"Better on TV than on the streets"
#1
Geschrieben 15. März 2005, 23:41
Regie: Wolfgang Murnberger
Letzte Woche entdecke ich zufällig einen kleinen Flyer zu Silentium in einem Programmkino. Dieser war mit Zitaten des Films geschmückt und als ich „Hitler hat nichts mehr gehasst als Lärm, aber er liebte Wagner. Und dann ist das letzte, was so ein Mann im Leben hört, der Knall einer Pistole im Bunker. Irgendwie tragisch“ las, wusste ich, dass ich diesen Film sehen müsse.
Am Samstag, 23 Uhr, die einzige Vorstellung am Tag im hiesigen Cinestar (wobei man ja dankbar sein sollte, das er überhaupt lief), war es dann endlich so weit und ich wurde nicht enttäuscht.
Fies, sarkastisch, brutal, komisch, tragisch, so oder so ähnlich kann man Silentium wohl am ehesten bezeichnen. Der Film wartet mit zahlreichen skurrilen Ideen auf, Christoph Schlingensief , der einen jungen Theaterregiesseur spielt, inszeniert die "Entführung aus dem Serail" mit verletzten US Soldaten die von Iraker gefangen genommen werden, Josef Hader, welcher den „Brenner“ wunderbar verkörpert, hat seinen ganz persönlichen Kreuzgang und eine offensichtliche, aber dennoch nicht minder lustige, Persiflage auf Hichcocks North by Northwest gibt es auch noch. Und auch wenn der Film aus unserem direkten, deutschsprachigen, Nachbarland Österreich kommt, wage ich doch zu bezweifeln, dass er hätte in dieser Form hier entstehen können.
Zugegeben, in den ersten Minuten hatte ich doch etwas Schwierigkeiten mit dem Wiener Dialekt, aber das legte sich zum glück recht schnell und ich konnte Silentium voll und ganz genießen.
Ich werde nun jedenfalls schnellmöglich versuchen „Komm, süßer Tot“, Murnbergers erste Verfilmung eines Haas Buches, zu sichten.
„Silentium? Was heisst’n das? – Halt’s Maul, auf lateinisch...“
#2
Geschrieben 17. März 2005, 00:04
Regie: Sidney Lumet
Und wieder einen Klassiker gesichtet, der viel zu lange ungesehen in meinem Regal lag. Erst der Ehren-Oscar für Sidney Lumet hat mich an dieses Defizit erinnert.
Genau so stetig wie die Hitze in dem Raum, in welchem die 12 Geschwornen über das Leben eines 18 Jährigen Jungen entscheiden müssen, steigt auch die Anspannung zwischen den Geschwornen. Und dank herausragender Schauspieler, einem klasse Script und fantastischer Kameraführung, die einen vergessen lässt, das fast der gesamte Film in einem einzigen Raum spielt, weiß diese Spannung von Anfang an, auf den Zuschauer überzugreifen.
Für den ein oder anderen dürfte der Film, mit seinen quasi die ganze Gesellschaft abdeckenden Charakteren, zu konstruiert wirken. Mich persönlich hat dies allerdings nicht gestört, ganz im Gegenteil, durch die unterschiedlichen Figuren, dürfte sich fast jeder in zumindest einem der Geschworenen teilweise wieder erkennen.
Sidney Lumet hat mit geringen Mitteln einen zeitlosen Film geschaffen, der wie z.B. auch Hichtcocks "Rope", eindrucksvoll beweißt, worauf es bei einem guten Film wirklich ankommt.
#3
Geschrieben 18. März 2005, 01:42
Regie: Don Siegel
Zur Feier der Tatsache, dass ich nun anerkannter Kriegsdienstverweigerer bin, habe ich mir heute nun zum ersten Mal „Dirty Harry“ gegönnt.
Dieser löst seine Probleme zwar meist auf eine moralisch recht fragwürdige Art und Weise, dafür aber endgültig.
Dass der Film aber trotz dem Duell, zwischen einem irren Killer und einem knochenharten Clint Eastwood, seinen, wenn auch meist zynischen Humor, nicht verliert, hat mir sehr gut gefallen. Ganz besonders bei der „Rettung“ des fast Selbstmörders, konnte ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen.
Diese Mischung auch schonungsloser Aktion, seventies Musik, dem Umstand, dass Harry der wohl coolste Mensch auf Erden ist und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat, machen „Dirty Harry“ zu einem sehr unterhaltsamen und zurecht oft zitieren Filmerlebnis.
