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Die Abhandlung des Ippolit - Filmforen.de - Seite 6

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Die Abhandlung des Ippolit


169 Antworten in diesem Thema

#151 StephenDedalus

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Geschrieben 24. Januar 2004, 00:14

The Dreamers|23. 1.04| Kino Atelier am Bollwerk

die cinematheque ist die neue heimat des amerikaners matthew, allein in paris. die lein-wand empfindet er tatsächlich als wand, welche die wirklichkeit fernhält. doch diese bricht durch, als die cinematheque aufgrund politischer unruhen geschlossen wird. matthew findet sogleich eine neue zuflucht: zwei cinephile, in gestalt der zwillinge theo und isabelle nehmen ihn auf, als einen von ihnen, wie die freaks aus dem gleichnamigen film; der letzte und erste film, den sie noch einsam, eigentlich bereits gemeinsam in der cinematheque sahen war sam fullers "shock corridor".
wenn die wirklichkeit uns das kino verweigert, so verweigern wir uns eben der wirklichkeit- und leben nunmehr das kino. nach dieser devise wird der alltag der drei verschworenen zur inszenierung, durchsetzt von diskussionen über kino und manchmal auch etwas politik,- man hat schließlich ein poster von godards la chinoise ikonenhaft über dem bett aufgehängt. nach dem sprichwörtlich ersten koitus, welcher die fragilität der protagonisten offenlegt und in seiner dementsprechend sachten inszenierung sehr anrührend ist, verlieren sich die drei und damit der bis dato für den kenner der nouvelle vague sehr amüsante film, in banalem alkoholkonsum, kifferei und sex. matthew versucht zwar, die zwillinge aus der aus doktorspielchen hervorgegangenen, inzestuösen und reichlich infantilen verflechtung zu lösen, doch vergeblich. am ende, als die realität der 68er revolte sie erneut einholt, ist er wie der protagonist aus shock corridor in der situation, die er zuvor analytisch betrachtete, hängen geblieben und glaubt tatsächlich, im berauschten paarungsakt erfüllung, gar ein mittel gegen alles schlechte in der welt gefunden zu haben, während theo und isabelle nun lieber revolution spielen.


#152 StephenDedalus

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Geschrieben 25. Januar 2004, 15:53

Derrida |23.1.04| Kommunales Kino

text nach der lektüre von "derrida- zur einführung" zurückgezogen.


#153 StephenDedalus

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Geschrieben 01. Februar 2004, 12:19

The Virgin Suicides|1.2.04| DVD

In the end, it didn't matter how old they were, or that they were girls... only that we had loved them. And they did not hear us calling, still did not hear us calling from out of those rooms... where they went to be alone for all time. And where we will never find the pieces to put them back together.

review coming soon


#154 StephenDedalus

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Geschrieben 08. Februar 2004, 22:38

Symapthy For Mr. Vegeance |6.2.04| VHS

fies, aber nur gegenüber seinen figuren. kitzelt die augen, aber dringt nicht tiefer.



#155 StephenDedalus

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Geschrieben 22. Februar 2004, 14:14

Sturmhöhe |? |VHS

mein erster rivette, leider fehlte der schluss...

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#156 StephenDedalus

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Geschrieben 22. Februar 2004, 14:14

Szenen einer Ehe |21.2.04 | DVD (prolegomena...)

Ich glaube, man sollte überhaupt nur solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch? Damit es uns glücklich macht, wie Du schreibst? Mein Gott, glücklich wären wir eben auch, wenn wir keine Bücher hätten, und solche Bücher, die uns glücklich machen, könnten wir zur Not selber schreiben. Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder vorstoßen würden, von allen Menschen weg, wie ein Selbstmord, ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.

(Franz Kafka)

eine eisdecke die uns unter-hält, auf der wir aber schlittern und rutschen, so dass wir uns bald ganz verloren und verirrt haben; das ist es, was sich unter uns -wie das sekret einer schnecke- absondert, wenn wir uns fürchten, vor seelischer pein. ein film wie szenen einer ehe, der so viele berührungspunkte hat, mit meiner situation ist eine solche axt, welche das eis splittern lässt, des meeres nadelnde kälte von den füßen in den kopf jagt. dichter -auch die schlechtesten-, gleichen octopussen: sie wehren sich mit tinte -die aus dem innersten kommt- gegen die gefahren des eismeeres,- ein tagebucheintrag in sepia:

