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"Früher hatte ich ein Leben, heute habe ich die CinemaxX-Card...." - Filmforen.de - Seite 10

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"Früher hatte ich ein Leben, heute habe ich die CinemaxX-Card...."


551 Antworten in diesem Thema

#271 Hagen

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Geschrieben 02. Januar 2007, 12:46

Vierteljahresplan - sichere und fast sichere Kandidaten für den Kinobesuch:

04.01.2007
"Prestige - Die Meister der Magie" - einzige Einschränkung: Der Trailer deutet etwas an, was ich nicht so sehr mag, hier aber nicht wiederholen werde, weil es womöglich ein Spoiler ist; schön dagegen: Piper Perabo, der die Zusammenarbeit mit einem guten Regisseur nicht schaden wird

18.01.2007
"Flags of our Fathers" - weil: hoffentlich endlich wieder ein Kriegsfilm, der nicht nur aus Krawall und dünnen Hinführungen auf diesen besteht; vetraue Eastwood, dass er die richtige Mischung gefunden hat
"The Fountain"
- weil's auf dem Papier einfach sehr verlockend aussieht

22.02.2007
"Letters from Iwo Jima" - viele Gründe sprechen für Eastwoods #2 dieses Jahr, von denen keiner so schön ist, wie die simple Aussicht zwei neue Eastwoods in einem Jahr gesehen haben zu dürfen

01.03.2007
"The Good German" - weil Clooney und Soderbergh & Cate Blanchet & wg. dem ganzen Kram drumherum (S/W, Warner-Bros.-Kulissen etc.)
"Turistas" - weil eine so interessante Mischung ("Into the Blue"-Regisseur wiederholt das Rezept als hartes R-Rating, mischt diesmal aber Horror dazu) doch gar nicht so mies sein kann, wie das imdb-Rating nahelegt (und wenn man dort die Statistiken liest, könnte man tatsächlich dein Eindruck gewinnen, der Film werde von patriotischen so Brasilianern gedisst, wie es "Hostel" aus Waswarsnochgleich drohte)

22.03.2007
"300" - weil die Trailer und Teaser sehr geil aussehen, weil Z. Snyder aus "Dawn of the Dead" so viel herausholte und weil alleine die Optik eigenständig und betörend zu werden scheint
"Neues vom Wixxer" - wobei: da gilt es noch abzuwarten; nicht, dass man sich hier auf alten Gags des ersten Teils ausruht; Kalkofe ist ja schließlich ein wenig über seinen Höhepunkt hinaus und wird hoffentlich nicht zu der Art has-been-Langweiler, die er früher so treffend demontierte

29.03.2007
"The Hills have Eyes 2" - auch hier gilt: abwarten, was die Presse zu vermelden hat

#272 Hagen

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Geschrieben 02. Januar 2007, 22:10

Wer, wie ich, noch in der medialen Steinzeit lebt, hat womöglich die beiden neuen Trailer für den Simpsons-Film noch nicht entdeckt.

1)
2)

Für mich der Beweis dafür, dass es falsch war, den Simpsons-Film erst dann in Angriff zu nehmen, als die Charaktere völlig charakterlos wurden und den Autoren die Geschichten ausgingen. Kurzum, eine Prognose: Diesen Film schaue ich nicht an. Vielleicht noch nicht mal auf DVD. Es wird hart (aus Tradition), aber andererseits auch sehr leicht (wg. des gegenwärtigen Verfalls, den auszublenden ich mich bemüßige.) Da warte ich lieber auf DTV-Futurama, in welcher Form auch immer.

#273 Hagen

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Geschrieben 02. Januar 2007, 22:17

Ah, die Bürgerrechtsbewegung:

#274 Hagen

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Geschrieben 04. Januar 2007, 20:00

Magnolia

Fühle mich unwohl dabei, mir die Blöße zu geben und zu sagen: "So richtig verstehe ich den Film nicht." Tu es hiermit aber trotzdem. Überhaupt gefällt mir Magnolia nicht so gut, wie ich mich von ihm fast gezwungen fühle, ihn zu mögen. Das ist seltsam ausgedrückt, soll aber heißen: "Magnolia" schafft es, mir den Eindruck zu vermitteln, dass ich, wenn ich ihn nicht mögen würde, ein cineastisch komplett untauglicher Zuschauer wäre. Bin ich aber nicht, will ich auch nicht sein. Aber trotzdem... "Magnolia" ist ja nicht schlecht... er ist mit einer Liebe zum Detail geschrieben und ausgestattet, dass einem die Sprache verschlägt (die meisten Sachen sind mir freilich erst beim Nachlesen im guten alten Internet "aufgefallen")... irgendwas fehlt. 3 Stunden Film, Zufälle auf engem Raum (was übrigens für mich als Paul-Auster-Fan nichts Negatives ist), gute Darstellerleistungen, manchmal sogar bessere, gelegentlich etwas schlechtere. Aber die Auflösung, der/die/das pay-off, das Ende hat nicht die Kraft, die man erhofft hätte. Wie ein ähnlich denkender User sinngemäß auf imdb schreibt: "Drei Stunden Film und dann ein Froschregen." Das kann es nicht gewesen sein.
Fazit: Ein Film, der zwischen den Stühlen sitzt. Interessant in seinen Geschichten und Schicksalen, wunderschön in Szene gesetzt, aber andererseits ein seltsam-laues Gefühl am Ende, dass man sich irgendwie mehr erhofft hätte.

#275 Hagen

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Geschrieben 07. Januar 2007, 12:34

