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In meinem Herzen haben viele Filme Platz - Filmforen.de - Seite 27

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In meinem Herzen haben viele Filme Platz


2138 Antworten in diesem Thema

#781 Funxton

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Geschrieben 31. Mai 2007, 21:04

Zitat entfällt.

Il Mondo Di Yor (Einer gegen das Imperium) ~ I/F/T 1983
Directed By: Antonio Margheriti


In einer Welt entrückt von Raum und Zeit, trifft der blonde Recke Yor (Reb Brown) auf die Steinzeitdame Ka-Laa (Corinne Clery), rettet sie vor ein paar verdreckten Primitiven und zieht mit ihr durch die Lande um seiner eigenen Herkunft auf die Spur zu kommen. Diese findet er nach Umwegen auf einer Insel, auf der in futuristischer Manier ein arroganter Despot (John Steiner) haust, dessen Untergebene aber just mit Yors Rückkehr - er wurde nämlich als Kleinkind von dort wegverschifft - die langersehnte Revolte starten.

Margheriti entpuppt sich als wahrer Tausendsassa, wenn er nahezu alles, was anno '83 im phantastischen Film gängigen Trends gerecht wird, in seiner ziemlich haarsträubenden Geschichte unterezubringen versucht. Reb Brown mit der beschissensten Perücke, die je ein Bodybuilder im Film tragen musste, grinst sooft sein hohles Grinsen (und das mitten ins Objektiv), dass die Diagnose "Hirnamputation" noch geschmeichelt scheint. Zweimal muss er einen Dinosaurier platt machen, ist trotz seiner postzivilisierten Abstammung ganz locker archaisch-polygamistisch drauf und lässt die Steinkeule garantiert nie irgendwo rumstehen. Dass er sich am Schluss als arischer Weltenretter aufspielen darf, wird nur noch von der Tatsache getoppt, dass Archivaufnahmen in der Festung des "Höchsten" den jungen Yor mit exakt derselben Spitzenfrisur zeigen. Spätestens da hält's keinen mehr auf den Stühlen. Mit Alan Collins aka Luciano Pigozzi begegnet man auch in der Welt Yors einem der bekanntesten Italo-Köppe der Achtziger, der insbesondere bei Margheriti oft auf der Matte stand.
Dass sich finalmente Oliver Onions trotz des geflissentlich differenten Sujets keinerlei Mühe geben, ihr übliches, vornehmlich von Spencer/Hill bekanntes Synthierezept ein wenig umzukochen, bricht dem Kronleuchter da auch keinen Zacken mehr aus.
Um es mit "Clever & Smart" zu sagen: "Fun total im Urzeittal".

5/10

#782 Funxton

    Avanti, Popolo

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Geschrieben 03. Juni 2007, 07:51

"Anyone interested in how my story ends?"

Seven Men From Now (Der Siebente ist dran) ~ USA 1956
Directed By: Budd Boetticher


Der Ex-Sheriff Ben Stride (Randolph Scott) verfolgt die Mörder seiner Frau. Nachdem er bereits zwei gefunden und der Gerechtigkeit zugeführt hat, trifft er das Ehepaar John (Walter Reed) und Anny Greer (Gail Russell), das mit einem Planwagen unterwegs ist und, genau wie John, Richtung Süden reitet. An einer Poststation schließen sich der kleinen Gruppe noch Bill Masters (Lee Marvin) und sein Kumpel Clete (Donald Barry) an, die den Sheriff kennen. Das Ziel aller fünf Reisenden ist aus unterschiedlichen Gründen das Städtchen Flora Vista - dort kommt es zu entscheidenden Begegnungen.

Der erste von sieben Filmen, die Randolph Scott zwischen '56 und '60 mit dem Regisseur Budd Boetticher drehte. Das Buch dazu stammte in vier Fällen (so auch in diesem) von Burt Kennedy. Diese Filme wurden später als "Ranown-Zyklus" bekannt - bei Ranown handelte es sich um eine Produktionsgesellschaft von Scott und Harry Joe Brown - und galten als Musterbeispiel für schnörkellose B-Western. Mit einer sehr kurzen Laufzeit und Scott in sich ähnelnden Hauptrollen erfuhren diese Filme so besondere Aufmerksamkeit, weil sie sich aller neu aufgekommenen Genremerkmale kurzum wieder entledigten; der Hang zur Epik, die extreme Psychologisierung der Figuren, Gegenwartsbezüge, Humor - all das wurde fallengelassenen zugunsten einer ballastfreien Abwicklung der Geschichte, die sich dennoch als nicht wenig komplex und von charakterlichem Unterbau der Protagonisten beseelt erwies. "Seven Men" genießt möglicherweise den Status als bester Film der Reihe, weil er jenes Konzept als erster aufgriff. Der berühmte französische Kritiker André Bazin veröffentlichte in den Cahiers ein Essay ("Un Western exemplaire"), in dem er seine überschwengliche Liebe für "Seven Men" zum Ausdruck brachte, ihn gar als bis dato besten Western der Nachkriegszeit sowie als haushoch überlegen gegenüber dem zuvor entstandenen und unisono abgefeierten "Shane" bezeichnete. Ob man mit Bazin in all seinen Thesen übereinstimmen mag, bleibt jedem selbst überlassen, seine Beschäftigung mit "Seven Men" und viele seiner Betrachtungspunkte sind aber über jeden Zweifel erhaben.

9/10

#783 Funxton

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Geschrieben 03. Juni 2007, 17:35

Zitat entfällt.

Apocalypto ~ USA 2006
Directed By: Mel Gibson


Das Dorf des Indios Jaguar Paw (Rudy Youngblood) wird eines Tages von kriegerischen Maya überfallen, die den jungen Jäger und zahlreiche seiner Stammesbrüder zu einer riesigen Urwaldstadt verschleppen. Dort werden sämtliche der Gefangenen geopfert - bis auf Jaguar Paw, der seine hochschwangere Frau (Dalia Hernández) und seinen kleinen Sohn (Carlos Emilio Báez) im Dschungel verstecken und zurücklassen musste, und dem die Flucht gelingt. Verfolgt von einigen rachsüchtigen Maya-Kriegern erwehrt er sich mittels mutiger Taktiken seiner Haut.

Mögliche gesellschaftskritische Implikationen von Mel Gibson, der sich selbst ja mit scheinbarer Vorliebe öffentlich zum traurigen Clown degradiert, einmal außen vorgelassen, erzählt er eigentlich zum vierten Mal in Folge dieselbe Geschichte, nämlich die eines rechtschaffenen Individuums im Angesicht ruchloser, übermächtiger Dekadenz. Damit hat es sich eigentlich auch schon. Man kann sich, bei allem Geschwafel über Authentizität und historischer Akkuratesse, einer Sache sicher sein: Gibsons Schmutz, Blut und Erde sind immer noch hochglänzend, Held und Heldin sind zwei ausnehmend schöne und im Rahmen der Dramaturgie verdiente Vertreter der Spezies Mensch, ihren ausbeuterischen Lebensstil sieht man der blutgeilen Herrscherkaste der Maya im Gegenzug schließlich auch unweigerlich an. Soweit zu den üblichen Faschismus-Vorwürfen, die zugegebenermaßen nicht ganz unberechtigt scheinen, deren Tragweite aber in keinem Verhältnis zu der filmischen Bedeutung der Abenteuerklitsche steht, die mir über die Mattscheibe flimmerte.
Nervig erschien eher der immerselbe Ethnokitsch, den man sich nicht verkneifen mochte, Bildpracht hin oder her. Addiert zum nicht unbeträchtlichen Unterhaltungspotenzial des Films immerhin eine nette Angelegenheit fürs sonntägliche Kaffetrinken mit Erdbeerkuchen, den's heuer gab.

6/10

#784 Funxton

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Geschrieben 04. Juni 2007, 14:05

"And the tears?"

Crying Freeman ~ CAN/F/J/USA 1995
Directed By: Christophe Gans


Der "Freeman" ist ein ultimativer Tötungsprofi im Auftrag der chinesischen "Söhne des Drachen". Seit Jahrhunderten wird das Erbe des Freeman wie ein Fluch weitergereicht; aktuell davon behaftet ist der junge Töpfer Yo (Mark Dacascos). Als dieser von einer todessehnsüchtigen Jungfrau (Julie Condra) bei der Arbeit beobachtet wird, weigert er sich, die Zeugin, in die er sich prompt verkuckt, ebenfalls zu eliminieren. Das führt nicht nur zu Verwicklungen mit seinen Auftraggebern, sondern weiterhin mit einer intriganten Yakuzagattin (Yôko Shimada), die sich des Freeman entledigen will.

Ganz glänzende Oberfläche, ganz bestechende Folie, ist "Crying Freeman" ein Musterbeispiel für den von John Woos Ästhetik beeinflussten, westlichen Actionfilm Mitte der Neunziger und vielleicht sogar deren dauerhaftester Vertreter. Als Vorlage dient ein interessanter Manga, dessen Bildhaftigkeit im Zuge einer Realverfilmung perfekter wohl nicht hätte getroffen werden können. Gans erweist sich als absoluter Spezialist für explosive Tötungsszenarien, mischt SloMos mit total unnötigen, aber gutaussehenden akrobatischen Verrenkungen beim Mordgeschäft und verschafft damit, ohne den Schnickschack allzu sehr ausarten zu lassen, ein mehr als ansehnliches, wenn sicher auch verhältnismäßig dummes Exempel für genießerisch dargebotene Comicgewalt.

