In meinem Herzen haben viele Filme Platz
#1111
Geschrieben 26. Februar 2008, 15:47
The Glenn Miller Story ~ USA 1953
Directed By: Anthony Mann
Der private und berufliche Werdegang des Swing-Arrangeurs und Posaunisten Glenn Miller (James Stewart) vor dem Hintergrund von Depression und Krieg.
Und erneut der all american boy Jimmy Stewart in der Rolle eines der - neben ihm selbst - beliebtesten Söhne seines Landes, wiederum einer, der streng genommen einer deutlich jüngeren Personifizierung auf der Leinwand bedurft hätte. Dies sei bitte nicht als Kritik an Stewart zu verstehen, der ist wieder ganz toll.
Im Gegensatz zu späteren Zeiten, in denen man Sid Vicious, Charlie Parker, Ray Charles und Johnny Cash zu Objekten filmischer Musiker-Biographien machte und dabei allerlei private Skandale und Süchteleien ans Tageslicht zerrte, genügte in den strahlenden Fünfzigern noch das romantische Leben eines in jeder Hinsicht sauberen Unterhaltungsmusikers, dessen Privatleben ebenso rein und unschuldig war wie seine Stücke und der es beileibe nicht verdient hatte, einen so frühen Unfalltod zu sterben (wobei diese Version ohnehin bloß die spannendere offizielle ist). Selbst für eindeutig falsches Heldentum bzw. dessen stolze Dokumentation bleibt Zeit, wenn Miller mit seinem Militär-Orchester trotz Fliegeralarms und V1-Bombardierung ein Open-Air-Konzert in England stoisch fortsetzt, anstatt es abzubrechen.
"The Glenn Miller Story" ist ein akribisch geschilderter und herrlich gemächlich erzählter, dabei ein von starker Bewunderung für seine Titelfigur geprägter Film von Mann, der sich auch abseits seiner Western-Meisterwerke durchaus zu behelfen wusste. Evident.
8/10
#1112
Geschrieben 27. Februar 2008, 07:25
Blood Of The Vampire (Der Dämon mit den blutigen Händen) ~ UK 1958
Directed By: Henry Cass
Eine Intrige führt dazu, dass der Blutforscher John Pierre (Vincent Ball) im transsilvanischen Carlstadt in den obskuren Knast des sinistren Dr. Callistratus (Donald Wolfit) einwandern muss. Callistratus, der Experimente mit menschlichem Blut anstellt (darunter einige, deren Sinn und Unsinn selbst für Callistratus' Zwecke sehr nebulös erscheinen), ernennt Pierre zu seiner rechten Hand. Für die Außenwelt gilt er als tot, bis seine tapfere Verlobte Madeleine (Barbara Shelley) vor Ort seinem Verbleib nachspürt ...
Angenehm schäbiger, kleiner Gruselstreifen, offenbar als Konkurrenz zur just florierenden Hammer-Schmiede ins Feld geschickt und dabei von deren Professional Jimmy Sangster erdacht. Ich glaube angesichts dessen gewohnter Qualitätsarbeiten ehrlich gesagt nicht, dass er für die finale, leicht gammelige Erscheinungsweise von "Blood" verantwortlich zu machen ist - der Grund hierfür dürfte eher bei den monetär günstigen Produktionsbedingungen zu suchen sein.
Der Film ergeht sich in seiner theatralischen Gefängniskulisse, die meist den immergleichen Mauerwinkel aus Pappmaché, Yton oder was weiß ich zeigt, in unterschiedlicher Beleuchtung und mit verschiedenen Bodenbelägen. Die fiese Klimax mit ein paar hungrigen (in Wahrheit natürlich völlig harmlos wirkenden, das Gekläffe kommt größenteils sichtbar von der Tonspur) Dobermännern wird - wie einfallsreich - gleich zweimal ins dramaturgische Feld geführt. Außerdem ist dies ein Film der Ähnlichkeiten: Ball sieht exakt so aus wie Kirk Douglas als Van Gogh, Wolfit ist das reine Ebenbild eines wohlgenährten Lugosi. Egal, egal, das Vergnügen war dabei. Eine Menge davon sogar.
5/10
#1113
Geschrieben 28. Februar 2008, 08:27
Twilight Zone - The Movie (Unheimliche Schattenlichter) ~ USA 1983
Directed By: Joe Dante / John Landis / George Miller / Steven Spielberg
In fünf Geschichten wird Erstaunliches geschildert: Ein freundlicher Anhalter (Dan Aykroyd) entpuppt sich für seinen adrenalingeilen Aufleser (Albert Brooks) als undurchsichtig; ein frustrierter Rassist (Vic Morrow) wird selbst zum Objekt diverser, längst vergangen geglaubter Pogrome; ein betagter Herr (Scatman Crothers) zeigt den Bewohnern eines Seniorenheims die implizite Schönheit des Alter(n)s; eine junge Frau (Kathleen Quinlan) erhält einen kleinen Jungen (Jeremy Licht) mit gigantischer Macht zum Freund; ein Computerspezialist (John Lithgow) mit Flugangst glaubt, auf der Tragfläche seines Fliegers ein Monster zu sehen, das die Maschine zum Absturz bringen will.
Hommage an die klassische Mystery-TV-Reihe "The Twilight Zone", die seit Ende der Fünfziger Phantastisches in Episodenform darbot. Vier der ihrerzeit versiertesten US-Regisseure haben sich, ähnlich wie kurz zuvor George A. Romero im Falle "Creepshow" daran gemacht, ihrer Jugendschwärmerei Tribut zu zollen - mit durchweg beachtlichem Erfolg. Anhand desrjeweils bewusst individuellen Mise-en-scène und in den meisten Fällen auch anhand der Darsteller ist jede Episode ohne Weiteres als die ihres Urhebers identifizierbar. Sehr zum persönlichen Gefallen lässt sich registrieren, dass der Thrill-Faktor mit jeder Geschichte sukzessive angezogen/angehoben wird. Wo Spielberg mit seiner Geriatrie-infizierten Geschichte (die freilich mit den späteren "Cocoon"-Filme und "Batteries Not Included" verwandt ist) noch ein warmherziges, harmloses Fantasy-Märchen zum Besten gibt, ist Dantes Beitrag schon um Einiges beunruhigender. Das Ganze kulminiert dann in George Millers nichts weniger als brillanter Flugangst-Allegorie, die mit dem wie immer grandiosen Lithgow wirklich blanken Horror offeriert. Des großen Jerry Goldsmiths Score erinnert nicht selten an seine Arbeit für "Poltergeist", was hier und da wohlige Assoziationen weckt.
Landis' Involvierung, die man im Zuge der Geschichte um den Film kaum unerwähnt lassen kann, ist eine eher tragische, die wohl letztlich für einen großen Karriereknick bei ihm verantwortlich ist: Während der Inszenierung seiner Rassistenstory kam es zu einem Helikopter-Unfall, bei dem der Schauspieler Vic Morrow und zwei vietnamesische Kinder, die sich unrechtmäßigerweise zur frühen Morgenstunde am Set befanden, ums Leben kamen. Landis wurde vier Jahre später der fahrlässigen Tötung angeklagt, jedoch für unschuldig befunden. Mehr oder minder zufällig drehte er zurselben Zeit seinen letzten allgemein als bedeutsam erachteten Film.
8/10
#1114
Geschrieben 28. Februar 2008, 17:54
1408 (Zimmer 1408) ~ USA 2007
Directed By: Mikael Håfström
Der mäßig erfolgreiche Sensationsschreiber Mike Enslin (John Cusack) verbringt seine Tage und Nächte damit, seine Schlafstatt in gruseligen Gebäuden bzw. solchen mit einem entsprechenden Ruf aufzustellen und das Gegenteil dessen, was man über ebendiese Gebäude zu wissen glaubt, dann später in seinen Büchern zu verewigen. Als er eines Tages eine seltsame Postkarte des New Yorker Dolphin-Hotels mit dem Hinweis, bloß nicht in dessen Zimmer 1408 (Quersumme: 13) zu nächtigen, erhält, hält Enslin das für einen Werbegag des Hauses und ist sofort Feuer und Flamme, obgleich er mit der Stadt wenig angenehme Erinnerungen verbindet. Zwar rät Olin (Samuel L. Jackson), der Manager des Dolphin, Enslin wegen der furchtbaren Vergangenheit des Zimmers dringend davon ab, in jenem zu nächtigen, der jedoch lässt sich durch nichts erschüttern - mit gravierenden Folgen für Leib und Leben.
Ich bin wohl einer der wenigen Menschen, die die King-Verfilmungen mehr mögen als seinen Literaten-Status respektive seine Bücher. Vier oder fünf habe ich gelesen, ebensoviele angefangen und wieder abgebrochen und werde wohl nie wieder eines zur Hand nehmen. Im Gegensatz zu durchsichtiger Lektüre kann ich durchsichtige Filme nämlich verstehen - oder glaube das zumindest - und finde selbige auch oftmals nicht penetrant oder plump, obwohl sie es vermeintlicherweise sind. Die Pauschalisierung "kennst du eines, kennst du alle" mag im Falle kingesker Ergüsse sicher allzu pauschal sein, aber über genau diesen Schatten vermag ich nunmal nicht zu springen.
