"If it bleeds, we can kill it!"
#61
Geschrieben 30. August 2003, 13:43
Es fällt dem geneigten Zuschauer doch sehr schwer bei diesem Film auf die Handlung zu achten.
Stets lechzt man lediglich dem nächsten bahnbrechenden Statement des Frisurenkenners Schwarzenegger über Kristallgläser, Curlingmeisterschaften oder brennende Muskeln entgegen. Und dann noch diese furchtbare Synchronstimme dabei... einfach herrlich!
Später, als dann die vielen, vielen, vielen, vielen Muskelprotze durch die Stadt tippeln und schlussendlich gar auf dem Dach eines Busses posierenderweise durch die Straßen gefahren werden, drohte ich vom nichtvorhandenen Glauben abzufallen.
Zum schießen.
#62
Geschrieben 31. August 2003, 10:51
Und der Preis für das absolut nervigste Balg in der Jurassic Park Trilogie geht an: Unser Turnass!
Warum sich wie in Teil eins noch große Mühe machen und einen T-Rex herbeirufen, um einen Velociraptor außer Gefecht zu setzen, wenn doch schon ein simpler von einer Querstange ausgeführter Dropkick ausreicht? Ich weiss es nicht! Waren unsere Helden in Teil eins zu dumm oder einfach nur ungelenkig?
Dank dieses Turnskandals (der Dopingverdacht erhärtet sich mit jedem Sehen) geht völlig unter, dass der Film eigentlich gar nicht mal so schlecht ist, wie er häufig gemacht wird.
Man hat zwar das Gefühl, das alles schonmal irgendwo gesehen zu haben (nämlich im Erstling), aber trotzdem weiss der Film kurzweilige Unterhaltung und Spannung zu bieten.
#63
Geschrieben 31. August 2003, 20:46
Ein anderer User (hab leider seinen Namen vergessen) meinte in seinem Eintrag über American Beauty sinngemäß, dass es schön wäre, wenn alle Oscar-Filme so gut wären.
Dem schließe ich mich voll und ganz an.
Einfach herrlich, wie sich so nach und nach die Abgründe in den einzelnen Charakteren auftun bis es schließlich zur Eskalation kommt.
Und allein die Magic-Moments in einer jeden Szene, in der irgendjemand, sei es der böse Cheffe, die Ehefrau oder sonstwer, von Lester fertiggemacht wird, sind das mehrmalige Anschauen schon wert.
Sehr feines Filmchen.
#64
Geschrieben 01. September 2003, 16:34
Ich fasse mich mal kurz:
Ich glaube kaum, dass die Sichtung einer ungeschnittenen Fassung den Film noch verbessern könnte.
Story und Machart an sich sind ganz ok, aber Pamela Anderson wirkt als Barb Wire einfach total lächerlich.
#65
Geschrieben 02. September 2003, 16:11
Nur ein einziges mal, sagt er, möchte unser lieber John normal Weihnachten feiern.
Aber daraus wird natürlich nix, denn fiese Möppe schaffen es abermals, seine Vorstellung von einem idyllischen Weihnachtsfest in den Grundfesten zu erschüttern.
Und was kommt dabei raus? Bruce Willis blutend und dreckig in den Armen seiner Frau. Wie sich das gehört!
Wie auch der Rest der Trilogie immer wieder ein willkommener Gast auf meinem Fernseher.
#66
Geschrieben 03. September 2003, 16:35
Terminator? Och nää, is doch eh nur stumpfes Rumgeballer!
Warum kommt mir dieser Satz so bekannt vor? Ok, nennen wir es von nun an den Rambo-Effekt!
Ok, in Terminator wird schon ein bischen mehr rumgeballert als in Rambo, aber den Film als stumpf zu bezeichnen? Ich weiss ja nicht. Frevler!
Ich denke, dass es müßig ist, sich noch weiter über den Film auszulassen, er ist und bleibt ein zeitloser Klassiker unter den intelligenten Actionfilmen, oder vieleicht bessser den durchdachten Actionfilmen. Ob der Film intelligent ist oder nicht; darüber lässt sich streiten.
#67
Geschrieben 04. September 2003, 16:27
Mit jedem Film, den ich von Ozon sehe, gefällt mir der Regisseur immer besser.