es mag an der nur dreistündigen fassung liegen, die ich gesehen habe, doch beunruhigte mich, wie gering die bedeutung der kinder für diese ehe zu sein schien, die hier gänzlich ausgeklammert sind. vielleicht aber, weil alles zweisein durch einen dritten aufgebrochen, im vierer aber nur gespiegelt wird. die geliebte sick-ert zwischen die pole und sprengt, wenn alle wärme erkaltet ist; die kinder ein spiegel -wie eine eisfläche- wenn man nach untern schaut: teil einer zwangsgemeinschaft, denn sie werden unfrei -wie johan und marianne durch ihre eltern-, in eine familie geworfen, die zwischen liebe und gleichgültigkeit schwankt, ganz gleich auf welcher seite begonnen wird. deshalb bedarf es ihrer geschichte nicht, um über diese ehe zu berichten.
hass -den ich selbst als dauerzustand nie erfahren habe- innerhalb einer familie ist grundsätzlich selbsthass, denn hass auf jemanden, den wir lieb(t)en, wirft uns absolut auf uns selbst zurück; dass ist diese seltsame, gegenseitige blockade, von der eine, seit zwanzig jahren in einer ehe ohne liebe befindliche frau in ihrem gespräch mit marianne berichtet: das gegenseitige aufeinander verweisen, dass wiederspiegeln jedes unserer fehler in uns selbst durch den anderen, welches zur abwendung -gemeinsam oder allein- hin zu anderen bereichen, masochistischem narziss, welcher uns vor dem spiegel erstarren lässt, oder -was das ständige reflektieren und bearbeiten seiner selbst eines jeden einzelnen erfordert- zur bereinigung der fehler -sei sie nun tatsächlich oder nur scheinbar, durch neu erwachte liebe überblendet- führt.
annähernd zwanzig jahre lebe ich nun in einer solchen gemeinschaft -über die zu berichten ich mich für fähig halte, da mir meine eltern beim blick nach oben gleichsam ein spiegel waren und sind- und erlebe erst jetzt den ersten schmerzhaften verweis auf mich selbst durch einen anderen, was tiefer geht als jede selbstreflektion; aber auch die veränderung -zum besseren hin, da ich nicht fliehen mag-, notwendig und damit in gewisser weise einfacher macht-

#157 StephenDedalus

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Geschrieben 22. Februar 2004, 17:55

Jules et Jim |21.2.04 | VHS

es ist beinahe ein jahr her, dass ich mich das erste mal an truffaut herangewagt habe; mein zweiter eindruck ist dem ersten allerdings sehr ähnlich: viel potential, dass sich zunehmend verläuft.
jules und jims freundschaft, auch ihre liebe zu catherine ist zunächst gefärbt von einer poetischen auffassung der welt, die sich in kreativität, wille zur freiheit und einer ausgelassene inszenierung äußert, nur um dann alle in abhängigkeit zu stürzen. catherine braucht publikum für ihre neurosen -ein publikum, dass sie obendrein selbst bestimmen will- jules gibt sich für sie auf, wodurch er auch ihr verloren geht und jim ist immer irgendwo dazwischen, nie mehr ganz da; mitleiderregende, schwache persönlichkeiten, die sich ihre schwäche jedoch niemals eingestehen.
tristesse des immergleichen aber trotzdem ganz unwirklich; daher also die leere der träumer.

#158 StephenDedalus

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Geschrieben 23. Februar 2004, 23:26

Tirez sur le pianiste |22.2.04 | VHS

was mich bislang an den filmen truffauts störte, war dieser künstliche raum, von dem aus sie sich dem alltag anzunähern versuchten. diese filme zeigen nicht die tristesse des alltags, denn dafür sind die charaktere und situationen zu artifiziell und in die durch und durch künstlichen gefilde der amerikanischen vorbilder, wollen sie sich auch nicht vorwagen, dafür sind die situationen zu unspektakulär; sie stecken irgendwo dazwischen, dass ergebniß ist künstliche langeweile.
ganz anders verhält es sich mit diesem film, welcher uns seine künstlichkeit ständig vor augen führt: der hinweis, die prostituierte möge den pullover wieder anziehen, da soetwas nicht in einen film gehöre, die albernheit der gangster, die das volle repertoire ihrer filmischen subspezies zum einsatz bringen usf.
tirez sur le pianiste ist eine erzählung, welche direkt auf ihren erzähler verweist, indem sie dessen einfluß auf ihren verlauf offenbart und bekommt so die qualität eines parabelhaften beispiels; wird zur geschichte.

