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Die Abhandlung des Ippolit - Filmforen.de

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Die Abhandlung des Ippolit


169 Antworten in diesem Thema

#1 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 21:39

Après moi le déluge!


American Graffiti | 01.01. | TV

von george lucas habe ich nie sonderlich viel gehalten und ehrlich gesagt habe ich mir um 2 uhr nachts auch nicht mehr erhofft, als einen weiteren teenie-kultfilm auf der liste abhaken zu können.
umso überraschter war ich, als sich statt der üblichen teenie klischees nach und nach ein großer film über das abschiednehmen entfaltete. abschied von einem kleinen mädchen, in das man sich trotz des alterunterschiedes und der kindlichen allüren verliebt. obwohl man weiß, dass diese schranken nie überwunden werden können tut es weh, wenn sie geht. abschied von den freunden und letzlich abschied von der jugendzeit und dem ort der kindheit. nur einer übersteht ihn unbeschadet: der george lucas verschnitt und dieser wird letzten endes autor.

der abspann schildert das schicksal der zurückgebliebenen, unvollendeten, diese werden versicherungsangestellte oder sterben durch ein autorennen, für das sie längst zu alt sind...nur für das blonde mädchen interessiert sich, sobald es dem attraktiven jugendalter entwachsen ist, keiner mehr...nicht einmal george lucas.

#2 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 21:42

Das Mädchen Keetje Tippel | 01.01. | VHS

nach flesh & blood war dies erst der 2te holländische film von paul verhoeven, den ich bisher gesehen habe...und was für einer. bereits in flesh & blood ging mir verhoevens gnadenlose darstellung von menschlichem leid und armut ziemlich an die nieren, hier kommt noch dazu, dass sich diese menschen gegenseitig das schlimmste leid antun und vor allem ein junges mädchen zeugin all dieses elends wird. (ich habe erst im abspann erfahren, dass es sich um die verfilmung einer autobiografie handelt) sei es nun der umgang der wäscherinnen, welche sich am giftigen reinigungsmittel die schlimmsten verbrennungen und krankheiten holen und doch noch aufeinander rumhacken, die mutter, die ihre keetje in die prostitution schickt und den ersten lohn für eine wurst ausgiebt, die sie ganz alleine verspeist oder das mädchen, welches alleine im bett stirbt, während alle anderen singen und tanzen- jedesmal war ich den tränen nahe.

das keetje schließlich einen reichen mann bekommt, nur weil sie zufällig schön aussieht, ist auch nicht gerade fair, aber gegönnt habe ich es ihr trotzdem...von herzen.

#3 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 21:42

3000 Miles to Graceland | 01.01. | VHS

"zwei klischees sind lächerlich, hundert klischees sind ergreifend" umberto eco

naja, ergreifend ist vielleicht zu hoch gegriffen für dieses machwerk, aber herrlich naiv und auch noch stolz darauf...das macht ihn gleich sympathisch (im gegensatz zu wirklich schlechten filmen wie love and a 45, der sich einbildet, er könnte das vorbild erreichen oder gar übertreffen) noch dazu geht er mit einem gespür für hipness ans werk, welches sich beinahe mit dem des großen vorbildes tarantino messen kann, immerhin orientieren sich beide dem trend entsprechend am asiatischen kino:
in kill bill wird die bitch aus battle royale zu sehen sein, während die skorpionszene aus crime is king beinahe schon einem miike entsprungen zu sein scheint.
auch die shoot outs gehört mit zum besten, was das us-kino seit langem zu bieten hatte- dass duell zwischen costner und dem "cowboy" habe ich gleich zu einer meiner lieblingsszenen des jahres gekürt und das finale in bester wild bunch manier ist auch klasse.
würde der durchgestylte look nicht ab dem moment, in dem die handlung den wüstenschauplatz verlässt, über den haufen geworfen und wäre der versuch, den pappkameraden von protagonisten tiefe zu verleihen nicht so kläglich gescheitert, hätten wir es mit einem kultfilm der besonders niederträchtigen art zu tun....

