Filmtagebuch von C4rter
#1261
Geschrieben 03. Januar 2010, 23:14
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Chris Columbus
Darsteller: Hayden Panettiere
Paul Rust
Samm Levine
Lauren London
Alan Ruck
Cynthia Stevenson
Shawn Roberts
Lauren Storm
Inhalt@OFDB
Als ich gestern gelesen habe, das einer der Klitschkos mit der jungen, hübschen Hayden Panettiere anbandelt, fiel mir einen das ich noch einen Film mit ihr ungeguckt herumliegen hatte. "I Love You, Beth Cooper" kann man wohl am ehesten mit den "Harold and Kumar"-Filmen vergleichen. Zwar werden ab und zu ein wenig ernstere Töne angeschlagen, aber die meiste Zeit ist der Film eine heitere "Post-Highschool"- bzw. "Graduation"-Komödie. Die Handlung läuft in ca. 24 Stunden ab und ist durch viele Locationwechsel und schräge Einfälle recht kurzweilig und unterhaltsam geworden. Die ernsteren Szenen des Films, die fast geballt gegen Ende auftreten, funktionieren leider nicht allzu gut und wirken aufgesetzt und seltsam. Hayden Panettiere passt super in Rolle der unglaublich attraktiven Highschool-Schönheit. Auch Paul Rust ist recht überzeugend als totaler Nerd/Geek. Er ist stellenweise sogar zu überzeugend und man gönnt ihm überhaupt nicht, dass Beth Cooper in am Ende doch irgendwie mag. Dazu ist er einfach zu schräg hässlich und zu wenig Identifikationsfigur.
Der Film ist besonders in der ersten Hälfte stellenweise sehr witzig und erstaunlich kurzweilig. In der zweiten Hälfte treten dann stellenweise eklatante Schwächen auf und der Film geht gute 20 Minuten zu lang. Gute:
6/10
#1262
Geschrieben 04. Januar 2010, 22:32
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Harry Elfont
Deborah Kaplan
Darsteller: Rachael Leigh Cook
Tara Reid
Rosario Dawson
Alan Cumming
Parker Posey
Gabriel Mann
Paulo Costanzo
Missi Pyle
Inhalt@OFDB
"Josie and the Pussycats" beginnt direkt unheimlich stark. Seth Green, Donald Faison und 2 andere Darsteller geben eine exzellente Parodie auf die "Backstreet Boys" inklusive dem zweitdeutigen Song "Backdoor Lover". Unheimlich witzig und auf den Punkt genau getroffen.
Aber dann wird der Film schnell schlechter, viel weniger lustig und auch die Bissigkeit wird stark zurückgefahren. Zwar ist die Story ganz interessant und auch die Aussage hat potential und ein Fünkchen Wahrheit steckt auch drin, aber die Umsetzung ist einfach eher langweilig und unspannend geworden. Schauspielerisch gefiel mir erstaunlicher Weise Tara Reid am besten. Sie spielt die Rolle der etwas dummen Melody einfach ziemlich überzeugend. Liegt ihr wohl im Blut. Mit einer etwas ernsteren und weniger knallbunten Werbeclip-Ästhetik hätte der Film evtl. besser werden können. Nun werden einige sagen, der Film sieht extra so aus weil es zu der Story passt. Trotzdem wirkte auf mich einiges unpassend und sehr unecht. Schade.
5/10
#1263
Geschrieben 05. Januar 2010, 20:32
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Roel Reiné
Darsteller: Lara Cox
Ted DiBiase Jr.
Cameron Pearson
Nick Dash
Able Wanamakok
Inhalt@Filmempfehlung.com
"The Marine 2" ist der Nachfolger zum erfolgreichen WWE-Films Vehikel aus 2006. Der Film kommt diesmal Direct-To-DVD und hat ein bischen weniger Budget im Petto. Auch die angenehme Lockerheit des Vorgänger geht dem Film etwas abhanden, was vorallem daran liegt das dem Film ein charismatischer Bösewicht im Stil von Robert Patrick im ersten Teil fehlt. Dafür aber ist Ted DiBiase Jr. im Gegensatz zu John Cena eine echte Überraschung. Wo Cena nur Muskeln und Betongesicht zeigte, ist DiBiase in "The Marine 2" dann doch etwas mehr Schauspieler. Er kann gern in einigen B-Actionfilmen mehr mitspielen.
