eintreffenden Polizisten finden unterm Bett der
Ermordeten noch deren verstörte Tochter, die das Massaker
hat miterleben müssen (was noch durch ein paar unnötige
Rückblicke verstärkt hervorgehoben wird), nun versetzt uns
ein Schnitt zwölf Jahre in die Zukunft, und wir dürfen
ersteinmal dem Liebesspiel der eben noch kleinen "verstörten"
Tochter beiwohnen, die es inzwischen zur Edelhure gebracht hat.
Hier setzt dann die eigentliche Story ein, ihr Stammfreier
Nummer eins schließt mit einem bis dato Unbekannten eine
Wette ab, dass er es eine Nachtlang im heimischen
Wachsfigurenkabinett aushalten könne ohne dabei drauf zu gehen.
Da der gut ein schönes Angebot bekommt von 20 Lire bekommt und
seine Liebe dazu meint "We could spend so many nights together
for this." zögert er natürlich keine Sekunde und nimmt die Wette an.
Die darauf folgende Nacht bei den Wachsfiguren entputt sich
dann auch als sehr atmosphärisch gefilmter Horror mit einigen
netten Schockeffekten und sehr schöner Kamera, doch nach dem
unser Guter von einer der Figuren angeblich zu Tode erschrocken
wurde, die Polizei die ermittlungen übernimmt und sich der Film
ein ums andere Mal zu Überschlagen beginnt versinkt die zu
Anfang so schön aufgebaute Atmosphäre in wertlose B-Movie
Gefilde mit leichter Splatter-Attitüde, die Inszinierung
wird leider ab diesem Zeitpunkt ebenso vernachlässigt, und
so bleibt es bei 20 zwar dummen aber grusligen und gut gefilmten
Minuten mit folgenden 70 Minuten Totalausfall auf jeder Ebene.
2/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#62
Geschrieben 22. November 2003, 20:45
"...Wahnsinn im Quadrat" (Deep Red)
Könnte man so stehen lassen, ich will aber dennoch versuchen
den Film etwas ausführlicher zu beschreiben.
Die Inhaltsbeschreibung auf der Hülle lässt eigentlich auf
einen recht sleazigen Erotik/Horror-Streifen der Marke Jess Franco
schließen, dass sich "Delirio Caldo" stattdessen als waschechter
Giallo entpuppte sorgte bei mir für alles Andere als Tränen
der Enttäuschung.
Die Mischung aus total unfähigen Darstellern, die dazu teilweise
mit den gräslichsten Dubs versehen wurden und in einer sich zwar
selbst immer wieder aufs neue überschlagenden, aber im Grundsatz alles
andere als inteligenten Story mit brillantester Kameraarbeit, einer
guten Portion nackter Tatsachen, etwas Gore und drei Tasten Synthie-
Score zum mitsummen erweckt nicht selten die Annahme es hätte einen
direkt in einen Argento verschlagen.
Besonders groß sind die Parallelen zu dem knapp zehn jahre später
entstanden "Tenebre", sollte sich herr Argento etwa hier seine
Inspirationen geholt haben, gut möglich wäre es.
So beginnt der Film auch gleich Genretypisch damit, den Mörder
beim aussuchen seines nächsten Opfers zu zeigen, wie es sich für
ein etwas minderbemitteltes blondes Mädel so gehört nimmt diese
natürlich dankend die Mitfahrgelegenheit die ihm der Fremde gibt
an, um in den folgenden Minuten in einer der wohl genialsten
Mordszenen der Filmgeschichte das Geistliche zu segnen.
Der Mörder ist dem Zuschauer dabei gleich von beginn bekannt, ein
wohlhabender, verheirater Mann, ein Arzt der zudem der Polizei
dabei behilflich ist den Fall eines Serienkillers der sich immer
nach den selben Prinzipien an jungen Frauen vergreift auzuklären,
eine klare Sache wohin das nun im Verlauf der Story führen wird,
sollte man denken, doch weit gefehlt, seht selbst...
8/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#63
Geschrieben 24. November 2003, 20:41
Ich muss zuerst einmal gestehen, kein all zu großer
Liebhaber von Animes zu sein, da mich erstens als
Sci-Fi- und Fantasy-Muffel die meisten schon des
Genres halber nicht im Geringsten interessieren und
ich zweitens oft Probleme hab Zeichentrickfilme ernst
zu nehmen. (Was auf Jahrelangen Simpsons, South Park
und Futurama Konsum zurück zu schließen ist.)
Zumindest das erste Problem fällt bei Perfect Blue
schon im Vornherein weg, da es sich hierbei um einen
waschechten Psycho-Thriller handelt.
Als erstes fällt aber der für meine Begriffe der
Zeichenstil auf, der weder wirklich erwachsen, noch
kindisch ist, sondern irgendwas in der Mitte und
somit schonmal den zweiten meiner Kritikpunkte
sehr in Anspruch nimmt.
Nachdem der Film nun also recht schnell nicht mehr
für ganz voll genommen werden kann (von mir) überrascht
er dann wenigstens mit einer recht interessanten Story,
guter und präzieser Charakterausarbeitung und einiger
Inszenatorischer Tricks und Kniffe.
Es wird also Spannung aufgebuat und die Frage nach
dem Stalker hält einen konstant am Laufenden, bis der
Film plötzlich anfängt sich ein ums andere Male selbst
zu wiederlegen. Die Realitäten beginnen sich zu
vermischen, einen Stalker scheint es garnicht mehr zu
geben, stattdessen wird Mima (Hauptcharakter) plötzlich
als Geisteskrank dargestellt, und alles ohne Erkennbaren
Zusammenhang, Sinn oder Verstand.
In etwa wie die Verwandlung Fred's in Pete aus "Lost Highway",
nur das zehnmal in geschätzen fünfzehn Minuten, dazu ohne
jegliche Einleitung, Vorbereitung etc. (in "Lost Highway"
die Fahrt auf dem Lost Highway). so wird einen jeglicher
Spass am Film geraubt, da man langsam aber sicher nicht
mehr mitkommt und auch gar keine Lust mehr daran empfindet
herauszufinden was denn nun los ist, da in einer Minute
dieses sowieso wieder hinfällig wäre.
Trotz aller Steine die sich der Film gen Ende auf die
Bahn legt blebt doch ein überdurchschnittlicher
Anime im Gedächtniss zurück, der jedoch aus seinen
wohl vorhanden Möglichkeiten leider zu wenig macht.
"Excuse me, who are you?"
5/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#64
Geschrieben 28. November 2003, 20:39
Der zweite Teil der "Once Upon..." Trilogie, welcher merk-
würdigerweise einen total aus der Reihe tanzenden Namen
verpasst bekam ist genau wie schon sein Vorgänger
"Once Upon A Time In The West" eine recht zwielichtige
Angelegenheit.
Die erste Hälfte ist sehr komödiantisch angelegt, weiß
aber bei all dem Klamauk auch ernste Töne anzugehen und
unterhält auf diese Weise wahrlich prächtig, wohingegen
nach ca. 80 Minuten aufeinmal komplett auf die Dramaschiene
gesetzt wird, welche an einigen Stellen recht zäh verläuft
und sich nicht wirklich homogen zur ersten, welche auch als
Edelversion eines Bud Spencer-Films durchgehen könnte
gesellen will.
"You'll pay for this! I'm a citizen of the
United States of America!"
"To me you are a naked son of a bitch. "
Die Inszinierung ist wie bei allen Western Leone's schlicht-
weg makellos und wird nur vom übertriebenen Perfektionismuss
ein wenig getrübt. Musikalisch zeihnet sich ebenfalls wieder
Enio Morricone verantwortlich, der hier einen für ihn ganz
untypischen Score abgeliefert hat, hin und wieder scheint
zwar ein wenig seiner meist eingänigen Synthie-Musik durch,
doch sobald die Titelmelodie mit ihren seltsamen "Vocals??"
und Maultrommeln einsetzt bleibt davon nichts mehr übrig.
Den beiden Hauptdarstellern merkt man den Spass an der Sache,
den sie wohl hatten deutlich an und verhelfen den Film mit
ihren zumeist zwischen zynisch und lustig schwankendem
Spiel eine gute Portion Menschlichkeit die der Vorgänger
so schmerzlich vermissen ließ.
Das der Film dennoch nicht zu hundert Prozent zu Überzeugen
im Stande ist muss sich Leone selbst zuschreiben mit einer
etwas kürzeren Spielzeit und besserer Verteilung der einzelnen
Parts wäre hier sicher noch mehr drin gewesen, so reicht es
wieder nur für
7/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#65
Geschrieben 29. November 2003, 20:23
Nachholen mir bisher unbekannter, großer Kinoklasiker
war gestern angesagt. Der Auserwählte diesesmal der
auf dem Cover schlicht als "erschreckendste Film
aller Zeiten" betitelte "Exorzist".
Der Film beginnt wie soviele Horrorfilme auch mit einer
kleinen Einführung, die dass erscheinen des Bösen begründen
soll, auch wenn hier kein eindeutiger Bezug zur später
vom Teufel bessessenen zu erkennen ist zielt die Szene
genau dorthin, der Exorzist, der hier als Archäologe
sein Unwesen treibt entdeckt eine grausige Steinsfigur
in einer Höhle und wird daraufhin so scheint es vom
Bösen heimgesucht.
Schon in dieser knapp zehnminütigen Einführung ist deutlich
erkennbar, dass sich die Inszinierung des Films mit kaum
einem anderen Film aus den siebziger Jahren vergleichen
lässt, die schnellen, unpräzisen Fahrten, der eigenwillige
Schnitt und das Zwischenschneiden von Landschaftsaufnahmen
erinnert zu keiner Zeit an die oft behäbig wirkenden Hollywood-
Horrorfilme der Ära, in dieser Hinsicht kann man den
Film wahrhaft als Zeitlos bezeichnen.
Auch mit dem Beginn der eigentlichen Handlung bleibt diese
Inszinierung weiterhin aufrecht, die Szene in der der Prister
die erste Vision seiner verstorbenen Mutter hat erinnert gar
an einen Horrorfilm der späten 90er Jahre als diese über-
beleuchteten Stakkatoschnittszenen fast schon zum guten
Ton gehörten.
Wirklich fein sind auch die nur Millisekunden andauernden Close-
Up's des Teufelgesichts, wie sie zweimal im Film vorkommen,
vorallem der Direktschnitt von Reagan zu dieser Fratze hinter-
lässt einen dauerhaften Eindruck und auch die zwei sehr geschickt
versteckten Gesichtsfragmente, die neben Regans Mutter beim Strom-
ausfall auftauchen, als diese durch das dunkle Haus läuft sind
nicht von schlechten Eltern.
Ebenso gut sind die Schauspielerischen Leistungen, allen voran
die Darsterllerin der Mutter (Name gerade entfallen) und von
Max von Sydow sind mindestens ebenso beängstigend wie die
beklämmenden Soundeffekte und die stätige Ungewissheit der ersten
Stunde
Was etwas enttäuschte sind die Effekte, als zum Beispiel Regan
nach hinten gebogen, auf allen Vieren die Treppe hinunter
krabbelte konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen, solche
Szenen kommen mit zunehmender Spielzeit leider immer häufiger
auf, da man nun nur noch den bösen Geist in ihr zu sehen und
hören bekommt, so baut der psychische Horror leider ein wenig
ab und auch der am Schluss betriebene Exorzismuss zieht sich
ein wenig in die Länge und verursacht mehr Lacher als Angst,
vorallem mit zunehmender "explicit language" wirds wirklich
belustigend.
"You're mother sucks cocks in hell!!"