#4 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 21:53

Love & Death | 01.01. | VHS

Eingefügtes Bild

ich war vielleicht 12 oder 13 jahren alt, als ich durch meine eltern das erste mal mit woody allen konfrontiert wurde...wahrscheinlich habe ich nur die hälfte verstanden, aber ich fand ihn trotzdem ziemlich witzig, diesen humor der den erwachsenen vorbehalten zu sein schien. schon der komische titel: "der stadtneurotiker"

kurze zeit später kam dann noch manhatten und dann jahre lang nichts mehr...woody allen ist für hippiefossile, militante veganer und frauen, die bibelstunden besuchen, schwedenpullover tragen und eine weizenallergie haben.
bananas hat an dieser meinung doch ein wenig gerüttelt, doch allen erschien mir immer noch eine verklemmte, notgeile witzfigur zu sein, die es auf kleine kinder abgesehen hat. erst nachdem ich zelig gesehen hatte, war ich endgültig bereit für love & death: wahrscheinlich habe ich wieder nur die hälfte aller anspielungen verstanden (so viele russen habe ich in den 5 jahren nicht gelesen...außer dostojewskij), aber das hat mich nicht davon abgehalten, keine einzige lachpause einzulegen. es ist passiert: ich mag woody allen- vielleicht sollte ich doch wieder fleisch essen

#5 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 21:53

Heat | 01.01. | DVD

die lobeshymnen auf diesen film kann ich mir eigentlich sparen, er erreicht zwar nicht ganz die epische größe eines the wild bunch oder the deer hunter, nicht zuletzt, weil die charaktere doch alle etwas zu glattgeschliffen und vertraut sind, doch eine schönere geschichte über freundschaft, einsamkeit und die zarten ansätze einer verzweifelten liebe hat es seitdem nicht mehr gegeben.

nie habe ich am ende eines films so mitgefiebert, ob der (/mein) hauptprotagonist überlebt und zu seiner geliebten zurückkehrt...nie war ich mehr enttäuscht.

#6 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 21:54

Phantom of the Paradise | 01.01. | VHS

angeblich de palmas variante der rocky horror picture show...der vergleich hinkt allerdings gewaltig, da eigentlich nur eine szene parallelen aufweist (was nicht heisen soll, dass ich rocky horror besser finde). der anfang ist recht vielversprechend, beknackte musik, noch beknacktere musiker und reichlich überdrehte kritik an den ach-so üblen machenschaften großer musikkonzerne. doch dann geht die mischung aus faust, phantom der oper und troma spezialeffekten doch recht schnell und sleazig zugrunde.

ich fand allerdings auch dressed to kill so schmierig und ekelig, dass ich ihn bis heute nicht vollständig gesehen habe...

#7 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 21:54

Alexander Nevskij| 02.01 | VHS

beeindruckt war ich von den massen an statisten, die auch heute noch jede lord of the rings-pixelarmee in den schatten stellen und von der stellenweise äußerst dynamische kameraführung, welche schon damals auf eine unmittelbare wirkung der schlacht abzielte, was spielberg durch private ryan ungleich dillettantischer im us-kino zu etablieren versuchte und von jackson natürlich sofort verinnerlicht wurde. selbst die patriotischen scheußlichkeiten haben sich bis heute gehalten, nur sind aus frauen kinder geworden...

#8 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 21:55

Year of the Dragon| 02.01 | VHS

um michael ciminos film gerecht zu werden, bräuchte es mehr als einen kurzen tagebucheintrag, so will ich mich auf eine kleine liebeserklärung beschränken: auch beim 2ten mal war ich tief beeindruckt von der vielschichtigkeit der charaktere, der von vielen erfahrungen zeugenden einsicht des regisseurs in seine protagonisten und der epischen größe, welche seitdem kaum ein zweiter amerikanischer film erreicht hat.

#9 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 21:55

Jackie Brown | 04.01. | VHS

lange ist es her, dass ich ihn unter recht unvorteilhaften umständen das erste mal gesehen habe...inzwischen habe ich schon von einigen gehört, dass es sich gar um tarantinos besten handelt und die zeit schien mir reif für ein widersehen.
wie damals schon habe ich den flow als recht unterhaltsam empfunden, die anspielungen auf the killer verstehe ich inzwischen auch und überhaupt war das ein film der lässig an mir vorüberzog. des öfteren habe ich gelesen, dass tarantino hier einen reifen film über das altern abgeliefert hätte...ja, er behandelt seine darsteller mit respekt, beinahe hat man den eindruck er wäre immer noch scharf auf die überreife pam grier, die er ständig aus allen erdenklichen perspektiven zeigt. von tiefe würde ich allerdings nicht sprechen.

im nachhinein betrachtet, leben eigentlich alle filme tarantinos von dieser cool dahinfließenden inszenierung und einigen augenzwinkernden anspielungen. vielleicht mag ich die anderen beiden nur deshalb lieber, weil meine kenntnisse im blaxploitation bereich recht gering sind. ob ich das nur wegen tarantino ändern sollte?

