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Funk Doggs Forum - Filmforen.de - Seite 56

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1753 Antworten in diesem Thema

#1651 Funxton

    Avanti, Popolo

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Geschrieben 06. Februar 2008, 15:56

Wenn deine Nase im französischen Filmgeschehen künftig öfter solch schöne Texte zutage fördert wie im Falle "Le Cercle Rouge", freue ich mich jetzt schon darauf, sie dort demnächst häufiger anzutreffen :cheers:

btw wird es glaube ich Zeit für mich, mir den auch mal dringend zuzulegen :unsure:

#1652 Funk_Dogg

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Geschrieben 06. Februar 2008, 16:20

Beitrag anzeigenFunxton sagte am 06.02.2008, 15:56:

Wenn deine Nase im französischen Filmgeschehen künftig öfter solch schöne Texte zutage fördert wie im Falle "Le Cercle Rouge", freue ich mich jetzt schon darauf, sie dort demnächst häufiger anzutreffen :cheers:

Wird sie, so es nach mir geht. Also: Hereinspaziert. :) :cheers:

Beitrag anzeigenFunxton sagte am 06.02.2008, 15:56:

btw wird es glaube ich Zeit für mich, mir den auch mal dringend zuzulegen :unsure:

Indeed.

#1653 Der Außenseiter

    jetzt auch in Farbe

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Geschrieben 07. Februar 2008, 11:27

Interessant zu DIE KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH ist, dass er dem Southern Gothic angehört. Es war diese schöne Zeit, wo die großen amerikanischen Dramatiker nur kurz nach dem Erfolg ihrer Stücke auch das Drehbuch für die Verfilmung schreiben konnten. Wunderbar auch die Verfilmung des Orpheus von Sidney Lumet mit Marlon Brando in der Hauptrolle: DER MANN IN DER SCHLANGENHAUT. Die verbale Auseinandersetzung mit innerpsychischen Prozessen und der Aufdröselung vergangener Konflikte vor dem epischen Hintergrund anachronistischer, aristokratischer Südstaatenanwesen ist ein wichtiger Schritt für das moderne Theater gewesen. Die Dialoge legten frei, was bis dahin in allen Kulturen nur kodiert vorlag. Große Gefühle konnten plötzlich von jedem Rezipienten mit dem Alltag abgeglichen werden. Der Hintergrund reicher Puritaner-Familien lädt es mit Bedeutung auf. Wobei in "Orpheus Descending" auch das wegfällt. Ich bin recht froh, dass Brooks die Katze als Schauspielerfilm konzipiert hat. Diese lassen den Sinngehalt des Stücks überaus erfahrbar werden. Selbst der Sex konnte jetzt bis zum Schluss ausdiskutiert werden. Sie werden mit dem Akt der Liebe die Lüge wahr werden lassen. Williams, der schwule Romantiker.

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."


#1654 Funk_Dogg

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Geschrieben 07. Februar 2008, 11:30

Beitrag anzeigenDer Außenseiter sagte am 07.02.2008, 11:27:

Interessant zu DIE KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH ist, dass er dem Southern Gothic angehört. Es war diese schöne Zeit, wo die großen amerikanischen Dramatiker nur kurz nach dem Erfolg ihrer Stücke auch das Drehbuch für die Verfilmung schreiben konnten. Wunderbar auch die Verfilmung des Orpheus von Sidney Lumet mit Marlon Brando in der Hauptrolle: DER MANN IN DER SCHLANGENHAUT. Die verbale Auseinandersetzung mit innerpsychischen Prozessen und der Aufdröselung vergangener Konflikte vor dem epischen Hintergrund anachronistischer, aristokratischer Südstaatenanwesen ist ein wichtiger Schritt für das moderne Theater gewesen. Die Dialoge legten frei, was bis dahin in allen Kulturen nur kodiert vorlag. Große Gefühle konnten plötzlich von jedem Rezipienten mit dem Alltag abgeglichen werden. Der Hintergrund reicher Puritaner-Familien lädt es mit Bedeutung auf. Wobei in "Orpheus Descending" auch das wegfällt. Ich bin recht froh, dass Brooks die Katze als Schauspielerfilm konzipiert hat. Diese lassen den Sinngehalt des Stücks überaus erfahrbar werden. Selbst der Sex konnte jetzt bis zum Schluss ausdiskutiert werden. Sie werden mit dem Akt der Liebe die Lüge wahr werden lassen. Williams, der schwule Romantiker.

Lasse ich einfach mal so stehen. :)

#1655 Funxton

    Avanti, Popolo

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Geschrieben 09. Februar 2008, 12:59

@ "Strangers"

Das lag bestimmt an der Preview-Fassung ... :D

#1656 Funk_Dogg

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Geschrieben 09. Februar 2008, 13:31

Beitrag anzeigenFunxton sagte am 09.02.2008, 12:59:

@ "Strangers"

Das lag bestimmt an der Preview-Fassung ... :D

Dass der nicht so gewirkt hat? Glaube ich eigentlich nicht, kann aber durchaus sein. Allerdings ist es dieselbe Fassung, die mir damals sehr gut gefallen hat. Dem Film fehlt an allen Ecken und Ende ein Schauspieler vom Kaliber eines Cary Grant oder James Stewart.

#1657 Funxton

    Avanti, Popolo

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Geschrieben 09. Februar 2008, 14:06

War ohnehin eher scherzhaft gemeint (s. :D ). Ebensogut hätte ich auch kommentieren können: "Lag höchstwahrscheinlich am zu schweren Abendessen".
Ist ja immer etwas schmerzhaft, wenn längst gehoben geglaubte Schätze urplötzlich einem wesentlich strengeren Auge standhalten müssen und das kaum schaffen. Mir ging es vor einiger Zeit mit "Rebecca" genauso, den ich danach fast gar nicht mehr mochte, was mir andererseits sehr leidtat. Wäre mal wieder an der Zeit für eine Nachlese.

