Fox Mulders F-Akten
#301
Geschrieben 11. März 2007, 10:29
Regie: Harvey Hart
That's a French car. Yeah, my car's French.
Da nimmt Staffel 4 leider kein so rosiges Ende. Diese Columbofolge beinhaltet keine richtigen Besonderheiten und geht nicht über die Norm hinaus. George Hamilton, der heute noch genauso aussieht wie vor 30 Jahren, hat in dieser Folge nicht seinen letzten Auftritt als Mörder. Er war aber ganz in Ordnung. Eher enttäuschend empfand ich zum ersten Mal Peter Falk, der hier doch ein wenig lustlos spielt. Komische Situationen sind auch nicht zu verzeichnen. Das lässt den Inspektor halt doch eher modest erscheinen.
Schade waren’s in dieser Staffel nur gerade sechs Folgen. Gehört jetzt nicht zu meinen Lieblingsstaffeln, da mir die Folge in der Akademie nicht zusagte und es bei den anderen nur vereinzelt zu Besonderheiten kam. Schlecht waren sie auf keinen Fall, aber die dritte Staffel fand ich dann doch einen oder zwei Ticken besser. Und mit der muss sich die vierte nunmal messen.
10.3.07
#302
Geschrieben 15. März 2007, 17:55
Regie: Clint Eastwood
Admit what you did.
Schauspielerisch gehört dieser Film zu den besten die ich je gesehen habe. Sean Penn, Tim Robbins und Kevin Bacon als Hauptdarstellertrio spielen absolut brillant. Aber das hört hier nicht auf. Auch die Nebenrollen wurden mehr als überzeugend dargestellt, wie beispielsweise von Laurence Fishburne, Marcia Gay Harden oder, wenn auch ganz kurz, Emmy Rossum. Da kann ich Eastwood nur zustimmen wenn er sagt, dies sei Schauspielerei der alten Schule, wie man sie heute vermisst und wenn man es sich recht überlegt, in den letzten Jahren immer fast nur in seinen Filmen zu sehen bekam.
Je länger der Film dauert, desto mehr dringt man in diese Welt Bostons ein. Die Stadt passt einfach wunderbar zu dieser stillen, teilweise sehr melancholischen und auch rauen Atmosphäre. Für mich ist die Stadt, so wie sie im Film gezeigt wird – meistens ja nur im einen Quartier – ein weiterer hochkarätiger Akteur in der Geschichte.
Die Erzählweise ist sehr ruhig gehalten und braucht keine Spezialeffekte. In einer Zeit, in der in den meisten neuen Filmen CGIs und dergleichen um die Gunst des Zuschauers buhlen, bringt dieser Film Emotionen und Momente hervor, „nur“ mit Hilfe der Schauspieler und ihrer Interaktion, die einen Filmliebhaber in Ekstase treiben. Nicht einmal ein grosser Soundtrack ist von Nöten, um den Zuschauer vollends zu fesseln. Wenn er aber mal zu hören ist, ist es immer die gleiche Melodie, die übrigens ebenfalls besser nicht hätte ausfallen können.
Für mich über die ganze Länge ein Meisterwerk, von dem man seine Augen einfach nicht abwenden kann. Und das nicht wegen neuester Spezialeffekte, sondern wegen den Zutaten, die einen Film einzig und allein lebendig machen können. Der Schauspielerei und die Kamera!
13.3.07
#303
Geschrieben 18. März 2007, 11:43
Regie: Larry Charles
Pamela! I no find you attractive anymore!... NOT!
Amüsante Unterhaltung die hier und da aber ein wenig ins Geschmacklose driftet, was nicht so ganz meinem Geschmack entspricht. Die Mehrheit an Gags ist jedoch ausgezeichnet und überwiegen zum Glück ganz klar. Der Nacktkampf gehört zusammen mit dem Besuch bei diesem Judenpaar, dem Auftritt im Antiquitätenladen und der Ansprache im Rodeo zu den besten Momenten des Filmes. Die US Amerikaner werden da teilweise nicht ins gute Licht gerückt. Am Ende bleibt aber doch immer noch die Frage, ob einige Dinge hier nicht einfach gefaked sind. Die dummen und geschmacklosen Momente verschlechtern bei mir den Gesamteindruck ein ganz klein wenig. Hab somit ein wenig mehr erwartet.
17.3.07
#304
Geschrieben 21. März 2007, 17:01
Regie: Oliver Stone
It's as though God put up a screen of smoke to prevent us from seeing something we are not yet ready to see.
So viele Gänsehautmomente hatte ich schon lange nicht mehr. Ein Film, der mich an vielen Stellen sehr berührt hat. Ein wunderbarer Film, der die furchtbaren Geschehnisse des 11. Septembers aus dem Blickwinkel der direkt Betroffenen erzählt.
Patriotismus oder Pathos sind mir überhaupt nicht schwerwiegend aufgefallen, wie teilweise kritisiert wurde. Da gibt es hunderte von Filmen, die mehr beinhalten, es aber tausendmal weniger verdient haben. Auch wenn dieser Film eigentlich wie dafür gemacht wäre, nutzt Oliver Stone dieses Nebengleis nicht, was ich lobenswert finde. Es geht nämlich einzig und allein um die beiden 18. und 19. Überlebenden dieser Katastrophe und ihre Familien.
Die Jesusszene fand ich ebenfalls nicht abwegig. Oliver Stone wollte sich möglichst haargenau an die Geschehnisse halten. Deshalb arbeiteten die beiden Überlebenden Will Jimeno und John McLoughlin die ganze Zeit bei den Dreharbeiten mit und beschrieben wie sie sich gerade um welche Zeit fühlten etc. Will Jimeno hat halt nunmal Jesus gesehen als er sich für Leben oder Tod entscheiden konnte und dann muss das, wenn man es wirklich komplett fundiert erzählen möchte, in den Film implementieren. Wie sie es gemacht haben, darüber kann man streiten, enthalten sollte es aber meiner Meinung nach schon sein.
Die Schauspieler sind allesamt gut gecastet worden, wobei es keiner dieser Film ist, bei denen es speziell auf die Leistungen der Akteure ankommt. Vielmehr denkt man beim Zuschauen an die realen Menschen, die hinter der Darstellung stehen und konzentriert sich deshalb viel weniger bis gar nicht auf die schauspielerischen Leistungen. Da spielt die Musikuntermahlung schon eine grössere Rolle und die ist sehr gelungen.
Ich war am Ende also sehr überrascht über die Qualität des Filmes und werde den sicher sehr gerne ein weiteres Mal schauen.
20.3.07
#305
Geschrieben 24. März 2007, 15:08
Regie: Tom Tykwer
Whatever his insane scheme is... it will surely be incomplete without you.
Das Buch hab ich nie gelesen, werd ich aber vielleicht für die Matur lesen, da es auch zu den Büchern gehört, die man auswählen kann. Vom Film war ich jetzt ohne Kenntnis der Geschichte im Buch aber weniger angetan. Die ganze Atmosphäre war nicht mein Fall.
Das beginnt eigentlich schon mit der Einführung, die ich irgendwie recht makaber fand, mit der Geburt Grenouilles auf einem stinkenden Haufen Fische. Und die Mutter zeugt auch nicht gerade von Mutterliebe. Das geht für mich schon in Richtung abstossend, auch wenn es zu der Zeit so zu und her ging in dieser Bevölkerungsschicht. Mit Filmen die in der Zeit angesiedelt sind, kann ich eigentlich oft was anfangen, aber die Atmosphäre gefiel mir hier jetzt irgendwie gar nicht. Der enttäuschende Soundtrack konnte da auch nichts drann ändern leider.
Die Schauspieler können dafür alle überzeugen. Ben Whishaw mimt den Mörder sehr glaubwürdig. Auch Hollywoodgrössen Alan Rickman und Dustin Hoffman wissen zu überzeugen und Rachel Hurd-Wood kann mit ihren wunderschönen Augen wohl jeden verzücken. In der Beziehung ist "Perfume" also über jeden Zweifel erhaben.
Leider können die Schauspieler meinen doch etwas enttäuschenden Eindruck nicht verstecken. Es ist halt doch ein wenig ein spezieller Film. Denn vor allem atmosphärisch hab ich da was ganz anderes erwartet. Sicher kein schlechter Film; subjektiv gesehen aus meiner Sicht, konnte ich mit dem Ambiente wenig anfangen. Der Film hat auf jedenfall sehr gute Qualitäten bei den Requisiten, der Kamera und den Schauspielern.