7/10

#785 Funxton

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Geschrieben 04. Juni 2007, 14:20

"Soon, you'll be mellow."

The Guardian (Das Kindermädchen) ~ USA 1990
Directed By: William Friedkin


Die jungen Eltern Phil (Dwier Brown) und Kate (Carey Lowell) engagieren das Kindermädchen Camilla (Jenny Seagrove) zur Betreuung ihre Säuglings. Sie ahnen nicht, dass Carmilla die menschliche Vertretung eines Baumdämons ist, der sich zur regenerativen Erneuerung allenthalben neugeborene Babys einverleibt ...

Nur wenige haben die Qualitäten von Friedkins poetischem Horrorfilm, seiner ersten Genreregie nach 17 Jahren, erkannt oder sich freimütig zu ihnen bekannt. Mir fällt spontan nur Schifferle ein, der "The Guardian" seiner (für mich von biblischem Wert) Liste der 100 besten Horrorfilme einverleibt hat. Ehre, wem Ehre gebührt, doch: Die Geschichte und das Setting sind wahrscheinlich den meisten Gemütern zu abseitig, zu entrückt. Vergleichen kann man die Mystik atmende Atmosphäre des Films vielleicht noch am ehesten mit Neil Jordans "Company Of Wolves", wobei "Guardian" sicher mehr dem US-Erzählkino verhaftet ist und damit auch noch mehr Plattform bietet. Als absolut reiner, klassischer Horrorfilm, der den Einbruch des Übernatürlichen in den Alltag und die katastrophalen Auswirkungen beschreibt, ist Friedkin ein nahezu tadelloser, sogar makelloser Film von großer Dichte und innerer Spannung geglückt. Jenny Seagrove, die schon ein paar Jahre zuvor als höchst seltsame Nixe in "Local Hero" zu begeistern wusste, bleibt als Markstein des Films garantiert im Hinterkopf; auch und gerade ist es schön, dass trotz des Baby-Themas einmal ganz der Vater als heldenhafter Verteidiger mit Beschützerinstinkt in den Vordergrund tritt.

9/10

#786 Funxton

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Geschrieben 06. Juni 2007, 18:55

"We dug a hole for you..." - "...on the beach!"

Creepshow (Die unheimlich verrückte Geisterstunde) ~ USA 1982
Directed By: George A. Romero


Fünf Grauselgeschichten kreisen um eine Rahmenhandlung, in der ein gestrenger Vater (Tom Atkins) seinem Filius (Joe King) verbietet, ein Horrorcomic zu lesen: Wir werden Zeuge eines verspätet gebackenen Vatertagskuchens, erleben einen tumben Farmer (Stephen King) bei der tölpelhaften Bergung eines Meteors, beobachten einen gehörnten Ehemann (Leslie Nielsen), wie er das späte Opfer der eigenen Rachegelüste wird, freuen uns mit einem enervierten Akademiker (Hal Holbrook), der seine fürchterliche Gemahlin (Adrienne Barbeau) an ein Arktismonster verfüttert und dürfen uns am Ende über einen schwerreichen Neurotiker (E.G. Marshall) amüsieren, der seinem eigenen Phobiegegenstand anheim fällt.

Herrlich vorgetragener Episodenfilm und zugleich eine Hommage an die alten Hefte von EC (Entertaining Comics), die in den 40ern und 50ern als grell bebilderte Pulpliteratur vornehmlich phantastische Inhalte für Jugendliche präsentierten. Zusammen mit Stephen King als Schreiberling, Tom Savini an der Ketchupflasche und einer außerordentlichen Besetzung (gerade in Bezug auf die Genreprominenz jener Tage) konnte Romero einen Episodenfilm ins Leben rufen, der das Wort Spaßkultur mit größtem Vergnügen daherbuchstabiert. Besonderen Charme entwickeln die Bilder immer dann, wenn sie mit der Intermedialität von Comic und Film spielen und Frames / Panels jeweils einfrieren oder wieder zum Leben erwecken lassen. Das sieht heute noch so ebenso begeisternd aus wie vor 25 Jahren und schafft eine formidable Gratwanderung zwischen Schund und Mainstream. Große Unterhaltung, die einem fast noch zu kurz erscheint.
Mit zwei anderen vormals von Constantin verliehenen Filmen ("Cujo", "Running Man") hatte "Creepshow" übrigens das große Pech, in den frühen Neunzigern in einer hundsmiserablen Neusynchronisation in den Videotheken zu landen, die man um jeden Preis vermeiden sollte! Die alte deutsche Vertonung hingegen ist über jeden Zweifel erhaben.

8/10

#787 Funxton

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Geschrieben 07. Juni 2007, 21:02

"That's my job. I do with great pride."

Ice Station Zebra (Eisstation Zebra) ~ USA 1968
Directed By: John Sturges


Die 'Tigerfish', ein U-Boot unter dem Kommando von Captain Ferraday (Rock Hudson), ist unterwegs in die Artktis, um nach einem schweren Brand Überlebende aus der Forschungsstation Zebra abzuholen. Die Bergungsaktion dient jedoch nur als Vorwand, tatsächlich entwickelt sich das Unternehmen zu einem brisanten Abenteuer, dass den Kalten Krieg in eine kritische Phase überführen könnte.

In den Sechzigern waren die teils militaristisch angehauchten Männerromane Alistair MacLeans schwer in Mode und wurden demzufolge auch gleich reihenweise verfilmt. "Ice Station Zebra" gehört dabei zu den prestigeträchtigeren Leinwandaufbereitungen; überlang, und, wie damals bei gestreckter Laufzeit üblich, mit Ouvertüre und Intermission versehen, prominent besetzt und von einem versierten Regisseur professionell betreut, das speziell in solcherlei Fällen beliebte 70 mm - Format nicht zu vergessen. Die bewährte Formel geht erwartungsgemäß auch in diesem Falle auf. "Ice Station Zebra" weiß mit Spannung und ohne den Intellekt des Zuschauers grob zu beleidigen zu unterhalten. Die U-Boot-Szenen feiern sich mit pompöser Musik von Michel Legrand sehr ab - das aber auch verdientermaßen, denn man darf annehmen, dass etwas Vergleichbares auf diesem Sektor zuvor nicht zu sehen war.
Die deutschsprachige Aufbereitung überrascht - kleine Anekdote für Synchronenthusiasten - insofern, als dass Rock Hudsons Stammsprecher G.G. Hoffmann für Patrick McGoohan besetzt wurde und Hudson selbst von Michael Chevalier gesprochen wird. Eine zwar nicht unpassende, aber doch stutzig machende Entscheidung.

7/10

#788 Funxton

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Geschrieben 07. Juni 2007, 21:32

"You just made the endangered species list."

No Retreat, No Surrender 2: Raging Thunder (Karate Tiger 2) ~ HK/USA 1987
Directed By: Corey Yuen


Der junge Amerikaner Scott (Loren Avedon) reist nach Thailand, um seine Verlobte Sulin (Patra Wanthivanond) zu besuchen. Vor Ort eröffnet diese dem überraschten Gast, eigentlich aus reichem Hause zu stammen. Kurz darauf wird sie auch schon von roten Khmer aus dem benachbarten Kambodscha entführt. Ihr Vater (Perm Hongsakul) soll erpresst werden. Zusammen mit seinem alten Kumpel Mac (Max Thayer) und der rotzfrechen Karateexpertin Terry (Cynthia Rothrock) nimmt Scott das Lager ins Visier, in dem Sulin gefangen gehalten wird und das unter dem Oberkommando eines hünenhaften, sadistischen Russen (Matthias Hues) steht.

So ein überaus infantiler und doofer Film kommt einem im fortgeschrittenen Alter ja leider nur noch vergleichsweise selten vors Okular - eigentlich schade, denn man fühlt sich sogleich an seine frühe Jugend erinnert, die angefüllt war mit derlei Bollostoff. Die (dem Titel nach nur in Deutschland existente) "Karate Tiger"-Reihe zählte damals zum Pflichtprogramm, nicht zuletzt deshalb, weil der erste Teil, eine völlig stupide "Karate Kid"-Variation, eine moderate Altersfreigabe besaß und somit problemlos im Kino angeschaut werden konnte. Diese "Fortsetzung" hat in punkto Inhalt mit dem Vorgänger rein gar nichts zu schaffen und schwimmt eindeutig im Fahrwasser der vielen "First Blood II"-Plagiate, angereichert mit ein wenig martial arts.
Die alte deutsche Videofassung von Ascot war um einige Gewaltakte erleichtert und sollte, ganz im Sinne des ersten "Karate Tiger", wohl eher ein juveniles Publikum ansprechen. Tatsächlich muss ich mich nach all den Jahren doch wundern, was unsereinem da seinerzeit alles vorenthalten wurde. Das Verhältnis zwischen (den nun sichtbaren) Brutalitäten und dullen Witzchen, die sich auch noch im Gros an "Indiana Jones And The Temple Of Doom" anlehnen, ist herzlich unausgewogen. Der deutsche Matthias Hues geht als echte Offenbarung durch, vorausgesetzt, man ist auf der Suche nach einem Knallchargen erster Garnitur. Dazu kommen diverse schon dreist zu nennende technische Unstimmigkeiten, die den Film zu einer Sternstunde des schlechten Geschmacks werden lassen und eine Empfehlung für Freunde desselben somit unabdingbar machen.