#10 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 22:09

Fear and Loathing in Las Vegas | 04.01. | VHS

"ich habe diese schweine in easy rider gesehen, aber ich wollte nicht glauben, daß es sie wirklich gibt"
raoul duke

ein völlig unterbewertetes meisterwerk, dass traurigerweise in den händen kiffender teenager gelandet ist. terry gilliam hat mit brazil den einzigen film abgeliefert, der als kafka verfilmung bestand hat und hier zeigt er ein weiteres mal, was der begriff "verfilmung" eigentlich bedeutet.

fear and loathing ist nicht der auf film gebannte exzess irgendwelcher drogenfreaks, die sich wie schweine betragen, sondern handelt von der hoffnungslosen suche zweier verlorener, die von der zeit überholt wurden. paranoid und ängstlich haben sie es sich dennoch zur aufgabe gemacht ins herz des großen feindes vorzustoßen und dringen immer tiefer vor in die hölle, welche las vegas heißt.

oft wird behauptet, der film hätte keine höhepunkte, keinen spannungsaufbau...das ist richtig, denn der ganze film ist ein einziger, 2 stunden überdauernder höhepunkt. kultszene wird an kultszene gereiht, wobei die wahrnehmung sowohl auf inhaltlicher als auch auf formaler ebene dauerstrapaziert wird.
vergleichbar höchstens mit miikes ichi the killer oder godards week end.

ich hoffe immer noch auf eine verfilmung von hunter s. thompsons rum diary...


edit:
"Sam Peckinpah's Ride the High Country - love that - and The Wild Bunch. Because they're great romantic pieces about people whom time has passed, people who are set in their ways and it's too late to change. They can't adapt, and ultimately they die. That's dealing with things on a very high mythic level."
terry gilliam

#11 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 22:10

Kikujiros Sommer | 06.01. | arte

(zuerst will ich vor der deutschen synchronisation warnen, welche versucht takeshis "gespaltene persönlichkeit" durch eine bekloppte komikerstimme in die humorige richtung zu drängen...dadurch gerät das gleichgewicht zwischen "beat" takeshi und takeshi kitano völlig durcheinander.)

kikujiros sommer erzählt von der reise eines kleinen jungen, der das ursprüngliche ziel, seine mutter zu finden verfehlt und doch neue freunde findet. nur ist dieser junge eben nicht der kleine masao, wie man zuerst meinen möchte, sondern takeshi selbst. nicht umsonst heißt der film "kikujiros sommer".

ein film über die kindliche freude am spiel, am ausgelassen sein, ja selbst an der inszenierung einer freude für andere.
dabei waren es in kitanos filmen schon immer die erwachsenen, welche den meisten spaß am spiel haben, während die kinder oft etwas verwirrt zusehen.

takeshi bleibt in seinen filmen stets ein außenseiter, der oft nur so lange unter den anderen weilt, bis seine jeweilige aufgabe erledigt ist, dann stirbt er, meistens gemeinsam mit seinen opfern.
selbst die liebe einer frau konnte ihn in sonatine nicht davon abhalten, sich
letztendlich selbst zu erschießen, eine notlösung, denn alle gegner lagen bereits tot am boden.
kikujiro endet anders, als ihn masao verläßt schaut er schon wieder so traurig in die kamera, dass man bereits den selbstmord ahnt, doch dieser bleibt aus...seine aufgabe, sich um masao zu kümmern, ist noch nicht beendet.

takeshis inszenierung zielt nicht darauf ab, eine geschichte im eigentlichen sinne zu erzählen, die in einzelne episoden unterteilte handlung besteht vielmehr aus vielen kleinen, sanft eingefangenen momenten, wobei die kamera oftmals lange an einer stelle verharrt, als wolle sich der film auf das soeben geschehene besinnen, ja beinahe nachtrauern. könnte ich dessen filme besser leiden und gäbe es nicht ganz gravierende unterschiede würde ich beinahe behaupten, kikujiro erinnert an die filme jacques tatis.

joe hisaishis score ist wie immer wunderschön und verleiht dem ganzen poetische tiefe.