8/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#66
Geschrieben 02. Dezember 2003, 09:25
gesehnen Filme ins Tagebuch eingetragen habe, mir aber
immer alles notiert hab werd ich die nun angestauten
hier in Kurzform verarbeiten. (immer 10 pro Eintrag)
Eight Legged Freaks (Ellory Elkayem) [2002] Horror / Comedy
Recht unterhaltsame Horrorkomödie, die aber vorallem
an einem zu sehr in die Länge gezogenem Ende, schlechten
Darstellern und Effekten leidet. 5/10
The Bird With The Crystal Plubage (Dario Argento) [1970] Thriller
Genau wie auch "The Cat O' Nine Tails" ein recht schwacher
Argento. Der Film erweckt mehr den Eindruck einen Edgar
Wallace Films zu sehen, als einen schönen Gialli, schöne
Kameraspielchen und nette Morde gibts aber auch hier
schon zu bewundern. 6/10
The Mummy (Karl Freund) [1932] Horror
Ganz netter Classic-Horrorstreifen, bietet viele recht
interessante Szenen und ist für die Entstehungszeit mit
einer recht foltten und experimentierfreudigen
Inszinierung versehen, gruseln tut's aber niemand mehr.
5/10
Solaris (Steven Soderbergh) [2002] Drama / Sci-Fi
Tja herr Soderbergh, wenn man sich schon der Neuverfilmung
eines der brilliantesten Sci-Fi-Werke überhaupt annimmt,
so muss man sich den Vergleich nunmal gefallen lassen,
und da ziehen sie deutlich den kürzeren. Nichts desto
trotz ein schönes Sci-Fi-Drama mit einer grandios
spielenden Natasha McElleho und sehr schöner Inszinierung.
8/10
The 39 Steps (Alfred Hitchcock) [1935] Thriller
Zu Anfang wirklich guter Hitchock, der leider seine flotte
Erzählweise und die konstante Spannung der ersten 45 Minunten
nicht über die gesamte Länge retten kann und gegen Ende im
beinahe Mittelmaß versinkt. 6/10
Notorious (Alfred Hitchcock) [1946] Drama / Thriller
"Notorious" gehört für mich wie auch der in der gleichen Zeit-
periode entstandene "Shadow Of A Doubt" zu Hitch's schwächsten
Werken, es passier so gut wie nichts, der Meister konzentriert
sich nur darauf möglichst viele Kameratricks einzubauen und
die Langeweile so prachtvoll wie möglich zu inszinieren.
Gute Schauspielerleistungen, banale Story. 5/10
The Lady Vanishes (Alfred Hitchcock) [1938] Thriller
Der beste britische Film Hitchcock's den ich bisher kenne, der
Film versprüht seinen kleinen unterschwelligen Gags in alle
Himmelsrichtugen, kann von Anfang bis zum Ende sein Tempo
halten, zieht es sogar eher noch etwas an, nur wirkt der
Schluss ein wenig aufgesetzt und unglaubwürdig. 9/10
Cul-De-Sac (Roman Polanski) [1966] Comedy / Thriller
Einer von zwei Polanski's die mir absolut nicht gefallen haben
(der andere ist "The Pianist"). zwar schön gefilmt aber
ohne jeglichen Sinn und Verstand heruntergekurbelt. 2/10
Eugenie... the Story of Her Journey Into Perversion (Jess Franco) [1970] Erotik / Horror
Total belangloser Soft-Erotik-Quatsch von Jess Franco, der
ausser ein paar blanker Busen und einem schicken Ende nichts
zu bieten hat was dass Ansehen auch nur im geringsten wert
wäre. 2/10
Werwolf Shadow (Leon Klimovsky) [1971] Erotik / Horror
Humbug hoch vier, noch tausendmal beschränkter als Eugenie
und dazu noch mit katastrophal mießer Inszinierung, ein total
Ausfall. 1/10
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#67
Geschrieben 02. Dezember 2003, 10:01
Totaler Ausbund an Blödsinn, aber schön atmosphärisch,
spannend. Mit einigen Schock-Effekten versehen und
fast schon surreal in Szene gesetzt, der Film bleibt
zwar Trash dafür aber von der edelsten Sorte. 7/10
Bringing Out The Dead (Martin Scorsese) [1999] Drama
Faszinierendes Drama von Martin Scorsese, der hier
mal wieder zu Höchstform aufläuft und einen den Schmerz
der leidenden Figur durch allerlei hantieren mit
Musik, Schnitt, Zeitraffer und Neonlicht versucht
näher zu bringen, Cage zeigt hier eine seiner
besten Leistungen. 10/10
Die Verlorene Ehre Der Katharina Von Blum (Volker Schlöndorff) [1975] Drama
Der Film ist fast komplett aus meinen Erinnerungen
verschwunden, ich kann mich nur noch daran erinnern
recht positiv überrascht gewesen zu sein mal wieder
einen guten deutschen Film zu sehen bei dem nicht
Werner Herzog oder Fritz Lang die Regie führte,
dafür dass ich mir den Film in die Sammlung genommen
hab hats aber nicht gerreicht. ??/10
Blood For Dracula (Paul Morrissey) [1974] Horror / Erotik
Schöne Parabel auf die zunehmende Verbreitung von
Geschlechtskrankheiten. Ein unausstehlicher Udo Kier
(im positiven Sinne) und eine reichlich edle Inszinierung
im Verbund mit einer der krankesten Trash-Splatter-Szenen
ergeben einen mehr als ansehlichen Film, für ein Meister-
werk ist aber zuviel Leerlauf vorhanden. 8/10
Dolls (Takeshi Kitano) [2002] Drama
Ein Langweiler aller erster Güte. Nichtmal die überall
so hoch gelobte Inszinierung kann wirklich überzeugen,
zu viel rumgezoome und zu statische Szenen lassen einen
evtl. die Füsse einschlafen aber sicher nicht gespannt
auf den Bildschirm staunen. Nein herr Kintano, dass können
sie doch alles viiiieeeel besser. 2/10
Lagaan (Ashutosh Gowariker) [2001] Adventure
Recht unterhaltsamer Abenteuerfilm aus Bollywood, dem
aber ein paar Kürzungen hier und das nicht geschadet
hätten. 6/10
The Image (Radley Metzger) [1975] Erotik / Drama
Sehr interessanter Erotikfilm von Radley Metzger,
der aber in Sachen Inszinierung und Ideenreichtum
mit seinem selbst gesetzten Standart "The Misty Opening
Of Beethoven" nicht mithalten kann. 7/10
Fitzcarraldo (Werner Herzog) [1982] Adventure / Drama
Das genaue Gegenstück zu "Aguirre", Edeloptik, Breitbild-
Format, Überlänge und Opernmusik. Herzog bewisst hier
seine Vielfälltigkeit und beschert uns wieder einen Film
der einen in seinen Hypnotisierenden Bann zieht und erst
nach knappen drei Stunden wieder aufweckt. Kinski spielt
hier verhältnissmäßig brav, ist aber trotzdem wie ein
Bessessener in seiner Rolle und kann diesesmal als
positiv denkender Träumer verzücken. 9/10
Satyricon (Federico Fellini) [1969] Fantasy / Drama
Von dem kleinen Bruchteil den ich von Fellini's Filmen
bisher gesehen habe (6) der Beste. Jede Einstellung ist
der Teil eines ganz großen Meisterwerks, die Story
ist an Ideenvielfalt und Einfallsreichtum kaum zu
toppen, die offensichtlich als Studio-Set's zu
erkennenden Behausungen und Tempel schaffen eine
Atmospähre wie in einem Traum, ganz großes Kino.
10/10
Some Like It Hot (Billy Wilder) [1959] Comedy / Thriller
Ein Film so süß wie ein Stück Zucker, mit einer noch
süßeren Marylin Monroe und einem Schauspielerduo
der Extraklasse in den eigentlichen Hauptrollen.
10/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#68
Geschrieben 02. Dezember 2003, 10:51
Irgendwie kann ich mich mit den Filmen von Besson nicht
anfreunden, pseudo Anspruch in 0815 Action und in jeder
Szene mehr als nur Stilunsicher. Bei Nikita kommt noch eine
dermaßen nervende Hauptdarstellerin hinzu, man könnte
schreien... 1/10
Drugstore Cowboy (Gus Van Sant) [1989] Drama
Durchschnittliche Darsteller in einem Durchschnittlichen
Drama mit teils recht netter Inszinierung, zu wirklich
guten Szenen kommt es aber eigentlich nie. 4/10
The Plumber (Peter Weir) [1979] Thriller
Sehr an einen Film Hitchcock's erinnernder Thriller mit
minimalem Aufwand und geschätzt 5 Darstellern gefilmt
vermag der Film teils beachtliche Spannung aufkommen zu
lassen, das Ende enttäuscht vollends. 6/10
Shivers (David Cronenberg) [1975] Horror
Toller Zombiestreifen von Cronenberg, der seine Story
langsam aufbaut und vom anfänglich zögerlichen Psycho-
Horror bis zu einen an "Dawn Of The Dead" erinnernden
Endzeit-Szenario heranwächst. 8/10
The Haunting (Robert Wise) [1963] Horror
Recht enttäuscht war ich von "The Hauting", von vielen
als unheimlichster Film überhaupt titulier kam bei
mir kaum Spannung oder Angstgefühle auf. Darsteller,
Kamera, Schnitt und Musik überzeugen durchgehend, retten
aber nicht vor der erbarmungslos langweiligen Story.
4/10
Once Upon A Time In America (Sergio Leone) [1984] Crime / Drama
So, herr Leone mal wieder. Diesesmal ein waschechter
Gangsterfilm, anstatt breitbein-Western. Der größte
Kritikpunkt ist auch hier wieder der Zeitfaktor,
vier Stunden sind für den Inhalt einfach mehr als
zuviel und so kommts schonmal zu zehnminütigen Durch-
hängern. Tortzdem der beste der drei bisher hier
eingetragenen Filmen, da sowohl alle Darsteller, die
Musik und auch die Inszinierung diesesmal einfach nur
sehr gut ist/sind anstatt sich in selbstgefälliger
Mastrubation zu verlieren. 8/10
The Element Of Crime (Lars Von Trier) [1984] Thriller / Fantasy
Eine Hommage an die Filme Hitchcock's verpackt in
einer verworrenen Psychostory, mit dem längsten,
größten und fiesesten "McGuffin" seit seiner Ent-
stehung. Schlichtweg grandiose Rost-Braun eingefärbte
Bilder und Beleuchtung zum dahinschmelzen. 9/10
Ran (Akira Kurosawa) [1985] Adventure / War
Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie will ich
das Genie in Kurosawa einfach nicht finden, weder
"Seven Samurai", noch "Kagemusha" oder eben "Ran"
haben mir auch nur ansatzweise gefallen (nur
"Rashomon" macht hier eine Ausnahme). Zwar ist es
toll was hier für spektakuläre Massenszenen auf die
Beine gestellt werden und die Bildkomposition
ist schlichtweg atemberaubend, doch schleicht
der Film dahin wie ein Schildkröte, findet zu
keiner Zeit einen Punkt, wälzt sich in seiner
Inszinierung und langweilt sobald man sich satt
gesehen hatt zu Tode. 3/10
8 1/2 Women (Peter Greenaway) [1999] Drama / Erotik
Typischer Greenaway Film, mit Kamera und Schnitt
wird heftigst experimentiert, die Story verstehe
wer will, es gibt Zahlenmystiken und andere Rätsel.