4/10

#789 Funxton

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Geschrieben 09. Juni 2007, 14:09

"What's your problems, adults?"

The Goonies ~ USA 1985
Directed By: Richard Donner


Die Goonies sind eine abenteuererprobte Kinderbande, die im schönen Astoria, Oregon lebt. Der lokale Country Club will allerdings auf dem Grundstück, auf dem die meisten von ihnen leben, einen Golfplatz bauen. Die Eltern können die Schulden nicht mehr tragen und müssen daher klein beigeben. Welch Glück, dass Mikey (Sean Astin) zusammen mit seinen Freunden auf dem Dachboden eine alte Schatzkarte entdeckt, die von einem Piraten namens "Einäugiger Willie" stammt. Doch die folgende Jagd nach dem Gold ist voller Hindernisse, unter anderem geraten die Goonies an die Gangsterfamilie Fratelli.

Kinderfilme bzw. Filme mit Kindern in tragenden Rollen können häufig problematisch sein, in diesem löblichen Ausnahmefall aber stimmt einmal alles. Die Besetzung ist offenbar mit Bedacht ausgewählt worden und kann eine Truppe sympathischer Kids vereinen, die ihre Sache mit viel Witz und Vergnügen angehen. Darüberhinaus erweist sich Donner einmal mehr als Maestro des pompösen Entertainments, die setpieces sind teilweise mit wirklich wunderschön arrangierten Kulissen angefüllt und gereichen den Ausstattern zur absoluten Ehre. Weiterhin zählt das editing von Spielberg-Adlatus Michael Khan zu den besten Leistungen in diesem Bereich in den Achtzigern und kann noch immer begeistern. In einer gerechteren Welt hätte nicht die unsägliche Schmonzette "Out Of Africa", sondern dieses Spektakelchen der große Oscargewinner '86 sein müssen. Nunja.
Dass Spielberg übrigens auch sonst seine Finger im Spiel gehabt haben wird, ist nicht unbedingt erwiesen, lässt sich aber angesichts des Endergebnisses doch vermuten. Für mich sind "The Goonies" von hohem persönlichem Wert, seit ich ihn damals im dafür idealen Alter im Kino erleben durfte.
Gefällt mir aber heute noch ebensosehr und ist schon aus Tradition gut.

9/10

#790 Funxton

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Geschrieben 10. Juni 2007, 09:30

"I'm a business man."

King Of New York ~ USA/I/UK 1990
Directed By: Abel Ferrara


Schon vor seiner Entlassung aus dem Gefängnis sorgen die Schergen des Gangsters Frank White (Christopher Walken) dafür, dass potenzielle Konkurrenten um die Untergrundherrschaft in Manhattan von der Bildfläche getilgt werden. Als Frank dann endgültig aus dem Knast kommt, offenbart er seine wahren Pläne: Den Bau eines Kinderkrankenhauses in der South Bronx. Dafür muss eine enorme Geldsumme zusammengetragen werden, die Frank mit dem Verkauf riesiger Mengen Drogen zu finanzieren sucht. Zwei ehrgeizige Polizisten (David Caruso, Wesley Snipes) sind ihm jedoch bereits auf den Fersen und nach manchem Niederschlag kaum daran interessiert, selbst im Legalen zu operieren.

Christopher Walken war nie besser denn als krimineller Emporkömmling auf der Suche nach Erlösung. Ferrara provoziert in seinem zugänglichsten Film eine höchst konvexe Blickverstellung, wenn er Frank White als sympathischen, visionären und intellektuell achtbaren Menschen charakterisiert, zudem von einem komplexen Moralvorstellungsgeflecht beseelt, seine Konkurrenten von der Polizei hingegen als großmäulige Proleten, die sich ebenso im Systemabseits bewegen wie ihr krimineller Gegner. Mit relativ hohen Gewaltanteilen und fast nur zur Nachtzeit angesiedelt, entwirft der Regisseur einmal mehr ein unpopuläres Bild von "seinem" New York, in dem das Recht stets auf Seite dessen ist, der die in jeder Hinsicht größte Feuerkraft vorweisen kann.
Im großen Genredoppeljahr 90/91 entstanden, unterscheidet sich "King Of New York" bewusst von den übrigen Produktionen: Die Erzählzeit bleibt in moderatem Rahmen, die Figuren reralistisch-bodenständig, der altruistisch veranlagte Obergangster pflegt im Gegensatz zu sämtlichen Berufsgenossen (auch im eigenen Film) keine Rassismen und scheint selbst keiner ethnischen (ebenfalls ungewöhnlich), sondern anglo-amerikanischer Herkunft zu sein. Damit ist "King Of New York" eines der Hauptwerke seiner Zunft und weist, auch wegen seiner Publikumszugeständnisse, eine Qualität auf, die Ferrara längst nicht mehr erreicht.

10/10

#791 Funxton

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Geschrieben 10. Juni 2007, 22:49

"A game-legged, old man and a drunk. That's all you got?" - "That's WHAT I got."

Rio Bravo ~ USA 1959
Directed By: Howard Hawks


Nachdem der selbstgefällige Joe Burdette (Claude Akins) einen wehrlosen Mann erschossen hat, wird er von Sheriff John T. Chance (John Wayne) ins örtliche Gefängnis gesperrt. Burdettes Bruder Nathan (John Russell), ein Großrancher, heuert allerlei lichtscheues Gesindel an, das mittels unterschiedlichster Methoden versucht, Joe aus dem Kittchen zu befreien. Unterstützung gegen die Übermacht erfährt Chance von zwei alten Kumpels, dem soeben trockengelegten Alkoholiker Dude (Dean Martin) und dem alten Stumpy (Walter Brennan), sowie dem jungen Gunman Colorado (Ricky Nelson).

"Rio Bravo" erzählt, ganz unabhängig von seiner eigenen Geschichte, zugleich auch die Geschichte des Genres und die Geschichte seines Regisseurs. Es gibt wenige Filme, die ihren Motor so klar offenlegen. Hawks verrät mit dem Buch (welches tatsächlich von Leigh Brackett und Jules Futhman stammt), das er nach dem Studium wie traditionell alle "seiner" Bücher in Teilen modifizierte, sein Männer- und Menschenbild, berichtet von Freundschaft, Integrität und Liebe, von Unterstützung, Charakter und Profession. Dass die Mitglieder seines Heldenquartetts jeweils an Leib oder Seele lädiert sind, ist wichtig, um herauszukehren, dass es eben nicht deren individuelle Qualitäten sind, die ihnen zu Unschlagbarkeit und zwangsläufigem Erfolg gereichen, sondern ihr Zusammenhalt. Jeder befreit den anderen im Laufe des Films aus einer Klemme, es wird zwar viel gekeift, aber auch zusammen gesungen.
Hawks hat keine Angst vor Kitsch oder Klischee und diese Furchtlosigkeit verhilft manch potenziell problematischer Szene über jede Hürde hinweg. "Rio Bravo" ist im Schaffen Hawks' ein Dreh- und Angelpunkt, tatsächlich ist es (mit Ausnahme des raren Rennfahrerdramas "Red Line 7000") der letzte Film, der noch über eine gewisse Schwere verfügt. Diese verdankt er Dean Martin, der seinen Trinker perfekt als Klippenwandler anlegt und genialischen Ideen wie dem Einsatz des "Deguello", einem düsteren mexikanischen Lied, das Nathan Burdette zur Moraluntergrabung der Gefängniswächter in Endlosschleife spielen lässt. Nach "Rio Bravo" kam dann die große Auflockerung, die Hawks ebenfalls perfekt beherrscht, die einen vollends ernstzunehmenden Western aber nicht bestimmen darf. Dennoch liefert "Rio Bravo" ein wesentlich helleres, optimistischeres Menschenbild als jener Film, auf den dieser als ethische Antwort gilt, "High Noon". Dass der Regisseur das "Partnermotiv" noch zweimal variierte, ist bekannt, dass "Rio Bravo" für die großen Belagerungsfilme auch in anderen Genres Pate stand, ebenfalls. Müssen noch Dimitri Tiomkins Musik und Russell Harlans farbpralle Kamera herausgestellt werden, das wär's dann im Gröbsten.

10/10

#792 Funxton

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Geschrieben 11. Juni 2007, 20:33

"I'm doing this for a good reason."

Turistas ~ USA 2006
Directed By: John Stockwell


Einige englischsprachige Rucksacktouristen werden im brasilianischen Niemandsland Opfer eines wahnsinnigen Chirurgen (Miguel Lunardi), der sich zum Ziel gesetzt hat, der Arroganz des amerikanischen Imperialismus mit der unfreiwilligen Organspende ahnungsloser Gringos, die zufällig in der Gegend auf Urlaub sind, zu begegnen.