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#12 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 22:11

Twin Peaks -Pilot + Episode 1| 13.01.2003 | DVD

wenn man im jahre 1990, so wie ich, noch als 6jähriger abc schütze auf dem spielplatz zugange war, hatte man leider keine chance am kult um twin peaks teilzuhaben. ich tröste mich damit, oneliner wie "black as midnight on a moonless night" nun ohne synchronisations bedingte verfremdungen vernehmen zu dürfen und halte meinen eignen, kleinen kult mit einer alternativen tasse instant cappuccino ab- "sweet as marshmallows on a wooden stick"

#13 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 22:11

Star Trek Nemesis | 17.01 | Kino Gloria

wenn man schon mal die chance hat, mit einem echten star trek fan ins kino zu gehen, der seinen phaser griffbereit im gütel stecken hat und außerdem die kino karte zahlt, sollte man die gelegenheit nutzen -so dachte ich zumindest.


es gibt filme über die man sich wirklich aufregen könnte, wenn man nicht genau wüsste, dass sie außer einigen, dem medium fremden, fans onehin keiner mehr ernst nimmt.

ich will es trotzdem versuchen, auch wenn es wie schon bei lord of the rings, star wars, matrix und indiana jones einer leichenfledderei gleich kommt...

abgesehen von der handlung, die man so schon unzählige male in jeder sci-fi serie mitverfolgen konnte, dem billigen tv-look und den wirklich peinlichn zitaten (ein fremder planet wird ganz im stile von pitch black per gelbem filter erzeugt, die actionszenen gleichen dem schachtgeballere aus sw episode 4 und die alien anspielung ist auch schön dilletantisch) sind es diese absolut widerwärtigen helden, die mich angeekelt haben.
jean-luc picard ist der schlimmste nazi seit ethan edwards...eigentlich noch schlimmer, denn edwards war zwar ein selbstgerechter einzelkämpfer, doch er sah sich nie als gesellschaftsfähig an. picard sieht sich als teil und anführer einer gruppe und als solcher fordert er schonmal kalt lächelnd dass sich ein crewmitglied noch einmal vergewaltigen lässt, um für seine gute sache zu kämpfen. das er am ende alleine loszieht um den weltuntergang zu verhindern ist nur konsequent.
die restliche crew ist ein trauriger haufen, der selbst beim sex nicht mehr als alglatte small talk sätze heraus bekommt...eisige kälte herrscht auf diesem schiff, sie alle sind gefangen in einer förmlichen uniform.
data opfert sich letzten endes für seine crew und den fortbestand der erde. alles was man ihm nach hunderten von star trek folgen vergönnt ist eine verlogene weinglas sabberei, bei der jeder ein kleines anekdötchen ablässt und die frau ein paar tränchen vergießt. nach dem prinzip der serie wird er dann sogleich durch einen klon ersetzt...natürlich durch den lächelnden nazi-picard. selbst die star trek-fans werden hier auf übelste betrogen...nur merken es diese längst nicht mehr.

#14 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 22:14

Heaven's Gate | ? | DVD

ganz groß- ciminos meisterwerk.

#15 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 22:17

Dobermann | ? | DVD

<_<

was für ein peinlicher mist

#16 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 22:31

Die unbarmherzigen Schwestern | 27.01.03 | Kino Atelier am Bollwerk


dank der gruppe die sich überraschend
zusammengefunde hatte, wurde der kinobesuch zur tortur. ein besonders christlicher, der bei den
etwas heftigeren szenen zu beten anfing war da noch das kleinste übel.
Vermutlich tue ich dem film unrecht, da mein blick getrübt wurde, doch mit zunehmender dauer habe ich den film als inkonsequent empfunden.
Die handkamera vermittelte zwar manches mal eine sehr intensive nähe zu den protagonisten, aber es war eben kein irreversible. das tägliche ritual war zwar schrecklich eintönig und deprimierend, aber es wirkte eben nicht so trostlos wie in den 120 tagen von sodom. Die behandlung der frauen war zwar grausam und ging manches mal an die nieren, aber es war eben nicht so schlimm wie die ereignisse in keetje tippel.

hier war kein wille vorhanden, den zuschauer wirklich zu erschrecken...stattdessen lauwarme spielberg quengeleien wie der bis zum unerträglichen widerholte satz “sie sind kein mann gottes”...und diese blöden freeze frames am ende, natürlich ergänzt um den werdegang der einzelnen protagonisten, was dem ganzen einen spielbergschen hauch von epik verleihen soll- ich habe ja schon immer gesagt, dass er schuld ist an allem was schlecht ist, am heutigen kino :D

Die anfangsszene ist im gedächtnis rekonstruiert allerdings ganz großartig, obwohl ich das im
kino nicht so wahrgenommen habe...vielleicht gebe ich ihm eines tages eine zweite chance.