#1658 Funk_Dogg

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Geschrieben 09. Februar 2008, 14:37

Beitrag anzeigenFunxton sagte am 09.02.2008, 14:06:

War ohnehin eher scherzhaft gemeint (s. :D ). Ebensogut hätte ich auch kommentieren können: "Lag höchstwahrscheinlich am zu schweren Abendessen".
Ist ja immer etwas schmerzhaft, wenn längst gehoben geglaubte Schätze urplötzlich einem wesentlich strengeren Auge standhalten müssen und das kaum schaffen. Mir ging es vor einiger Zeit mit "Rebecca" genauso, den ich danach fast gar nicht mehr mochte, was mir andererseits sehr leidtat. Wäre mal wieder an der Zeit für eine Nachlese.

REBECCA wiederum habe ich vor ca. einem Jahr zum ersten Mal gesehen und war sehr begeistert.

Gelitten habe ich unter der negativen STRANGERS-Erfahrung aber nicht, allerhöchstens war ich etwas ernüchtert. :)

#1659 Bastro

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Geschrieben 14. Februar 2008, 10:35

zu JOHN RAMBO: Wow. Tolle Kritik :) (auch wenn ich ihn noch nicht gesehen habe)!
Auch augenöffnend, etwa was BLACK HAWK DOWN angeht: Manchmal ist man (ich) ja vorschnell; man übersieht die Möglichkeiten, die ein solcher Film bietet, wenn man ihn bereits mit der Faschismusvorwurfsbrille betrachtet (wahrscheinlich sieht man dann nur, was man eh schon weiß und denkt, und gibt ihm keine Chance, seine Möglichkeiten als Interpretationsangebote zu begreifen (ich denke besonders an die grunzende Masse gesichtsloser Feinde)).
zu RAMBO: Weiß jetzt natürlich nicht mehr, wie es mir ergangen wäre, hätte ich deine Kritik nicht gelesen. Hoffe aber ( :) ), ich würde den Abgesang aufs Heldentum verstanden haben.
Nicht klar ist mir allerdings, wie ich die Figur des neuen Rambo zu meinem emotionalen Haushalt, der sich hauptsächlich aus dem John Rambo des ersten Teils geformt hat (und mir eine Sympathiefigur ist), hinzufügen soll. Teil 2 und 3 habe ich so gut wie vollständig vergessen.

#1660 Funk_Dogg

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Geschrieben 14. Februar 2008, 10:56

Beitrag anzeigenBastro sagte am 14.02.2008, 10:35:

zu JOHN RAMBO: Wow. Tolle Kritik :) (auch wenn ich ihn noch nicht gesehen habe)!
Auch augenöffnend, etwa was BLACK HAWK DOWN angeht: Manchmal ist man (ich) ja vorschnell; man übersieht die Möglichkeiten, die ein solcher Film bietet, wenn man ihn bereits mit der Faschismusvorwurfsbrille betrachtet (wahrscheinlich sieht man dann nur, was man eh schon weiß und denkt, und gibt ihm keine Chance, seine Möglichkeiten als Interpretationsangebote zu begreifen (ich denke besonders an die grunzende Masse gesichtsloser Feinde)).
zu RAMBO: Weiß jetzt natürlich nicht mehr, wie es mir ergangen wäre, hätte ich deine Kritik nicht gelesen. Hoffe aber ( :) ), ich würde den Abgesang aufs Heldentum verstanden haben.
Nicht klar ist mir allerdings, wie ich die Figur des neuen Rambo zu meinem emotionalen Haushalt, der sich hauptsächlich aus dem John Rambo des ersten Teils geformt hat (und mir eine Sympathiefigur ist), hinzufügen soll. Teil 2 und 3 habe ich so gut wie vollständig vergessen.

Erstmal vielen Dank für dein Lob, das schmeichelt mir. :blush:

Zu BLACK HAWK DOWN: Mir ist diese Dimension auch erst im Gespräch mit einer Freundin aufgegangen. Wie würde ein Soldat wohl eine gesichtslose schwarze Masse von Menschen, die ihm nach dem Leben trachten, sehen? Ich glaube, da von hehren Prinzipien wie der "Gleichheit aller Menschen" zu sprechen, ist ein hehres Ideal, das mit der Realität des Krieges (und unseren psychischen Voraussetzungen) nur wenig zu tun hat. Aussie könnte jetzt sicherlich auf evolutionspsychologische Prägungen rekurrieren, die uns als Angehörigen der westlichen Hemisphäre einen Schwarzen automatisch "fremd" (und mithin "gefährlich") erscheinen lassen, anders als einen Menschen gleicher Herkunft und Hautfarbe.

Jetzt zu JOHN RAMBO und Rambo als Figur: Der Charakter hat sich ja seit dem ersten Teil enorm verändert. Spürte man in Kotcheffs Film noch die Nachwehen des New Hollywoods, wurde die Figur mit den Sequels ja einem realistischen Bezugsrahmen mehr und mehr enthoben. Im dritten Teil wird die Überhöhung des Helden vollkommen auf die Spitze getrieben. In JOHN RAMBO ist diese Figur wieder im Hier und Jetzt angekommen. Eine (wenn auch fragwürdige) Sympathieträger bleibt Rambo aber schon allein durch die Dramaturgie, die ihn zu unserer Identifikationsfigur macht, und durch seinen Stoizismus, hinter dem wir eine tiefe Verwundung erkennen können. Seine psychische Disposition lässt sich für uns wiederum aus der Kenntnis seiner persönlichen Geschichte (und also der Vorgängerfilme) ableiten: Das verleiht der Figur eine ungeheure Tragik.

