(Die Totengruft des Dr. Jekyll)
USA 1957, Regie: Edgar G. Ulmer
![Eingefügtes Bild](http://img150.imageshack.us/img150/2905/t070057csigzi6.jpg)
Nach Jahren kehrt die junge Janet in Begleitung ihres Verlobten George ins Haus ihres Ziehvaters Dr. Lomas zurück, um dort ihren 21. Geburtstag zu feiern. Die beiden werden vom alten Doktor herzlich aufgenommen und anfangs scheint alles in schönster Ordnung, wenngleich Janet sich durch das seltsam abergläubische Verhalten eines Dienstmädchens irritiert fühlt. Die Erklärung dafür folgt kurz darauf, als Dr. Lomas ihr eröffnet, daß sie nun die Besitzerin des Anwesens sei, das ursprünglich ihrem verstorbenem Vater, dem – ei, wär hätte das gedacht? – berüchtigten Dr. Jekyll gehört habe. Angesichts dieser neu gewonnenen Erkenntnis beginnt Janet prompt alp zu träumen, sieht sich selbst als bestialische Mörderin durch die Nacht schleichen und muß zu ihrem Überdruß dann auch noch erfahren, daß die Opfer aus ihren Träumen tatsächlich mit zerfleischten Kehlen aufgefunden wurden...
Klar, Daughter of Dr. Jekyll ist ein Spätwerk E. G. Ulmers und kann nun wirklich keinerlei stilististische Raffinessen wie etwa sein Meisterwerk The Black Cat aufweisen. Auch die Story entbehrt der psychologischen Feinheiten der stevensonschen Vorlage, Jekylls alter ego Hyde wird hier einfach nur zu einem werfolfsartigen Triebmörder mit ausgeprägtem Backenbart, dessen Hang zum Bösen sich im Meucheln nächtens lustwandelnder Dörfler zu erschöpfen scheint. Was nun das Schicksal der titelgebenden Hauptfigur angeht, so scheint sich Drehbuchschreiberling Jack Pollexfen ein wenig an Jean Yarbroughs Klassiker She-Wolf Of London orientiert zu haben, wenngleich dieser dramaturgisch doch wesentlich komplexer gestaltet ist.
Was bleibt also unterm Strich abzüglich aller aufgezählten Schwächen? Ein simples kleines Horror-B-Movie fürs Drive In-Kino, das auf dieser Ebene auch gut zu unterhalten versteht. Schiebt man hohe Erwartungen von Ulmer oder vom Jekyll/Hyde-Stoff beiseite, kann man hierbei durchaus seinen Spaß haben. Als Fräulein Jekylls Verlobter ist übrigens John Agar mit von der Partie, der ein ausgesprochen dämliches Streifenjäckchen tragen darf.