23.3.07
#306
Geschrieben 25. März 2007, 16:31
Regie: Jonathan Mostow
Just remember we're gonna be watching you every step of the way.
Breakdown erzählt keine neue Geschichte. Was man hier zu sehen bekommt, hat man schon in vielen anderen Filmen verfolgen dürfen. Dennoch wurde ich 1A unterhalten. Es ist ein überaus stimmiger und spannender Thriller. Die Stimmung wird vor allem durch die tolle Landschaft erzeugt. Solche Umgebungen mag ich sehr und erzeugen ein wunderbares Ambiente, welches die Protagonisten oftmals in der Einsamkeit stehen lässt. Weit weg von jeglicher Zivilisation bzw. Hilfe. Das macht den Reiz dieses Streifens aus. Der Film blendet den Zuschauer nicht mit grossen Explosionen oder aufwendigen Schiessereien. Nur beim Finale zückt der Film was aus der Trickkiste, was ich so, nach dem Verlauf des Filmes, nicht erwartet hätte und mich sehr positiv überrascht hat. Unterm Strich bleibt ein sehr unterhaltsamer Thriller, mit einer Rolle die wie für Kurt Russell geschaffen ist, einer passenden Musikuntermahlung und toller Location! Es lebe das 90er Actionkino!
24.3.07
#307
Geschrieben 31. März 2007, 10:06
Regie: Martin Campbell
Now the whole world will know that you died scratching my balls!
Mit der Zweitsichtung von Casino Royale hab ich auch gleich Premiere einer Blu-Ray auf der Playstation 3 gefeiert. Das Bild ist grandios, der Ton, im Gegensatz zum Xbox 360 Laufwerk, ebenfalls sehr sehr überzeugend. Und mit der PS3 im Haus, wird die XBox 360 mitsamt HD Laufwerk nicht mehr lange bei mir überleben. Wenn der HD-XE1 von Toshiba ein wenig billiger wird, werde ich wohl in Versuchung kommen.
Den Film an sich fand ich weiterhin erste Sahne. Tolle Locations, coole und vor allem halbwegs realistische Action und ein Soundtrack, der mir sehr gefiel. Langsam aber sich gewöhnt man sich auch an Daniel Craig. Der beste Bondfilm seit Goldeneye.
30.3.07
#308
Geschrieben 02. April 2007, 15:22
Regie: Christopher Nolan
You're about as mysterious to me as a blocked toilet is to a fucking plumber.
Was wir hier mit Insomnia von Christopher Nolan serviert bekommen, ist wieder ein hervorragender Thriller. Schauspielerisch ist der Film eine Wucht. Al Pacino spielt den an Schlaflosigkeit leidenden Detective Dormer bravourös, Hilary Swank mimt die noch grünschnabelige Hilfspolizistin überzeugend und Robin Williams für eine Mörderrolle zu casten war sehr mutig. Hat sich am Ende aber mehr als ausbezahlt. Auch er kann den Zuschauer mit seiner mysteriösen Art und Weise fesseln. Hätte eine derartige Leistung von ihm nicht erwartet.
Ein weiterer Pluspunkt ist auch in diesem Film die Atmosphäre. Alaska als Schauplatz fand ich perfekt und Dormers Schlaflosigkeit macht die Handlung gegen Ende hin immer spannender, weil man genau weiss, das er nächstens umkippen wird oder was passieren wird, in Bezug auf sein Konzentrationsdefizit. Das hat Nolan mal wieder absolut überzeugend rübergebracht. Was der an Atmosphären aufbauen kann ist mehr als nur bemerkenswert. Und wie er mit der menschlichen Psyche spielt erst Recht! Hier ist es die Schlaflosigkeit, in Memento war es das Kurzzeitgedächtnis, in Batman die inneren Ängste (vor der Fledermaus) und in The Prestige wird's wohl auch einen solchen Unterton geben. Zumindest lässt das der Trailer hoffen.
Die Grundstimmung des Filmes ist eher ruhig. Doch es werden immer an den richtigen Orten die genau richtigen Akzente gesetzt, die den Drive des Filmes aufrecht erhalten. Dazu gehören sicherlich die Verfolgungsjagd auf den Baumstämmen, die Nebelszene oder auch das Finale. Insomnia ist ein hervorragender Thriller, den man sich, wie jeden anderen Nolan Film auch, ohne Bedenken viele Male anschauen kann.
Memento hab ich mal vor zwei Jahren gesehen und der gefiel mir ebenfalls sehr gut. Da ich nicht mehr ganz so sicher bin, wie der war, kann ich also nicht sagen, ob mir Insomnia jetzt besser gefiel als Memento. Eins ist aber klar, dass Batman Begins wohl weiterhin mein Favorit bleiben wird. The Prestige muss ich mir noch anschauen. Dauert ja nicht mehr allzu lange, bis der in HD erscheint.
31.3.07
#309
Geschrieben 07. April 2007, 17:17
Regie: Zack Snyder
This is where we hold them. This is where we fight. This is where they die.
Ein Film für die Sinne. Was man da an Bildern sieht, gab es vorher noch nie. Atmosphärisch sehr gut und stilistisch ebenfalls eine Wucht, die einen manchmal fast erdrückt. Das Comic hab ich nie gelesen und auch sonst bin ich mit der griechischen Geschichte alles andere als gewannt, aber es ist unübersehbar, dass es dem Film an Story fehlt. So eindrücklich die Bilder auch sind, so etwas wie Spannung, kam bei mir nicht auf.
Zu Beginn wird die Geschichte der Spartaner erzählt. Wie sie zu den Kriegern wurden, die man dann mit übertrieben durchtrainierten Körpern „bewundern“ kann. Der Anfang ist recht behäbig, vor allem auch der langweiligen Dialoge wegen. Sehr oft sind diese auch unfreiwillig komisch geraten. Kaum ziehen die 300 Spartaner in den Krieg, geht’s aber richtig los. Natürlich nicht im Bereich der gesprochenen Sprache, sondern was den Look und die Action anbelangt. Das wurde alles hervorragend inszeniert. Man sollte es aber mit der Liebe für den Krieg nicht übertreiben. Diesen kriegliebenden Unterton fand ich, weil er so übertrieben daher kam, an einigen Stellen fast schon lächerlich und ich konnte mir den ein oder anderen Lacher echt nicht verkneifen.
Vom Look her wie gesagt absolut wuchtig, aber mir fehlte es auch an Spannung. Der geschichtliche Hintergrund ist viel mehr Mittel zum Zweck und den Ausgang der Geschichte, kann sich jeder, der in der Schule schon mal die Wahrscheinlichkeitsrechnung durchgenommen hat, ausmalen. Manchmal wünschte ich aber, meine geliebte Fussballmannschaft hätte den gleichen Willen zum Sieg, wie König Leonidas.
6.4.07
#310
Geschrieben 08. April 2007, 08:35
Regie: Eli Roth
You want to go? Is that what you want?
Hostel hat einen ganz netten Interpretationsraum, aber im Grunde genommen, ist das was man in diesen 90 Minuten zu sehen bekommt, perverser Dünnschiss eines kranken Hirnes.
Der Anfang ist eigentlich fast noch das Beste am Film. Da bekommt man immerhin ein paar nette Mädels zu sehen, aber eines der zentralen Probleme dieses Filmes, sind seine drei Hauptdarsteller. Im ersten Drittel gibt’s keine Dialogzeile, bei der nicht „geile Brüste“ oder „Lass uns Ficken“ im übertragenen Sinne rausgelassen wird. Das geht einem mit der Zeit, so sehr man auch das ein oder andere Girl im Film nackt sehen möchte ( ), ziemlich auf die Eier. Einer davon hat sogar eine Tochter? Naja, auf jedenfall sind das wohl für die wenigsten wirkliche Identifikationsfiguren. Und wie soll man sich dann gross um sie kümmern in der nächsten Stunde?