Dem Film bricht zwar mehrmals das Spannungsgerüst weg und man wartet sehnlichst auf die nächste Action-Szene, doch wenn dann mal wieder eine naht kracht es auch immer ganz gut. Prügeln und Ballern satt.
Leider sind die meisten Explosionen sichtbar aus dem Computer, dafür punktet der Film wiederrum mit ein paar Gewaltspitzen mehr als sein Vorgänger. Der Schauplatz auf einer schönen Palmeninsel ist recht beschaulich und bietet viel fürs Auge. Alles erinnert ein bischen an "Far Cry". "The Marine 2" ist einfach grundsolide Action-Unterhaltung ohne große Überraschungen aber für einen kleinen Snack zwischendurch durchaus geeignet.
Kleine Überraschung: Michael Rooker als Army-Veteran. Hätte ihn niemals im Film vermutet.
6/10
#1264
Geschrieben 08. Januar 2010, 10:14
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Jon Turteltaub
Darsteller: Nicolas Cage
Justin Bartha
Diane Kruger
Jon Voight
Helen Mirren
Ed Harris
Harvey Keitel
Inhalt@OFDB
Da ich den Nachfolger zum ganz unterhaltsamen "National Treasure" noch nicht kannte und es die Blu-Ray bei Cdwow für 8€ gab, musste ich zuschlagen.
Der Film ist ganz ähnlich wie der erste Teil. Viel Action, ständig in Bewegung, hohes Tempo. Recht gut gelungen sind auch diese vielen kleinen Rätsel die gelöst und Verstecke die gesucht werden müssen. Das man sich dafür immer auf berühmte Amerikanische und diesmal auch Französische und Britische Wahrzeichen oder Regierungsgegenstände bezieht, macht die Sache dazu noch ein bischen interessanter.
Aber im zweiten Film gab es für meine Geschmack schon zu viele Darsteller. Ich glaube es war ingesamt nur eine Person mehr als im ersten Teil aber es kam mir vor als wären es mindestens drei, weil auch viele namenlose Schergen kurz zur Gruppe ghören. Das war stellenweise keine Schatzsuche mehr, das war ein Gruppenausflug.
Nicolas Cage ist hier immerhin noch in einer seiner ganz guten Rollen zu sehen und seine Frisur ist auch noch nicht so schrecklich wie in anderen Filmen. Aber wirklich überrascht war ich von Diane Kruger. Gefiel sie mir in "Inglourious Basterds" überhaupt nicht als sie dort Deutsch sprach, gibt sie hier wenn sie Englisch spricht eine ganz andere, recht gute Performance ab. Es scheint also zu stimmen. Sie hat verlernt Deutsch zu sprechen, Englisch hingegen kann sie perfekt.
Insgesamt, für Abenteuer-Fans und Fans des ersten Films keine Enttäuschung. Man sollte nicht zu viel erwarten, einfache Unterhaltung und sehr kurzweilig.
7/10
#1265
Geschrieben 09. Januar 2010, 22:57
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Tom Savini
Darsteller: Tony Todd
Patricia Tallman
Tom Towles
McKee Anderson
William Butler
Katie Finneran
Bill Moseley
Heather Mazur
Inhalt@OFDB
Nachdem ich vor einigen Wochen das Original "Night of the Living Dead" gesehen hatte, war es heute Zeit für das Remake von Effekt-Spezialist Tom Savini. 22 Jahre nach George A. Romeros Klassiker, versuchte sich Savini an einer Neuverfilmung des Stoffes mit angepasstem Drehbuch. Das ganze kommt anders als Romeros Film in Farbe daher, bietet mehr Zombie-Action, mehr Splatter-Effekte(Savini sei Dank sieht wie immer alles Top aus), eine starke Frau als Hautpdarstellerin und ein abgewandeltes Ende.
Der Film kommt nicht ganz an das starke Original ran, aber Inszenierung und die Zombie-Action ist recht stimmig und der starke Beginn des Film ist in jedem Fall besser als der des Originals. Aber durch die Verlagerungen der Charaktere, die starke Frau(welche im Original sehr zurückhaltend ist) und den etwas unbeherrschten Tony Todd, dessen Charakter im Original noch besonnener war, verhageln Fans des Originals etwas den Spaß. Auch das Ende ist definitiv schlechter und weit weniger düster gehalten.