#159 StephenDedalus

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Geschrieben 23. Februar 2004, 23:27

Manhattan |22.2.04 | DVD

Wir befinden uns alle im Irrtum, ausgenommen die Humoristen. Sie allein haben gleichsam spielerisch die Nichtigkeit all dessen, was ernst ist, und all dessen was frivol ist, durchschaut.

E.M. Cioran


woody allen vereinfacht die welt, indem er alle probleme, mit denen er sich konfrontiert sieht, zu den seinigen macht und sich selbst nicht ernst nimmt. das kann, so spät in der nacht, sehr tröstlich sein, denn im gegensatz zum skeptiker nimmt der komiker keinen schaden an den widrigkeiten der welt, gerade weil komik und nihilismus hand in hand gehen.

#160 StephenDedalus

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Geschrieben 23. Februar 2004, 23:33

Passion |23.2.04 | VHS

"ständig von meinem körper, von meinen handlungen abwesend bin ich mir selber zum trotz diese 'göttliche abwesenheit' von der valery spricht. ich kann weder sagen, dass ich hier bin, so wie man sagt: 'diese streichholzschachtel ist auf dem tisch': das hieße mein 'in-der-welt-sein' mit einem 'innerweltlich-sein' gleichsetzen. noch, dass ich stehend bin noch, dass ich sitzend bin: das hieße meinen körper mit der idiosynkratischen totalität gleichsetzen, von der er nur eine der strukturen ist. überall entgehe ich dem sein, und dennoch bin ich"

J.-P. Sartre

#161 StephenDedalus

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Geschrieben 27. Februar 2004, 14:20

Everything You Always Wanted to Know About Sex | ?| TV

riesengroße scheisse!

#162 StephenDedalus

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Geschrieben 01. März 2004, 20:59

Rushmore | 26.2.04| DVD

She's my Rushmore.
I know. She was mine too.

man muss in einer ganz besonderen weise schüler gewesen sein, um zu verstehen, was rushmore für max fisher bedeutet. schule, das ist ein theaterhaus; denn was ist denn ein klassenzimmer, wenn nicht eine bühne, deren publikum nicht nur auf den stühlen sitzt, sondern auch jenseits des zimmers, in der schulleitung, zu hause,- ein kaum durchschaubares geflecht an zuschauern, deren eindruck, in zeugnissen, besser: kritiken, regelmäßig veröffentlich werden ?
max fisher spürt, mehr als die anderen, welche aufmerksamkeit auf ihm lastet, welches glück, als auch leid darin liegt. es unterläuft ihm kein fehler in der erfüllung seiner rollen, -die schuluniform, die er täglich trägt weist keinen makel auf, seine schrift und rhetorik, welche die am häufigsten bewerteten eigenschaften eines jeden schülers sind: durchdrungen vom streben nach perfektion- und doch scheitert er in all seinen darbietungen. erst am ende des films erkennt er, dass sein weg eben nicht der des schauspielers, sondern der des regisseurs ist, ja, von anfang an war, dass die schule ein käfig war -an welchem er beinahe gescheitert wäre-, den er erst überwinden musste, um aus dem spiel auszubrechen. so erschließt sich uns, durch ihn, seine vergangenheit in all ihren details: die zeitlupe, welche nur dann einsetzt, wenn er in euphorie schwelgt, die vorhänge, welche kein stück über ihn, sondern ganz im gegenteil sein stück eröffnen. er mag ein schlechter schauspieler gewesen sein, als er ms. cross seinen fahrradunfall vorspielte, doch die regie war perfekt: der vorhang öffnete sich, der soundtrack ward romantisch, ebenso die stimmung, selbst als er scheitert schließt sich der vorhang wieder, als sei dies alles geplant gewesen, als teil seines stückes.
auch erkennt er die wahrheit hinter diesem satz, welcher ihn auf ms. cross aufmerksam machte: "when one man, for whatever reason has the opportunity to lead an extraordinary life, he has no right to keep it to himself." nicht für sich behalten, dass heißt ms. cross und mr. blume zusammenführen, heißt: nicht in einer rolle sich einsperren, die allen anderen und vor allem ihm selbst schadet, sondern hinaus gehen und andere teil haben lassen, an seinen ideen.
es ist dies die geschichte von der selbstfindung eines künstlers und gleichzeitig der erste schritt seines regisseurs, hin zu einem eigenen stil, welchr erst nach mehrmaligem sehen sich in all seinen feinheiten erschließen lässt, weshalb er bislang kaum die anerkennung erfahren hat, welche er zweifelsohne verdient hätte.