Dr. Butcher M.D. lässt grüßen: Im Mäntelchen eines modernen Terroreißers mitsamt entsprechend deftiger Photographie verbirgt sich eine im Prinzip uralte Trashgeschichte, die in bester Fu-Manchu-Tradition den exotischen Bösewicht und mad scientist reanimiert und ihn sich während der genüsslichen Verrichtung seiner Arbeit sogar erstklassig rechtfertigen lässt. Ich musste mich prompt fragen, ob er das wohl bei jedem seiner Opfer tut und spätestens von diesem Zeitpunkt an konnte ich den Film beim besten Willen nicht mehr ernst nehmen. Was nicht etwa heißen soll, dass ich ihn unterklassig fand; im Gegenteil halte ich es für ausnehmend begrüßenswert, dass jemand sich - unfreiwillig, wie ich behaupten möchte - besagter Tradition annimmt und sie zu einem unterhaltsamen Neuaufguss bringt. Gleich mit Beginn der Titelsequenz folgt die Spannungskurve dem immergleichen Intervallprinzip: Auf eine unscheinbare oder fröhliche Situation folgt eine Katastrophe, gefolgt von einer Erholungspause, gefolgt von einer Katastrophe, gefolgt von [...] Unglaubwürdigkeiten darunter wie jene, dass die total desolaten, sämtlicher Wetgegenstände entledigten und von wütenden Dörflern vertriebenen Touris immer noch die Muße finden, eine entspannte Runde schwimmen zu gehen, sind verkraftbar, weniger angenehm um nicht zu sagen ärgerlich fand ich hingegen die durchweg abschreckende Zeichnung der brasilianischen Bevölkerung. Diebe, Gewaltverbrecher, Huren und besagter Knallchirurg, dazwischen bloß ein Scherge, der vom gedungenen Mordlieferanten zum Sympathisanten der Turistas wird - und prompt mit dem Leben dafür bezahlt. Nun ja.
Jedenfalls hat der Spaßhorror ein neues Lieblingskind, und dafür langt auch rated r.

6/10

#793 Funxton

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Geschrieben 11. Juni 2007, 20:57

"Joshua Brannon Randall - funny name for a cowboy."

Forced Vengeancxe (Kalte Wut) ~ USA 1982
Directed By: James Fargo


Josh Randall (Chuck Norris), Vietnam-Veteran und Ex-Polizist, arbeitet als Schuldeneintreiber für eine ehrbare jüdisch-chinesische Familie, die Paschals, die in Hong Kong ein Spielkasino besitzen. Der Leichtsinn des Juniorchefs David (Frank Michael Liu), der Geschäfte mit einem Kredithai (Michael Cavanaugh) macht, hinter dem ein mächtiges Syndikat steht, wird den Paschals zum Verhängnis. David und sein Vater (David Opatoshu) werden umgebracht, Randall des Mordes verdächtigt. Als er den Mord an seinen Freunden auf eigene Faust untersuchen will, schlagen die Gangster noch unbearmherziger zu. Josh packt: Die kalte Wut ...

Herrlich. Hätte ich diesen Film doch nur vor 20, 22 Jahren gesehen, er wäre ganz sicher ein treuer Freund geworden. Doch es ist ja glücklicherweise noch nicht das Ende aller Tage. Nur die kognitive Dissonanz, die sich unfreiwilligerweise zwischen mich und diesen unbestreitbaren Klassiker schiebt, die hätte es eben damals noch nicht gegeben. Norris in seiner Rolle als eine Art ins ausgesprochen Männliche verkehrte, wehrhafte Black Emanuelle, die mit Stetson und Cowboyboots durch Hong Kong marschiert und sich überhaupt nicht wundert, warum die Leute sie etwas scheel ansehen, ist als Kerl, der so ziemlich alles erlebt hat, der klare Gewinnertyp. Im Gegensatz zu seinen sonst eher wortkargen Parts gibt's hier eine Menge fluffiger Sprüche, die ihm selbst die Vergewaltigung und Ermordung seiner Freundin (Mary Louise Weller) nicht austreiben mag. Ein chinesischer Gangster, der unsanft mit der Stirn vor einem Baumstamm landet, muss sich etwa Folgendes anhören: "Grüß den Specht von mir!". Aber schieben wir derartige Flapsigkeiten mal der deutschen Synchronregie zu. Im Ernst, James Fargo, eigentlich aus dem Eastwood-Dunstkreis stammend, liefert eine ziemlich saubere, wenn auch größenwahnsinnige Arbeit ab, die als Vehikel für den Status des Protagonisten selbigem zahlreiche Gefallen erweist und hierzulande leider nie den legendären Status eines "McQuade" oder "Invasion USA" erreichen mochte. Völlig zu unrecht, wie mich nunmehr dünkt.
Leider bekommt Norris zum Finale meiner Einträge stets nur eine bieder-mediokre Wertung, in den hinteren Rotlichtbezirken meines Filmherzens aber, das verrate ich hier und jetzt, drehen sich viele Zahnräder nur durch und für ihn.

6/10

#794 Funxton

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Geschrieben 12. Juni 2007, 21:21

"It took two years to get to Havana, now, being here for two days, it makes me sick."

Che! ~ USA 1969
Directed By: Richard Fleischer


Ein paar biografische Daten aus den späteren Lebensjahren des Ernesto 'Che' Guevara (Omar Sharif), angefangen bei seiner Landung in Kuba '56, über seine Ernennung zum Commandante durch Castro (Jack Palance), die Einnahme Havannas, Ches unbarmherzige Behandlung früherer Regimefunktionäre und jetziger Dissidenten und schließlich sein umgehend zum Scheitern verurteilter revolutionärer Einsatz in Bolivien, der mit Ches inoffizieller Exekution endet.

Ein kleiner Film über einen großen Mann. Dass Che Guevara nicht erst ein Popstar seit Rage Against The Machine ist, dürfte vielen Nachwuchspunks, die T-Shirts oder Aufnäher mit dem berühmten Konterfei des Korda-Photos auftragen, zum Teil gar nicht bewusst sein. Als ewige Ikone der disziplinierten sozialistischen Weltrevolution war Guevara ein charismatischer Intellektueller, den Genüssen des Lebens nicht eben abgeneigt, der mit Beginn seiner militärischen Karriere aber zunehmend den Boden unter den Füßen verlor und ein zwiespältiger Charakter wurde. Abgesehen von etwas Mythenbildung (der Film unterstellt, dass viele von Castros wesentlichen strategischen Entscheidungen nicht von ihm selbst, sondern von Guevara getroffen worden seien) spiegelt "Che!" die paar Ereignisse, die er ablichtet, recht akkurat wieder und verfügt mit Sharif wohl über den seinerzeit passendsten Akteur für den argentinischstämmigen Volkshelden. Jack Palance als Maximo Lider hat sich seit damals viel Häme gefallen lassen müssen - so schlimm finde ich seine Interpretation gar nicht. Für ein ausgewiesenes Biopic ist Fleischers Film aber lächerlich undifferenziert, gibt sich einen semidokumentarischen Anstrich, der zu keiner Sekunde glaubwürdig erscheint (wie genial hat Beatty das später mit "Reds" gelöst) und hat sich bestenfalls lediglich deshalb einen Platz in der Filmgeschichte erobert, weil es eben der erste (bekannte) Spielfilm ist, der Che Guevara zum Thema hat. Erfreulich innerhalb der Grenzen einer Hollywood-Produktion wiederum ist, dass Guevara weder denunziert noch allzu unkritisch heroisiert wird. Möglich, dass ein anderer als Fleischer die ganze Sache völlig zu Tode geritten hätte, so ist alles zumindest noch im gelben Bereich. Mir hat jedenfalls auch diese zweite Sichtung nach einigen Jahren keinen größeren Schaden zugefügt.

5/10

#795 Funxton

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Geschrieben 16. Juni 2007, 10:28

"I'm an ant."

King Of The Ants ~ USA 2003
Directed By: Stuart Gordon


Durch Zufall gerät der ansonsten eher dem Hängertum frönende Sean Crawley (Chris McKenna) an den Heimwerker Duke (George Wendt) und über diesen an den zwielichtigen Ray Matthews (Daniel Baldwin). Dessen verlockendes Angebot, den Amtsschimmel Gatley (Ron Livingston) auszuspionieren, nimmt Sean recht enthusiastisch an. Zunder bekommt die Sache allerdings, als Matthews Sean dazu überredet, Gatley umzubringen. Gegen entsprechendes Entgelt erledigt der Zweifelnde, der sich mittlerweile in Gatleys Frau Susan (Kari Wuhrer) verliebt hat, auch diesen Job. Als Sean seine Kohle einfordert, weigern die Gangster sich, zu bezahlen und wollen ihn aus der Stadt jagen. Sean begeht den Fehler, seine wortbrüchigen Auftraggeber zu erpressen, woraufhin diese ihn fürchterlich foltern. Seans späte Rache ist grausam.

