"If it bleeds, we can kill it!"
#151
Geschrieben 16. November 2003, 23:14
Man sitzt in seinem stillen Kämmerlein, will sich was schön Deprimierendes anschauen und plötzlich steht die Ex-Freundin vor der Tür. Doch statt den nötigen Schneid aufzubringen sie einfach zu vertreiben lässt man sie mitgucken.
Fazit: Vom Film aufgrund aufquellender Wutgefühle nichts mitbekommen, kannte ihn aber sowieso schon. Immerhin lag die blöde Ziege mit ihrer Tippabgabe das Ende betreffend falsch: "Ich glaub der hat da 'nen komplizen inner Wüste stehen, der die beiden Bullen einfach kaltmacht." Dass ich nicht lache! Wenigstens hat sie den Kopf in der Schachtel nicht gesehen, wäre ja auch noch schöner!
#152
Geschrieben 19. November 2003, 23:24
Tja, die gute alte asiatische Filmkunst wird wohl niemals ein Freund von mir werden.
Außer einiger wirklich sehr schöner Bilder bietet mir 'Dolls' leider nicht viel.
Zwar gelingt es Kitano uns näher zu bringen, wie Menschen zu mehr oder weniger willenlosen Marionetten ihrer Gefühle werden können, aber insgesamt ist mir der Film einfach zu verworren und teils etwas unüberschaubar, wenn auch wie gesagt handwerklich exzellent zu Werke gegangen wurde.
#153
Geschrieben 21. November 2003, 16:33
Tja, so richtig gefallen will mir 'Evil Dead' immernoch nicht.
Was mich an dem Film stört, habe ich schon grob in meinem Eintrag zu 'Tanz der Teufel 2' erwähnt.
Und zwar finde ich es schade, dass die Ernsthaftigkeit aufgrund billigster Splatter-Effekte einfach auf der Strecke bleibt. Im zweiten Teil stören mich die Effekte hingegen überhaupt nicht, da dort auch eine völlig andere (schwarzhumorigere) Grundstimmung vorherrscht.
#154
Geschrieben 22. November 2003, 11:24
Ich muss schon sagen, dass mir meine weit zurückliegende Erinnerung an den Film einen Trashfilm sondergleichen vorgaukeln wollte. Allerdings finde ich jetzt, dass 'Tarantula' gar nicht mal so trashig ist, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Vor allem der erste Rundgang durch Professor Deamers Labor, währenddessen ein Großteil seiner monströsen Versuchsobjekte in Käfigen und hinter Glasscheiben zu sehen ist, ist recht beeindruckend in Szene gesetzt worden; unter Berücksichtigung des Alters des Films versteht sich. Dieser Rundgang und auch die späteren Sequenzen mit der Tarantel auf Wanderschaft wirken meines Erachtens auf jeden Fall deutlich realistischer und profesioneller als in jedem nur erdenklichen Godzilla-Streifen aus dieser Zeit. Wirklich tolle Effekte.
Den Gehalt der Story kann man bewerten wie man möchte, man wartet so oder so nur auf den nächsten Auftritt der achtbeinigen Hauptatraktion.
#155
Geschrieben 23. November 2003, 00:49
Ich habe den Fehler begangen, mir Leones abschließenden Teil seiner Amerika-Trilogie in mehreren 'Etappen' anzugucken; angefangen irgendwann heute Nachmittag und vorhin mal fertig geworden. Einerseits fällt es mir mehr als schwer, mich auf deutlich längere Filme als sagen wir 120-150 wirklich vernünftig zu konzentrieren; andererseits fällt dann leider bei der Etappenabarbeitung so manches schöne Detail wieder durch das bei mir serienmäßig eingebaute Hirnsieb.
Etappen hin oder her, während des Films hatte ich genau an einer Stelle das größte Aha-Erlebnis seit langem. Und zwar in der Szene, in der uns zum zweiten Mal diese wirklich sehr pfundige Torte anlässlich des Abschieds der Prohibition präsentiert wird. Sofort fühlte ich mich an die erste Begegnung mit der Torte und dem damit verbundenen nervtötenden Telefonklingeln zurückerinnert und mir war dann prinzipiell klar, wie es zum Tod von Noodles' Kumpanen kommt und wer als Verräter dafür verantwortlich ist, wobei man das natürlich schon im vorherigen Gespräch zwischen Noodles und Max' Schlampe (Namen vergessen) vor der Bank zumindest hätte erahnen können.