"1408", der wohl auf einer Kurzgeschichte Kings basiert, die mir - um das oben Geschriebene auf den Punkt zu bringen, natürlich unbekannt ist, was mich demzufolge auch nicht weiter stört, beginnt fulminant und bleibt dies auch über eine erfreuliche Distanz. Irgendwann jedoch fängt das Zimmer, das seine Einwohner wahnsinnig macht und sie spätestens nach 60 Minuten Selbstmord begehen lässt, an, in der Psyche und den Schuldkomplexen seines aktuellen Mieters herumzuwühlen - und genau dies ist der Moment, in dem "1408" durchsichtig wird, seine wie nach dem Lehrbuch gezogenen Register beiseite schiebt und dafür die gähnend konventionelle Mär einer geplagten Seele auf der Suche nach Erlösung substituiert; wenn man so will, eine Geistergeschichte mit semi-versöhnlichem Ausgang. Das ist, angesichts des erwähnt erstklassigen Starts, beinahe ärgerlich. Wäre "1408" so konsequent, den eingeschlagenen Weg der Verstörung, der Aushebelung der Physik und der totalen Verwirrung weiterzugehen, es wäre der vielleicht beste Horrorfilm seit Jahren daraus geworden. So genügt es immerhin zu ein paar fulminanten Erinnerungen an manche Gänsehäute, darunter die wohl schauerlichste Sequenz, an die ich mich gegenwärtig erinnern kann und leider ein paar Seufzern infolge des Verschenkten, das man sich wild auszumalt und liebend gern noch gesehen hätte.
7/10
#1115
Geschrieben 01. März 2008, 18:08
The Kiss Of The Vampire (Der Kuss des Vampirs) ~ UK 1962
Directed By: Don Sharp
Das frischvermählte Ehepaar Marianne (Jennifer Daniel) und Gerald Harcourt (Edward de Souza) befindet sich mit einer Benzinkutsche auf der Flitterwöchnertour durch die Berge. Als dem Wagen das Benzin ausgeht, machen die Beiden Station im abgelegenen Hotel des Wirts Bruno (Peter Madden), das bis auf einen weiteren Gast namens Professor Zimmer (Clifford Evans) leer steht. Schon am ersten Abend lädt Doktor Ravna (Noel Willman), der ein feudales Schloss in der Nähe besitzt, die Harcourts zum Diner bei sich ein. Man versteht sich prächtig und so kommt es zu einem weiteren Treffen zu einem Kostümfest bei den Ravnas. An dessen Ende ist Marianne verschwunden - und nicht bloß dies: Jeder leugnet plötzlich, Marianne überhaupt je getroffen zu haben, bis auf Professor Zimmer, der die schreckliche Wahrheit kennt.
"The Kiss Of The Vampire" ist nicht nur eine Glanzstunde im an Quantität nicht armen Vampir-Subgenre der Hammer Films, es handelt sich sogar um einen der schönsten Filme des Studios überhaupt. Don Sharp, der mit Horror-Geschichten zuvor nichts am Hut gehabt hatte, macht sich eine gewisse Art der Außenperspektive zunutze und in diesem Zuge sich eigentlich aufdrängende, andere Qualitäten geltend. Die Sorgfalt in punkto Raumgestaltung, matte paintings und Kostümierung, für die ihre Liebhaber die Hammer so schätzen, gereift hier in außergewöhnlich prachtvoller Form zur Blüte; hinzu gesellt sich eine feine, hitchcocksche Suspense-Note, die ihren dramaturgischen Einsatz innerhalb der Erzählzeit mit dem Verschwinden Mariannes findet. Für einen Hammer-Film, dessen Narration i.d.R. eher routiniert kursiert, eine fast beachtliche Ausnahmeerscheinung. Es fehlt "Kiss Of The Vampire" eigentlich nur an einem oder zwei zugkräftigeren Namen auf der Darsteller-Liste, ansonsten gibt es so gut wie nichts, das bemäkelt werden könnte. Erstklassig.
9/10
#1116
Geschrieben 01. März 2008, 18:26
Buio Omega (Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf) ~ I 1979
Directed By: Joe D'Amato
Nachdem seine todkranke Verlobte Anna (Cinzia Monreale) das Zeitliche gesegnet hat, dreht der millionenschwere Frank (Kieran Canter), dessen liebstes Hobby das Präparieren toter Tiere ist, am Rad. Nicht nur, dass er Anna gleich nach der Bestattung zwecks Ausstopfung nächtens wieder ausgräbt, er beginnt auch, junge Frauen in seinem Schlösschen umzubringen und danach auf wenig appetitliche Arten zu entsorgen. Dabei behilflich ist ihm seine besitzergreifende Haushälterin (Franca Stoppi), die übrigens an Annas Tod nicht ganz unschuldig ist.
Unter D'Amatos vier, fünf extremen Horrorfilmen ist "Buio Omega" (die adäquatere Übersetzung "Die letzte Nacht" dürfte den deutschen Titelschmieden wohl zu unspektakulär gewesen sein) sicherlich der Höhepunkt. In quälend intensiver, detaillierter Form schildert er den letzten Schritt einer Klippenüberschreitung Richtung Irrsinn, der ein grundsätzlich sympathisch wirkender junger Mann zum Opfer fällt (Kieran Culkins Antlitz, das dem des jungen Anthony Edwards ähnelt, vergisst man trotz seiner unscheinbaren Physiognomie nach dem Film nicht mehr) und die anschließenden, viehischen Verrichtungen im Zeichen seines neuen Handwerks. Was von "Buio Omega" tatsächlich zu halten ist, wurde mir, nachdem ich den Film seit bestimmt dreizehn Jahren nicht mehr angesehen hatte, insofern bewusst, als dass ich mich an ganze Einstellungsfolgen photographisch erinnern konnte. Dabei handelte es sich freilich in erster Linie um die Gore-Sequenzen, die tatsächlich zu den verstörendsten im Bereich des Italo-Splatters zählen. Ironischerweise kommt die ekelhafteste Szene vollständig ohne Blut und Gedärm aus - sie spielt während des Mittagessens.
Neben seinem in meinen Augen kaum hinterfragbaren Status als erntzunehmender Beitrag zum Serienkiller-Genre bietet "Buio Omega" seinem Rezipienten eine Möglichkeit, die Grenzen seiner visuellen Belastbarkeit und Empfindsamkeit auszuloten. Ich glaube jedenfalls nicht, dass ich noch wesentlich 'mehr' würde ertragen können. Beachtenswert.
7/10
#1117
Geschrieben 02. März 2008, 09:25
Rosso Sangue (Absurd) ~ I 1981
Directed By: Joe D'Amato
Irgendwie hat es der Grieche Mikos Stenopolis (George Eastman) bis zu den USA geschafft - trotz zunehmenden Wahnsinns. Er war nämlich jahrelang radiokativer Strahlung ausgesetzt, was dazu führte, dass er nunmehr als Mutant blitzschnell fortschreitende Selbstheilungskräfte entwickelt - leider in mörderischer Kombination mit einem irreparabel vergrößerten Gehirn, das ausschließlich noch thanatische Wünsche hegt. Ihm nach folgt ein biochemisch versierter Pfarrer (Edmund Purdom), der sich mit dem örtlichen diensthabenden Polizisten (Charles Borromel) zusammentut. Stenopolis schlachtet sich derweil ruchlos durch die Nacht und ist auf direktem Wege zum protzigen Haus der Familie Bennett - deren Vater (Ian Darby) hat ihn zuvor auf der Landstraße über den Haufen gefahren und ist dann einfach abgehauen ...
Und gleich den nächsten Massaccesi hinterher (dessen Titel wiederum - der Italophile weiß es längst - einer etwas seltsamen Übersetzung anheim gefallen ist). Sein Script stammt diesmal von dem hünenhaften Hauptdarsteller Eastman aka Luigi Montefiori, der damit eine mäßig intelligente "Halloween"-Reprise mit einigen Variationen (wobei auch das behinderte Mädchen im Kampf gegen den Killer schon anno 80 kaum mehr als innovativ zu bezeichnen war) voller riesenhafter Löcher im Geschichtsfluss ersann. D'Amato befindet sich hier auf den direkten inszenatorischen Spuren des Kollegen Fulci, auch seine zwar recht widerlich motivierte, aber ebenso durchsichtige Effektarbeit spricht Bände.
Ähnlich wie den zuvor gesehenen "Buio Omega" habe ich "Rosso Sangue" nach langen Jahren wieder aufgefrischt, im Gegensatz zu ersterem fehlen mir hier aber Markanz und Unikales. Zwar ist der Film da und dort ganz spannend, quält sich insgesamt aber doch über manche Länge hinweg. Wirklich bemerkenswert ist letztendlich bloß die Zeigefreudigkeit, die D'Amato 'auszeichnet': Man kann bei ihm stets davon ausgehen, dass jede Mordsequenz garantiert noch zwei, drei Einstellungen länger ist als bei der Konkurrenz um Lenzi, Mattei oder eben Fulci und im Glücksfall dazu sogar noch ein bisschen fieser. Die Sache mit dem Backofen jedenfalls ... pfui!
5/10
#1118
Geschrieben 02. März 2008, 20:00
Voyage Of The Damned (Die Reise der Verdammten) ~ UK 1976
Directed By: Stuart Rosenberg
1939 läuft in Hamburg der Luxusliner "St. Louis" mit 950 jüdischen Emigranten an Bord aus, die sich, aus zumeist wohlhabenden Verhältnissen stammend, Transitvisa nach Kuba erkauft haben. Bereits während der Überfahrt erhält Kapitän Schroeder (Max von Sydow) die beunruhigende Nachricht, dass seine Passagiere nicht von Bord gelassen werden sollen. Nach einigen Tagen im Hafen von Havanna macht die "St. Louis" dann wieder Kurs zurück nach Europa. Die Massen-Auswanderung entpuppt sich als große Lüge, die Propagandaminister Goebbels dazu dienen soll, das jüdische Volk vor den Augen der Welt als heimatlos und unerwünscht zu denunzieren.