Absolut unglaubwürdig sind gegen Ende auch die Handlungen von Paxton. Was um alles in der Welt kümmert ihn die Asiatin, die er kaum kennt und um sie zu retten sogar noch sein Leben aufs Spiel setzt? Der verwandelt sich augenblicklich in den Retter und am Ende mutiert er natürlich noch zum kaltblütigen Killer. Naja, wer's glaubt...
Handwerklich ist Eli Roth das Ganze aber ganz nett gelungen. Die Szene mit dem Auge ist wirklich sehr abstossend. Sowas muss echt nicht sein. Das war auch die einzige Stelle, bei der ich ab der Gewalt wirklich den Kopf geschüttelt habe, was bei mir wirklich nicht sehr oft vorkommt. Zurück bleibt für mich eine passable erste halbe Stunde, auch wenn mir die drei Hauptdarsteller ziemlich auf den Sack gingen. Das haben die hübschen, aber eben auch zweiseitigen Frauen ein wenig lindern können, ansonsten hätte ich die dümmlichen Verhaltensweisen dieser drei hängengebliebenen, für Studenten geistlich ziemlich beschränkten Amerikaner, wohl nicht länger ausgehalten. Wegen dem doch ganz guten Deutungsraum, kann man sich den Film aber antun. Im Grossen und Ganzen aber doch sehr sehr dürftig.
7.4.07
#311
Geschrieben 09. April 2007, 09:54
Regie: Mark Pellington
Whatever brought you there, brought you there to die.
Der Film beginnt sehr vielversprechend. Wie eine gute X-Files Folge eben, doch leider tappt der Zuschauer im grössten Teil des Filmes im Dunkeln und man kommt nie auf einen grünen Zweig. „The Mothman Prophecies“ könnte man mit „What Lies Beneath“ vergleichen. Doch letzterer hat wenigstens auch wirkliche Gruselmomente. Hier kriegt man über die ganze Länge vielleicht ein zwei Schocker zu spüren und die erste halbe Stunde ist auch wirklich spannend, aber danach plätschert halt alles vor sich hin und man erreicht nie wirklich Land. Dazu gesellt sich dann noch ein Ende, das irgendwie überhaupt nicht passt. Viel zu überladen und zu lang ist der Showdown geraten. Da hätte ich mir was Prägnanteres gewünscht. Etwas Aufschlussreicheres!
Ansonsten ist der Film aber wirklich gut in Szene gesetzt worden und die Schauspieler wurden auch alle gut gewählt. Laura Linney und Richard Gere sehe ich immer gerne. Leider hat man den anfänglichen Spannungsaufbau mit der Zeit völlig verspielt. Das Ganze hatte wirklich Potential!
8.4.07
#312
Geschrieben 09. April 2007, 10:26
Regie: Antoine Fuqua
God already left Africa.
Von der Thematik her, gleicht der Film Blood Diamond wie ein Ei. Beide zeigen die schrecklichen Gegebenheiten Afrikas. Auch hier sind sie auf der Flucht vor Guerillakriegern und müssen schleunigst die Grenze erreichen. Die Handlung ist sehr vorhersehbar; der Film macht sonst aber nicht viel falsch. Die Schauspielergruppe ist sympathisch und die Action dreht im richtigen Moment auf. Der Film geht aber auch nicht über die Norm hinaus. Man wagt keine Experimente oder sonst was besonderes und deshalb bleibt am Schluss dann einfach ein guter Actionfilm mit einer ansprechenden Location und brisantem Hintergrundthema. Nichts was man aber nicht schon gesehen hätte.
8.4.07
#313
Geschrieben 15. April 2007, 09:25
Regie: Joss Whedon
Shiny, lets be bad guys!
Von dem Film hab ich mir um einiges mehr erwartet. Der kommt einfach sehr lahm in die Gänge und man weiss nicht recht worum es überhaupt geht. Ich und ein Kollege haben beide die Serie Firefly, auf der der Film basiert, nicht gesehen und standen anfangs beide völlig im Schilf. Spannung kam keine auf. Das High Definition Bild konnte uns beide aber trotzdem für zwei Stunden bei Atem halten. Dass die Macher für die Action nicht das grösste Geldbudget zur Verfügung hatten, merkt man leider viel zu oft. Auch die Effekte sind durchwachsen. Zum Teil richtig gut, teilweise aber auch Durchschnitt.
Dafür hat der Film einige lustige Situationen und die Dialoge sind auch sehr humorvoll geraten. Nathan Fillion als Oberkommandeur Mal und Adam Baldwin als Jayne können in der Beziehung voll überzeugen. Leider konnte ich mit dem Rest aber nur sehr schwer was anfangen.
14.4.07
#314
Geschrieben 15. April 2007, 09:27
Regie: Justin Lin
Do you know what 'D.K.' means? - Donkey Kong?
Hatte eigentlich nicht vor, den Film so schnell wieder zu schauen, aber bei Besuch lässt man den Gast entscheiden. Und ich kann nicht sagen, ich sei gelangweilt gewesen. Die Musikuntermahlung passt einfach und das Setting noch mehr. Ich finde Japan ungemein interessant, was mir den Film noch ein wenig sympathischer macht. Ein Film wie gemacht für die grosse Leinwand. Und mit aufgedrehter Soundanlage kann man nicht anders, als einfach zuschauen!
14.4.07
#315
Geschrieben 26. April 2007, 22:08
Regie: Antoine Fuqua
Imagine what a lovely, quiet place the world would be if everyone had their throats slit.
Geschichte fand ich schon immer stinklangweilig, somit kann der Film von Produzent Jerry Bruckheimer und Regisseur Antoine Fuqua in der Beziehung bei mir schon mal keine Pluspunkte einheimsen. Die Handlung vermochte mich ebenfalls überhaupt nicht zu fesseln. Dazu trug mit Sicherheit auch mein Desinteresse gegenüber Geschichte, sei es auch nur vorübergehend, sehr stark bei. Leider können auch die Schlachten in den allerwenigsten Momenten überzeugen. Lediglich in der letzten Schlacht kam bei mir so was wie Spannung auf, aber da war es leider auch schon zu spät. Die Besetzung ist zwar durch die Bank namhaft, aber es bleiben alle blass. Die Sachsen, darunter auch Til Schweiger, der absolut fehlbesetzt wurde, sind zudem noch lächerlich dargestellt. Ne, das war mal gar nichts! Da vergeht einem sogar die Lust, was drüber zu schreiben.
26.4.07
#316
Geschrieben 29. April 2007, 10:24
Creator: Chris Carter
Vor ziemlich genau 3 ½ Jahren habe ich mir die erste Staffel meiner allseits geliebten Serie auf DVD besorgt und komplett in fast einem Zug verschlungen, so überwältigt war ich. Und das, auch nachdem ich im Frühling 2003 einige Folgen auf Kabel 1 verfolgt hatte und mir einiges schon bekannt war. Erst bei den Wiederholungen von Kabel 1 in jenem Frühling kam ich so richtig auf den Geschmack von Akte X. Die Erstausstrahlungen im letzten Jahrhundert auf Pro7 hab ich nie wirklich verfolgt. Aussagen von Kollegen die damals hier und da im selben jungen Alter ein zwei Folgen schauten, dass sie nach den Sichtungen nicht mehr einschlafen konnten, ermunterten auch nicht wirklich dazu. Ich war zur Primetime von Akte X einfach noch zu jung dafür. Weil mich die Serie von Anfang an auf Kabel 1 und dann auf DVD - die Sichtungen auf Kabel 1 hab ich dann aufgegeben und mir alle Staffeln auf DVD geholt - so in ihren Bann gezogen hat und ich sie noch heute liebe wie je zuvor, widme ich der zumindest der ersten Staffel etwas längere Zeilen. Das war jetzt hier meine zweite Sichtung und diesmal natürlich im Originalton.
