Gargi's Corner
#1
Geschrieben 29. Mai 2005, 13:14
28.Mai 2005, ca. 21.00 Uhr. Quäldauer 96 Minuten, davon netto ca. 86 Minuten, ca. 10 Minuten Abspann (!!!!) , Fernseher: 16:9 Grundig, Sichtabstand zu mir 1.93 Meter, Verbrauch: 2x dunkle Hefeweizen, 1 Tüte Chio-Chips (Paprika)
Kurz zum Inhalt: In der Antarktis entedeckt man eine tief unterm Eis liegende Pyramide. Der lungenkrebskranke aber nicht minder reiche Inhaber einer großen Firma (schön gespielt von Lance Henriksen - der verdammt alt geworden ist aber dafür der einzige im Film war, der schauspielern konnte) wittert fette Beute und organisiert einen Forschungstripp in die Antarktis. Parallel dazu scheinen sich Außerirdische (die Predatoren) für eben auch diese Pyramide zu interessieren und feuern kurzerhand einen Tunnel in das Eis, was den Einstieg des Forschungstrupps in die Pyramide unheimlich erleichtert. In dem Tempel angekommen löst auch schon gleich eine Dame dieses Teams durch einen unachtsammen Tritt auf eine Bodenplatte ein Sicherheitssystem aus, welches eine Horde schleimtriefender Aliens zum Leben erweckt. Die Forscher finden heraus, dass die Predatoren vor Jahrtausenden bereits die Erde besucht haben, und diese als "Arena" für ihre Kraftproben gegen die selbst immer wieder aufgezüchteten Aliens zu mißbrauchen. Auch diesmal sollte so ein Kampf stattfinden und es werden fluchs 3 Predatoren in den Tempel geschickt, die sich eine Schlacht mit den Alien liefern. Der Forschungstrupp wird bis auf die Hauptdarstellerin komplett dezimiert, diese tut sich mit einen der letzten überlebenden Predatoren zusammen und besiegt die böse Alien-Königin. Der Tempel wird mit einer Thermo-Nuklear-Bombe eines Predatoren in die Luft gejagt, der letzte der Predatoren-Gladiatoren geht drauf und wird von seinen Kollegen via Raumschiff abgeholt. Die menschliche Heldin bekommt von einem Predatoren - Anführer einen Kampf-Spieß geschenkt und lebt nun bis zu ihrem Lebensende glücklich und zufrieden mit der Gewissheit, die Welt vor den Aliens gerettet zu haben ...
Jau, mehr war das nicht. Klar, die Effekte waren allesamt schön anzusehen und haben großartigen Unterhaltungswert, nur scheint mir keiner der Filmschaffenden wirklich gewußt zu haben, was sie eigentlich machen sollen.
Wir gehen nun einfach mal davon aus, dass wir zwei getrennte Filmfiguren, die Aliens und den Predator haben, die für sich genommen in den Einzel-Features auch immer als gar garstige Vieher den Leuten das Leben schwer gemacht haben. Ähnlich eben wie im kürzlich gelaufenen Blockbuster (allerdings nur in den USA) Freddy vs. Jason. Auch hier haben wir zwei ultimativ böse Figuren, die nun zusammengewürfelt werden müssen, damit Leute Geld an der Kinokasse ausgeben wollen. Nur hier hatte man auch das Gefühl, dass Böse gegen Böse antritt. Keine Kompromisse, kein wenn und aber: Wer sich zwischen den beiden stellt, wird nieder gemacht. So kennen wir die Figuren, so mögen wir die Figuren, so funktionieren sie auch.
Was Anderson in seiner Alien vs Predator Fassung schafft ist leider ein etwas anderes Universum, was mich als Fan der alten Predator-Filme doch etwas erstaunt/irritiert hat. Die Predatoren sind gar nicht so kalt und gefährlich, wie man sie fälschlicherweise eingeschätzt hat. Sie sind durchaus bereit, Kompromisse mit uns Menschen ein zu gehen. Ja klar... das ist auch einfach: Die Hauptdarstellerin hat eine alte Waffe im Rucksack, was den Predator noch um einiges stärker machen soll (absoluter Blödsinn, denn diese Feuerwaffe gehörte bei Arnie's Predator zu dessen Standard-Ausrüstung) . Also holt man schnell das Teil aus'm Rucksack, händigt das dem Predator aus und schon ist man gut Freund. Nun, Gargi's Predator hätte das anders gemacht: Er hätte der Dame den Kopf abgerissen und sich das Teil aus dem Rucksack geholt. Und schon wäre die Geschichte im Lot geblieben: Predator böse, Alien böse und nun liebe Helden des Filmes seht zu, dass keiner von beiden überlebt.
Naja, nun stehe ich da, habe ein ganz anderen Eindruck von den Predatoren und weiß, dass sollte mir mal einer über den Weg laufen, ich ihn vielleicht mit einem Taschenmesser rumkriegen kann. Zumindest kann ich mit diesen Wissen jetzt beruhigter schlafen.
5 von 10 Punkte.
cu
Gargi
#2
Geschrieben 12. Juni 2005, 19:01
11.Juni 2005, ca. 21.00 Uhr. Schlauchzeit ca. 96 Minuten, Fernseher: 16:9 Grundig, Sichtabstand zu mir 1.93 Meter, Verbrauch: 1x helles Hefeweizen, 1 Glas Whiskey, 1 Tüte Chio-Chips (Paprika, extrawürzig)
Zum Inhalt: Wie es so oft in den Filmen ist: Ein Killer geht um. Und der ist sogleich auch recht kreativ. Muss er auch sein, sonst gefällt's ja dem Kinopublikum nicht. Also zum Plot und Achtung! Ich verrate alles!
Wie schon gesagt, ein Killer geht um. Und der hat auch noch einen Gehirntumor. Das wurmt ihn so, weil andere, die gesund sind keine Ehrfurcht vom Leben haben, dass er sich genau die rauspickt um sein sadistisches Spiel zu spielen. So schnappt er sich entsprechende Kandidaten, sperrt sie in irgendeinen Raum und zwingt sie unter Androhung der Ermordung andere zu meucheln, damit sie ihre eigene Haut retten. Nun, und durch diese Schocktherapie lernen die Opfer wieder ihr Leben zu lieben, indem sie anderes auslöschen. Zumindest soll das wohl laut diesem Film so sein. So auch der Arzt und der Fotograf, die in einen Raum eingesperrt werden und mit dem Fuss an einer Kette jeweils an ein Rohr festgebunden sind. Der Arzt soll nun den Fotografen ermorden, damit er heil aus der Sache heraus kommt. Im Laufe des Filmes klärt sich dann nun durch Quer- und Rückblenden der Zusammenhang der Personen und das Motiv des sadistischen Killers auf, was dann letztendlich in ein recht spannendes Finale gipfelt.
Ein Killer geht um. Das tun sie ja sehr oft in Filmen wie "Saw". Nun, was ich hier gesehen habe, war durchaus ein spannendes Filmchen, das wohl weniger brutal war, als man durch die Presse und der Mundpropaganda in einschlägigen Foren zu Ohren bekam. Neu war auch wirklich nichts. Hätte ein Vincent Price die Rolle des Killer übernommen, so wäre vermutlich ein weiterer Dr. Phibes-Teil entstanden.
Mir bleibt eben zum Schluß nur ein großes "Naja" übrig. Spannende Unterhaltung, für Kenner des Genres aber wirklich nichts Neues im Westen.
Und übrigens: Den abgesägten Fuß von diversen ausländischen Plakatmotiven so angekündigt sieht man in der Tat nicht im Film. So, jetzt habe ich auch noch das letzte Geheimnis verraten
6 von 10 Punkten
cu
Gargi
#3
Geschrieben 27. August 2007, 00:36
Regie: Frank W. Montag
Darsteller: Christian Stock, Pia de Buhr, Sebastian Badenberg, Christiane Imdahl, Thomas Kercmar uvm.
Kinostart: August 2007
Deutschland 2007
FSK: Keine Jugendfreigabe
Slasher beginnt in der Tat mit dem, was der Titel gleich dem Kinobesucher vermittelt: Mit einem ersten Kill im Wald. Spätestens hier weiß der Zuschauer, worauf er sich eingelassen hat. Dies kennen wir zu genau aus den 70ger Jahre Horror-Filme. Ein erster Opener ist zumeist ein blutiger Hinweis, der dem Zuschauer eine unmisverständliche Warnung entgegen wirft: Achtung, Du wirst nun in einen Splatterfilm gerissen. Hier kannst Du noch aussteigen, später nicht mehr.
Und das ist auch bei Slasher der Fall. Ein tot geglaubter Serienkiller treibt sein Unwesen in einem abgelegten Waldgebiet. Dort dürfen natürlich auch nicht seine zahlreichen Opfer fehlen: Eine Gruppe Studenten, die sich ein lockeres Wochenende beim Zelten machen wollen. Und auch hier wird getrunken, gefeiert, das eine oder andere Schäferstündchen abgehalten. Der weitere Verlauf ist schnell erzählt: Die Anzahl der Studenden reduziert sich zunehmend, als der Killer mit allerlei Gerät demonstriert, wer der Platzhirsch im Wald ist. Doch das gerade die unscheinbarste der Gruppe sich als unheimliches zähes Opfer herausstellt, damit hat er nicht gerechnet. Spätestens hier muss schweres Gerät ran wenn die Axt im Walde versagt und des Schizos liebstes Kind, die Kättensäge nun sein Machtwort sprechen muss. Doch was ist, wenn der Jäger zum Gejagten wird?