Viel kann und will ich zum Film allerdings nicht sagen, da ich bei der Aufnahme eine falsch zurechtgespulte Videocassette benutzt habe, und daher ca. 30 Minuten fehlen.
Wenn jemand Lust hat, kann er ja mal eben meinen Kommentarthread zuspoilern und mir verraten, was noch so alles passiert, nachdem Marie mit Vincent schlief und wie der Film ausgeht.
Welch gehaltvoller Tagebucheintrag!
#68
Geschrieben 06. September 2003, 16:41
Trashperle!
So schlecht, dass er schon wieder gut ist!
Wobei ich den Film an sich eigentlich gar nicht mal so schlecht finde. Zwar nichts sonderlich mitreißende Story, aber dafür verhältnismäßig spektakulär in Szene gesetzte Spiel- und Kampfszenen.
Außerdem sind die unantastbaren Weisheiten eines Rutger Hauers das immer mal wieder Ansehen wert.
Der Ausdruck 'Partyfilm' sucht den Weg von meiner Zunge ins Freie.
Lediglich der Doc mit seiner komischen Komode auf dem Rücken ist mir ein wenig suspekt.
Trotz Allem frage ich mich wie es Rutger Hauer und Joan Chen nach ihren Erfolgen mit BladeRunner bzw. The Last Emperor geschafft haben, in einem solch im Endeffekt doch schon ziemlich belanglosen Endzeitwerk mitzuwirken.
#69
Geschrieben 06. September 2003, 22:49
Cube war ein Film, der niemals hätte fortgesetzt werden dürfen.
Hypercube bestätigt diese These zu 100%.
Selten war ein Film derart vorhersehbar, lediglich, dass verhältnismäßig spannende und zutiefst atmosphärische Ende wusste noch zu überraschen.
Ansonsten gewohnter Aufbau des genialen Erstlings.
Überflüssig.
#70
Geschrieben 07. September 2003, 00:33
Ich scheine mal wieder wenig Glück mit meinen Videotheksgängen zu haben.
"Pulp Fiction auf Dänisch" schreiben die einschlägigen Gazetten.
Eine Frechheit, dieses skandinavische Machwerk mit Tarantinos Toppstreifen in einem Atemzug zu nennen.
Eine konfuse Handlung paart sich mit desolaten, betont cool und witzig wirkenden Darstellerleistungen und einer Optik wie in einem Film aus der Reihe Schicksalshafte Begegnungen.
Die zweite Enttäuschung des Abends, diesmal allerdings mit vorausgehenden durchweg positiven Meinungen zum Film.
#71
Geschrieben 07. September 2003, 03:33
Spawn ist eine der wenigen Comicverfilmungen, denen es gelingt, wenigstens halbwegs die Atmosphäre der Geschichte einigermaßen comicgetreu wiederzugeben.
Ich habe den Film schon des öfteren gesehen, daher gibt es wie schon so oft nicht mehr viel neues zu berichten.
Der Film hat seine Schwächen, klar, aber es gibt deutlich schlechtere filmische Comicadaptionen.
#72
Geschrieben 07. September 2003, 13:07
Hab ich gestern zum ersten Mal gesehen.
Da mich schon der Erstling nicht wirklich überzeugt hat, habe ich mit geringen Erwartungen die Fortsetzung in den Videospieler geschmissen.
Evild Dead 2 hat seinem Vorgänger voraus, dass er gar nicht ernsthaft wirken will. Das war nämlich meines Erachtens der Schwachpunkt von Teil 1. Es sollte wohl ein ernsthafter Schocker werden, was aber aufrgrund von lächerlichen, billigsten Billigeffekten nicht geklappt hat.
Im Gegensatz dazu will Evil Dead 2 einfach lustig sein, und da die Effekte wieder ähnlich bescheiden sind, trägt dieser Fakt nur noch dazu bei.
Ein Film, der Spaß macht.
#73
Geschrieben 07. September 2003, 18:50
"Vielleicht der beste Film von Carpenter"
Immer wieder hört man dieses Statement zum gerade von mir gesehenen Film.
Das kann ich bestätigen, denn mal abgesehen von Halloween, hat mich bis dato von Carpenters Werken nichts vollends überzeugt, nichtmal Escape from New York oder The Fog, die nichtsdestotrotz denke ich zurecht Klassiker ihres Genres darstellen.
