Die Eltern von Ex-Soldat und Superbulle Captain Slaughter werden von den finsteren Gesellen eines Drogensyndikats in die Luft gesprengt. Das findet Slaughter im Falle seines alten Herrn nicht so überaus dramatisch, war dieser doch – wie sich schnell erweist – in allerlei dunkle Machenschaften verstrickt, dass jedoch seine Mutter mit dran glauben musste, das nimmt Slaughter überaus persönlich und startet einen Ein-Mann-Feldzug gegen die Hintermänner und schließlich das ganze Syndikat. Die Reise führt nach Südamerika, wo sich mit Mario Felice der Kopf der Organisation herumtreibt.
Neben der überaus heftigen Rachephantasie, mit der sich Starretts Film befasst und die sich von vorn bis hinten mit saftigen Brutalitäten in Wort und Tat durchsetzt zeigt, kriegt man auch noch einen hübsch spannenden Streit um die Führung der Organisation geboten, denn Rip Torn, der hier ein selten windschiefes Subjekt mit dem eher nach Straßenköter klingenden Namen Hoffo spielt, hinergeht den Boss und reißt Felices Macht schließlich an sich. Und natürlich entpuppt er sich auch als der Killer, der Slaughters Eltern weggeputzt hat. Neben all dem Weggepumpe böser Buben gibt es zur Auflockerung die schaukelnden Euter der überaus gutbestückten Stella Stevens, bei deren Anblick man sich ganz manierlich von der Pausenlos-Action erholen kann, mit der der Streifen angefüllt ist. Was dem Peckinpah seine Zeitlupe, ist dem Starrett hier seine Fischaugenlinse, mit der er ganz besonders ausgefallene Szenen eingefangen hat. Ein besonderer künstlerischer Zweck wird damit wohl weniger verfolgt, die auf diese Weise eingefangnen Bilder sehen trotzdem toll und schwer beeindruckend aus. Überhaupt schickt sich SLAUGHTER nicht an, etwas mehr verkaufen zu wollen als höchst ansehnliches, zuweilen schwer machendes Kino aus der Blütezeit des echten film noirs. Ein erstklassiger Schwatten-Soundtrack mit tollen Soul-Nummern gehört da ebenso dazu wie jede Menge selbstzweckhafter Gräueltaten, die einzig dazu angetan sind Rache- und Blutdurst (auch beim mitfiebernden Publikum) zu stillen, sowie ein äußerst cooler schwarzer Muskelwüterich. Mr. „Mucho Macho“ Jim Brown sticht hier in gleicher Weise viele seiner Kollegen aus wie auch Starretts Film sich den meisten Schwatten-Reißern der 70er Jahre überlegen zeigt.
Bearbeitet von molotto, 23. August 2007, 14:21.