"If it bleeds, we can kill it!"
#271
Geschrieben 07. März 2004, 12:12
Das Ende (ich meine das 'richtige' Ende, nicht das Ende am Anfang) wirkt ein wenig aufgesetzt, aber ansonsten ist der Film ganz ok, wenn auch meines Erachtens mindestens 20 Minuten zu lang.
Wir haben hier Polizisten, Drogendealer, einen Idealisten, eine Gerichtsverhandlung mit ganz doll viel Mikrophonen auf dem Tisch und ein paar standardmäßige Pacino-Wutausbrüche. Alles bestens.
#272
Geschrieben 13. März 2004, 11:46
Das Ende des Films liegt jetzt höchstens 20 Minuten in der Vergangenheit und ich kann mich an selbiges nicht mehr erinnern. Ich halte dies für durchaus bedenklich. Doch das sei nur am Rande erwähnt; die restliche Filmerinnerung ist noch da.
Und was hält sie für mich parrat?
Zum Beispiel das satte Knirschen sich lösender Haut, zerreißenden Fleisches, brechenden Knochens...
Wahrlich fährt Miike in den Schlusssequenzen von 'Audition' durchweg schweres Geschütz auf. Sein es nun die meines Erachtens gelungenen Toneffekte, der Reigen an Flashbacks/Errinerungsfetzen/Visionen oder einfach nur das herzhaft fiese Grinsen Eihi Shiinas, während es immer tiefer und tiefer geht. Aber was rede ich nur vom Ende? Der ganze Film ist klasse. Besonders gut gefallen hat mir der geglückte Umschwung von schnöder Liebesgeschichte zu vielschichtigem Psycho-Thriller, dem es an Tiefe nicht mangelt und noch für so manche Überraschung gut ist.
Mein Miike-Debüt erkläre ich hiermit für auf ganzer Linie gelungen.
#273
Geschrieben 14. März 2004, 00:26
Schon in der ersten Szene lassen die Macher keinen Zweifel daran, wo man sich in den nächsten rund eineinhalb Stunden befinden wird: In einem grottigen Mistfilm, wie er größtenteils kaum schlechter hätte gemacht werden können. Die offensichtlichen Blue-Screen Aufnahmen und der lausige cgi-Tempel sprechen eine deutliche Sprache.
Der Rest sind dümmliche Sprüche des Supermönchs, ein nervender 'Stiffler' und ein fast noch stärker auf den Wecker fallendes Prinzesschen, das dem Goldkäfig entfleuchen will und uns ein dermaßen unglaubwürdiges und aufgesetztes 'Bad Girl' serviert, wie es lächerlicher kaum dargestellt werden könnte. Zu den miserablen Charakteren gesellt sich nebenbei noch eine haarstreubende Handlung, die ihres gleichen sucht.
Dass dies alles auf einem Comic basiert, macht den Film auch nicht besser.
Funktastic!
#274
Geschrieben 14. März 2004, 00:34
Steven Seagal ist scheiße. Ich kann nicht verstehen, wie es der fettleibige Knilch schafft, immernoch einen Film nach dem anderen zu drehen. Die Handlung ist Mist, die Action scheiße, die Effekte unter aller Kanone, die Weiber potthässlich. Er übrigens auch. Wenn mich nicht alles täuscht, war Oblowitz auch für den vorherigen Seagal-Film ('Out for a Kill') verantwortlich. Ergo: Auch Michael Oblowitz ist ein dummes Arschgesicht, das nur Unsinn zustande bringt.
Lieber Steven, stirb oder geh in Rente. Noch hast Du die Wahl.
#275
Geschrieben 14. März 2004, 12:51
Hatte noch nie was von diesem Film gehört und ihn mir auch nur auf Empfehlung zugelegt, aber: Gelohnt hat sich's.