Mal abgesehen von meinem ach so tollen Aha-erlebnis haben es mir ein paar weitere Szenen besonders angetan, allen voran folgende: Noodles rührt seinen Kaffee um. Punkt. Herrlich!
Ich muss noch anmerken, dass ich während des Sehens den Film im Geiste immer mit 'Der Pate - Teil 2' verglichen hab. Das kam ganz einfach: Wieder eine alte, dreckige Stadt, schon wieder Robert deNiro mittendrin usw. Aber zu einem bahnbrechenden Ergebnis dieses Vergleichs bin ich nicht gekommen, ist auch sowieso unwichtig.
Wichtig ist nur, dass mir der Film gefallen hat, wenn er jetzt auch meines Erachtens nicht eine Offenbarung schlechthin war, wie etwa 'Spiel mir das Lied vom Tod'.
#156
Geschrieben 23. November 2003, 12:47
"Du blöde Kuh!", "Diese dumme Sau!", "Arschloch!"...
Derartige Kraftausdrücke mit letzter Konsequenz vorgetragen von Berufsproll Bertie sind ein Leitbild des Films. Virtuos!
Der Film ist im Prinzip gar nicht mal so schlecht, aber leider nur mäßig lustig und die darstellerischen Leistungen sind doch größtenteils unterirdisch, vor allem die von Ömer Simsek.
Lediglich Uwe Fellensiek als schmieriger Diskothekenbesitzer gefällt mir überraschend gut. Wirklich ein Arschloch sondergleichen, das man ihm auch abkauft: "Den kauf' ich mir!"
Naja, die Verfolgungsjagden wirken in Zeiten von Cobra 11 und Co. zwar etwas angestaubt und langweilig, aber sind immernoch ganz nett anzuschauen.
In diesem Sinne: "Zieht den Bayern die Lederhosen aus!"
#157
Geschrieben 23. November 2003, 17:12
Zu Beginn des Films fühlte ich mich fast erschlagen von der immer wiederkehrenden Farbe blau. Die blaue Tür zum Labor, der blaue Schlüssel zum Medizinschrank, der blaue Lolli, die blaue Hose, die Julie trägt, als sie das Haus verlässt, natürlich das blaue Zimmer mit der blauen Lampe und noch vieles, vieles mehr. Und in jeden dieser blauen Gegenstände lässt sich problemlos irgendetwas hineininterpretieren, das in irgendeiner Form auf das Schlagwort Nummer eins der frz. Revolution abzielt: Freiheit.
Was die Farbsymbolik angeht, so fand ich diese in den etwa ersten 30 minuten fast schon etwas überdosiert, doch zum Glück hält sich dies im weiteren Verlauf in erträglicheren Grenzen.
Nunja, was heißt 'Zum Glück'? Gerettet wird der Film durch das Hinunterschrauben der Farbe blau auch nicht, nimmt gar teilweise meines Erachtens völlig hirn- und sinnfreie Züge an, allen voran ein Großteil der Dialoge zwischen Julie und Olivier.
Ich hatte mir ehrlich gesagt etwas mehr von dem Film versprochen.
#158
Geschrieben 23. November 2003, 23:04
Meine wesentlichen Eindrücke zum FIlm finden sich im dazugehörigen Cineclub-Thread wieder.
Daher auf die schnelle:
1.) Durchweg wunderbarer Soundtrack (sieht man von den end credits ab)
2.) Tolle Schlussphase, die das vorher geschehene noch in den Schatten stellt.
3.) Grandioser Willem Dafoe
Punkt. Aus. Ende.
#159
Geschrieben 29. November 2003, 20:58
Is' ja putzig!
Unweigerlich erinnert mich das Flair, das in diesem kurzen Filmchen vorherrscht, stark an so manche nervenaufreibende Fahrt in dem Wildwestzug von 'Fort Fun' im Sauerland.
Inwiefern dieser vielen Angaben zu Folge erste Western überhaupt wegweisend für spätere Werke war vermag ich nicht zu beurteilen, aber auf jeden Fall bietet der Film recht witzig anzusehende (und stumme) 12 Minuten.