Und doch vermag es der Film trotz aller verschlossen-
heit gut zu unterhalten, nur leider geht Greenaway
hier in seiner Erzählung nicht ganz so wiet wie bei
vielen seiner anderen Filme obwohl das Szeneario
dazu vorhanden gewesen wäre, daher muss man ihm
bei diesem Film inkonsequenz vorwerfen und ich
belaß es bei einer Sichtung. 8/10
The Legend Of Hell House (John Hough) [1973] Horror
Schon wieder ein "Haunted House" Film, doch diesemal
einfach nur schlechtgemachter Dumpfsinn, keine
Spannung, kein Horror, schlechte Inszinierung
einfach schauderhaft, grauenhaft. 1/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#69
Geschrieben 03. Dezember 2003, 14:39
Total abgedrehte Scheiße von John Waters, der Film sieht
aus als wäre es eine Tv-Soap, die Darsteller, alle voran
Stephen Dorff sind dermaßen unfähig dass einen das Lachen
im Halse stecken bleibt und die Story hatte man ähnlich
inzwischen auch schon ein paar mal durchgekaut. 1/10
Repo Man (Alex Cox) [1984] Sci-Fi / Crime / Comedy
Recht nette Mischung aus Sci-Fi Trash und Thrillerkomödie
mit einigen gut Funktionierenden Szenen, im Gesamten aber
zuviel belangloses zwischengeschiebe, Harry Dean Stanton
kann überzeugen, die restliche Cast eher nicht. 4/10
La Dolce Vita (Federico Fellini) [1960] Drama
Verweilt bisher im Mittelfeld der von mir gesehen Fellini's,
die erste Hälfte ist schlichtweg briliant, die zweite fügt
sich dort aber leider nicht nahtlos an, zwar bleibt Inszinierung,
die Schauspie und Musik auf gleich hohem Niveau, doch will der
Film dann nicht mehr so beschwingt vorankommen und schaltet
schonmal in den Leerlauf um. 8/10
The Tenant (Roman Polanski) [1976] Horror
"The Tenant" erwinnert an vielen Stellen an Polanski's
"Repulsion", doch erreichen tut er dessen Klasse leider
nicht ganz, dazu ist der Film nicht konsequent düster
und verstörend genug und bringt immer wieder leichte
Auflockerer zwischen die eigentliche Story, trotzdem
ein toller Film der von Anfang bis zum surrealen Ende
konstant spannend bleibt und durchaus klate Schauer
den Rücken hinunter jagt. 9/10
Alphaville (Jean Luc Godard) [1965] Sci-Fi / Film-Noir
So sieht also ein Sci-Fi-Film von Godard aus??
Naja, nach den ersten Minuten merkt man bereits deutlich
das Godard hier auf den Sci-Fi-Anteil eigentlich kaum
wert legt und statt dessen lieber einen klassichen
Film-Noir plant, der zwar in der Zukunft spielt und
einen sprechenden Roboter vorweisen kann sich aber
ansonsten bodenständig mit den Themen Verrat, Liebe
und Intrige auseinandersetzt. 8/10
Castle Of Blood (Antonio Margheriti) [1964] Horror
Das Vermoderte Anwesen in dem der Film spielt ist eigentlich
das einzig Positive, dadurch kommt es zu einer sehr
gespänstigen Atmosphäre, doch sowohl Schauspieler als auch
die Inszinierung können nicht wirklich überzeugen, da rettet
auch die verhältnissmäßig gute "haunted house" Story nicht
mehr. 4/10
The Texas Chainsaw Massacre (Tobe Hooper) [1974] Horror
Einer der verstörendsten Filme aller Zeiten, steht auf einer
Ebene mit "Eraserhead", in knappen neunzig Minuten wird
hier der Terror quasi zelebriert, die Darsteller sind
perfekt, der vorher als Naturfilmer bekannte Hooper zaubert
beeindruckende Bilder auf Celluloid die von schön bis zu tiefst
hässlich reichen und der Einfallsreichtum mit dem bei Kamera-
arbeit, Schnitt und Vertonung zur Sache gegangen wurde
ist beinnahe unglaublich und dabei so unterschwellig dass
Viele davon nichts mitbekommen werden. 10/10
Buffalo '66 (Vincent Gallo) [1998] Drama / Romance
Teils herzzerreißendes Drama von und mit Vincent Gallo.
Gallo erweißt sich dabei vor der Kamera mal wieder als
eins der größten Talente der momentan in den Usa akitven
Schasupielern und auch Christina Ricci kann wie schon
zuletzt in "Sleepy Hollow" voll und ganz überzeugen.
Nicht ganz so gut scheint es um Gallo's Fähigkeiten
hinter der Kamera zu stehen, zwar vermag er an vielen
Stellen gut mit den Gefühlen der Zuschauer zu spielen,
doch was ausleuchtung, Schnitt etc. angeht so müssen
hier noch etliche Abstriche in Kauf genommen werden.
8/10
Mystery Train (Jim Jarmush) [1989] Comedy
Sehr schöner Episoden-Film von Jim Jarmush, der mit
vielen unterschwelligen Gags, aber auch Slapstik aufwarten
kann, die Kameraarbeit von Robby Müller ist wie immer
aller erster Klasse, genau wie der Soundtrack. 8/10
The Night Of The Hunter (Charles Laughton) [1955] Fantasy / Thriller / Drama
Einer der besten Schwarz/Weiß-Filme überhaupt.
Hier stimmt einfach alles, angefangen von den wunderschön
eingefangenen Bildern, der hypnotisierenden Musik, der
geschickt als Märchen erzählten Story bis zur großartigen
Cast. Ein angenehm perfekter Film. 10/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#70
Geschrieben 04. Dezember 2003, 14:34
Sehr ruhiges Samurai-Drama im stile eines Kurosawas,
kann aber im gegensatz zum von mir verissenen "Ran"
mit einer druchwegs interesanten und fesselnden Geschichte
überzeugen. Ebenso gefallen die talentiert aufspielenden
Darsteller und die sehr schöne Cinematographie.
Jedoch verpasst es der Regisseur bei all der Traurigkeit
die die Geschichte erzählt den Zuschauer zu berühren
und lasst einen sogesehen etwas kalt. 7/10
M (Fritz Lang) [1931] Thriller
Der erste deutsche Tonfilm und gleich ein Meisterwerk.
Wie geschickt Fritz Lang hier schon mit dem neuen
Element der Sprache umgeht zeigt schon zu Beginn die
Szene in der einer Mutter nach ihrem Kind ruft, die
Kamera zeigt daraufhin verlassene Räume under der Ruf
wird immer leißer... 9/10
Wes Cravens' Dracula (Patrick Lussier) [2002] Horror
Totale verunglimpflichung des Draculathemas. Bei diesem
Machwerk stimmt wirklich hinten und vorne nichts, das
fängt bei den mehr als nur unfähigen Darstellern an und
hört bei der üblen Story noch lange nicht auf.
Die "Suspiria"anspielung sollte Argento als Kunstschändung
ansehen. Wo Was Craven draufsteht ist eben auch Wes
Craven drinn! 1/10
Angulimala (Suthep Tannitratana) [2003] Action / Fantasy
Typisch thailändischer Unfug mit alberner Story und
Effekte mit der Qualität von Sonntag-Nachmittags-Serien.
Die versprochene Blut- und Actionorgie lässt der Film
auch schmerzlich vermissen, zwar gibt es einige längere
Kämpfe und es muss auch das ein oder andere Glied vom
Körper fallen, doch dank der hektischen Schnittweise und
der verwakelten Kamera bekommt man davon nichts mit. 1/10
Isola (Toshiyuki Mizutani) [2000] Horror
Diesesmal japanischer Unfug mit allen Atributen die
auch den Film eins weiter oben zur Gurke dekradierten.
Takashi Miike der auf dem Cover quasi schon als
Hauptdarsteller angepriesen wird hat eine tatsächliche
Screentime von höhstens 5 Minuten und macht dabei eine
ebenso schlechte Figur wie die restlichen Hampelmänner.
1/10
Midnight Express (Alan Parker) [1978] Drama
Sehr realistisches "Gefängnis"-Drama, welches durch ein
gutes Skript und tollen Darstellern punkten kann, Durch
seine schlechte Inszinierung und die zumindest für mich
nicht sonderlich Interessante Story die dem Ganzen zu
Grunde liegt aber auch wieder Federn lassen muss. 5/10
Theatre Of Death (Samuel Gallu) [1966] Horror
Atmosphärischer Brit-Horror der nicht aus den Hammer-
Studios stammt, aber dennoch mit deren Stammschauspieler
Christopher Lee aufwarten kann. Allein schon die Opening-
Titles sind eine Augenweide. Die im Film verwendete
langsame Schnittweise, die Ruhige Kamera und die vielen
Farbenspiele erfreuen das Auge ebenso, leider ist der
Erzählungs Rätsel schnell durchschaut und ab diesem
Zeitpunkt wirkt der Film auf erzählerischer Weise doch
sehr banal. 7/10
My Wife Is A Gangster (Cho Jin-Kyu) [2001] Action / Comedy
Slicke Actionkomödie aus Korea die mit einigen gut
Choreographierten Actionszenen und viel Humor bei Laune
halten kann, aber unter höchst mittelmäßigen Darstellern
und einer recht langweiligem Story zu leiden hat. 5/10
Schizopolis (Steven Soderbergh) [1996] Comedy
Bekommt von mir den Award "Dümmste und unlustigste
Komödie aller Zeiten" verliehen, ein typischer Soderbergh
eben. 1/10
Blazing Saddles (Mel Brooks) [1974] Comedy
Nicht der schlechteste, aber auch nicht der beste Brook's.
Gene Wilder überzeugt wie eigentlich fast immer in seiner
Rolle, von Mel selbst gibt es leider viel zu wenig zu sehen
und die restliche Cast wirkt leider weit weniger professionell.
Die Gags sind gut und weit über den Film verteilt, ohne
jedoch wirkliche Lachkrämpfe hervorzurufen. 7/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#71
Geschrieben 04. Dezember 2003, 18:22
Ein fantastischer Angstmacher von David Cronenberg. Die
Cinematographie ist auf sehr hohem Niveau, mit der Kamera
wird geschickt getrickst um im Anfangsteil "das Monster"
nicht zu zeigen, aber dennoch angst einzuflößen. Durch
geschickte Kurzanblicke oder einfach nur Geräuschen.
Die Story ist durchgehen interesant und spannend und den
Schluss wird wohl niemand vorraussehen. 9/10
Night On Earth (Jim Jarmush) [1991] Comedy / Drama (Episodenfilm)
Die vier Episoden die Jim Jarmush hier auf einen los lässt
sind eigentlich von konstant hoher Qualität, wobei die
lätzte auf der erzählerischen Ebene den anderen etwas
nachsteht. Die Inszinierung ist bei den Folgen für Jarmush-
verhältnisse geradezu bahnbrechend unterschiedlich, dabei
wurde es so gehalten dass die Folge mit dem größtem Anteil
an Comedy ebenfalls die flotteste Inszinierung bekommen hat
und desto unlustiger die Geschichte, desto statischer die
Verfilmung. 9/10
The Castle Of Cagliostro (Hayao Miyazaki) [1980] Anime
Miyazakis erster Film ist auch sogleich sein verspieltester,
gezielt wird hier eine Prise Agentenstoff mir Märchen der
alten Schule und einem guten Schuß Humor gemixt. Die
Mischung vermag einen auch von Beginn an in ihren Bann zu
ziehen, spektakuläre Autoverfolgungsjagden, eine kleine
Romanze, ein Sagenumwogenes Schloss und ein dummlicher Polizist
und alles top gezeichnet und animiert (wenn auch noch nicht ganz
so gut wie bei seinen Ghiblifilmen), bei der Inszinerung könnten
sich viele Realfilme eine Scheibe von abschneiden und der Score
ist zum dahinschmelten. Was will man mehr. 10/10
The Untouchables (Brian De Palma) [1987] Crime / Drama / Action
Das overacting von Robert De Niro als "Al Capone" ist
fürchterlich, genauso wie die meisten anderen Darsteller
eine für sie recht durchwachsene Darstelllung abgeben,
daran zeigt sich auch deutlich eine der vielen Schwächen
von De Palma, der es einfach nicht fertig bringt seine
Schauspieler zu normalen Leistungen zu motivieren.
Ansonsten ein sehr gut gefilmter Gangsterstreifen mit
guter Story und ebenfalls sehr schöner Musik. 8/10
Stranger Than Pardise (Jim Jarmush) [1984] Drama / Comedy
Schon in seinem ersten richtigen Film zeigt Jarmush alles
was er in seinen späteren Filmen in seinen ganz eigenen Stil
verwandelte. Die statische Kamera wird nur ganz selten von
minimalen Fahrten oder Schwenks unterbrochen, die Dynamik
wird stets vom Schnitt erzeugt. Auf darstellerischer Seite
gibt es nichts zu bemängeln und der Film hat genügend
interesantes auf ebensolcher Weise zu erzählen um von
Beginn an zu überzeugen. 9/10
Inferno (Dario Argento) [1980] Horror / Fantasy
Das Meisterwerk von Dario Argento!!