Die authentische Fahrt der "St. Louis", einer der perfidesten und wahnwitzigsten Propaganda-Tricks der Nazis während der Vorkriegszeit, in tränenreicher Star-Aufbereitung. Der Film ist weniger seiner inszenatorischen Qualitäten oder gar einer etwaigen, diskutablen Wiedergabe der tatsächlichen Ereignisse wegen interessant, sondern primär als Besetzungs-Kuriosum. Eine große Menge bekannter Gesichter aus allen möglichen Ecken der internationalen Prominenz-Kasten findet sich ein, und das Schönste: Jede/r hat irgendwann seine spezielle Szene, in der er (oder sie) die darstellerische Auslage auf theatralische Weise ganz für sich beanspruchen darf. So hält der überlange Film, der ansonsten recht bleiern wirkt und eine seltsame atmosphärische Mischung aus Verhaltenheit und Spekulation transportiert, sich selbst laufend bei der Stange. Auch nach anderthalb Stunden treten noch Weltformatler vor die Kamera und überraschen mit jeweils großem Bahnhof. Unterm Strich eine insgesamt doch ganz brauchbare Kiste.
Ach, einmal zwischendurch musste ich sogar herzlich lachen: Wer hat da wohl einen einminütigen, non-verbalen Auftritt als des mit beträchtlichem Bauchumfang kokettierenden Orson Welles' Betthäschen? Ja tatsächlich: Laura Gemser ist's!
7/10
#1119
Geschrieben 02. März 2008, 22:29
Moonstruck (Mondsüchtig) ~ USA 1987
Directed By: Norman Jewison
Bevor Johnny Cammareri (Danny Aiello) von Brooklyn nach Palermo fliegt, um seiner Mutter ihr letztes Geleit zu geben, beauftragt er seine frische Verlobte Loretta (Cher), seinen Bruder Ronny (Nicolas Cage), mit dem er sich vor Jahren zerstritten hat, zur baldigen Hochzeit einzuladen. Kaum dass Johnny außer Landes ist, funkt es gehörig zwischen Loretta und Ronny, gleich, als sie sich zum ersten Mal begegnen. Und dies ist nicht das einzige Problem: Lorettas Vater (Vincent Gardenia) betrügt seine Frau (Olympia Dukakis).
Eine romantische Komödie unter Italoamerikanern in Brooklyn, die mit Dinos "That's Amore" beginnt, kann ihren Weg eigentlich nur perfekt beschreiten. Natürlich ist das längst nicht alles: "Moonstruck" handelt auch vom Generationenkonflikt, von der Oper, von Hunden, von ehrlicher Arbeit, vom Essen und Trinken und natürlich vom Vollmond mitsamt all seiner sonnambulen Liebeskranken. Außerdem ist er bezaubernd schön und trefflichst dazu geeignet, die Lebensgeister am scheidendenden Wochenende zu mobilisieren (soeben geschehen). Schnittigere, witzigere Dialoge kriegt man nur selten zu Gehör und es gibt keinen besseren Beweis dafür, dass Cher als Aktrice deutlich mehr drauf hat als am Mic. Außerdem ist an "Moonstruck" toll, dass man gleich einen ganzen Pool an potenziellen Lieblingscharakteren zur Verfügung gestellt bekommt. Meiner ist selbstredend der Großvater (Feodor Chaliapin jr.) mit seiner Kötermeute ("Andiamo, andiamo! Non tirare!") Vielleicht nicht Jewisons bester, zumindest aber mein Liebling von ihm. Neulich schrieb ich zu "Local Hero", er zähle zu den wenigen Filmen, die ich mir täglich anschauen könnte - hier wäre dann gleich noch ein weiterer dazu.
10*/10
#1120
Geschrieben 04. März 2008, 07:18
Written On The Wind (In den Wind geschrieben) ~ USA 1957
Directed By: Douglas Sirk
Der reiche texanische Öl-Erbe Kyle Hadley (Robert Stack) ehelicht die selbstbewusste Lucy (Lauren Bacall) und schafft es darüberhinaus, von seinem lang gepflegten Lotterleben zu lassen. Sein bester Freund seit Kindheitstagen, Mitch Wayne (Rock Hudson), hat ebenfalls ein Auge auf Lucy geworfen und spielt daher mit dem Gedanken, seinen Beraterstatus für die Hadleys aufzugeben. Als Kyle erfährt, dass er höchstwahrscheinlich keine Kinder zeugen kann, beginnt er wieder zu trinken. Seine intrigante Schwester Marylee (Dorothy Malone) setzt ihm dazu noch Flausen über eine Affäre zwischen Lucy und Mitch in den Kopf.
Ein weiterer erlesen fotografierter "Herbst"-Film von Sirk, eine Jahresspanne umfassend. Vom bürgerlichen Sektor schwenkt er diesmal um in das Industriellen-Milieu, in dem jede Sünde gleich nochmal so arg erscheint. Um keinen Herzschmerz verlegen kommt es zu diversen Ungelegenheiten, längst verdrängt geglaubte Konflikte werden neu belebt und müssen entworren sein, um nicht sämtliche Existenzen im Hause der Hadleys zu durchkreuzen. Robert Stack gibt eine der großen Trinkerfiguren der Filmgeschichte. Seine Trunkenheits-Szenen bieten ihm hinreichend Gelegenheit, erstklassiges Spiel zu demonstrieren, ähnliches gilt für Dorothy Malone die es in einer revisionistischen Szene möglicherweise ein bisschen übertreibt. Und Rock Hudson? Der kann, möchte ich frech ins Feld werfen, froh sein, dass er seinen Detlev hatte.
8/10
#1121
Geschrieben 04. März 2008, 17:18
The Hunted (Die Stunde des Jägers) ~ USA 2003
Directed By: William Friedkin
Nach einem Einsatz im Kosovo verliert der hochdekorierte US-Soldat Hallam (Benicio Del Toro) die emotionale Distanz zum Töten und verschanzt sich in den Wäldern von Oregon, wo er Freizeit-Jäger zur Strecke bringt. Um ihn zu ergreifen, mobilisiert das FBI den Fährtenleser und Militärausbilder Bonham (Tommy Lee Jones), der einst auch Hallam das Töten gelehrt hat.
Es ist gut, dass ich Friedkins Film noch einer weiteren Prüfung unterzogen habe, nachdem er mir vor knapp vier Jahren überhaupt nicht gefallen hat. Mit einigen differenzierteren, in diesem Forum geäußerten Eindrücken als Stütze ist es mir nun glücklicherweise möglich, jene Qualitäten zu erkennen und zu benennen, die mir beim letzten Mal abhanden gekommen sind. Der damalige Vorwurf bestand darin, in "The Hunted" ein stumpfes, inoffizielles "First Blood"-Remake erkannt zu haben, mit einer Hauptfigur zudem, deren Darsteller im Prinzip bloß eine Variation einer früheren Erfolgsrolle einstudiert hat. Natürlich ist das aber ganz Friedkins Film: eine Reduktion von Genremotiven bis ins archaische Mark (das finale Duell schließlich mit provisorisch selbstkonstruierten Stichwaffen in freier, wilder Natur ausgetragen), sowohl chronologisch als auch in ihrer Sepsis jeder Modernität beraubt, blassfarbig, trocken und unpathetisch brutal. Wie wohltuend emotional muten da die Momente an, als die humanen Reste beider Antagonisten jeweils im Spiegel eines kleinen Mädchens zutage treten. Man mag sich vielleicht noch den Vorwurf erlauben, dass der weiße Wolf, den Bonham zu Beginn aus einer Drahtschlinge befreit (und der freilich gegen Schluss nochmal durchs Dickicht lugt), den charakterisierenden Bogen etwas überspannt, irgendwie schön ist das aber trotzdem.
8/10
#1122
Geschrieben 05. März 2008, 07:21
Hannah And Her Sisters (Hannah und ihre Schwestern) ~ USA 1986
Directed By: Woody Allen
Schauspielerin Hannah (Mia Farrow) schafft es mittels ihrer resoluten, bodenständigen Art, ihre Familie, darunter ihre beiden wankelmütigen Schwestern Holly (Dianne Wiest) und Lee (Barbara Hershey), zusammenzuhalten. Ausgerechnet Hannahs Mann Elliot (Michael Caine) verliebt sich in Lee, die ihrerseits das frustrierende Zusammenleben mit dem pessimistischen Künstler Frederick (Max von Sydow) nicht mehr erträgt. Hannahs Ex-Mann Mickey (Woody Allen) trägt sich indes mit der Furcht vor seinem baldigen Ableben und sucht nach einer patenten Religion zwecks Konvertierung.
So nah kam Allen seinem filmischen Ideal sicher nur selten. Fast sämtliche zentrale Themen, die sein Werk bewegen, kommen hier zum Vorschein, ohne formales Tamtam und sehr konzentriert. "Hannah" ist ein Schauspiel-Film, der seiner Besetzung Höchstleistungen abfordert. Zum letzten Mal gibt es Tony Roberts als "hero's best friend" - bloß ohne Neurosen, Mia Farrow & Dianne Wiest a priori. Mit dem Leibakteur seines Vorbilds steht Allen zudem ein wohl langehegter Wunschpartner zur Verfügung, dessen ersten Auftritt er dementsprechend in Szene setzt (von Sydow schält sich mittels eines abenteuerlichen Schwenks hinter einer nebulös wirkenden Plane hervor). Liebe und Leid, dazu die üblichen Späße um Religion, (Anti-)Semitismus und (Anti-)Intellektualismus, allerdings selten so komisch vorgetragen wie im vorliegenden Fall.