Ich glaube, man kann den Film gar nicht anders sehen (es sei denn, man kann sich nicht von seinen Vorurteilen lösen oder hat eine generelle Abneigung gegen Actionfilme): Alles wird so sehr auf die bestialische Gewalt und den Tötungsrausch runtergebrochen und jeden erzählerischen Rahmens beraubt, dass es schwer fällt, darin Affirmation sehen zu wollen. JOHN RAMBO ist hochgradig diskussionswürdig, aber in seiner Radikalität ohne Konkurrenz auf seinem Gebiet.

#1661 Bastro

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Geschrieben 14. Februar 2008, 11:29

Zitat

Zu BLACK HAWK DOWN: Mir ist diese Dimension auch erst im Gespräch mit einer Freundin aufgegangen. Wie würde ein Soldat wohl eine gesichtslose schwarze Masse von Menschen, die ihm nach dem Leben trachten, sehen? Ich glaube, da von hehren Prinzipien wie der "Gleichheit aller Menschen" zu sprechen, ist ein hehres Ideal, das mit der Realität des Krieges (und unseren psychischen Voraussetzungen) nur wenig zu tun hat. Aussie könnte jetzt sicherlich auf evolutionspsychologische Prägungen rekurrieren, die uns als Angehörigen der westlichen Hemisphäre einen Schwarzen automatisch "fremd" (und mithin "gefährlich") erscheinen lassen, anders als einen Menschen gleicher Herkunft und Hautfarbe.
Das setzt natürlich voraus, daß man erstmal "erkennt", daß hier eine subjektive Perspektive vorliegt (tut sie das?). Zum anderen braucht man natürlich auch das Quentchen good-will, einem "Action-/Kriegsfilm" diese Reflexionsebene und Komplexität zuzugestehen; vermute, daran mangelt es nämlich auch oft. Aber da leistet ihr (du und der Außenseiter) ja gute Arbeit! (ohne schmeicheln zu wollen :D )

Zitat

In JOHN RAMBO ist diese Figur wieder im Hier und Jetzt angekommen. Eine (wenn auch fragwürdige) Sympathieträger bleibt Rambo aber schon allein durch die Dramaturgie, die ihn zu unserer Identifikationsfigur macht, und durch seinen Stoizismus, hinter dem wir eine tiefe Verwundung erkennen können. Seine psychische Disposition lässt sich für uns wiederum aus der Kenntnis seiner persönlichen Geschichte (und also der Vorgängerfilme) ableiten: Das verleiht der Figur eine ungeheure Tragik.
Wenn die Figur diese Reife und Gebrochenheit in sich trägt, dann steht sie natürlich den vielerorts hochgelobten Spät-/und Neo-Westernhelden in nichts nach. Vielleicht stößt ja gerade das ein paar Türen auf!

#1662 Funk_Dogg

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Geschrieben 14. Februar 2008, 11:37

Beitrag anzeigenBastro sagte am 14.02.2008, 11:29:

Zitat

Zu BLACK HAWK DOWN: Mir ist diese Dimension auch erst im Gespräch mit einer Freundin aufgegangen. Wie würde ein Soldat wohl eine gesichtslose schwarze Masse von Menschen, die ihm nach dem Leben trachten, sehen? Ich glaube, da von hehren Prinzipien wie der "Gleichheit aller Menschen" zu sprechen, ist ein hehres Ideal, das mit der Realität des Krieges (und unseren psychischen Voraussetzungen) nur wenig zu tun hat. Aussie könnte jetzt sicherlich auf evolutionspsychologische Prägungen rekurrieren, die uns als Angehörigen der westlichen Hemisphäre einen Schwarzen automatisch "fremd" (und mithin "gefährlich") erscheinen lassen, anders als einen Menschen gleicher Herkunft und Hautfarbe.
Das setzt natürlich voraus, daß man erstmal "erkennt", daß hier eine subjektive Perspektive vorliegt (tut sie das?). Zum anderen braucht man natürlich auch das Quentchen good-will, einem "Action-/Kriegsfilm" diese Reflexionsebene und Komplexität zuzugestehen; vermute, daran mangelt es nämlich auch oft. Aber da leistet ihr (du und der Außenseiter) ja gute Arbeit! (ohne schmeicheln zu wollen :D )

Ein amerikanischer Film, der von einem Konflikt handelt, in den ameriknaische Soldaten verwickelt waren, ist ja notgedrungen - also schon aus kommerziellen Erwägungen heraus - subjektiv. Was bliebe ihm auch anderes übrig? Schaut man auf die Darstellerliste, wird ja eindrucksvoll deutlich, wer hier im Fokus des Interesses steht: die amerikanischen Soldaten. Ich bezweifle, dass sich denen die Masse der Feinde anders dargestellt hat, als es im Film gezeigt wird.

Beitrag anzeigenBastro sagte am 14.02.2008, 11:29:

Zitat

In JOHN RAMBO ist diese Figur wieder im Hier und Jetzt angekommen. Eine (wenn auch fragwürdige) Sympathieträger bleibt Rambo aber schon allein durch die Dramaturgie, die ihn zu unserer Identifikationsfigur macht, und durch seinen Stoizismus, hinter dem wir eine tiefe Verwundung erkennen können. Seine psychische Disposition lässt sich für uns wiederum aus der Kenntnis seiner persönlichen Geschichte (und also der Vorgängerfilme) ableiten: Das verleiht der Figur eine ungeheure Tragik.
Wenn die Figur diese Reife und Gebrochenheit in sich trägt, dann steht sie natürlich den vielerorts hochgelobten Spät-/und Neo-Westernhelden in nichts nach. Vielleicht stößt ja gerade das ein paar Türen auf!