Dasselbe gilt wohl auch für The Thing, wobei ich gestehen muss, dass ich den Film die meiste Zeit über sterbenslangweilig fand. Lediglich die "Blutabnahmeszene", in der die Forscher überprüfen, ob jemand von ihnen das Virus (oder das Gen, den Parasiten oder was auch immer) in sich trägt, wusste mich zu begeistern. Da habe ich wirklich selten spannenderes gesehen.
Aber insgesamt ein doch eher durchschnittlicher Film. Ein für mich typischer Carpenter eben.
Man muss ja nicht jeden Klassiker mögen.
#74
Geschrieben 07. September 2003, 20:40
Und Zack! Schon sind mir alle drei Evil Dead-Streifen bekannt. So schnell kann es gehen!
Der abschließende Teil der Trilogie macht auf mich einen zweigeteilten Eindruck.
Etwa die erste Hälfte des Film gefällt mir sehr gut, auch wenn ich mich noch nie so richtig mit dieser Art Humor anfreunden konnte.
Ich finde, der erste Teil des Films zeigt uns den gewohnten EvilDead-Wahnsinn, nur eben in einer anderen Zeit.
Alles ab Beginn der Schlacht gegen die Armee der Finsternis gefällt mir allerdings nicht mehr so sehr.
Klar, der ganze Film tanzt in der Trilogie deutlich aus der Reihe, nur diese Schlacht ist in meinen Augen viel zu unpassend, wenn man sich mal die Vorgänger anschaut.
Trotz Allem ein netter Film für zwischendurch, dessen Protagonist mir schon jetzt ans Herz gewachsen ist.
#75
Geschrieben 07. September 2003, 23:15
Die Annie - Ein Fan von der Sorte scheisse-Robbie-ist-bei-Take-That-ausgestiegen-man-reiche-mir-einen-Strick.
Welch Schande, dass mir diese Thrillerperle bisher verborgen blieb.
Wirklich ein gekonnt in Szene gesetzter Film mit tollen Darstellern, die allesamt zu überzeugen wissen.
Da mir der Roman allerdings nicht bekannt ist, weiss ich nciht inwiefern der Film im vergleich dazu eventuell abfällt. Aber so wie es aussieht, scheint es sich bei Misery tatsächlich um eine der besseren wenn nicht sogar besten King-Verfilmungen zu handeln. Welch leidiges Thema.
Lediglich bleibt mir schleierhaft, wie genau Buster jetzt auf Annie Wilkes als Entführerin kommt, aber vielleicht habe ich ja auch nur kurz etwas verpasst, ich habe es nämlich tatsächlich gewagt, außerhalb der Werbeunterbrechungen aufs Klo zu gehen.
#76
Geschrieben 08. September 2003, 19:14
Hachja, wie sollte es auch anders sein?
Da es für Freddy und Michael schon längst zum guten Ton gehörte, muss nun natürlich Jason nachziehen und ebenfalls durch ein Familienmitglied "sterben".
Teil 9 der Jason-Saga rangiert bei mir ganz hoch in der Kategorie "an den Haaren herbeigezogendsten", lediglich die neueren Vertreter Jason X und Halloween Resurrection können den Stumpfsinn noch übertreffen.
Aber wie schon oft völlig richtig gesagt wurde, ist es müßig, sich bei einem Slasher über eine schwache bzw. nicht vorhandene Story aufzuregen. Jason entschädigt für alles!
Wobei ich diesen Teil wirklich sehr schwach fand. Das interessanteste ist noch die Tatsache, dass im Vorhees Haus das Necromonicon herumfliegt und natürlich das sagenhafte Foreshadowing auf Freddy vs. Jason am Schluss.
#77
Geschrieben 09. September 2003, 22:15
Nach nunmehr sechs mehr oder weniger Horrorfilmen wird es allerhöchste Zeit für etwas halbwegs "normales".
Pleasantville ist ein Film, der bei mir immer wieder für gute Laune sorgt.
Warum das so ist, weiss ich nicht; vielleicht ist es die Musik, die guten Schauspieler, der Verlauf des Filmes an sich (obwohl der sozialkritische Ansatz meines Erachtens nicht bis zur Perfektion ausgebaut wird) oder sonstirgendetwas.