Ich mag es, wenn sich dank zufälliger TV-Ausstrahlungstermine auf aufgenommenen DVDs oder dank wenig vorgeplanter Käufe bei gekauften DVDs plötzlich Muster ergeben. Da nimmt man (wie es mir passiert ist) einen Robert-Mitchum-Western und einen italienischen Western auf die selbe Scheibe auf und merkt dann: "Potzblitz, die drehen sich ja beide um Mexiko!" Nicht weltbewegend, aber nett. Ähnlich am Freitag im Mediamarkt, wo Rabattaktionen lockten und ich meiner Sammlung ein paar überfällige Ergänzungen einverleibte: Carpenters Klapperschlange, Spielbergs Weißen Hai, Harlins Tödliche Weihnachten und Dingsbumsens Into the Blue.
Die Zusammenhänge hier: den Carpenter und den Harlin schaut man als nach dem 11.09.2001 Lebender doch ansatzweise anders: die "Klapperschlange" weil Flugzeugabsturz mitten in New York & Snakes Landung auf dem World Trade Center, "Tödliche Weihnachten" wegen der Motivation der Regierungs-Bösewichte, die partout nicht wissen, wie sie zur Rechtfertigung der Aufstockung ihres Budgets einen Terror-Anschlag mit 4000 Toten vortäuschen sollen und ihn deswegen schlichtweg selbst durchführen und "den Moslems" in die Schuhe schieben wollen -- nicht, dass ich glaubte, der 11.09. gehöre in diese Ecke, aber ein bisschen schaudern lässt es einen trotzdem.
Der Zusammenhang zwischen den anderen beiden Filmen ist klarer und angenehem unpolitisch: Haie. Spielberg widmet einem davon einen ganzen Film, John Stockwell setzt sie 30 Jahre später nur als zusätzliche Faktoren im Finale ein, lässt sie aber auch schon vorher im Film als ganz normale Meeresbewohner auftauchen, vor denen man sich nicht besonders fürchten muss.
Wir halten fest: Spielbergs Hai-Attrappe ist grausig langsam und lässt doch sehr zu wünschen übrig, aber das ist nach ~150 technikproblemerfüllten Drehtagen keine wirklich neue Erkenntnis, die ich da verbreite. Der Zusatz, dass der dritte Akt des Films der eigentliche Höhepunkt ist, dürfte ähnlich neu sein.
Noch abgenudelter die Erkenntnis, dass Carpenters Film wieder mal von dessen wunderschöner Musik ungemein veredelt wird, und dass C.s Filmstil am schönsten war, als er mit kleinen Budgets ausgestattet war. Die vielen fließenden (schönen und zeitsparenden) Kamerafahrten gehen letztlich nur auf Zeitdruck und Geldknappheit zurück, wie Carpenter auch hier im Audiokommentar anmerkt. Und: Sensationeller Cast. Und: Romero und Cronenberg als Rollennamen - war 1980 noch lange nicht so verbraucht wie heute.
Zu "Tödliche Weihnacht" muss vielleicht gesagt werden: Shane Black. Ein Held des Männerfilms, der seine Drehbücher mit Witzen verkauft und wohl ein großer Freund des Film (und, hmm, Buch) Noir ist. "The long kiss goodnight" ist als Titel-Referenz unübersehbar, in "Kiss Kiss, Bang Bang" waren ja die Kapitelnamen Rückgriffe auf Romantitel und "Last Boy Scout" ist als harte Detektivgeschichte letztlich auch nicht gänzlich von dieser Tradition getrennt. Guter Mann.
Über "Into the Blue" kann ich immer noch nicht mehr sagen, als "Alba, Alba, Alba!" (was nicht im patriotischen Basketballsinne zu verstehen ist) und: Schöne Fotografie + teils angenehm überraschende shot length. Reicht mir in diesem Fall aber völlig.

#276 Hagen

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Geschrieben 13. Januar 2007, 11:47

Schwestern des Bösen

Okay, den Plottwist riecht man Meilen gegen Wind. Sonst ist der Film aber ein wieder Mal mit allem großartigen DePalma-Schnickschnack ausgestatteter Thriller, den anzuschauen schlichtweg Spaß macht. Und die Hypno-Apltraumsequenz ist ein Prachtstück. Das Ende (d.h. die letzten paar Sekunden) wirken aber etwas ungelenk, oder zumindest nicht richtig passend. Irgendwie fehlt es da am punch, oder die stille Ironie ist mir zu still. Egal. Trotzdem ein weiterer sehens- und empfehlenswerter Film DePalmas.

#277 Hagen

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Geschrieben 13. Januar 2007, 14:10

Das unreine Mal

Der deutsche TV-Film ist mein größtes Steckenpferd nicht. Deswegen habe ich "Das unreine Mal" auch nur aufgenommen, weil ich die Hauptdarstellerin mal bei Biolek gesehen habe, und sie sehr attraktiv fand (http://www.franziska-petri.com). Kommt noch hinzu, dass besagter Film als Thriller beworben wurde, was mich dann doch aufnahmebereit machte.
Ganz anschauen konnte ich den Film noch nicht. Irgendwas in meinem Gehirn schaltet da auf stur. Der Anfang des Films gefällt mit schönen, fließenden Kamerafahrten (wobei: die Steadicam fährt ja nicht... "Kameragleiten" klingt aber doof) und dass mir auf Anhieb zwei Darsteller aus nachmittäglichen Serien bekannt vorkommen (noch dazu Referenzwerken wie: "Die Sachsenklinik" und "Sturm der Liebe"), stört mich auch nicht, weil man ja weiß, das im inzestuösen deutschen filmgeschäft mit sowas vermehrt zu rechnen ist. Was mir hingegen nicht gefällt, ist die Direktheit, mit der manches passiert... das Pärchen renoviert die neugekaufte Bruchbude, beide ziehen einen Teil der wurmstichigen Treppe weg... sofort, ohne zu zögern erspäht der Mann etwas am Boden, geht darauf zu, zieht eine Planke zur Seite, greift ins Dunkel, holt ohne ein Wort ein staubiges Päckchen hervor, entpackt es... nicht mal eine Sekunde darf der Zuschauer sich darüber freuen in der darin verpackten Menge einen HJ-Dolch zu erkennen, denn er wird sofort für dumm verkauft und per Nahaufnahme auf die Hakenkreuze des anderen Zeugs hingewiesen. Das Pärchen ist zugleich schockiert, wobei ein bisschen verteckter Nazikram wahrscheinlich zu sehr vieler Opas Dachböden etc. gehören dürfte. Das zweite im Versteck entdeckte Packerl hat es da eher in sich: eine Schatulle mit Silberkettchen u.ä. Freilich auch mit im Samt eingrägter Schrift, die einen jüdisch klingenden Namen zeigt. Hier böte sich nun freilich an, Luft einzusaugen, "Potzblitz!" (und die Polizei) zu rufen, was aber nicht geschieht.
Stattdessen inquiriert man in der Dorfkneipe, wer denn vorher im Haus gewohnt habe... man erfährt es, zumindest für die letzten Jahrzehnte... will aber mehr wissen und fragt darum: "Und, früher? Im Krieg?" Eine Figur, die diplomatischer gefragt hätte, "Und früher? Vor dem Krieg?", wäre mir lieber gewesen, einfach weil... naja... kleines Dorf, "über die Toten nur Gutes", "die Vergangenheit soll man ruhen lassen" etc. Andererseits erzeugt es ja Spannung, nur eben die Art von Spannung, die aus einer gewissen Weltfremdheit der Protagonisten resultiert, die mich aufregt. (Das ist wie in "Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast", wenn die Protagonisten bei einem Radioquiz gewinnen -- mit der falschen Antwort.) Sicher nur ein Detail... ja, aber es wird ja gleich getoppt: Man wird quasi zum Dorfbesäufnis mitgezwungen - an dessen Ende die bereits angeheiterte Frau eine der gefundenen Ketten aus ihrer Tasche holt und herumzeigt, was wiederum zu einer gespenstischen Kulisse aus düster dreinblickenden Männern führt. An sich ja eine gute Szene... nur eben... ein Frau, die gerade zusammenzuckte, bloß weil Nazi-Tand in einem Päckchen zum Vorschein kam, und von der man im Film danach keine Szene sieht, wie sie sich evtl. Gedanken über die Zusammenhänge über die eben dort gefundenen Silberkettchen macht und die viel mehr den Schmuck auch noch mitnimmt… zu welchem Zwecke denn… da fehlt was. Warum hat sie den Schmuck (bzw. nur einen Teil davon) überhaupt dabei? Wollte sie in ihrer Heimat (das Pärchen wohnt noch nicht im Dorf, sondern in Kassel und fährt immer zwischen den orten hin und her) Erkundigungen anstellen? Man weiß es nicht… wäre es nicht weniger albern gewesen, die Frau nicht „Schaut mal was ich hier habe…“ lallen zu lassen, statt ihr den Schmuck, sagen wir: zufällig aus der Tasche fallen zu lassen?
Kurzum: Ich hänge mich an vielen kleinen Dingen auf, die mich stören. Ich kann aber nicht anders. Warum meinen Geschmack verbiegen, wenn das Argument, der deutsche Film müsse eben mit kleineren Budgets arbeiten ins Leere geht, weil es einfach nur Drehbuchmängel sind, die ich da sehe.
Eigentlich wollte ich diesen Film mögen, aber jetzt hänge ich in 26ten Minute und muss mich quälen, den Rest zu schauen. Bah.