Sehr schön vor allem die Puppe, die einer der finsteren Banditen von der Lokomotive schmeißt.
#160
Geschrieben 30. November 2003, 09:32
Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie kann ich mit 'Blade Runner' wenig bis gar nichts anfangen.
Sicherlich bietet der Film eine spannende Story und tolle Darsteller (allen voran Hauer und Ford), aber ich finde das futuristische Design des Films einfach fürchterlich und die Musik geradezu grausam.
Ich habe aber so oder so eine Abneigung gegen allzu abgedrehte Zukunftsvisionen, was schon in fliegenden Autos seinen Anfang findet, die mich in vielen Filmen regelrecht anwidern.
Schade.
#161
Geschrieben 30. November 2003, 09:48
Für mich, der ich 'Es geschah am hellichten Tag' inzwischen zu meinen Lieblingsfilmen zähle, ist so eine Neuverfilmung natürlich sehr interessant.
Sehr gut gelungen sind hier die Abweichungen vom 1958er Original. Black scheint auf den ersten Blick zum Beispiel nicht so extrem berechnend vorzugehen wie Matthäi es noch im Original tat. Dies wird denke ich in der Szene deutlich, in der Black Mutter und Kind anbietet, für eine Zeit mit ihm in der Tankstelle zu wohnen. Hier ist der 'Köderfaktor' eher ein mehr oder weniger positiver Nebeneffekt, während es Matthäi 1958 noch eiskalt darauf angelegt hatte.
Auch die Auflösung ist schlichtweg klasse. Statt den Zuschauer mit einem 08/15 Polizeizugriff abzuspeisen, schlägt Penn eine völlig andere Richtung ein, die den positiven Gesamteindruck des Films mehr als abrundet.
Trotz allem gelingt es 'The Pledge' aber nicht 'Es geschah am hellichten Tag' aus dem Reigen meiner Lieblingsfilme zu vertreiben.
#162
Geschrieben 30. November 2003, 15:55
Wiedermal eine Adaption, deren Romanvorlage mir gänzlich unbekannt ist, obwohl das Büchlein schon seit geraumer Zeit in meinem Regal umhergeistert.
Filmfazit: Nett, wobei mir die Einordnung Dafoes nicht so recht gelingen will. Vielleicht ist das fehlende Puzzleteil im Buch zu finden, dass ich nun vielleicht doch mal in die Hand nehmen sollte.
Sehr schön auch die recht eigenwillige Auswahl an Musik; mal was Anderes.
Ja, so ist das wohl.
#163
Geschrieben 30. November 2003, 18:13
So, nun habe ich mir auch den letzten mir noch fehlenden Teil der Amerika-Trilogie Leones ansehen können. Wie viele andere komme auch ich zu dem Schluss, dass es sich hierbei um den schwächsten der drei Filme handelt, was ihn aber (wie das viele auch sehen) nicht zu einem schlechten Film macht.
Zu Beginn befürchtete ich schon das schlimmste, und zwar eine Komödie übelster Sorte. Diesen Verdacht hegte ich auch schon, als ich mir das im Endefekt recht irreführende DVD-Cover genauer ansah.
Doch zum Glück kommt alles ganz anders und Leone präsentiert uns eine dramatische, und trotzdem stellenweise spaßige Geschichte, um John & Juan.
Nebenbei muss ich sagen, dass James Coburn ein verdammt markantes Gesicht hat. Wenn der nicht vom Leben gezeichnet scheint, wer dann?
#164
Geschrieben 01. Dezember 2003, 16:43
Ich denke, dass es sich bei 'Exotica' um einen Film handelt, der dank des überraschenden Endes erst durch ein zweites Ansehen richtig interessant werden könnte. Die Handlungen der einzelnen Charaktere dürften wohl deutlich einfacher zu durchschauen sein.
Inwiefern dies für den Genuss von 'Exotica' sinnvoll ist entzieht sich meiner Vorstellungskraft.
#165
Geschrieben 02. Dezember 2003, 09:27
Ich bin immernoch ganz ergriffen. Jeden, der dies behaupten würde, hätte ich bis zum heutigen Tage ausgelacht und verspottet, aber es ist wahr: David Lynch kann eine Geschichte so erzählen, dass sie jeder versteht. Und wenn sich zu diesem Faktor noch die Tatasache gesellt, dass man es mit einer äußerst wundervollen Geschichte zu tun hat, so ist das nur noch erstaunlicher und unglaublicher.