Nur eine Frage beschäftigt mich immer wieder, und zwar:
Welch teuflischen Plan häte der kluge Bud wohl in der Hinterhand gehabt, wenn am Ende das Gesicht des Bürgermeisters nicht plötzlich farbig geworden wäre?
Denkt mal drüber nach.
#78
Geschrieben 12. September 2003, 15:41
Hachja, bei diesem Filmchen ist früher und auch heute noch so manche verstohlene Träne geflossen....
In meinen Augen das beste "moderne Märchen", das bis dato den Weg in die Kinos, das Fernsehen oder wohin auch immer fand.
Die Geschichte um Edward ist ein Wechselbad der Gefühle, mal recht lustig und im Endeffekt doch einfach nur todtraurig.
Auch große Kinder dürfen bei solch einem Werk mal zum Taschentuch greifen.
#79
Geschrieben 14. September 2003, 14:09
Das war nun also nach einem Jahr Pause der dritte Versuch, Lost Highway zu verstehen.
Aber es ist ja immer das gleiche mit Lynch: Man glaubt, alles auf der Reihe zu haben und spätestens 30 Minuten vor Filmende werden nochmal alle Register gezogen, um den Zuschauer seiner Illusion des totalen Verständnisses zu berauben.
So gut ich den Film an sich auch finde, langsam aber sicher glaube ich, dass ich zu doof für Lynchs Werke bin.
#80
Geschrieben 14. September 2003, 16:52
Taxi ist ein Film, der durchaus seine guten Momente hat.
Dazu gehören zu allererst die zahlreich vorhandenen Taxifahrten, Rennen oder Verfolgungsjagden. An den Stunts gibt es also wirklich nichts zu meckern.
Aber ob man den Film witzig finden muss, sei dahingestellt. Klar, für ein paar Lacher ist Taxi schon gut, aber insgesamt doch niedrigeres Klamauk-Niveau. Wobei ich mir auch vorstellen kann, dass so mancher Gag unter der Synchronisation zu leiden hatte. Aber da ich der französischen Sprahe keineswegs mächtig bin...?
Auch nett, dass endlich mal wieder in einem Film nach guter alter James Bond Manier die fiesen, arroganten Deutschen die Bösewichte sind. So wie sich das gehört!
#81
Geschrieben 14. September 2003, 21:01
Story = 0
Bilderflut = Wahnsinn³
Tatsächlich bietet Terry Gilliams Streifen keine erkennbare Handlung, sieht man einmal von den wechselnden Berichtaufträgen für Raoul Duke, die im Endeffekt sowieso nichts zur Sache tun, ab.
Stattdessen darf sich der Zuschauer aber durch eine Bilderflut sondergleichen kämpfen, die hier und da sicherlich etwas wohldosierter hätte ausfallen können.
Nichtsdestotrotz sind die Abenteuer von Duke und Gonzo spaßig anzusehen.
Für einige sicher DER Drogenfilm schlechthin; für mich nicht.
#82
Geschrieben 15. September 2003, 20:16
Kurzfilmsammlungen sind ja immer so eine Sache für sich.
Wie zuletzt zum Beispiel bei den Shocking Shorts gesehen bekommt man nur selten durchweg brauchbares Material geboten; und so ist es auch hier.
Einzig die Beiträge aus Großbritannien, Frankreich, Burkina Faso und Ägypten sind meines Erachtens sehenswert. Wobei ich allerdings noch angenehm überrascht war von dem US-amerikanischen Beitrag. Da hatte ich "schlimmeres" erwartet, aber zum Glück hat man da ja Sean Penn rangelassen und keines Pathos-Schwamm.
Ganz besonders schlimm finde ich die mexikanischen elf Minuten. Was will uns der "Regisseur" damit sagen? Was ein origineller Einfall ist, hat uns der Franzose gezeigt.
Insgesamt ziemlich durchwachsene Filmsammlung.
#83
Geschrieben 16. September 2003, 15:53
Heute in der Kirchenkreiseigenen Mediothek entdeckt. Damals 99,98 DM sind wahrlich ein stolzer Preis für einen Film, der so gerade eben acht Minuten lang ist.
Naja, die Aussage ist wohl eher nebensächlich, selbst 10jährige können hiermit etwas anfangen.