#278 Hagen

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Geschrieben 13. Januar 2007, 14:20

Ich glaube mein Schwein pfeifft: Die "Cheyenne"-DVD hat Amazon von dem letzten mir bekannten Termin, dem 31.12.2006, nun doch glatt etwas nach hinten verschoben: DVD-Erscheinungstermin: 31. Dez. 2008 . Das riecht genaugenommen nach einer aufgeplusterten Version von "Gibt's nich, ham'wa nich, nie gehört" und deprimiert den Fan dann doch.

#279 Hagen

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Geschrieben 13. Januar 2007, 15:18

Frage: Was hat David Zucker denn Lustiges über die politische Lage der Welt zu sagen?

Hilfsmittel:
Zwei hier: http://cinemocracy.blogs.com/lazarus/2006/...ong_il_got.html
Einer da:
Und noch einer:

Antwort: *#/&%$§.

Gruselig zu sehen, dass Jemand, der vor relativ kurzer Zeit seine politischen Ansichten geändert hat, dermaßen schnell die komplette Palette an Propaganda verinnerlicht hat und letztlich mit den üblichen Angstmachertaktiken arbeitet, die alt und abgenudelt sind. Ganz schlimm zu sehen, in dem Steuer-Werbespot, dem letzten hier verlinkten. Demokraten, das weiß jedes Kind, sind schlecht für die Wirtschaft und wollen immer Steuererhöhungen. Dass die Republikaner sich diesen Mist nach der clinton'schen Wohlstandsphase überhaupt erlauben, dass jemand es womöglich noch glaubt, das ist unfassbar. Der leider viel zu früh verstorbene Bill Hicks hatte, seinerzeit Bezug auf den Wahlkampf George Bush (sen.) vs Bill Clinton nehmend, dazu schon bemerkt:

"People would say to me, "Bill, you vote for Clinton, he's gonna raise your taxes - a vote for Clinton is a vote for higher taxes"... See, I have news for you, folks: the reason I didn't vote for George Bush is because George Bush (along with Ronald Reagan) presided over an administration whose policies towards South America included genocide. So the reason I didn't vote for him is... BECAUSE HE'S A MASS MURDERER! I'll pay that extra nickel on a litre of petrol just knowing that little brown kids aren't being clubbed to death like baby seals in Honduras so Pepsi can put a plant down there."

#280 Hagen

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Geschrieben 30. Januar 2007, 11:56

Sie sind ein schöner Mann (Sneakpreview)

Großartig mürrische Hauptfigur, herrlich lustige Momente, durchaus böse. Andererseits gerade in seinen emotionalen Szenen gegen Ende eher ungelenk wirkend, schlimmer als amerikanische RomComs auf die Gefühlsschiene setzend. Das gibt Abzüge in der B-Note, stört aber den Gesamteindruck nicht: Lustig war's und wegen der ungewöhnlichen Hauptfigur sogar ein bisschen aus dem Genre (de facto ist es nämlich tatsächlich eine romantische Komödie) herausragend.

#281 Hagen

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Geschrieben 30. Januar 2007, 11:58

Erst jetzt Stallones Antwortenmarathon auf aintitcool entdeckt. (Bsp.: http://www.aintitcool.com/node/30877) Ehrlich, amüsant und ausführlich: Feiner Lesestoff, selbst wenn man, wie ich, eher ein Arnie-Mann ist.

#282 Hagen

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Geschrieben 30. Januar 2007, 18:15

Der Stallone-Link funktioniert natürlich wieder nicht, ist aber egal. Suchfenster bei AICN nutzen. Lohnt sich.