Nicolas Cage spielt für eine Komödie überzeugend, wenn auch die restlichen Charaktere durchweg ein wenig blass wirken. Hinzu kommen ein paar nette Verweise auf die großen Vampirfilmklassiker der Vergangenheit, ein herrlicher Humor und altbekanntes 80er-Flair.
Eigentlich gibt es kaum was zu meckern. Lustiger Film.
#276
Geschrieben 20. März 2004, 15:04
Ein verlassener Dorfplatz, vom Wind getragener Sand.... fehlen nur noch ein paar durch das Bild huschende Tumbleweeds und schon befindet sich der Zuschauer in einem beliebigen Billig-Spaghetti-Western.
Doch statt klappernden Hufen, Tabak kauenden Revolverhelden und betörenden Bartänzerinnen gibt es hier schwingende Schwerter und genug Sake für alle.
'Yojimbo' ist ein langsamer Film; für einen 110minütigen Film meines Erachtens schon etwas zu langsam. Doch kommt er dann erstmal richtig in Fahrt, gibt es für mich kein Halten mehr: Ab diesem Zeitpunkt jagt einfach eine filmische Glanztat die nächste. Meine Favoriten: Zum einen die Szene in Seibeis Haus mit Sanjuro vor dem Treppenabsatz sitzend und Seibei selbst die Treppe nach und nach herunterkommend, bis schließlich er, der Hausherr, sitzt und Sanjuro steht. Kaum eine Sequenz im Film bringt die Stärke von Mifunes Charakter besser zur Geltung als diese. Und zum anderen gibt es ja noch das herrliche Duell samt dazugehörigem (Western-)Vorlauf auf dem oben genannten Dorfplatz.
Trotz einiger Längen und wild umherzappelnder Nebenfiguren ein hervorragender Film.
#277
Geschrieben 21. März 2004, 02:35
Die zweite Sichtung nach einem guten halben Jahr bringt kaum neue Erkenntnisse:
- schöne Täter/Opfer-Verschiebungen durch Spiele mit der Kamera angedeutet aufgefallen
- der Einsatz der allgegenwertigen Musik Beethovens ist irgendwie pervers (zwar im Grunde nichts, was nicht schon nach der ersten Sichtung klar wurde, aber erst jetzt so richtig verinnerlicht)
- 'Clockwork Orange' besteigt nun endgültig den Thron des für mich besten Films von Kubrick
#278
Geschrieben 26. März 2004, 18:53
Vor dem Genuss von 'La Boum' sind die Begriffe 'Dudelmusik', 'Glitzeroberteil', 'Moped' und 'zeitgenössische Frisuren' auf die hirninterne Ignore-Liste zu setzen. Gealtert ist der Film ohne Zweifel, aber dies immerhin mit Würde.
Ich hatte ehrlich gesagt einen auf brachial lustig getrimmten Film erwartet/in Erinnerung, so eine Art frühes 'American Pie'. Zwar steht 'La Boum' sicher nicht das Prädikat 'hochsensibles Drama' zu, aber das Bisschen Tiefgang, das der Film an den Tag legt, war mir doch ein willkommener Gast auf meinem Fernsehschirm.
Mehr gibt es dazu jetzt eigentlich nicht zu sagen von meiner Seite. Schönes Filmlein.
#279
Geschrieben 27. März 2004, 09:52
Auch zwei Jahre später sind die 80er noch allgegenwärtig, wenn auch nicht mehr ganz so 'schlimm' wie noch im Vorgänger. Auch der Charme des ersten Teils (und Sophie Marceaus) konnte erfolgreich hinübergerettet werden, nur leider bietet die Fortsetzung kaum neue Aspekte: Noch immer liegen Mama und Papa sich in den Haaren, Uroma weiß noch immer alles besser und Vic ist noch immer verzweifelt. Im Prinzip unterscheiden sich die beiden Filme nur durch das vorangeschrittene Alter der Hauptfigur und der daraus resultierenden Weiterentwicklung der Teenieprobleme: Nun geht es nicht mehr um die erste große Party, den ersten Kuss, den ersten Freund etc. pp. sondern schlicht und ergreifend um den ersten Sex. Meines Erachtens recht einfallslose Fortsetzung.