Viel mehr sticht die klasse Machart dieses Kurzfilms hervor. Ich selbst war mir bisher gar nicht bewusst, was man so alles mit schnöden Holzfiguren anstellen kann. Erst ein Blick in das Booklet eröffnete mir, dass es sich bei den kleinen Leutchen um Holzfiguren handelt, ich hatte auf Knetgummi getippt.
Wie gesagt, sehr gut gemachter Kurzfilm um die Abhängigkeit eines jeden zu dem Rest der Gesellschaft, der wohl verdientermaßen bei den Academy Awards 1990 als bester Kurzanimationsfilm ausgezeichnet wurde.
#84
Geschrieben 18. September 2003, 21:10
Ich kannte den Film bisher nur aus Inhaltsangaben in derTV-Movie, wo in den Extrainfos jedesmal ganz deutlich betont wurde, dass der Film in der Münchner Olympiahalle gedreht wurde (Stimmt das überhaupt?).
Nunja, erwartet hatte ich einen brutalen Sportfilm ohne viel Sinn und Verstand (bei dem 2002er Remake soll es sich laut Zeugenaussagen ja um einen solchen Handeln), aber heraus kam schlussendlich eine der interessantesten Utopien, die mir bisher unter die Augen gekommen ist.
Und endlich sind mir bei einer Filmsichtung mal wieder Ähnlichkeiten zu einem anderen Machwerk aufgefallen.
Die "Handlung" von Blood of Heroes weist doch deutliche Parallelen zu Rollerball auf, und zwar die Hauptfigur betreffend. In beiden Filmen hat "das System" irgendwas gegen unseren Starspieler und versucht ihn auszuschalten, wenn auch jeweils unter anderen Vorzeichen.
Vielleicht nicht unbedingt DIE Feststellung schlechthin, aber ich wusste nicht, wie ich den Eintrag länger gestalten sollte.
#85
Geschrieben 19. September 2003, 18:38
Travis ist ein schlafloser Idealist auf ganzer Linie, und einsam noch dazu.
Ich weiss gar nicht, warum Travis sich so beschwert. Wer seine Angebetete beim zweiten Date in ein Pornokino ausführt, hat es doch nicht besser verdient. Trotz Blumen und vielen Anrufen will sie also nix von ihm.
Was nun?
Erneut den Idealisten raushängen lassen und eine Nutte vor dem kompletten Absturz retten.
Und wie macht man dieses? Alle relevanten Leute über den Haufen schießen und dafür auch noch Lob und Anerkennung ernten.
Komischer Film; ich fürchte mir ist irgendwas Grundlegendes in Scorseses Werk entgangen.
#86
Geschrieben 20. September 2003, 09:16
Als ich Im Reich der Sinne im Sommer 2001 schonmal gesichtet hatte, fand ich den ja ziemlich besch...eiden. Vielleicht war ich noch zu jung und unreif mit meinen zarten 17 Lenzen, vielleicht ist das auch jetzt immernoch so, aber ich finde den Film immernoch einfach nur doof.
Keine sonderlich tiefreifende Geschichte, der Film lebt nur von seinen achso schockierenden Bildern;
nennen wir dies im weiteren Verlauf den Intimacy-Effekt.
Allerdings muss ich sagen, dass ich asiatischen Filmen noch nie viel abgewinnen konnte, da gibt es nur ganz wenige, die mich in irgendeiner Form überzeugt haben.
Einzig die letzte Szene im Film wird mir wohl noch länger nachhängen, denn bei welchem männlichen Wesen auf dieser Welt schießen nicht sämtliche Nackenhaare gen Himmel, wenn Sada anfängt mit dem Messer an Kichizos Gemächt herumzuschnippeln?
Anders als bei Taxi Driver gestern Nachmittag habe ich bei Oshimas Werk nicht das Gefühl, irgendetwas verkannt zu haben.
#87
Geschrieben 21. September 2003, 00:08
Wie ich die Academy so kenne und einschätze, wird dies hier wohl einer der Anwärter auf den Award für die besten visuellen Effekte werden. Warum auch nicht, die Effekte sind solide bis sehr gut gemacht.
Insgesamt ganz nett anzuschauen die Karibikpiraten, aber vom Hocker gerissen hat mich der Film nicht.