Meisterlich.
10/10
#1123
Geschrieben 06. März 2008, 08:17
The Assassination Of Jesse James By The Coward Robert Ford (Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford) ~ USA 2007
Directed By: Andrew Dominik
Jesse James (Brad Pitt), in seinen letzten Lebensjahren zunehmend von Paranoia und Depression gebeutelt, lässt sich mit dem jungen Robert Ford (Casey Affleck) und dessen Bruder Charley (Sam Rockwell) ein, wobei ihn Robert, der jüngere der beiden, zugleich bewundern und fürchten lernt. Als James eines Tages jene bittere Wahrheit erkennt, dass Robert sich mit den Behörden eingelassen und ihn verraten hat, ist er des Fliehens müde und lässt sich von ihm erschießen.
"The Assassination" dekonstruiert auf ganzer Linie. Legendenbildung und Wahrheit, Mythos und Authentizität, das Genre in seiner Gesamtheit und mithin all seine jahrzehntewährenden Versuche, ein kompaktes Bild der Vergangenheit in den Köpfen seiner Rezipienten zu kreieren und zu verankern. Das kann man eher als period piece denn als Western bezeichnen. Ohnehin fehlt der steifen Kulisse des Mittelwestens etwas das Episch-Elegische eines Monument Valley und seiner ausgedehnten Prärielandschaften mitsamt den verstaubten, abgewetzten Stiefeln und Hüten.
Am ehesten lässt sich Dominiks Aufarbeitung der Ereignisse um Jesse James' Ableben genealogisch vielleicht zwischen Ciminos "Heaven's Gate" und Kasdans "Wyatt Earp" verorten. Grau und sepiafarben spart er sich Momente der Lösung und bemüht sich stattdessen vehement, bei aller Stilisierung so dicht wie eben möglich am Geschehen entlangzuarbeiten. Etliche Einstellungen sind durch eine Linse aufgenommen, die die Seiten des Bildes verschwimmen und es anmuten lässt wie eine zeitgenössische Fotografie, was dem allseits durchschimmernden Wunsch des Films, sein Zeitkolorit auf ganzer Linie zu vergegenwärtigen, wahrscheinlich sehr zuträglich ist. Freilich gibt sich Domink mit bloßer Schilderung nicht zufrieden; er rutscht gegen Schluss endgültig in seinen latenten Subtext, untersucht das unumstößliche historische Faktum, dass die Geschichte von ihren Siegern geschrieben wird und eruiert Ford als tragischen Charakter im Windschatten seines großen Opfers. Das ist vielleicht etwas übers Ziel hinaus, denn jedem, der sich ansatzweise mit der Biographie Jesse James' beschäftigt hat - und sei es lediglich in cineastischer Form per King, Fuller, Ray oder Hill - ist der Name des Stalkers Bob Ford natürlich ebenso geläufig wie der des mordenden Quasi-Volkshelden.
Inmitten all der neueren Versuche, den Western zu reaktivieren, eine durchweg respektable und, so möchte ich vermuten, beständige Variante, wenn auch kaum eine endgültige.
7/10
#1124
Geschrieben 08. März 2008, 07:33
Shane (Mein großer Freund Shane) ~ USA 1953
Directed By: George Stevens
Der kleine Farmer Starrett (Van Heflin) und seine Nachbarn werden von dem Großrancher Ryker (Emile Meyer) drangsaliert, da dieser sämtliche Böden der Gegend als Weideland für seine Herden beansprucht. Rykers Unternehmungen um die Bauern von ihrem Land zu vertreiben, werden zunehmend bösartiger, da taucht aus heiterem Himmel ein Fremder namens Shane (Alan Ladd) auf, der bei Starrett als Knecht anheuert. Bald demonstriert Shane eingehend, dass er auch mit Fäusten und Sechsschüssern hervorragend umzugehen weiß ...
"Shane" ist einer der fünf basalen Western der 50er, fordert das Genre, indem er - fast letztmalig im A-Bereich - einer familientauglichen Naivität zuspricht, nochmal ebenso heraus wie sein Titelcharakter den bösen Jack Palance am Schluss.
Stevens' Film ist deshalb so archetypisch, weil er nicht nur die großen, bewegenden Themen des Pionierzusammenhalts und der gemeinsamen Landerschließung im Widerstreit gegen rücksichtsloses Großkapital beschreibt; er installiert auch die schattenwerfende Figur des mythischen Retters, des Fremden ohne Namen ("Shane" ist natürlich ähnlich beliebig wie Smith) mit nebulöser Herkunft, der eine kleinfamiliäre Welt erschüttert und ihre Adrenalin- und Östrogenspiegel in die Höhe treibt, für klare Verhältnisse sorgt und wieder im Nichts verschwindet. Dessen Interpret, der schmalschultrige Alan Ladd, war allerdings eher ungeeignet für eine solch ikonische Figur. Nichtsdestotrotz wäre ein anderer nunmehr undenkbar.
Stevens, der mit Western sonst wenig am Hut hatte, inszeniert eigenartig entrückt, manchmal mit großem Trara (etwa, wenn es darum geht, gemeinsam einen störenden Baumstumpf zu entfernen - Eastwood hat diese Szene für "Pale Rider" nahezu einszueins übernommen), aber immer ungemein zielstrebig und sicher. Sein Film möchte sich nicht in die Phalanx um Ford, Mann, Hawks und Boetticher einreihen, das verhindert schon Shanes stolzer, sauberer Büffellederdress. Dennoch wäre das Genre wesentlich ärmer ohne ihn. Ohne Shane.
9/10
#1125
Geschrieben 08. März 2008, 07:53
The Big Chill (Der große Frust) ~ USA 1983
Directed By: Lawrence Kasdan
Anlässlich des Selbstmords und der anschließenden Bestattung ihres alten Kommilitonen und Freundes Alex treffen sich sieben Collegefreunde (Kevin Kline, Glenn Close, JoBeth Williams, Tom Berenger, Mary Kay Place, William Hurt, Jeff Goldblum) mitsamt der wesentlich jüngeren Freundin des Verstorbenen (Meg Tilly) in einem Wochenendhaus auf dem Land. Drei Tage, um gemeinsam längst verblichene Ideale, Lebensmodelle, Ansichten, Assimilerung und Persönlichkeitsschwankungen zu evaluieren.
Kasdans zweiter Film verfügt vielleicht über die intelligenteste und spannendste gesellschaftliche Prämisse, die überhaupt irgendein US-Film der Achtziger Jahre vorzuweisen hat und bringt diese gleich in der Titelsequenz und der zwischengeschalteten, zu Herzen gehenden Beerdigung (obwohl man diesen Alex - seine Leiche, die zu Beginn bestattungstechnisch aufbereitet wird, wird von Kevin Costner gespielt - geschweige denn seine trauernden Freunde überhaupt noch nicht kennt) so überzeugend zur Geltung, dass alles, was danach kommt, direkt ins Blut übergeht. Ich habe "The Big Chill" mittlerweile geschätzte 20 Male gesehen und fühle mich dem kleinen Kreis der Wochenendrevoluzzer, die sich trotz ihrer durchweg respektablen, hochgeschätzten Sozialstellungen mal wieder Suff, Drogen, Reflektionen und freie Liebe gönnen, mit zunehmendem Alter selbst immer zugehöriger. Wie ist das bloß möglich ... ? Jedenfalls: "The Big Chill" ist frappant nah dran am Puls seiner Zeit, und an dem, der schon 15 Jahre zurückliegt ebenso, mit bewegender Musik (einen Score gibt es nicht, nur zeitgenössischen Soul und Rock) und ganz viel Seele.
Ein Film, den ich wirklich abgöttisch liebe, besonders wegen des schwer relaxten Goldblum, bei dem mir allerdings gestern der latente Grundtopos - die Lebensaufgabe im Angesicht der erkannten Zwecklosigkeit - so sauer aufgestoßen ist wie bislang noch nie.
Kasdan war danach nicht mehr annährend so gut.
10*/10
#1126
Geschrieben 09. März 2008, 18:11
Starsky & Hutch ~ USA 2004
Directed By: Todd Phillips
Die Officers Starsky (Ben Stiller) und Hutchinson (Owen Wilson) vom Bay City Police Department müssen sich aufgrund ihrer bisweilen doch recht differierenden Arbeitsmethoden erst zusammenraufen, bevor sie den schnöseligen Koksdealer Feldman (Vince Vaughn) hochnehmen können. Dabei mir Rat und Tat zur Seite steht ihnen der Informant und Superpimp Huggy Bear (Snoop Dogg).
Schöne Hommage an den TV-Klassiker aus den Siebzigern, in dem Paul Michael Glaser und David Soul in der fiktiven Metropole Bay City auf Verbrecherjagd gingen. Phillips' Film parodiert nicht einfach platt, sondern versteht sich tatsächlich als liebevolle Reprise mit für Frat Pack - Verhältnisse eher moderaten Gags und einem echten Krimiplot im Rücken. Unterdessen reicht es auch allemal zu manch witziger Nebenrolle für nette Menschen wie Fred Williamson und Amy Smart. Sehr wohltuend ferner, dass der Film zeitlich in den Siebzigern und nicht wie bei Kinoadaptionen von Fernsehserien üblich in der Gegenwart angesiedelt ist. So offenbaren sich nämlich diverse Möglichkeiten, irrsinnige hair und fashion crimes zur Schau zu stellen. Da ist dann natürlich besonders der Doggfather in seinem Element, der einmal als Golfcaddy mit Ultra-Afro antreten muss, seine Würde aber mühelos beibehält.