Bis zu Funkys neugierig machendem Eintrag neulich war "King Of The Ants" bloß irgendeine Hülle in der Videothek, an der ich tausendmal vorbei gegriffen habe, um mir irgendwelchen Müll mit nach Hause zu nehmen. Nun, gestern bin ich dann in den Genuss von Gordons noch relativ jungem Werk gekommen. Von dem Regisseur habe ich seit seinem 95er "Castle Freak" nichts mehr gesehen, entsprechend überrascht war ich über die Frischheit, die "King" ausstrahlt. Mit wackliger Handycam aufgenommen, kann der Regisseur seine Horrorwurzeln spätestens dann nicht mehr verleugnen, wenn den gemarterten Sean albtraumhafte Visionen mit Monstern und Hermaphroditen heimsuchen.
"King Of The Ants" fällt, was seine Gewaltästhetik anbelangt, sicher in die Kategorie "überhart", ist aber gerade deshalb so diskutabel geraten. Nach und nach entfaltet sich ein Drama tiefster Nachtschwärze, das mit Schuld-und-Sühne-Thematik ein klein wenig an Woo anknüpft und mit tarantinoeskem Gangstergeplappere auch einem anderen Vorbild zur Ehre gereicht, seine eigene Originalität darüberhinaus aber glücklicherweise nicht fortstößt. "King Of The Ants" ist auch ein Meta-Film, der emotional genossen werden will. Die Narration ist extrem brüchig und man darf um Himmels Willen nicht den Fehler begehen, ein logisch geschlossenes Werk zu erwarten. Im Idealfall bekommt man es dann mit einem überraschend wuchtigen Miniepos von ungeahnter moralischer Tragweite zu tun.

8/10

#796 Funxton

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Geschrieben 16. Juni 2007, 10:52

"What else would I be doing?"

Death Wish II (Der Mann ohne Gnade) ~ USA 1982
Directed By: Michael Winner

Mit seiner neuen Freundin Geri (Jill Ireland) hat sich Paul Kersey (Charles Bronson) Jahre nach den Ereignissen von New York in Los Angeles eine friedfertige Existenz aufgebaut. Seine schwer traumatisierte Tochter Carol (Robin Sherwood) befindet sich langsam auf dem Wege der Besserung, als das Undenkbare geschieht: Eine Horde Ganoven klaut Kerseys Brieftasche und rechnet nicht mit dessen flinker Reaktion. Doch es hilft nichts: Die Kleingangster dringen in Kerseys Haus ein, vergewaltigen und töten die Haushälterin (Silvana Gallardo), entführen Carol und vergewaltigen auch sie. In einer Kurzschlussreaktion stürzt sie sich aus einem Fenster und stirbt ebenfalls. Kersey schafft sich daraufhin eine Schattenexistenz im Rotlichtmilieu und sucht diesmal ganz gezielt nach den Schuldigen, die er nach und nach seiner eigenen Gerechtigkeit zuführt.

Mit unglaublicher Perfidie bringt Winner, unter der Obhut von Golan und Globus, mit der Fortsetzung einen Film, der noch viel wütender und kompromissloser zu Werke geht als sein Vorgänger. Bereits die dramaturgische Prämisse, den gebeutelten Ex-Vigilanten quasi nochmal dasselbe Schicksal durchleiden zu lassen wie einst, ist von einiger Derbheit, vom dem Film zugrunde liegenden Menschenbild gar nicht zu reden. Da wird ein behindertes Mädchen vergewaltigt, flieht dann in Panik um hernach durch ein geschlossenes Fenster zu springen und dann noch gepfählt zu werden. Eine kaltschnäuzigere Szene dürfte sich selbst im an Extremheiten nicht armen Vigilanten-Subgenre schwerlich auftreiben lassen. Ja, "Death Wish II" ist im Grunde ein zutiefst abartiger Film, der es hervorragend versteht, zu provozieren und zu polarisieren und sich nicht zuletzt aus diesem Grunde unerbittlich in der Erinnerung festfrisst. Als Grenzstein und Verbindungsstück zwischen dem vergleichsweise zaghaften Gedankenspiel um Selbstjustiz, das der erste Film anbot und dem ins Surrealistische abdriftenden Rentner-Guerillakrieg in Teil 3 ist der Film jedoch unerlässlich und für das Verständnis des amerikanischen Actionkinos der Achtziger Jahre von tragender Bedeutung. Außerdem erweist sich seine Porträtierung des nächtlichen Los Angeles als urbaner, neonglänzender Moloch der Unwägbarkeiten als von geradezu erlesenem Stil.

7/10

#797 Funxton

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Geschrieben 17. Juni 2007, 08:06

"My name is Tom."

Quel Maledetto Treno Blindato (Ein Haufen verwegener Hunde) ~ I 1977
Directed By: Enzo G. Castellari


Im Frankreich des Jahres 1944 warten einige Militärsträflinge auf ihre Exekution. Bei einem Gefangenentransport werden sie von einem deutschen Bomber attackiert. Fünf von ihnen (Bo Svenson, Fred Williamson, Peter Hooten, Michael Pergolani & Jackie Basehart) überleben den Angriff und können fliehen. Man plant, sich in die Schweiz durchzuschlagen. Unterwegs treffen sie auf einen Wehrmachtsdeserteur (Raimund Harmstorf) sowie später auf ein alliiertes Sonderkommando verkleidet als SS-Trupp, das die "verwegenen Hunde" bei einem missverständlichen Scharmützel komplett aufreiben. Es stellt sich heraus, dass die getarnten Soldaten den Geheimauftrag zu erfüllen hatten, mithilfe einiger Sympathisanten von der Resistance einen deutschen Zug mit V2-Raketen an Bord in die Luft zu jagen. Die Knackis übernehmen den Job.

Im späten Gefolge der überlangen Hollywood-Kriegsabenteuer aus den Sechzigern schob Castellari aka Enzo Girolami, Italo-Plagiator numero uno, seine Version des dreckigen Männergeschäfts nach. Das letzte bisschen Kriegsbetroffenheit wird hier endgültig ad acta gelegt, um WW2 komplett als flächige Actionkulisse ausnutzen zu können. Doch Castellari schlägt sich wacker. Seine Schauwerte, Grundlage dieses Westentaschenspektakels, lassen sich hervorragend an, auch wenn manche Kulissen sich hier und da unzweifelhaft als Miniaturen entpuppen. Gelegentlich gehen die Pferdchen durch mit ihm, etwa, wenn er sich unvermittels ein Todesballett in Zeitlupe gönnt, das mittels wenig motiviert anmutenden Einstellungswechsels wohl symbolhaft darstellen soll, dass alle Soldaten irgendwann demselben Manitu gegenüberstehen. Oha.
Großen Spaß macht die internationale Besetzung, welche überzählig aus Akteuren besteht, die im vor Exploitation boomenden Italien ein neues Heim gefunden haben. Raimund Harmstorf gibt einen ungewöhnlich stillen Part, der sich ziemlich rasch wieder aus dem Geschehen verabschiedet, Fred 'The Hammer' Williamson kann nicht ohne überdimensionale Zigarre und Michael Pergolani sorgt für den notwendigen Schuss mediterraner Flapsigkeit. Bo Svenson indes tut ebenfalls das, was er am besten kann: Sympathisch lächeln und, abgesehen von dem einen oder anderen verübten Genickbruch auch sympathisch sein.
Insgesamt eine lohnenswerte Angelegenheit, besonders angesichts der prächtigen DVD-Umsetzung.

7/10

#798 Funxton

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Geschrieben 17. Juni 2007, 08:32

"Thanks for the ride, lady."

Creepshow 2 ~ USA 1987
Directed By: Michael Gornick


Drei neue Gruselstorys, verleimt mittels kleiner Überleitungen um den jungen Billy (Domenick John), der nichts mehr liebt als seine "Creepshow"-Comics - und seine fleischfressenden Planzen.
Zunächst geht es um ein liebenswertes altes Krämerehepaar (George Kennedy, Dorothy Lamour), das Opfer der Raffgier eines jungen Indianers (Holt McCallany) wird. Der alte Chief Wood'nhead, der als Holzfigur den Laden der Senioren bewacht, lässt diese Schmach nicht auf sich sitzen. Im zweiten Segment machen vier Jugendliche (Paul Satterfield, Jeremy Green, Daniel Beer, Page Hannah) einen Ausflug zu einem romantisch abgelegenen See, in dem sich neben einem Floß auch ein seltsamer Schleimteppich mit großem Appetit befindet. Schließlich überfährt eine arrogante Society-Schnepfe (Lois Chiles) auf dem Rückweg von ihrem Callboy (David Beecroft) einen Anhalter (Tom Wright), den sie fortan nicht mehr los wird.