#163 StephenDedalus

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Geschrieben 01. März 2004, 21:00

Mamma Roma | 28.2.04| VHS

Die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, dass ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, dass ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, dass ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe."

"Du musst nur die Laufrichtung ändern", sagte die Katze
und fraß sie.


Franz Kafka, Kleine Fabel

#164 StephenDedalus

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Geschrieben 01. März 2004, 21:02

The Order- from Matthew Barneys Cremaster 3 | 28.2.04| DVD

#165 StephenDedalus

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Geschrieben 01. März 2004, 21:02

The Order- from Matthew Barneys Cremaster 3 (mit Audiokommentar)| 28.2.04| DVD

7 erinnern wir uns, daß in der sprache nur die logische multiplizität darstellt, daß aber alles wovon man überhaupt reden kann, muß ausgesprochen werden können.

8 d.h. es darf nichts geben, was die sprache nur andeutet, der gedanke aber ausführt. denn der gedanke selbst ist nur angewandte sprache.

4.0141 daß es eine allgemeine regel gibt, durch die der musiker aus der partitur die symphonie entnehmen kann, durch welche man aus der linie auf der grammophonplatte die symphonie und nach der ersten regel wieder die partitur ableiten kann, darin besteht eben die innere ähnlichkeit dieser scheinbar so ganz verschiedenen gebilde. und jene regel ist das gesetz der projektion, welches die symphonie in der notensprache projiziert. sie ist die regel der übersetzung der notensprache in die sprache der grammophonplatte.

4.015 die möglichkeit aller gleichnisse, der ganzen bildhaftigkeit unserer ausdrucksweise ruht in der logik der abbildung.

L. Wittgenstein

der ausdruck muss die form zerbrechen, die bruchstellen und neuen verzweigungen angeben. ist eine form dann zerbrochen, so gilt es, den inhalt zu rekonstruieren, der zwangsläufig mit der ordnung der dinge im bruch sein wird. den stoff mit sich fortreißen, ihm vorauseilen. "kunst ist ein spiegel, der vorausgeht wie eine uhr- manchmal."
Gilles Deleuze/Felix Guattari

Das Positiv ist uns gegeben, es liegt an uns, das Negativ zu erzeugen.
F. Kafka

Was gesagt werden kann, entbehrt der Wirklichkeit. Nur das, was sich gegen das Wort sperrt, existiert und zählt.
E.M. Cioran

#166 StephenDedalus

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Geschrieben 01. März 2004, 21:03

Blow-Up | 29.2.04| VHS

#167 StephenDedalus

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Geschrieben 01. März 2004, 21:09

Mit den Freuden ist es wie mit den Photographien. Was man in der Gegenwart des geliebten Wesens aufnimmt, ist nur ein Negativ, man entwickelt es später, bei sich zu Hause, wenn man in die innere Dunkelkammer zurückgefunden hat, die zu betreten verpönt ist, solange man andere Menschen sieht.

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Marcel Proust- Im Schatten junger Mädchenblüte

#168 StephenDedalus

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Geschrieben 04. März 2004, 23:05

A bout de souffle | 5.3.04| DVD

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#169 StephenDedalus

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Geschrieben 21. März 2004, 21:44

Maborosi | 21.3.04| DVD

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yumiko und tamio. das schwarz ihrer kleidung, wie das einer pupille, die ihre umwelt in sich verschwinden lässt, denn schwarz ist, was kein licht reflektiert. pastell-himmel, geräusch musik; eingeteilt in felder von linien, und dem geräusch der bahn, die darauf fährt. tamio, der grenzgänger, durchgestrichen von einer zuglinie.
yumiko deren schwärze nun das einer witwe ist, fährt, in den norden japans, zusammen mit dem sohn: yuichi.
ikuo ist ihr nie vorher begegnet, trotzdem wird er ihr neuer mann sein; alles was zwischen ihnen steht, ist einer, der tot ist. die beiden kinder -ikuo hat eine tochter-, laufen durch den schnee. schwarz/weiß ist ihre kledung, die vom gleichfarbigen untergrund verschluckt würde, bewegten sie sich nicht. im sommer laufen sie entlang des ufers eines kleinen sees, spiegeln sich hinein ins wasser, sie darüber, bei sich; in der welt.
yumiko erträgt ihr spiegeldbild nicht länger, das sie früher lange anstarrte, weil sie sich über die flecke an ihrem hals ärgerte. am ende erst, als sie bereits fliehen wollte, steht sie am ufer und verbrennt, was sich spiegelt, im meer.
"begännen die wellen nachzudenken, würden sie glauben, daß sie vorankommen, ein ziel haben, fortschritte machen, zum wohl des meeres arbeiten und es nicht versäumen, eine philosophie zu erarbeiten, die ebenso dämlich wäre, wie ihr eifer." (e.m. cioran, gevierteilt s. 136) das meer ist stark, sagt yumiko, zu stark ergänzt ikuo. deshalb sitzt sie am ende neben seinem vater und weiß nichts zu sagen, als dass das wetter schön sei, ganz wie bei ozu, der ebenfalls von der kraft des alltäglichen wusste, mit dessen auf und ab sie sich nun begnügt, da man von dem, was jenseits liegt nicht sprechen kann.