#283 Hagen

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Geschrieben 16. Februar 2007, 12:30

Flags of our fathers

Gut, leider aber nicht mehr als das. Dafür irritiert mich die "gegenwärtige" Zeitebene zu sehr, ohne die der Film einen Teil seiner verloren hätte, die dem eigentlichen Kern aber mehr geholfen hätte. Optisch sehr gelungen, inhaltlich ca. so lakonisch bitter, wie man das von Eastwood gewohnt ist. Dass Eastwood beim zweiten Hissen der Fahne das selbe erbauliche Stück im Soundtrack erklingen lässt, ist vielleicht mein Lieblingsmoment - schöne akkustischer zum Thema des Films.
Vielleicht ist mir die Geschichte zu unfokussiert, was nichts mit seinen verschiedenen Zeitebenen zu tun hat, sondern damit, dass man an der einen oder anderen Szene vielleicht doch mehr hätte pfeilen sollen - die Schattenseite der Eastwood'schen First-Draft-Technik. (Auch wenn Haggis wohl kaum einen wirklichen First Draft abgeliefert haben dürfte.)
Dennoch: Vorfreude auf "Letters from Iwo Jima".

#284 Hagen

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Geschrieben 26. Februar 2007, 11:30

Hat Marty also doch gewonnen. Glückwunsch. Trotzdem ärgerlich, dass es ausgerechnet bei einem Film klappen musste, bei dem ich zur gefühlten 1%-Minderheit gehöre, die ihn schlichtweg mittelmäßig findet. Mal schauen, was er jetzt draus macht... auf den Oscar muss er ja demnächst nicht mehr schielen.

#285 Hagen

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Geschrieben 26. Februar 2007, 11:32

Schon beim kino.ed gemerkt... irgendwie fehlt "München" in meiner 2006er Jahresliste, warum auch immer. Hatte den schlichtweg nicht mehr auf der diesjährigen Rechnung, wenn man von Deutschlandstarts ausgeht. Gehört jedenfalls in die oberste Kategorie.

#286 Hagen

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Geschrieben 02. März 2007, 18:38

Smoking Aces

Verstehe die negativen Kritiken irgendwie nicht. Ja, "Smoking Aces" kommt anfänglich ein bisschen zu monologlastig daher und hätte bei den letzten Szenen wiederum auch ein bisschen Druck gebrauchen können. Aber: Die 80% die zwischen Anfang und Ende liegen gefallen mit (unvermeidbar moderner) Action, einer Saubande skuriller Charaktere und ein paar Späßen. Letztlich gehört "Smoking Aces" für mich instinktiv ins DVD-Regal neben "Running Scared" und "Crank", Unterschiede zwischen den einzelnen Filmen hin, Grad der filmischen Meisterschaft her.
Vielleicht macht "Aces" neben dem Anfang-Ende-Problem auch noch etwas anderes zu schaffen, das evtl. sogar das erste problem verursacht: Als Zuschauer hängt man etwas in der Luft, weil man eine ganze Menge an Charakteren zu verfolgen hat. Die machen den Film zwar töfte, verhindern aber, dass man sich mit irgendeinem zu sehr anfreunden kann/will. Zumindest am Ende kommt das dann zu tragen, weil die Person, bei der man dann bleibt, einem vorher nicht wichtiger erschien als die vielen anderen und die emotionale Note dieses Ende daher schräg im Ohr des Publikums tönt.
Trotzdem: Hat mir gefallen.

#287 Hagen

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Geschrieben 05. März 2007, 10:36

Findet Nemo

Fehlen mir dafür die Kinder und die damit verbundenen Vatergefühle? So richtig gefällt mir "Nemo" jedenfalls nicht, weil er mir doch sehr auf Kinder zugeschnitten vorkommt -- und das dann auch noch mit der Art von lehrreichen Botschaften, die Kinder (zumindest meiner Meinung nach) in Wirklichkeit weder juckt noch unterschwellig beeinflusst, weswegen man sie, die Botschaften, genausogut weglassen hätte können.
So sehr "Nemo" optisch also brilliert (man kommt sich vor, als sähe man ein extra für hypermoderne Vorführgeräte im TV-Fachgeschäft erstellten Demonstrationsfilmchen), so wenig wenig finde ich ihn wirklich amüsant. Drei, vier nette Schmunzelmomente, aber der Rest floss irgendwie an mir vorbei. Bei Pixars Superheldenfilm hat mich das komischerweise nicht gestört -- obwohl der auch nicht die reinste Gagparade war und auch seine Botschaften vermittelte. Wer weiß woran das liegt...
Fazit: Netter, technisch und "zeichnerisch" exzellenter Film; mir aber zu süß, zu kindgerecht und unlustig.

#288 Hagen

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Geschrieben 05. März 2007, 10:45

Immer diese Radfahrer / Der Ölprinz

Doppelpack deutsches Kino, an einem Abend, an dem man bei einem Freund auf dem Sofa Zeit totschlagend durch Premiere-Kanäle zappt. Zufälligerweise auch ein Doppelpack Heinz Erhardt, der im ersten Film noch Haupt- im zweiten nur noch Nebendarsteller war.
Auffällig: Beide Filme haben so gar kein Interesse an den üblichen Hollywoodformeln zur Szenegestaltung und zum Schneiden von Dialogen. Nahaufnahmen von Schauspielern findet man jedenfalls eher selten, was dazu führt, dass die beim Ansehen von "Radfahrer" aufgestellte Vermutung, man sehe Peter Kraus in einer Nebenrolle, erst eine Viertelstunde vor Schluss tatsächlich bestätigt werden kann, weil es bis dahin eben schlichtweg keine Nahaufnahme seine Gesichts gab. Fiel mir in beiden Filmen auf, und gefiel mir in beiden Filmen eher weniger.

#289 Hagen

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Geschrieben 08. März 2007, 00:21

Ich höre es gerne:

http://www.fangoria....cle.php?id=3846

#290 Hagen

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Geschrieben 12. März 2007, 12:08