Laiendarsteller und eine Geschichte die so Fragmatisch ist
dass man sich den Kopf zerbrechen muss um einzelne
Zusammenhänge auch nur annähern begreifen zu können, doch
wer will dass schon, bei solch einer Bilderflut begleitet
von dem hypnotisierenden Score Keith Emerson's sollte
man sich dieser ergeben und sich vom Film in die Welt
eines grauenhaften Albtraums versetzten lassen, wie er
süßer nicht (riechen) äh sein könnte. 10/10
La Strada (Federico Fellini) [1954] Drama
Auf technischer Seite sehr schwacher Fellini, der auch nicht
gerade mit einer sonderlich inovativen oder geistreichen
Story oder Erzählweise aufwarten kann. Die Darsteller sind
gut und der Film bringt die trostlosigkeit der Charaktere
glaubhaft rüber, daran dass der Film recht langweilig ist
ändert dieser Umstand aber auch nicht mehr viel. 4/10
Princess Mononoke (Hayao Miyazaki) [1997] Anime
Opulentes Fantasyabenteur von Hayao Miyazaki, dem leider
etwas die tiefe Menschlichkeit fehlt, die die meisten seiner
anderen Film zu ergreifenden Leinwandwundern machen. Was bleibt
kann sich dann aber immernoch mehr als nur sehen lassen, eine
sehr schöne, mystische Story die erinnerungen an alte Rollenspiele
wie Secret Of Mana erweckt. Eine perfekte Inszinierung und
wunderschöne Zeichnungen. 8/10
Porco Rosso (Hayao Miyazaki) [1992] Anime
Auch Porco Rosso leidet etwas unter dem oben angesprochnem
Syndrom der "enthumanierung", man merkt trotz all dem Charm
den der Film versprüht zu jeder Zeit an den Taten, der Geschichte
usw. dass man sich keinen Realfilm ansieht und kann nicht
ganz so tief im Film versinken. Trotzdem bleibt auch Porco Rosso
wieder ein sehr schöner Film mit interessanter Geschichte, toll
Ausgearbeiteten Figuren und keiner Sekunde Langeweile. 8/10
The Hand Of Death (John Woo) [1976] Action
Dieser frühe Film von John Woo zeigt bereiz deutlich sein
Geschick Actionszenen tänzerisch vortragen zu lassen, nur
leider erweckt der Film eher den Eindruck einer Amateur-
produktion den der eines A-Films, da rettet auch kein hier
gar nicht so lustiger Jackie Chan. Triste Story, schlechte
Akteure und miese Effekte. 4/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#72
Geschrieben 05. Dezember 2003, 10:06
Schon wieder Thaiunfug und besser wie "Angulimala" ist
dieser hier beim besten Willen auch nicht. Die Charaktere
und die Story an sich haben hier zwar im Grunde genommen
das Potential für einen zumindest unterhaltsamen Film,
doch die gar gräuslich Inszinierung und die unfähigen
Darsteller rauben einen bereits in den ersten Minuten
jegliches Vergnügen daran sich diesen Schwachsinn
anzusehen. 1/10
Life Of Brian (Terry Jones) [1979] Comedy
Wo wir schon gerade bei Schwachsinn sind 7/10
Where A Good Man Goes (Johnny To) [1999] Thriller / Crime
Könnte der indirekte Vorgänger von PTU sein, beleuchtung
und Cinematographie sind sich sehr ähnlich, auch wenn
sie hier noch nicht ganz so ausgreift wirken wie bei
PTU. Die Story ist dabei typisch triadenstory von
Johnny To, kann aber immer wieder mit kleinen Überraschungen
für Aufsehen sorgen, der Score ist wie immer fast immer
eingängig und kann schnell mitgesummt werden. 8/10
Kiki's Delivery Service (Hayao Miyazaki) [1989] Anime
Herzerwärmendes Märchen von Hayao Miyazaki, dem es hier
gelingt den Film trotz aller magischer Elemente zu jeder
Zeit glaubhaft zu erzählen, gar eine echte Verbindung
zwischen Zuschauer und den Charakteren zu schaffen und so
jegliche Gefühle hautnah miterleben zu lassen. Der einzige
Schwachpunkt ist die im Vergleich zu seinen anderen Filmen
etwas schwache Storyline. 9/10
Purple Storm (Teddy Chan) [1999] Action / Thriller
Typischer Hong Kong-Blockbuster der späten neunziger Jahre,
viele schlechte Effekte, einige ganz brauchbar gefilmte
Actionszenen, üble Darsteller und ein Script das selbst
Jean Claud Van Dame Tränen in die Augen treiben würde. 2/10
Winter Light (Ingmar Bergman) [1962] Drama
Der schwächste der von Criterion als Trilogie veröffentlichten
Bergman-Filme. Die Geschichte gibt hier einfach zu wenig her
um bei der zwar schön anzusehenden aber doch behäbigen
Inszinierung vorm Einschlafen abzuhalten. 5/10
Whiteout (Setsurou Wakamatsu) [2000] Thriller / Action
Die japanische Version von "Die Hard" kann ihrem Us-Vorbild
nicht das Wasser reichen. Dazu sind sowohl die Effekte als
auch die Story zu schlecht ausgearbeitet um voll überzeugen
zu können. An einigen Stellen kommt Spannung auf und die
realistisch gefilmten Actionszenen überzeugen zumeist
genau wie die guten Darsteller, gute zwei Stunden waren
aber einfach zuviel für das Grundgerüst. 5/10
The Silence (Ingmar Bergman) [1963] Drama
Nach dem schwächsten der Trilogie nun der beste. "The Silence"
macht seinem Namen zwar alle ehre, weiß den Zuschauer aber duch
erzählerischer Raffiness und bemitleidenswerten Schicksalsschlägen
zu fesseln. Dazu gesellt sich wie bei den anderen beiden Filmen
eine großartige Darstellerriege und eine erstklassige Inszinierung,
welche hier die der beiden anderen sogar noch um weiten übertrifft.
Allein die Szene am Anfang im Zug, die lediglich mit dem Uhrticken
untermalt ist sorgt für Gänsehautfeeling. 10/10
Charade (Stanley Donen) [1963] Thriller / Comedy
Wären nur die "James Bond"- Filme auch nur ansatzweise so charmant,
unterhaltsam, witzig und einfallsreich wie dieser Film, man
könnte direkt Fan der Serie werden. So aber muss "Charade" als
mehr als gelungene Parodie dieser Filmreihe angesehen werden, die
kurzerhand jeden "Bond" alt aussehen lässt. Der Film erinnert
zuweil sehr an die glanzeiten von Alfred Hitchcock, vorallem was
die Erzählweise und die Auswahl der Kameraperspektiven angeht
wurde dort sicher etliches entliehen oder gut zitiert. 9/10
The Last Temptation Of Christ (Martin Scorsese) [1988] Drama
Der beste Film über Jesus Leben der mir bisher unter gekommen ist.
Geschickt weis Scorsese die Geschichte etwas provokant zu erzählen,
ohne dabei jedoch zu weit zu gehen. Das sogar für Judas eine
waschechte Entschuldigung seiner Tat gefunden wird spricht zudem
für die zutiefst christliche Gesinnung des Films, welche von einigen
Moralaposteln wohl mehr als nur fehl verstanden wurde. Ballhaus
Kameraführung ist größtenteils atemberaubend und der Score von
Peter Gabriel gehört zum besten der achtziger. 9/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#73
Geschrieben 05. Dezember 2003, 20:22
Der wohl seltsamste Film der mir bisher untergekommen ist.
Alle Akteure spielen unter Hypnose, mit Ausnahme des Haupt-
darstellers. Die Inszinierung ist selbst im Vergleich zu
den sonstigen Herzogfilmen schleichend langsam, dafür wird
man aber von den schönen Landschaftsaufnahmen etc. förmlich
erschlagen. Laut Herzog's Aussage ist der Film auch im Stande
den Betrachter selbst zu hypnotisierne und ich muss gestehen
das dies sogar phasenweise funktioniert. Auf jedenfall kam
mir der Film vor als würde er geschätzt zehn Stunden dauern,
hab aber trotzdem nicht gerade viel mitbekommen, und hatte
noch bis Nachmittag des darauf folgenden Tages übelste
Kopfschmerzen. ??/10
Woyzeck (Werner Herzog) [1979] Drama
Dieser Herzogfilm leidet leider unter seiner recht unschein-
baren Geschichte, die wirklich besser für ein Bühnenstück
geeignet ist als für einen Film. Da hilft auch ein wie immer
toll agierender Kinski und einige wahnsinnig gute Szenen nicht
(Kinski rennt durch das Blumenfeld, der Mord in Zeitlupe -->
ca. 3 Minuten lang) wenn sie in einem Mär an mal mehr, mal
weniger belanglosen Szenen auf Granit beissen. 6/10
The Stepford Wifes (Bryan Forbes) [1975] Sci-Fi / Horror
Öde Sci-Fi, Horrormixtur, deren Aussage zwar recht nett ist,
aber sowohl Inhaltlich als auch Inszenatorisch nicht mehr
als ein müdes Gähnen hervorruft. 2/10
Spider Baby (Jack Hill) [1964] Horror / Comedy
Mal wieder so ein angeblicher Kultfilm. Bei diesem sind mir
die Umstände um die er zu diesem Titel gekommen ist sehr
schleierhaft. Zwar hat der Film einie total abgefahrene
Geschichte zu erzählen, aber bei der unspaktakulären
ausarbeitung des Stoffes und der beinahe schon unfilmischen
Inszinierung bleibt der Horror?, die Lacher?? oder was auch
immer der Film hervorrufen wollte weit auf der Strecke
zurück. 2/10
Y Tu Mama También (Alfonso Cuarón) [2001] Comedy / Drama
Mit pseudo philosophischem Offgequatsche vollgestopfter
Abklatsch von American Pie etc. Die realistische Inszinierung
mag zwar zur versterckung der Glaubhaftigkeit der Charaktere
führen und die Ernsthaftigkeit des Films fordern, wenn dies
aber im totalen Kontrast zu eben jednen "Gags" steht die der
Film zu bieten hat und mit der kompletten Erzählung nicht
im Einklang verläuft fragt man sich doch schnell mal: Was
soll der Scheiß?? Die guten Darsteller und einige Schöne
Einzelszenen sorgen wenigstens für etwas Unterhaltung 3/10
The Insider (Michael Mann) [1999] Thriller / Drama
Selten einen solch intelligen Inszinierten Thriller gesehen.
Russel Crow spielt hier so gut wie wohl noch nie, auch
Al Pacino bringt eine gute Leistung, wenn er auch aufgrund
seines Charakters den er darstellt etwas leisere Töne anschlagen
muss als sonst. Kamera und Schnitt sind perfekter kaum einzusetzten
und der Film hält den Beweis bereit, dass man Computer-Effekte
doch Stil- und Sinnvoll in eine Story integrieren kann.
Das restliche erledigt der Soundtrack, der einen teils Tränen
in die Augen treibt. (Arvo Pärt, Massive Attack, Einstürzende
Neubauten, etc.) Trotz knapper drei Stunden Hochspannung pur!
10/10
Schock (Val Guest) [1955] Horror / Sci-Fi
Wäre am Schluss nicht der Fehler begangen worden zuviel vom
Monster zu zeigen wäre dies der beste Hammerfilm den ich bisher
gesehen habe, so bleibt es bei einem ordentlichen Film mit
einigen Logikfehlern (Wasser spritzt auf 300 Grad heißes Raum-
schiff und verdampft nicht usw.) eine spannenden ersten hälfte
und einer peinlichen zweiten. 5/10
Little Shop Of Horrors (Frank Oz) [1986] Musical
Sehr amüsantes Remake des 1960er Klassikers mit einem mehr als
gut aufgelegten Rick Morranis, tollen Songs und für die damalige
Zeit mehr als beachtlichen Effekten. Die Gags zünden, die Story
reicht als Aufhänger für zahllose Musikeinlagen, eine Lovestory
und allerhand Blödeleien vollkommen aus. Alle Darsteller mit Aus-
nahme vielleicht von Ellen Greene können überaus gut singen, vorallem
"Four Tops" Frontmann überzeugt als Stimme von Audrey II.