Das ist ja sowieso eine ganz typische Entwicklung im Männerfilm, ob das nun Western-, Gangster, Cop- oder eben der Kriegs- bzw- Actionfilm ist: der strahlende Held degeneriert im Laufe der Jahre mehr und mehr zum Eigenbrötler, dann schließlich zum solipsistischen Krüppel.

#1663 Bastro

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Geschrieben 14. Februar 2008, 11:58

Zitat

Ein amerikanischer Film, der von einem Konflikt handelt, in den ameriknaische Soldaten verwickelt waren, ist ja notgedrungen - also schon aus kommerziellen Erwägungen heraus - subjektiv. Was bliebe ihm auch anderes übrig? Schaut man auf die Darstellerliste, wird ja eindrucksvoll deutlich, wer hier im Fokus des Interesses steht: die amerikanischen Soldaten. Ich bezweifle, dass sich denen die Masse der Feinde anders dargestellt hat, als es im Film gezeigt wird.
Ja, aber ich meinte konkret: hier diese Soldaten im Kreuzfeuer. Und ja, das wird vielleicht den Erfahrungen der Soldaten entsprechen. Spontan fällt mir dazu diese eindrückliche Scharfschützen-Szene in FULL METAL JACKET ein, wo der unsichtbare Gegner plötzlich ein Individuum wird. Daß hier so ein Konflikt aufgemacht wird, bestätigt obige Vermutung.

Zitat

Das ist ja sowieso eine ganz typische Entwicklung im Männerfilm, ob das nun Western-, Gangster, Cop- oder eben der Kriegs- bzw- Actionfilm ist: der strahlende Held degeneriert im Laufe der Jahre mehr und mehr zum Eigenbrötler, dann schließlich zum solipsistischen Krüppel.
Eine Erfahrung, durch die auch jeder in seinem eigenen Leben durch muß.

#1664 Funk_Dogg

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Geschrieben 14. Februar 2008, 12:19

Beitrag anzeigenBastro sagte am 14.02.2008, 11:58:

Zitat

Ein amerikanischer Film, der von einem Konflikt handelt, in den ameriknaische Soldaten verwickelt waren, ist ja notgedrungen - also schon aus kommerziellen Erwägungen heraus - subjektiv. Was bliebe ihm auch anderes übrig? Schaut man auf die Darstellerliste, wird ja eindrucksvoll deutlich, wer hier im Fokus des Interesses steht: die amerikanischen Soldaten. Ich bezweifle, dass sich denen die Masse der Feinde anders dargestellt hat, als es im Film gezeigt wird.
Ja, aber ich meinte konkret: hier diese Soldaten im Kreuzfeuer. Und ja, das wird vielleicht den Erfahrungen der Soldaten entsprechen. Spontan fällt mir dazu diese eindrückliche Scharfschützen-Szene in FULL METAL JACKET ein, wo der unsichtbare Gegner plötzlich ein Individuum wird. Daß hier so ein Konflikt aufgemacht wird, bestätigt obige Vermutung.

Du meinst: Nimmt der Film die Perspektive der Soldaten im Kreuzfeuer ein? Nicht im Wortsinn also im Sinn einer subjektiven Kamera - wohl aber positioniert sie den Zuschauer zwischen diesen Soldaten (und nicht etwa zwischen den Somalis). Aber bevor ich zu viel sage: Ich müsste auch diesen Film dringend noch einmal und mal wieder sehen.

Beitrag anzeigenBastro sagte am 14.02.2008, 11:58:

Zitat

Das ist ja sowieso eine ganz typische Entwicklung im Männerfilm, ob das nun Western-, Gangster, Cop- oder eben der Kriegs- bzw- Actionfilm ist: der strahlende Held degeneriert im Laufe der Jahre mehr und mehr zum Eigenbrötler, dann schließlich zum solipsistischen Krüppel.
Eine Erfahrung, durch die auch jeder in seinem eigenen Leben durch muß.

JOHN RAMBO bringt da zwei Ebenen recht geschickt zusammen: die Erkenntnis, dass es keine Helden mehr gibt, und den dieser Erkenntnis folgenden Sturz in den Regress. Man könnte sagen, dass sich Stallones Rambo nun endgültig aller noch verbliebenen Fesseln der Zivilisation entledigt und seine "Bestimmung" völlig akzeptiert hat.

#1665 Bastro

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Geschrieben 14. Februar 2008, 13:21

Beitrag anzeigenFunk_Dogg sagte am 14.02.2008, 12:19:

Du meinst: Nimmt der Film die Perspektive der Soldaten im Kreuzfeuer ein? Nicht im Wortsinn also im Sinn einer subjektiven Kamera - wohl aber positioniert sie den Zuschauer zwischen diesen Soldaten (und nicht etwa zwischen den Somalis). Aber bevor ich zu viel sage: Ich müsste auch diesen Film dringend noch einmal und mal wieder sehen.

Ja, so meinte ich das. Der Film ist jedenfalls nochmal vorgemerkt.

Zitat

Das ist ja sowieso eine ganz typische Entwicklung im Männerfilm, ob das nun Western-, Gangster, Cop- oder eben der Kriegs- bzw- Actionfilm ist: der strahlende Held degeneriert im Laufe der Jahre mehr und mehr zum Eigenbrötler, dann schließlich zum solipsistischen Krüppel.

JOHN RAMBO bringt da zwei Ebenen recht geschickt zusammen: die Erkenntnis, dass es keine Helden mehr gibt, und den dieser Erkenntnis folgenden Sturz in den Regress. Man könnte sagen, dass sich Stallones Rambo nun endgültig aller noch verbliebenen Fesseln der Zivilisation entledigt und seine "Bestimmung" völlig akzeptiert hat.