Auch der zweite "Creepshow", diesmal in Roger Cormans New World - Verleih, weiß noch mit grimmigem Pulphorror zu überzeugen, wobei die komischen Elemente sich hier im Gegensatz zum Vorgänger noch etwas schwieriger entschlüsseln lassen. Übernommen haben King und Romero, die wiederum für Script und Produktion verantwortlich waren, die schönen Zeichentrick-Realfilm-Überleitungen, die ebenso gut gelungen sind wie im Vorgänger. Die F/X, eine verhältnismäßig frühe Arbeit von Berger und Nicotero respektive des unvermeidlichen Tom Savini, sind noch eine Spur härter geworden und unterstreichen die zwischen Grauen und Komik pendelnden Absichten des Films dabei noch immer sehr trefflich. Besonders angetan hat es mir die unschwer als Regenplane erkennbare Glibberlache auf dem Teich.
Alle drei Episoden sind innerhalb ihrer engmaschigen Prämisse soweit als gelungen zu betrachten, wobei ich persönlich die letzte um Lois Chiles als paranoide Mercedesfahrerin als Klimax nicht sehr glücklich gewählt finde. Mir gefallen die zwei vorhergehenden jeweils etwas besser. Überhaupt hätte ruhig noch eine weitere Geschichte hinzugefügt werden können, immerhin verfügt "Creepshow", der Erste, sogar über ganze fünf Puzzlestücke.

6/10

#799 Funxton

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Geschrieben 17. Juni 2007, 17:01

"Nice to meet you, my name is Ding-Dong."

How To Marry A Millionaire (Wie angelt man sich einen Millionär?) ~ USA 1953
Directed By: Jean Negulesco


Schatze (Lauren Bacall) hat's satt. Immer bekommt sie nur arme Schlucker und Tankwarte ab. Also heckt sie den gloriosen Plan aus, zusammen mit ihren Freundinnen Pola (Marilyn Monroe) und Loco (Betty Grable) in der high society nach unvermählten Millionären Ausschau zu halten, um diese dann kurzum zu ehelichen und in Saus und Braus leben zu können. Die drei stellen sich bei der Herrenschau im wahrsten Sinne des Wortes dämlich an, bis sie erkennen müssen, dass wahre Liebe durch kein Geld der Welt zu ersetzen ist.

Neben ihren beiden Wilder-Komödien und Premingers "River Of No Return" war dies in meinen Augen stets der schönste Film, in dem Marilyn Monroe auftritt. Dabei ist ihre Präsenz noch keineswegs mit der in "The Seven Year Itch", der es wohlweislich verstand, mit ihrem damals noch jungem Ikonenstatus zu spielen, zu vergleichen. Im Fokus steht eher die Bacall, die als eiskalte Opportunistin mit Schlagseite wirklich jedesmal eine Fundgrube darstellt. Welch eine elegante Erscheinung! Gegen die beiden ist mit (der zudem deutlich älteren) Betty Grable kein Kraut gewachsen. Die männlichen Darsteller sind mit Ausnahme des etwas ruhmverblassten William Powell durch die Bank mit Stars aus der zweiten Reihe besetzt - ähnlich wie der kurz zuvor entstandene "Gentlemen Prefer Blondes" ist auch dieser Film ganz offensichtlich als Vehikel für den geballten Sexappeal der Protagonistinnen angelegt. In einer Szene, in der Cameron Mitchell sich Bademoden vorführen lässt, um an Schatze haranzukommen (und die schon durch ihr ganzes Arrangement herrlich anzuschauen ist), tritt Monroe mit einem hautengen, orangefarbenem Einteiler auf, der den Begriff "Kurvenreichtum" in ganz neuem Licht erstrahlen lässt. Witzigerweise wird das zensurgefährliche erotische Potenzial dieser Szene durch Monroes rollenangelegte, kurzsichtige Tollpatschigkeit total ausgehebelt. Dennoch: Wow.
Filmhistorisch ist "Millionaire" von gesondertem Interesse, weil es sich um die erste Fox-Produktion in CinemaScope handelt, obgleich der Bibelschinken "The Robe" (dem diese Ehre fälschlicherweise oft zugesprochen wird) etwas früher in die Kinos gelangte.

8/10

#800 Funxton

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Geschrieben 17. Juni 2007, 21:12

"Take a rest."

Borderline (Der Grenzwolf) ~ USA 1980
Directed By: Jerrold Freeman


Im Auftrage eines Großindustriellen (Michael Lerner) schmuggelt der Vietnamveteran Hotchkiss (Ed Harris) illegale Einwanderer als billige Arbeitskräfte über die mexikanische Grenze. Jeb Maynard (Charles Bronson) von der Grenzpolizei will dem unlauteren Treiben ein Ende setzen, erst recht, da Hotchkiss einen Partner (Wilford Brimley) von ihm auf dem Gewissen hat.

Ein sehr gemäßigter Thriller mit einem Bronson in der Hauptrolle, der sich nahezu jedwede Zynismen und Brutalitäten verbietet und seinem Beruf auf beinahe schon spießig linientreue Weise nachkommt. Wahrscheinlich ist es gerade dieses unspektakuläre Element, das "Borderline"stets zu einer Fußnote im Schaffen seines Hauptdarstellers degradierte. Eigentlich schade, denn als gradliniger Spannungsfilm ohne Herzkaspergefahr, dafür aber mit umso ansehnlicherer Besetzung ist der Film zu einer durchaus brauchbaren Angelegenheit geworden. Im zeitlichen Umfeld der frühen Achtziger waren Filme über Menschenschmuggel und illegale Latino-Migranten ja keine Seltenheit, diesem hier muss man aber zugute halten, jenes kleine Subgenre initiiert zu haben. Dass Bronson tatsächlich die Hauptrolle in einem (wenn auch etwas plump erzählten) liberal orientierten, sozialkritischen Krimi übernommen hat, geht ebenfalls noch als glatte Rarität durch. Was den Regisseur und Autor anbelangt, dessen Name mir bis vorhin zugegebenermaßen gar nichts sagte, so verwundert es wenig, dass "Borderline" als einzige Kinoarbeit in einer großen Masse von TV-Produktionen entstanden ist. So erklären sich vermutlich schlichterdings die fehlenden "Höhepunkte", die man in einem Bronson-Film dieser Tage erwarten sollte. Dennoch kann man eineinhalb Stunden Zeit auch wesentlich schlechter investieren.

5/10

#801 Funxton

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Geschrieben 20. Juni 2007, 06:11

"Love is a killer, isn't it?"

Cliffhanger ~ USA 1993
Directed By: Renny Harlin


Nachdem er aus nächster Nähe den Absturz der Freundin (Michelle Joyner) seines besten Freundes Hal (Michael Rooker) miterleben musste, zieht sich Bergwächter Gabe Walker (Sylvester Stallone) für einige Zeit aus dem Geschäft zurück. Pünktlich zu seinem Wiedereintreffen bekommen er und Hal, der ihm das fatale Geschehen noch immer übel nimmt, es mit einer Truppe geldgeiler, schwerbewaffneter Gangster unter der Führung des durchgedrehten Eric Qualen (John Lithgow) zu tun. Diese suchen drei Koffer mit Regierungsgeldern, die Gabe und Hal für sie finden sollen.

Mit seinen beiden hilflosen und peinlichen Versuchen, als Komödiant Kasse zu machen, hatte Stallone sich selbst damals so dermaßen ins Aus bugsiert, dass danach erstmal lange Zeit nichts Denkwürdiges mehr passierte. "Judge Dredd" gefiel mir nochmal recht gut, "Cop Land" habe ich immer als letztes Aufbäumen einer Fachikone betrachtet. "Cliffhanger" hat den Durchschnittsstatus seit seinem Kinoeinsatz bei mir kaum je hinter sich lassen zu können, obwohl ich mir immer sehr viel Mühe gegeben habe, ihn zu mögen. Da mich Pickel und Spikes aber noch nie so sonderlich gereizt haben und mir Stallone als verweichlichter Berggrufti, der ungeahnte Einzelkämpferqualitäten entwickelt, stets ein wenig suspekt war, hat sich dieses an sich wünschenswerte Gefühl nie durchsetzen können. Trotz ein paar mitreißender Bilder und spektakulärer Explosionen bleibt der Film beinahe geisterhaft hohl und leer und behält einen permanenten B-Movie-Touch, der in seiner Unfreiwilligkeit aber eher unangemessen denn sympathisch wirkt. Bis auf die wirklich horrible Eingangssequenz, in der Stallone umsonst versucht, die junge Frau vor dem Todessturz zu retten, gibt es nichts, was sich bei mir an Bildern, Emotionen oder Assoziationen je festgesetzt hätte. In der Regel kein gutes Zeichen.

4/10

#802 Funxton

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Geschrieben 21. Juni 2007, 08:07

"Now, let's do it nonetheless."

Silent Rage (Das stumme Ungeheuer) ~ USA 1982
Directed By: Michael Miller


Der psychotische John Kirby (Brian Libby) gerät, nachdem er durchgedreht und von Polizeikugeln durchsiebt worden ist, in die Fänge des rücksichtslosen Mediziners Dr. Spires (Steven Keats), der ein Mittel zur Zellregeneration entwickelt hat. Der Kleinstadtsheriff Dan Stevens (Chuck Norris), eine der coolsten Säue unter der texanischen Sonne, bekommt es im Folgenden mit einer Amok laufenden, unzerstörbaren Killermaschine zu tun.