(Girls in the sunshine)
Ganz klar, Slasher erfindet das Rad nicht neu. Im Gegenteil, hier wird das Rad sogar immer wieder auf das Neue gedreht. Dennoch merkt man schnell, dass man sich bei Slasher in die Hände eines Fans des Genres gelandet ist. Gerade Lehrbuchhaft ist der Aufbau des Films, wenn man die großen Brüder aus den vergangenen Screem Screen Tagen vergleichenderweise daneben hält. Der erste Kill am Anfang als Appetizer, eine Gruppe an Jugendlichen, die sich einen lockeren Tag machen wollen, der anders endet, als sie es je erwartet hätten. Und da ist immer wieder der moralische Hintergrund ala Freitag der 13. oder Halloween: Diejenigen, die es am wildesten Treiben werden auch vom schwarzen Mann geholt. Und dann ist da noch die "holde Jungfrau", die dem Biest gegenüber steht um den finalen Kampf durchstehen zu müssen. Dennoch baut hier Montag einige interessante Wendungen ein, die man in dem erstmal so einfach wirkenden Handlungsgefüge nicht suchen wollte, obwohl er hier über dem kompletten Film genügend Indizien gezielt verstreut, die uns genau das signalisieren wollen.
Hier haben wir eine blonde Erstsemesterin, die den Obergigalo der Gruppe scheinbar auf dem Leim gegangen ist. Erst später erzählt diese, dass sie scheinbar die Gejagte ist, aber im Grunde die Jägerin war, die zielsicher ihre Beute geschlagen hat. Ebenso das letzte weibliche Opfer, herrausragend gut von Christiane Imdahl gespielt, das zuerst als "Heimchen" der Gruppe dem Zuschauer vorgeführt wurde. Sie ist es, die dann von dem Irren mit der Kettensäge durch den Wald gehetzt wird. Doch fast spielerisch gelassen rennt Sie von ihm davon. Der Zuschauer mag sich auch wundern, wenn er genau hinsieht. Der Irre ist deutlich schwere als ein Opfer, trägt eine mehrere Kilo schwere Säge und versucht die sehr sportlich und durchtrainierte Christiane zur Strecke zu bringen. Beim Zusehen hatte ich fast keinen Moment mehr Angst um das Opfer, denn ich sah dem Killer an, dass er keine Chance hat, die junge Frau auch nur ansatzweise zu erwischen. Nachdem sie den Killer abgehängt hat schläft die junge Studentin ein. Das mag Erschöpfung sein, oder vielleicht doch eine Art der Coolness? Dass die Studentin zu keinem Moment eigentlich wirklich Angst gehabt haben muss wird uns sehr klar und deutlich im eigentlichen Finale des Filmes gezeigt. Auch sie war somit die Jägerin.
(Urlaub auf dem Bauernhof soll sogar erholsam sein... manchmal)
Montag führt den Zuschauer auf seine Art subtil an der Nase herum und spielt mit Zuschauer, der für gewöhnlich einen Bezugspunkt in den Darstellern sucht. Doch diese werden ihm immer wieder jäh entzogen.
Slasher ist somit ein auf das nötigste reduzierte Horrorspektakel, dass dem Fan das bietet, was eben ein Slasher bieten soll. Ein paar blutige Morde, einwenig nackte Haut und ein krudes Finale. Er macht kein Hehl daraus, dass er nicht mehr sein möchte. So dann auch wohl die Titelgebung. Ich rede nicht drum herum, ich bin ein Slasher.
Angenehm fällt bei Slasher die Kameraführung und der Einsatz der Musik auf. Durch interessante und abwechslungsreiche Einstellungen bietet uns der Film einen interessanten Rahmen, der durch eine sehr spannende Musik durchwegs getragen wird und hier kaum Platz für Langatmigkeiten lässt. Die schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller ist gekonnt und lässt sich über weite Strecken gut ansehen. Herausragend allerdings in ihre Art war die junge Schauspielerin Christiane Imdahl, die zum Ende des Filmes richtig aufdrehen durfte und hier auch wirklich alles zu geben scheint. Ihre Rolle erinnerte sehr deutlich an den Charakter Sally aus Texas Chainsaw Massacre von Tobe Hooper, und dieser Rolle wird Christiane Imdahl mehr als gerecht, vielmehr man vermutet erstmal in der ersten Hälfte des Filmes nicht, was für ein Potential hier hinter dieser Darstellerin steckt: Ordentlich Power, die den Film am Ende hier ordentlich Spannung verliehen hat. Es bleibt zu hoffen, dass wir in Zukunft von Christiane mehr filmerische Leistungen wie dieser und gerne auch in anderen Rollen zu sehen bekommen.
Sicherlich hängt der Film an ein paar wenigen Stellen. So hätte ich die Nebenhandlung des inzestuösen Bauern aus dem Film gestrichen. Sicher gehört in einem Slasher eine verschobene Figur, die die Truppe an zukünftigen Opfern zur "Schlachtbank" durchwinkt, aber hierfür hätte ein kurzer Stopp an einer Tankstelle oder einem kleinen Tante Emma Laden Genüge getan. Ebenso hätte man die Verfolgungsjagt durch den Wald etwas straffen können, um den Gürtel noch einwenig enger zu ziehen. Dennoch funktioniert Slasher hier auf weite Strecken als ordentlicher Horrorfilm und der Fan wird hier darüber hinwegsehen können. Ein besonderes Schmankerl war das kleine erzählerische Intermezzo mit dem durchgeknallten Metzger, der aus einem Liebesdrama heraus eine völlig neue Art der Fleischwurst kreierte. Den Metzger mimte der aus ähnlichen Genrebeiträgen bekannte und beliebte Thomas Kercmar, der auch hier wieder gefiehl.
(Thomas Kercmar in Äktsch)
Frank Montag hat hier mit Sicherheit noch viel vor sich, doch was er mit Slasher ablieferte war schon ein extrem guter Schritt in die richtige Richtung. Montag wird sich weiterentwickeln, und dass er es mit diesem Film schon einmal in die bundestdeutschen Kinos geschafft hat zeigt deutlich, dass er auf dem richtigen Weg ist. Man darf gespannt sein, wie es mit ihm weiter geht. Ich werde es auf jeden Fall weiter verfolgen.
Keep on slashing!
[pk]
#4
Geschrieben 02. September 2007, 12:21
Horrorfilm aus Down Under? Natürlich geht das, das haben wir an Wolf Creek gesehen. 2004 drehte der Undergroundfilmer Mark Savage ein Filmchen, das es in sich hat. Irgendwo in Australien am Strand soll ein Hotel hingestellt werden. Der Landstrich gehört einer Frau, die sich allerdings entschließt, den Vertrag zum Bau des Hotels nicht zu unterschreiben, weil sie den Landstrich mit diesem Hotelbunker nicht verschandeln möchte. Ungemach macht sich bei den Geschäftspartnern deshalb breit. Kurzerhand wird der Ehemann der Frau gekillt und man erpresst sie, den Vertrag zu unterschreiben. Sie weigert sich. Nachdem sie eine lesbische Beziehung aufbaut, wird ihre neue Freundin gekidnappt und kurzerhand vergewaltigt und umgebracht. Das alles auf DVD aufgezeichnet und der Frau als weiterer Argumentverstärker zugeschickt. Die Sache eskaliert weiter und sie wird von den Herren vergewaltigt und ins Meer geworfen. Ihr Sohn wird umgebracht.
Nach 9 Monaten findet ein junges Mädchen die Frau am Strand im Sand liegen. Die total verstörte Frau rüstet sich nun zu ihrem finalen grausamen Rachezug gegen ihre Peiniger...
Auf dem Melbourne Underground Film Festival 2004 wurde Defencless zum Überraschungshit. Der blonde Racheengel - hervorragend von Susanne Hausschmid gespielt - erinnert uns natürlich an Filme der Marke I spit on your grave. Das Rape and Revenge Thema mag vielleicht ziemlich abgedroschen sein, allerdings was neu ist hier, ist dass Mark Savage keine einzige Dialogzeile über die 98 Minuten benötigt, um hier Emotionen darstellen zu können. Ganz recht, es handelt sich hierbei im Grunde um einen Stummfilm, der mit klassischer Musik unterlegt ist und nur ein paar Soundeffekte (Schlaggeräusche, Schreie) parat hält. Der Film fesselt hierbei nur durch die Bilder und teilweise der übersteigerten Darstellung von Vergewaltigung, Verstümmelung bishin zum Kannibalismus, welche von der Klassik bishin zu düsteren Synthi- Klängen unterlegt sind.
Inovativ ist hierbei, dass die in einem Stummfilm gebräuchliche Texttafeln hier auch vorkommen, aber diese durch SMS- Nachrichten in Szene gesetzt werden. DAS ist mehr als pfiffig!
Besonders gut hat mir Susanne Hausschmid gefallen, die die Rolle der Rächerin sowas von intensiv und innig spielt, sodass man deren Hass förmlich in den Augen brennen sieht.
Australien zeigt hier ganz großes Undergroundkino, dessen Kunstcharakter hier ganz klar im Vordergrund steht.
Susanne Hausschmid hat zudem zusammen mit Mark Savage diesen Film produziert.
Defencless ist bei subversive cinema erschienen. Die DVD weißt satte Farben auf, die Schärfe passt und das Bild ist 16x9 anamorph. Leider treten hie und da Blockartefakte auf, die auf der Röhre nicht wirklich auf Anhieb sichtbar sind (in der Einzelbildschaltung schon), aber auf dem TFT meines PCs waren diese schon leider gut zu erkennen. Die Technik verzeiht solche Fehler nunmal nicht wirklich.
Defenceless ist harte Kost, die sicherlich seine Fans sucht, aber wer diese Art von Filme mag und es ruhig etwas blutiger sein darf, der wird denke ich nicht enttäuscht werden. Na und wenn man sich auf die Tatsache einlässt, dass es sich um einen modernen Stummfilm handelt, der wird ein etwas anderes Filmerlebnis kennen lernen. ´
Bis denne!