Gepriesen seist Du, David Lynch! Welch ein Film!
#166
Geschrieben 06. Dezember 2003, 09:22
Direkt nach der ersten neuen Szene befürchtete ich, dass die neuen Szenen einfach nur ein paar Aufhänger für weiteren Billig-Klamauk sind, wie er in der Kinofassung für meinen Geschmack ein bisschen zu exzessiv mit Gimli betrieben wurde.
Zum Glück täuscht dieser erste Eindruck. Vielmehr unterstreicht ein Großteil der neuen und erweiterten Sequenzen die Bedeutung Aragorns und lässt den Zuschauer mehr über diesen Charakter erfahren, was Lust auf Teil 3 macht. Lang ist es ja nun nicht mehr hin.
#167
Geschrieben 06. Dezember 2003, 14:41
Ich weiß nicht so recht, was ich von dem Gesehenen halten soll.
Als klarer Pluspunkt ist anzusehen, dass weitestgehend auf eine allzu klischeehafte Darstellung des DDR-Lebens verzichtet wird. Das genaue Gegenteil hatte ich im Vorfeld nämlich befürchtet, rechnete mit einem Sammelsorium aus schlechten Ossigags und Billigsituationskomik.
Auch macht der Film auf mich begrüßenswerterweise zu fast keinem Zeitpunkt den Eindruck einer Komödie; dazu trägt schon allein die Titelsequenz und allgemein die im großen und ganzen traurig gehaltene Filmmusik bei. Klar, in so mancher Szene konnte ich ein Schmunzeln nicht unterdrücken, aber insgesamt befindet man sich doch eher in einem mittelschweren Familiendrama, das leider etwas unter der meines Erachtens allzu stark konstruierten Handlung in den abschließenden 30 Minuten leidet.
#168
Geschrieben 06. Dezember 2003, 22:40
Irgendwie hat die Brille, die Thora Birch trägt, etwas Rattiges an sich. Geil!
Doch lassen wir dies. Der Film jedenfalls gefällt mir nicht so sonderlich gut.
Warum ist das so? Keine Ahnung. Vielleicht liegt es an der verhältnismäßig blassen Vorstellung Buscemis? An dem fürchterlichen Teeniefilm-Flair? Aber eigentlich ist 'Ghost World' doch gar kein typischer 08/15 Vertreter der Marke Drogen- und Teenagerbeziehungskrisenepos.
Hm, komisch.
#169
Geschrieben 07. Dezember 2003, 01:20
'Jeepers Creepers' beginnt durchaus verheißungsvoll. Diese ewigen Neckereien zwischen Bruder und Schwester gefallen mir sehr gut, weil ich mit so etwas (leider?) bestens vertraut bin.
Dazu dann noch der nette Trick, die Aufmerksamkeit des Zuschauers durch das abbiegende Wohnmobil auf die Heckscheibe des Wagens zu lenken, um den herannahenden Truck schon in weiter Ferne ausfindig machen zu können und fertig ist eine schöner Filmbeginn.
Leider ist das Niveau im weiteren Verlauf als stark abnehmend zu bezeichnen, so dass der Film einfach keinen Spaß machen will. Alles wirkt arg konstruiert, hergeholt, zusammenhanglos an den Haaren herbeigezogen. Wieso ausgerechnet dieses Lied? Wie genau kommt diese Traumtusse ins Spiel? Und warum sieht das Monster überhaupt so lächerlich aus?
Gekrönt wird das bunte Treiben dann durch eine kleine Kamerafahrt, die genausogut Buffalo Bill in seinem Folterkeller aus 'Silence of the Lambs' hätte zeigen können. Sieht nämlich alles, selbst die Körperhaltung des Monsters auf seinem Hocker, ziemlich genauso aus wie in Jonathan Demmes Erfolg von 1991.
Das Ende ist unfröhlich und recht offen, damit zur Not noch Fortsetzungen hinterhergeschmissen werden können, was ja auch inzwischen geschehen ist; wobei ich bezweifle, dass ich mir den zweiten Teil antun werde.
