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DER SCHWARZE ABT
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Deutschland 1963
Darsteller : Blacky Fuchsberger, Dieter Borsche, Grit Böttcher, Charles Regnier, Eddi Arent, Werner Peters, Klaus Kinski (als Thomas Fortuna), Eva-Ingeborg Scholz, Harry Wüstenhagen, Friedrich Schoenfelder, Alice Treff
Regie : Franz Josef Gottlieb
„Der schwarze Abt“, ein maskierter Mörder, treibt in der Abtei von Fossaway sein Unwesen. Inspektor Puddler und sein Assistent Horatio werden mit den Ermittlungen betraut. Ihr Weg für sie zum Schloss des Lord Chelford, an dessen Anwesen die Abtei grenzt. Dieser Lord hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, den verschollenen Schatz der Chelfords zu finden.Doch noch einige Andere sind auf den Goldschatz scharf und geben sich ein munteres Stelldichein in den Ruinen von Fossaway. Der verschuldete Rechtsanwalt Arthur Gine mischt ebenso wie sein heimtückischer Bürovorsteher Gilder, Chelfords Diener Thomas Fortuna und einigen anderen obskuren Gestalten bei der Suche mit.
Der an einer vererbten Nervenkrankheit leidende Lord wird von seinem Vetter Dick Alford beschützt, obwohl dieser heimlich in Leslie, die Schwester des Anwalts Gine, verliebt ist. Doch Leslie ist bereits gegen ihren Willen mit Lord Chelford verlobt worden. Scotland Yard hat einige Mühe, Licht in das Dunkel der Abtei zu bringen.Erschwert werden ihre Ermittlungen dadurch, dass es in Fossaway nicht nur einen schwarzen Abt gibt, sondern gleich zwei. Der eine Maskierte ist Alford, der mit dieser Maskerade versucht, allzu neugierige Subjekte und Schatzsucher fernzuhalten. Hinter der Maske des zweiten Abtes steckt der obskure Diener Thomas, auf dessen Konto ein paar Morde gehen.
In einem dramatischen Finale erschießt der wahnsinnig gewordene Lord nicht nur seine totgeglaubte Mutter, sondern auch den schwarzen Abt Thomas. Er entführt seine Verlobte, die sich schön längst von ihm abgewandt hat, und versucht sich mit ihr in den unterirdischen Katakomben der Ruinen zu verschanzen. Letztendlich ist das eingetreten, was Alford die ganze Zeit schon befürchtet hat … Chelford ist von der gleichen Nervenkrankheit befallen, die auch schon vorher seine Mutter, Lady Chelford, in die geistige Umnachtung trieb.
Puddler und Alford sind ihm jedoch dicht auf den Fersen und können ihn stellen. Bei der anschließenden Schießerei lösen sich einige Brocken aus der Decke des Gewölbes und begraben Lord Chelford unter sich. Mit der Decke löst sich allerdings auch der verschwundene Schatz der Chelfords. Am Ende hat der Lord also doch Erfolg bei seiner fanatischen Suche. Was ihm als Toter jedoch nicht mehr viel bedeuten kann …
„Der schwarze Abt“ ist meiner Meinung nach der mit Abstand gelungenste Filmder Edgar Wallace-Reihe. Hier passt einfach alles zusammen. Hervorragende Darsteller, eine spannende Story, das düstere Ambiente des Schlosses und besonders der dramatische Schlusspart sind die Grundlagen für diese exzellente Verfilmung.
Klaus Kinski hat in seiner Rolle als Butler Thomas Fortuna genügend Gelegenheit sich in Szene zu setzen und trägt maßgeblich zum Gelingen des Film bei. Als unheimlicher Schatten spukt er durch die Abtei und wird seinem Ruf als Bösewicht vom Dienst wieder einmal gerecht.
Ihm zur Seite stehen mit Charles Regnier, Blacky Fuchsberger, Eddi Arent, Grit Böttcher, Werner Peters, Harry Wüstenhagen und Dieter Borsche gleich eine ganze Reihe namenhafter Schauspieler. „Der schwarze Abt“ erzeugt im Gegensatz zu den meisten seiner Vorgänger Gänsehaut und Spannung. Hier wird geschickt mit Licht und Schatten gespielt, sowohl Bauten als auch manche Darsteller wirken furchteinflößend. Der Zuschauer erlebt eine Achterbahnfahrt der Spannung und wird mit immer neuen geschickten Wendungen in der Handlung konfrontiert.
Im Verlauf der Dreharbeiten hatte Regisseur Gottlieb dem unverwüstlichen Eddi Arent versehentlich einen Faustschlag verpasst, der den Mimen für einige Zeit ins Reich der Träume schickte. Wenig später erlebte Gottlieb auf dem Gelände der Produktion einen Streit zwischen Klaus Kinski und O.W. Fischer. Jeder von beiden war der Meinung, dass er den größeren Anteil am Erfolg ihres gemeinsamen Filmes „Ludwig II.“ hatte. Kurz danach sprach Gottlieb den wütenden Kinski auf den Streit an. In Anbetracht des Unfalls mit Eddi Arent sagte Kinski : „Am liebsten würde ich dir eine runterhauen, aber ich tu es nicht. Ich habe gehört, du schlägst zurück.“ So schreibt es das Wallace-Buch „ Der Hexer, der Zinker und andere Mörder “. Hatte Kinski jetzt einfach nur eine besondere Art von hintergründigem Humor oder doch vielleicht einfach nur Angst ?
In jedem Fall hatte Kinski – obwohl eigentlich mit einer relativ kleinen Rolle bedacht – hinlänglich Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Lange Zeit kann man nur vermuten, dass sein Diener Thomas das Hauptübel ist. Kinski wirkt unheimlich und bedrohlich, schafft es durch seine Rolle und deren Darstellung, den Zuschauer zu überzeugen und die Spannung zu erhalten. Zudem hat Kinski hier eine spektakuläre Sterbeszene. Von den Kugeln aus Chelfords Revoler getroffen torkelt Kinski/Thomas fast in Zeitlupe durchs Bild, zögert sein Ableben endlos lange heraus, bis er dann endlich unter etlichen wilden Zuckungen von uns geht (diese Szene sollte 40 Jahre später in „Der Wixxer“ sehr genau kopiert werden).
Fazit :
Film : 9 v. 10 Punkten
Kinski : 7 v. 10 Punkten