8/10
#1127
Geschrieben 11. März 2008, 19:14
Più Forte, Ragazzi! (Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle) ~ I 1972
Directed By: Giuseppe Colizzi
Plata (Terence Hill) und Salud (Bud Spencer) sind zwei Gauner, die über dem Amazonasdschungel zum Schein mit alten Fliegern abstürzen, um hernach die Versicherungssumme zu kassieren. Nach und nach kommen sie auch auf andere glorreiche Geschäftsideen, darunter die, mit einer alten Zweimotorigen abgebrannte Goldsucher im Urwald mit dem Nötigsten zu beliefern. Dabei kommen sie dem boshaften Geschäftsmenschen Mr. Ears (René Koldehoff) in die Quere, was die beiden aufgrund ihrer Schlagkraft aber nicht weiter schert. Außerdem lernen sie den alten Matto (Cyril Cusack) kennen, der nur noch den Wunsch hegt, einmal nach Salvador zu kommen.
Der erste während der Gegenwart angesiedelte Film des damals bereits zum Erfolgsduo avancierten Gespanns Girotti/Pedersoli. Episodisch wird von zwei Aussteigern erzählt, die sich mehr schlecht als recht durch ihr Leben schlagen, dabei aber weder auf Kopf noch Mund gefallen sind und mit den wohlfeilen vier Fäusten so manche Fieslingsnuss knacken. Die gegenseitige Sympathie wird natürlich auch gleich auf mehrere harte Proben gestellt, die dann zum Schluss in einer 24-Stunden-Prügelei untereinander gipfeln, welche selbstverfreilich keiner der beiden für sich entscheiden kann. Damit wäre dann mithin die bewegendste Frage um Spencer und Hill erschöpfend beantwortet. Selbst für einige Momente der Wehmut war damals noch Zeit, personifiziert durch Cusacks schönen Charakter Matto, der eine Art personelles Konglomerat aller alten Goldsucher der Filmgeschichte abgibt. Tränenreich, im Ernst.
Die Synchronkünste Rainer Brandts, wenn ich schon kein Originalzitat anführen kann, so sei mir zumindest diesbezüglich meine obligatorische Schwärmerei gestattet, waren seinerzeit bereits auf ihrem Höhepunkt. Als Plata in einer als besonders urig ausgewiesenen Inka-Spelunke eine nette Mestizin zum Tanz auffordert, mosert Salud (resp. seine deutsche Stimme Wolfgang Hess): "Wenn ich doch nur nicht so fett wäre. Ab morgen hör' ich auf zu fressen." Ich wette um fünf Pullen Rum, dass der das im Original nicht gesagt hat.
8/10
#1128
Geschrieben 12. März 2008, 14:57
River Of No Return (Fluss ohne Wiederkehr) ~ USA 1954
Directed By: Otto Preminger
Nachdem er seinen halbverwaisten Jungen Mark (Tommy Rettig) aus einem Goldgräbernest abgeholt hat, freut sich Matt Calder (Robert Mitchum) auf eine kernige Farmerexistenz mitten im Indianergebiet. Da kommen schon der Glücksspieler Weston (Rory Calhoun) und seine Verlobte, die Tingeltangel-Sängerin Kay (Marilyn Monroe), die Mark und Matt bereits kenengelernt haben, per Floß hereingeschneit. Matt rettet die Beiden aus einer verfahrenen Lage auf dem Fluss, der an seinem Haus vorbeifließt. Der geldgierige Weston bemächtigt sich Calders Pferdes und seines Gewehrs, womit Vater und Sohn angesichts der angriffslustigen Rothäute hoffnungslos verloren wären - also reisen sie mit Kay auf dem reißenden Strom Richtung Stadt - in die auch Weston unterwegs ist, um sich eine ergaunerte Mienenkonzession zu sichern.
This Is CinemaScope! Es scheint fast, Premingers Film sei einzig entstanden, um technische Möglichkeiten im Zuge der noch jungen Fox-Erfindung zu demonstrieren. "River" ist unausgesprochener Kitsch in Reinform, großer, prächtiger Kintopp wie er nur zu seiner Entstehungszeit denkbar ist. Voller frivoler erotischer Symbolik, die selbstredend in direktem Zusammenhang mit der Hauptdarstellerin steht, erzählt "River" auch von einem gewissen Ungleichgewicht zwischen weiblicher und männlicher Behauptungsgabe; als Beispiele seien nur die Szenen genannt, in denen 1.) Mitchum der unter ihrer Decke nackten, durchnässten und frierenden Monroe den entzückenden Rücken schubbert, woraufhin die sich mimisch gebärdet wie eine rollige Mieze und 2.) er sie trotz einer zuvor fast vollzogenen Vergewaltigung kurzerhand am Ende über die Schulter wirft und mit in seine Bauernhütte schleppt - was ihr selbstverständlich größtes Vergnügen bereitet. The pothead and the lady..
In direkter Tradition zu "Duel In The Sun", "The Outlaw" und vielleicht "Johnny Guitar" stehend, bewegen sich die psychologischen Aspekte in diesem horizontalsten aller Western wohlwollend formuliert unter der schillernden Oberfläche und stehen anderen A-Produktionen jener Tage längst völlig hinterher. Dafür ist "River" eben formal umso dichter und filmhistorisch umso bemerkenswerter. Eine legendäre Anekdote erzählt, wie Preminger die Monroe mit Lassie vergleicht: "Sehr süß, aber es braucht etwa 15 Takes bis sie an der richtigen Stelle kläfft."
9/10
#1129
Geschrieben 13. März 2008, 18:26
Witchfinder General (Der Hexenjäger) ~ UK 1968
Directed By: Michael Reeves
England im 17. Jahrhundert: Richard Marshall (Ian Ogilvy), ein Dragoner in Oliver Cromwells Diensten, will bald seine Sarah (Hilary Dwyer) ehelichen, besonders, nachdem deren Mentor Vater Lowes (Rupert Davies) bezüglich der aufkommenden Gefahr in Form des Hexenjägers Matthew Hopkins (Vincent Price) mahnt. Doch es kommt, wie es kommen muss: Während Marshall im Feld ist, wird Lowes der Hexerei bezichtigt und gehängt, nachdem Sarah vergeblich versucht hat, ihn durch eine Nacht mit Hopkins freizukaufen. Der Arglistige zieht weiter richtend seiner Wege, bis Marshall von seiner Verwerlichkeit erfährt und ihn gnadenlos jagt.
Michael Reeves' wütender, obrigkeitskritischer Film ist ein besonderes Stück britischer Kulturhistorie. Inmitten all der romantischen Gothic-Horrorfilme der Konkurrenz besaß die Produktionsfirma Tigon nicht nur die Kaltschnäuzigkeit, einen beinahe hyperrealistischen Schocker einzustielen, der mit seiner ungeschönten, krassen Art der Darstellung ein ganz anderes Gefühl des Grauens hinterließ als der zeitgenössische Rest; es wurde zudem ein kurzwährendes, aber umso berüchtigteres Kapitel Exploitation-Geschichte aufgeschlagen: Das der Hexen-Filme. "Witchfinder General" hat freilich nicht viel mit den späteren Hoven-Produktionen gemein, diese Anklage gegen Bigotterie, Fanatismus und opportune Lebensführung auf Kosten anderer ist, gerade vor dem Hintergrund des Entstehungsjahrgangs, absolut glaubwürdig und nach wie vor unvergleichlich unbequem anzuschauen. Dass man sich für die Titelrolle Vincent Price bei der AIP "ausgeliehen" hat, war ein genialer Schachzug, denn dessen süffisant-boshafte Darstellung bleibt inmitten seiner zahllosen Irren und Menschenmonster wohl unangetastet.
Ob all die Lorbeeren, die Reeves, der mit 25 an einer Überdosis Betäubungsmittel gestorben war, posthum zuteil wurden, gerechtfertigt sind, lässt sich nur mutmaßen. Ich lasse mich auf diese Annahmen allerdings gern ein. Vielleicht wäre er sogar eine Art angelsächsischer Peckinpah geworden.
8/10
#1130
Geschrieben 14. März 2008, 13:29
Raw Deal (Der City-Hai) ~ USA 1985
Directed By: John Irvin
Kaminsky (Arnold Schwarzenegger), Ex-FBI-Agent und jetziger Provinz-Sheriff mit Eheproblemen, wird von seinem alten Vormund Shannon (Darren McGavin) reaktiviert: Der will sich an dem Chicagoer Mafiaboss Patrovita (Sam Wanamaker) rächen, welcher Harrys Sohn auf dem Gewissen hat. Kaminsky soll sich undercover in Patrovitas Organisation einschleusen, um diese dann implodieren zu lassen.
