Manches ist besser gepfiffen als gesagt...
#3
Geschrieben 20. April 2005, 15:37
Sehr schön zu lesen, dass auch du Nachwirkungen vom Suzuki-Abend spürst. Und für ein besseres Gefallen von Hitchcocks "Wrong Man" empfehle ich dir den Gänsehaut-Text von Truffaut in "Die Filme meines Lebens". Dann klappt's das nächste Mal garantiert besser!
Bearbeitet von Michael, 20. April 2005, 15:44.
#5
Geschrieben 20. April 2005, 22:01
@ Michael
Welch Ehre, dass du für mich mit deinen Traditionen brichst ;-).
Jaja, dieser Suzuki. Ich war eigentlich der festen Meinung, dass mir beim Festival "Taste of Tea" am Besten gefallen hat, aber an welche Filme muss ich andauernd denken? An die beiden Suzukis und insbesondere an den Ersten, obwohl ich auch eigentlich den Zweiten besser fand.
Schon sehr verwirrend das Ganze....
Deiner Empfehlung bzgl. "The Wrong Man" werde ich auf jeden Fall nachgehen, interessiert es mich doch sehr, was Herr Truffaut zu diesem Film zu sagen hat.
#6
Geschrieben 20. April 2005, 22:04
Zitat
Das lässt sich auch als traumatisches Erlebnis bezeichnen..
#7
Geschrieben 20. April 2005, 22:15
Ein traumatisches Erlebnis war "Glitter", und danke das du mich wieder daran erinnert hast
#8
Geschrieben 29. April 2005, 19:22
Bearbeitet von Michael, 29. April 2005, 19:26.
#9
Geschrieben 29. April 2005, 21:38
Aber schön, dass du trotzdem weiterhin bei mir reinschauen willst ;-).
Und ja, ich erstelle regelmäßig einen Aufnahmeplan bei dem ich dann regelmäßig die Hälfte vergesse aufzunehmen. Momentan enthält dieser z.B. Barbarella, Der Aufstieg des Paten, Mrs.Miniver, Atalante, Paisà...
Und daher nein, ich kaufe mir nicht nur noch DVDs. Ich bin nämlich relativ knauserig, was diese angeht. Ich breche ja schon ab 15 Euro für eine DVD in Schweiß aus, so dass meine Sammlung auch als eher klein zu bezeichnen wäre. Aber so langsam werde ich auch mal ein bißchen spendierfreudiger
#10
Geschrieben 29. April 2005, 22:35
Zitat
Um nicht zu sagen geizig.
Zitat
Ab 15 Euro ist ja auch geschwindelt. Mit 5 liegst du näher dran.
Zitat
Hau rein!
P.S.: Barbarella - hihi!
Und merke: "Die Synchronisation ist die späte Rache der Deutschen an den Alliierten"- Robert Lemke
#11
Geschrieben 29. April 2005, 23:58
Nichts gegen "Barbarella"! Die unheimlich kreative, versuchte Todesursache durch multiple Orgasmen ist legendär!
@Jane
Zitat
#12
Geschrieben 30. April 2005, 07:35
manno, du kennst mich wirklich zu gut...
@ Michael
Zitat
#13
Geschrieben 05. Mai 2005, 17:29
Ich war ziemlich begeistert, vor allem von der beklemmenden und hervorragend fotografierten ersten Hälfte. Mit Vera Miles hatte ich eigentlich keine Probleme, würde sie allerdings auch nicht als große Stärke des Films bezeichnen wollen. Die Tragik der Fonda-Figur und sein Mitleiden mit seiner Frau ging mir letztlich näher. Gestört hat mich bei dem Film eher etwas anderes: wieso hat man am Ende diese relativierende Schrifttafel drangepappt? War das ein Zugeständnis an das damalige Publikum? Gegen eine leicht relativierende Schlussschrift wie in Corbuccis LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG habe ich nichts, weil sie nichts am grundsätzlichen Ende ändert, aber beim FALSCHEN MANN ging mir das dann doch etwas zu weit, weil es die Wirkung der Tragik doch ein gutes Stück weit ausgebremst hat.
Von diesem kleinen Makel abgesehen aber ein großartiger Film!
#14
Geschrieben 06. Mai 2005, 08:22
Leider wurde ja in so einigen Filmen zu dieser Zeit das Ende so hingebogen, dass alles gut ausgeht oder das alle "Bösen" mglst. bestraft werden. Gerade das letzte geschah aber nicht als Zugeständnis an das Publikum, sondern um dem Publikum klar zu machen, dass Verbrechen unter keinen Umständen akzeptiert werden, dass alle ihre "gerechte" Strafe erhalten. Deswegen enden Film Noir ja meist entweder mit dem Tod des Protagonisten oder mit dessen Verhaftung, auch wenn die Regisseure dies nicht immer wollten. Oder ganz schrecklich, der Protagonist erwacht am Ende aus einem Traum, und nichts war wirklich geschehen, alle sind glücklich und zufrieden.