#17 StephenDedalus

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Geschrieben 05. Februar 2003, 22:41

Suspicion | 2.02.03 | TV


was soll ich denn über die filme hitchcocks, außer vielleicht, dass ich sie vor allem aufgrund ihres dämlichen humors schätze, noch sagen? ;)

#18 StephenDedalus

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Geschrieben 09. Februar 2003, 00:22

Join Security Area | 8.02.03 | DVD

verlaberter tom clancy-scheiss

#19 StephenDedalus

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Geschrieben 09. Februar 2003, 00:25

Wild Zero | 8.02.03 | DVD

in der entsprechenden gesellschaft kann dieser film äußerst spaßig sein, doch die gesellschaft heute war alles andere als entsprechend... :kotz:

#20 StephenDedalus

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Geschrieben 15. Februar 2003, 14:48

Cannibal Holocaust | 9.02.03 | DVD


die kulturmenschen wühlen im urschlamm

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Das dieser film eine solche ablehnung erfährt kann ich mir nur damit erklären, dass der intellektuelle hierzulande von einem gesellschaftskritischen film grundsätzlich zu erwarten scheint, dass er gegenüber seinem sujet eine distanzierte, zynische haltung einnimmt.
Filme wie beispielsweise paul verhoevens starship troopers erfüllen genau diese funktion: der denkende zuschauer lehnt sich zurück und verspürt eine klammheimliche freude an der pervertierten gesellschaft, welche er augenzwinkernd vorgeführt bekommt, eingelullt von der illusion, ebenso wie der film von einem erhöhten standpunkt hinabzublicken auf dass, was er längst überwunden wähnt.
Cannibal holocaust verweigert diese distanzierung. Die unmittelbare konfrontation mit dem schrecklichen lässt nun den teil des publikums auf distanz gehen, welcher sich vor der grundsätzlichen infragestellung all seiner ideale fürchtet.

"und jetzt deutet uns der schlegel'sche ausdruck an, dass der volkommen idealische zuschauer die welt der szene gar nicht aesthetisch sondern leibhaft empirisch auf sich wirken lasse. o über diese griechen seufzen wir; sie werfen uns unsre aesthetik um!"

(friedrich nietzsche, die geburt der tragödie)

#21 StephenDedalus

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Geschrieben 22. Februar 2003, 12:46

Naked Blood | 10.02.03 | DVD

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eiji bedeutet so viel wie "sohn der ewigkeit", der träger dieses namens ist einer jener japanischen otaku-boys, die stets brillen tragen und in ihrer freizeit wahlweise mädchen nachstellen oder vor dem internet sitzen.
dieser hat nach dem vorbild seines vaters, der natürlich wissenschaftler war, eine droge entwickelt, welche bewirkt, dass bei schmerzen endorphine ausgeschüttet werden. my son nennt er diese blaue brühe, welche sein beitrag zur besserung des menschlichen lebens werden soll- frei nach der freundlichen stimme aus der aspirin werbung:
"ein bisschen weniger schmerz auf dieser welt."

es kommt wie es kommen muss und so hat die wirkung der droge bei seinen ersten versuchspersonen nicht glück sondern exzessive selbstverstümmelung zur folge.
nur eine der 3 mädchen widersetzt sich der lust am schmerz und obwohl eiji erfährt, dass sie es war, welche die beiden anderen und zudem seine mutter getötet hat, geht er eine merkwürdige beziehung zu ihr ein. diese endet auch recht schnell mit der zeugung eines gemeinsamen sohnes, welcher auch den namen seines vaters tragen wird, und dem mord an eiji.

hinter all den merkwürdigen allegorien des films, auf die ich nicht weiter eingehen will, verbirgt sich nicht viel mehr als die dummdreiste these, männer würden sich durch den intellekt und den idealismus auszeichnen, während frauen durch ihre emotionalität nicht anders können als diesen idealismus und alles was er hervorbringt zu zerstören.
doch es sind die frauen, welche stets neue männer gebären und so geben die eijis dieser welt niemals auf- die infantile weltanschauung eines wissenschaftlich interessierten otakus, welcher von den frauen abgelehnt wird.