Das Ende wird ewig lang hinausgezögert, die Gags sind teilweise billigster Klamauk und überhaupt nicht witzig. Besonders der Pirat mit dem ständig herausfallenden Auge ging mir ziemlich auf den Keks.
Und dann diese stets extrem starre Haltung des Kommodores Jack Sparrow gegenüber; irgendwie total schwachsinnig.
Wo wir grad bei Sparrow sind, so muss ich sagen, dass Johnny Depp den Film vom belanglosen ins mittelmäßige bis mäßig gute Popcornkino rettet. Wie üblich gelingt es ihm, einen skurrilen und im Grunde völlig bekloppten Charakter überzeugend in Szene zu setzen.
Orlando Bloom konnte ich übrigens noch nie leiden, aber dies sei ein anderes Thema.
Außerdem ist der Film meines Erachtens für eine recht kurzweilige Geschichte viel zu lang geraten; fast zweieinhalb Stunden Schiffffahren, Degenfuchteln und dumme Sprüche sind für mich zuviel des Guten.
#88
Geschrieben 21. September 2003, 14:02
Einer der wenigen asiatischen Filme, die mir gefallen.
Zwar macht die Story von Zeit zu Zeit den Eindruck einer hoffnungslos überladenen Folge einer Soap Opera, aber Ang Lee gelingt es nichtsdestotrotz dem Zuschauer die Geschichte um einen verwittweten Koch und seine drei Töchter schmackhaft zu servieren.
Allein an der langen Anfangssequenz kann ich mich gar nicht sattsehen. Diese Zubereitungsorgie finde ich einfach gut gemacht.
Insgesamt eine schöne und recht amüsante Geschichte.
#89
Geschrieben 21. September 2003, 19:05
Die Mutter aller Slasher!
Bisher fand ich den Halloween-Erstling ziemlich solide und gut gemacht für die Zeit als er entstand.
Aber die heutige Cineclubsitzung hat mir erst richtig gezeigt, wie genial und "meisterwerklich" der Film wirklich ist.
Wenn man dem "Expertengespräch" dort mal so lauscht, beginnt man erst so richtig auf die Details in Sachen Kamera, Ton usw. zu achten und sie zu interpretieren, woraus dann schlussendlich hervorgeht (und ich dem auch zustimme), dass Halloween ein gottverdammtes Meisterwerk des Horrorgenres ist!
#90
Geschrieben 21. September 2003, 21:53
Gene Hackman und Roy Scheyder. Zwei Schauspieler, die ich auf den Tod nicht ausstehen kann.
Dies hat sich heute immerhin ein wenig geändert, denn als Duo Doyle und Russo gefallen mir die beiden sehr gut.
Einige Szenen haben es mir in diesem durchweg spannenden Film besonders angetan:
Da wäre als erstes die Szene in der U-Bahnstation zu nennen, in der sich Doyle und der fiese Bärtige gegenseitig zu verarschen versuchen. Allerdings wird schnell klar, dass hier nur einer verarscht wird, und zwar Doyle, der der Cleverness des Franzosen nichts entgegenzusetzen hat.
Dann hätten wir da natürlich noch die wunderbare Autozuschrottfahrszene unter der Bahnbrücke entlang, die die ganze Verbissenheit Doyles den Fall betreffend widerzuspiegeln scheint.
Diese Verbissenheit zeigt sich auch in der Autoauseinanderbastelszene in der Werkstatt. Irgendwie liebe ich solche Szenen, wo jemand schnell, exakt und fehlerlos irgendwelche Arbeiten ausführt. Das Geräusch von durchreissenden Polsterungen und das Surren des Akkuschraubers... Herrlich!
Könnte man vielleicht mit der Einführungssequenz von Eat Drink Man Woman vergleichen, in der Ang Lee ähnliche Elemente einsetzt, nur diesmal eben von Werkstatt in Küche verlegt.
Zu guterletzt bietet French Connection noch eine Auflösung, die ihres gleichen sucht.
Man hört nur noch einen Schuss und wird dann mittels Texttafeln über den genauen (oder ungenauen) Ausgang der Geschichte aufgeklärt. Einfach topp gemacht dieser Showdown.
French Connection ist genau das, was ich mir unter einem richtig fiesen und dreckigen Copfilm vorstelle!
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