Tom Savini hat hier aber nichts desto trotz einen feinen Zombie-Film hingelegt, mit tollen Effekten und einigen netten Szennen. Um den vollen Spaß zu haben, sollte man den Film aber nicht zu oft mit Romeros Original vergleichen.
7/10
#1266
Geschrieben 10. Januar 2010, 16:32
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Jason Reitman
Darsteller: Vera Farmiga
George Clooney
Jason Bateman
Anna Kendrick
Melanie Lynskey
Danny McBride
Tamala Jones
Chris Lowell
"Up in the Air" ist George Clooneys und Jason Reitmans Oscar-Film für 2009. Der Film hat aktuelle Bezüge zur Wirtschaftkrise, da das Hauptthema des Films die Entlassung von Mitarbeitern ist, und somit gute Chancen auf einen Goldjungen.
Die Entlassungen im Film werden nicht vom jeweiligen Firmenchef durchgeführt, sondern durch eine externe Kraft. Diese Person, Ryan, spielt Clooney. 322 Tage im Jahr fliegt er durch die Staaten und entlässt im ganzen Land Leute. Sein Meilenkonto ist schon auf ein stattliches Maß angewachsen, aber er spart auf 10 Millionen Meilen da er damit nur einer von insgesamt 7 Leuten wäre. Eine tolle Auszeichnung für ihn. Sein Leben besteht aus seinem Job, Hotels und kurzen Affären. Gerade als Ryan Bekanntschaft mit Alex gemacht hat, einer Frau die ist wie er und das Ganze sich scheinbar gut zu entwickeln scheint, kommt mit Natalie eine junge Harvard Absolventin mit einem Online-Kündigungs-Konzept zur Firma für die Ryan arbeitet. Dies würde bedeuten: Keinerlei Fliegerei mehr für Ryan. Ryan macht ihr schnell klar, das sie keinerlei Erfahrungen hat bei Kündigungen und nimmt sie mit auf einen Trip durch die Staaten um ihr zu zeigen wie man richtig kündigt und nebenbei auch, dass dies Online einfach nicht funktionieren kann. Während er also das junge Ding anlernt und seine Beziehung zu Alex weiter vorrantreibt, kommt Ryan langsam auf den Trichter, dass ein Leben in dem man sich mit jemandem den man liebt irgendwo niederlässt doch gar nicht so verkehrt ist wie er immer dachte...
"Up in the Air" beginnt als kurzweiliger und unterhaltsamer Film. Clooney ist charmant, abgeklärt, intelligent, selbstsicher und weiß was er will. Die Rolle passt einfach perfekt zu ihm.
Er ist überzeugt, dass Leben was er lebt ist genau das was er machen will. Einsamkeit kennt er nicht, eine Frau braucht und will er nicht genau so wenig wie eine feste Wohnung oder gar ein Haus. Sein zwei Zimmer Appartment in Omaha, für die Tage wo er nicht durch die USa fliegt, könnte steriler und unpersönlicher kaum sein. Er lebt für das Reisen, er macht seinen Job gerne auch wenn er täglich dutzenden Menschen den Job kündigt. Er hat den nötigen Abstand, ist kein Menschenfreund. Wenn nicht er, würde es sowieso ein anderer machen.
Aber mit Alex kommt etwas Schwung in sein Leben. Obwohl beide sehr ähnlich sind, viel Reisen und ihre Termine genau abstimmen müssen, hat Ryan bei ihr schnell das Gefühl, dass da mehr drin sein könnte. Man merkt wie glücklich er bei ihr ist. Nicht dass er sonst wirklich unglücklich wäre, aber er selbst merkt, dass das Leben einfach schöner ist, wenn man jemanden an seiner Seite hat der an einen denkt. Diese Storyline wird ziemlich gut erzählt und gespielt, besitzt den nötigen Witz und am Ende den nötigen Ernst. Vera Farmiga als Alex passt sehr gut an die Seite von Clooney.