Was mich an dieser Serie so fasziniert ist allen voran natürlich das Duo Duchovny und Anderson. Die Chemie zwischen den beiden Charakteren Mulder und Scully stimmt einfach zu 100%. Da war der Grundstein für eine Wahnsinnsserie schon einmal gelegt. Die Geschlechterrollen wurden vertauscht. Die aus traditioneller Sicht eher skeptische Eigenschaft des Mannes wurde hier von einer Frau verkörpert, währenddem die Gläubigerrolle nicht von einer Frau, sondern von Fox Mulder übernommen wurde. Chris Carter liess sich für die Serie vom 1972 im Fernsehen ausgestrahlten Film The Night Stalker und der darauf folgenden gleichnamigen, allerdings sehr kurzlebigen, TV Serie inspirieren. Im Film untersucht Journalist Carl Kolchak Vampirmorde, währenddem sich die Serie zwei Jahre später dann auch noch auf Übernatürliches konzentrierte. Soweit ich weiss, denn gesehen hab ich die Serie noch nie, was aber vielleicht nachgeholt wird, war The Night Stalker klar auf Monster ausgelegt. Diese Serie hatte Chris Carter, der übrigens in seinen jungen Jahren für ein Surfmagazin um die Welt „surfte“, damals solche Angst eingejagt, dass er etwas Ähnliches machen wollte um der neuen Generation an Zuschauern ebenfalls soviel Angst einzujagen, wie er damals beim Schauen von „The Nights Stalker“ verspürte. Akte X setzte noch einiges drauf, indem übernatürliche Phänomene ins Geschehen gebracht wurden und kein Journalist, sondern das FBI diese Fälle untersuchten. Das Gleichgewicht zwischen Skepsis und Gläubigkeit macht Akte X so beliebt. Auch wenn es frei erfundene Geschichten sind, so bleibt eben doch ein gewisser glaubhafter Hintergrund, den man nicht verleugnen kann. Viele Fälle sind nicht so abwegig und bleiben oft glaubhaft, wodurch die Möglichkeit immer besteht, dass ein solches Phänomen in der Welt tatsächlich vorkommt. Man glaubt immer ein wenig daran, weil man selbst auch schon von solchen Phänomenen im echten Leben gehört hat. Man muss nur schon mal den Vorfall Roswell in Augenschein nehmen. Was auch immer dort passiert ist, die wahre Geschichte um diesen Vorfall ist nie an die Öffentlichkeit geraten, was natürlich jegliche Spekulationen ermöglicht. Auch in Akte X wird u.a. Roswell gerne erwähnt und von Fox Mulder mit seinen Fällen verglichen, was natürlich wieder die gewisse Realitätsnähe in die Serie hineinbringt. Dieses hin und her beim Zuschauer von Glauben und Skepsis, macht die Serie so unwiderstehlich. Es wird einem keine Meinung aufgezwungen, sondern das Ende bleibt in den meisten Fällen offen und lässt die Wahl des Glaubens oder Nichtglaubens beim Zuschauer.
Die erste Staffel besteht aus 24 Episoden, die oft auch miteinander zu tun haben oder auf Dinge die man von Charakteren erfahren hat zurückgreifen. Die Folgen handeln von leberfressenden Massenmördern, amoklaufenden Maschinen, Besessenheiten, genetische Experimente, Geister, tödliche Insekten oder auch Wunderheiler. Die Serie ist also nicht nur auf Ausserirdische ausgelegt und diese Abwechslung von ganz normalen, aber eben auch erschreckenden Monsterfolgen, und intellektuelleren Themen, macht die Serie weiter interessant. Es ist vermutlich auch um einiges schwieriger eine gute Serie auf die Beine zu stellen, als einen guten Film. Innerhalb von 10 Tagen musste eine Folge fertig sein und zur Ausstrahlung bereitgestellt werden. Wie jede Serie, begann auch Akte X mit einem Pilotfilm. Chris Carter hatte den Pilot um 5 Uhr morgens fertiggestellt und drei Stunden später wurde er gleich Fox vorgeführt, die ihn sofort als hervorragend einstuften. Im Piloten erfährt man viel über die Charaktere. Es wird einem sofort bewusst, dass Scully eher die Skeptikerin ist und Mulder der Gläubige. Mulders entführte Schwester wird auch gleich ins Spiel gebracht und verleiht dem Charakter noch mehr Tiefe. Erst ab Folge 3 kamen dann mit „Das Nest“ auch die Mutanten und Monster ins Spiel der X Akten. Diese Abwechslung zu den UFO Geschichten bringt frischen Wind ins Geschehen und das gleich mit einer der besten Folgen dieser ersten Staffel. Das fängt schon mit dem überaus originellen Serienmörder an, der alle 30 Jahre auftaucht, um sich Proviant in Form von Menschenlebern für den bevorstehenden „Winterschlaf“, der weitere 30 Jahren dauert, zu verschaffen. Dramaturgisch kann diese Folge auch heute noch viele Mysteryfilme in ihre Schranken weisen. Eine nahezu perfekte Folge. Im späteren Verlauf der Staffel kam dann noch die Fortsetzung „Ein neues Nest“, die jedoch etwas schwächer geraten ist. Der Effekt des Mörders und auch seine Handlungstaten sind halt schon bekannt. Vermutlich hat man diese Fortsetzungsfolge gedreht, weil Eugene Tooms, so des Serienmörders Name, derart beliebt war.
Die wohl beste Folge dieser ersten Staffel ist „Eis“. Unübersehbar eine Hommage an John Carpenters „Das Ding“. Dadurch, dass eine Folge aber nur 40 Minuten dauert, musste diese Thematik, die fast 1:1 aus Carpenters Horrorfilm stammt, natürlich nochmals komprimiert werden, was sie im Kinofilm aber ja schon war. Nochmals komprimiert, ergibt sich in der Akte X Folge somit eine noch klaustrophobischere Atmosphäre, in der man wirklich nicht weiss, wer denn nun der infizierte ist. Wahnsinnig spannend! Zudem sind in dieser Folge auch noch Xander Berkeley und Felicity Huffman zu sehen, die heute zu sehr angesehen Schauspielern gehören. War irgendwie lustig, die Huffmann in dieser Folge zu sehen. Ist mir auch erst bei dieser Viertsichtung aufgefallen.
Weitere Highlights der ersten Staffel sind noch „Der Teufel von Jersey“, wegen des Wald/Stadt Kontrasts; „Die Maschine“, weil einem in der heutigen Computergesellschaft der Gedanke dass die Maschinen einmal Überhand ergreifen könnten, unheimlich ist; „Die Botschaft“, dank der hervorragenden Leistung von Brad Dourif; „Eve, weil was gibt es furchtbareres als teuflische Mädchen; „Feuer“, weil L’Ively einfach cool ist, oder eben auch nicht; „Täuschungsmanöver“, da der legendäre Deep Throat mal einen grösseren Part übernimmt; „Verwandlungen“, weil es mal wieder eine atmosphärisch gelungene klassische Horrorgeschichte ist; „Der Kokon“, dank seiner wunderbaren Waldatmosphäre und der spannenden, auch auf einen kleinen Schauplatz begrenzten, Handlung und last but not least natürlich das furiose Finale „Das Labor“, bei dem man sich die Frage stellt, wie es um die X Akten stehen wird in der zweiten Season. Ich weiss gar nicht, ob es ein solch spannendes Ende anno 1993 in einer Serie jemals gegeben hat. Auf jedenfall ein sauspannendes Ende mit sich überschlagenden Ereignissen. Ein herrlicher Abschluss. Genauso genial und bestechend wie die erste Staffel begonnen hatte, endet sie auch.
In Staffel 1 wird die Bedeutung des CSM nur ganz leicht angedeutet und Skinner tritt auch erst in den letzten Folgen in Erscheinung. Ich weiss noch genau, wie ich bei jeder Folge nur darauf wartete, bis man endlich mehr über den „Cigarettes Smoking Man“ aka „Cancer Man“ erfährt. Der hält jeden Zuschauer bei der Stange. Eine herrliche Nebenfigur in der Akte X Geschichte, die später dann, wie einige andere Charaktere auch, noch eine sehr grosse Bedeutung einnehmen wird. Von Chris Carter auch gerne als der Teufel der Serie bezeichnet, prägt er vor allen Dingen die Mythologiefolgen, die mit dem Finale „Das Labor“ ihr Anfang nehmen. Den Weg den man für die Mythologiefolgen wählte, wurde auch von Gillian Anderson beeinflusst. Sie wurde während Staffel 1 schwanger. Das hatte dann natürlich Einfluss auf Scully und die gesamte kommende Geschichte der Serie. Mich nähme es noch Wunder, wie sie die Serie entwickelt hätten, wäre sie nicht schwanger geworden. Übrigens ist Nicholas Lea, der in Season 2 dann den berühmt berüchtigten Alex Krycek verkörpert, auch schon in Staffel 1 in „Verlockungen“ zu sehen, in der Folge er einen sexbesessenen Sektenangehörigen spielt. The Lone Gunmen feiern ebenfalls ihr Debut in „Täuschungsmanöver“.