Meinst du mit "Bestimmung" nun den Krieger oder den Außenseiter, der sich in sein selbstgewähltes Exil zurückgezogen hat?
Vermutlich den Einzelgänger.

Nebenbei: ist der ehemalige Held nicht gerade jenseits aller "Bestimmung" angekommen?

...aber vielleicht sollte ich mir erstmal den Film ansehen...

#1666 Funk_Dogg

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Geschrieben 14. Februar 2008, 13:52

Beitrag anzeigenBastro sagte am 14.02.2008, 13:21:

Beitrag anzeigenFunk_Dogg sagte am 14.02.2008, 12:19:

JOHN RAMBO bringt da zwei Ebenen recht geschickt zusammen: die Erkenntnis, dass es keine Helden mehr gibt, und den dieser Erkenntnis folgenden Sturz in den Regress. Man könnte sagen, dass sich Stallones Rambo nun endgültig aller noch verbliebenen Fesseln der Zivilisation entledigt und seine "Bestimmung" völlig akzeptiert hat.

Meinst du mit "Bestimmung" nun den Krieger oder den Außenseiter, der sich in sein selbstgewähltes Exil zurückgezogen hat?
Vermutlich den Einzelgänger.

Nebenbei: ist der ehemalige Held nicht gerade jenseits aller "Bestimmung" angekommen?

...aber vielleicht sollte ich mir erstmal den Film ansehen...

Die Bestimmung bezieht sich auf den Krieger: Die ersten drei Rambo-Filme handeln ja nicht zuletzt vom Versuch des Elitesoldaten, der Tötungsmaschine, wieder Mensch zu werden: In Teil 1 will er nur ein ganz normales Leben leben, während er für seine Umwelt untrennbar mit einem traumatisch aufgeladenen Krieg verbunden ist; in Teil 2 will er eine alte Schuld begleichen, um letztlich neu anfangen zu können: Das misslingt; in Teil 3 wird er erneut aus dem Exil herausgeholt. Die Worte Trautmans, der ihm immer wieder einbleut, Rambo müsse sein Schicksal akzeptieren, fallen noch auf unfruchtbaren Boden. Er kämpft - siehe Tagline - eben nicht für sich, sondern für einen Freund. Im neuen Film lässt die Vehemenz, mit der Rambo seine Lethargie aufgibt, eindeutig darauf schließen, dass er seine Essenz begriffen und angenommen hat. Die finale Einstellung (die ich jetzt nicht verrate) ist die erste wirklich versöhnliche Geste der gesamten Reihe; und das ironischerweise, nachdem Rambo sich völlig der Barbarei hingegeben hat.

#1667 Hagen

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Geschrieben 14. Februar 2008, 14:30

Ich kann deinem Review zu "Rambo" auch sehr viel abgewinnen. Schon alleine die ersten zwei Paragraphen, die das Dilemma der "seriösen" Filmkritik treffend schildern, sind ihr Geld wert. (Auch wenn der Text natürlich nichts kostet.) Das Problem der Filmkritik liegt meiner Meinung nach auch daran, dass sie Probleme hat anzuerkennen, dass ein Film wie dieser vielleicht sagt, dass Gewalt eine Lösung ist, wenn man sich mit Gewalt konfrontiert sieht, und gleichzeitig vorführt, was diese Lösung anrichtet - mit den Opfern und mit den Tätern. Vielleicht missfällt es vielen Kritikern auch einfach, wenn ein Film die These aufstellt, dass es an Orten der Gewalt nur zwei Arten von Menschen geben kann: Täter und Opfer. Für Diplomaten und Parlamentäre ist da kein Platz, was manchem vielleicht als typische US-Haltung erscheint, mir in der Art wie Stallone es voträgt aber eher mit Resignation des Alters zu tun hat, weil er klar macht, dass sowohl das Wegschauen als auch das Eingreifen Leiden nach sich ziehen.
Dass manche Kritiker dem Film Rassismus vorwerfen, lese ich dann schon gar nicht mehr, weil ich partout nicht begreifen kann, wie man Filme, die man nicht mag auch noch dadurch deskreditieren kann, dass man Unwahrheiten zu ihren vermeintlichen Fehlern dazudichtet. Oder sind diese Kritiker dann tatsächlich kurzsichtig auf 'Bild'-Zeitungsniveau, dass sie nur halbe Filme sehen?

Kleine Frage zu Rambos Tätigkeit als Schlangenfänger am Anfang: War für mich ein kleines symbolisches foreshadowing der Dinge, die da noch kommen würden -- die Schlange als Zeichen des Bösen (in dem Film zu christlicher Symbolik zu greifen, finde ich durchaus passend), Rambo als jemand, der sie bändigen kann. Zustimmung?

Über die britische Fliegerbombe denke ich übrigens auch noch nach... Sprengstoff aus Kolonialzeiten... wozu auch das Konzept des ewigen Bürgerkrieges in manchen Regionen gut passt: Die mit kleinem militärischen Aufwand aber viel Grausamkeit geführten "kleinen Kriege" (H. Münkler) die sich so an vielen Orten der Welt zutragen... und auch die Leichtigkeit mit der die Auftraggeber der christlichen Missionare die Dienste von Söldnern (teilweise Briten, wenn ich das richtig verstanden habe, womit ich wieder bei der Bombe wäre) in Anspruch nehmen, beschäftigt mich, scheint sie mir auch nicht ohne Bedeutung zu sein -- gar nicht mal als religionskritisches Statement (Frieden predigen und Söldner schicken), sondern als Spiegel der Zerrissenheit, der Unsicherheit der westlichen Menschen in solchen Fragen: Was soll man tun, wenn friedliches Handeln zu nichts führt? Militant werden? Aber das führt auch nur zu weiterem Leiden. Darf man einem Film wie "Rambo" zugestehen, dass er Gewalt nicht verherrlicht, sondern in seiner Aussage eben so unschlüssig ist, wie die Weltpolitik auch? (Und überhaupt: Verherrlicht "Soldier Blue" Genozid an Indianern?)