Ach und was mir aufgefallen ist, trotz aller Toten und Gewalt bleibt Harry ganz Gentleman und hält der Frau seines Kollegen die Tür auf.
#4
Geschrieben 22. März 2005, 00:38
Regie: Jim Jarmusch
Monoton, sinnentleert, langweilig, dämlich. Viel Positives habe ich im Vorfeld nicht über Jarmuschs neustes Werk gehört. Doch da ich seine bisherigen Filme sehr schätze, Kurzfilme allgemein mag und überzeugter Kaffeetrinker bin, konnte ich mir „Coffee and Cigarettes“ dennoch nicht entgehen lassen.
Auch wenn die Qualität der einzelnen Episoden teilweise doch sehr schwankt, dem Auftritt der Geschwister White oder auch Renée French und E.J. Rodriguez konnte ich nicht viel abgewinnen, wusste der Film bestens zu Unterhalten. Besonders bei der Episode „Those Things'll Kill Ya“, ging mir, als großer „Casino“ Fan, ja das Herz auf.
Allgemein liest sich der Cast von „Coffee and Cigarettes“ mehr als beeindruckend und wenn Iggy Pop berichtet, Kaffee in rauen Mengen vor dem zu Bett gehen zu sich zu nehmen, um schneller träumen zu können, Alfred Molina in einem Gespräch mit Steve Coogan wahre Größe beweißt oder Bill „Groundhog Day Ghostbustin' ass“ Murray den Kaffee gleich direkt aus der Kanne trinkt, kann man den Film doch nur noch mögen.
„Cigarettes and coffee, man, that's a combination.“
#5
Geschrieben 26. März 2005, 01:29
Regie: Clint Eastwood
Der große Abräumer der diesjährigen Oscarverleihung, fast durchweg positive Kritiken in Zeitschriften und im Internet, teils sogar als Meisterwerk tituliert und dann führt auch noch Clint Eastwood, einer von Hollywoods alten Haudegen, Regie. Meine Erwartungen an „Million Dollar Baby“ waren dementsprechend recht hoch.
Jetzt im Nachhinein muss ich leider sagen, diesen wurde der Film nicht gerecht.
Nur um Missverständnissen vorzubeugen, schlecht ist Eastwoods neustes Werk beileibe nicht. „Million Dollar Baby“ ist toll fotografiert und die schauspielerischen Leistungen sind wirklich großartig, allen voran Hilary Swank, welche den Oscar redlich verdient hat.
Größtes Manko ist die Story. In dieser wimmelt es nur so von Klischees, die Trailerpark Familie, Clint Eastwoods Charakter als der harte Mann mit Herz, der Weg vom Nobody zum Star. All dies lies die Handlung beliebig erscheinen, sehr „Hollywood“ in ihrer Art.
Wie schon gesagt, „Million Dollar Baby“ ist ein guter Film, nicht mehr und nicht weniger, aber gewiss kein Meisterwerk und auch kein zweiter „Raging Bull“.
#6
Geschrieben 28. März 2005, 22:45
Regie: Wes Anderson
Auf sonderlich viel Gegenliebe stößt Wes Andersons neustes Werk leider nicht. Man könnte dem Film vielleicht seine recht simple Story ankreiden, oder auch, dass er stellenweise vielleicht etwas zu albern ist, aber warum sollte man dies tun?
Schon lange habe ich keinen Film mehr im Kino gesehen, der so viel Charm versprüht hat.
Tauchfahrten die mich in ihrer Art etwas an die „Augsburger Puppenkiste“ erinnert haben, ein fantastischer Cast, Bill Murray als Steve Zissou mal wieder eine Klasse für sich, tolle Musik, zahlreiche skurrile Einfälle und liebevolle Details, z.B. die Vorstellung der „Belafonte“, machen den Film zu etwas Besonderem, dass man in dieser Art schon lange nicht mehr auf der Kinoleinwand gesehen hat. Eines meiner persönlichen Kinohighlights 2005.
Gesehen und ins Herz geschlossen.
#7
Geschrieben 31. März 2005, 21:59
Regie: Milos Forman
Schimpft mich einen Banausen, aber bisher habe ich mich irgendwie immer vor „Amadeus“ gedrückt. Warum weiß ich nicht wirklich, möglicherweise weil mir das Thema nicht sonderlich spannend erschien. Manchmal muss ich einfach zu meinem Glück gezwungen werden, so in diesem Fall geschehen.