Euer
Gargi
#5
Geschrieben 11. Juni 2008, 07:57
Rund 20 Jahren nach Rambo 3 bindet sich Sylvester Stallone wieder das Stirnband um und räumt im Dschungel gehörig auf. Wie in Rambo 3 zuvor den Afganistan Krieg thematisierend greift auch John Rambo aktuelle Kriegsgeschehnisse in Myanmar - besser bekannt als Burma - auf, und versucht deutlich drastischer als in seinem Vorgänger die Kriegsgeschehnisse in Bilder zu fassen. In Burma herrscht Kriegszustand. Berichten von Menschenrechtsorganisationen zufolge begeht die Regierung und die Armee Menschensrechtsverstöße wie Folter, Zwangsarbeit und Vergewaltigungen. Ebenso werden Dörfer geräumt um auch Kinder als Soldaten zu rekrutiert, die gegen Aufständische unter Zwang kämpfen müssen. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Myanmar
Rambo hat sich in Thailand als Schlangenjäger und Botsmann zurückgezogen. Als ein Missionarstrupp unter der Leitung von Dr. Michael Burnett und Sarah Miller Rambo darum bittet, sie mit dem Boot nach Burma zu fahren lehnt dieser zunächst vehement ab. Er lässt sich aber dennoch von Sarah breit schlagen und bringt diese in das Kriesengebiet, damit sie Medizin und Nahrung in ein Dorf bringen können. Nachdem Rambo einen Angriff von Flusspiraten mit Waffengewalt abwehrt und alle Piraten tötet, wollen die Missionare mit Rambo nichts mehr zu tun haben und schlagen sich alleine weiter auf den restlichen Weg zum Dorf durch. Als sie das Dorf erreicht und mit der medizinischen Versorgung kranker Bewohner des Dorfes begonnen haben, wird das Dorf von der Armee überfallen und die Einwohner brutal ermordert. Die Missionare werden gefangen genommen und in das Camp des grausamen birmanischen Major Tint gebracht.
Kurz darauf informiert ein Geistlicher Rambo, dass die Missionare in die Hände der birmanischen Armee gefallen sind. Rambo macht sich zusammen mit einem kleinen Söldnerkommando auf dem Weg, die Gefangenen zu befreien. Hierbei erhält er Hilfe der birmanischen Karen Rebellen, die ihm in der blutigen Schlacht am Ende gegen den Kommandant Tint und seinen Millitärs zur Seite stehen.
Man braucht denke ich nicht lange um den heißen Brei reden, Rambo ist in seiner unzensierten Fassung ein brutaler Spielfilm, der nun genau das zeigt, was man gerne seinen Vorgängern angedichtet hat. Gerade in den 6 minütigen Schlußkampf des Filmes werden trickteschnisch alle Register gezogen, weshalb wohl hierzulande die FSK eine Freigabe selbst für volljährige Zuschauer verweigerte und der Film für das Kino um rund eine Minute eingekürzt werden musste. Auf DVD wird der Film zudem in einer ungeschnittenen Fassung ohne einer FSK Freigabe neben der gekürzten Version erscheinen.
Über die Frage, ob man diese Art von Gewalt und die Schrecken eines Krieges in der Form auf die Leinwand bringen muss kann man lange streiten. Sicherlich versucht man durch diese drastischen Bilder der Öffentlichkeit zu zeigen, wie es in derartigen Kriesengebieten wohl aussieht. Als das Dorf von den Millitärs überfallen wird, machen die Soldaten selbst vor kleinen Kindern keinen Halt und es wurde in aller Breite gezeigt, wie selbst diese getötet werden. Ein cineastisches Tabuthema, das sogar hartgesottene Zuschauer und Fans des Actiongenres aufrüttelt.
In der Kinogeschichte sind solche schockierenden Bilder nicht wirklich neu. So erinnert mich gerade die Szenen beim Dorfüberfall an das Ende des damals in den 70ern umstrittenen Westerns “Wiegenlied vom Totschlag” mit Candice Bergen und Peter Strauss, als die Kavallerie, nachdem diese in einem Vergeltungsschlag alle Krieger eines Indianerstammes getötet haben das dazugehörige Dorf überfallen und Frauen und Kinder massakrierten. Auch hier musste der Zuschauer miterleben, wie dem Blutrausch verfallene Soldaten vergewaltigten und verstümmelten. Stellenweise ohne Abblendung und in der Totalen wurden diese Bilder eingefangen, die heute mit einer Freigabe von 16 Jahren zu sehen sind. Auch dieser Film basiert auf einer wahren Begebenheit.
Parallelen zum Wiegenlied vom Totschlag werden auch dann deutlich, als gegen Ende Rambo zusammen mit den Söldnern und den Karen Wiederständlern den Trupp des Major Tint im wahrsten Sinne des Wortes vernichten. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Szene, als Candice in der Rolle der Cresta das Indianer Massaker voller Entsetzen miterleben musste. Die Rolle der Sahra in Rambo macht das gleiche durch, als sie mitten im Feuergefecht am Boden kauernd und sich die Ohren zuhaltend das Töten mit ansieht.
Rambo 3 ging was das dem Zuschauer Deutlichmachen der Umstände in einem Kriegsgebiet betrifft einen doch etwas dezenteren Weg. Hier führte ein Mitglied der Mudschahedin Rambo über einen afganischen Markt. An einem Zelt hingen Beinprotesen für Kinder. Der Mudschahedin erklärte Rambo, dass Bomben als Spielzeug getarnt den Kindern oftmals zum Verhängnis werden. Was sich hier der Zuschauer noch vor dem geistigen Auge selbst vorstellen musste wird dann 20 Jahre später doch deutlicher in Szene gesetzt. Welcher Weg wohl der bessere ist, um in einem Spielfilm eine derartige Thematik dem Zuschauer zu vergegenwärtigen und nachhaltig zu verinnerlichen bleibt im Grunde offen. Hier muss man sein eigenes Bild machen, und für sich entscheiden, ob man dies in jener expliziten Form sehen möchte.
Abschließend kann man sagen, dass der Film durchaus gelungenes Actionkino ist, wobei die Vermutung nahe liegt, dass man durch die skandalträchtigen Gewaltbilder eine gewisse Öffentlichkeitswirkung erzielen wollte. Sicherlich auch, um auf dem Wege des Spielfilmes die Schrecken die sich in Burma ereignen einer so großen Anzahl an Menschen wie möglich weltweit zu zeigen, wie es wohl auch seinerzeit bei Rambo3 die grundlegende Intention gewesen sein soll. Auf der anderen Seite versuchte man sicherlich auch gerade über eine entsprechende Presse für eine hohe Besucherzahl und damit verbundene Einspielergebnisse zu sorgen. Ob das bei der eh zum cineastischen Kult herangewachsenen Figur Rambo wirklich notwendig gewesen ist bleibt fraglich, denn schließlich hat es Rambo sogar schon zu einem eigenen Eintrag im deutschen Duden gebracht. Das muss ihm erstmal einer nachmachen!
[pk]
#6
Geschrieben 11. Juni 2008, 08:00
“Diese Augen sehen nicht das, was Du oder ich sehen! Hinter diesen Augen wird man nur schwarze Dunkelheit finden. Die Abwesenheit von Licht. Das sind die Augen eines Psychopathen” - Dr. Loomis
Der 10jährige Michael Myers tötet in jener Halloween Nacht seinen alkoholsüchtigen Freund seiner Mutter, die in der Zeit abends in einer Stripbar arbeitet, um die Familie über Wasser zu halten. Michael bringt hinter einer Maske versteckt in jener Nacht noch seine ältere Schwester und deren Freund um. Als Konsequenz daraus wird Michael verhaftet und in eine psychatrische Anstallt für Schwerverbrecher in einen Sicherheitsbereich gebracht, wo ihn sein Schulpsychologe Dr. Loomis betreut. Michael, der auch in der Schule zwischen seinen Schulkameraden keinen guten Stand genossen hat möchte nur wieder zurück zu seiner Mutter, die ihn weiterhin regelmäßig besucht. Als Michael in einem Anfall eine Krankenschwester mit einer Gabel im Speißesaal tötet, begeht seine Mutter aus Verzweiflung Selbstmord und hinterlässt Michaels kleine Schwester, die als Baby bei Adoptiveltern in seiner Heimatsstadt Haddonfield groß wird. Michael hört ab jenem Tag auf zu sprechen und beginnt sich von seiner Außenwelt abzukapseln, indem er sich hinter seinen selbstgebastelten Masken versteckt. Nach 15 Jahren gibt Dr. Loomis den Fall Myers resigniert auf, da er an den nunmehr erwachsenen Mann nicht mehr herankommt. Myers bricht in eines Tages aus der Anstallt aus und kehrt in seine Heimatstadt Haddonfield zurück, wo er in der Halloween Nacht als gnadenloser Serienkiller auf die Suche nach seiner Schwester geht.
Der 1965 in Massachusetts, USA geborene und als Musiker (White Zombie) bekannte Rob Zombie liefert mit dem Remake Halloween seine mittlerweile dritte Regiearbeit nach House of thousand Corpses und Devil’s Rejects ab. Er greift damit auf den 1978 erschienenen Horror-Film Klassikers von John Carpenter zurück und schafft hier im Grunde kein Remake, sondern eine eigene Interpretation des alten Stoffes um den Serienkiller Michael Myers. Wer Zombies Filme kennt weiß, dass er einen eigenen Stil verwendet, wenn es um die Darstellung seiner Protagonisten geht, die oftmals einen sehr assigen, verschobenen Touch erhalten. Während der Carpenter Halloween in einer völlig sauberen und aufgeräumten Kleinstadtidylle beginnt transferiert Zombie die Story auf eine Familie, die genau das Gegenteil darstellt und eher in der sozialen amerikanischen Unterschicht zu suchen ist. Das Haus der Myers ist in einem schlechten Zustand, die Räumlichkeiten unaufgeräumt, der Freund der Mutter Alkoholiker, unrassiert und offenbar arbeitslos. Die Umgang untereinander beschränkt sich auf saftige verbale Entgleißungen, denen nicht nur die Mutter, sondern auch Michaels große Schwester ausgesetzt sind.