Und ich merke schon, ich muss mir den "falschen Mann" wohl tatsächlich nochmal ansehen ;-).
Was "Leichen pflastern seinen Weg" betrifft,
SPOILER
Ich kann mich was das Ende betrifft nur daran erinnern, dass Silence am Ende ja erschossen wird. Was kam denn dann für eine Schlussschrift?
#15
Geschrieben 10. Mai 2005, 11:08
Dass Film Noirs fast immer mit der Tod oder der Bestrafung der "Bösen" enden ist die eine Sache. Dass jene "Bösen" aber dort keine eindimensionalen Schablonen, sondern meistens die Identifikationsfiguren sind die andere. Und in diesem Sinne gestalten sich die Enden dieser Filme ja meist überaus pessimistisch. Zumindest hatte ich bei keinem der mindestens ein Dutzend Film Noirs, die ich bislang gesehen habe (ganz wunderbares Genre übrigens!), das Gefühl, ein aufgezwungenes "Happy-End" präsentiert zu bekommen. Selbst wenn manches aus der Not heraus so hingebogen wurde - für mich hat's eigentlich immer funktioniert.
Hab' mich übrigens sehr über deinen Eintrag zu DETOUR gefreut, wo ich grade vor ein paar Tagen selbst in meinem FTB schrieb, wie gerne ich den Film sehen würde. Bin nun umso neugieriger geworden.
Was die Schlussschrift von LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG angeht, zitiere ich - um keinen Blödsinn zu faseln - lieber gleich von der DVD weg:
"Die Massaker von 1898, dem Jahr der großen Schneestürme, führten zu einer entscheidenden öffentlichen Verurteilung der Kopfgeldjäger, die unter dem Mantel der Legalität aus brutalem Mord ein einträgliches Geschäft gemacht hatten. Viele Jahre lang stand in Snow Hill eine Mahntafel... [...]"
Gibt dem ganzen also lediglich einen Rahmen, ohne deshalb irgendetwas von der Tragik und Härte der gezeigten Geschehnisse abzuschwächen.
Bearbeitet von Travis, 10. Mai 2005, 11:11.
#16
Geschrieben 10. Mai 2005, 16:48
Zitat
Aufgrund des Hays-Codes war es ja nur so, dass "die Bösen" nie ungestraft überleben durften, es gab soweit ich weiß nie einen Film, bei dem z.B. die Femme Fatale ungestraft davon kam oder "die Bösen" lebend triumphierten.
Das Buch, das Grundlage zum Film"Out of the Past" war, endet z.B. damit, dass die Femme Fatale den Protagonisten durch einen Schuss in die Lenden tötet. Im Film musste sie aber auch noch sterben und die beiden "guten" Nebenfiguren ein Happy End bekommen, dass konstruiert und auch eigentlich überflüssig war, genauso wie z.B. das Ende von "Gilda" unpassend und das von "Ministry of Fear" äußerst abrupt erschien.
Die Regisseure mussten halt wieder kreativ werden, um den Konventionen Hollywoods zu entsprechen aber gleichzeitig die pessimistische Grundstimmung zu erhalten, und das gelang ihnen ja meist ganz wunderbar. Das was bei dieser doch bemerkenswerten Leistung herauskam, ist ja auch ein Grund für mich, weshalb ich so Film Noir- begeistert bin.
Wirklich überragend ist ja Michael Curtiz das Ende von "The Breaking Point" durch seine Schlusseinstellung gelungen, den ich auch ansonsten nur empfehlen kann.
Zitat
#17
Geschrieben 12. Mai 2005, 23:58
Bei OUT OF THE PAST habe ich das Ende übrigens durchaus als reichlich pessimistisch in Erinnerung. Mir ist die genaue Konstellation leider nicht mehr präsent, aber es lief doch auf jeden Fall darauf hinaus, dass die Nebenfiguren am Ende etwas falsch interpretierten und die wirkliche Motivation und Tragik der Mitchum-Figur sich nur dem Zuschauer erschloss. Fand ich schon ziemlich bitter und nach meinem Eindruck eigentlich ein runder Abschluss eines genialen Films.
Den Curtiz-Tipp merke ich mir, danke!
Zitat
Bearbeitet von Travis, 13. Mai 2005, 00:01.