Für mich ist Akte X zweifellos genauso ein Phänomen, wie es dazumals für die Zuschauer der Erstausstrahlungen war. Es hat mir definitiv die Augen geöffnet, was filmische Unterhaltung anbelangt und mich von der ersten bis zur letzten Minute mit pochendem Herzen in seinen Bann gezogen. Ich sass noch oft da und konnte einige Ausgänge der Geschichte kaum fassen. Und das war in meinem Fall nicht in den 90er Jahren, sondern 2003, als die Serie schon eingestellt war und eigentlich nur noch die wenigsten von ihr sprachen. Und dass die erste Staffel, die kommenden werden ja noch besser, auch noch heute nach 14 Jahren vollends überzeugen kann, spricht voll und ganz für diese in allen belangen fantastische Serie. Im Mysterybereich unangefochten und wird es für viele Jahre bleiben. Für mich sogar allumfassend bei den Serien die Nummer 1!
24.3.07 – 28.4.07
#317
Geschrieben 30. April 2007, 09:45
Regie: Brian De Palma
Well, fuck you.
Das war jetzt mal wieder eine nette Überraschung. Bin ohne grosse Erwartungen an diesen Film herangegangen und bin am Ende doch sehr positiv überrascht worden. Der Zuschauer wird dank der fantastischen Eingangssequenz, und auch anderen wunderbaren Kameraeinstellungen, sofort in die Atmosphäre des Filmes gesogen. Die Handlung beschränkt sich nur auf einen Schauplatz, dem Atlantic City Casino, was ich immer toll finde.
Snake Eyes gehört sicher zu Brian De Palmas leichterer Kost. Die Story ist nicht allzu komplex geraten, und ist genau deshalb so flüssig und temporeich, was unheimlich viel Spass macht. Stück für Stück wird mehr über diesen Mord aufgedeckt. Wer darin involviert ist und weshalb. Eine kleine Verschwörungsgeschichte. Das Finale machte mich dann aber doch ein wenig stutzig, weil es einfach arg konstruiert war. Schlecht ist es deswegen aber auch nicht, persönlich hab ich in der Beziehung von Brian De Palma einfach ein wenig mehr erwartet. Was der Diamant im Abspann genau sollte, ist mir aber weiterhin ein Rätsel.
Nicolas Cage spielt hervorragend. Der typische Playboy. Ein Kerl den man eigentlich hassen würde, aber durch Cages tolle Darstellung irgendwie sympathisch findet. Gary Sinise sehe ich gern. Doch man hätte vielleicht einen anderen nehmen müssen für die Rolle. Sinise hat einfach schon zu viele dieser Rollen gespielt und seine Präsenz im Film ist für den Filmkenner verratend. Ansonsten beweist De Palma auch hier wieder sein gutes Händchen für hübsche Mädchen.
Was bleibt ist ein mehr als unterhaltsamer Thriller, mit tollen Darstellern und noch besserer Kamera. Für mich mal wieder der Beweis, dass man nicht auf die imdb.com Wertungen setzen sollte!
29.4.07
#318
Geschrieben 30. April 2007, 15:32
Regie: Ron Shelton
That's my daddy's gun... and the only reason this city's here is because they built it with bullets!
Die Rolle des Polizisten Eldon Perry passt Kurt Russell wie zugeschnitten. Da kann er aus Verzweiflung 50 mal in seine Haare greifen, schwarze Sonnenbrillen tragen und in jeder zweiten Szene eine neue Flasche hinunterkippen. Dazu natürlich noch die obligatorische Ehekrise, sonstiger Anschiss, Midlifecrisis. Ein Wrack, wie man ihn schon öfter gesehen hat. Trotz der bekannten Charaktereigenschaften kann Kurt Russell überzeugen. Spielt was er spielen muss einfach gut. Zu ihm gesellen sich noch weitere namhafte Schauspieler wie Ving Rhames und Brendan Gleeson, die eigentlich alle nicht negativ auffallen, was schon mal nicht schlecht ist.
Mehr zu beanstanden hab ich an der Story. Sie konnte mich einfach nicht so fesseln. Ihr werden zu wenige Akzente gesetzt, die einen unterhaltsamen Film ausmachen. Ich kenn das Buch zwar nicht, kann mir aber gut vorstellen, dass man sich bei der Handlung zu sehr aufs Buch gestützt hat, als Dinge zu implementieren, die der Geschichte ein wenig mehr Drive geben könnten. Die Dialoge sind oft schwer zu verfolgen, weil man dem Zuschauer irgendwie keine Pause gönnt, und die Namen der einzelnen Charaktere waren mir erst im letzten Drittel so richtig bekannt. Das lag sicherlich nicht nur an meiner zugegebenermassen schlechten Aufmerksamkeit. Da sollte man als Filmemacher manchmal auch dem Zuschauer ein wenig entgegenkommen. Die Thematik ist ansonsten ganz nett. Jo… Ein passabler L.A. Copfilm halt.
29.4.07
#319
Geschrieben 04. Mai 2007, 10:20
Regie: Stefen Fangmeier
That's the spirit - one part brave, three parts fool.
Ganz schwer irgendwelche positive Schlüsse aus diesem Film zu ziehen. Aber was will man eigentlich von jemandem erwarten, der vorher nur für Spezialeffekte zuständig war und hier gleich sein Regiedebut geben muss. Zudem noch ein absolut dämlich spielender Hauptdarsteller. Auch für ihn, Edward Speleers, das Debut. Vielleicht dachten die Macher, sie könnten hier einen neuen Jungstar einführen? Ging jedenfalls völlig in die Hose. Jeder Bauerntölpel hätte den Eragon besser spielen können. Eine schreckliche Vorstellung.
Von den ganzen Stars, darf Jeremy Irons als Brom noch den grössten Part geben. Ist von allen auch derjenige, der wenigstens einen Hauch von Enthusiasmus für seine Rolle versprüht. Der Rest bleibt erschreckend unterdurchschnittlich. Oder man fragt sich ganz einfach, weshalb sie die Rollen überhaupt angenommen haben. John Malkovich hat in den 100 Minuten höchstens 3 Minuten Leinwandpräsenz. Von Djimon Hounsou ganz zu schweigen. Das ist einfach inakzeptabel und eine Frechheit, für diejenigen die sich auf diese Stars gefreut haben.
Die Action ist meistens auch langweilig und unübersichtlich inszeniert. Wer den Trailer gesehen hat, braucht den Film gar nicht mehr zu schauen, denn mehr Actionsszenen gibt es nicht. Im Trailer ist das Ganze sogar noch besser verpackt. Die Dialoge eine einzige Katastrophe! Dass bei der Geschichte, so wie sie hier erzählt wird, nicht alles niet- und nagelfest ist, merkt auch jeder Nichtleser des Buches. Klischeehaft. Man wird das Gefühl nicht los, man habe sich da mehr als nur freundlich bei Herr der Ringe abgeschaut. So etwas kommt einfach nicht gut. Vor allem gerade bei der Zielgruppe, den Fantasyfans.
Einziger Lichtblick sind ein paar Effekte, die ganz nett ausschauen und der Drache Saphira. Aber auch bei dem muss man sich an die weibliche Stimme gewöhnen. Bei der Altersfreigabe pendelt der Film so zwischen Narnia und Der Herr der Ringe hin und her. Für Kinder zum Teil vielleicht schon einen Ticken zu düster und für Erwachsene schlichtweg unterfordernd und zu dumm. Letztere bleiben selbstverständlich bei der Tolkien Saga. Die Kinder werden mit Narnia viel mehr Freude haben. Eragon, eine Verfilmung, die die Welt so nicht brauchte!
3.5.07
#320
Geschrieben 04. Mai 2007, 23:24
Regie: Takashi Shimizu
She used to take evil spirits out from a person and feed them to her daughter.
Teil 1 fand ich höchst unterhaltsam und schrecklich gruselig zugleich. Damals war ich auch sehr zuversichtlich, dass eine Fortsetzung was Gutes werden könnte. Leider ist das Ergebnis dieses zweiten Parts mehr als ernüchternd. Obwohl Produzent Sam Raimi und auch Regisseur Takashi Shimizu bei der Fortsetzung wieder die gleichen Aufgaben übernahmen, ist das Resultat wirklich erschreckend einfallslos.
