Kasi sagte am 23.04.2007, 22:51:
Funk_Dogg sagte am 23.04.2007, 22:21:
Verdammt clever, was?
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Ja. Für mich nun aber enttäuschend
Wie jetzt?
FakeShemp sagte am 23.04.2007, 23:51:
@ Horschtel
Zitat
Auf dem Fernsehschirm verliert Roths Film einiges an Wirkung, was im Kino noch fies und schockierend daherkam, wirkt an einem Sonntagmittag im Kleinformat enttäuschend banal. Keine Spur von Terror.
Den Film finde ich gar nicht mal so gut, aber Deine Bemerkung ist für mich dennoch interessant, da es mir genauso ging. Ich glaube ja nicht, dass es am Kleinformat liegt, dass Hostel im Terror-Teil beim zweiten Durchgang nicht mehr sonderlich funzt, sondern schlicht deswegen, weil man weiß, was passieren wird. Das Nervenaufreibende beim ersten Durchgang ist, dass man nicht weiß, wie weit der Film noch gehen wird und so das Gefühl des Ausgeliefertseins (bei den Charakteren und beim Zuschauer) regiert, ein ganz wesentlicher Bestandteil von solchen Werken. Diese können zunächst mal ziemlich stressen und dann ist die Luft komplett raus. Mir ging das auch bei anderen Filmen diesen Schlages schon so. Ausnahme ist sowas wie "TCM" vielleicht, weil da so viel passiert und im Prinzip doch fast nichts gezeigt wird, so dass man ihn auch nicht überwinden kann. Dem Vorstellungsvermögen bleibt alles offen. Da ist jeder Durchgang sozusagen das erste Mal.
Das spielt natürlich immer eine Rolle - zu deiner Seherfahrung von TCM möchte ich dir beipflichten -, in HOSTEL war es aber weniger die Suspense, die für mich nicht mehr funktionierte, sondern ganz klar die Bilder. Das kam im Kino alles deutlich härter (wohl auch, weil man nicht so genau wusste, was einen erwartet) als inne Glotze.
Im Blog von Bordwell gab es kürzlich übrigens einen interessanten Text zur Frage, warum Suspense auch dann noch funktioniert, wenn man den Ausgang schon kennt. Hintergrund ist ein ganz ähnliches Phänomen wie das Angstgefühl, wenn man an einem Abgrund steht: Man weiß, dass man nicht herunterfällt, stellt sich aber vor, dass es passiert. Das spielt sich alles gar nicht auf einer rationalen Ebene ab - auf der man eben weiß, das der Held überlebt -, sondern auf einer sehr viel tieferen emotionaleren, auf der die Empathie wirkt und man sich vorstellt, er würde sterben.
Der Außenseiter sagte am 23.04.2007, 23:58:
Gratulation zu Deinem NETWORK-Eintrag.
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Danke!