#18
Geschrieben 13. Mai 2005, 14:38
They Live by Night
The Spiral Staircase
Murder, My Sweet
Laura
Gun Crazy
Force of Evil
Detour
Crime Wave
Brute Force
The Breaking Point
Ace in the Hole
Beyond a Reasonable Doubt
Das sind die Werke, die ich momentan am liebsten neuentdecken würde. Wie sieht deine Meinung zu den ausgewählten Favoriten aus, Jane? Hätte ich Premiere-7, könnte ich Kirk Douglas als Satansjournalist aufnehmen. Hab ich aber leider nicht mehr. Auf der Eins steht natürlich Andrè De Toth!
Bearbeitet von Michael, 13. Mai 2005, 14:39.
#19
Geschrieben 13. Mai 2005, 22:29
Zitat
Heulsuse!
Und merke: "Die Synchronisation ist die späte Rache der Deutschen an den Alliierten"- Robert Lemke
#20
Geschrieben 13. Mai 2005, 22:33
Sowas tangiert mich nicht mal peripher...
#22
Geschrieben 14. Mai 2005, 12:56
@ Travis
Zitat
Wenn du mit englischen Untertiteln keine Probleme hast, dürftest du bei diesem Film auch ohne keine haben. Hatte auch erst gezögert den Film zu sehen, aber es ist alles eigentlich sehr verständlich. Also wenn du den Film sehr günstig bekommen kannst, sollte sich das Risiko eigentlich lohnen.
@ Michael
Mensch, jetzt hast du mich aber erwischt. Ich besitze knapp 80 Film Noir und kenne über 40, aber von den von dir genannten kenne und habe ich nur 2.
Egal:
They Live by Night
Hört sich gut an und ich sehe Farley Granger eigentlich ganz gerne, interessiert mich aber von allen von dir genannten Filmen am wenigsten.
The Spiral Staircase
Filme von Robert Siodmak sind eigentlich immer sehenswert, dieser ist ja auch ein absoluter Film Noir Klassiker, zwar ungewöhnlich von der Zeit her in der er spielt, aber wohl herausragend, was die Noir-Stilmittel betrifft.
Murder, my Sweet
Der nächste Klassiker, habe auch viel Gutes über Dick Powell gelesen, und will ihn auch unbedingt sehen.
Laura
Und noch ein Klassiker. Kenne nur die Fernsehverfilmung von 1962 mit Hildegard Knef, weshalb mich das Original natürlich noch mehr interessiert. Ist ja wohl ziemlich kammerspielartig inszeniert, was mir normalerweise sehr gut gefällt.
Gun Crazy
Will ich schon lange mal sehen, nachdem ich mal ein paar Ausschnitte aus dem Film sah. Scheint ja eine Art Bonnie & Clyde Geschichte zu sein.
Force of evil
Was soll ich sagen, John Garfield spielt mit, was für mich Grund genug ist, den Film sehen zu wollen. Fand ihn in The Breaking Point und The Postman Always Rings Twice sehr überzeugend. Ich hoffe auch darauf, ihn irgendwann mal in Body and Soul, They Made Me a Criminal, Humoresque und He ran all the way zu sehen. Alles wohl sehr gute Filme.
Übrigens war Force of evil Polonsky's erste Regiearbeit und bis 1969 seine letzte in Amerika, da er auf der Schwarzen Liste landete.
Detour
Siehe Tagebuch.
Crime Wave
Sehe Sterling Hayden und Charles Bronson (außer in seinen späteren Filmen) ganz gerne. Der Film spielt wohl auch fast ausschließlich bei Nacht und ist wohl äußerst pessimistisch, bis auf den Schluss. Klingt also ganz interessant.
Kleine Anekdote am Rande: Warner Bros. bot De Toth Bogart und Gardner an, doch der wollte lieber Hayden und Kirk, also keine ganz großen Stars. Irgendwie sympathisch.
Brute Force
Burt Lancaster und Ella Raines, was will man mehr? Außerdem eine wirklich reizvolle Geschichte, da sie sich ja glaube ich so ziemlich die ganze Zeit im Gefängnis abspielt!
Bemerkenswert auch die Besetzung des Gefängnisaufsehers mit Hume Cronyn, der bis dahin ja eigentlich immer die Rolle des "Guten" spielte (in Shadow of a doubt, Postman always...), aber er als Gefängnisaufseher soll einer der verachtenswertesten Bösewichte der Filmgeschichte sein.
Wäre momentan mein absoluter Favorit von den genannten Filmen.
The Breaking Point
Wie ich dir schon mal bei Kino.de schrieb, ist der Film sehr anrührend in der Beziehung des Ehepaares, das versucht, sich auf legalem Wege über Wasser zu halten, Rassendiskriminierung wird auf sehr subtile Weise angesprochen und der Schluss ist wirklich bemerkenswert.