Wo man im ersten Teil mit den Schockeffekten fast geizte, übertreibt man es hier ganz klar. Der Reiz der Gruselmomente ist gegen Ende, wo er ja am höchsten sein sollte, völlig verpufft. Ich war so gesättigt von diesen Szenen, dass sie mir am Schluss dann irgendwie gleichgültig wurden. Man hätte es bei der Menge wie bei Teil 1 belassen sollen. Tricktechnisch sind die Effekte hier natürlich raffinierter geworden und man merkt auch, dass die Macher ihre Fähigkeiten in dem Bereich zeigen möchten. Anfänglich sind sie auch wirklich gruselig und der tolle Surroundsound trägt ebenfalls viel dazu bei. Leider am Ende aber einfach zuviel des Guten. Es ist alles wie eine Gruseleffektshow.
Was den Erstling weiter ausmachte, war seine Hauptprotagonistin bzw. Sarah Michelle Gellar. Ich hätte mir den Film auch ohne sie angeschaut, aber wenn sie natürlich dabei ist, macht es den Film noch ein ganzes Stückchen attraktiver. In Teil 2 hat sie leider nur eine Art Cameo. Kein grosser Part. Die Hauptrolle wird hier von Amber Tamblyn verkörpert. Ich fand sie langweilig. Teresa Palmer und Sarah Roemer sind da schon um einiges netter anzuschauen und Letztere freu ich mich in „Disturbia“ wiederzusehen.
Die Handlung von The Grudge 2 ist in drei verschiedene Stränge geteilt, die dann am Ende einen Sinn ergeben sollen. Das ist am Ende auch der Fall. Zwar nichts Grossartiges, aber doch alles schön plausibel. Doch das Problem dabei ist, dass man in den vorherigen 90 Minuten völlig im Schilf steht und keinen blassen Schimmer hat, inwiefern diese drei Handlungsstränge miteinander zu tun haben. Mit der Zeit demotiviert dies das Mitverfolgen der Geschichte. Das ist wahrlich keine geschickte Erzählweise. Über Logiklöcher verlier ich bei solchen Filmen gar nicht erst weiter Worte.
Eine akzeptable erste Stunde ersäuft sich dann leider selbst in den eigenen Stärken. Ein paar hübsche Nebendarstellerinnen, gute Schockeffekte, solange sie nicht im Übermass erscheinen, und die nette Tatsache einer plausiblen Auflösung am Ende, von Logik mal abgesehen, machen den Reiz des zweiten Teiles aus. Nach The Grudge 2 ist die Zuversicht eines guten dritten Teiles aber dahin. Etwas, das man leider viel zu oft erkennen muss.
4.5.07
#321
Geschrieben 06. Mai 2007, 09:22
Regie: Tony Scott
The more technology used, the easier it is for them to keep tabs on you.
Also von Tony Scott muss ich mir unbedingt ein paar mehr Filme anschauen. Bisher hab ich nur drei seiner Filme gesehen, von denen mich eigentlich alle mehr oder weniger gefielen. Nach all den positiven Echos zu „Enemy of the State“, hab ich einfach mal einen Blindkauf gewagt und bereue es in keinster Weise.
Die Story ist verdammt interessant, auch wenn es hier und da ein wenig unglaubwürdig erscheint. Denn wie man von einer fest positionierten Kamera eine Rundumansicht macht, ist mir ein Rätsel. Ansonsten wurde laut den Experten, die bei diesem Film mitarbeiteten, nur echte Technologie benutzt, die so wirklich zum Einsatz kommt. Schlussendlich kann jeder glauben was er will, unbestreitbar ist, dass die Handlung ein derart hohes Tempo hat, dass man seine Augen nicht abwenden kann und der Film somit für mich höchste Unterhaltung bietet. Gemütlich verfolgbar, keine unnötig verwirrenden Twists, aber trotzdem nicht unterfordernd.
Stilistisch eine Wucht. Ich bin mir nicht einmal so sicher, ob Jerry Bruckheimer beim Stil soviel zu sagen hatte. Er war auf jedenfall derjenige, der sich jede Szene anschaute und Tony Scott Feedbacks gab, aber die ganzen Kameraeinstellungen gehen auf Scotts Kappe. Das hat er ja ohne Bruckheimer auch schon u.a. beim ausgezeichneten „Man on Fire“ bewiesen. Da ist jede Einstellung genauestens geplant. Wer denkt Scott würde einfach mal drauflos wackeln, liegt also völlig daneben. Der Showdown ist diesbezüglich etwas vom besten was ich je gesehen habe. Absolut hervorragend gefilmt, mit dem Soundtrack dramaturgisch grandios und einfach nur wuchtig. Wie ein perfekter K.O. Schlag. Fantastisch!
Ein weiterer Grund sich diesen Film anzuschauen sind die Schauspieler. Gene Hackman. Schon lange nicht mehr, hat mich eine Figur wie Brill derart mitgezogen. Das liegt nicht nur an der Person selbst, sondern sogar mehr an Hackmans Performance, die schlichtweg super ist. Er ist der erfahrene Schauspieler in Person. Mit dieser Erfahrung spielt er hier ohne grosse Anstrengungen. Das macht ihn glaubwürdig was wiederum von ganz grosser Schauspielklasse zeugt. Eine Schande hab ich erst eine handvoll Filme mit ihm gesehen. Das muss sich ändern.
Dann haben wir hier noch Jon Voight, der natürlich ebenfalls Weltklasse ist und den ich seit „Mission: Impossible“ bewundere. Auch so ein alter Fuchs, der jeden Trick kennt und hier mit Gene Hackman voll auffährt. Zwischen den beiden Fronten haben wir die jüngere Generation mit Will Smith. Kam nicht oft vor, dass er eine ernstere Rolle übernehmen durfte (vielleicht auch wollte), aber hier zeigt er seine schauspielerische Klasse und schafft eine sehr gute Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Auch in den kleinsten Nebenrollen sind sogar noch bekannte Gesichter zu sehen, die für ihre Rollen wirklich passend besetzt wurden.
„Enemy of the State“ ist ein grosser Film, der jeden unterhalten dürfte. Schauspielerisch über jeden Zweifel erhaben, handwerklich eine Wucht (ich könnte noch Stunden über das Showdown schwärmen) und höchst interessant. Jetzt hab ich grad Lust bekommen auf mehr Tony Scott und mehr Gene Hackman. Mal schauen was es da noch so Interessantes gibt.
5.5.07
#322
Geschrieben 13. Mai 2007, 09:25
Regie: Alfonso Cuaron
As the sound of the playgrounds faded, the despair set in.
Alfonso Cuaron hat hier einen visuell ganz starken Film auf die Beine gestellt. Bemerkenswert wie wenig Schnitte er in den einzelnen Szenen braucht. Ermöglicht dem Zuschauer mittendrin zu sein. Das Zukunftsszenario ist auch sehr gut gelungen, weil realistisch. Dreckig, heruntergekommen und schlichtweg hoffnungslos. Löst beim Zuschauer nicht gerade wohlbehagen aus.
So gut der Film auch in Szene gesetzt ist, es fehlt ihm oft an der nötigen Spannung. Vor allem zu Beginn möchte man sich als Zuschauer irgendwo festklammern. Es zählen jedoch mehr die Eindrücke. Man hört sehr wenig Musik. Vor allem in den dramatischeren Szenen in denen beispielsweise die Protagonisten ganz knapp entkommen können gibt es keine Musik, die eine solche Flucht ein wenig unterstützen würde. Das kam mir sehr fremd vor, weil man in einem anderen Film dazu irgendeine Musik hören würde. So kommt es einfach sehr echt rüber. Als würden wir es dort gerade selbst machen. War eben sehr gewöhnungsbedürftig.