Die parallele Story, dass Ryans Job von einer jungen Studierten geklaut bzw. verändert werden soll ist ebenfalls ein toller Aspekt. Klar ist dies zunächst allzu offensichtlich als Analogie dazu angelegt, dass der jenige der Leuten den Job kündigt, nun selbst von der Technik, der Zeit und dem Budget, eben den Problemen im heutigen Arbeitsleben eingeholt wird. Zwar hat er keinerlei Probleme dabei Natalie in Ihre Schranken zu verweisen, und die nötige jahrelange Erfahrung im Umgang mit Menschen, aber trotzdem ist sie mit dafür verantwortlich das Ryan irgendwann zum Umdenken gebracht wird, und dies gar nicht mal umbedingt von Natalie beabsichtigt. Durch den Einfluss von Alex, ändert sich Clooneys Ziel dann bald vom ausbooten von Natalie dahingehend das er doch versucht Natalie anzulernen um sozusagen seine Nachfolge anzutreten. Das Finale des Films vermischt dann gekonnt die beiden Handlungen, die irgendwann sowieso schon parallel bzw. ineinander übergreifend ablaufen und lassen sie auf recht überraschende, aber doch auch recht tragische Weise enden.
Die stärken des Films sind vorallem seine Leichtigkeit und die Lockerheit der Erzählung. Clooney spielt hier endlich wieder, zumindest größtenteils, eine dieser Rollen mit denen er groß geworden ist. Der lockere Gentleman passt zu ihm. Wenn die Rolle dann im Film immer mehr Gewicht bekommt und an Stärke gewinnt, spielt Clooney weiterhin gewohnt souverän und gelungen auf. Er gefällt mir hier viel besser als im letzten Oscar-Beitrag "Michael Clayton". Zwar wird der Film von der lockeren Komödie mit ernsten Untertönen später dann immer ernster und gerade in den letzten 45 Minuten gibt es Szenen die zwischenzeitlich ein bischen Lahm daher kommen, aber insgesamt kann der Film als sehr gelungen bezeichnet werden. Manche würden wohl aus den beiden Stories 2 getrennte Filme machen, aber gerade die Vermischung dieser beiden Storyelemente(Kündigungen/Sinn im Leben) und der aktuelle Realitätsbezug heben den Film von vergleichbaren Beiträgen ab. Ob das Ganze einen Oscar wert ist, kann ich nicht mit bestimmtheit sagen, aber ich schätze zumindest in einer Nebenkategorie könnte es klingeln.
8/10
#1267
Geschrieben 10. Januar 2010, 22:34
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: P.J. Pesce
Darsteller: Vinnie Jones
Tommy Flanagan
Autumn Reeser
Tom Berenger
Ernie Hudson
David Richmond-Peck
Keegan Connor Tracy
Michael Parks
Inhalt@moviemaniaxx.de
Der Action-Thriller "Smokin' Aces" war 2006 eine kleine Überraschung. Die meisten Kritker zerissen den Film zwar, aber Action-Fans haben den Film schnell in ihr Herz geschlossen. Eine ganze Horde verrückter Killer, die ein Hotel stürmen müssen(Motto: Jeder gegen jeden) um einen Auftragsmord zu begehen muss man als Genre-Fan einfach lieben. 2 Jahre später war die Rede von einem Sequel zum Film. Dieses wurde dann etwas später zum Prequel umgemodelt und als "Direct to DVD" angekündigt. Joe Carnahan, der Regisseur und Autor des ersten Films, hat beim zweiten ein bischen mit an der Story rumgeschrieben und einige Charaktere basieren ebenfalls noch auf seinen Ideen. Regie führt stattdessen der Sequel erfahrene P.J. Pesce der mit "From Dusk Till Dawn 3" und "Sniper 3" schon 2 weiteren Filmen Nachfolger beschert hat. Die Zeichen standen also nicht allzu gut.
Doch nach der Sichtung des Films bin ich doch erstaunt. Der Film war zwar nicht so gut wie ich es mir erhofft habe als damals ein Sequel angekündigt wurde, aber in jedem Fall besser als das was ich letztendlich dann bei diesen Vorbedingungen erwartet hatte. Die Story orientiert sich in der Machart realtiv strikt an den ersten Teil. Ein Attentat auf eine Person X soll ausgeführt werden. Das FBI bringt Person X daraufhin in einen sicheren Bunker und wartet darauf das die angeheuerten Auftragskiller aufkreuzen. Diese sind erneut sehr schräg und sorgen für jede Menge Unterhaltung. Leider sind ausgerechnet die im ersten Teil so genialen Tremor-Brüder hier viel zu schräg und irre drauf. Zwar waren sie im Vorgänger schon nicht von dieser Welt, aber hier sind sie stellenweise nichtmal aus diesem Universum. Anführer bzw. Vater der Tremors ist Tarantino-Texas-Marshall Michael Parks, der die Rolle immerhin ganz gut spielt. Aber die anderen Killer sind diesmal eindeutig die größere Attraktion. Vinnie Jones als brutaler Folterknecht, Tommy Flanagan erneut wie im ersten Teil als Masken-Killer oder Autumn Reeser als eine Art Black-Widow.