Selbst das bekannte Halloween Thema bekommt einen eigenen Stil, wenn man genauer hinhört. Leicht schräg die tonale Umsetzung, das auch eine Art des Verfalles wiedergibt. Somit zeigt uns Zombie gleich am Anfang des Filmes, worauf sich der Zuschauer eingelassen hat. Es ist kein Carpenter Film mehr, es ist jetzt ein Rob Zombie Film. Also anschnallen und festhalten! Es wird nicht angenehm werden!
Als größter Unterschied zur Carpenter Vorlage dürfte die Vorgeschichte des Michael Myers sein. Der Junge wird als unterdrückter Heranwachsender dargestellt, der wegen seines Elternhauses und der schulischen Schwierigkeiten anfängt, sich in seine eigene Welt solange zurück zu ziehen, bis sich dann seine geballte Wut vollständig entläd. Das erste Mal erschlägt er einen Mitschüler im Wald, der ihn über die Jahre hinweg in der Schule wohl terrorisiert hat. Der Racheakt wirkt fast als triumphale Erleichterung, die aber nicht lange anhält. Er rastet dann ein zweites Mal am Abend aus, als er auf seine Mutter wartet. Dass Michael eigentlich eine tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit in sich trägt wird alleine durch das Lied “Love hurts” deutlich, das im Hintergrund läuft, als er auf seine Mutter wartet. Diese Sehsucht kehrt er in Hass um, die sich dann alsbald gegen den betrunkenen Stiefvater richtet.
Als Michael später dann in der Psychatrie mitbekommt, dass er wohl nicht mehr zu seiner Familie zurückkehren wird, schließt er dann vollends mit seiner Umwelt ab und zieht sich wieder in seine Welt hinter den Masken zurück. Die Mauer ist dann komplett, als Michaels Mutter Selbstmord begeht, und somit seine letzte Brücke nach außen abreißt. Einzig der Schulpsychologe scheint noch eine letzte Bezugsperson zu sein, die sich aber dann nach 15 Jahren von ihm abwendet. An diesem Punkt beschließt Michael auf eigene Faust wieder in seine Heimat und zu seiner Familie zurück zu kehren.
Dass diese Sehnsucht über die Jahre hinweg ihn im Grunde am Leben gehalten hat wird deutlich,als er dann gegen Ende endlich seine Familie wieder zusammengeführt hat. Er stiehlt den Grabstein seiner Mutter und stellt ihn in den Dachboden des verfallenen Elternhauses. Dann entführt er seine jüngere Schwester, die bereits ein Teenager geworden ist und verschleppt sie auf diesen Dachboden zum Grabstein der Mutter. Dort zeigt er ihr ein Foto von sich als 10 Jähriger und seiner Schwester um ihr zu signalisieren, warum er im Grunde hier ist. Der Verfall des Hauses, die alte kaputte Latexmaske sind Symbole seiner zerstörten Seele, dessen Wunschtraum von einer heilen Familie wohl nie eine echte Erfüllung finden wird.
Somit ist der Rob Zombie Michael Myers nicht nur ein dumper Schlitzer, sondern vielmehr eine tragische Figur, die nach Liebe trachtet, aber nur Tod und Zerstörung bringt. Ein moderner Frankenstein, der nicht von einem besessenem Arzt erschaffen wurde, sondern von seinem eignem sozialem Umfeld.
Rob Zombies Halloween ist ein meisterhafter aber auch durchwegs trauriger Film. Ein Film, der in meinen Augen besser als das Original ist.
#7
Geschrieben 11. Juni 2008, 08:01
Epidemiologen veröffentlichten in renomierten Fachzeitschriften Ende der 90er Jahre erste Wahrscheinlichkeitsrechnungen zum Thema BSE. Sollte BSE tatsächlich auf den Menschen übertragbar sein, könnten im Worst Case bei einer Inkubationszeit von 25 Jahren zum Jahr 2040 bis zu 80 000 Menschen an der Erkrankung sterben. Bei einer Inkubationszeit von 60 Jahren wären es sogar 500 000 Menschen, die davon betroffen sein könnten. Diese Zahlen wurden aber später herunterkorrigiert ( Quelle ) . Vor dem Hintergrund der BSE Krise in Großbritannien entstand wenige Jahre danach der englische Film 28 Days Later, der zu dieser Thematik entsprechende Paralellen zeigt, um vielleicht auch die in England präsente Angst vor einer derartigen Seuche zu reflektieren.
Rage heißt der Virus in 28 Days Later, der in einem Versuchslabor unter strengsten Bedingungen an Tieren getestet wird. Doch es kommt zum Outbreak. Nur 28 Tage später ist England von diesem Virus infiziert. Erkrankte Menschen verwandeln sich schlagartig zu eine Art Zombies, die vollends austicken und in Rage alles brüllend anfallen was ihnen in den Weg kommt.
Die Opfer werden oft schwer verletzt und infizieren sich entsprechend weiter um die Epedemie rasend schnell und flächendeckend zu verbreiten. Schnell schreitet das Militär ein und schottet das Land ab, um ein Überspringen auf das Festland zu verhindern. Eine Art Embargo, mit dem damals in der BSE Krise England belegt wurde, wonach sehr schnell kein britisches Rind mehr in die EU verkauft werden durfte.
28 Weeks Later setzt hier nun nach der Eindämmung der Seuche an. Das Land wurde hermetisch abgeriegelt. Die Infizierten verhungerten wenige Tage später. Nato Truppen besetzen London und beginnen mit der Säuberung. Eine spezielle Sicherheitszone wird eingerichtet, in der die erste Zivilisten wieder bevölkert werden. Streng bewacht von den Militärs und ihren Scharfschützen scheint die neue Zone ein erster Lichtblick nach dieser furchtbaren Katastrophe zu sein.
Der Schein trügt allerdings, denn auch noch so kühl kalkuliertes Vorgehen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Natur auch schnell genetische Mutationen hervorbringen kann, wenn es darum geht, sich mit Viren zu arrangieren. So wird auch hier der Code Red unausweichlich ausgelöst und die große Katastrophe beginnt wieder von neuen … Menschen gegen den Virus, die Militärs gegen alles, was sich bewegt.
28 Weeks Later ist ein Genremix aus Horror- und Katastrophenfilm. Klassische Zombies werden durch schnell rennende und damit deutlich gefährlicher wirkende infizierte, oder in den Wahnsinn getriebene Menschen ersetzt. Das stößt oft die Fans des waschechten Zombiefilmes auf, aber 28 Weeks Later will auch kein einfacher Romero-Abklatsch sein, sondern portiert das Geschehen in das Diesseits eines durchaus möglichen Szenarios einer nicht minder schnelllebigen Gesellschaft.
Man merkt, dass die Fortsetzung mit einem deutlich höheren Budget gedreht wurde. Viel oppulenter der Setaufbau, wesentlich mehr Special Effects und eine etwas anderer weniger dokumentarischer Kamerastil als sein Vorgänger, was diesem zweiten Teil auch deutlich gut tut. Eine spannende Story, kaum Längen im Film, knallige Action, einige ekelige Szenen und ein sehr guter Soundtrack machen 28 Weeks Later zu einem rundum kurzweiligen Filmvergnügen für Leute, die es auch etwas härtere Kost mögen. Allerdings wird die dargestellte Gewalt nie sehr episch in Szene gesetzt, was sie auch entsprechend erträglich macht.
Die frisch erschienen DVD bringt ein erstklassiges Bild im 1,85:1 anamorphen Format. 5.1 Dolby Digital Sound mit satten Bässen und klarem Sourround in Deutsch und Englisch. Satt bepackt mit Bonusmaterial wie einem Audio Kommentar, Making of, Deleted Szenes uvm. Laufzeit 96 Minuten, FSK: Keine Jugendfreigabe (=ab 18) , ungekürzt
cu
Gargi
#8
Geschrieben 11. Juni 2008, 08:04
Am 29. November 1864 in Kiowa County - Sand Creek Colorado griff eine 800 Mann starke Einheit der ersten Colorado-Kavallerie unter dem Kommando von John M. Chivington ein Dorf der Cheyenne Indianer an. Hierbei massakrierten die Truppen bis zu 500 Indianer, wobei die Hälfte davon Frauen und Kinder waren. Bis heute ist nicht wirklich klar, weshalb der Angriff gestartet wurde, da im Grunde ein Friedensvertrag mit den dort angesiedelten Ureinwohner geschlossen wurde. Wegen der Unsinnigkeit des Angriffes und dem unmenschlichen Vorgehens während des Angriffes, das jede Art von Menschenwürde vermissen lässt, ging dieses barbarische Morden und Vergewaltigen als eines der schwersten Kriegsverbrechen in die US-Amerikanische Geschichte ein.
Das Wiegenlied vom Totschlag (Originaltitel “Soldier Blue”) aus dem Jahr 1970 versucht dieses Massaker in schockierende Bilder zu fassen.
Nach einem Überfall von Cheyenne Kriegern auf einen Convoy der US Kavallerie, der die junge Frau Cresta (gespielt von Candice Bergen) zu ihrem Verlobten in einem nahegelegenem Fort bringen soll, werden fast alle Soldaten von den Indianern getötet. Cresta und der am Leben gebliebene Soldat Honus (Peter Strauss) verschlägt es erst in die Prärie. Hier erfährt Honus, dass Cresta eine Zeit bei den Cheyenne gelebt hat und dem dortigen Stammeshäuptling versprochen war. Cresta ist auch Freund der Indianer und möchte auch in das Dorf zurückkehren, da sie dem gesellschaftlichen Leben bei den Weißen nichts abgewinnen kann.