3in1 einer der besten Film mit Rick Morranis, neben "The Rocky Horror
Picture Show" mein bisheriges lieblings Musical und eine der besten
Komödien der achtziger zugleich. Achja, der Auftritt von Steve
Martin und Bill Murray ist zum totlachen! 9/10
Juliet Of The Spirits (Federico Fellini) [1965] Fantasy / Drama
Belegt den zweiten Platz meiner Felliniliste. Der erste Farbfilm
Fellini's legt es nahe, dass dieser wohl schon länger einen machen
wollte und nun alles Aufgestaute hier entladen hat, die Sets
strotzen nur so von Farbenprach und einfallsreicher Gestalltung.
Die Geschichte von Guliette, die von Visionen und ihrem fremd-
gehenden Ehemann geplagt wird ist gespikt mit kleinen Gags,
viel zynismuss und beinnahe unglaublicher Vielfalt an obskuren
Charakteren, hier werden Vergleiche zu Miyazaki's "Spirited Away"
nahe gelegt. Nino Rota's Score klingt passend dazu sehr verspielt
und beinnahe kindisch. 10/10
Titus (Julie Taymor) [1999] Fantasy / Drama
Dieser Typ mit den hingeschleimten Haaren ist einer der schlechtesten
Darsteller die ich jemals gesehen hab. Dies nur mal so als Einstig,
ähnlich wie mit dieser Einzelperson verhält es sich auch mit dem
Gesamtwerk "Titus", der Film ist zwar durchgehnd im Stande durch
eine opulente Cinematographie, viel Radau und einem guten Score für
offene Münder zu sorgen, doch wirklich in den Bann des Films hinein-
gesogen wird man nicht. Was genau dafür verantwortlich ist binn ich
jetzt nicht im Stande zu erklären, warscheinlich hat sich mein Verstand
dagegen gesträubt eine Shakespearverfilmung anzunehmen in der gleich-
zeitig auf Motorrädern gefahren wird und eine altertümlich aussehende
Söldnertruppe die Befehle des "Kaisers" ausführt. 3/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#74
Geschrieben 06. Dezember 2003, 15:05
Typischer De Palma Film, die Story ist ansich nicht schlecht,
nur wird mit den Plottwists nicht sorgfältig genug umgegangen,
was schnell zur lostlosigkeit führt dem Geschen zu folgen.
Der Haputdarseller betreibt übelstes Overactin und bei den
beiden Psychoanspielungen (Frau im Auto, und der Messermord)
wäre Hitchcock bestimmt vom Stuhl gefallen, vor Lachen! 3/10
Little Shop Of Horrors (Roger Corman) [1960] Horror / Comedy
Das Original ist leider bei weiten nicht so gut wie das Remake.
Dafür verantworltlich sind vorallem die damals beschränkten
Möglichkeiten die Pflanze zu erschaffen, diese asynchronen
Mundbewegungen etc. sind eher unfreiwillig komisch. Und ohne
die Gesangseinlagen fällt erst richtig auf, wie leer die Story
eigentlich ist. Jack Nicholson hat einen lustigen Chameo-Auftritt
der Figur, welche später von Bill Murray gespiel werden sollte.
2/10
The Lady From Shanghai (Orson Welles) [1948] Thriller
Unter den dreu Filmen Orson Welles die ich bisher gesehen hab
ist dies definitiv der schlechteste! Wenn es für einen nichtmal
90 Minuten lagnen Film 3 Versuche braucht ihn zu überstehen ohne
dabei einzuschlummer sagt dies schon einiges über den Unterhalt-
tungswert des Filmes aus. Man sollte aber erwähnen das es sich
dabei nur um die ersten 30 Minuten handelt, in dennen so gut
wie nichts passiert. Dannach zieht der Film deutlich an, die
Inszinierung, die zu Beginn viel zu harsch war findet ihren
Rhythmus und am Schluss bekommt man gar eine Szene purer
Genialität geboten. 7/10
Trouble Every Day (Claire Denis) [2002] Drama / Horror / Romance
Ein in beinahe jeder Hinsicht gelunger Genre-Mix mit mit-
reißender, zu Tränen rührnender Story und einer Inszinierung
der man deutlich anmerkt das Claire Denis zuvor Assisten
bei Jim Jarmush und Wim Wenders war. Missfallen hat mir der
sehr unpassende Computer-Effekt als das Haus angezündet wird
und die verwackelte Kamerafahrt bei Vincent Gallos "Tagtraum"
im Flugzeug. Mit ziemlicher Sicherheit der beste Horrorfilm
des bisherigen Jahrtausends und evtl. ein neuer Lieblingsfilm,
wird die zweite Sichtung zeigen. So long... 9/10
Piranha (Joe Dante) [1978] Horror
Dümmlicher, sich im Erfolg von "Jaws" suhlen wollender Abklatsch.
Joe Dante zeigt hier mal wieder den gesamten Umfang seines Untalents,
der Schnitt für den er sich hier selbst verantwortlich zeigte ist
unter aller Kanone, die Kameraperspektiven schlechter als in jedem
Amateur-Splatterfilm und die Leistungen der Darsteller sind wirklich
zum Staunen! Spannung? Horror?? Unterhaltung??? Anspruch????
Ein zutiefst trauriger Film! 1/10
Trauma (Dario Argento) [1993] Horror
Ohje, herr Argento, was soll man nur mit ihnen machen?? Nachdem bei
seinem letzten Italienischem Werk "Phenomena" bereits ein deutlich
Rückschritt zu den vorigen Werken zu verzeichnen war machte Argento
sich in der Hoffung höherer Budgets und professionellerer Arbeit auf
in die Staaten um dort diesen angehäuften, dampfenden Mist zu drehen.
Auf technischer Seite kann man hin und wieder eine an die alten Zeiten
erinnernde Kamerafahrt sehen (z.B. der Flug des Schmetterlings) und
die Egoperspektiven des Mörders sind wie eh und je sehr schick
Insziniert. Ansonsten aber hat man es bei diesem Film mit einem
gar stillosen Kaudawelsch zu tun, die Schauspieler sind wie bei allen
Filmen Argentos ziemlich untalentiert, die Musik klingt sehr nach
0815 Gedudel wie man sie in jedem Us-Tv-Film finden kann und einem
eine dermaßen hingeschluderte Geschichte auftischen zu wollen kann man
eigentlich schon als dreißt bezeichnen. 1/10
A Scene At The Sea (Takeshi Kitano) [1991] Comedy / Drama
Wieder so ein komatöser Film von Takeshi Kitano, diesesmal jedoch
mit einer sehr schönen, obskuren Liebesgeschichte. Die Inszinierung
kann bei "A Scene At The Sea" voll und ganz überzeugen, das ekel-
hafte Gezoome von "Dolls" ist hier nicht zu finden und Schnitt und
Musik sind wesentlich homogener. Über schlechte Darsteller muss man
sich bei Kitanos Filmen sowieso keine Gedanken machen. Die Geschichte
hat aufgrund ihrer obskurität natürlich einige sehr schöne Schmunzler
parat, Slapstik findet man hier nie, dazu wird das Thema viel zu ernst
behandelt und Kitano zoll den Menschen mit Einschränlung genügend
Respekt. Nur leider hat der Film einige für mich mehr als nur
unverständliche Szenen, die ein großes Fragezeichen über meinem
Kopf aufblinken ließen und mir so den Spass etwas verdorben haben.
7/10
So, dass wars nun mit der Retroperspektive der letzten ca. 7 Monate.
Beim nächsten Eintrag gibts wieder Texte in gewöhnter Länge und
altem Stil.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#75
Geschrieben 13. Dezember 2003, 16:22
Sehr gespannt war ich auf Leone's erstes Werk im Western-
Genre und meine Vorahnung, dass es sich bei "A Fistful
Of Dollars" noch nicht um eine dieser hingeschleimten und mit
Bolognesesoße übergossenen "Edel-Nudeln" mit Überlänge
handelt wurde schon bald bestätigt.
Allein der Vorspann enthält mehr ruppige Schnitte und
Übergangsfehler als die gesamte "Once Upon A Time" Trilogie,
dennoch macht es wesentlich mehr Spass diesem Film beizuwohnen,
denn man merkt, hier war jemand mit Begeisterung und Herzens-
blut bei der Sache!
Die Art wie der Film gemacht ist macht einen wesentlich
erlicheren Eindruck, denn all dass was Leone's Filme
später einmal auszeichnen sollte und ihn in den Regie-
olymp befördern sollte ist hier bereits vorhanden, zwar
manchmal etwas verwackelt (Zooms, Kamerafahrten) oder
ruppig (Schniit, Überblenden), doch stets tausendmal
Innovativer eingesetzt als in seinen folgenden Filmen
(The Good, The Bad & The Ugly als einzigen ausgenommen).
Desweiteren hält die Geschicht, welche genausoviel Erzählt
wie die in seinen Epen aufgrund der wesentlich kürzeren
Spielzeit besser bei Laune und hat zu keiner Zeit eine
Lücke für Leerlauf frei.
Clint Eastwood war damals nocht wirklich bemüht bei der
Sache, schließlich ging es für ihn um einiges, nämlich
sich mit einer guten Leistung auszuzeichen. Die Gags im
Film sitzen, die Schießereinen sind "cool" und sehr schön
choreographiert und der Soundtrack von Morricone
wirkt frischer und unverbrauchter als jemals zuvor oder
dannach.
Ladys and Gentelman, so hat ein Kultfilm auszusehen und nicht
anders.
"Get three coffins ready."
9/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#76
Geschrieben 14. Dezember 2003, 11:41
"Before the shark there was the whale" heißt es groß-
kotzig in einer Werbezeile für "Moby Dick", dass der
gemeinte "Jaws" aber überhaupt keine Ähnlichkeit
mit diesem Film hat wird dabei zu Gunsten der höheren
Zuschauerzahl bei der Wiederaufführung schnell zur
Nebensache und so kommt es zu falschen Erwartungen.
Statt des erwarteten "Tierhorrors" bekommt man ein
klassisch erzähltes Märchen geboten welches auch noch
sehr schlampig verfilmt wurde. Der Film plätschert
im wahrsten Sinne des Wortes so vor sich hin, es passiert
eigentlich nichts. Die Szenerie könnte peinlicher kaum
sein, vorallem die ersten Szenen einschließlich der
im Pub sind an lächerlichen Skurilitäten kaum zu überbieten.
Als es dann hinaus auf die hohe See geht wird man nur
noch gelangweilt, die Charaktere entwickeln sich mit
ausnahme von "Kapitän Ahab" keinen Schritt weiter, die
Geschichte selbst erstarrt beinahe und die merkwürdige
Inszinierung nimmt ihren lauf.
Nach guten neunzig Minuten bekommt man dann das erste
mal "Moby Dick" zu sehen, dieser verschwindet dann
aber bereits nach einer weiteren Minute wieder in der
Versenkung um sich erst beim unspektakulären Finale nach
knappen zwei Stunden wieder blicken zu lassen.
Das einzige was an dem Film gefällt sind einige Kamera-
perspektiven, z.B. bei der Ansprache von Orson Welles
Charakter (Name entfallen), die Schauspielerischen
Leistungen von Gregory Peck und die schöne Märchen-
atmosphäre die der Film stellenweise im Stande ist
aufzubauen.