Clive Owen ruft hier eine seiner besten Leistungen ab und auch Michael Caine als Hippie Jasper kann sehr überzeugen. Die durch die Bank guten Schauspielerleistungen sind ein weiteres Plus für diesen Film. Trotzdem hab ich mir, nach all den Lobhudeleien, am Ende mehr erhofft. Zu oft will der Film die Welt im Jahre 2027 zeigen, ohne dabei aber die Story mit mehr Tempo voranzutreiben. Das fehlte mir persönlich einfach. Vermutlich weil ich halt was anderes erwartet habe in Bezug auf die Erzählweise. Visuell aber natürlich ganz gross und deshalb mehr als einen Blick wert.
12.5.07
#323
Geschrieben 13. Mai 2007, 17:56
Regie: James Gunn
My easy-going nature is gettin' sorely fuckin' tested.
Heute gab’s ein paar Wiederholungen. Hat wieder Spass gemacht der Film. Highlight ist für mich die erste Hälfte, mit diesem Grant Grant, der auch nicht-alienifiziert zum Totlachen ist. Gegen Ende wird der Film immer weniger interessant, weil er halt so endet, wie man es erwartet. Alles in allem aber ein durch und durch ekliger kleiner Film mit einer sympathischen Schauspielergruppe. Empfehlenswert!
13.5.07
#324
Geschrieben 13. Mai 2007, 19:57
Regie: Alexandre Aja
Schockierend, fesselnd und visuell/auditiv gewaltig!
13.5.07
#325
Geschrieben 16. Mai 2007, 20:12
Creator: Joel Surnow
Staffel 5 gehört bestimmt zu den besten 24 Geschichten bisher. Sie als die beste bezeichnen kann ich aber nicht, da bei Staffeln 1 und 2 das Konzept noch neu war und es somit viel mehr Spass gemacht hat. Langsam hat man nun den Dreh irgendwie raus, wie das ganze abläuft und einige Dinge sind auch vorhersehbar. In dieser Staffel gibt es aber auch wieder viele Momente, die einen völlig umhauen. Wie schon erwähnt, fehlen jedoch die langweiligeren Passagen auch nicht. Alles wirkt immer noch arg konstruiert; unterhält aber vorzüglich. Hier und da übertreibt man es aber mit Jacks Heroismus. Und auch sein Look mit seinem Pfadfindertäschchen, mit dem er - übrigens meiner Meinung nach in dieser Staffel z.T. etwas übertrieben übermotiviert - die ganze Zeit rumrennt, entspricht nicht gerade meinem Gusto.
Schauspielerisch kann Kiefer Sutherland natürlich wieder überzeugen. Doch nach dem 5. Tag muss ich langsam sagen, dass ich seine Mimiken, von denen er wirklich nicht gerade viele hat, satt habe. Klar, man kann jetzt sagen, dass Jack Bauer nunmal so ist. Aber es unterstreicht am Ende einfach, dass mal wirklich was Neues kommen muss in eine der nächsten Staffeln. Gleiches gilt für Chloe oder Kim. Man hat diese Figuren halt langsam satt, weil man sie wirklich immer und immer wieder sieht. Sie spielen immer wieder gleich und verändern sich nicht gross. Da muss auch in der CTU mal wieder Abwechslung kommen. Hervorragend fand ich in dieser Staffel Gregory Itzin als Präsidenten Charles Logan. Er hat zwar viel Schlimmes zu verantworten, aber sein etwas trotteliges Auftreten und sein Hundeblick machen ihn auf der einen Seite auch wieder etwas sympathisch. Am Ende tat er mir sogar ein wenig Leid. Als sehr überzeugend empfand ich auch die First Lady, die von Jean Smart gespielt wird. Sie kann ebenfalls wie Itzin auf ganzer Linie überzeugen. Auch sie ist eben neu dabei und das ist nunmal viel interessanter als ständig den gleichen Leuten wie in der vorangehenden Staffel zuzusehen. Deshalb hat man vermutlich auch viele Protagonisten der letzten Staffeln hier sterben lassen. Die ziehen einfach nicht mehr, man kennt sie zu gut und sie werden langweilig. Überzeugend sind wiederum einmal mehr die Bösewichte, weil halt auch noch ungesehen. Ich gehör zu denen, die diese eigentlich oft viel interessanter findet als die Guten. Die CTU hat man ehrlich gesagt langsam auch gesehen. Irgendwas muss sich jetzt ändern.
Wenn sie sich für die sechste Staffel nichts Neues ausgedacht haben, und das scheint eben leider der Fall zu sein, dann kann Day 6 nur schlechter sein. Ich bin auch ziemlich sicher, dass wir keine bessere Season mehr sehen werden. Nicht weil das die beste von allen ist, sondern weil es nach fünf Staffeln unglaublich schwer sein wird noch eine bessere zu machen. Ich werde mir natürlich auch Staffel 6 zu Gemüte führen nächstes Jahr, aber darauf freuen tu ich mich nicht mehr so sehr. Ein gravierender Unterschied zu den vorherigen Staffeln, bei denen ich die nächste kaum abwarten konnte. Das liegt, ich wiederhole mich, nicht an der Qualität von Staffel 5, denn die ist sehr gut, sondern daran, dass es meiner Meinung nach langsam aber sicher Zeit wird, 24 ein Ende zu setzen. Man sollte nicht den gleichen Fehler wie bei Akte X begehen...
7.5.07 – 16.5.07
#326
Geschrieben 16. Mai 2007, 23:14
Regie: Tony Scott
What if you had to tell someone the most important thing in the world, but you knew they'd never believe you?
Ästhetisch zieht Tony Scott hier wieder alle Register. Kamera und Style sind vom Feinsten. Sowas noch auf einer der bisher besten Blu-Rays bewundern zu dürfen ist ein grosses Vergnügen, von dem man seine Augen kaum abwenden kann.
Geschichtlich hat der Film von Duo Bruckheimer und Scott einige nette Ideen. Die Sache mit dieser Zeitmaschine ist bis zum Zeitpunkt in dem Doug selbst in die Vergangenheit reist, wirklich spannend umgesetzt und interessant. Da hört man den Erklärungen wie das Ding genau funktioniert gerne zu. Leider reist Doug dann selbst in die Vergangenheit, was dann halt wieder zu sehr in einen typischen Zeitreisemuster mündet. Am Ende noch mit einer gehörigen Portion Kitsch, aber was will man von einer Bruckheimer Produktion anderes erwarten? Zwischendurch muss natürlich auch unbedingt noch ein Auto durch die Luft fliegen. Das war mir zu aufgezwungen und unnötig. Der Film wäre für Bruckheimer doch mal die Gelegenheit gewesen sich von Autowracks zu distanzieren. Die bräuchte es hier einfach nicht.
Schauspielerisch bekommt man keine grossen Vorstellungen geboten. Allesamt solide, aber vor allem von einem Denzel Washington erwartet man einen Tick mehr, auch wenn das bei diesem Film etwas schwer ist. Gute Leistung von ihm, keine Frage, aber wir wissen alle von ihm, dass er halt viel mehr kann. Val Kilmer ist Val Kilmer und die Computerfreaks sind längst nicht so sympathisch und charakterlich durchzeichnet wie es bei Enemy of the State der Fall war. Hervorzuheben ist eigentlich nur Paula Patton, die supersüss ist.
Abschliessend würde ich Déjà Vu nicht als hochspannenden Thriller bezeichnen. Die Story ist nämlich nur mässig spannend. Im Vordergrund stehen hier klar der Look, die Kamera sowie diese interessante Überwachungssoftware. Und genau diese drei Ingredienzen konnten zumindest mich zusammen mit Denzel Washington, den ich halt gerne sehe, locker bei Stange halten. Sehenswert.
16.5.07
#327
Geschrieben 19. Mai 2007, 22:05
Regie: F. Gary Gray
You want my blood? Take my blood!
Mit „The Negotiator“ hat Gary Gray seine bisher beste Arbeit abgeliefert. Ein Film der, verglichen mit anderen Genrevertretern, in erster Linie mit sehr guten Dialogen protzen kann. Zu verdanken ist das den vielen tollen Schauspielgrössen wie Kevin Spacey, Samuel L. Jackson oder Paul Giamatti. Herausragend war da beispielsweise der Dialog zwischen Verhandlungsexperte Danny und dem ahnungslosen Farley. Ein echtes Vergnügen, wie er ihn da auf die Schippe nimmt und zeigt, wer beim Verhandeln noch einiges dazulernen muss.