#22 StephenDedalus

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Geschrieben 23. Februar 2003, 16:26

Unforgiven | ? | TV

"I've killed women and children. I've killed everything that walks or crawls at one time or another. And I'm here to kill you, Little Bill, for what you done to Ned."

dank martin scorseses reise durch den amerikanischen film waren meine erwartungen an eastwoods abschied vom man with no name doch relativ hoch, auch wenn ich bereits seinen pale rider als ziemlich daneben empfunden habe.
eastwood stilisiert seinen bill munny zur jesusfigur, seine reise zur passionsgeschichte. ein afroamerikaner und ein übereifriger junge sind seine begleiter, prostituierte der grund für seinen aufbruch- während munny pathetisch leidend über bunte wiesen reitet hält er all diesen vertretern diverser "randgruppen" vor gutmenschlichkeit triefende predigten.

während des showdowns stellt sich heraus, dass es nie eastwoods absicht war seine heldenfigur zu beerdigen, oder gar in frage zu stellen- nein, er führt ihn auf eine neue ebene, von nun an tötet er für das gute:

"You better bury Ned right; and don't you be cutting up or otherwise harming no whores, or I'll come back and kill all you sons a bitches."

der neue amerikanische held kümmert sich um soziale randgruppen, hält kinder vom missbrauch der waffe ab, vertritt christliche werte und seine gedanken sind frei von rassismus- die philosophie lautet nun folgendermaßen:

-"Daddy, What's a war?"
-"Well a war is when people hurt other people, and people like daddy try to stop them."

#23 StephenDedalus

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Geschrieben 24. Februar 2003, 20:42

Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring | ? | DVD

irgendwann musste es ja kommen, dass widersehen mit dem film, gegen den ich während meiner tage bei dvd-inside wohl am meisten energie und worte verwendet habe- sofern man the matrix außer acht lässt, aber das ist auch kein film, sondern ein ärgerniss.

während der peinlichen einführungssequenz war ich mir meiner sache noch sehr sicher, doch allmählich wandelte sich meine abneigung wieder zu dem ursprünglichen gefühl, welches mich auch während des kinobesuches plagte: dieser film ist nicht schlecht, aber hätte so viel mehr sein können. daraus erst resultierte mein hass auf peter jackson, dessen ittenbachschen dilettantismus ich die hauptschuld am scheitern des films gebe.

diesmal war ich allerdings gewillt, die positiven aspekte herauszufiltern, was mir um einiges leichter fiel als ich vermutet hatte. die cgi sequenzen sehen auf dem kleinen screen um ein vielfaches besser aus als auf der leinwand, manches wirkt noch immer lächerlich, doch vor allem die digitalen fahrten um sarumans turm sind oftmals doch atemberaubend.
die langen, und wirklich schönen, kamerafahrten wusste ich damals nicht zu schätzen, weil sie auf kosten der charakterisierung gehen- inzwischen sehe ich allerdings ein, dass solch dünne charaktere keiner tieferen charakterisierung bedürfen und so konnte ich mich diesmal mehr auf die teure optik konzentrieren. meine durchaus vorhandene sympathie zu frodo, legolas und gimli basiert, zugegeben, auch rein auf äußerlichkeiten.
der score klaut zwar hemmungslos bei dem conans, doch er erfüllt trotzdem, oder gerade deshalb seinen zweck.

der humor ist, wie könnte es bei jackson auch anders sein, doof bis debil und die actionszenen sind auf höchst unbefriedigende weise inszeniert: die kontrahenten laufen aufeinander zu, in zeitlupe fließen die waffen aus der scheide, ein kampfschrei UND- die spielbergsche epilleptiker handkamera setzt ein. das hat ungefähr den gleichen effekt wie die kurz vor dem höhepunkt angewandte squeeze-technik und tut genauso weh.

all das ist angesichts des hollywoodcharakters noch verzeihlich, wäre da nicht dieses dumme, völkische geschwätz, welches man in fotr zwar erst am ende ertragen muss, doch ttt enthält dafür umso mehr.

Aragorn: I do not know what strength is in my blood, but I swear to you I will not let the White City fall, nor our people fail.

Boromir: Our people, our people! I would have followed you to the end... my brother... my captain... my king !