3/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#77
Geschrieben 19. Dezember 2003, 12:06
"Cinema Paradiso" ist eine Homage an das Kino wie es sie
in dieser Form zuvor noch nicht gab, der Film verwendet
Ausschnitte aus alten Filmklassikern des italienischen
Kinos, die mit der eigenen Geschichte des Jungen, der
vom Spitzbuben zum Filmvorführer, zum Star-Regisseur wird
die vollkommen homogen ineinander verwebt wurden um die
Schönheit des Kinos durch die Augen eines faszinierten
Kindes zu zeigen.
Der Film ist dabei in drei Akte unterteilt, der erste
zeigt kurz eine Einführung, des erwachsenen "Salvatores",
der einen Anruf bekommt mit der Information dass er wegen
des Todes einer den Zuschauer noch unbekannten Person in
seine lange nicht besuchte Heimat zurück kehren soll.
Daraufhin beginnt "Salvatore" sich an seine Kindheit
zurück zu erinnern. Wir befinden uns nun cirka fünfzig
Jahre in der Zeit zurück versetzt, als Salvatore
ein kleiner Bengel war, der den damaligen Filmvorführer
ärgerte und statt für seine Familie wie abgemacht das
Essen zu besorgen, dass Geld lieber fürs Kino ausgab.
Am Schluss bringt er den Filmvorführer soweit, bis er
ihm zeigt wie seine Arbeit funktioniert, als dann
nach einem Unglück dieser seinen Beruf nicht mehr ausüben
kann wird kurzerhand der kleine "Salvatore" für den
Job übernommen, nun werden noch ein paar Szenen der
dortigen Arbeit gezeigt, bevor der Film ca. zehn ja
in die Zukunft springt.
"Salvatore" ist nun ein teenager, er arbeitet immer noch
als Filmvorführer und hat mit allerlei Unahnehmlichkeiten
zu schaffen, die Eltern seiner großen Liebe verbieten
ihm den Umgang mit ihrer Tochter, der Wehrdienst steht
kurz bevor und der inzwischen zum guten Freund gewordene
alte Filmvorführer Alfredo verhält sich teils etwas seltsam.
Als dann seine heimlich Liebe wegzieht, der Wehrdienst zur
Realität wird, und dieser anstatt der angedrohten Woche sich
über ein ganzes Jahr erstreckt sind die Träume die "Salvatore"
hatte erst einmal zerplatzt.
Als er zurück kommt ist das Kino geschlossen und auch anderes
hatt sich grundlegend in seinem ansonst so vertrauten Dorf
verändert, auf Rat von Alfredo (der frühere Filmvorführer)
beschließt er seine Heimat zu verlassen und nie wieder zurück
zu kommen.
Die Erinnerungen enden nun und "Salvatore" macht sich auf
trotz seines Versprechens bei der Beerdigung seines Freundes
Alfredo in seiner alten Heimat dabei zu sein. Dort angekommen
lernt er natürlich viele alte Bekannte wieder kennen, darunter
auch seine ehmalige Liebe, die eine groß Überraschung für ihn
bereit hält. "Salvator" macht sich nun mit hilfe seines in-
zwischen reichlich gefüllten Geldbeutels und seinem alten Boss
auf, dass "Cinema Paradiso" wierder aufzubauen und im alten
Glanze erstrahlen zu lassen.
In den drei Stunden passiert also wirklich vieles, so dass
Regisseur Tornatore teilweise wie in einem Musikvideo schneiden
muss um überhaupt alles unter zu bringen. Doch keine Angst,
eine derartige "Mtv-Inszinierung" nennt der Film nicht sein
Eigen.
Stattdessen wird man regelrecht verwöhnt von den schönen
Bildern, langen Kamerafahrten, dem perfekten Schnitt und der
verzaubernden Musik von Ennio Morricone.
Die einzelnen Abschnitte teilen die Genres fast untereinander
auf, der erste ist fast schon eine echte Komödie, die dabei
aber nie den dramatischen Kern der Geschichte außer Acht läßt.
In Teil zwei bekommt die Liebesgeschichte Übergewicht und bei
Teil drei das Drama.
Die Darsteller, vorallem die des jungen "Salvatore", die der
Kinobesucher und von "Alfredo" sind Spitzenklasse, lediglich
im erstenteil enttäucht die Darstellerin von "Salvatores
Mutter, die teils zu gäuslichem overacting neigt und so die
eigentlich traurigen Szenen in denen er von ihr schlecht
behandelt, teils auch geschlagen wird einen etwas seltsamen,
beinahe komischen Touch bekommen.
In der zweiten Hälfte wird der Film kurzzeitig ein wenig zu
kitschig, vorallem bei der Szene als es beim Open-Air-Kino
zu regnen beginnt...
Ansonsten aber ist "Cinema Paradiso" ein schlichtweg atemberaubendes
Werk, das einen drei Stunden lang gefesselt vor den Bildschirm
schnallt und von Lachen über Trauer bis zum Glück jegliche
Emotionen aus seinen Betrachtern herauszukitzeln vermag, vorallem
die Szene in der das Freiluftkino praktisch ihren Urprung findet
ist von Gänsehautfeeling geprägt wie wenige Szenen zuvor.
9,5/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#78
Geschrieben 23. Dezember 2003, 21:05
Typisch amerikanischer Western, auch wenn Clint Eastwood
einen guten Teil der Erzählung "komödiantischen" Atem einhaucht
bleibt der Film mit seinen vielen Klischees, der außerordentlich
dummen und belanglosen Story und seiner Hodenkrebs erzeugenden
Schritt äähh Schnitttechnik hinter jeglicher Erwartung zurück
die man hätte stellen können.
Allein schon der Beginn der Story ist so unglaublich bescheuert, dass
es einen jegliche Lust sich diesen Dummfug noch länger bieten zu lassen
verdirbt, hier in Kurzform.
Hure wird von einem Verrückten über dessen Schwanzlänge sie sich
einen Witz erlaubte entstellt, Polizei will nicht so wirklich
helfen, Puffmutter heuert Killer an, der Killer ist ein Idiot
mit null Ahnung und sucht sich deshalb einen Patner, als Empfehlung
bekommt er den alten William, einen noch viel größeren Vollidioten
der zunächst Skepsis hat seinen alten Beruf wieder aufleben zu lassen,
nachdem ihn eine kranke Sau der Fresse voraus durch den Schlamm
gezogen hat hält ihn jedoch nichts mehr zuhause zurück.
Geil!
Der Film hat übrigens vier Oscars gewonnen, darunter Bester Film und
bester Schnitt, na da wundert einen echt nichts mehr!
Teils wirds dann doch noch recht unterhaltsam und der Film ist
sehr schön Fotografiert, doch wirklich über solch gravierende Schwächen
hinwegtäuschen kann selbst der edelst choreographierteste Shoot Out
nicht.
3/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#79
Geschrieben 24. Dezember 2003, 10:57
Mario Bava's Urgestein des Giallos ist ein wahrhaft
gelungener Startschuss für eines der schönsten Subgenres
die bisher in Italien geschaffen wurden.
Das Alter des Films gerät beim Betrachten sofort in Ver-
gangenheit, die langen Kamerafahrten, die später von Dario
Argento auf die Spitze getrieben Farbspielerreien und der
Kurzweilige Plot lassen den Film mindestens zwanzig Jahre
jünger erscheinen.
Die Story an sich reist einen zwar nich vom Hocker, kann
aber durch die geschickte Inszinierung Bava's gut
unterhalten und lässt an einigen Stellen eine ordentliche
Portion Spannung auf den Zuschauer los.
Die Darsteller sind wie das in Giallos wohl so üblich ist
unter jeglicher Güte zurück, am besten ist der Kerl, der
beim Polizeiverhör einen Anfall bekommt, so eine Lachnummer
sieht man selten in einem ansonsten gelungen Film.
Technisch bietet einen Bava's Film natürlich ein Fest fürs
Auge, in allen möglichen Farben getauchte Nebelschwaden und
Räume, meterlange Kamerafahrten und eine Bildkomponisation
die zur dermaligen Zeit in dieser Pracht nicht oft zu finden
war, für einen Horrorfilm beinnahe schon eine Einzelstellung
einnimmt.
Das einzige was es auf Technischer Seite zu bemängeln gibt
ist das teils etwas schlechte Timing beim Schnitt, bestes
Beispiel ist die Szene in der eins der Modells vom Mörder
mit einem Kissen erstickt wird, er reißt sie zu Boden und
greift sich ein Kissen, Schnitt, sie liegt am Boden und
wartet quasi ein paar Sekunden darauf das er sich über sie
kniet und ihr das Kissen aufs Gesicht presst, hier hätte
etwas schnellere Montage für mehr Realismuss gesorgt.
Ansonsten begibt sich der Film natürlich in alle möglichen
ungreimtheiten, wie soll den zum Beispiel der Mörder
unter einer Maske ohne Augenauschnitte was sehen?
Aber trotz dieser größtenteils kleinen Defizite bleibt
"Sei Donne Per L'Assassino, so der Originaltitel ein
visuell überagender, kurzweiliger Film der nicht nur
Fans von Argento hiermit wärmstens empfohlen sei.
8/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#80
Geschrieben 26. Dezember 2003, 12:14
Mein dritter Film von Michael Mann und nach dem sehr
guten "Heat" und dem fantastischen "Insider" eine
herbe Enttäuschung.
Doch woran liegts? Auf den ersten Blick nämlich scheint
Mann alles so gemacht zu haben wie sonst, er hat sich
eine spannende und interessante Geschichte ausgesucht,
die sowohl für Dramatische wie auch für actiongeladene
und berührende Szenen genügend Nährboden bereithält.
Die Farben sind unterkühlt wie eh und je und auf die
Idee ein Stativ zu benutzen ist er auch in diesem Film
nicht gekommen. Stattdessen hat man immer dieses leicht
dokumentarische Gefühl drinnen, welches gerade bei
"Insider" den letzten Funken überspringen ließ, da es
sich bei "Ali" um eine Autobiographie handelt sollte
dies sowieso nicht stören.
Doch irgendwie ist teilweise der Wurm drin in der
Inszinierung wie auch in der Erzählung, ersteres
erfährt bereits bei der Anfangs-Trainingssequenz einen
sehr merkwürdigen Einstand, als Cassius Clay über
die Straßen joggt hat man den Eindruck sich eine
durch den Filterwolf gedrehte Version einer Tv-Soap
anzusehen, dann gehts zum Punchingball und alles
sieht wieder aus wie in einer Kinoproduktion, zurück
auf die Straße und wieder dieser seltsame Effekt,
warscheinlich wurde hier mit Digitalkameras gedreht,
wie dem auch sei, dem homogenen Look des Film wurde
damit kein Gefallen getan und im Laufe des Films
taucht dieser "Stil" noch einige Male auf.
Auch nicht wirklich gelungen sind die Kampfszenen,
die meiner Meinung nach viel zu verwackelt und zu
schnell geschnitten sind, dadurch läßt sich teils
überhaupt nichts mehr erkennen. Zu einen Martial
Art's Film hätte dies wesentlich besser gepasst als
in einem Boxfilm.
Bei der Erzählung nervt die etwas hektische und
kalte Erzählweise, beste Beispiele sind erstens
die Szene als "Cassius" davon erfährt, dass sein
Freund "Malcolm X" bei einer Rede erschossen wurde,
der Film bleibt klat, die leichten Gefühlsregungen
sind eher lächerlich und eine Minute Später ist
dieser Teil der Story abgehakt, wie so vieles so
schnell, denn trotz der 150 Minuten Laufzeit und
der Beschränkung auf zehn Lebensjahre springt der
Film quasi von einem zum nächsten ohne sich richtig
Zeit zu nehmen und einem das Geschehen wirklich nahe
zu bringen, dies geschieht einzig und allein am
Schuluss, beim "Rumble In The Jungle", diese letzen
dreißig Minuten sind wieder auf dem Niveau daß
man von Mann gewohnt ist und vorher so schmerzlich
vermissen musste.
Das zweite Beispiel für die Kälte des Films ist
die "Liebesszene", ein solch dilletantisches
rumgeknutsche und gepoppe würde sich nichtmal ein
Erotikstreifen, Nachts auf Rtl II erlauben.