The way of the gun

Selten so eine Kehrtwende bei einem Film gemacht: Kannte den bisher nur in seiner deutschen Synchro (deren Stimmenauswahl ich brechreizerregend fand), fühlte mich von einer Szene am Ende besonders unangenehm berührt (ein privater Grund: die eh schwer verdauliche Geburtsszene traf bei mir den falschen Nerv, weil ich damals relativ frisch im Bekanntenkreis mit dem Thema Fehlgeburt konfrontiert worden war) und überhaupt habe ich den Ansatz des Films falsch verstanden.
Letzteres liegt daran, dass einen die Eröffnungsszene auf die falsche Fährte setzt und dass man bei Regisseur ("Way of the gun" ist sein Debüt) und Drehbuchautor Christopher McQuarrie dummerweise an sein "Die üblichen Verdächtigen"-Drehbuch denkt, dessen Verfilmung so glänzend in die Tarantinofilm-Ecke der direkten "Pulp Fiction"-Nachwehen passte. Nur: In diese Schublade darf man "The way of the gun" nicht stecken, weil man ihm dann zwei Stunden lang mit falschen Erwartungen begegnet und dem Film vorwirft, dass er sie nicht erfüllt. Aber wie schon erwähnt: McQuarrie ist daran nicht ganz unschuldig, weil die erste Szene des Films für sich genommen zwar nett ist, aber im Gesamtwerk misstönt.
Mehr Fehler hat der Film nicht vorzuweisen. Aber: Leicht macht er es dem Zuschauer trotzdem nicht, weil "The way of the gun" für mich, in meiner persönlichen Geschichte als Filmseher möglicherweise der erste Gangsterfilm ist, bei dem ich das verspüre, was andere Generationen bei Filmen wie "Point Blank" verspüren oder verspürten: Dieser Film ist hart und wird von Figuren bevölkert, die wirklich weder Helden, noch als Anti-Helden maskierte Helden sind, sondern schlichtweg Kriminelle, also: normale Menschen, keine Dämonen, aber auch keine liebenswerte Sympathieträger, deren Gaunerstücke man eigentlich gerne verfolgt und gelingen sieht. "Point Blank", um nochmal darauf zurückzukommen, funktioniert bei mir anders: Dort bin ich für Lee Marvin, finde, dass er im Recht ist, weil er einfordert, was ihm (nach den Regeln seiner Welt) zusteht. Marvin ist nicht nur Protagonist des Films, sondern (im Rahmen der von mir für Fiktion aller Art akzeptierten Spielregeln) sogar ein Held.
Ich befürchte, ich habe den Punkt, den ich für besonders an "The way of the gun" halte, immer noch nicht genau genug getroffen. Es ist die Mischung: Zu dem Nicht-Held-sein der Protagonisten kommt bei "Way of the gun" in gleichem Maße, dass sie keine Hassfiguren sind, denen man nur zuschaut, weil man hofft, sie würden wenigstens am Ende ihre "gerechte Strafe" erhalten. Nix da: Die Namenlosen sind Profis (keine Wahnsinnigen), nur eben kriminelle Profis. (re: "namenlos": "Parker" und "Longbaugh" sind im kurzen einleitenden Off-Kommentar willkürlich festgelegte, de facto nie im Film benutzte Namen.)
Das Schöne daran: Ihnen gegenüber stehen Charaktere, die genauso sind. Die Welt von "The way of the gun" ist bevölkert von Figuren, die nicht einfach intrigant aus Freude am Betrug sind, sondern geschickt Vorteilsnahmen erwägen und umsetzen.

Weitere Vorteile des Films: Benicio del Toro, James Caan. Und: Nicht-alles-erklären.
Vorteile der dt. DVD: hörenswerter Audiokommentar. (Dafür fehlen UTs für die Originalversion, was angesichts der schon erwähnt nervigen Synchro unangenehm auffällt.) Und: Niedriger Preis. (5 € im Mediamarkt-Wühltisch.)

#291 Hagen

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Geschrieben 12. März 2007, 21:09

The Big Red One

Rolf Thissens Buch „100 Jahre Film“ habe ich nun schon sicher an die zehn Jahre. Damals für 2,95 DM am Wühltisch irgendeines Supermarktes erstanden, ist es mir als kleine Kinogeschichte mit einer eindeutigen Position ans Herz gewachsen. Im Anhang findet sich dann noch als Dreingabe eine Liste von Thissens 100 Lieblingsfilmen. Darunter: Samuel Fullers „The Big Red One“. Aus dem Text dazu spricht unverkennbar Zuneigung zu dem Macher und dem Film. Das beeindruckt und interessiert.

Und nun, da ich endlich die Zeit gefunden habe, den Film, oder vielmehr die verlängerte, rekonstruierte Fassung, selbst zu sehen, muss ich mit einem riesigen Problem klar kommen, nämlich dem, dass ich „The Big Red One“ mögen will, sehr sogar, dazu aber nicht in der Lage bin.

Der von mir besonders gemochte Lee Marvin; die zwei, drei bemerkenswerten Momente; das Wissen, dass Fuller diesen Film unter schwierigen Umständen machen musste – nichts davon ist genug, diesen Film für mich zu retten.

Das liegt hauptsächlich daran, dass der Film erstens sehr uneben ist und dass er zweitens über einige hochgradig furchtbare Szenen verfügt.
Mit „uneben“, dass ich hier einfach mal als Übersetzung von „uneven“ benutze, das englischsprachige Kritiker gerne benutzen, meine ich, dass es mir schwer fällt, den Tonfall des Filmes als einheitlich zu sehen. Anders gesagt: Worum geht es dem Film? Fuller wollte sicher keinen klassischen „Krieg-als-Abenteuer“-Film machen, aber es finden sich ein paar Szenen dieser Art in „The Big Red One“. Lee Marvins Gefangenschaft in Afrika oder seine saloppe Art mit einem Soldaten umzugehen, der just auf eine Mine getreten und bei deren Explosion einen Hoden verloren hat, gehören zu Beispielen dafür.

Besonders ernst wirkt der Film in einigen Szenen jedenfalls nicht, was deswegen auffällt, weil die Szenen sich nicht organisch in den Film fügen. Die Geburtsszene im Panzer wird als Comic Relief eingesetzt. Zudem wird die Gebärende von der Schauspielerin irritierenderweise mit der Mimik, Gestik und Artikulation einer Sexszene gespielt.

Real wirkt der Film sonderbarerweise über weite Strecken auch nicht. Die Ausstattung und die hier noch später als „Lächerlichkeiten“ abgehandelten Szenen und Einzelpunkte tragen dazu bei, aber auch schlichtweg die Darstellung des Krieges. Da wirkt vieles artifiziell oder abgenutzt. Wäre es nicht Fakt, dass Fuller selbst als Mitglied der Big Red One am Zweiten Weltkrieg teilgenommen hat, man würde bei Ansicht des Films nicht darauf kommen.