Schöner Mid-80s-Film mit der steirischen Eiche, ein würdiges Ingredienz auf seinem Weg zur Image-Ausformulierung. Ähnlich wie kurz zuvor in "Commando", dessen Nachhaltigkeit noch längst nicht abzusehen war, gibt Schwarzenegger einen makellosen Supermann, der mit hocharroganter Miene und geschwellter Brust durch seine Szenarien stapft. Angesichts solcher Rollen frage ich mich immer, wie es zu dem populistischen Bild von dem Muskelmann ohne Hirn gekommen sein mag. Mark Kaminsky ist sicher kein Einstein, wird aber doch gezielt als deutlich intelligenter als seine Widersacher gezeichnet und steckt diese in jeder Beziehung in die Tasche. Und wenn man mich fragt, funktioniert das sogar hinreichend, Arnies sichtlich limitiertem schauspielerischen Radius zum Trotze. Wer da die auf ganzer Linie ignorierte Vulnerabilität des Überpolizisten moniert, hat kurzum nicht verstanden, worum's geht - darum jedenfalls schon lange nicht. Interessant ist doch von vornherein bloß, auf welch geschickte Art und Weise Kaminsky das Feindesnest aushebt und gegen Ende wird man ja noch mit der schönen Kiesgruben-Szene inkl. "Satisfaction" belohnt. Cool as cool can. Sogar slapstickgeriert sind manche Szenen, als da wären die, in der Patrovita die Reifen zerschossen werden und dieser daraufhin zähneknirschend mit seiner Limousine davoneiern muss oder das Attentat nach der Synagoge. Doch, doch, "Raw Deal" ist durchaus 'n Schnittchen.
7/10
#1131
Geschrieben 17. März 2008, 07:57
Avanti! ~ USA/I 1972
Directed By: Billy Wilder
Um die sterblichen Überreste seines Vaters, der bei einem Autounfall auf der italienischen Insel Ischia verunglückt ist, zurück nach Baltimore zu überführen, reist der millionenschwere Geschäftsmann Wendell Armbruster jr. (Jack Lemmon) vor die napolitanische Küste. Schon während der Schiffspassage begegnet er der fröhlichen Pamela Piggott (Juliet Mills), mit der Wendell - wie er er erst im Nachhinein erfährt - geradezu schicksalhaft verbendelt ist: Mr. Armbruster sr. pflegte nämlich bereits seit Jahren eine innige Affäre mit Mrs. Piggot sr., die jeden Sommer auf Ischia aufgefrischt wurde. Natürlich saß die Dame auch während des verhängnisvollen Ereignisses neben dem Unfallopfer und hat ebenfalls das Zeitliche gesegnet. Bald bemerken Wendell und Pamela - im Zuge diverser Abenteuer um Leichenraub und Erpressung - dass sich die Schwingungen der Generationen geradewegs auf sie übertragen.
Wer frühere Wilder-Filme kennt, weiß, dass er ein Genie der hektischen Burleske war, die er in Meisterwerken wie "Some Like It Hot" oder "One, Two, Three" zur letzten Perfektion getrieben hat. "Avanti!" ist dazu ein bewusster Gegenentwurf, erfreulicherweise mit Wilders früherem Gespielen als Vorarbeiter. Entspannung und Baumelnlassen in Kombination mit mediterraner Lebensart stehen im Zentrum der Geschichte. Spätestens wenn Armbruster jr./Lemmon auf Ischia angekommen ist, entgeht man jeder "Befürchtung", Wilder könne sich doch noch von seiner altbekannten Seite präsentieren. Das Kurhotel, das als Jungbrunnen gilt und vornehmlich von alten Menschen frequentiert wird, übt eine seltsam magische Anziehungskraft auf seine Bewohner aus. Ich habe mich nicht selten an Manns "Zauberberg" erinnert gefühlt, in dem das Lungensanatorium seine Gäste ebenfalls gar nicht oder nur im Sarg entlässt. In "Avanti!" ist es ganz ähnlich. Dazu kommt noch die altersweise These, das die Dummheiten der Väter manchmal vielleicht gar keine Dummheiten waren und es möglicherweise gar wert sind, wiederholt zu werden.
Ein herrlicher Film.
10/10
#1132
Geschrieben 17. März 2008, 08:13
30 Days Of Night ~ USA 2007
Directed By: David Slade
Darrow, Alaska ist das nördlichste Städtchen der USA. Einmal im Jahr gehen dort während einer langen Polarnacht für dreißig Tage die Lichter aus. Ein Trüppchen Vampire nutzt diese Phase für einen Großangriff auf Darrow, dem in rascher Folge fast sämtliche Bewohner, die es vorgezogen haben, die dunkle Zeit dort zu verbringen, zum Opfer fallen. Einzig Sheriff Oleson (Josh Hartnett) und ein paar andere schaffen es, sich längere Zeit vor den Blutsaugern zu verstecken. Schließlich sieht sich Oleson aber vor eine folgenschwere Wahl gestellt.
Sehr solider Genrebeitrag, der sich über seine gesamte Laufzeit als Belagerungsfilm gut über Wasser zu halten versteht. Von den Vampiren, die mit blutrünstigem Gesichtsausdruck, schwarzen Hai-Augen und kleinen spitzen Zähnchen - hinzu kommt noch eine ganz eigene Sprache, die man in diesen Kreisen pflegt - alles andere als den früheren Charme des distiguierten Nosferatu-Aristokraten transportieren, geht eine seltene Bedrohlichkeit aus, die, das haben Rodriguez und Tarantino schon im Zuge von "From Dusk Till Dawn" erkannt, den Wiedergänger an und für sich auf einen Nenner bringen, will sagen: Wäre die nocturne Prämisse des Titels nicht, könnte es sich bei den Überfallern / Belagerern auch ebenso gut um Werwölfe oder Zombies handeln. Die Vampire von heute geben sich, genausowenig wie die anderen erwähnten, rüpelhaft zu Werke gehenden Nachtkreaturen, nämlich längst nicht mehr mit zwei zaghaften Eckzähnen in der Schlagader zufrieden ...
Doch darüber zu diskutieren, ist im Prinzip müßig: "30 Days Of Night" ist garantiert keine Revolution, macht seine Sache aber weitestgehend gut, zeugt von allseitiger Könnerschaft und weiß kurzweilig zu erfreuen.
7/10
#1133
Geschrieben 17. März 2008, 11:34
Jubal (Der Mann ohne Furcht) ~ USA 1956
Directed By: Delmer Daves
Nachdem er mit Mühe und Not einem Blizzard entkommen ist, wird Jubal Troop (Glenn Ford) von dem Rancher Shep Horgan (Ernest Borgnine) aufgelesen und gesundgepflegt. Nach kurzer Zeit ernennt Shep Jubal bereits zu seinem Verwalter, was der schon seit längerem dort beschäftigte Pinky (Rod Steiger) gar nicht gern sieht. Zu der explosiven Situation kommt noch, dass Sheps frustrierte Frau (Valerie French) Jubal schöne Augen macht. Der rundum eifersüchtige Pinky setzt Shep einen Floh über eine nichtexistente Affäre zwischen Mae und Jubal ins Ohr, was die unglücklich Abgewiesene dann gleich noch bestätigt. Es kommt zur unausweichlichen Auseinandersetzung, deren Ausgang Pinky wiederum dazu nutzt, Jubal als Mörder hinzustellen.
Mit psychoanalytischem Schwergewicht garnierter Profi-Western von Daves, der den leider nur zu unzureichenden Ehren gekommenen Glenn Ford in einer seiner tragenden Rollen zeigt. Die eigentliche Sensation dürfte allerdings der kurz zuvor zu Oscar-Ehren gelangte Borgnine sein, der den gutmütigen, bodenständigen Westmann mit soviel Soul interpretiert, wie es nur eben möglich scheint. Auch der method actor Steiger, über den Daves sich im Nachhinein (zu Unrecht) herzhaft ausgelassen hat, ist klasse, nicht zu vergessen Charles Bronson in seinem für damalige Zeiten ungewöhnlichen Part als hero's best friend. Sensationell die ausladenden Scope-Aufnahmen der knackig-kalten border area nahe Kanada, beachtenswert die betont ungekünstelten Dialoge im Cowboy-Milieu. Glücklicherweise erweist sich die Befürchtung, Jubal ließe sich von den braven Puritanern, allen voran seinem blonden Herzchen Felicia Farr (die sehr an Fords übliche, hausmütterlichen blonden Ehegattinen angelehnt scheint) zum Ende hin zum Gotteskrieger ummodeln, als unbegründet.
Die ödipalen Ängste des Helden mitsamt seiner Suche nach der statthaften Vaterfigur, die sich stets nach kurzer Zeit aus dem Leben verabschiedet, passt zum tiefgezeichneten Genrehelden jener Tage wie die Fast aufs Auge.
8/10
#1134
Geschrieben 18. März 2008, 09:56
Superbad ~ USA 2007
Directed By: Greg Mottola
Die zwei bei manchen Altersgenossen als Klassenärsche verachteten, besten Kumpels Seth (Jonah Hill) und Evan (Michael Cera) wollen vor ihrem baldigen College-Einstieg unbedingt noch handfeste sexuelle Erfahrungen sammeln. Die ultimative Chance bietet sich, als Seths Schwarm Jules (Emma Stone) die beiden überraschend zu einer abendlichen Party einlädt, wo endlich der langerwartete Schuss stattfinden soll. Der Weg dorthin ist allerdings nicht mit Rosen gepflastert. Es beginnt schon damit, dass der dritte im Bunde, der schmale Fogell (Christopher Mintz-Plasse), den vermutlich dümmsten gefälschten Ausweis zum Spirituosenkauf mitbringt, den je ein Mensch in Händen gehalten hat.