Eigentlich schade, denn hätte man sich noch etwas
mehr Zeit genommen, den Film auf etwa 200 Minuten
gedähnt und einige Inszinierungsfehler ausgemerzt
währe mit sicherheit der beste Boxerfilm seit
Scorseses "Raging Bull" entstanden, so kommt der
Film über ein Prädiktat unterhaltsam und gut
gespielt nicht hinaus.
"Don King talks black, lives white and thinks green."
5/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#81
Geschrieben 30. Dezember 2003, 21:04
Nach einigen erfolgreichen Serien und dem Kinofilm
"The Castle Of Cagliostro" ging Miyazaki zu einem damals
recht unbekannten aber anscheinen zählungsfähigen Anime-
studio (Ghibli) um seine Fantasien angemessen umsetzen zu
können, und da in Japan im Gegensatz zu Hollywood noch ein
jeder das Recht auf Meinungsfreiheit hat war diese
Entscheidung gold richtig.
Entstanden ist ein Film, welcher die besten Eigenschaften
seiner vorherigen Arbeiten mit dennen seiner darauf folgenden
vereint. Der Film hat den Humor und das Tempo eines "Castle
Of Cagliostro", den zauberhaften Charm eines "Spirited Away"
und eine ähnlich mystisch angehauchte Story wie "Laputa".
Die Zeichnungen und Animationen sind auf mindestens dem
selben Niveau welchen die damaligen Disneyfilme ihr eigen
nennen konnten, und waren damit in Japan "State Of The Art".
Und diese gute technische Umsetzung hat der Film auch
wahrlich nötig, den die Kreationen Miyazakis kommen nur so
voll zur Geltung und hätten bei einer schlechteren Umsetzung
leicht ins Lächerliche abdriften können.
So bleibt es jedoch dabei, dass eine perfekte Geschichte mit
viel Witz und Elan perfekt in Szene gesetzt wurde und mir
nichts anderes zu sagen bleibt, als das dies der beste Anime
ist den ich bisher gesehen hab.
10/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#82
Geschrieben 30. Dezember 2003, 21:06
Da ich nun alle Filme Miyazakis gesehen habe wird es Zeit
für eine kleine Liste:
1. Nausicaä
2. Laputa
3. Spirited Away
4. Castle Of Cagliostro
5. My Neighbor Totoro
6. Kiki's Delivery Service
7. Porco Rosso
8. Princess Mononoke
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#83
Geschrieben 02. Januar 2004, 19:27
Fulci's erster Film, welcher versuchte aus dem damals
boomenden Marktes für Zombiefilme Provit zu schlagen
und warscheinlich unbeabsichtigter Weise eine ganze
Reihe von Filmemachern anspornte ebenfalls auf den Zug
aufszuspringen zeigt sich als sehr krude Mischung
aus handwerklich ordnetlich Inszinierten Szenen, banalem
Inhalt und Stimmungsschwankungen, die zwischen surreal-
istisch und trashig schwanken.
Dabei gefällt vorallem der Schluss, die brennende Zombie-
horde gehört mit zu den schönsten Szenen die das
italienische Horrorkino hervorgebracht hatt, und die
anschließende apokalyptische Botschaft läßt auch nach
"Dawn Of The Dead" noch einen kleinen Schauer über den
Rücken laufen.
Im Gegensatz zu solch wirklich guten Szenen stehen dann
aber leider Sachen wie der Hai Vs. Zombie Kampf, welcher
von der Stimmung her eher in einen x-belibigen alten
Gozillafilm gepasst hätte. Oder die unglaublich dämliche
Szene, in der das Auge einer Frau langsam von einem
Holzsplitter durchbohrt wird, die oder denjenigen möcht
ich mal sehen, der langsam zu solch einem Holzsplitter
gezogen wird und dabei schön die Augen offen hält...
Technisch sieht man dem Film fast immer an, dass Fulci
ein durchaus talentierter Regisseur war, der Schnitt
ist überdurchschnittlich, die Kamera hat einige gute
und ungewöhliche Einstellungen Parat, die ein oder
andere Szene vermag es Stimmungen beim Betrachter zu
wecken.
Doch über den positiven Dingen des Films prangert neben
den oben erwähnten Szenen eine mehr als nur belanglose und
langweilige Story, unfähige Darsteller und ein etwas
vernachlässigtes Feintuning, z. B. beim Tonschnitt des
öfteren sehr unangenehm festzustellen.
"The boat can leave now... tell the crew"
6/10
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#84
Geschrieben 03. Januar 2004, 19:22
Vincent Price, Peter Lorre, Boris Karloff und Jack
Nicholson in der Verfilmung eines Edgar Allan Poe
Gedichts (danke, Pasheko) unter der Regie von Roger
Corman, na wenn diese Besetzung mal nicht
vielversprechend klingt...
Zu vielversprechend villeicht? Mit nichten!
Der Film bietet genau daß, was ich mir von ihm erhoffte.
82 teils lustige, teils gruslige und stets gut
gespielte und unterhaltsame Filmminuten, verpackt in
edelste Studiosets und dichten Nebelschwaden.
Vorallem das Spiel des Duos Price / Lorre gefällt mit
seinem oft untertönigen Humor und der perfekten Chemie,
die sich im Laufe des Films zwischen den Beiden
entwickelt, der "kleine" Auftritt Boris Karloff's kann
man als gut bezeichnen, an seine Glanzzeiten erinnert
dies aber kaum noch und Jack Nicholson war damals noch
weit davon entfernt ein wirklich guter Schauspieler
zu sein.
Bei der Inszinierung macht Roger Corman genau das
richtige, er Filmt einfach standardmäßig, ohne
besondere Einstellungen oder Techniken zu verwenden
konzentriert er sich darauf dem Film eine gute
Atmosphäre durch Beleuchtung, Nebel und Modellbauten
zu geben.
Und dies gelingt ihm zumeist, lediglich einige
kleinere Szenen sind mir in Erinnerung, die man
wirklich als Misslungen bezeichnen kann, z. B. als
der Rabe zum ersten Mal spricht wirkt dies doch sehr
unpassend und das Magierduell am Ende des Films
ist etwas zu lange geraten, desweiteren ist der
Charakter der geliebten? Cravens (Price), ein wenig
zu klischeehaft und vorhersehbar ausgelegt.
"Afraid my dear? There's nothing to be afraid of."
7/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#85
Geschrieben 04. Januar 2004, 15:32
Spielfilmdebüts sind ja meist so eine Sache, entweder
sind sie nur eine Skizze dessen, was der Regisseur
im Stande ist zu schaffen, dann gibt es da die, welche
den besten Film einer ganzen Laufbahn markieren
oder solche die sich einfach schnörkellos in das
restliche Werk einreihen, Nicolas Roeg's Debüt
jedenfalls ist keins von alle dem, doch irgendwie
auch alles aufeinmal.
Zuerst einmal verfügt der Film über wunderschöne
Kameraaufnahmen, einen avantgardistischen Schnitt,
der höchstens von den Erstlingen Peter Greenaways
getoppt werden kann und sehr gute Hauptdarsteller.
Die Story klingt in der Inhaltsbeschreibung
eigentlich eher nach einem banalen Kurzfilm, doch
Roeg hat ja auch schon aus einem vom Himmel
gefallenen David Bowie und einen Venedig terror-
isierenden Gnom im Regenmantel mehr als nur
gute und Spannende Filme gemacht.
Doch die Geschichte des Films gibt sich genau
so wie man es nur hat beführchten können, die
Beiden "Kinder" irren auf der Suche nach Hilfe
oder eines zivilisierten Fleckchens Erde wahllos
in der Wüste umher und verhalten sich so wie
man dies von Durchschnittsleute gewohnt ist,
sau dumm.
Nach einer Weile treffen sie einen der Einge-
borenen Aborigines der gerade seinen Walkabout
"absolvieren" muss (sich für mehere Wochen
ohne die Hilfe seines Stammes und nur mit ein
paar Gegenständen ausgerüstet in der Wüste
am Leben halten) diesen begleiten die Beiden
nun und erleben so allerhand, oder besser gesagt
so gut wie gar nichts.
Stattdessen ist der Film von vorne bis hinten
mit Metaphern, unterschwelligen Anspielungen
und Botschaften vollgestopft. Doch diese
sind mit unter mehr als Zweideutig oder schlicht
banal und unpassend, wie z. B. die ständigen
sexuellen Anspielungen die den ganzen Film
über am Charakter des Mädchens und später auch
am Eingeborenen anhaften, oder die Szene, in
der ein Tier von dem Aborigine abgeschlachtet
wird (es bleibt übrigens lange nicht bei einem)
und ständig zwischen diesem und einem Metzger,
welcher eine Stück Fleisch in Stücke schhläge
geschnitte wird.
Also ein gelunger Einstand? Oder doch nicht?
Jedenfalls ist der Film eins, auf seine ganz eigene
Weise moralisch verwerflich und wiederlich!
3/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#86
Geschrieben 05. Januar 2004, 20:25
Sehr schwere Kost, die einem auch nach einigen Tagen
noch wie Blei im Magen liegen bleibt und sich mit
vielen Szenen einen andauernden Platz ins Hirn fräßt,
zudem muss ich gestehen mal wieder einen
Film gesehen zu haben, den ich geistig nur Teils
folgen konnte, ob das nun gegen oder für Ihn spricht
muss jeder für sich entscheiden, mir hats sehr viel
Spass gemacht micht von herrn Bergman an der Nase
herumführen zu lassen um dann vom nichtssagendem
Ende direkt eins auf die selbige zu bekommen.
Da die Story mit ihren vielen unerklärten Geschehnissen
und Subplots sowieso kaum in Worte zu fassen ist und
mindestens eine Handvoll Interpretationsmöglichkeiten
aufwirft will ich mich erst einmal zu den technischen
Fakten des Films äußern. In dieser Hinsicht nämlich
ist es Bergman gelungen, seinen ohnehin schon grandiosen
Stil entscheidend weiter zu entwickeln, das einbringen
von kleinen avantagarde-Fetzen in das ansonsten so
kalkühle Bild der Montage und der Kameraführung am
Anfang und in der Mitte des Films lässt einen mit offenem
Mund staunen über soviel Bildgewalt, wo in Bergman's
Filmen ansonsten doch fast alles über die Geschichte
selbst erzählt wird.
Hier vermischen sich die Stile und bringen einen
Formvollendeten Film hervor, dem es an nichts mangelt.
Über die Darsteller muss man nicht viele Worte verlieren,
da im Bergmanschen Filmuniversum so scheint es aus jedem
ein minimalistischer Ausdrucksprotagonist wird, welcher
mit einer kleinsten Geste im Stande ist zu Berühren oder
zu verstören.
Die an sich banale Geschichte, in der eine Schauspielerin
auf der Bühne zusammenbricht und dannach mit niemanden
mehr reden will ist so unglaublich tiefgründing und
vielschichtig umgesetzt das man nicht so recht weiß,
wo man anfangen soll, ich schreibe deshalb einfach noch
ein paar Dinge die mir besonders aufgefallen sind, evtl.
weiß ja jemand mehr und kann sich dazu im Kommentar-Thread
äußern.
- Das an die Wand projezierte Bild, welches der Junge im
Krankenhaus betrachtet und "anfässt" wechselt stets zwischen
zwei verschwommen Bildern der beiden Hauptprotagonistinen
her, an einer Stelle hat jedes der beiden Bilder 50%
Deckkraft und man meint nur ein Gesicht zu sehen.
- Warum verschließt Elizabeth den Brief nicht, den sie
Alma mitgibt, obwohl solch prikäre Sachen drinstehen,
sie wollte also, dass dieser von Alma gelesen wird?
Der Brieftext selbst lässt anderes vermuten.
- Die Anfangsszene hält zahlreiche Zitate aus anderen
Bergmanfilmen parat.