Absolut fantastische Musik, zugegeben, etwas Anderes war im Zusammenhang mit einem Film über Mozart auch nicht zu erwarten, begleitet einen den gesamten Film über und trägt gemeinsam mit der prächtigen Ausstattung zu einer sehr authentischen Atmosphäre bei, in der man gerne die 180 Minuten des Director’s Cut verweilt.
Die Erzählweise des Films und die gesamte Story um „Antonio Salieri“ und dessen Kampf gegen die Mittelmäßigkeit, wenn auch auf sehr hohem Niveau, gefiel mir sehr gut.
Milos Formans „Amadeus“ hat jedenfalls jeden seiner 8 Oscars verdient und ist für jeden einen Blick wert, ob man sich nun für das Thema interessiert oder nicht.
#8
Geschrieben 10. April 2005, 19:30
Regie: Len Wiseman
Erkältet, übermüdet und noch leicht verkatert vom Vortag die DVD Sammlung auf „leichte Unterhaltung“ durchsucht. Die Wahl fiel auf „Underworld“, da ich davon ausging, dass ein Film in dem Vampire und Werwölfe aufeinander losgehen, nur unterhaltsam sein kann.
Doch mit Bedauern musste ich feststellen, dass Vampire wie auch Werwölfe mit der Zeit gegangen sind und sich mit Schusswaffen und viel Geballer bekriegen. Nicht sonderlich originell und auch etwas „blutleer“, für einem Film mit solch einer Thematik.
Eine regelrechte Aversion hingegen, habe ich inzwischen gegenüber Ledermänteln und Zeitlupen in Actionfilmen aufgebaut, ich kann es einfach nicht mehr sehen.
Trotz einiger Längen eine nette Story, auch wenn es doch etwas spannender gewesen wäre, nicht jeden Twist in der Handlung noch in der gleichen Szene aufzulösen. Die Tatsache, dass es in dem Krieg der beiden Rassen keine wirklich „Gut“ oder „Böse“ gab, war dann doch einigermaßen erfrischend.
Sehr gut hat mir die visuelle Gestaltung des Films gefallen, damit meine ich nicht nur „Selene“ bzw. Kate Beckinsale und die anderen Vampirdamen. Auch wenn diese, Achtung es folgt ein schlechtes Wortspiel, wirklich zum anbeißen Aussahen.
„Underworld“ ist anderen Filmen gleicher Machart viel zu ähnlich, man gewinnt immer wieder den Eindruck, alles schon einmal gesehen zu haben. Schade, da die Story mehr Potential gehabt hätte.
Aber wer weiß, was uns in den Pre- und Sequels erwartet...
#9
Geschrieben 19. April 2005, 11:31
Regie: Quentin Tarantino
Ich gebe es offen zu, vor "Kill Bill Vol.1" kannte ich die "Shaw Brothers" bestenfalls vom Namen, kannte zwei-drei Yakuzafilme und von mir gesehene Italowestern konnte man ebenfalls an einer Hand abzählen. Dennoch, oder gerade deswegen, war ich bei der Erstsichtung begeistert und begann daraufhin meinen filmischen Horizont zu erweitern.
Nun, nach der vierten Sichtung, zum dritten Mal im Kino und etliche Filme später, hat diese Begeisterung nicht nachgelassen. Ganz im Gegenteil, noch nie hat mir "Kill Bill Vol1." so viel Spaß bereitet. Zahlreiche liebevolle Details und Zitate und endlich kannte ich auch ihren Herkunftsort.
Desweiteren finde ich es nach wie vor erstaunlich, dass diese Mischung aus Wu Xia, Yakuzafilm, Anime, Kung Fu und Italowestern, ein so homogenes Endergebnis ergeben hat.
Tarantino hat für "Kill Bill" nicht bei anderen Filmen gestohlen, wie ihm teils vorgeworfen wird, sondern ihnen mit diesem edel B-Movie ein Denkmal gesetzt.
Ich bin jedenfalls schon sehr auf die "Kill Bill Integral Version" gespannt und was diese für Veränderungen mit sich bringen wird.
