Regie: Wolfgang Murnberger
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Letzte Woche entdecke ich zufällig einen kleinen Flyer zu Silentium in einem Programmkino. Dieser war mit Zitaten des Films geschmückt und als ich „Hitler hat nichts mehr gehasst als Lärm, aber er liebte Wagner. Und dann ist das letzte, was so ein Mann im Leben hört, der Knall einer Pistole im Bunker. Irgendwie tragisch“ las, wusste ich, dass ich diesen Film sehen müsse.
Am Samstag, 23 Uhr, die einzige Vorstellung am Tag im hiesigen Cinestar (wobei man ja dankbar sein sollte, das er überhaupt lief), war es dann endlich so weit und ich wurde nicht enttäuscht.
Fies, sarkastisch, brutal, komisch, tragisch, so oder so ähnlich kann man Silentium wohl am ehesten bezeichnen. Der Film wartet mit zahlreichen skurrilen Ideen auf, Christoph Schlingensief , der einen jungen Theaterregiesseur spielt, inszeniert die "Entführung aus dem Serail" mit verletzten US Soldaten die von Iraker gefangen genommen werden, Josef Hader, welcher den „Brenner“ wunderbar verkörpert, hat seinen ganz persönlichen Kreuzgang und eine offensichtliche, aber dennoch nicht minder lustige, Persiflage auf Hichcocks North by Northwest gibt es auch noch. Und auch wenn der Film aus unserem direkten, deutschsprachigen, Nachbarland Österreich kommt, wage ich doch zu bezweifeln, dass er hätte in dieser Form hier entstehen können.
Zugegeben, in den ersten Minuten hatte ich doch etwas Schwierigkeiten mit dem Wiener Dialekt, aber das legte sich zum glück recht schnell und ich konnte Silentium voll und ganz genießen.
Ich werde nun jedenfalls schnellmöglich versuchen „Komm, süßer Tot“, Murnbergers erste Verfilmung eines Haas Buches, zu sichten.
„Silentium? Was heisst’n das? – Halt’s Maul, auf lateinisch...“