Schlussendlich noch der Hinweis, dass ich "James Ryan" (dessen "Botschaft" ja auch eine Spur Ratlosigkeit trägt und keinesfalls so platt und eindimensional ist, wie manche Kritiken glauben machen, die viel zu schnell und reflexartig im Spielbergismus- und (vermeintlichen)-US-Patriotismus-Kritisieren versumpfen) ebenso im Hinterkopf hatte, wie "Apocalypse Now".

Also nochmal: Sehr feiner erster Eindruck. (Mehr kommt doch hoffentlich noch.)

___

Edit, bzgl. deiner letzten Antwort: Das Schlussbild, das ich hier auch nicht spoilern will, ist doch übrigens auch so etwas, bei dem ich unter dem versöhnlichen Ton etwas anderes lauern sehe... weil.. wie sag ich's ohne Spoiler... es trotz der enorm langen Dauer nicht nach Ankunft aussieht...

Bearbeitet von Hagen, 14. Februar 2008, 14:37.


#1668 Funk_Dogg

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Geschrieben 14. Februar 2008, 15:03

Beitrag anzeigenHagen sagte am 14.02.2008, 14:30:

Ich kann deinem Review zu "Rambo" auch sehr viel abgewinnen. Schon alleine die ersten zwei Paragraphen, die das Dilemma der "seriösen" Filmkritik treffend schildern, sind ihr Geld wert. (Auch wenn der Text natürlich nichts kostet.) Das Problem der Filmkritik liegt meiner Meinung nach auch daran, dass sie Probleme hat anzuerkennen, dass ein Film wie dieser vielleicht sagt, dass Gewalt eine Lösung ist, wenn man sich mit Gewalt konfrontiert sieht, und gleichzeitig vorführt, was diese Lösung anrichtet - mit den Opfern und mit den Tätern. Vielleicht missfällt es vielen Kritikern auch einfach, wenn ein Film die These aufstellt, dass es an Orten der Gewalt nur zwei Arten von Menschen geben kann: Täter und Opfer. Für Diplomaten und Parlamentäre ist da kein Platz, was manchem vielleicht als typische US-Haltung erscheint, mir in der Art wie Stallone es voträgt aber eher mit Resignation des Alters zu tun hat, weil er klar macht, dass sowohl das Wegschauen als auch das Eingreifen Leiden nach sich ziehen.
Dass manche Kritiker dem Film Rassismus vorwerfen, lese ich dann schon gar nicht mehr, weil ich partout nicht begreifen kann, wie man Filme, die man nicht mag auch noch dadurch deskreditieren kann, dass man Unwahrheiten zu ihren vermeintlichen Fehlern dazudichtet. Oder sind diese Kritiker dann tatsächlich kurzsichtig auf 'Bild'-Zeitungsniveau, dass sie nur halbe Filme sehen?

Erst einmal: Vielen, vielen Dank! :)

Lustig, dass mir gerade der erste Paragraf einen bösen Kommentar von Mr. Vincent Vega eingehandelt hat. :D

Ich denke, die Blindheit der Kritik für die Untiefen des Actionfilms liegt in dessen vordergründiger Oberflächlichkeit begründet: Ein Film, in dem etwas kaputt gemacht wird, darf eben nicht gleichzeitig konstruktiv sein. JOHN RAMBO ist natürlich ein Film, der es geradezu auf Konfrontation und Ablehnung angelegt hat: Insofern sind diese Reaktionen auch wieder verständlich. Sie sind Ausdruck einer Verunsicherung und Angst: Man will diese Filme nicht an sich heranlassen. Deswegen wird ja auch immer schnell auf deren vermeintliche Realitätsferne verwiesen.

Beitrag anzeigenHagen sagte am 14.02.2008, 14:30:

Kleine Frage zu Rambos Tätigkeit als Schlangenfänger am Anfang: War für mich ein kleines symbolisches foreshadowing der Dinge, die da noch kommen würden -- die Schlange als Zeichen des Bösen (in dem Film zu christlicher Symbolik zu greifen, finde ich durchaus passend), Rambo als jemand, der sie bändigen kann. Zustimmung?

Darüber habe ich auch nachgedacht, war mir letztlich aber nicht ganz klar, inwiefern diese Symbolik wirklich stichhaltig ausgewertet werden könnte. Das Bild ist ja so klar belegt, dass man es eigentlich gar nicht mehr interpretieren muss. Für mich stellte Rambos neuer Job vor allem eine extrem unsinnige Aufgabe dar, vor allem im Vergleich zu seinen wohltätigen Hilfsarbeiten in Teil 3, mit denen er sich ja auch als wertvolles Mitglied einer Gemeinschaft re-etablieren wollte.

Beitrag anzeigenHagen sagte am 14.02.2008, 14:30:

Edit, bzgl. deiner letzten Antwort: Das Schlussbild, das ich hier auch nicht spoilern will, ist doch übrigens auch so etwas, bei dem ich unter dem versöhnlichen Ton etwas anderes lauern sehe... weil.. wie sag ich's ohne Spoiler... es trotz der enorm langen Dauer nicht nach Ankunft aussieht...

Über das Ende denke ich immer noch nach, vor allem in Hinblick auf einen wohl schon geplanten fünften Teil. Ich werde wohl erst nach der nächsten Sichtung genau wissen wohin damit.