Gegen Ende des Filmes wird Honus dann Zeuge des Vergeltungsschlages an dem Indianerdorf, dessen Bilder dieses Blutbades auch heute noch schockieren. Ralph Nelson zeigt in seinem Film zum Abschluss ungeschminkt die Grausamkeiten, zu dem ein Mensch im Stande sein kann, wenn er in diesen Wahnsinn des Krieges verfällt.
Das Wiegenlied vom Totschlag war lange umstritten, da der Grad zwischen Antikriegsfilm und Gewaltverherrlichung oftmals sehr schmal sein kann. Dennoch wurde der Film nicht missverstanden und erst neu von der Firma Kinowelt prüfen lassen. Dieser erhielt dann in seiner ungeschnittenen Fassung nun die Freigabe ab 16 Jahren. Die Vermutung liegt nahe, dass man hier eher die Abschreckung von unfassbaren Greultaten des Krieges höher wertete, als möglicherweise die Phaszination an gewalthaltigen Bildern.
In den USA ist dieser Film nach wie vor nicht gerne gesehen, weil dieser wohl zu sehr an eine unrühmliche Vergangenheit erinnert und auch nur zensiert erhältlich. Weltweit dürfte somit die Kinowelt-Fassung einer der interessantesten Veröffentlichungen dieses Films auf DVD sein.
Der Titelsong (Soldier Blue) kommt übrigens von Buffy Sainte Marie, eine Sängerin indianischer Abstammung. Dieser ist auf diversen CD- Veröffentlichung von Buffy Sainte Marie erhältlich.
Wer sich einwenig über das Sand Creek Massaker informieren möchte, hier ein paar Links dazu:
Sand Creek Massacre - Wikipedia, the free encyclopedia http://en.wikipedia...._Creek_Massacre
Sand-Creek-Massaker - Wikipedia http://de.wikipedia....-Creek-Massaker
PBS - THE WEST - Documents on the Sand Creek Massacre (1864-1865) (sehr interessanter Link, da hier auch ein Protokoll einer Augenzeugenbefragung vorliegt) http://www.pbs.org/weta/thewest/resources/...our/sandcrk.htm
Native American Atrocities - The Sand Creek Massacre http://www.lastofthe...m/sandcreek.htm
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
#9
Geschrieben 11. Juni 2008, 08:05
Gedanken zum Film “Matrix”
Neo, ein moderner Computer- Hacker unserer Zeit muss erkennen, dass das Leben ein Traum und die Wirklichkeit viel schlimmer ist: Die Menschheit dient in der Realität einer gigantischen Maschinerie als Energiequelle, denn sie werden als eine Art Batterie gezüchtet und in einem Tiefschlaf gehalten. Im Tiefschlaf selbst wird ihnen ein Leben suggeriert, dass in Wahrheit so nicht stattfindet. Eine kleine Gruppe von Widerstandkämpfer weckt Neo auf, der nun als neuer Erlöser die Menschheit aus ihrem Schlaf befreien soll.
Was zunächst als durchschnittlicher Actionfilm in die Kinos kam zeigt beim erneuten Hinsehen deutlich Züge einer alten philosophischen Geschichte Platons, die uns vielleicht noch als das „Höhlengleichnis“ bekannt ist.
Platons Geschichte erzählt uns von Menschen, die von Geburt an in Ketten gelegt auf eine Höhlenwand starren und sich nicht umdrehen können, um zu sehen, was hinter ihren Rücken passiert. Hier lodert ein Feuer und wirft Schatten auf die Wand vor den geketteten Menschen. Alles, was sich hinter ihren Rücken abspielt ist vor ihnen nur als Schattenspiel zu erkennen. Doch da diese Menschen das Schattespiel von Geburt auf kennen, glauben sie, dass das die Realität ist. Der Philosoph nun, der ja sein Leben lang der Erkenntnis und der geistigen Ungebundenheit losgelöst von seinem Körper und den niederen Instinkten, wie Hunger, Durst, Schlaf, entgegen strebt, muss nun erkennen, dass dieses Leben in Ketten nur eine eingeschränkte Sichtweise des tatsächlichen Universums ist. Deshalb ist sein Streben, sich aus eben diesen Ketten zu befreien.
Heute dürfte diese philosophische Sichtweise nicht mehr ganz zeitgemäß sein, ist aber durchaus übertragbar. Eben die moderne Variante in „Matrix“ zeigt auch diesen Ansatz, der weniger die eigenen Erkenntnis betrifft, sondern das mehr und mehr passiv Werden des Menschen in unserer modernen und leistungsorientierten Gesellschaft. Der Schlaf ist wohl hier mehr das Symbol der vermeintlichen Sicherheit und des geborgen Seins des Individuums. Versorgt mit allem Notwendigen, stellt man ihn mit einem Schattenspiel an der Wand zufrieden, sieht der schlafende Mensch keine Notwendigkeit, etwas in diesen Leben zu verändern, solange es ihn eben gut geht. Das macht auf der anderen Seite das Individuum kalkulierbar und das Streben zu einer Veränderung immer weniger notwendig. Eine Stagnation des Individuums durch diesen Schlaf führt dann allerdings letztendlich nur zum Verbrauch des eigenen Potentials, anstatt es für seine eigene Weiterentwicklung zu nutzen. Somit kann der schlafende Mensch nicht weiter aus sich hinauswachsen, sondern steckt seine Energien in Dinge außerhalb seines eigenen Verfügungsbereiches, wie eine Batterie, die eben nur für diesen Grund hergestellt wurde.
Neo, der nun mit Hilfe fremder Personen aufgewacht ist, hat nun die Möglichkeit in ein höheres Bewußtsein aufzusteigen um von dort aus, eine Veränderung zu bewirken. Auch Platon sagte, dass es dann wohl auch Menschen gibt, die nachdem sie entkettet wurden, wieder zurück in Ketten wollen, da sie das Schattenspiel gewohnt sind. Eine Figur in „Matrix“ symbolisiert diese Art des Menschen, der zwar Erkennen durfte, ihn aber das Wissen bei weitem nicht das bietet, was er erhofft hat. Auch er möchte wieder zurück in den Schlaf, in die Ketten, um sein gewohntes Dasein weiterzuführen und um passiv das Schauspiel an der Wand weiter zu verfolgen.
Ob Platon sein Höhlengleichnis damals in Form einer „Matrix“ verfilmt wenn er eine Kamera besessen hätte, kann man zwar nicht mehr nachvollziehen, doch zeigt Platon mit seinem Gleichnis eine gewisse Zeitlosigkeit, die auch in modernen Filmen wie der „Matrix“ Einzug erhält.
cu
Gargi
#10
Geschrieben 11. Juni 2008, 08:06
Schon einmal Geisterbahn gefahren? Nein? Dann wird es Zeit! Es ist Halloween und wir befinden uns in einem entlegenem, heruntergekommenen Kaff mitten in den Staaten. Die Fernsehsender bringen alte Horrorfilme, die Kinder rennen verkleidet durch die Nacht und erschrecken andere Nachtschwärmer und brave Mütter und Väter. Doch da ist dieser Captain Spaulding, der eine Tankstelle hat und dahinter eine Geisterbahn. Zwei Taugenichtse stürmen in den Verkaufsraum der Tankstelle, der vollgestopft mit kuriosen Utensilien wunderbar in die Halloween-Zeit passt. Der als Clown verkleidete Spaulding bläst den beiden das Licht aus, als diese versuchten, mit Waffengewalt seine Kasse leer zu machen. Somit beginnt der Film mit einer Schießerei, die Wand und Boden rot färbt. Nachdem die Leichen entsorgt und der Boden wieder gewischt ist, tauchen vier junge Leute auf, die auf der Durchreise sind. Spaulding läd sie sogleich zu einem kleinen Tripp durch seine Geisterbahn ein, die einige bekannte Serienkiller aus der amerikanischen Vergangenheit thematisiert. Neben Albert Fish und Ed Gein wird auch der lokale Massenmörder Dr. Satan vorgeführt, der die Neugierde der jungen Leute weckt. Als diese dann nun weiter über das Land fahren wollen, nehmen sie eine hübsche Anhalterin mit, die sogleich einiges von diesem Dr. Satan zu berichten weiss. Doch dann wird aus dem Hinterhalt der Reifen des Autos treffsicher zerschosssen. Aufgrund dieser Panne finden die jungen Leute erstmal Unterschlupf im Zuhause der Anhalterin. Doch die degenerierte Familie des Hauses erweist sich mehr und mehr als ein einziges Horrorszenario, das die jungen Leute besser nicht aufgesucht hätten. Doch nun ist es zu spät. Die Show kann beginnen…
“Der Natural Born Killers des Horrorfilms“ schreibt die Cinema laut dem Covertext der frisch erschienenen DVD. Die rasanten Bilder und die Schnittfolge des Filmes kann durchaus diesen Eindruck erwecken. Dass Rob Zombie hier ein Fan des Genres ist, zeigt sich nicht nur an der ähnlichen Machart eines NBK, sondern auch an der Fülle der Zitate, die aus anderen Klassikern des Horrorfilmes entnommen wurden. Das Backwood-Family Thema erinnert hier sehr stark an Tobe Hoopers Klassiker „The Texas Chainsaw Massacre“, das eine ähnliche Geschichte einer durchgeknallten Familie erzählt, die eine durchreisende kleine Anzahl an Urlaubern dezimiert. Rob Zombie wollte mit Sicherheit das Rad nicht neu erfinden, dennoch schaft er es, eine durchaus spannende und abwechslungsreiche Geschichte zu erzählen, die hie und da auch mit ein paar harten Effekte aufwartet. Ob nun die Figuren des Filmes Kultstatus bei den Horrorfans erlangen wird, bleibt abzuwarten, die Tendenz dazu ist allerdings da. Haus der 1000 Leichen war hierzulande auf dem Fantasy Filmfastival 2003 ein entsprechender Knüller und die Genrepresse wusste viel gutes über Haus der 1000 Leichen zu berichten. Nicht zuletzt, da dieser Film durchaus visuell überzeugen konnte, denn er erinnert mehr an einen Videoclip als an einen typischen Spielfilm, was mit Sicherheit neue sowie alte Fans des Genres begeistern dürfte.
