Der Ripper geht um in NY und hackt junge Frauen in so handliche Portionen, wie es schon der schaurige Kinderreim zu Beginn von Langs M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER vorgibt. Die Polizei, verkörpert durch einen recht alt aussehenden Lt. Williams, der sich, man kann’s gar nicht glauben, in seiner Freizeit vornehmlich mit blutjungen Nutten auf seinem Liebeslager wälzt, guckt meistens nur dumm und kriegt nicht recht was verregelt
Aber auch Paul, der fix in den Fall involvierte Psychologe (neumodisch würde man ihn wohl einen Profiler schimpfen) bekommt das Puzzle nur langsam zusammengelegt. Und das bedeutet, dass genug Zeit vorhanden ist, die mit Grobschlächtigkeiten aller Art aufgefüllt werden kann, was sich Fulci und seine zahlreichen Co-Autoren nicht zweimal sagen lassen. Wer sich für die grausigen Vorfälle in der Metropole zu verantworten hat, das offenbart der Film durch die Hintertür zwar schon nach rund 40 Minuten, dennoch kloppt Fulci für seine Rateteams im Kino eifrig Verdächtige ins Feld – kost’ ja nix. Renato Rossini spielt den Griechen Mikos, hat zwei appe Finger und fröhnt perversen S/M-Spielen; der ist also schon mal sehr verdächtig. Alexandra Delli Colli ist eine notgeile Schlampe, die sich in Peepshows Darbietungen mit vielversprechenden Titeln wie Prisoner of Pleasure anschaut und das Gestöhne auf der Bühne mit einem Diktiergerät für ihren Sicko-Ehemann aufnimmt, während sie sich unten was reibt – auch nicht ohne!
Und der Paolo Malco als Psycho-Futzi kauft sich Homo-Hefte mit Leder-Mackern in strammen Posen - mit dem stimmt doch was nicht!
Die Auflösung ist am Ende zwar ebenso schwach und enttäuschend wie der Versuch, den Film mit ein wenig Giallo-Flair auszustaffieren. In erster Instanz ist RIPPER natürlich durch und durch Slasher, wobei es Fulci meisterlich versteht, auch einige Kniffe aus seinen Zombiefilmen dieser Zeit ziemlich wirkungsvoll in den Streifen zu klatschen. Warum auch nicht, wenn’s denn funktioniert. Der schwarze Inspektor vom Glockenseil sagt auch mal kurz hallo. Die eigentliche Marschrichtung des Films wird aber – zumindest in der OF, die DF, die eh nicht sonderlich gut geraten ist, schweigt zu oft – bereits vor dem Vorspann diktiert, wenn der alte Sack beim Spiel mit seinem Köter über seine eingeklemmten Eier klagt. Die Fixierung auf Sexorgane und Porno lassen RIPPER mindestens ebenso heftig ticken wie das ultrablutige Gehacke, wenn auch in der Summe nicht mehr dabei abfällt als die Abstrafung optischer Reize. Fulci ist kein Rollin, und hier sieht man, warum das so ist. RIPPER hat einen schlechten Ruf, der dem eines Kannibalenfilms aus gleicher Zeit nahe kommt. Und das, obwohl sich gerade beim RIPPER ziemlich schnell herauskristalisiert, dass der Streifen vor Ironie nur so strotzt. Gerade in der OF kann man den entsetzlich lächerlichen Donald-Duck-Killer kaum ernst nehmen, Jack Hedley (hier in seiner zweitschönsten Rolle gleich nach LAWRENCE VON ARABIEN
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