(Italien 1984 – Anthony M. Dawson (Antonio Margheriti))
David Warbeck, hier als Mischung aus Indiana Jones und Thomas Crown unterwegs, reist auf Einladung des reichen Briten John Steiner in die Türkei. Für ihn soll er als mit allen Wassern gewaschener Safe-Knacker den geheimen Tempel und den Grabschatz des Sonnengottes Plumpaquatsch finden. Der versteckte Tempel ist mit Hilfe des letzen lebenden Begleiters eines deutschen Professors, der sich dort schon mal zu Zeiten des zweiten Weltkriegs umgetan hat, fix ausgemacht. Vorsicht ist aber nicht nur geboten, weil die ganze Anlage vor Fallen nur so wimmelt und sich beim geringsten Fehltritt zudem sofort und ohne Vorwarnung selbstzerstört, sondern auch, weil der gerissene Prinz Abdulah aus dem Morgenland den Schatz ebenfalls gerne sein eigen nennen würde. Am Grab von Plumpa findet dann die große Schlacht statt. Vorher gibt es aber noch allerlei Gefahren zu meistern: Zwei Autoverfolgungsjagden (zum Teil mit Modellen gedreht, die nicht wirklich überzeugend aussehen), wovon eine ganz stilecht im MAD MAX 2-Wüstenambiente vonstatten geht, diverse Entführungsepisoden mit Warbecks blonder Begleitung, die auf den Spitznamen Pussycat hört und höchstens die Funktion von Zierat inne hat, und natürlich diverse Konfrontationen mit Abdulahs Gangsterhorden, welche so gar nicht müde darin werden, grimmig zu gucken und munter um die Ecke zu knallen. Warbeck schafft wie immer alles und hat dabei noch locker Zeit, sich bei Pussycat mehrfach kurz mal auf den Bauch zu rollen, um ein wenig von seinen Abenteuern zu verschnaufen. Immerhin. Der Rest ist, insbesondere eingenk der eigentlich tollen Leistungen, die Margheriti in Sachen Krieg und Grusel vorgelegt hat, nicht so sonderlich dolle. Der Wiedersehen nach einigen Jahren brachte keinen Aha!-Effekt, nicht einmal einen kleinen. Mag daran liegen, dass die Mitt-80er-Discomucke in diesem Film ganz besonders nichtssagend-nervtötend ausgefallen ist, mag auch sein, dass der ganze Film eine ganze Spur zu sauber und familienfreundlich erscheint. Dabei ist einiges in TOTENSTADT durchaus ganz nett und spannend angerichtet, wenn man einzig an Warbecks den Film eröffnenden Test-Einbruch bei Steiner denkt. Und recht hopplahopp geht’s im Grunde auch zur Sache, woüber man sich nun wirklich nicht beschweren kann. Warbeck und Steiner machen ihre Sache sowieso wie immer gut, die gesichtslose Susie Sudlow dagegen leider nicht. Rückblickend ist Margheritis FLUCH DES VERBORGENEN SCHATZES trotz ähnlichen geballten Unsinns irgendwie nach wie vor doch die bessere Nummer. Und der hing ebenfalls schon mit Schlagseite im Magen herum. I SOPRAVVISSUTI DELLA CITTÀ MORTA - schwieriger Titel, schwieriger Film.
Bearbeitet von Funxton, 26. Februar 2009, 13:15.