Aragorn: Be at peace Son of Gondor.

das wirklich verachtenswerte ist, dass diese szenen nicht einmal ehrlich 'rüberkommen, es scheint genauso wortwörtlich aus dem buch übernommen wie jeder andere dialog auch, ohne jegliche reflektion.
ich habe kein problem mit offenem herrenmenschen pomp à la conan (der beste fantasy film überhaupt), mein intellekt reicht aus, um damit entsprechend umzugehen, aber gegen blindheit habe ich etwas.

oder, um mal wieder in meine rolle als francesco dellamorte zu schlüpfen:
jackson ist kein rassist, sondern schlicht zu blöd um seine vorlage zu hinterfragen.

hero wird aufgrund seiner riefenstahl ästhetik (eine bezeichnung, die ich eigentlich ablehne und gerne durch eisenstein ästhetik ersetzen würde) faschistoide tendenzen vorgeworfen- ich wünschte jackson hätte nicht gespart an opulentesten riefenstahl bildern und uns dafür diese verachtenswerten dialoge erspart.

trotz allem muss ich zugeben, dass mir fotr beim 2ten mal großen spaß gemacht hat, vielleicht enwickelt sich mit der zeit eine ähnliche hassliebe wie zu spielbergs a.i. :D



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#24 StephenDedalus

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Geschrieben 25. Februar 2003, 23:59

:sof: Kinski Paganini :sof: | 21.2. 03| DVD

"Die Leute werden sagen, dass ich tot bin..."

was kinskis lebenswerk abgeht ist, so merkwürdig es klingen mag, die präsenz von kinski selbst. Als paganini wirkt er merkwürdig blass, abwesend, er schwindet geradezu dahin.

Nehmen wir an, klaus kinski wäre tatsächlich eine inkarnation paganinis gewesen, so gäbe es trotz all den durchaus vorhandenen gemeinsamkeiten doch einen bedeutenden unterschied: kinski war ganz sprachmedium und keinesfalls musiker. Mehr noch, seine passion galt allein dem monolog- der predigt. Kinski war geradezu unfähig zum dialog, er sprach grundsätzlich jenseits der anwesenden, ging völlig auf im gesprochenen wort.
Kinski war sich dieser gabe freilich bewusst, als er jesus, den prediger und redenhalter schlechthin, zum vorbild wählte, doch musste er während der jesus christus erlöser tour aufs schmerzlichste erfahren, dass für seine worte noch keine ohren gewachsen waren.
Paganini ist kinskis todesmelodie- verzweifelt versucht er sich an einer für ihn neuen ausdrucksform, unfähig sie selbst zu sprechen, degradiert zum blosen darsteller. ein missverstandener künstler, welcher an seinem publikum zugrunde ging.

in einer besseren welt, vielleicht auch nur in einem anderen land hätte man ihn besser verstanden und sein letzter film wäre also sprach zarathustra gewesen.


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"...Glaub’ ihnen nicht. Sie lügen! Ich kann niemals sterben."




kurze anmerkung: paganini hat dennoch einige große momente und zwar wenn er ganz videoclip ist- kinski wie er in slo mo durch venedig schreitet oder das mädchen beim betrachten der sich paarenden pferde. ja, selbst das konzert zu beginn.

#25 StephenDedalus

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Geschrieben 02. März 2003, 11:57

No Man's Land | 25.2. 03| Kino Atelier am Bollwerk

da wollte wohl einer johnny got his gun den titel "nervigster antikriegsfilm" streitig machen.

bitte, lieber herr danis tanovic, machen sie das nächste mal, wenn ihnen eine wichtige botschaft im stile von "make peace not war" durch den kopf und jegliches künstlerische talent abgeht, doch einfach ein schönes, buntes transparent.

PS: anspielungen auf alle post lolita kubricks nerven.

#26 StephenDedalus

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Geschrieben 02. März 2003, 11:58

Chicago | 29.2. 03| Kino Atelier am Bollwerk

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aus mangel an alternativen fiel unsere wahl auf chicago, was zur folge hatte, dass ich zum ersten mal in meinem leben eine kinovorstellung verlassen musste. Welch aufgedunsener müllhaufen von einem film!
Die schönste idee aus dancer in the dark derartig pervertiert, verkitscht, verfälscht. Gab es je einen dilettantischeren parallelschnitt als in den ersten 5 minuten dieses "films"? Schlechtere musik, künstlichere settings, peinlichere kameraführung, hässlichere darsteller, buntere farben?