Traditionell feine Norris-Action mit befremdlich schönen Bildern als Einsprengsel und zugleich der erste von zwei Versuchen, dem konservativen Antischauspieler eine Nische im Slasher-Subgenre zu reservieren. Ehrlich gesagt ist schon der alleinige Gedanke daran so hanebüchen wie irrsinnig, ergibt aber (zumindest in diesem Falle) das womöglich denkbar günstigste Resultat. Natürlich sind die Horrorelemente um ein Frankensteinmonster, das seinen Schöpfern durchgeht, keinesfalls befriedigend für den gemeinen 82er-Saloonproleten, der Chuck Norris in elastischen Jeans Kicks und Kanten verteilen zu sehen wünscht und daher bekommt es der Sheriff ergänzend noch mit einer rotzfrechen Rockerclique zu tun, die er mal eben so im Alleingang über den Haufen prügelt. Ein Highlight des Films ist die Beziehungskiste zwischen Sheriff Stevens und einer Verflossenen (Toni Kalem), die als filmhistorisches Element für die Ikonografie Norris' unerlässlich ist: Ohne sein geringstes Zutun fließt das Mädchen langsam erneut vor ihm danieder, nach der ersten zaghaften Nummer kann sie nicht anders als zu ihm zurückzukommen. Für ihre grenzhysterischen, wankelmütigen Anwandlungen hat Stevens bestenfalls ein höhnisches Grinsen oder ein Kopfschütteln bereit: "Women!" Er will doch nur spielen ...
Interessant auch die Beziehung zwischen dem Sheriff und seinem dicken tumben Hilfssheriff (Stephen Furst), dem Stevens als pädagogischer Übervater fungiert und der nach einigen Fettnäpfchen gegen Ende zu heroischer Höchstform aufläuft.
Dem annährend schwachsinnigen Inhalt steht eine Kameraarbeit von ausgesuchter Finesse gegenüber: Die Beleuchtung der Innenräume pendelt zwischen naturbelassen und übertrieben artifiziell, es gibt tatsächlich kurze Momente echter Spannung, die ausschließlich durch die Bilder generiert werden. Der Showdown, in dem Stevens dem zum Monster mutierten Kirby seine letzte Abreibung verpasst, entbehrt vollständig jeglicher musikalischer Untermalung und wirkt sehr konzentriert.
Wäre noch jenes Element aufzuschlüsseln, welches dafür sporgt, dass Stevens ohne die Hilfe seiner Kleinen verloren gewesen wäre - vielleicht ist dies die beste Art, dem gemeinen Saloonproleten zu vermitteln: "Stand by your woman".

6/10

#803 Funxton

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Geschrieben 21. Juni 2007, 18:26

"My god. How depraved you are."

Three Days Of The Condor (Die drei Tage des Condor) ~ USA 1975
Directed By: Sidney Pollack


Joe Turner (Robert Redford) arbeitet unter dem Decknamen 'Condor' in einem kleinen, verschlafenen CIA-Büro der Kategorie Z mitten in Manhattan. Als er eines Tages vom Sandwichholen zurückkomt, sind sämtliche seiner Mitarbeiter ermordet worden. Joe flüchtet verstört und nimmt eine Passantin (Faye Dunaway) als Geisel, respektive deren Wohnung als Refugium, nachdem sämtliche Versuche, "hereingeholt" (d.h. vom CIA in Sicherheit gebracht) zu werden auf höchst verdächtige Weise fehlschlagen. Joe beginnt langsam aber sicher, die Wahrheit zu ahnen.

Kleiner, spannender Paranoiakrimi im Watergate-Gefolge, ganz im Stile der meisten Filme in den Siebzigern, in denen Redford zu sehen war. Als äußerst intelligenter, schlagfertiger und gutaussehender Held rettet er sich aus Situationen, angesichts derer manch anderer längst das Handtuch geworfen hätte, wird gleich zu Anfang bewusst ins Zentrum der Geschehnisse gerückt und nicht mehr von dort entfernt. Auch die supporting cast (darunter Max von Sydow, Cliff Robertson & John Houseman) ist von schwerem Kaliber und spielt erwartungsgemäß zielsicher auf.
Die Narration ist trotz mancher Politkonfusionen insgesamt flüssig und überschaubar und vor dem Hintergrund des hochweihnachtlichen New York vortrefflich plaziert.
Nach meinem Empfinden gleich nach "Jeremiah Johnson" die beständigste unter den sieben Kollaborationen von Regisseur und Hauptdarsteller.

8/10

#804 Funxton

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Geschrieben 24. Juni 2007, 08:41

"Mit dem kleinen Hammer auf den kleinen Zeh."

Sunshine Reggae auf Ibiza ~ BRD 1983
Directed By: Franz Marischka


Der ostfriesische Bauernsohn Karl (Karl Dall) schwärmt unsterblich von der freizügigen Schlagersängerin Linda Lou (Isa Haller), der er, nachdem er eine Autogrammkarte von ihr erhält, angemessen stalkermäßig auf Ibiza folgt. Zusammen mit Linda, ihrer Freundin Christa (Olivia Pascal), den beiden deutschen Touris Frankie (Johnny Jürgens) und Slowly (Alexander Gittinger) und Frankys Aussteigeronkel Bernie (Chris Roberts) erlebt Karl haarsträubende Abenteuer auf der Baleareninsel.

Nach unserem denkwürdigen CC von vorgestern wollte ich, wenngleich die entsprechende Lektüre eigentlich alles über den Film verrät, mir keinen Tagebucheintrag schuldig bleiben. Unter dem Pseudonym "François Petit" hat Marischka nämlich den wie ich finde schönsten Film der Münchner LISA-Produktion, die für grenzdadaistischen deutschen Komödienklamauk jahrelang die erste Adresse war, bewerkstelligt. Ich kann mir nach dem jüngsten Wiedersehen gar nicht mehr vorstellen, dass man mittels einer einzigen Sichtung dieses in jeder Hinsicht netz- und bodenlose Werk überhaupt greifen kann. "Reggae" ist doch gerade deshalb so denkwürdig, weil er von allem das Beste und das Mieseste zur selben Zeit liefert. Als Spaßgranate, deren Humor in seiner einfältigen Schlichtheit für die Ewigkeit ist, gibt es kaum etwas Vergleichbares, von der technischen und filmästhetischen Warte aus betrachtet taugt "Reggae" indes vermutlich ideal als Negativbeispiel für das Tutorenseminar "So bitte nicht" an der Filmhochschule. Karl Dall ist Gott.

8/10

#805 Funxton

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Geschrieben 24. Juni 2007, 08:59

"Jambo. Jambo."

Dirndljagd am Kilimandscharo ~ BRD 1983
Directed By: Franz Marischka


Der spießige Bürohengst Harry Weber (Wolfgang Jansen) nimmt Urlaub von seiner nymphomanen Gattin (Bea Fiedler), die ihrerseits ganz zufällig im selben bekloppten Ferienhotel am Fuße des Kilimandscharo mit ihrem Liebhaber (Wolfgang Fierek) gastiert. Ansonsten machen wir noch die denkwürdige Bekanntschaft eines debilen Animateurs (Olli Maier), eines notgeilen Millionärs (Karl Dall) und einer drallen Stupido-Engels (Dolly Dollar).

Kurz vor "Reggae" kam noch dieser Blödsinn aus derselben, fachkundigen Hand in die Kinos. Dabei taugt er bestenfalls als Nachklapp für Unverbesserliche zu dem eigentlich später entstandenen Werk. "Dirndljagd" weist eine erwartungsgemäß hohe Anzahl von Parallelen zu "Reggae" auf, versucht aber vergebens, dessen juvenile Disco-Frische nachzuahmen. Was bleibt, sind letztendlich nur ein paar einsame Kalauer, die den Film auf das übliche LISA-Niveau heben (oder herabsenken, ganz wie man's betrachten mag). Immerhin: Dall mit dem erstklassigen Rollennamen "J.R. Pfefferkorn" war offensichtlich die meiste Zeit beim Dreh ordentlich angekörnt, was man ihm gut und gerne ansieht. Und das ist doch eigentlich auch die Hauptsache.

4/10

#806 Funxton

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Geschrieben 24. Juni 2007, 19:45

"Let's see if you got any guts."

The Toxic Avenger (Atomic Hero) ~ USA 1985
Directed By: Michael Herz / Lloyd Kaufman


Melvin (Mark Torgl), ein in jeder Hinsicht benachteiligter junger Mann, arbeitet als Reinigungskraft in einem Fitness-Studio in Tromaville. Der verrückte Bozo (Gary Schneider), ständig auf der Suche nach politisch unkorrektem Spaß, sorgt dafür, dass Melvin eines schönen Tages in einem Fass Giftmüll landet. Der arme Junge mutiert daraufhin zu einem Monster (Mitchell Cohen), das einen untrüglichen Instinkt für Gesetzesübertretungen entwickelt und fortan jeden Straftäter, darunter auch die korrupte Stadtverwaltung, einer zumeist unappetitlichen Strafe zuführt.