#280
Geschrieben 27. März 2004, 14:15
Ich bin mir nicht sicher, welches der beiden Sanjuro-Abenteuer mir besser gefallen soll (wenn man überhaupt eines der beiden als den besseren Film bezeichnen kann). Auf der einen Seite kommt 'Sanjuro' deutlich schneller in Fahrt als 'Yojimbo', andererseits fehlen mir hier einfach die wirklich großen Momente, wie etwa der Endkampf im Vorgänger oder die von mir im entsprechenden Eintrag genannte Treppenabsatz-Szene. Natürlich hat auch 'Sanjuro' einige Raffinessen auf Lager (High Noon am Schluss, die Blüten im Bach, die 'Torbogenfahrten'), aber allesamt konnten sie mich nicht vollends überzeugen. Wettgemacht wird dies allerdings durch die oben schon erwähnte Geschwindigkeit des Films; in der Kürze der Lauflänge (immerhin nur etwas mehr als eineinhalb Stunden) passiert einfach sehr viel, es wird (anders als in 'Yojimbo') fast nie langweilig.
Was bleibt? Ein Samurai/Ronin kehrt als nachdenklicher, feinfühliger Mensch in die Einsamkeit der Steppe (oder was auch immer) zurück, aus der er einst als schroffer Felsen auftauchte, um ein Dorf von zwei kriminellen Banden zu befreien.
Trotz des Endes (von mir erst während des Schreibens dieses Eintrags als äußerst intensiv und viel über die Person Sanjuro preisgebend identifiziert) gebe ich zunächst noch 'Yojimbo' den Vorzug.
Wiederholung beider Filme erwünscht.
#281
Geschrieben 28. März 2004, 14:12
Das war er nun also. Der Film, der gemeinhin als Begründer der Ära des Spaghetti-Westerns gesehen wird. Der stete Kampf gegen meine (abbrechende) Internetverbindung treibt mich an den Rande des Wahnsinns, weshalb ich mich hier auf ein paar Kurzstichpunkte beschränken will, ehe die Gedanken womöglich in Vergessenheit geraten.
- bei dem 'Americano' handelt es sich um einen Poser übelster Sorte
- Marlboro-Country-Score, welcher seine Wirkung (Morricone sei Dank) nicht verfehlt
- schöne Sterbeszene aus Sicht des sterbenden Ramon; eine ähnliche 'umfallende Kamera' ist mir vor einiger Zeit schon in einem anderen Western aufgefallen (irgendein Sartana-Streifen)
- allgemein kann man sagen, dass die Verschiebung des bekannten Yojimbo-Plots in die Westliche Welt sehr gut gelungen ist (abgesehen von zwangsläufig ähnlich bis identisch verlaufenden Sequenzen wurden hier und da auch ein paar nette Dialogzitate eingestreut, z.B. "Get two coffins ready.")
- mich würde jetzt noch interessieren, wie damals wohl die Reaktion des Publikums auf ein solches Remake aussah (sofern überhaupt bekannt war, dass es sich hierbei um ein Remake handelt. Ich habe nicht die blasseste Ahnung, wie erfolgreich Kurosawas verschiedene Samurai-Schinken außerhalb Japans liefen.)
#282
Geschrieben 28. März 2004, 14:14
Beckert und ich haben eine vollkommen unterschiedliche Beziehung zu der Melodie, die er stets pfeifend von sich gibt. Während der Mörder sie scheinbar benötigt, um dem Wahnsinn zu entfleuchen, so treibt sie mich selbst in eben diesen. Grund: Mein Diensttelefon bedient sich der gleichen Klänge und gibt diese viel zu oft am Tag von sich.