#170
Geschrieben 07. Dezember 2003, 04:18
Wenn ich mich recht entsinne, dann soll Fincher im Vorfeld über 'Panic Room' gesagt haben, dass man nicht zuviel erwarten solle. Er habe einen konventionellen Thriller drehen wollen.
Mit dieser Einschätzung seiner Arbeit liegt er auch größtenteils völlig richtig. Vergleicht man 'Panic Room' etwa mit seinen vorherigen Werken 'Se7en' oder 'Fight Club', so ist dieser Film schon fast ekelhaft vorhersehbar, kaum eine überraschende Wendung bietet 'Panic Room' dem Zuschauer. Es hätte mich sogar kaum gewundert wäre der gutmütige Profihandwerker einen reinrassigen Heldentod im Kreuzfeuer der Polizei gestorben, doch zum Glück bleibt uns dies erspart.
Handwerklich (vor allem kameratechnisch) ist alles völlig in Ordnung; dazu kommt noch das von Fincher bekannte Grundszenario in Form von Dunkelheit und miesem Wetter. Aber so brilliant ein Film auch in Szene gesetzt sein mag; ist er nur leidlich spannend und vorhersehbar wie dieser macht er einfach kaum bis gar keinen Spaß.
#171
Geschrieben 07. Dezember 2003, 04:43
Ob der späten Stunde war ich leider nicht mehr 100%ig in der Lage dem Bilderreigen zu folgen, womit noch vieles im Unklaren bleibt.
Vor allem verschließt sich mir im Moment noch der Sinn der berühmten "Augen-Szene".
Wollte man vielleicht einfach nur schockieren? Dies kann ich mir allerdings nur schwer vorstellen.
Etwas Anderes kann ich mir im Gegensatz dazu aber sehr gut vorstellen; und zwar, dass es sich bei 'Un Chien andalou' um 15 Minuten Filmgeschichte handelt, die es Wert sein sollten, an einem einsamen Sonntagnachmittag von mir bis ins letzte Detail zerpflückt, durchschaut und verstanden zu werden.
#172
Geschrieben 07. Dezember 2003, 22:26
Seit fünf Minuten nun schon überlege ich, wie ich meinen Kommentar zu 'eXistenZ' anfangen könnte, aber mir fällt nichts ein. Genausowenig wie mir zum Film selbst etwas einfällt.
Gefallen hat er mir jedenfalls nicht.
#173
Geschrieben 12. Dezember 2003, 16:01
Leider ist der Director's Cut von 'Alien' im Kino vollkommen an mir vorbeigezogen, doch dank Fox habe ich ja nun die Möglichkeit diesen in den eigenen vier Wänden anzusehen.
Ich muss zugeben, dass mir viele der neuen Szenen und Veränderungen kaum aufgefallen sind, abgesehen natürlich von dem kleinen Nest, das sich das Alien gegen Ende schon angelegt hat. Allerdings habe ich die ursprüngliche Fassung auch schon lange nicht mehr gesehen.
Seltsam finde ich, dass das Alien neben Dallas auch noch Brett eingesponnen hat. Wozu? Wenn mich meine Beobachtungsgabe nicht völlig im Stich gelassen hat, dann wurde Brett doch bei seiner Begegnung mit dem Alien für den Zuschauer klar ersichtlich getötet. Und wenn mich nicht alles täuscht, können doch unsere Chestburster-Freunde nur in noch lebendigen Wirten wachsen und gedeihen?
Auch ist mir heute aufgefallen welch dezenten Soundtrack 'Alien' besitzt. In einem Extra auf der Bonus-DVD zu 'Alien' lobt Ridley Scott in ein paar Sätzen die seines Erachtens hervorragende Arbeit von Jerry Goldsmith. Währenddessen versuchte ich mich an den Soundtrack zu erinnern, aber mir kam beim besten Willen nicht einmal der Ansatz einer Melodie o.ä. in den Sinn. Faszinierend.
#174
Geschrieben 12. Dezember 2003, 19:59
Ich weiß noch genau wie enttäuscht ich war, als ich mir vor Jahren so eine schmucke Box mit den ersten drei Alienfilmen auf VHS zulegte und ich feststellen musste, dass all die coolen Szenen aus Teil 2 nicht drauf waren, die ich ein paar Monate vorher auf einem Tape aus der Videothek gesehen hatte.