Bei all der Härte zeigt der Film dennoch viel Witz und macht das Gezeigte damit auch einwenig verdaulicher, wobei mit harten Ausdrücken innerhalb der Dialoge nicht gespart wird. Hier wird geflucht bis sich die Balken biegen und das kann man definitiv sagen: Hier steht die deutsche Synchronisation der amerikanischen Originalversion in nichts nach.
Klopf… klopf… wer da?
cu
Gargi
#11
Geschrieben 11. Juni 2008, 08:07
Die Verfilmung der ursprünglich als Comic erschienenen Erzählung A History of Violence von David Cronenberg wurde Ende 2005 in den Deutschen Kinos aufgeführt und löst bei Filmfans und Kritikern kontroverse Meinung aus. David Cronenberg, der bekannt für seinen avarntgardistischen Stil im Film ist, bescherte in der Vergangenheit mit seinen Werken wie das Videodrom, Scanners, Rabid - der brüllende Tod oder auch das Remake von “die Fliege” der Filmwelt und den Zuschauer keine einfache Alltagskost. Jenseits des Mainstream Kinos gilt Cronenberg als Insidertipp, wenn es um Inhalte geht, der einen besonders eigenen Geschmack voraussetzt. Zu düster, zu Hintergründig, zu verwirrend sind oftmals seine Filme, um ein weites Publikum zu begeistern.
Einwenig überrascht es schon, dass Cronenberg hier einen Comic als Vorlage für einen Film verwendet, aber er setzt dennoch die Story souverän und handwerklich brilliant in bewegte Bilder um, ohne dabei seine Handschrift gänzlich verleugnen zu müssen. Dennoch fällt denjenigen, der das Lebenswerk Cronenbergs bislang verfolgt hat deutlich auf, dass A History of Violence ein ungewöhnlich farbiger Film geworden ist, der sich nicht unbedingt vollkommen nahtlos in sein Reihe an Extrovertierungen einfügt ohne sich aber selbst als intellektuellen Enfant terrible der Moderne zu dekonstruieren.
Ein normales Leben?
Der Film beginnt zunächst im Stile eines durchschnittlichen Roadmovies, dessen Einleitung ein wenig an den bekannt berüchtigten From Dusk till Dawn erinnert. Es ist ein heißer Sommer Morgen. In einem Motel wollen zwei Gäste auf ihre Weiterfahrt aufbrechen. Die beiden Männer stellen sich alsbald als mordlüsterne Psychopathen heraus, die bereits das Personal des Motels ermordet haben. Als ein kleines Mädchen die Leichen der Eltern entdeckt, die kurz vorher umgebracht wurden, erschießt ein Gangster das Kind. Während des Schusses blendet die Kamera auf ein schreiendes Kind, das gerade von einem Alptraum erwacht ist. Tom Stall, der Vater und dessen Frau stürzen in das Kinderzimmer und beruhigen die Tochter. Das Kind hätte Monster gesehen.
So eröffnet uns David Cronenberg die Geschichte der Familie Stall. Dass die Harmonie der Familie, die sich zunächst durch das gemeinschaftliche trösten des Mädchens durch den großen Bruder, dem Vater und der Mutter ausdrückt in akuter Gefahr ist, zeigen die bedrohlichen Bilder und die Erschießung des Kindes im Motel. Hier wird deutlich, dass die Harmonie durch externe Gefahren stetig angreifbar ist und allzu bald auch ein derartiges Familienglück zerstören kann.
Stall ist Inhaber eines typisch amerikanischen Coffee- Shops in einem noch typischeren kleinen Nest. Hier kennt jeder jeden, neue Gesichter fallen sofort auf. Das kleinbürgerliche Leben Stalls wird erstmals dadurch jäh durchbrochen, als die zwei Gangster, die wir schon am Anfang des Filmes kennenlernen durften, das erste und letzte Mal in das Leben von Tom treten. Als Tom die beiden Herren herauskomplimentieren wollte, wird einer der Gangster handgreiflich und beide ziehen eine Waffe. Es bricht Panik unter den Gästen aus. In einem unaufmerksammen Moment eines Gangsters überwältigt Tom ihn, nimmt ihn die Waffe ab, erschießt den anderen Gängster gezielt und richtet förmlich den am Boden liegenden zweiten Killer mit einem Kopfschuss hin.
Bereits hier erkennt man, dass an Tom etwas nicht wirklich stimmt. Zu schnell, zu präzise zu kalt überwältigt er beide Killer in einem Stil, den wir nur aus dem Actionkino bestens kennen. Alleine die körperliche Qualifikation merkt man Tom nicht an und will man auch nicht wirklich abnehmen. Dennoch zeigt sein Gesichtsausdruck über die gerade vollzogene Tötungshandlung leichtes Entsetzen und Abneigung. Doch sollte dieser Blick noch mehr als Entsetzen über die Tat als Entsetzen über sich selbst darstellen?
Was war …
Tom wird nun im Dorf und darüber hinaus zum Medienheld. Seine Tat wird gelobt, schließlich hat er zwei gesuchte Killer zur Strecke gebracht. Schließlich hat er Menschenleben gerettet. Tom wird Ziel der Presse, sein Bild ist in der Zeitung, im Fernsehen wird über Tom berichtet. Richtig freuen kann Tom sich über seine kurzzeitige Berühmtheit nicht. Er wirkt müde und abgeschlafft. Er sitzt im Krankenhaus wo man ihn untersuchte auf einem Bett, zappt durch die Nachrichten und schaltet genervt den Fernseher ab. Als seine Frau in abholt lassen ihn einige Mitbürger hochleben, als er in das Auto steigt. Sein Lächeln hier ist sehr verhalten. Später wird uns klar, dass er an der Stelle nicht nur müde ist, sondern auch weiß, dass der Medienrummel ihn weiter in seine Vergangenheit führt, als er möchte.
Am nächsten Morgen steht Tom wie immer hinter dem Tresen seines Coffee-Shops. Und wieder tauchen Fremde auf. Diese sind nun zu dritt. Der offensichtliche Anführer der drei, ein schwarz gekleideter Mann, schwer vernarbtes Gesicht und eine Sonnenbrille spricht Tom an. Er beglückwünscht Tom zu seiner Heldentat. Dennoch redet er ihn mit den Namen Joey an.Tom kennt keinen Joey, er versteht nicht, was der Mann von ihm will. Seine Frau versteht die Aufregung nicht und beide empfehlen den Herren zu gehen. Ab hier stellen die drei Tom nach. Auch hier eskaliert die Sache irgendwann. Es ist von einem Bruder die Rede, der in Philadelphia auf Tom wartet. Auch hier streitet Tom die Existenz eines Bruders ab. Eines Tages stehen die drei Herren mit ihrem Wagen vor dem Haus und haben seinen Sohn in der Gewalt. Tom soll zu seinen Bruder nach Philadelphia mitkommen. Zum Tausch lassen sie seinen Sohn gehen. Der verschwindet schnell ins Haus. Durch ein Fenster beobachtet Toms Frau die Szenerie und hört, wie Tom sagt, er hätte ihn schon in Philadelphia töten sollen. Jetzt tickt Tom aus, tötet mit bloßen Händen die beiden Leibwächter. Als der dritte Mafiosi Tom erschießen will fällt ein Schuss von hinten direkt durch die Brust des Mafiosi. Toms Sohn ist mit einer Flinte zur Hilfe geeilt.
An der Stelle wird deutlich, dass Tom tatsächlich Joey ist. Tom hat eine grausige Vergangenheit hinter sich und versuchte ein neues, friedvolles Leben aufzubauen. Doch die Vergangenheit hat ihn wieder eingeholt. Das drückt sich nicht nur in den Personen aus, die ihn nun besuchen kommen, sondern auch in der Art seiner Brutalität, in der er tötet. Er ist dieses Mal fast unbeobachtet gewesen, und deshalb wurde sein Handeln wesentlich grausamer, fast schon sadistisch.
… darf nicht mehr werden
Jetzt fast Joey den Entschluss, mit seiner Vergangenheit aufzuräumen. Seine Familie ist nun zerrüttet. Sein Sohn und seine Frau wissen, dass er ein Mörder ist. Auch deren Leben ist nun zerstört, denn sie haben vor dem sonst so liebevollen Familienvater Angst.
So fährt Joey nach Philadelphia um seinen Bruder Ricky zu besuchen. Sein Bruder, der als Chef einer organisierten Verbrecherbande in einer teuren Villa lebt hat ihn bereits erwartet. Seine Leibwächter filzen Joey, um sicher zu gehen, dass er keine Waffen bei sich trägt. Joey warnt die Männer, dass er ungewaschen sei und stinken würde. Aus dem sonst so ordentlichen, geregelten Mann ist ein heruntergekommener Killer geworden, der das zu Ende bringen will, was er versäumt hat, damals zu erledigen: Seinen Bruder zu töten. Nachdem beide sich unterhalten haben, soll ein Leibwächter Joey mit einer Drahtschlinge erwürgen. Das Vorhaben schlägt fehl und Joey bringt den Mann nun gänzlich vor der Öffentlichkeit den Mann grausam um. Zwei weitere Wächter erledigt Joey eiskalt und systematisch.