Abgesehen von dieser packenden Zusatzinformation gibt es aber auch noch einen richtig guten Film zu beachten. Ich kenne nicht viele Filme aus der Zeit um 1930 (eigentlich hab ich, glaube ich, noch gar keinen wirklich bewusst gesehen), aber schon rein handwerklich scheint es sich bei 'M' um ein der Zeit angemessenes Meilensteinchen zu handeln. Besonders der Zoom aus dem Kellerloch, aus dem Franz klettert, heraus hat es mir angetan, doch auch die Inszenierung des Mordes an dem Mädchen gleich zu Beginn soll hier Erwähnung finden.
Obwohl der Film schon über 70 Jahre auf dem Buckel hat, ist die Thematik erschreckend aktuell. Das gute alte Lynchjustiz vs. Täterschutz Spiel wird ebenso beleuchtet, wie auch der schier unbrechbare Kummer der Hinterbliebenen, wobei ich mir bei alledem noch nicht sicher bin, wie ich die Schlussmomente des Films einzuordnen habe. Weitere Sichtungen tun wohl Not.
Heute war ein guter Tag: Drei Filme, drei Volltreffer. So darf es gern weitergehen.
#283
Geschrieben 28. März 2004, 14:16
Katastrophen/Horror/Monsterfilm nach Schema F: Ein oder zwei kluge Leute wissen um die Gefahr, keiner glaubt ihnen ein Wort oder handelt völlig falsch, bis es dann tatsächlich zur Katastrophe kommt. Konsequenterweise hätte eigentlich noch vom Sheriff oder Bürgermeister ein Satz wie "Es tut mir leid, dass ich dir keinen Glauben schenkte, Jim." fallen müssen, aber diesmal wird der Zuschauer davon verschont.
Was bleibt sind viiiiiele Spinnlein, die ihre Netze spinnen (obwohl Taranteln dazu glaube ich gar nicht in der Lage sind), kreischende Mitbürger, eine geplatzte, aber leider für den Landstrich doch sooooo wichtige, Landwirtschaftsausstellung und mittendrin ein Tierarzt namens Reck (btw einer der besten Übersetzungskniffe ever).
Seltsam, dass der Film trotz vieler Klischees und Vorhersehbarkeiten derbst unterhaltsam ist.
#284
Geschrieben 03. April 2004, 09:32
Zitat
Allerdings muss man dem Film zugestehen, dass das Ableben Trinitys bei mir für Überraschung sorgte. Mehr aber auch nicht.
Nahezu fünf Monate habe ich den Film jetzt ziehen lassen wie einen guten Tee, doch trotzdem setzt sich der Geschmack brackigen Leitungswassers durch.
Fazit: Wenigstens stehen jetzt alle drei Teile im Regal nebeneinander. Toll!
#285
Geschrieben 03. April 2004, 22:56
Gut:
- Beginn auf der Comicbörse
- Präsentation der Sexverletzungen im Stil von 'Jaws'
- Dialog Alyssa/Holden auf dem Spielplatz
- Silent Bob reißt's Maul auf
Schlecht:
- alles, was nicht unter 'Gut' aufgeführt ist
Gesamteindruck: Durchwachsen
#286
Geschrieben 04. April 2004, 11:22
Fließenede Texte sind für Uschis.
Lee van Cleef: männlich, markant, dreifach gebrannt
Clint Eastwood: immernoch ein derber Poser, der hier in van Cleef aber zumindest ansatzweise seinen Meister gefunden zu haben scheint
Klaus Kinski: was macht der denn da?
Handlung: einen Tucken ausgefeilter als noch im Vorgänger
Atmosphäre: unbeschreiblich
Score: noch mehr Marlboro Country als in 'Fistful', wenn auch kein ganz so großer Ohrwurmkandidat
Schlussduell mit Spieluhr: geilo
Welch ein Film. Bin ehrlich gespannt, ob 'Zwei glorreiche Halunken' den noch toppen kann.