Und schon war meine erste Begegnung mit verschiedenen Schnittfassungen eines Films bereits im zarten alter von 13 oder 14 Jahren über die Bühne gebracht!
Doch heute, nach Jahren der Abstinenz, waren sie wieder da! Die gelben, richtung Null herunterrasselnden Zahlen auf schwarzem Grund! Wunderbar! Was hab ich diese Szene geliebt.
Zusätzlich haben mir einige Charaktere, mit denen ich früher nur wenig anfangen konnte, heute sehr gut gefallen, so zum Beispiel Hudson, Vasquez oder Apone.
Auch ist mir heute klar geworden, dass der Zuschauer insgesamt gar nicht mal so stark mit Aliens bombardiert wird, wie ich das in Erinnerung hatte; dies war nämlich immer einer meiner Hauptkritikpunkte am Film. Im Prinzip bekommt man die Viecher aber auch nicht viel öfter zu Gesicht als im Erstling; sind nur eben ein paar Figürchen mehr.
Interessant finde ich übrigens ein paar Verweise, die Cameron (beabsichtigt?) in seine Filme eingebaut hat. So wird in 'Aliens' zum Beispiel Michael Biehn nach 'Terminator' erneut von einem Weibstück in die Hand gebissen. Und in Grundzügen finden wir das Gespräch zwischen den beiden Kolonisten ziemlich zu Beginn mit dem Schlusssatz "Keine Fragen!" in ähnlicher Form ein paar Jahre später in 'Terminator 2' wieder.
Mir fällt kein gescheites Schlussfazit ein. Eigentlich wollte ich noch was über die grandiose Action und die Tatsache, dass es im Film fast nie langweilig wird, schreiben.
Daher schließe ich einfach mit einem schlichten: Herrlich!
#175
Geschrieben 13. Dezember 2003, 10:50
Heute stand die Special Edition von 'Alien³' im Programm.
Über Sinn und und Unsinn der vielen Änderungen lässt sich streiten. Ist es nun zwingend notwendig, dass das Alien diesmal einer Kuh entspringt und nicht einem Hund? Was will man uns damit sagen?
Zumal dadurch der Tod des ersten Insassen durch den Ventilator etwas komisch wirkt. Er steht halt da herum und glotzt wie ein Irrer ins Loch; in der Kinofassung hat man ihn ja wenigstens noch nach Spike, seinem Hund, rufen hören.
Die meisten Neuerungen halte ich für überflüssig, langweilig, den Film nicht weiterbringend.
Ausnahme ist der Ausbau des Charakters Golic. Durch die neuen Sequenzen rund um ihn wandelt er sich vom sympathischen Trottel der Kinofassung zu einem durchgeknallten Irren, der das Alien zu verehren scheint und mit dessen Befreiung aus der Abfallkammer die 'Apokalypse' erneut heraufbeschwört.
Schade ist auch, dass der Zuschauer nun nicht mehr Zeuge der Geburt der Alienqueen wird, während Ripley in die Flammen hinabstürzt. Wie sie in der Kinofassung das Alien umklammert hatte einfach irgendwas.
Wir fassen zusammen: Die Special Edition macht den Film zwar nicht unbedingt schlechter, reicht aber meines Erachtens keinesfalls an die Kinofassung heran.
#176
Geschrieben 13. Dezember 2003, 14:19
Ich muss schon sagen, dass ich den Film viel schlechter in Erinnerung hatte; warf ich doch früher mit Äußerungen wie "Alien ist eine Trilogie, einen vierten Teil hat es NIE gegeben!" um mich.
Zwar macht der Aspekt des Klonens vielleicht inzwischen einen etwas ausgelutschten Eindruck, aber in gewisser Weise wird das Thema in 'Resurrection' recht sorgfältig und einigermaßen denkanstoßend bearbeitet. Hinzu kommt noch ein bunt gewürfelter Haufen der verschiedensten Charaktere, von denen, Ron Perlman ausgenommen, mich heute niemand mehr so richtig zu nerven vermag.