#10
Geschrieben 19. April 2005, 15:34
Regie: Jun Ichikawa
"Tony Takitani", eine Kurzgeschichte des japanischen Bestseller-Autors Haruki Murakami, erzählt die Geschichte eines Mannes, der Zeit seines Lebens einsam war, dies allerdings erst realisiert, als er eine junge Frau kennenlernt, sich in diese verliebt und später heiratet. Von diesem Zeitpunkt an fürchtet er, die neu gewonnene Zweisamkeit zu wieder verlieren. Doch durch ein dramatisches Ereignis ist er schon bald wieder alleine und versucht, mit dieser Situation fertig zu werden.
In dem gleichnamigen Film erzählt der Regiesseur Jun Ichikawa diese Geschichte in wunderschönen, ruhigen Bildern. Besonders am Anfang haben mich die Szenenwechsel in ihrer Machart stark an das Umblättern einer Seite in einem Buch erinnert.
Die Mischung aus Dialogen und Voice-Overs, teilweise beendet ein Protagonist den Satz des Erzählers, hat mir sehr gut gefallen und habe ich in dieser Form auch noch in keinem Film (bewusst) wahrgenommen.
Mitgetragen werden die Geschehnisse dabei von Ryuichi Sakamoto Klavier Score, welcher kaum besser passen könnte.
Ein kleiner Film, der hoffentlich den Erfolg haben wird, den er verdient. Den Reaktionen des Publikums und einigen späteren Gesprächen zufolge, ist er zumindest auf der Nippon Connection sehr gut angekommen.
#11
Geschrieben 21. April 2005, 11:41
Regie: Minoru Kawasaki
Bevor der Film begann, bekam jeder Zuschauer einen Bewertungszettel, dessen Spannbreite sich von "Sehr gut" bis "So ein Mist!" erstreckte. Doch schon in den ersten Minuten musste ich feststellen, dass ein Bewerten des Filmes in dem angegeben Rahmen sehr schwer sein würde.
Wrestling meets Power Rangers meets GZSZ. So zumindest hat "The Calamari Wrestler" auf mich gewirkt.
Hier wird versucht die eine wahre Liebe zurückzuerobern, für die Ehre gekämpft, große Ansprachen für eine bessere Welt gehalten und letztendlich noch das bewegende Finale im Wrestlingring, welches ich allerdings auf gar keinen Fall vorweg nehmen möchte.
Mit ziemlicher Sicherheit der seltsamste Film, den ich in meinem bisherigen Leben gesehen habe.
"So ein Mist!", mit Sicherheit, aber nicht unbedingt im negativen Sinne.
#12
Geschrieben 25. April 2005, 14:23
Regie: Terry George
Die Geschichte des Genozides in Ruanda, welchen uns der Film in all seiner Unmenschlichkeit vor Augen führt, und eines Mannes, der sein Möglichstes gegeben hat um Leben zu retten, hat mir während des Kinobesuches die Tränen in die Augen getrieben. Doch in dem Moment, als der Abspann über die Leinwand lief, kam mir folgendes Zitat "I think if people see this footage, they'll say Oh, my God, that's horrible. And then they'll go on eating their dinners.", ausgesprochen von Joaquin Phoenix Charakter im Laufe des Films, wieder in den Sinn und ich schämte mich.
Ich schämte mich dafür, dass Glück gehabt zu haben in diesem Teil der Welt geboren worden zu sein und dafür, dass ich auch einer der o.g. "people" bin.
Terry George hat mit "Hotel Rwanda" gleichermaßen Denkmal und Mahnmal geschaffen und dürfte wohl auch dem Letzten die Illusion zerstört haben, dass wir in einer Welt leben, in der alle Menschen gleich sind.
#13
Geschrieben 28. April 2005, 21:48
Regie: Chia-Liang Liu
Was auf dem obigen Bild vielleicht ein wenig nach einem NPD Parteitag aussieht ist in Wahrheit eine Szene aus dem überaus erfolgreichen Film "The 36th Chamber of Shaolin", welcher vor 2 Jahren meine persönliche Kung-Fu und Wu Xia Film Laufbahn begründete.
Denn auch wenn der Anfang vielleicht etwas zäh ist und von overacting, besonders auf Seiten der Bösewichte, geprägt ist, hat der Film einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dies lässt sich mit dem extrem unterhaltsamen und schön anzusehenden Mittelteil des Films begründen, in der Gorden Liu im Shaolin Tempel seine Kung Fu Ausbildung erhält. Auch bei der inzwischen dritten Sichtung wissen die kreativ umgesetzten Prüfungen zu begeistern. Besonders der Gang über das Wasserbecken bleibt mein unangefochtener Favorit.