Ace in the Hole/The Big Carnival
Da ich Premiere 7 habe, werde ich ihn mir auf jeden Fall aufnehmen. Soll wohl äußerst dramatisch und deprimierend sein. Der Film kam wohl auch auf der ganzen Welt gut an bis auf Amerika. Jaja, wenn Kritiker kritisiert werden...
Beyond a Reasonable Doubt
Langs letzter amerikanischer Film, der ihm wohl selbst nicht besonders gefiel. Trotzdem ein Fritz Lang und daher immer interessant.
Also eine wirklich feine Auswahl von Filmen, die leider so gut wie nie im Fernsehen kommen und teilweise auch auf DVD schwer zu kriegen sind .
Du solltest übrigens unbedingt die Augen nach Border Incident (Tödliche Grenze) von Anthony Mann mit Ricardo Montalban offen halten, der auch ab und an im Fernsehen gezeigt wird.
Es geht um zwei Agenten der Einwanderungsbehörde die undercover an einem Fall arbeiten, bei dem eine Gruppe korrupter Farmer, Mexikaner illegal über die Grenze schleust und als billige Arbeitskräfte ausbeutet.
Der Film ist überaus beklemmend, hart, spannend und realistisch inszeniert. Würde dir glaube ich gefallen.
Bearbeitet von jane doe, 14. Mai 2005, 13:08.
#23
Geschrieben 14. Mai 2005, 16:07
Zitat
Bearbeitet von Travis, 14. Mai 2005, 16:10.
#24
Geschrieben 14. Mai 2005, 18:07
Ja, es sind absichtlich seltene, etwas schwerer zu bekommene Werke. Wenn ich mir das 13thStreet-Programm anschaue, bauen die mit den immer gleichen Film noirs ihren Unterbau. Demnächst läuft aber auf Premiere der von mir sehnlichst gesuchte Lang Film "You Only Live Once". Und da wären wir auch beim Thema, weil ein Großteil der von mir genannten Filme Vorbilder für "Bonnie und Clyde" waren.
Der Siodmak ist wohl im Fernsehen einzusammeln, "Murder, My Sweet" lief vor gar nicht allzu langer Zeit auf Arte. Ich habe ihn natürlich nicht aufgenommen. "Laura", weil es einer der Über-Klassiker neben "Maltese Falcon" und "The Big Sleep" ist, was ihn dann fast schon wieder zweitrangig macht, aber gesehen haben wollte ich den schon mal. "Force of Evil" ist ein Scorsese-Tipp, "Crime Wave" von Tarantino, "Brute Force" die erste Zusammenarbeit von Richard Brooks und Burt Lancaster, der als letztes gelistete Lang ist deshalb interessant, weil es sich wie eine Eins-zu-Eins-Vorlage für Alan Parkers "David Gale" liest.
Mit Montalban und Mann stichst du in ein Wespennest. Den einen vergöttere ich seit "Zorn des Khan", den anderen bete ich seit "Der Mann aus dem Westen" an. Und weil du es ansprichst, in meinem Regal stehen auch viel zu viele ungesehene Film noirs...
#25
Geschrieben 14. Mai 2005, 22:25
Zitat
Der Film ist aber auch wirklich hervorragend inszeniert, gesellschaftskritisch gerade bzgl. Resozialisierung, teilweise recht zynisch, mit einer sehr düsteren Atmosphäre und äußerst tragisch.
Kannst dich drauf freuen
#27
Geschrieben 21. Mai 2005, 16:33
Zitat
Jedenfalls in der Tat sehr unerfreulich, sowas. Bei mir liegen insgesamt rund 120 ungesehene TV-Aufzeichnungen rum (Noirs sind aber nur zwei oder drei darunter, weil ich die immer recht schnell gesehen habe) und bei den DVDs bin ich jetzt auch schon mit gut 20 im Rückstand. Muss man echt aufpassen, dass einem der Kram nicht über den Kopf wächst...
Bearbeitet von Travis, 21. Mai 2005, 16:34.
#28
Geschrieben 25. Mai 2005, 09:33
Zitat
#29
Geschrieben 25. Mai 2005, 14:14
Zitat
#30
Geschrieben 25. Mai 2005, 14:21
Zitat
Na ja, nun ist es ein spezielles Problem von euch.
Bei mir liegen gerade mal so 15 DVDs ungesehen rum. Und auch die nicht mehr lange. Aber ihr habt ja auch ein breiteres Interessenfeld. Insofern..
Und merke: "Die Synchronisation ist die späte Rache der Deutschen an den Alliierten"- Robert Lemke
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