#287
Geschrieben 07. April 2004, 16:32
Ich habe den Film schon einmal vor ein paar Jahren gesehen. War damals besoffen, hab nix kapiert und erinnerte mich bis eben auch nur noch bruchstückhaft an das gezeigte.
Nach der heutigen Sichtung habe ich, ähnlich wie etwa bei 'Dawn of the Dead' vor wenigen Wochen, das Gefühl, dass ein jedes ins Detail gehende Wort, das ich über 'Dead Man' verliere, Jarmuschs Film zerstören könnte.
Daher enthalte ich mich zunächst jeglichen Kommentars und verbleibe mit meinem schlichten Urteil: Wahnsinnsfilm.
#288
Geschrieben 08. April 2004, 15:39
Der Film gefällt mir heute viiiiiiiiiiiel besser als noch vor einem guten halben Jahr.
Allem voran sehe ich die Figur des Travis heute aus einem völlig anderen Blickwinkel. Verschrie ich ihn damals noch als idiotischen Vollhorst, so ist er jetzt doch einfach nur ein psychisch kranker Mensch, der durch den Krieg kaputtgemacht wurde. Schlug ich bei der ersten Sitzung noch die Hände über dem Kopf zusammen, als Travis seine angebetete ins Pornokino ausführt, so steigt in mir inzwischen gar Mitleid für ihn auf.
Das Ende habe ich zwar immernoch nicht vollends entschlüsseln können, aber viel mehr freue ich mich darüber, dass es mir doch noch gelungen ist, einen Zugang zu diesem brillianten Werk zu finden.
#289
Geschrieben 08. April 2004, 21:37
Wenn ich Robert Stadlober sehe, muss ich immer und immer wieder direkt an einen milchbubigen Jungschauspieler denken, der auf der Premierenfeier von 'Engel + Joe' arschcool an seiner Fluppe zieht und geistigen Dünschiss in die Fernsehkameras labert. Ich mag den Typen überhaupt nicht. Null!
Abgesehen davon, dass ich "Crazy" schon immer recht gut fand, muss ich heute einfach mal lobend darauf hinweisen, dass die Protagonisten in diesem Film endlich einmal ihrem Alter angemessen aussehen. Diese Menschen sehen einfach wirklich wie 16jährige aus, weshalb ich den Akteuren ihre Rollen auch wirklich abkaufe. Wenn ich mich unter diesem Gesichtspunkt an die ersten Staffeln von "Dawson's Creek" zurückerinnere.... (ja, ich fand die Serie mal toll. punkt.)
Ich könnte ja jetzt noch den platten Punkt vonwegen 'Man kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen' bringen, aber selbstverfreilich habe ich dazu keine Lust. Toller Film das.
#290
Geschrieben 09. April 2004, 11:34
Ich weiß gar nicht, welche Teile des Films ich zuerst loben soll. Die Story? Die Kamera? Die Kämpfe? Die Ausstattung? Die Hauptdarstellerinnen? Den Showdown?
Rachegeschichte deluxe, die sich aber sowas von von anderen Genrevertretern abhebt. Herrlicher Film.
Seltsam. Besonders zu alten Hong Kong Produktionen fällt mir ganz selten mal etwas sinnvolles zum Niederschreiben ein, selbst wenn mir der Film (wie dieser hier) sehr gut gefallen hat. Woran mag das liegen?
#291
Geschrieben 09. April 2004, 17:37
Der Funke sprang heute nicht richtig über.
"Ain't got time to bleed." - ich grinse brav
"If it bleeds, we can kill it." - ich grinse noch bräver/braver/more brav
Old Painless und Co. vernichten den Dschungel. - Ich erfreue mich wieder sehr brav an der Zerstörung
Der Rest des Films hat mich heute kaum mitgenommen, dabei hielt ich 'Predator' früher für durch und durch perfekt.