Uneben wird der Film auch durch die Szenen mit dem Soldaten Schröder, der spiegelbildlich auf deutscher Seite alle Kampfeinsätze mitmacht, zu denen auch die Amerikaner kommandiert werden. Schröder und seine Soldaten treffen mehrfach auf die Männer der Big Red One. Dass Schröder überzeugter Nationalsozialist ist und auf „der anderen Seite“ erlebt, was die Protagonisten des Films erleben, ist eminent wichtig für das Ende des Films, welches im Vergleich zu anderen Kriegsfilmen durchaus erahnen lässt, was Fuller als Autor und Regisseur zu sagen im Stande war.
Trotz ihrer Wichtigkeit sind Schröders Auftritte aber massive Schwachpunkte des Films: die Szene in Afrika wirkt erzwungen, sein Auftritt in Italien (Feuerüberfall auf Marvins Trupp) wirkt unfertig (wir sehen nur diesen einen Deutschen das Feuer auf die ganze Gruppe eröffnen) und ist es genaugenommen auch (weil das Feuergefecht abrupt zur nächsten Szene übergeht), der Umgang mit einer deutschen Adligen (die er über den Haufen schießt, weil sie Hitler hasst) ist eigentlich nur eine Wiederholung der Szene in Afrika (nur dass es dort militärisches Personal traf). Stellt sich die Frage, wie schlecht Szenen sein dürfen, die nötig sind um die gewünschte Schlussnote eines Films zu erzielen.

Und schließlich: Die Momente des Films, die so negativ auffallen, dass sie ihn teilweise lächerlich erscheinen lassen und die ihn nicht nur noch unebener machen, sondern für sich selbst genommen massive Störpunkte sind. Da finden sich viele Beispiele unterschiedlicher Schwere: eine deutsche Panzerarmee, die durch die Wüste verlegt wird, wird von laufender Infanterie begleitet, von der man annehmen muss, dass diese mehrere Kilometer neben Panzern herjoggt; ein italienisches Dorf ist auf mit übermäßig vielen Duce-Graffitis und -Plakaten versehen worden, als ob die Ortseinblendung „Italien“ nicht gereicht hätte, dem Zuschauer zu vermitteln, an welchem ort gerade gekämpft wird; eine vollkommen unpassende und schlecht gespielte Kurzrede eines US-Offiziers am Strand der Normandie; der groteske Auftritt des Volkssturms (Mümmelgreise mit Spitzhacken, Forken und Hitlerplakaten, die ganz versessen darauf scheinen, den US-Soldaten den Weg zu blockieren und damit den Weg „ins Reich“ zu versperren, die dann aber doch den Weg für die Amerikaner freimachen als diese mit Warnschüssen darauf hinweisen, dass es ihnen doch Ernst ist); die Züchtigung des kindlichen deutschen Scharfschützen, der mit seine Tracht Prügel erst noch mit einem trotzigen „Heil Hitler!“ pro Schlag auf den Allerwertesten kommentiert, schließlich aber „Papi, Papi“ wimmernd von dannen rennt; ein deutscher Hinterhalt, bei dem Schröder tote und sich tot stellende Soldaten um einen Panzer gruppiert um die Amerikaner in eine Falle zu locken, was letztlich auch gelingt, dummerweise aber daran scheitert, dass der Nazi seinen Männern trotz eine langen dafür sich anbietenden Zeitfensters nie den Befehl zum Angriff gibt, sondern wartet, bis Lee Marvin die Falle durchschaut (aber nur wegen der unpassenden Kragenspiegel der „Leichen“!) und das Feuer auf die Deutschen eröffnet; der deutsche Soldat, der sich in Belgien unter die Amerikaner schmuggelt und von einer Belgierin enttarnt und bei Tisch erschossen wird, weil er sein Besteck offenbar typisch deutsch bedient (oder deutsch kaut oder was auch immer)... [Kleine Bonusblödheit für Militärinteressierte, beziehungsweise jeden Menschen, der schon mal ein Foto eines Nazioffiziers gesehen hat: Diese Trageweise der Kordel der Offiziersmütze (des „Sturmriemens“, wenn ich mich nicht irre) fällt auf, weil sie a) natürlich falsch und b) unüblich ist und c) nicht zufällig entstehen kann. So etwas muss gemacht werden, was die Frage aufwirft, welcher Ausstatter so etwas tut und warum Fuller so etwas unnötiges durchgehen lässt.]

Mehr Kritik: Dass Fullers Budget und Materialressourcen begrenzt waren, weiß ich. Etwaige Mängel dieser Art sind also entschuldigt. Übersehen kann man sie deswegen aber dennoch nicht. Eine D-Day-Landungsszene, die mit einem Boot und 30 Mann gefilmt wurde, sieht halt leider auch so aus. Ein als deutscher Panzer angemaltes US-Modell hat das selbe Problem (fällt allerdings natürlich nicht jedem Zuschauer auf).

Noch mehr Kritik: Die Actionszenen sind ihrer Zeit hinterher. In einer Szene am D-Day zeigt Fuller einen Soldaten mit offenem Bauch, sonst aber fallen bei ihm alle Getroffenen einfach so um und alle Granaten explodieren mit hellem Feuerschein und bringen Stuntmen dazu hüpfend Druckwellen zu simulieren. Dass Fuller hier nicht etwa Peckinpah kopiert, ist ja kein Vorwurf, aber dass ihm diese Szenen vielleicht nicht lagen oder egal waren (Zugeständnis an die Produzenten) kann auch keine Entschuldigung sein, wenn das Ergebnis uninspiriert wirkt.

Und überhaupt: Ich habe den Eindruck, dass bis auf den Schluss, Fullers Film nichts zu bieten hat, was neu oder neuinterpretiert wäre. Und das fällt wegen anderer Schwächen leider ins Gewicht: Wäre „The Big Red One“ realistischer, oder ein reiner Actionfilm, oder spannender oder direkter, dann könnte man darüber hinweg sehen. Aber er ist es nicht, weswegen Klischees von den unverwundbaren alten Hasen und den wie die Fliegen wegsterbenden Neulingen, deren Namen man sich gar nicht mehr erst merken will, stören. Neu war das 1980 schon nicht mehr und was Fuller an verbrauchten Charakterisierungen bietet, gleicht diesen Mangel nicht aus, sondern verschärft das Problem nur noch.

„Johnny got his gun“, „Cross of iron“, „Apocalypse now“. Drei Kriegsfilme aus den 70ern. Drei Filme, die auf unterschiedlichste Weise verschiedene Kriege darstellen. Drei Filme, die ebenfalls keine leichten Geburten waren, die aber leisten, was „The Big Red One“ nicht ansatzweise schafft: Sie versammeln Stimmen und Bilder, die sich dem Zuschauer einprägen. „The Big Red One“ offenbart in der Spannbreite seiner Geschichte hoch gesteckte Ziele, scheitert aber unübersehbar. Und vielleicht ist auch die Rekonstruktion nicht unschuldig an diesem Zustand – was, wenn dies ein Fall ist, in dem die Wiederherstellung einer früheren Form eines Filmes diesem mehr Schadhaftes als Gutes hinzufügt?