Nun stehen sich beide Brüder am Ende gegenüber. Ricky wollte seine Waffe laden, als ihn Joey mit vorgehaltener Pistole gegenüber steht.
„Mein Gott, Joey“ sind Rickys letzte Worte. Dann erschießt ihn sein Bruder. „Mein Gott, Ricky“ entgegnet ihm Joey, als er seinen toten Bruder auf dem Boden liegen sieht.
Kain erschießt Abel. Dass hier ein sehr christliches Element zu tragen kommt wird durch die folgende Szene verdeutlicht. Joey läuft hinter die Villa zum See. Er ist verletzt, er ist schmutzig, er riecht nach Schweiß. Mit nackten Oberkörper kniet er im Wasser und wäscht sich rein. Säubert die Wunden, wäscht die Schuld und die Vergangenheit ab.
Joey kehrt nun abends heim. Sein Auto stellt er neben das Haus ab. Es ist schon dunkel geworden. Im Haus gibt es Abendbrot. Die Familie sitzt am Tisch, es ist gedeckt. Als Joey wie der typische Familienvater müde von der Arbeit in die Küche tritt schließt der Film wieder mit der Tochter, die nun sehr erwachsen wirkt. Sie stellt ihrem Vater einen Teller auf den Tisch und legt das Besteck daneben. Die Mutter reicht dem Vater das Fleisch.
Tom ist nun wieder zu Hause. Die Familie sitzt wieder an einem Tisch. Die Vergangenheit ist nun besiegt, aber seine Zukunft zerstört. Besser wäre es gewesen, wenn das, was war, nie mehr geworden wäre.
cu
Gargi
#12
Geschrieben 11. Juni 2008, 08:09
Anthony Burgess‘ Roman und die cineastische Umsetzung des Altmeisters Stanley Kubrick bietet heißen Stoff, der auch heute sein loderndes Feuer nicht verloren hat. Der Protagonist Alex, Mitglied und Anführer einer Jugendgang in einer tristen und nicht sehr freundlich stimmenden fiktiven Zukunft, zeigt uns sein Leben. Ein Leben der Gewalt, Drogen und Anarchie. So halten sich die Jugendlichen gerne in einer Bar auf, in der es Milch Plus gibt. Milch, gemischt mit Substanzen, die einen „heiß“ machen auf etwas mehr. So ziehen sie abends durch die Lande, prügeln, rauben und vergewaltigen.
Privat daheim geht es Alex gut. Seine Eltern gehen brav zur Arbeit, roboten, wie es Alex nennt und sorgen sich um ihren Sohn. Auch Alex hat eine intellektuelle Ader und hört Beethoven aus seiner überdimensionalen Stereoanlage und stellt sich dabei die scheußlichsten Bilder der Gewalt vor.
Doch als eines abends ein Streifzug und eine Vergewaltigung in einem Mord gipfelt wird Alex von seinen Freunden und Gangmitgliedern verraten und muß nun ins Gefängnis.
Nach einigen Jahren stellt sich Alex einem neuen staatlichen Projekt als Versuchskandidat zur Verfügung. Hier werden straffällige Gewaltverbrecher und Wiederholungstäter einer Gehirnwäsche unterzogen, damit sie als Resultat konditioniert Gewalt strikt ablehnen. Bei jeder Art von Sex und Gewalt wird es dem nun „Umerzogenen“ körperlich unwohl, was sogar bis zur Besinnungslosigkeit führen kann. Für Alex war es eine willkommene Möglichkeit, so dem Gefängnis zu entrinnen. Doch als neuer Mensch von diesem Projekt und in die rauhe Alltagswelt entlassen, muss Alex feststellen, dass das Leben für ihn nun viel härter geworden ist. Seine Eltern haben sich von ihm abgewandt, seine Ex-Kumpane sind zur Polizei gegangen und verprügeln ihn schlimm beim ersten Wiedersehen. Stadtstreicher, die er früher gerne gequält hat rächen sich an ihm. Doch Alex kann sich nicht mehr wehren. Bei jedem Versuch, sich gegen die an ihm vollzogene Gewalt aufzulehnen bekommt er die antrainierten Krämpfe. Dies alles endet damit, dass Alex versucht, sich das Leben zu nehmen. Doch er überlebt. Die Presse hat zwischenzeitlich Wind von dem Projekt bekommen und nimmt sich dem Fall an. Alex wird wieder umerzogen, damit er wieder der gleiche Mensch wird, wie er es einst war…
Der Film, der stark von seiner Sprache, ein Mischmasch aus Deutsch, Englisch und slawischen Wortfetzen, seinen Farben, die durch die Mode der 70ger Jahre beißend in den Vordergrund treten, und der typischen kubrick’schen Kühle geprägt ist, läßt sich nicht so einfach in Worten fassen und dementsprechend erklären. Einer der wohl immer wieder gerne angeführten Kernaussagen des Filmes ist ein philosophischer Gedanke, den wohl jeder für sich klären muss und stark von eigenen Erfahrungen geprägt ist:
Was ist besser? Freiwillig böse und gewalttätig oder unfreiwillig gut zu sein?
Nun, keine Frage, dass der freie Wille wohl als eines der höchsten menschlichen Güter anzusehen ist, nur wird das wohl jemand ganz anders beurteilen, der selber schon mal ein Opfer eines Gewaltverbrechen geworden ist.
Alex selber ist somit zuerst ein gewalttätiger Mensch, dem seine eigene Haut und der „Fun“ am wichtigsten zu sein scheint. Doch auf der anderen Seite ist Alex zudem auch sehr gebildet und hat Gefühle, die sich in seiner Liebe zur Musik ausdrücken. Seine Sprache, sein Auftreten zeugen von guter Erziehung und Anstand. Das wird allerdings auf der anderen Seite durch dessen Gewaltexzesse durchbrochen und in Frage gestellt. Natürlich ist der Charakter des Alex stark überzeichnet und spiegelt im Grunde das Wesen jedes Menschen auf seine Art wider. Gut und Böse, zwei Eigenschaften, die jeder Mensch in sich trägt. Beide verstrickt ineinander und durch das Gewissen und die Erziehung wohl in feste und hoffentlich geregelte Bahnen gebracht. Doch kann das „Böse“ auch immer wieder situationsbedingt hervor brechen und sich auch in der Form von Gewalt äußern. Dies muß nicht gleich eine Schlägerei oder ein Mord sein, sondern es sind oftmals die kleinen Dinge des Alltages, die die Gewaltbereitschaft eines selbst oder eines Mitmenschen verdeutlichen. Eine Drängelei im Supermarkt und ein weggeschobener älterer Mensch oder ein dichtes Auffahren mit Lichthupe auf der Autobahn. Mobbing am Arbeitsplatz, Schimpfen hinter dem Rücken anderer, das Schlechtreden anderer Mitmenschen, das alles sind Beispiele für ganz alltäglicher Gewaltanwendung, die in irgendeiner Form in Unterdrückung des Mitmenschen enden. Formen, mit denen wir in unserem täglichen Leben umgehen müssen und leider manchmal auch daran zerbrechen.
Die Frage, die nun auch dieser Film aufwirft, ist ob es nun Sinn machen würde, diese Seite des Menschen vollständig auszumerzen. Dabei ist es klar, dass eine Welt gänzlich ohne Gewalt in Harmonie und in Frieden sicherlich anzustreben ist. Doch ist das angesprochene Thema, die Konditionierung ist kein evolutionärer, sondern ein von außen durch staatliche Hand aufgezwungene Prozess. Ein Prozess, der eben auch die Gefahr in sich birgt, dass der Mensch im Grunde ein lenkbares und unterjochbares Individuum wird, wenn nun wenige Gewalt anwenden können, und sich das Individuum unter keinen Umständen mehr wehren kann. Der Zustand der Gewaltfreiheit kann somit nur dann funktionieren, wenn das „Bedürfnis“ der Gewaltanwendung gänzlich aus der Gesellschaft verschwindet.
Ob das möglich ist, kann wohl nicht gänzlich beantwortet werden, da Gewalt etwas substantielles zu sein scheint, dass von klein auf im Leben des Menschen eine Rolle spielt und im weiteren Leben immer wieder zu Tage tritt.
Ob nun Alex ein Täter oder ein Opfer ist, das bleibt dem Zuschauer vorbehalten, selbst zu beurteilen, nur übernimmt er im Laufe des Films beide Rollen und hat als friedlicher Mensch innerhalb einer gewalttätigen Gesellschaft genauso wenig Bestand, wie er als gewalttätiger Mensch eine Überlebenschance hätte, da er entweder irgendwann innerhalb seiner Gewaltexzesse einen anderen unterliegen, oder ihn das Gesetz aus dem Verkehr ziehen wird.
Der in diesen Film aufgezeigte Weg, Gewalt „weg zu konditionieren“ ist sicherlich der falsche, denn hier fehlt dem Probanten die Einsicht, warum Gewalt falsch und schlecht ist. Nur wenn erkannt wird, dass Gewalt keine Lösung ist, und ein Ziel auch gewaltfrei erreicht werden kann, besteht eine Chance, Gewalt als das falsche Mittel zu entlarven und als unnötig aus unserem Repertoir der sozialen Interaktionen zu streichen.
Hoffen wir, dass es bei dem filmischen „Antihelden“ Alex zu dieser Einsicht gekommen ist.
cu
Gargi
#13
Geschrieben 11. Juni 2008, 08:10
Hätte der Regisseur Tony Kaye den Inhalt des Filmes anstatt auf Zelluloid in Form eines Gemäldes dargestellt, dann hätte ein Triptychon entstehen müssen.
Entsprechend auch die Dreiteilung des Filmes.