#1669 Schischa

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Geschrieben 18. Februar 2008, 11:49

Zitat

Filme von Don Siegel
:love:

Wird das eine Komplettschau?

#1670 Funk_Dogg

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Geschrieben 18. Februar 2008, 11:50

Beitrag anzeigenSchischa sagte am 18.02.2008, 11:49:

Zitat

Filme von Don Siegel
:love:

Wird das eine Komplettschau?

Mensch, Schischa, lies doch erstmal den Text! :rolleyes:

Nein, leider nicht. ;)

#1671 Der Außenseiter

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Geschrieben 18. Februar 2008, 11:59

Beitrag anzeigenFunk_Dogg sagte am 14.02.2008, 10:56:

Zu BLACK HAWK DOWN: Mir ist diese Dimension auch erst im Gespräch mit einer Freundin aufgegangen. Wie würde ein Soldat wohl eine gesichtslose schwarze Masse von Menschen, die ihm nach dem Leben trachten, sehen? Ich glaube, da von hehren Prinzipien wie der "Gleichheit aller Menschen" zu sprechen, ist ein hehres Ideal, das mit der Realität des Krieges (und unseren psychischen Voraussetzungen) nur wenig zu tun hat. Aussie könnte jetzt sicherlich auf evolutionspsychologische Prägungen rekurrieren, die uns als Angehörigen der westlichen Hemisphäre einen Schwarzen automatisch "fremd" (und mithin "gefährlich") erscheinen lassen, anders als einen Menschen gleicher Herkunft und Hautfarbe.
Und Du weißt ja auch, wie sehr ich den Film wegen seiner spekulativen Ausbeutung dieses Prinzips verabscheue. Eingefügtes Bild

Beitrag anzeigenHagen sagte am 14.02.2008, 14:30:

Ich kann deinem Review zu "Rambo" auch sehr viel abgewinnen. Schon alleine die ersten zwei Paragraphen, die das Dilemma der "seriösen" Filmkritik treffend schildern, sind ihr Geld wert. (Auch wenn der Text natürlich nichts kostet.) Das Problem der Filmkritik liegt meiner Meinung nach auch daran, dass sie Probleme hat anzuerkennen, dass ein Film wie dieser vielleicht sagt, dass Gewalt eine Lösung ist, wenn man sich mit Gewalt konfrontiert sieht, und gleichzeitig vorführt, was diese Lösung anrichtet - mit den Opfern und mit den Tätern. Vielleicht missfällt es vielen Kritikern auch einfach, wenn ein Film die These aufstellt, dass es an Orten der Gewalt nur zwei Arten von Menschen geben kann: Täter und Opfer. Für Diplomaten und Parlamentäre ist da kein Platz, was manchem vielleicht als typische US-Haltung erscheint, mir in der Art wie Stallone es voträgt aber eher mit Resignation des Alters zu tun hat, weil er klar macht, dass sowohl das Wegschauen als auch das Eingreifen Leiden nach sich ziehen.
Das ist ein wirklich altes Problem beim Action-, bzw. aktionsbetonten Männerfilm, dass Signifikat und Signifikant immer in einen Topf geworfen werden. Ähnliches gilt für den Horrorfilm, vor allem dem gewaltorientierten, modernen Horrorfilm seit den 1960ern. Die Geburtstunde der Problematik des Actionkinos lässt sich im Grunde schon beim film noir finden, wurde aber forciert, als die Welt plötzlich Farbe hatte und das Blut rot war. Regisseure wie Aldrich, Peckinpah, Fuller oder eben Siegel haben dies inszeniert wie auch thematisiert. Das Actionkino seit den 1980ern ist einen Schritt zurückgegangen, eben reaktionär, und lässt den Anti-Helden der 1960er und 1970er Jahre plötzlich wieder gewinnen, oder ihn zumindest seine Aufgabe erfüllen. Deswegen ist RAMBO in seiner Post-New-Hollywood-Atmosphäre auch so schön bissig. Die Aufgabe, welche die Hauptfigr erfüllen muss, bringt in einem Nicht-Kriegsgebiet nur Zerstörung. Stallone war in den geschmähten Rambo-Fortsetzungen zumindest clever genug, diese Stimmung am Ende beizubehalten. Zumindest bei der direkten Fortsetzung.

Wünsch Dir viel Spaß bei Deiner Siegel-Werkschau, Funk. :) Vor allem DER TOD EINES KILLERS wird Dir die Augen öffnen. Der hat für das moderne Gangsterkino eigentlich eine ähnliche Bedeutung wie ROCKY III - DAS AUGE DES TIGERS für den gesamten Inszenierungsstil der 80er und 90er Jahre. Nur hat man das, wie auch bei ROCKY III, heute völlig vergessen.

Bearbeitet von Der Außenseiter, 18. Februar 2008, 13:02.

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."


#1672 Schischa

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Geschrieben 18. Februar 2008, 12:06

Beitrag anzeigenFunk_Dogg sagte am 18.02.2008, 11:50:

Beitrag anzeigenSchischa sagte am 18.02.2008, 11:49:

Zitat

Filme von Don Siegel
:love:

Wird das eine Komplettschau?

Mensch, Schischa, lies doch erstmal den Text! :rolleyes:

Nein, leider nicht. ;)

Huch, den Einführungstext hab ich glatt überlesen :nocomment:

#1673 pasheko

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Geschrieben 18. Februar 2008, 12:14

@ BODY SNATCHERS:
Da gibt es interessanterweise ja auch genau die umgekehrte Interpretation, daß der Film nicht vor dem Kommunismus, sondern der Hetzjagd ala McCarthy warnen möchte - da wurden ja schließlich auch "Andersdenkende" verteufelt und auf Gleichförmigkeit gemacht...