#292
Geschrieben 09. April 2004, 21:08
The Rock. Meines Erachtens der letzte richtig gute Actionfilm, dem es sowohl an Spannung als auch einem gesunden Maß Härte fernab der sogenannten PG-13-Actioner von heute nicht mangelt.
Immer wieder habe ich beim Sehen des Films das Gefühl, dass er dem Zuschauer einen Tiefgang vorgaukeln will, welchen er eigentlich gar nicht innehat. Ein Gefühl, welches es in Zukunft zu ergründen gilt.
Was bleibt: Nicolas Cage hätte sich den ein oder anderen dummen Spruch schenken können und zu Bays Regie: Wie war das noch mit dem blinden Huhn?
#293
Geschrieben 09. April 2004, 23:28
Wie kann ich diesen Film einordnen? Schwarze Komödie? Satire? Gesellschaftskritik, die vorrangig auf das Spießbürgertum abzielt?
Mit dieser Frage werde ich mich allerdings nicht weiter auseinandersetzen, da mir der Film so oder so nur wenig bis überhaupt nicht gefallen hat.
#294
Geschrieben 10. April 2004, 14:19
Ich frage mich, ob dieses fürchterliche Overacting von Seiten der Herren der Schöpfung sobald ein wenig nackte Haut im Spiel ist, beabsichtigt ist, oder ob man es vielleicht gar nicht besser kann in solchen Filmen. Aber ehrlich: Blanke Brust --> Mann wird zu reudigem Köter (inkl. Hecheln); muss sowas sein?
Naja, ansonsten halte ich es wie uns Frenzy: Titten (!), Gewalt (!!) und gute Laune ((?!) oder so ähnlich)
#295
Geschrieben 11. April 2004, 01:28
Statt sich "Das Millionenspiel" anzuschauen, könnte man ebenso gut einfach ein wenig durch das heutige TV-Programm zappen. Voyeur-Entertainment, Werbespots (i hab schon 'denkt, i bin beim Verhoeven Paul) kritische Stimmen dazu und selbst an die Personenausschlachtung wurde schon damals gedacht. Die Tatsache, dass einige professionelle Fernsehleute im Film zu sehen und einfach sie selbst sind (allen voran natürlich Dieter Thomas Heck) machen "Das Millionenspiel" zu einem noch deftigeren Tritt in Richtung Verdauungsorgane, als der Film es sowieso schon ist.
Neben 'bahnbrechend' ist 'visionär' der Begriff, gegen den ich mich bezogen auf Filme am meisten streube, doch bleibt mir hier wohl nichts anderes übrig, als letzteres als Schlussurteil anzuführen.
Ich finde es zutiefst ärgerlich, dass gerade dieser hervorragende Film eine so lange Zeit dem Publikum vorenthalten wurde (Streitigkeiten wegen der Filmrechte an der Buchvorlage, wenn ich mich recht entsinne?). Gemessen an der heutigen TV-Landschaft kann das kein Zufall sein. Verschwörungstheoretiker bitte vortreten!
#296
Geschrieben 12. April 2004, 11:24
Dritte Sichtung und immernoch nichts am Film auszusetzen. Das ist ein gutes Zeichen.
Mit jedem Ansehen wird immer offenbarer, dass er wahre Horror eben nicht von den Mitleid erregenden, dahintorkelnden Gestalten auf der Wiese ausgeht, sondern von Menschen, die nicht in der Lage zu sein scheinen, das Problem mit vereinten Kräften in Angriff zu nehmen. Stattdessen bekriegen sie sich gegenseitig und landen im Endeffekt am Nullpunkt - alle tot. Und von der Vorgehensweise der 'Ersthelfer' fange ich lieber gar nicht erst an.