#170 StephenDedalus

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Geschrieben 17. Oktober 2004, 23:12

"wenn man sechs monate an liebeskummer gelitten hat (ja, im leiden bin ich hartnäckig) und dann im geiste dieses paar, von dem man nur geträumt hat, trennt, resultieren daraus nicht zwei menschen, nicht einmal zwei hälften, sondern nurmehr scherben.
man muss sich dann erst wieder sammeln - und hoffen, das nichts fehlt."

Da es meine gewohnheit ist, mir wichtige dinge mit einem zitat zu untermauern, muss ich mich, wo kein anderer für mich sprechen kann, eben selbst zitieren -

Ich hätte mich gerne mit einem letzten tagebucheintrag verabschiedet, oder einen solchen vielleicht, wenn er mir gelungen wäre, zum anlass genommen, wenigstens als tagebuchschreibender weiterhin im forum zu bleiben - aber ich bin dazu nicht mehr, oder wenigstens seit einiger zeit nicht in der lage.
Nachdem ich in den letzten wochen oftmals recht launisch aufgetreten bin, möchte ich unbedingt festhalten, dass ich mich hier im forum derzeit sehr wohl fühle und mich von niemandem in irgendeiner weise unerwünscht fühle. die gründe, weshalb ich mich nun verabschiede, liegen allein bei mir -:
Sich täglich, von dem moment an, da man nach hause kommt, im internet zu zerstreuen ist die falsche lebensweise für jemanden, der zu sammeln sich anschickt; seine, ob der entfernung diverser universitäten, abhanden gekommenen freunde, sich durch virtuellen small talk zu ersetzen suchen, verdichtet nur die isolation; ein, an das allgemeine verlorene zuhause *, vermag ein forum nicht zu ersetzen.
und auch meine zunehmend erlöschende leidenschaft für den film steht in keinem verhältnis mehr zu der dafür aufgebrachten zeit.
Das forum ist für mich zu einer fluchtmöglichkeit geworden und dem will ich nun entschieden entgegenwirken.

Das ich meinen abschied hier so pompös und offiziös erkläre, liegt darin begründet, dass ich mir den rückweg versperren muss, weil ich weiß (die erfahrung habe ich bei inside schon gemacht), dass ich mein vorhaben sonst nicht umsetzen würde - ich gehe sicher, dass der revolver dieses ippolit geladen ist.

PS: Ich würde den meisten hier gerne einige zeilen widmen, werde es aber nicht tun, weil ich meine bedeutung dazu wohl maßlos überschätzen müsste und onehin nicht allen gerecht werden könnte. Deshalb nur kurz: es gab einige ereignisse, die ich keinesfalls missen möchte und es gibt hier einige, die ich vermissen werde; auch solche, denen ich nie etwas dementsprechendes gesagt habe; und es gab auch schon zeiten, da ihr mir helfen konntet und es auch getan habt - dafür bin ich so manchem sehr dankbar.

PPS: falls ihr mir noch etwas sagen möchtet: ich werde in den nächsten tagen
noch in meinen kommentar-thread schauen und auch per pm erreichbar sein. Vielleicht schaue ich auch zum derrida cc noch einmal vorbei, aber das hängt davon ab, wie gefestigt ich bis dahin bin.

Ippo, no more/




* "gewährt die ehe eine der letzten möglichkeiten, humane zellen im inhumanen allgemeinen zu bilden, so rächt das allgemeine sich in ihrem zerfall, indem es des scheinbar ausgenommenen sich bemächtigt, den entfremdeten ordnungen von recht und eigentum unterstellt und die verhöhnt, die davor sich sicher wähnten." (adorno)





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