- Die avantgardeszene in der Mitte des Films könnte
für einen Tausch der Sichtweise oder für einen Wechsel
der Person durch die wir die Geschichte erzählt bekommen
stehen, aufmerksam darauf machen die beiden letzten Schnitte
befor die Szene beginnt, der Augen Close Up und die Unschärfe
welche wir zuletzt bei den wechselnden Bildern hatten.
"I understand, all right. The hopeless dream of being - not
seeming, but being. At every waking moment, alert. The gulf
between what you are with others and what you are alone.
The vertigo and the constant hunger to be exposed, to be seen
through, perhaps even wiped out. Every inflection and every
gesture a lie, every smile a grimace. Suicide? No, too vulgar. But
you can refuse to move, refuse to talk, so that you don't have to
lie. You can shut yourself in. Then you needn't play any parts or
make wrong gestures. Or so you thought. But reality is diabolical.
Your hiding place isn't watertight. Life trickles in from the outside,
and you're forced to react. No one asks if it is true or false, if
you're genuine or just a sham. Such things matter only in the theatre,
and hardly there either. I understand why you don't speak, why you
don't move, why you've created a part for yourself out of apathy.
I understand. I admire. You should go on with this part until it is
played out, until it loses interest for you. Then you can leave it,
just as you've left your other parts one by one. "
10/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#87
Geschrieben 07. Januar 2004, 21:44
The Man Who Loved Women (François Truffaut) [1977] Comedy / Drama
Sehr beschwingte Komödie Truffaut's, die vorallem durch ihren
schrulligen Hauptcharakter und dessen fantastischen Darsteller
überzeugen kann. Formell schnörkellos, ohne Schwächen aber eben
auch ohne herausstechende Techniken umgesetzt. Ein Film der mir
zwar sehr gefallen hat, aber so schnell wohl nicht mehr über
den Bildschirm flimmern wird, dafür ists zu vorhersagbar und
"altbacken". 7/10
Invasion Of The Body Snatchers (Phillip Kaufman) [1978] Sci-Fi / Horror
Philip Kaufman's Film erinnerte mich von der Inszinierung an
vielen Stellen an Roeg's "The Man Who Fell To Earth", kurzum,
sie ist meisterlich. Ebenso ist der Film im Stande seine
Geschichte durch den langsamen Aufbau und stetigen Anzug
der Spannung gleichzeitig unterhaltsam und glaubhaft rüber
zu bringen, etwas was in diesem Genre nur äußerst selten gelingt.
Zudem spielt wirklich ausgezeichnet, nur Lemmat Nemoy hätte man
getrost zurück auf die Enterprise beemen können. 8/10
The Blob (Irvin S. Yeaworth Jr.) [1958] Sci-Fi / Horror
Trashiger aber durchaus unterhaltsamer Klassikhorrorfilm mit
einem gut aufgelegten Steven McQueen und für das alter mehr
als beachtlich guten Spezial-Effekten. Die Story ist zwar
mehr als bescheuert und die Charaktere platt wie eine Blatt
Papier, doch den enormen Spassfaktor kann man dem Film auch
nach knapp 50 Jahren nicht absprechen. 8/10
Familyplot (Alfred Hitchcock) [1976] Comedy / Thriller
Das leider oft übersehen oder einfach unbeachtete Schlusswerk
Hitchcock's ist ein mehr als würdiger Abschuluss aus dem
Filmgeschäft. Der Film enthält alles was ein guter "Hitch"
haben muss, eine gute Story, mit einige Wendungen, eine
blonde Heldin, eine schwarzahaarige "femme fatal", eine
mehr als ordentliche Inszinierung und den unverkennbaren Humor,
der schon so vielen seiner Filme den letzten tick Charme
verliehen hat. 9/10
Torn Curtain (Alfred Hitchcock) [1966] Thriller / Drama
Einer der besseren Spionagefilme Hitchcock's, "Torn Curtain"
erinnert teilweise an die James Bond Filme ohne jedoch als
Kopie abgestempelt zu werden, dafür ist Hitchock's Handschrift
zu deutlich, köstlicher Humor (die deutsche Synchri ist hier
übrigen eine der ganz besonderen Sorte (Teils im negativen,
Teils im positiven Sinne)) und ein guter Spannungsbogen
machen den Film zu einem schönen Vergnügen, lediglich der
arg in die Länge gezogene Anfang missfällt etwas. 8/10
Aus Dem Leben Der Marionetten (Ingmar Bergman) [1980] Drama
Ein sehr ungewöhnlicher Film, selbst für einen Bergman. Der
Film beginnt mit dem Mord an einer Prostituirten (in Farbe)
um dann in der Zeit vor und zurück zu springen um Interviews
und Szenen des Mörders und seiner Bekannten zu zeigen (in
Schwarzweiß). Höhrt sich sehr experimentell an, ist es auch,
dabei ist es dem Film aber leider nicht gelungen eine konstante
Spannung zu erzeugen, manche Szenen sind wirklich großartig
z. B. die in der der Mörde einen seiner Träume erzählt, doch
andere, z. B. das Interview mit dem Psychiater des Mörders sind
recht langweilig und unnötig. Über all diesem thront wie üblich
eine bergmansche Edelinszinierung die jedes einzelen Frame wie
ein Kunstwerk erscheinen lässt. 7/10
The Oblong Box (Gordon Hessler) [1969] Horror
Dem Film fehlt leider so gut wie alles was die meisten britischen
Horrorfilme dieser Dekade zu unterhaltsamen Filmen machte, hier
findet man weder die so liebgewonnen Sets gothischer Bauweise,
noch dicke Nebelschwaden oder schattig ausgeleuchtete Räume und
Staßen. Stattdessen langweilt einen der Film mit seiner banalen
Story und den unter Wert spielenden Darstellern die meiste Zeit
zu tode. 2/10
Dahmer (David Jacobson) [2002] Drama / Horror
Der Film beginnt sehr gut, mit einer schönen Inszinierung und
überlegter Erzählweise, um sich im Laufe der Zeit immer mehr
selbt zu demontieren, gegen Ende hat man dann eher die Meinung
eine Teenie-Komödie als dass Portrait eines Serienkillers
zu sehen. 4/10
Secret Agent (Alfred Hitchcock) [1936] Thriller / Comedy
Einer der besseren Filme die Hitchcock in England gedreht hat,
zwar merkt man vorallem am etwas missratenen Spannungsaufbau
und der heute wirklich nicht mehr hundertprozentig zeitgemäßen
Inszinierung (das er das damals schon konnte sieht man z. B.
bei "Young And Innocent" und "The Lady Vanishes") dass er hier
noch am Üben war. Doch trotz der offensichtlichen Schwächen
kann der Film vorallem dank des typischen Humors und Peter
Lorres Spiel überzeugen. Und Übung macht ja bekanntlich den
Meister 7/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#88
Geschrieben 09. Januar 2004, 12:59
Bei Higuchinsky's Erstling "Uzumaki" ging mir die
für einen Horrorfilm viel zu durchgestylte und hippe
Inszinierung ordentlich gegen den Strich, bei
"Long Dream" aber hätte ich sie dankend wieder an-
genommen. Doch fangen wir von vorne an.
Wo "Uzumaki" mit seiner recht konfusen und
unfertig wirkenden Story noch ziemlich langweilte
hat Higuchinsky sich für seinen neusten Film
etwas westenlich besseres einfallen lassen.
In einer Japanischen Klinik wird ein Mann eingeliefert,
der Angst davor hat zu schlafen, seine Paranoia
begründet er damit, das seine Träume auf ihn immer
Länger wirken, sein Letzter fühlte sich für ihn an
als währe er ein Tag lang gewesen. Behandelt wird
der Mann von Chefarzt "Kuroda", der sehr unter dem
Tod seiner Verlobten zu leiden hat.
Als er den Mann im Schlaf untersucht stellt er fest,
das die Schlafphase die ihm so lang vorkommt im
realen Leben nur ein paar Sekunden dauert, doch
laut des Arztes tritt er dabei in eine Phase des
Traums ein, die so zurvor noch nie gemessen wurde,
als der Mann aufwacht sagt er, der Traum dauerte
zwei Monate.
Die Träume des Mannes werden nun immer länger und
nehmen langsam Einfluss auf sein reales Leben, er
kann sich an den vergangen Tag nicht mehr erinnern,
denkt die Träume sind real und sein Körper beginnt
sich langsam in eine seltsame Kraetur zu verwandeln,
als dann eines Nachts der Mann in einen "endlosen
Schlaf" verfällt zerfällt sein Körper schließlich
zu Staub, und aus seinem Kopf fallen einige
seltsame Kirstalle, der Arzt, der seine Geliebte
immer in seinen Träumen wieder sieht, denkt darin
seine Chance gefunden zu haben mit dieser für ewig
vereint zu sein.
Höhrt sich nach Spoiler an, ist aber keiner drinn,
es gibt nämlich die ein oder andere so nicht
zu erwartende Wendung, die Zeichen stehen also
gut für einen spannenden Horrorfilm.
Doch leider bekommt man es auf Inszinatorischer
wie auch auf Schauspielerischer Seite gleicht
mit meheren Problemen zu tun.
So sind die Darsteller des Arztes und auch dessen
Kollege weit davon entfernt gute oder auch nur
annehmbare Schauspieler zu sein.
Die Maske, welche der Mann mit den langen Träumen
bekommt sieht aus als wäre sie direkt aus einem
fünfziger Jahre Monsterfilm gestohlen und die
als Stilmittel eingesetzten DV-Kameraszenen fügen
sich zu der ansonsten recht schicken Inszinierung
überhaupt nicht ein.
Wenn Higuchinsky in Zukunft noch lernt Story und
Stil in eine Waage zu werfen, dann darf man
sich von ihm noch einiges erhoffen, so aber
bleibt es bei einem sehr interessanten Film, der
aber jeglicher ästhetischer Grundsätze zu wieder
läuft.
6/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#89
Geschrieben 09. Januar 2004, 19:11
Stanley Kubrick ist mit "Killer's Kiss" ein wirklich
hervoragendes Spielfilm"debüt" gelungen, zwar bleibt
der Film in seiner Erzählung stets durchschnittlich,
doch das 'wie' ist für einen Independentfilm diesen
Alters mehr als beachtlich.
Die Schnittweise beim Boxkampf zu beginn erinnert
sehr an die, welche Martin Scorsese fünfundzwanzig
Jahre später in "Raging Bull" benutze und dem
Cutter einen Oscar einbrachte.
Die Kamera ist stets stielvoll plaziert, die Bewegungen
konzentrieren sich auf kleine Schwenks und Fahrten,
welche ebenfalls nichts zu wünschen übrig lassen.
Die Szene in der die Kamera im Negativmodus durch die
Straßen rauscht bringt dann noch ein wenig der tech-
nischen Raffiness Kubrick's ans Licht welche er in
vielen seiner späteren Werke in perfektion zelebrieren
konnte.
An den Hauptdarstellern gibt es ebenfalls nichts
auszusetzen, sie bringen zwar keine top Leistungen,
doch überdurchschnittlich und wirklich beachtenswert
sieht das schon aus was vorallem "Frak Silvera" auf
dem Bildschirm bringt.
Insgesamt muss ich sagen, dass mir "Killer's Kiss"
von Kubrick's Frühwerken (bis Paths Of Glory) sogar
mit Abstand am besten gefallen hat, ob das an der
kurzen Laufzeit, welche keine Sekunde Zeit für
Durchhänger bietet oder an der tatsächlichen
Qualität des Films liegt wird wohl erst ein zweiter
Durchgang zeigen.
8/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#90
Geschrieben 09. Januar 2004, 19:12
omniöse Erstlingswerk. Es Wird also Zeit für eine
Liste!
1. The Shining
2. A Clockwork Orange
3. 2001 - A Space Odyssey
4. Barry Lyndon
5. Dr. Strangelove
6. Spartacus
7. Eyes Wide Shut
8. Full Metal Jacket
9. Killer's Kiss
10. The Killing
11. Lolita
11. Paths Of Glory
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
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