Ich fand diese Sichtung ungemein spannend. Man hat einen Film bereits ein paar Mal gesehen, ihn in sein Herz geschlossen. So langsam aber sicher fängt man an, auch das kleinste Detail, das bei einer vorherigen Sichtung vielleicht noch auf der Strecke blieb, wahrzunehmen und schmunzelnd einzuordnen. Bei mir war das diesmal zum Beispiel der Washington/Saigon-Versprecher des Nachrichtenmoderators im Fernsehen.
Ich habe den Ausdruck 'Schlag in die Magengrube' in den letzten Tagen und Wochen zwar etwas überstrapaziert, aber für diesen Film wiederhole ich ihn gern noch einmal.
#297
Geschrieben 12. April 2004, 11:51
Zum Glück sind die erzählten Anekdötchen von Zeit zu Zeit dermaßen haarstreubend, dass ich gar nicht anders kann, als mal mehr, mal weniger leise in mich heineinzuschmunzeln. Wären die Geschichten gelegentlicht nicht ganz so übertrieben und würden nicht plötzlich 'Zeitzeugen' wie Jack Torrance, Dave Bowman oder Dimitri Muffley auftauchen, könnte man den Machern den ganzen Fake glatt abkaufen. Klingt einfach alles im Prinzip ziemlich schlüssig.
Nett.
#298
Geschrieben 12. April 2004, 20:14
Unwichtige Details: Ein Kind macht Schattenspiele mit den Händen und formt dabei unter anderem eine Fledermaus. Genau wie der Pinguin in "Batman Returns". Und irgendwo huscht noch ein Eiknacker durchs Bild, ähnlich der Plätzchenbackmaschine in "Edward mit den Scheerenhänden". Soviel dazu.
Was kann ich mit dem Film anfangen: fast gar nichts. Zwar ist die Geschichte durch und durch sehr liebevoll erzählt (vor allem gefallen mir die Sequenzen aus Edward Blooms Jugend im Zirkus), aber richtig zündeln will es bei mir nicht. Lediglich ganz am Ende, als Buscemi die Tränen unterdrückend ein paar Geschichten erzählt, habe ich ganz kurz Pipi in den Augen.
Da allerdings bisher nahezu jeder Burton-Film bei mir erst einmal ein wenig reifen musste, bin ich mir doch ziemlich sicher, dass mir "Big Fish" spätestens im Rahmen der Zweitauswertung schon viel besser gefallen wird.
#299
Geschrieben 13. April 2004, 10:38
Zitat
Recht hast, emme!
Was als offensichtliche Unfähigkeit zur Zusamenarbeit in "Night" begann, findet in den Schlussminuten von "Dawn" seinen vorläufigen Höhepunkt in einer Orgie aus Neid und Missgunst.
Mehr fällt mir jetzt nicht ein. Fest steht: Der Film ist herrlich, jeder Musikfetzen eine Symphonie, jede Kameraeinstellung ein Gemälde!
#300
Geschrieben 13. April 2004, 20:18
"Day" ist so etwas wie die mehr oder weniger logische Weiterentwicklung von "Dawn". Man geht von der kompromisslosen Verteidigung des eigenen Lebens und Vernichtung der Untoten zu einem Versuch des friedlichen Zusammenlebens über. Natürlich spricht sich nur eine Minderheit der Bunkerbesatzung für diesen Plan aus, womit wir wieder bei mangelnder Bereitschaft zur konstruktiven Zusammenarbeit wären, was wiederum den Bogen zurück zu "Night" spannt.
Das einzige, was ich wirklich am Film anprangern muss, sind die größtenteils miserablen schauspielerischen Darbietungen der Hauptfiguren (Abgesehen natürlich von den Zombies und Versuchskaninchen Bub, welche selbstverständlich über jeden Zweifel erhaben sind.) und ein paar leicht deplaziert wirkende Splattergeschichten. Ansonsten ein würdiger Abschluss der Trilogie, wenn auch meines Erachtens der schwächste der drei Filme.
Obligatorische Rangliste:
1. Night
2. Dawn
3. Day
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