Jugendliche an der Schwelle zur Adoleszenz haben insbesondere im amerikanischen Film eine lange Tradition. An dieses biographisch so wegweisende Ereignis sind zumeist sexuelle Erfahrungen und solche mit degoutantem Alkoholkonsum geknüpft, manchmal auch Mutproben und andere lebensgefährliche Situationen. "Superbad" aus der jüngst aufblühenden Apatow-Schmiede untersucht, auch das gehört zum guten Ton des Masterminds, ebenjene Vorgänge im weißen Mittelklasse-Vorstadt-Milieu, das weder Genies noch Supermänner, sondern schlicht Menschen hervorbringt. Selbst der Begriff "Alltagshelden" wäre bereits zu weit gefasst, vielleicht könnte man die drei am Ehesten als 'Eroberer des kleinen Lebens' bezeichnen. Die weiblichen Objekte der Begierde sehen in diesem Falle tatsächlich mal aus wie erreichbare Ziele, nicht wie Kelly Preston oder Molly Ringwald damals. Und auch wenn "Superbad" erwartungsgemäß nicht widerstehen kann, die Abenteuer der drei stooges zwischenzeitlich in etwas surrealistische Sphären zu überführen, so bleibt der Film dennoch die ganze Zeit angenehm lässig. Leider nur, leider, hatte ich wie zuletzt bei "Dazed And Confused" den großen Wunsch, das Ganze im passenden Alter gesehen zu haben. Die Crux meiner Tage.
8/10
#1135
Geschrieben 19. März 2008, 10:06
The Three Musketeers (Die drei Musketiere) ~ USA 1948
Directed By: George Sidney
Der gewandte Bauernjunge D'Artagnan (Gene Kelly) erhält ein Empfehlungsschreiben, mit dem er in Paris als Kadett für die Musketiere vorstellig werden will. Zwar kommt das Schriftstück ihm schon auf dem Weg abhanden, ein Scharmützel mit den Schergen des Kardinal Richelieu (Vincent Price), dessen Zeugen bzw. Beteiligte die drei besten Musketiere Athos (Van Heflin), Aramis (Robert Coote) und Porthos (Gig Young) werden, fördert den Ruf D'Artagnans ungemein. Alsbald rettet er die Ehre der Königin (Olivia de Havilland), erobert das Herz der schönen Constance (June Allyson) und hintergeht die Intrigen der bösen Lady De Winter (Lana Turner).
Die MGM stand neben den Konkurrenten von Warner damals praktisch Pate für bonbonfarbenes, ausgelassenes Kino wie dieses. "The Three Musketeers" gelingt alles Anvisierte: Wundervolle Aufnahmen im Atelier und unter freiem Himmel, brachialer Humor und wilde Romantik. Was Gene Kelly da vorführt, ist schier unglaublich, statt Stepp zu tanzen fechtet er eben, springt, hüpft, schlägt Salti, teilt aus und grinst dabei wie ein Kokaingott - sämtliches sichtlich ungedoubelt. Ein echter Tausendsassa, denn selbst seinen Überschwang kauft man ihm gern ab. Natürlich ist auch alles andere vollkommen stimmig, Vincent Price, der beste Richelieu aller Zeiten, ist in Höchstform anzutreffen und Sidney, der ohnehin ein Meister auf dem Gebiet des cartoonesk angehauchten Mantel- und Degenfilms war, achtet stets darauf, dass die Farbregler auf Sturm und die Kontraste auf oberknackig gestellt sind. Bei über 120 Minuten gibt es aber auch kein unkonzentriertes Sekündchen, es ist schon fast anstrengend, sich ein solches Übermaß an Perfektion gefallen zu lassen.
10/10
#1136
Geschrieben 19. März 2008, 10:29
Die Nackte und der Satan / Des Satans nackte Sklavin ~ BRD 1959
Directed By: Victor Trivas
Der geheimnisvolle Dr. Ud (Horst Frank) kommt als Assistent in das Haus des Wissenschaftlers Dr. Abel (Michel Simon), der Experimente mit Organverpflanzungen anstellt. Abel ist schwer herzkrank und bittet Ud, eine entsprechende Transplantion bei ihm selbst zu beaufsichtigen. Der Konterpart stirbt jedoch vor der OP. Um Abel nicht ebenfalls aufgeben zu müssen, rettet Ud nur dessen Kopf, den er mithile des ominösen "Serum Z" am separaten Leben erhält. Kurz darauf kümmert sich Ud um die verkrüppelte Krankenschwester Irene (Karin Kernke), die zu ihrem hübschen Gesicht auch einen begehrenswerten Körper wünscht. Dazu erinnert sich Ud an die Striptänzerin Lilly (Christiane Maybach), eine alte Partnerin 'in crime'. Bald läuft Irene mit dem Körper Lillys herum und Ud werden seine somnambulen Vollmondanfälle mehr und mehr zur Qual...
Also. Zunächst mal allerliebste Grüße und dickes Dankeschön an Schischa, ohne dessen Initiative und Support ich dieses Kleinod vielleicht nie zu Gesicht bekommen hätte. Eigentlich warte ich ja schon Jahre darauf, Hans Schifferle nämlich zählt Trivas' eigenartiges, zwischen Genie und Schwachsinn umhertaumelndes Werk zu den "100 besten Horrorfilmen" in seinem gleichnamigen Buch. "Die Nackte und der Satan" (ob nun tatsächlich dies oder "Des Satans nackte Sklavin" der Uraufführungstitel ist, konnte ich bisher nicht recht eruieren) bedient eine echte Nische, denn er ist einer kleinen Schar zugehörig, deren Mitglieder man an einer Hand abzählen kann: Der des deutschen Nachkriegs-Horrorfilms. Das Genre war zweifelsohne nicht wohlgelitten hierzulande und selbst renommierte internationale Vertreter vornehmlich in die Bahnhofskinos verbannt. "Die Nackte und der Satan" muffelt nach Skandal und Exploitation, verkehrt im bizarren Zwischenreich der Amputationen und Nacktbars, wobei sich Dr. Ud in beiden Zonen sehr heimisch fühlt: "Was Sie immer schon bei Wendlandt und Brauner sehen wollten, sie aber nie zu fragen wagten."
Mit Horst Frank, jenem albinösen Schauspielgott, verbindet mich schon seit meiner Kindheit ganz viel. Als Baron, der nicht lachen kann, habe ich ihn schon in "Timm Thaler" gefürchtet, seine Stimme als Kommissar Reynolds war den Drei ??? stets eine große, wenn auch despektierliche Hilfe. Nun also - endlich - Frank als Dr. Ud, dem in der Vergangenheit selbst schon übel mitgespielt wurde (wodurch sich sein Vollmondwahnsinn erklärt), und der gleich zu Beginn mittels einer unglaublichen Szene eingeführt wird, in der er in Dr. Abels Garten eine Schildkröte findet und auf den Rücken dreht.
Die set-piece-Ideen, das reicht von Abels grandios konstruiertem Haus bis zur "Tam-Tam"-Bar, in der Lilly als "Stella" auftritt, schwanken zwischen dem expressionistischen Genius eines Karl Freund und dem Geblinke der Orion, so wie überhaupt der ganze Film von einer flirrenden Unentschlossenheit zwischen Kunstwerk und Müllkutsche besessen zu sein scheint. Ich fand ihn grandios und weit über die Erwartungen hinaus.
8/10
#1137
Geschrieben 20. März 2008, 09:17
Kiss Me, Stupid (Küss mich, Dummkopf) ~ USA 1964
Directed By: Billy Wilder
Las Vegas - Star Dino (Dean Martin) muss auf dem Weg zu einer TV-Aufzeichnung in Hollywood in Climax, Nevada den Wagen auftanken - sehr zur Freude der beiden erfolglosen Schlagerkomponisten Orville (Ray Walston) und Barney (Cliff Osmond), die in der Gestalt des prominenten Säufers und Womanizers ihre große Chance wittern. Ohne dass Dino es mitbekommt legt Barney seinen Wagen lahm und veranlasst ihn somit zu einem 12-Stunden-Aufenthalt in Climax, den Orville nutzen soll, ihm ein paar seiner Stücke schmackhaft zu machen. Dino sucht jedoch nur etwas Weibliches zum "Anlehnen". Da Orville zugleich furchtbar eifersüchtig ist, bricht er mit seiner Frau (Felicia Farr; man feiert zudem ausgerechnet den 5. Hochzeitstag) kurzerhand einen Krach vom Zaun, so dass diese das Haus verlässt und holt stattdessen die Bardame Polly (Kim Novak) ins Haus, die jedoch von den schmierigen Aufreißermethoden des Entertainers gar nicht angetan ist ...
Wilders frech-frivoler Feldzug gegen kleinstädtisches Spießertum und Bigotterie gewinnt besonders durch die süffisante Selbstparodie Dean Martins, der sich ganz unverhohlen der Lächerlichkeit preisgibt und damit geschickterweise seinen eigenen Mythos nährt. Der eigentliche Held des Films ist freilich Ray Walston, der einen an und für sich typischen Lemmon-Part innehat, welcher, so mutmaße ich, Wilder und Diamond für die Rolle des Orville J. Spooner zu prominent gewesen sein dürfte. Schließlich geht es ja um das unbekannte Gesicht in Konterkarierung zum bekannten und darum, dass wahre charakterliche Qualitäten keinesfalls im Glanz des Showbiz, sondern in der hauseigenen Nachbarschaft zu finden sind. Dafür hat Walston freilich genau den richtigen Kopf.