Zum Inhalt:
Danny, ein 16jähriger Schüler, dessen Neigungen in der rechten Szene angesiedelt sind, muss als Strafarbeit einen Aufsatz über seinen älteren Bruder Derek verfassen, der sich ebenso der Nazi-Szene verschrieben hat. Der Handlungsstrang baut zunächst nun auf der Erzählung des Schülers auf, der den Wendepunkt im Leben seines Bruders beschreibt.
Derek, selbst ein Musterschüler und damals durchaus eine gesunde Weltanschauung ohne Rassenhass, zweifelt zum ersten Mal sein Weltbild an, als am Frühstückstisch eine Diskussion mit seinen Vater über dieses Thema losbricht. Der Vater versucht dem Jungen eindringlich klar zu machen, wer seiner Meinung nach vorrangige Rechte im Land hat und disqualifiziert deutlich Andersfarbige und Arbeitslose/Sozialfälle. Dereks Weltbild zerbricht dann schließlich, als sein Vater von Farbigen überfallen und getötet wird. Ab diesen Zeitpunkt beginnt er seinen Hass auszubauen und organisiert sich mit ähnlich denkenden aus seiner Umgebung. Der erste Teil dieses Triptychons endet damit, dass zum einen sein kleiner Bruder, ihn langsam aber sicher als Vorbild akzeptiert und die Familie der Brüder sich zu spalten beginnt.
Mutter und Schwester der beiden haben keine Möglichkeit, sich deren verbohrten Lebenseinstellungen entgegen zu stellen. Der entgültige Abstieg und die totale Selbstauflösung Dereks passiert, als nachts 3 Farbige versuchen, dessen Auto zu stehlen. Der Skinhead Derek tötet die 3 Schwarzen und wird zu einer Freiheitsstrafe verurteilt.
Hier beginnt dann zunächst der 3. Teil des Filmes, als Danny seinen Aufsatz unterbricht. Sein Bruder ist aus dem Gefängnis entlassen worden und wieder zu Hause. Nur vieles ist anders geworden. Derek hat wieder seine Haare wachsen lassen, freut sich seine Familie zu sehen (die Mutter ist mittlerweilen Lungenkrank geworden) und deutet eine gänzlich andere Lebenshaltung an. Der junge Danny besucht nun eine Skinheadparty und dessen frisch entlassener Bruder Derek begleitet ihn dorthin. Dort trifft er den eigentlichen Anführer der nun straff organisierten Skinheads und gerät mit ihm in einen Streit. Der zunächst als “Heimkehrer” gefeierte Derek bekundet, mit seiner Vergangenheit fertig zu sein. Ebenso kündigt er an, dass er seinen Bruder aus dieser Szene holen werde. Die Diskussion endet in einem Streit, wobei er den älteren Anführer dieser “Gang” fast tot schlägt. Danny und Derek flüchten vor der die beiden nun hetzenden Meute und können ihnen schließlich entkommen. Nun erklärt Derek seinen kleinen Bruder, der zunächst wenig Verständnis für dessen Wandel zeigt, den Grund seines Identitätswechsels.
Hier macht nun die Handlung einen Sprung in den zweiten Teil des Filmes zurück in die Zeit von Dereks Gefängnisaufenthaltes.
Hier beginnt nun die Katharsis des Protagonisten, indem er zunächst sich in Sicherheit wiegt, später aber dort sein schmerzhafter Leidensweg beginnt. Bald knüpft er Kontakte zu anderen weißen Insassen und wiegt sich in Sicherheit, da er in deren Gemeinschaft eine Art Schutz vor den anderen farbigen Häftlingen sieht. Auch findet er in Bezug seiner faschistoiden Grundhaltung Freunde und denkt zunächst an keinerlei Veränderung seiner Persönlichkeit. Sein persönliches Verständnis gegenüber seiner Freunde schwindet, als einer der weißen Insassen von Farbigen Drogen ankauft und an weiße Insassen weiterverkauft. Eine Auflehnung gegenüber dieses Verhalten seiner „Freunde“, da das Geschäft auch hier dem Zusammenhalt vorangeht, endet damit, dass Derek in einer Dusche von seinen weißen Mitgefangenen vergewaltigt wird. Einzigen Halt findet er nun in einen schwarzen Insassen, mit dem er in seiner Vollzugszeit zusammen Arbeitsdienst leisten muss. Der Wandel Dereks und das Aufwachen hat begonnen. Seine Zeit des Fremdenhasses ist nun vorbei, als er erkennt, dass Hass und Gewalt keine Angelegenheit der Hautfarbe ist und auch er ganz schnell Opfer der virulenten Willkür seiner Mitmenschen werden kann.
Diese Erkenntnis führt den Handlungsstrang wieder in den dritten Teil der Erzählung zurück, in der nun Derek versucht, seinen Bruder den Wahnsinn des Fremdenhasses auszureden. Danny hat verstanden, was sein Bruder ihm sagen möchte und entfernt dann zusammen mit ihm sämtliche Nazi- Relikte aus seinem Kinderzimmer. Danny schreibt nun seinen Aufsatz über seinen Bruder fertig und erkennt, dass auch er in seinem Leben etwas ändern muss. Am nächsten Tag, bevor er den Aufsatz abgeben wollte, wird Danny in der Schule auf der Toilette von einem farbigen Jungen erschossen, mit den er Tage vorher in einen Streit geraten ist.
Der Film schließt nun, indem Derek seinen toten kleinen Bruder in die Arme nimmt, den er trotz dass er ihn rettete, verloren hat.
Das Schicksal, dass Derek wohl in sich trägt, ist das Bewußtsein, dass sein Handeln generell Schmerz und Leid anderen gegenüber gebracht hat, egal ob innerhalb seiner eigenen Familie oder fremden Mitmenschen. Auch nachdem er erkannte, dass sein Handeln in eine Richtung gegangen ist, die seiner ursprünglichen Einstellung nicht entsprochen hat, sondern im Grunde nur das vertreten hat, was er eigentlich haßte, war es für denjenigen zu spät, den er wohl am meisten liebte. Sein Bruder, den er mit aller Kraft aus diesen Sumpf ziehen wollte, konnte er zwar von sich selbst aber dennoch nicht von der Gewalt, die sie im Grunde selbst heraufbeschworen haben, retten. Gewalt als eine Art der Konfliktlösung, die keine spezielle Sache einer Hautfarbe ist. Die Botschaft in diesem Film ist auch deshalb ganz klar: Egal ob nun schwarz oder weiß, die Gewalt macht vor keinen Halt, und wer sich in ihren Sog des Rassenhasses ziehen läßt, kommt hier nur schwer bis gar nicht mehr heraus. Derek hat es wohl geschafft, sein kleiner Bruder leider nicht mehr. Ein Preis, den Derek für sein Handeln bezahlen muss.
Somit wird Derek passend zu der dreiteiligen Geschichte auch exakt drei mal bestraft. Zum einen die erste Strafe, indem er für seinen Mord eingesperrt wird. Die zweite Strafe ist die Vergewaltigung, weil er sich gegen seine falschen Freunde aufgelehnt hat, und die dritte Strafe ist das Gewissen, an den Tod seines Bruders mit verantwortlich zu sein, nachdem auch er erkennt, dass ihr Weg falsch war. Diese dritte Strafe trägt wohl Derek nun lebenslang mit sich, und sie wird wohl niemals abgegolten sein, wie das Blut des Bruders sein weißes Hemd als Zeichen der schuldhaften Befleckung rot färbt, nachdem er ihn ein letztes Mal sterbend in die Arme nimmt.
cu
Gargi
#14
Geschrieben 12. Juni 2008, 13:06
Nach dem ersten Crossover aus der Predatoren- und Alienwelt erlebt die Erde erneut einen Outbreak der alles infizierenden Aliens. Auf einem Raumschiff der Predatoren werden Aliens erforscht und augenscheinlich für die Entwicklung eines Serums verwendet. Ein Predator wird von einem Alien befallen und es entsteht eine noch gefährlichere Mixtur aus Alien und Predator. Dieser “Super-Alien” tötet die komplette Crew und das Raumschiff stürzt auf die Erde ab. Sogleich werden in einem Wald ein Jäger und sein kleiner Sohn von weiteren Aliens befallen woraufhin es unweigerlich zu einem Outbreak neuer Aliens kommt.
Ein einzelner Predator erhält auf seinem Planeten ein Hilfesignal des abgestürtzten Schiffs und macht sich sogleich als Ein-Mann-Armee auf dem Weg zur Erde, um die entwischten Aliens unschädlich zu machen.
Da weder Aliens noch Predatoren Rücksicht auf die nun zwischen den Fronten geratenen Menschen nehmen, kommt es schnell zu blutigen Gefechten zwischen allen Parteien, dem schließlich ein jähes Ende gesetzt wird.
Inhaltlich bringt Aliens vs. Predator 2 nicht viel neues. Der übliche Plott, den nur die recht gut gemachten Tricks über Wasser halten. Negativ zu bemerken sei, dass der Film über weite Stellen zu dunkel geraten ist. Das störte schon im Kino und ist nun auch leider auch auf DVD nicht besser geworden. Ein Pluspunkt zum etwas schwächeren ersten Teil ist, dass der Predator wieder als absolut böses Wesen dargestellt wird, das weder bei den Menschen noch den Aliens Freunde hat, geschweige denn sucht. Ein Manko, das beim Vorgänger bei mir damals einen bitteren Beigeschmack hinterlies, als ein Predator sich mit einer menschlichen Wissenschaftlerin zusammen getan hatte.
Alien vs. Predator 2 ist sicherlich gutes SF / Action Kino, der stellenweise recht blutig geworden ist und deswegen wohl keine Jugendfreigabe (=ab 18) erhalten hat, aber als Fazit weiß ich leider nicht, ob ich mir wirklich noch eine Fortsetzung wünschen möchte.
[pk]
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