Tromas internationaler Bekanntheitsgrad gründet sich zu großen Teilen auf ihre Trademark-Figur, den "Toxic Avenger" oder "Toxie", wie seine Fans ihn liebevoll zu nennen pflegen. Bereits vor Peter Jackson kamen Kaufman und Herz, zwei New Yorker Herren mit abseitigstem Humor, auf die Idee, extremen Splatter, Gaga-Komik und schmierige Tittenerotik im ZAZ-Stil zu mixen, den Körperkult der Achtziger Jahre dabei aufs Korn zu nehmen, nebenbei das soeben flautierende Superheldengenre zu reanimieren und das Ganze in ihrer hauseigenen Stadt Tromaville anzusiedeln (in dem noch viele weitere Troma-Geschichten spielen sollten). "Toxic Avenger" ist Trash in Reinkultur, für ein paar laue Moneten heruntergekurbelt, dabei aber vor Ideen und hundsgemeinen Keckheiten sprudelnd, die garantiert nicht geschmackssicher sind, jedem offenherzigen Comedy-Freund aber ein Begriff sein sollten. Das zum Franchise gewordene Troma-Monster hat bislang drei Sequels nach sich gezogen, die mir leider allesamt noch nicht bekannt sind, die das Urkonzept aber wohl ohnehin nicht wesentlich variieren oder gar verbessern konnten. Kann ich immer noch herzlich drüber lachen.

6/10

#807 Funxton

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Geschrieben 24. Juni 2007, 20:00

"It's WAR!"

Troma's War (Club War) ~ USA 1988
Directed By: Michael Herz / Lloyd Kaufman


Ein Flieger der Tromaville Airlines stürzt ausgerechnet über einer Insel ab, auf der sich ein Terroristencamp befindet, die die Infiltration und anschließende Regierungsübernahme der Vereinigten Staaten planen. Die Unholde glauben sich von Regierungstruppen aufgestöbert und springen ziemlich unsanft mit den Zivilisten um, die sich, ganz wie man es von guten Amerikanern erwarten kann, über kurz oder lang mit Waffengewalt gegen die Brutalinskis zur Wehr setzen.

Mit einem deutlich gesteigerten Budget als üblich im Rücken demonstrieren Herz und Kaufman eindrucksvoll, dass sie mit dem erhöhten logistischen Aufwand überhaupt nicht umgehen können und lassen das komplette Szenario zu einem anarchischen Chaos auswachsen. Das macht aber überhaupt nichts, denn die herrlich groteske Geschichte mit ihren vielen kleinen Details (u.a. ist interessant, wie die Terroristen unter Führung ihres Masterminds, eines Paars siamesischer Zwillinge, planen, die USA zu überrennen - nämlich mit einer kleineren Gruppe Aidskranker und LSD im Trinkwasser) benötigt sogar ihre technischen Unzulänglichkeiten um erst so richtig loszugehen. Nicht mehr ganz so übel wie "Toxie", aber doch noch mit genügend Widerlichkeiten garniert, darf man gewiss sein, sich einer Klamotte auszusetzen, gegen die (Zitat Variety) ""Rambo III" wirkt wie "Lassie Comes Home"". Another Troma Masterpiece.

5/10

#808 Funxton

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Geschrieben 24. Juni 2007, 20:27

"Toga! Toga!"

Animal House (Ich glaub mich tritt ein Pferd) ~ USA 1978
Directed By: John Landis


Als Larry Kroger (Tom Hulce) und Kent Dorfman (Stephen Furst) sich '62 am Faber-College einschreiben, suchen sie eine passende Campus-Verbindung und landen bei den Deltas, einem Haufen undisziplinierter, fauler Taugenichtse und Säufer, die weniger studieren als Partys feiern. Ärger gibt es mit dem Dekan (John Vernon), den Omegas, die einer typischen deutschen Burschenschaft gleichen und anderen Neidern in Faber. Aber man geht nicht ohne einen Knall.

Landis' erste Arbeit für ein Major-Studio kann trotz mancher Schlampereien, die ihm in dieser Form bei späteren Werken nicht mehr passieren sollten, das halten, was er mit "Schlock" und "Kentucky Fried Movie" versprach und zugleich gewisse stilistische Eigenheiten und Merkmale etablieren, die später seinen hohen Wiedererkennungswert bestimmen werden. Unter der Flagge des "National Lampoon" - Satiremagazins stammt das Buch von Harold Ramis, die humorige Note ist also in etwa mit der aus dem kurze Zeit später entstandenen "Caddyshack" zu vergleichen.
"Animal House" ist so toll, weil er genau wie seinen Protagonisten von der Delta-Verbindung, allen voran John Belushi als Bluto, auf jedes Niveau pfeift und die pure Lust am Schwachsinn zu seiner obersten Maxime erklärt. Ein Feldzug gegen Biederkeit und Spießertum, mit manchen Gags unter der Gürtellinie, aber nie von der plumpen Derbheit jüngerer Nachzügler. Gab es später in den Achtzigern auch Campus Comedies wie Sand am Meer - diese hier darf sich als Dreh- und Angelpunkt des Subgenres verstehen und bezeichnen. Ein immer wieder gern gesehener Lachschlager, wenn auch stets ein wenig Wehmut mitschwingt angesichts Landis' nunmehr versickerter Talente. Aber ich wiederhole mich.

8/10

#809 Funxton

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Geschrieben 26. Juni 2007, 08:14

"It's fuckin' over."

American Hardcore ~ USA 2006
Directed By: Paul Rachman


Über die wesentlichen Jahre des US-(Old School-)HC, 1979-85, mit retrospektiven Interviews und einem Versuch, die Szene und ihre Auswüchse in einem rund hundertminütigen Abriss darzulegen.

Gute Musikdoku, die, wenn sie auch einige bedeutende Protagonisten weitgehend ausspaart (Dead Kennedys, Hüsker Dü, Angry Samoans, ...) bzw. nur beiläufig erwähnt (Misfits, Suicidal Tendencies, ...), dennoch einigen echten VIPs interessante retrospektive Gedanken zu entlocken weiß. Bei Menschen wie Mike Watt, Ian MacKaye, Rollins oder H.R., die auch nach zweieinhalb Jahrzehnten immer noch erfreulich beieinander sind, muss das Herz eines jeden Punkfans zwangsläufig höher schlagen. Viele interessante Archivschnipsel geben Einblick in die Abgrenzung des HC zum klassischen Brit- und Glam-Punkrock und zur Popmusik überhaupt, beschreiben das Aufkeimen von straight edge und bemühen sich, die Gemeinschaft der HC-Punks als nationales Netzwerk zu kategorisieren, was insbesondere mittels der Anekdoten von Rollins wunderbar gelingt.
Auch wenn der Film sich vielerorts den Vorwurf gefallen lassen muss, ein unvollständiges und brüchiges Bild der Szene zu liefern - als Annäherung an ein kulturelles Phänomen, das auch Nicht-Fans Eindrücke vermitteln kann, unterscheidet sich "American HC" nicht wesentlich von anderen sehenswerten Musikreports und ist Interessierten daher nachhaltig zu empfehlen.

8/10

#810 Funxton

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Geschrieben 26. Juni 2007, 08:51

"He's got my blood running through his veins - and that's thicker than water."

Backlash (Das Geheimnis der fünf Gräber) ~ USA 1956
Directed By: John Sturges


In der Prärie trifft Karyl Orton (Donna Reed) an einem Grab auf Jim Slater (Richard Widmark) - beide suchen nach Antworten. Fünf männliche Leichen liegen hier begraben, die eine Apachenbelagerung nicht überlebt haben. Ein überlebender Sechster ist mit einer beträchtlichen Menge Gold verschwunden. Jim und Karyl, die jeweils eine persönliche Beziehung zu einem der Belagerungsopfer hatten, tun sich zusammen, um die Identitäten der Toten aufzudecken und den sechsten Mann zu finden ...

Mit immensem psychologischen Überbau realisierte Sturges diesen verhältnismäßig kleinen, beinahe kammerspielartigen Western nach einem Drehbuch des legendären Borden Chase. Nichtsdestotrotz wurde viel an Westermythen in das mit 80 Minuten Laufzeit recht kurz ausgefallene Stück gepfropft - die Geschichte einer Belagerung, die einer Rache, die einer Liebesbeziehung, die eines Rancherkriegs, die eines ödipalen Konflikts - dennoch bleibt "Backlash" seiner vorsätzlichen Schmalheit treu und behält Linie, das vermeintliche Übermaß an Themen erdrückt ihn nie. Mit Richard Widmark in der Hauptrolle hatte Sturges jemanden an der Hand, dessen dramaturgische Funktion im Gegensatz zu anderen Leinwandhelden jener Tage noch in keinster Weise einer allgemeinen Erwartungshaltung gerecht werden musste, und darin liegt eine weitere Stärke des Films. Einen so sympathischen Menschen wie etwa Gary Cooper hat man hier jedenfalls unzweideutig nicht vor sich.
In Ergänzung zum kurz zuvor entstanden, ansonsten völlig anders gearteten "Broken Lance" ist die Vater-Sohn-Thematik, respektive die Geschichte eines erwachsenen Sohnes, der an der patriarchalischen Übermacht des Vaters zu zerbrechen droht, übrigens als Variation äußerst interessant zu betrachten.

8/10





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