Als versöhnlicher Abschluss noch die eingangs erwähnten „zwei, drei bemerkenswerten Momente“, die in Wirklichkeit sogar vier sind: Der schwarzweiß gefilmte Prolog; Lee Marvin, der am D-Day einen Mann nach dem anderen einzeln ins Gewehrfeuer der Deutschen schicken muss, damit diese eine Spezialmine gegen Stacheldraht in Position bringen; der Verrückte in der Anstalt, der zu inmitten einer Schießerei eine MP ergreift und diese wild abfeuernd den geistig gesunden deutschen und amerikanischen Soldaten froh zuruft: „Look! I am sane like you...“; die Szene zwischen Lee Marvin und dem aus dem Lager befreiten Jungen – Schlusspunkt einer Reihe von Szenen, die in Kinder an Marvins Seite zeigen.

#292 Hagen

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Geschrieben 17. März 2007, 10:40

The Tall T / The Professionals / The Comancheros

Alle fein. Haben vor allem ihre ernsteren Momente, tendieren aber samt und sonders zu eher klassischen Lösungen. Will heißen: Schießereien werden als Schlußpunkt vorgezogen (oder bei "The Professionals" bis zum spätest möglichen Zeitpunkt durchgezogen.)
Lieblingsfilm aus dieser Auswahl ist aber "Comancheros": Wegen schöner Kurzauftritte und Nebenrollen (Lee Marvin packt die Intensität einer 90-Minuten-Rolle in seine ~ 7 Minuten - ein absolutes Fest des Wahnsinns; der dreiste und doch bekehrte Waffenhändler, dessen Identität Wayne später annimmt; der Kopf der Comancheros), wegen der Männerbeziehung zwischen Wayne und Stuart Whitman und wegen Michael Curtiz souveräner Regie. (Michael Curtiz ist sowieso eine der sympathischen "Gegenfiguren" zum Autorenfilmer: Ein Arbeitstier, das in seiner Hochphase bei Warner einen Film nach dem anderen ablieferte und so ziemlich jedes Genre besuchte, dabei aber immer profitable Filme, inklusive einiger Klassiker, die auch heute noch zu begeistern wissen, schnell und professionell ablieferte. Dass sich dieses Können dann auch auf Cinemascope und Farbe übertragen ließ, spricht für ihn. So umfassende Filmographien wie Curtiz bekommt man heute wahrscheinlich nicht mal mehr ansatzweise hin.)

#293 Hagen

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Geschrieben 17. März 2007, 12:32

Wurde nicht gerade noch in Zoras Kommentarthread trauernd angemerkt, dass es an weiblicher Perspektive im Filmforum fehlt? Als Tropfen auf den heißen Stein sei hier zumindest die "Miami Vice"-Rezeption einer Bloggerin verlinkt: http://misscaro.blog...miami-vice.html

Patton Oswalt mag den "Something Weird" Video Sampler: http://pattonoswalt....?page=spew&id=1

#294 Hagen

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Geschrieben 19. März 2007, 16:20

David Lynch est fou:

#295 Hagen

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Geschrieben 23. März 2007, 13:00

Alpha Dog hätte ich einen jüngeren Regisseur gewünscht, dem der Zugang zur porträtierten Generation vielleicht besser gelungen wäre. Und ein Drehbuch, dass die Balance zwischen den Figuren besser gehalten hätte. Und den Verzicht auf die Rahmenhandlung nebst Oscar-heischendem Monolog einer fett geschminkten Sharon Stone, der im Anschluss an den bedrückendsten Moment des Films irgendwie falsch wirkt.

Casino Royal nun endlich auch gesehen und abgehakt: Gute Actionszenen (die Verfolgungsjagd in Afrika ist nicht nur spannend, sondern charakterisiert die beiden Figuren sogar - ein selten gewordenes Kunststück), zwei-drei wunderbare Momente zwischen Craig und Eva Green (beide haben sogar einen Moment unter der Dusche, der an eine ähnliche Szene in "Alfredo Garcia" erinnert....). Insgesamt angenehm bodenständig.

#296 Hagen

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Geschrieben 26. März 2007, 09:21

Der Wixxer / Neues vom Wixxer

Teil 1 gefällt bei der erneuten Sichtung immer noch. Sogar die Musical-Einlage -- die ich prinzipiell eigentlich ablehne, weil die Idee Musicals zu veralbern mitlerweile schlichtweg viel zu oft umgesetzt wurde... und das Opfer ohnehin ein zu leicht zu treffendes Ziel ist -- stört nicht. Blieb nur noch die Angst, die Fortsetzung könnte sich zu sehr auf Zwinker-zwinker-"wisst-ihr-noch?"-Insidergag-Wiederholungen verlassen...
Und das tut sie nicht. Im Gegenteil: Die Figur, die am anfälligsten für Wiederholungen gewesen wäre, nämlich Alfons Hatler, läuft hier zu Hochform auf, weil das Drehbuch für ihn Gags bereit hält, die natürlich nach dem Prinzip des ersten Films funktionieren - aber gleichzeitig auch komplett alles abgrasen, was es zu diesem Thema an Wort- oder Situationsscherzen zu finden gibt. Zudem sieht der Film noch mal ein bisschen schöner und professioneller aus, als der Vorgänger und die Gaststars sind mit Spaß dabei: Fuchsberger (den ich komischerweise oft mit Loriot verwechsle) und Christiane Paul bereichern diesen Film ungemein.
Kurzum: Alles, was der Komödienzuschauer will, für den devoten Kalkofe-Fan sowieso bestens geeignet.

#297 Hagen

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Geschrieben 30. März 2007, 23:02

Predator 2 / Robocop 2

Schwache, dafür aber dufte derbe Fortsetzungen, die ihren Meilenstein-Vorgängern nicht das Wasser reichen können. Robocop wurde immerhin witziger, spulte sonst aber eine durchaus vergleichbare Story ab wie der Vorgänger (inkludierte dieses Mal aber nicht nur Seitenhiebe auf den Reaganismus, sondern auch gegen die Tipper-Gore'sche PC-Welle) und gefällt mit vielen saftigen shoot outs. Predator machte mich etwas dösig, leidet für meinen Geschmack an seinem Cast (doofe Heldenhiwis, dümmliche Jamaikaner-Gangster nebst Voodooritualscheiße und scheusligem Dialekt (Marked for Death, ick hör dir trapsen!) und am akuten Arnie-Mangel. Gefiel mir noch nicht mal als guilty pleasure so recht, weil dafür der Witz fehlt.