Am Ende, welches wieder etwas abfällt, werden dann noch standardmäßig die ehemaligen Peiniger zu Rechenschaft gezogen und es gibt Kung Fu für alle.
Immer wieder schön.
#14
Geschrieben 02. Mai 2005, 22:26
Regie: Kerry Conran
Wie sehr ich es doch bereue, diesen Film nicht auf der großen Leinwand gesehen zu haben. In seiner ganzen Pracht kann man diesen Film auf einem Fernseher, selbst wenn es ein größers Modell sein sollte, wohl kaum genießen. Dennoch, selbst auf dem kleinen Schirm ein visuelles Erlebnis. Nur wenige Szenen sehen ein wenig nach Videospiel aus, doch dies kann das Gesamtbild dieses, mit der Ausnahme der Schauspieler und einiger Gegenstände, komplett am Computer entstanden Films, nicht trüben.
Der fantastische Retro oder vielmehr Neo-Retro look des Films in Verbindung mit einer Story, die einem alten Superman Comic entstammen könnte, ließen den Film unbeschwert und auch im Gegensatz zu vielen Anderen, unverbraucht wirken. Die Story besteht aus einem einzigen großen, liebevoll inszenierten, Klischee. Auch die kleinen, meist recht dämlichen, Gemeinheiten die sich Gwyneth Paltrow und Jude Law im Verlauf der Handlung austauschen, haben mir viel Spaß bereitet.
Alles in Allem ein sehr schöner Film, der zu Unrecht im Kino untergegangen ist.
#15
Geschrieben 06. Mai 2005, 18:56
Regie: Ridley Scott
Im Normalfall stimmt die Reihenfolge in meinem Filmtagebuch mit der, in der die Sichtungen erfolgt sind überein, doch für "Kingdom of Heaven" muss ich eine Ausnahme machen und zwei andere Filme zurückstellen.
An alle die unentschlossen sind, ob sie sich diesen Film ansehen sollten oder nicht, geht mein gut gemeinter Rat es zu lassen. Ich jedenfalls traure den 9€, die mich der Film gekostet hat, hinterher.
Auf Seiten der Inszenierung gibt sich der Film keinerlei Blöße, dass muss man ihm ja zugute halten. Wobei mir schnell geschnittene Zeitlupen-Schlachten schon irgendwie auf die Nerven gehen. Im Endeffekt ist es somit nämlich egal ob sich Frodo und Orks oder Kreuzritter und Sarazenen die Köpfe einschlagen, da man sowieso nicht sonderlich viel mitbekommt. Ähnlich sieht es auch mit der Schlacht um Jerusalem aus, sicherlich fantastisch gemacht, aber ich hätte genauso gut auch in "LotR TTT" auf die Schlacht um Helms Klamm vorspulen können.
Was noch bleibt ist die Handlung und diese ist reichlich mies. Die Kreuzzugsgeschichte dient letztendlich nur als Vehikel um sämtliche alt bekannten Klischees, die dieses Genre mit sich bringt, unterzubekommen.
Schauspielerisch bietet "Kingdom of Heaven" nichts überragendes. Liam Neeson spielt gut, allerdings habe ich im Moment das Gefühl, ihn in jedem Film zu sehen und Orlando Bloom erscheint mir persönlich Fehlbesetzt, zumal er das Geschehen auch nicht wirklich tragen kann.
Einzig Eva Green, auf obigem Bild zu sehen, lies mich fast verschmerzen, für diesen Film Geld ausgegeben zu haben.
#16
Geschrieben 08. Mai 2005, 19:43
Regie: James Wan
"Nach Sieben kommt nicht Acht, sondern Saw" Mit diesem Satz lag die zuständige Marketingabteilung gleich doppelt daneben. Der direkte Vergleich mit Finchers "Se7en" ist nicht nur leicht arrogant, man tut sich auch selbst keinen Gefallen, denn "Saw" schneidet in allen Belangen schlechter ab als das große Vorbild.
Der Film bietet einige nette Ideen, die mal mehr, mal weniger gelungen umgesetzt wurden. Nur die im Zeitraffer ablaufenden Szenen empfand ich als vollkommen misslungen, da diese der Spannung eher schadeten und somit wohl kaum der eigentlichen Intention entsprachen.
Ein mittelmäßiger Film, der seine 1-2 Momente hat, aber ansonsten recht belanglos ist.
#17
Geschrieben 05. Oktober 2005, 20:55
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