13 oscarnominierungen?

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#27 StephenDedalus

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Geschrieben 02. März 2003, 19:25

J'irai Comme un Cheval Fou | 2.3. 03| DVD


in viva la muerte funktionierte die methode, eine im dokumentarstil gefilmte handlung mit surrealen traumbildern zu kontrastieren, welche uns die rebellischen fantasien des jungen fandos vor augen führten. gänzlich anders verhält es sich bei diesem machwerk...

in i will walk like a crazy horse erzählt arrabal eine schrecklich sleazige geschichte über einen jungen mann mit oedipus komplex, der gerne frauenkleidung anzieht und einen heiligen aus der wüste, welcher an der modernen gesellschaft leidet- widerum kommentiert durch diesmal recht unmotiviert eingesetzte traumsequenzen.
im vergleich zu jodorowskys santa sangre, dessen handlung diverse parallelen aufweist, wie zum beispiel die mutter-sohn-beziehung oder die zirkussequenz, zeigt sich, wie gering arrabals fähigkeiten als regisseur tatsächlich sind. im gegensatz zu jodorowskys surrealen welten, welche er in opulenten bildern einfängt, bewegt sich arrabals kameraführung auf schülerniveau, die predigten, welche er an die moderne gesellschaft richtet, sind oberflächlich bis zur lächerlichkeit und die surrealen sequenzen sind so billig umgesetzt, dass kaum eine funktioniert- ganz zu schweigen von all dem 70s sleaze, welchen er eimerweise über die leinwand schüttet.
schon in fando y lis wusste jodorowsky stilvollere bilder zu zaubern.

ein, abgesehen von 2 szenen, die mich als vegetarier und nichtraucher amüsierten, absolut unerträglicher film.

#28 StephenDedalus

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Geschrieben 04. März 2003, 04:27

Triple Feature | 3.3. 03| 3 x VHS


Julien Donkey-Boy

Annie Hall

The Big Lebowski

#29 StephenDedalus

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Geschrieben 05. März 2003, 22:47

Jabberwocky | 5.3. 03| VHS

naja, gilliam hat eben noch geübt :D

merkwürdig, dass jabberwocky so selten mit der evil dead trilogie in verbindung gebracht wird...wenn ich mir vorstelle, dass eigentlich das jabberwocky hinter ash her ist... :lol:

#30 StephenDedalus

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Geschrieben 07. März 2003, 19:56

Frida | 7.3. 03| Kino Metropol

Ausgelassen springt die junge frida durch ein buntes, mexikanisches wunderland. Die familie als idyll, der freund als vermittler von philosophischem und politischem wissen und frida als selbstbewusster mittelpunkt- Immer umgeben von fröhlichen, liebevollen menschen. Bis zu jenem unfall, der ihr lebenslänglich schmerzen und ein hinkendes bein bescheren wird.
Ihr freund verlässt sie, es ist ungewiss ob sie je wieder laufen wird. um den schmerz zu überwinden, beginnt sie zu malen- immer wieder sich selbst, ihren zerschundenen, vor schmerzen schreienden körper.

Der film will diese wandlung vom extrovertierten, lebensbejahenden mädchen zur introvertierten, verbitterten künstlerin nie wirklich vollziehen und so konzentriert sich julie taymor weiterhin auf ausgelassene saufgelage und die sexuellen eskapaden des ehemannes.
an diesem bunten treiben will der film fridas ja zum leben, das glück trotz aller schmerzen zeigen und übersieht dabei, dass sie einzig und allein durch ihre bilder am leben bleibt- allein durch sie den schmerz überwindet.

Nur ganz selten gibt es intime momente, in denen wir frida als künstlerin erleben dürfen, allein mit ihrem geschundenen körper.
Sie erleidet eine fehlgeburt, dass missgebildete kind ist tot, doch unter tränen fleht sie darum, ihr kind sehen zu dürfen- in der bewegendsten szene des films, welche mir tränen in die augen trieb, vereint sie den hass auf ihren kranken körper, der ihr nun auch noch ihren sohn genommen hat, zu jenem verstörenden gemälde. eine szene, die mehr über frida aussagt, als alle anderen zusammen.

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salma hayek geht in ihrer rolle als frida völlig auf, spielt mit vollem körpereinsatz und so bleiben einige wundervolle momente inmitten dieser belanglosen inszenierung.





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