Der eher dialoglastige Film besticht am Ende mit einer tollen Auflösung. Man könnte dieser entgegenhalten, dass es halt auf ein solches Finale hinausläuft und man wenig überrascht ist, dass es am Ende einen solchen Twist gibt. Ich fand den aber richtig gut, weil es nicht nur ein einzelner ist, sondern gleich zwei. Vor dem grossen Finale muss man sich aber hier und da doch mit einigen schwächeren Passagen auseinandersetzen, weil man oft das Gefühl nicht losbekommt, alles irgendwo schon mal gesehen zu haben. Ohne die hervorragenden Leistungen einzelner Akteure, wäre der Film wohl, auch dank des tollen Doubletwists am Ende, nur ein weiterer Copthriller.
18.5.07
#328
Geschrieben 19. Mai 2007, 22:08
Regie: Sofia Coppola
Let's never come here again because it will never be as much fun.
Ich bin sprachlos. Was für ein schöner Film. Herzerwärmendes wechselt sich ständig ab mit Humorvollem. Die Stimmung ist einfach überragend. Diese melancholische Atmosphäre hätte mich fast zum Heulen gebracht (Ja, es gibt auch Vorteile wenn man eine sentimentale Seite hat ). Charlotte sitzt vor dem Fenster, schaut in die Ferne Tokyos und dazu läuft ausgelesener perfekt harmonierender Soundtrack. Eine der stärksten Szenen dieses einfühlsamen Filmes. Man muss wirklich aufpassen, dass man sich nicht zu sehr in die wunderschöne, damals gerade mal 19-jährige, grandios agierende Scarlett verliebt. Fertig. Ich bring einfach nichts mehr raus zu dem Film. Grandios!
19.5.07
#329
Geschrieben 23. Mai 2007, 15:36
Regie: Joel Coen & Ethan Coen
The only good thing you ever did for the gals was get hit by that train!
Das ist erst der zweite Film der Coen Brüder den ich gesehen habe. Gefiel mir ähnlich gut wie „The Big Lebowski“. „O Brother, Where Art Thou?“ ist aber die um einiges leichtere Kost. Man braucht nicht viel zu studieren, sondern kann gemütlich den gewitzten Dialogen, der schönen Musik und den bleibenden Bildern folgen. Es ist eine kleine klassische Geschichte dreier Freunde, die durch das Land ziehen, dabei allerlei spezielle Leute antreffen und in genauso amüsante Situationen geraten. Mit dem Unterschied, dass sie auf der Flucht sind. Um den skurrilen Nebencharakteren Leben einzuhauchen braucht es natürlich Schauspieler, die ihr Métier verstehen und in ihre Rollen passen. Ihr Händchen für gute Besetzungen haben die Coen Brüder hier ein weiteres Mal bewiesen.
Das Haupttrio ist ein einziger Genuss. George Clooney als Everett übernimmt fast schon ein wenig die Vaterrolle für seine beiden tollpatschigen Kumpels. Er hat das Sagen und bestimmt die Route, weil er gegenüber den anderen gebildet ist. Er ist ständig dabei Pomade in seine Haare zu streichen. Eine Rolle wie zugeschnitten für Clooney. Ich bekam beim Schauen nie das Gefühl los, dass wenn Clooney zu der Zeit gelebt hätte, sich auch genau so verhalten hätte. Überragend natürlich auch John Turturro und Tim Blake Nelson, die als Pete und Delmar kaum blöder in die Kamera schauen könnten. Letzterer scheint nicht einmal aus den Kinderschuhen gekommen zu sein. Es ist einfach ein Heidenspass dem Trio zuzuschauen. Jeder einzelne Akteur oscarreif!
Auf ihrem Weg treffen sie so manchen Halsabschneider an. John Goodman hat dabei einen tollen Auftritt. Und wenn wir gleich bei der Überproportionalität bleiben, dann ist auch Charles Durning als Wahlkandidat Pappy O’Daniel erwähnenswert, der am Ende die Gunst der Stunde nutzt um die grosse Wählerschaft für sich zu gewinnen. Auch seine Wortwahl einfach herrlich! Bezeichnet seinen Sohn als Riesenbaby und meine Güte, wie Recht er hat.
Genial sind auch die ganzen traditionellen Songs der 30er. "I Am a Man of Constant Sorrow" ist dabei für mich das klare Highlight, zusammen mit dem Song der zum Intro läuft, welches übrigens ausgezeichnet einführt und toll geschnitten ist. Dank der hervorstechenden Schauspielerleistungen und interessanten Situationen, vergisst man einige Logiklöcher im Handumdrehen. Gegen Ende gibt es dann auch noch eine nette Wendung.
Als negativ empfand ich eigentlich nur den Schluss. Er ist zu sehr auf Clooneys Charakter Everett bezogen und lässt die beiden anderen tollen und eigentlich nicht zu vernachlässigten Hauptcharaktere links liegen. Da hätte man ein wenig mehr Sorgfalt walten lassen sollen. Aber auch so ist das Meiste was man hier geboten bekommt ein grosses Vergnügen voller Schauspielkunst, starken Figuren und nicht minder komischen Situationen.
22.5.07
#330
Geschrieben 28. Mai 2007, 08:13
Regie: Gore Verbinski
And that was without a single drop of rum!
Nach dem zwar unterhaltsamen aber sehr unbefriedigenden zweiten Teil der Piratengeschichte, hoffte ich in Teil 3 auf einen würdigen, spannenden und brachialen Abschluss. Frei nach dem Motto, dass sich die Macher alles fürs Finale aufheben. Leider wurden meine Erwartungen nur teilweise erfüllt.
Technisch ist der Film wohl, bis Transformers anläuft, die Nummer 1. Vor allem der lange Showdown ist ein einziges Effektgewitter, wie ich es noch nie gesehen habe. Absolut hervorragend. Genauso wie die detaillierten Kulissen, im Speziellen die Anfangssequenz in Shanghai, und die Kostüme. Da kann der Film auf jedenfall voll Punkten.
Von der Erzählweise war ich aber schwerst enttäuscht. War Teil 2 was Story anbelangt noch verdammt gehaltlos und unnötig in die Länge gezogen, hat man in Teil 3 beim Showdown zuviel auf einmal gebracht. Ich hatte bei der Sichtung des dritten Teiles die Story des zweiten nur noch wage in Erinnerung, was natürlich auch nicht gerade half. Aber im Wirrwarr der Effekte blieb einem kaum Zeit über irgendwas nachzudenken. Wer schuldet jetzt wem was; Wieso gerät Familie auf einmal in Disput und so weiter.
Weiter dauern der ganze Film und auch der Showdown zu lange. Das Finale ist rund 45 Minuten eine reine Effektexplosion und man fragt sich dann doch, wann hier endlich ein Punkt gesetzt wird. War einfach einen Ticken zuviel des Guten. Beim Humor können Pintel und Ragetti sehr überzeugen. Die sorgen wirklich für viele Lacher. Leider gibt es aber genauso viele alberne und kindische Momente. Da merkt man dem Film seinen Disneytouch schon an.
Man hält nun auch gerne nach neuen Charakteren Ausschau. Von Jack Sparrow und Konsorten hatte ich am Ende von Teil 2 nämlich schon fast genug. Johnny Depp spielt gewohnt gut, aber eben nicht viel anders als in den Vorgängern und Keira Knightley, wenn auch irgendwie hübscher in diesem Teil, sowie vor allem Orlando Bloom können weiterhin nicht begeistern. Der Typ ist einfach Kacke! Yun-Fat Chow konnte mich schauspielerisch um einiges mehr überzeugen, auch wenn seine Auftritte etwas kurz geraten sind.
Begeistern konnte ich mich im dritten Teil vor allem für die erste Hälfte. Nicht so überladen mit Charakterbeziehungen und sonstigem Wirrwarr, sondern klar, spannend und mit grossen Effekten bereichert, wie ich das von einem Film dieser Art erwarte. Der Übergang vom Totenreich in die Lebendenwelt fand ich dabei die beste Passage des ganzen Filmes. Wuchtig inszeniert. Den Showdown hätte man dann aber klar kürzen müssen und ich bin, was die Charakterbeziehungen anbelangt, teilweise dann auch nicht mehr ganz mitgekommen. Besser als Teil 2, weil er am Ende halt doch mehr Story bietet, aber klar hinter dem ersten.
25.5.07
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