Der amoralische Gipfel liegt allerdings im Quasi-Partnertausch, der schlussendlich und ohne größere Blessuren, ja sogar mit einem nicht unbeträchtlichen, vitalen Reingewinn für alle Beteiligten vollzogen wird. Das ist für damalige Verhältnisse schon ein recht starkes Stück, wie man Wilder neidlos zugestehen muss. Erwähnenswert auf formaler Ebene noch dessen Vermögen, das Scope-Format nebst schwarzweißer Bildgestaltung in eine rare Meisterschaft zu überführen, und das gerade angesichts solch kammerspielartiger Szenarien.
9/10
#1138
Geschrieben 20. März 2008, 09:42
Braveheart ~ USA 1995
Directed By: Mel Gibson
An der Wende zum 14. Jahrhundert wird der Pazifist William Wallace (Mel Gibson) in die Bodenkämpfe zwischen dem englischen König Edward Longshanks (Patrick McGoohan) und seinem schottischen Widerpart Robert The Bruce (Angus Mcfayden) gezogen, nachdem Wallaces Braut Murran (Catherine McCormack) einem normannischen Edelmann zum Opfer gefallen ist. Wallace führt einen erbarmungslosen Guerillakrieg gegen die Okkupanten, der letztendlich an der Zerrissenheit der schottischen Clans und an Verrat im fremden sowie im eigenen Lager scheitert.
Um die Mitte der 90er Jahre hatten es die Engländer schwer im Kino. Luc Besson ließ Jeanne d'Arc gegen sie zu Felde ziehen, nach "Braveheart" wurde erneut Mel Gibson - diesmal allerdings unter Fremdregie - eingesetzt, um die Briten im Zuge des Unabhängigkeitskrieges vom amerikanischen Grund zu verjagen.
Höchster Respekt gebührt dem mittlerweile ja zunehmend kritisch beäugten Gibson dafür, mit "Braveheart" eine Renaissance für das in vielerlei Hinsicht starke Genre des überlangen, monumentalen Historienfilms eingeleitet zu haben. Mit sichtlich viel Herzblut und dem schon als klassisch zu bezeichnenden Hang zu folkloristischer Schönfärberei bietet "Braveheart" ein mitreißendes Schlachtenepos, das aus der Entfernung zwar etwas an Wucht einbüßt, seine anerkannten Pros aber nach wie vor gut zu verteidigen weiß. In der gewaltigen Inszenierung der Scharmützel auf dem offenen Feld, derer es zwei zentrale im Film gibt (die Schlachten von Stirling und Falkirk), entwickelt der noch verhältnismäßig unbetuchte Filmemacher eine wahre Meisterschaft, hebt die Distanz zum Zuschauer soweit wie möglich auf und reißt einen fast hinein in das mittelalterliche Kampfgetümmel. Ohne mit Verfremdungsmethoden wie dem später bei und seit "Gladiator" so beliebten Shutter-Effekt zu arbeiten, bedient "Braveheart" auf bis dato einzigartige Weise eine sehr bodenverhaftete Emotionalität, die besagte Auseinandersetzungen mitsamt militärischer Taktiken immer aufs Neue zu einer Erfahrung machen.
Ansonsten steht der Film in einer Reihe mit den großen traditionellen Rebellionsepen "Spartacus" und "Lawrence Of Arabia", die "Braveheart zu einem späten Triptychon vervollständigt.
9/10
#1139
Geschrieben 21. März 2008, 10:06
Directed By: Roland Emmerich
In den 1770ern wird der Franzosen- und Indianerkriegsveteran und nunmehr gesetzte Farmer Benjamin Martin (Mel Gibson) trotz aller verzweifelten Versuche, sich dem aufziehenden Kriegsgeschehen zu entziehen, zum Gründer und Führer einer Miliz. Der personelle Auslöser dafür ist der sadistische Colonel Tavington (Jason Isaacs), der Martins ältesten Sohn (Heath Ledger) gefangennimmt, seinen Zweitältesten (Gregory Smith) tötet und Martins Gut niederbrennt. Nach diversen Guerilla-Handlungen, in deren Verlauf Martin und seine Mitstreiter noch viele weitere Verluste zu beklagen haben, kommt es in der Schlacht von Yorktown zur entscheidenden Wende für die Kolonialisten.
Der folgende Text versteht sich vordringlich als Lanzenbrecher für Emmerichs Film:
Es gehört ja beinahe zum guten Ton, die allgemein plumpe, wenn auch recht ökonomische Arbeitsweise des 'Schwäbischen Spielberg' in Grund und Boden zu reiten. Ich selbst bin nie darum verlegen, wenn es darum geht, Emmerich schamlos zu attackieren. Von ihm selbst halte ich nicht besonders viel und die allermeisten seiner Hollywood-Arbeiten sind für mich weitgehend indiskutable Abenteuerspielpätze. Mit "The Patriot" aber ist ihm tatsächlich ein (der bislang einzige) Film von Rang geglückt, wobei die Involvierung Emmerichs als Regisseur für das Gelingen des Films vermutlich gar nicht ausschlaggebend ist. Emmerich bemüht sich ähnlich wie sein Kollege Petersen ja häufig, amerikanischer daherzukommen als die Amerikaner, prügelt Symbole und Bilder in seine Filme, die an Eindeutigkeit nichts vermissen lassen und deren Aussagekraft demzufolge eher zweifelhaft bleibt. In "The Patriot" jedoch geht er ans Eingemachte, berührt und bemüht ur-nationale und mediale Motive und verschönert sie mittels stichartiger Kampfgemälde, die das Wesen des Krieges zugleich offenlegen und romantisieren.
In der Geschichte des amerikanischen Films gilt das Sujet des Unabhängigkeitskriegs seit jeher als absolutes Kassengift und brachte vornehmlich Obskures hervor. Die letzte erwähnenswerte Arbeit vor "The Patriot" ist Hugh Hudsons "Revolution", der seine Sicht der Dinge aus einer ganz ähnlichen Warte vertritt wie erster und durchaus aller Ehren wert ist, aber allein deshalb schon an Authentizität einbüßt, weil er vollständig in Großbritannien entstanden ist. Nun ist "Authentizität" sicher das letzte Attribut, das man "The Patriot" zukommen lassen darf; der Film ist fundamental ein Genrestück in historischem Gewand. Allerdings berichtet er auch von dem großen, im Laufe des letzten Jahrhunderts 'amerikanisierten' Kohlhaas-Mythos des unschuldig in das ehrbare Kriegswesen involvierten Farmers (s. auch "Friendly Persuasion" und "Shenandoah"). Nach Gary Cooper und James Stewart ist Mel Gibson gegenwärtig wohl die optimale Personifizierung für diesen Archetypen und erledigt seinen Job in bester William-Wallace-Manier mehr als ordentlich. Zahlreiche schöne Nebenrollen für gute Leute wie Chris Cooper, Tchéky Karyo und Adam Baldwin gibt es, die ihre Auftritte ebenfalls sehr nett meistern. Der hintergründige Score von John Williams ist formidabel. Und um nochmal auf Emmerich zurückzukommen: Er schießt bisweilen sicher auf nahezu unangenehme Art übers Ziel hinaus, da wird's dann mitunter doch grenzwertig. Man darf das allerdings nicht par tout mit sinnlos verkitschter Romantik verwechseln; Regisseuren wie Ford und Curtiz hat man dergleichen vor ein paar Dekaden als dramaturgischen Nährstoff nie angekreidet.
Die Perspektive des von ausladenden Historienfilmen begeisterten Zuschauers mag mir manches verschleiern, dennoch ist es eine Tatsache, dass ich "The Patriot" gestern zum vierten oder fünften Mal gesehen habe und er mir noch immer zunehmend besser gefällt.
8/10
#1140
Geschrieben 22. März 2008, 11:32
The Greatest Story Ever Told (Die größte Geschichte aller Zeiten) ~ USA 1965
Directed By: George Stevens
Bibelnahe Aufarbeitung des Werdegangs Jesu Christi (Max von Sydow), seines Wirkens und Personenkults, der versuchten Verführung durch Satan (Donalds Pleasence) des Verrats an ihm durch seinen Jünger Judas (David McCallum) und der Kreuzigung durch Pilatus (Telly Savalas).
Nahezu entsetzlich statisches Bibelkino, das exakt die Grenzen Hollywoods aufzeigt. Sichtlich bemüht wünscht der Film eine Gratwanderung zwischen Bombast und Besonnenheit, soll einerseits nicht sparsam ausschauen und andererseits die angemessene Kargheit und Mentalität des Bibelmilieus transportieren. Das Ergebnis sind zumeist gemäldeartige Einstellungen, die da Vinci und Michelangelo ihre Ehrerbietung erweisen, für einen 190-Minüter aber eine geradezu passionsartige Klebrigkeit mit sich führen. Wie es wesentlich besser und vor allem interessanter geht, hat vier Jahre zuvor Nicolas Ray mit seinem - für meine Begriffe - unbedingt ambitionierteren "King Of Kings" gezeigt. Biblisches Monumentalkino sollte schon bunt, exponiert und meinethalben auch trashig daherkommen, so wie bei DeMille, LeRoy oder Wyler, bestimmt aber nicht so borniert wie im vorliegenden Fall. Das reißen auch drei, vier wirklich gelungene Momente (Donald Pleasences Auftritt, Jesus' Verurteilung der Opferbringer oder Judas' Verrat) nicht mehr über den müden Durchschnitt.
Den Film habe ich mir einzig aus Respekt vor einem Freund, der darauf bestanden hat, ihn zu sehen und ein wenig aus Respekt vor George Stevens' sonstiger Untadeligkeit bis zum Schluss angeschaut. Na ja, und weil Duke am Ende seinen kleines Sätzchen ("Truly, this man was the son of God!") aufsagen darf.
4/10
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