Firefly

Ah, Futter für den Joss-Whedon-Fan in mir. Bin ja bekennender Buffyist (wenn ich auch zu Staffel 6 und besonders 7 kein allzu gutes Verhältnis pflege) und fühlte mich in dieser Kopf- und leider auch Totgeburt Whedons schnell sehr wohl, obwohl ich eigentlich nicht wollte: Warum soll man sich auch mit einer Serie anfreunden, die es nur auf 14 Folgen gebracht hat? Warum aber eigentlich auch nicht - Wortwitz, Drama und die üblichen Verwicklungen werden in "Firefly" schön verquickt, die Figuren sind einem sehr sympathisch, und das Casting zeigt mal wieder Whedons Gespür für Frauen, die mich schlicht verzücken. Dazu noch der Schauspieler als Hauptfigur gecastet, der in Slither den Sheriff (Tardy[?]) spielt und hier ebenso rockt.
Schöne, wehmütige Entdeckung.

#298 Hagen

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Geschrieben 06. April 2007, 21:24

Genau wie ihn mir die Kritiker versprochen hatten: Sensationell aussehend und randvoll muskelschöner und schweißglänzender Männer, die schlecht zu leben, dafür aber exzellent zu sterben wissen und deren ins dämonisch überzeichnete Feinde ihnen einen feinen Anlass dazu bieten. 300 ist alles, was ein Film dieser Art sein muss: eine lustvolle Feier männlicher Wunschvorstellungen von Krieg, Heldentum und Nachruhm. Zudem furztrockener Humor der schwarzen Sorte. Gotta love it. Außerdem ist 300 in der Geschichte digitaler Filmerei ein Meilenstein, nicht wegen dem, was er technisch macht, sondern wie er es künstlerisch umsetzt.
Was dem Film schadet, sind ein paar der nicht in der Vorlage vorhandenen Szenen, womit ich speziell die Szenen meine, die im Senat spielen, weil das a) die einzigen Szenen sind, bei denen die Optik zu wünschen übrig lässt und B) hier gerade gegen Ende ein bisschen zuviel Politik geredet wird. Und ein bisschen weniger Epilog wäre dem Film auch besser bekommen.
Dennoch: Die schiere Summe an Elektrisierendem, das der Film zu bieten hat, erhebt ihn über die wenigen Makel, die er hat. Jedenfalls kommt er den schier unstillbaren Erwartungen, die ich hatte, verdammt nah. Und wir wissen aus dem Matheunterricht: Unendlich minus 5 ist immer noch ganz ordentlich viel. Meisterwerk.

#299 Hagen

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Geschrieben 11. April 2007, 17:50

Dr. Psycho

Dieser Ulmen... es gibt so Leute, da weiß man einfach: "Wenn der mal was besseres machen würde, würde ich ihn mögen..." Christian Ulmen hat mir jetzt diesen Gefallen getan: "Dr. Psycho" ist trotz des eher doofen Seriennamens für mich erst einmal die Entdeckung des Jahres. Ja, sicher, war erst die zweite Folge... tut aber nichts zur Sache, weil mir ein Qualitätseinbruch schlichtweg unmachbar erscheint, denn: Die Figuren, der Tonfall und überhaupt das ganze Universum wirken schon sehr gefestigt, d.h.: Die Autoren wissen, was sie da machen.
Kleine Highlights der letzten Folge: Ulmens Heinz-Erhardt-Mimik während des für seine Figur eher unerwarteten Blowjobs. Und zuvor, die köstliche Kleinigkeit: Ulmen, im bad stehend, sich auf Damenbesuch vorbereitend und im tiefstem Tonfall "Hallo!" sagend - als die Dame dann vor der Tür steht klingt Ulmens "Hallo" eher kindlich, überrascht -- eine wunderbare Szene, die in vier Sekunden viel darüber erzählt, wie Männer gerne wirken würden und wie sie es in Wirklichkeit dann völlig anders tun.
Kommt in die Zweierliste der deutschen Serien, die ich mag. (Der andere Eintrag gilt "Mein Leben und Ich" -- wobei dir Macher der Pro-7-Serie übrigens schon mal weiter denken: Die Musikauswahl der Serie klingt bezahlbar, was einer DVD-Veröffentlichung entgegenkommt. Die RTL-Serie hingegen hat zwar auf größere Namen gesetzt, kann deswegen aber nicht auf DVD erscheinen, weil die Lizenzgebühren groteske Ausmaße annehmen würden. So kanns gehen...)

#300 Hagen

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Geschrieben 14. April 2007, 19:43

Wie wenig mich die Königinnen-Nebenstory beim zweiten Mal gestört hat. Wie ich dieses Orakel liebe. Und wie mich dieser bärtige Gerard Butler an den bärtigen Mel Gibson erinnert. Und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr gefällt mir die Schizophrenie des Films, seine Helden, die von Demokratie reden, aber keine haben, auf griechische Logik stolz sind und doch irrationale Todessüchtige sind, die sich über die Homophilie ihrer Nachbarstaaten amüsieren und letztlich doch ihre ganze eigene Kultur auf Mann-gegen-Mann-Reibereien basieren... vom unreliable narrator ganz zu schweigen, der ja nicht nur eine Heldengeschichte erzählt, sondern eine Heldengeschichte deren letzten Akt er nicht mal beigewohnt hat. Doch, doch, 300 gefällt mir außerordentlich gut.

Und um mal abzuschweifen: Das neue Kinojahr macht mir momentan sehr viel Spaß. Viele Filme, die man gerne im Kino sieht oder sehen würde, was für mich durchaus den Reiz eines Kinojahres ausmacht, das ja auch ohne Meisterwerke ganz erquicklich werden kann, wenn man eine beachtliche Menge durchschnittlich guter Kost serviert bekommt. Der neue Lynch, "Zodiac", "Shooter", sogar "The Marine" -- alleine die nächsten vier Wochen halten eine geile Mischung parat.





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