So interessant die Idee mit dem Hybrid am Ende auch sein mag, irgendwie ist es in den Grundzügen (abgesehen von Teil 3) doch immer dasselbe: Gefahr scheint gebannt, man flattert fröhlich davon und zack: hat sich doch noch ein kleiner außerirdischer Fiesling ins Schiff geschlichen.
Ein guter Film allemal, wobei mir die Ausgangsidee insgesamt immernoch ein bisschen zu hergeholt erscheint. In dieser Hinsicht waren die Vorgänger glaubwürdiger (je nachdem, inwieweit man von einem Science Fiction Film Glaubwürdigkeit erwarten kann, versteht sich).
#177
Geschrieben 14. Dezember 2003, 12:16
Ich will gar nicht viele Worte über 'Blanc' verlieren.
Wie gehabt bombardiert uns Kieslowski schon in den ersten Minuten mit Farbsymbolik Deluxe, dass es fast schon weh tut. Trauriger Höhepunkt dessen ist der Taubenschiss auf Karols Jacke.
Die Story ist ähnlich langweilig wie in 'Bleu' und die Auflösung ist, vorsichtig gesagt, unter aller Kanone.
Danke für's Zuhören.
#178
Geschrieben 14. Dezember 2003, 15:48
"Rot, rot, rot,
die ganze Welt ist rot,
rot ist gut, rot ist wahr,
rot ist wunderbar!"
Ganz so wunderbar wie die Farbe Rot in einem wundervollen Kindertheaterstück (Was ist los im Viertelland?) angepriesen wird kommt dieser abschließende Teil von Kieslowskys Trilogie bei mir nicht davon.
Und zwar war ich schon wieder kurz davor mich zu vergessen, als Kieslowsky schon wieder diesen exzessiven Gebrauch einer bestimmten Farbe, in diesem Fall natürlich rot, praktizierte. Diesmal war spätestens bei dem Foto-Shooting vor dem roten Tuch bei mir schluss mit lustig. Merkt dieser Heini gar nicht, wie sehr er mir damit auf die Nerven geht?!
Bei aller Kritik muss man dem Film allerdings zugestehen der mit Abstand beste der Trilogie zu sein, denn hier versuchte Kieslowsky wenigstens sich eine halbwegs vernünftige (!) und mitunter gar spannende (!!) Geschichte mit einem ausnahmsweise mal interessanten (!!!) Ende zurechtzuwürgen.
#179
Geschrieben 14. Dezember 2003, 22:54
Welch feiner aus der Not geborene Privat-Cineclub mit djmacbest und meiner Wenigkeit!
'Shadow of the Vampire' ist wirklich ein kleines Schätzchen, das im O-Ton sogar für so manchen Lacher gut ist, was zum Beispiel die äußerst kreativen Kraftausdrücke Murnaus angeht ('Schweinhundshit').
Auch das altbekannte (etwa aus der Alienreihe oder Jurassic Park) Motiv "Wie kontrolliere ich eine unberechenbare Kreatur" wird hier in bester Manier präsentiert. Ebenso spielen sich hier Dafoe und Malkovich quasi gegenseitig an die Wand. Was will der geneigte zuschauer mehr?
Jedoch könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass 'Shadow of the Vampire' noch um ein vielfaches schöner anzuschauen ist, wenn man mit dem Original 'Nosferatu' von 1922 vertraut ist. Ein Wiedersehen mit bekannten Schauplätzen und Darstellern stelle ich mir jedenfalls recht ulkig vor.
Was ich mich den ganzen Film über gefragt habe: Was hat es eigentlich mit dieser 'Schwimmbrille' auf sich, die Murnau während des Filmens trägt?
So, zu weiterführenden Äußerungen bin ich jetzt nicht mehr in der Lage, habe mir via ICQ die Finger schon ausreichend wundgetippt.
Daher schließe ich nun mit einem treffenden Zitat meines Mitstreiters: "Wenn der mal keine 5,99€ wert war!"
#180
Geschrieben 15. Dezember 2003, 20:27
Bei 'American Graffiti' handelt es sich um ein sehr schön anzusehendes Filmlein, dass (Lucas-untypisch) völlig ohne opulente Special-Effects auskommt.
Die herrliche Musik vom Domian der 60er, Wolfman Jack, gepaart mit dem liebenswerten Ambiente im Algemeinen; großartig!
Punkt.Aus.Ende.
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