#1674 Der Außenseiter

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Geschrieben 18. Februar 2008, 12:35

Beitrag anzeigenpasheko sagte am 18.02.2008, 12:14:

@ BODY SNATCHERS:
Da gibt es interessanterweise ja auch genau die umgekehrte Interpretation, daß der Film nicht vor dem Kommunismus, sondern der Hetzjagd ala McCarthy warnen möchte - da wurden ja schließlich auch "Andersdenkende" verteufelt und auf Gleichförmigkeit gemacht...
Diese Interpretation erschien mir auch immer als die Schlüssigere. Vor allem im Hinblick auf das ursprüngliche Ende. Der Film lässt sich wirklich gut in beide Richtungen lesen und wird damit im Grunde wieder ein Film über die Angst vor De-Individualisierung an sich. In einer individuo-zenrierten Gesellschaft wie der amerikanischen ja immer gerne eines der Angst- und Paranoia-Themen.

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#1675 Funk_Dogg

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Geschrieben 18. Februar 2008, 12:53

Beitrag anzeigenDer Außenseiter sagte am 18.02.2008, 12:35:

Beitrag anzeigenpasheko sagte am 18.02.2008, 12:14:

@ BODY SNATCHERS:
Da gibt es interessanterweise ja auch genau die umgekehrte Interpretation, daß der Film nicht vor dem Kommunismus, sondern der Hetzjagd ala McCarthy warnen möchte - da wurden ja schließlich auch "Andersdenkende" verteufelt und auf Gleichförmigkeit gemacht...
Diese Interpretation erschien mir auch immer als die Schlüssigere. Vor allem im Hinblick auf das ursprüngliche Ende. Der Film lässt sich wirklich gut in beide Richtungen lesen und wird damit im Grunde wieder ein Film über die Angst vor De-Individualisierung an sich. In einer individuo-zenrierten Gesellschaft wie der amerikanischen ja immer gerne eines der Angst- und Paranoia-Themen.

Klaro, der McCarthyanismus war ja seinerseits der reaktionäre backlash auf die vermeintliche kommunistische Bedrohung ...

#1676 Tommy The Cat

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Geschrieben 19. Februar 2008, 11:47

Schöner Beitrag zu den Bodysnatchers! :)

Deine Don-Siegel-Reihe werde ich mit Interesse verfolgen, weil ich bisher noch keinen schlechten Film von ihm gesehen habe. Allerdings kenne ich auch nur 5 oder 6. Vielleicht stoße ich noch auf den ein oder anderen interessanten Film durch die Lektüre deines FTB.

#1677 Funk_Dogg

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Geschrieben 19. Februar 2008, 12:13

Beitrag anzeigenTommy The Cat sagte am 19.02.2008, 11:47:

Schöner Beitrag zu den Bodysnatchers! :)

Deine Don-Siegel-Reihe werde ich mit Interesse verfolgen, weil ich bisher noch keinen schlechten Film von ihm gesehen habe. Allerdings kenne ich auch nur 5 oder 6. Vielleicht stoße ich noch auf den ein oder anderen interessanten Film durch die Lektüre deines FTB.

Davon gehe ich aus. :)

#1678 Hagen

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Geschrieben 24. Februar 2008, 18:56

Zu Eddie Murphy's "Raw" wollte ich nur noch nachtragen, dass du dir den "falschen" Film herausgepickt hast: "Delirious", Murphy's Konzertfilm # 1, hat all die pophistorischen Quellqualitäten und Absonderlichkeiten (Homophobe Witze, während M. selbst im körperbetonten Lederdress über die Bühne wirbelt) , die du "Raw" zu Recht attestierst, aber einen riesigen Vorteil: Er ist viel lustiger. Ist sicher eine Geschmacksfrage, aber "Raw" wirkt ein bisschen wie ein Nachklapp und lauwarmer Aufguss. Und mindestens für Murphy's James Brown Parodie muss man den ersten Film mal gesehen haben.

#1679 Funk_Dogg

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Geschrieben 25. Februar 2008, 10:19

Beitrag anzeigenHagen sagte am 24.02.2008, 18:56:

Zu Eddie Murphy's "Raw" wollte ich nur noch nachtragen, dass du dir den "falschen" Film herausgepickt hast: "Delirious", Murphy's Konzertfilm # 1, hat all die pophistorischen Quellqualitäten und Absonderlichkeiten (Homophobe Witze, während M. selbst im körperbetonten Lederdress über die Bühne wirbelt) , die du "Raw" zu Recht attestierst, aber einen riesigen Vorteil: Er ist viel lustiger. Ist sicher eine Geschmacksfrage, aber "Raw" wirkt ein bisschen wie ein Nachklapp und lauwarmer Aufguss. Und mindestens für Murphy's James Brown Parodie muss man den ersten Film mal gesehen haben.

Kann durchaus sein: Murphy erwähnt DELIRIOUS ja auch zu Beginn von RAW. Wenn DELIRIOUS noch lustiger ist, werde ich ihn mir wohl ansehen müssen, denn ich habe mich auch bei RAW schon am Boden gekugelt. Dass ich ihn gesehen habe war eh nur Zufall: Bin beim Surfen auf Youtube auf den Film gestoßen.

#1680 Howie Munson

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Geschrieben 29. Februar 2008, 18:14

zu AND NOW THE SCREAMING STARTS schreibst du

Zitat

Nicht Roy Ward Bakers bester, aber etwas, was man gern mitnimmt.

Da mir der Filme sehr gut gefallen hat, wollte ich mal fragen, was du von ihm noch empfehlen kannst. Scheinst dich da ja guit auszukennen!

btw: dein Text zum Film liest sich sehr unterhaltsam! :P





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