Der Film braucht zunächst etwas um in die Gänge zu kommen. Vorstellung der Killer, Einrichtung der Ausgangslage und Eintreffen der Killer am Zielort. Sobald dann aber alle beisammen sind, geht gut die Post ab. Es gibt einige feine Action-Szenen zu bestaunen, die stellenweise auch sehr zeigefreudig daherkommen. Einzig die billigen CGI-Explosionen sind ziemlich daneben und fehl am Platz. Vorallem wenn eine riesige Expolosion zu sehen ist und danach außer ein bisschen Feuer noch alles heil ist.
Ganz in Tradition zum ersten Teil versucht die Story gegen Ende auch wieder mehr zu sein als es zunächst den Anschein hat. Und ganz in der Tradition funktioniert das auch hier wieder nur mäßig. Das am Ende einige Haken geschlagen werden müssen um dem Film ein besonders abgefahrenes Ende zu bescheren, wirkt erneut einfach aufgesetzt.
Ansonsten ist der Film aber gute Action-Unterhaltung. Wenn man seine Erwartungen etwas zurückschraubt, vorallem aufgrund des geringeren Budgets des Films im Vergleich zum Erstling, wird man vergnügliche 90 Minuten erleben. Knappe:
7/10
#1268
Geschrieben 13. Januar 2010, 22:24
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Tony Scott
Darsteller: Kevin Costner
Anthony Quinn
Madeleine Stowe
Tomas Milian
Joaquín Martínez
James Gammon
Jesse Corti
Inhalt@OFDB
Auf "Revenge" stieß ich bei einer Recherche vor einigen Monaten durch Zufall. Vorher hatte ich nie von dem Film gehört. Da es erst gar keine Deutsche DVD gibt, habe ich mir die US-Blu-Ray besorgt. Das Bild ist für einen Film von 1990 erstaunlich gut und passt voll zu einem typischen Hochglanzfilm von Tony Scott. Die Story wird sehr gut erzählt, der Film hat so gut wie keine zähen Stellen und einfach eine tolle Atmossphäre. Aber in dieser tollen Umgebung, mitten in Mexico, da erwartet man jeden Moment eine der besten Schießereien die man je gesehen hat, im Stil vom Tony Scott oder Walter Hill. Man wartet einfach die ganze Zeit darauf, dass die Luft brennt, aber außer in den sehr intensiven Sex-Szenen passiert in die Richtung leider überhaupt nichts. Zwar ist der Film, wenn dann die titelgebende "Revenge" beginnt, ziemlich spannend und auch stellenweise recht hart, aber man lechzt nach einer zünftigen Ballerei die nicht kommt.
Somit wird der Film vor allem von den sehr guten Schauspielern getragen. Kevin Costner und besonders Anthony Quinn gefielen mir hier richtig gut und die beiden geben tolle Leistungen ab. Aber auch Madeleine Stowe ist sehr überzeugend und sehr offenherzig.
Setting, Story und Schauspieler stimmen. Der Film hätte zwischendurch etwas mehr Tempo oder eine Actionszenen vertragen können, ähnlich dem starkem Jet-Intro(Grüße an "Top Gun"), ansonsten bekommt hier wohl einen der ruhigsten Tony Scott Film präsentiert aber trotzdem ein sehr guter.
8/10
#1269
Geschrieben 14. Januar 2010, 10:19
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Peter Masterson
Darsteller: Neve Campbell
Billy Burke
Jake Busey
Charles Edwin Powell
David Gow
Michel Perron
Amy Sloan
Inhalt@OFDB
"Lost Junction" habe ich vor einigen Monaten mal für 2€ im Tedi mitgenommen. Ich hatte damals noch nie von dem Film gehört und das hat sich bis heute nicht geändert. Der Film scheint ziemlich unbekannt zu sein, dabei sind die Schauspieler recht bekannte Gesichter. Allen vorran Neve Campbell, aber auch Billy Burke
und Jake Busey sollte man kennen.
Die Story des Films ist eindeutig von Oliver Stones "U-Turn" inspiriert, kommt aber zu keiner Zeit an dessen Klasse und Verstörtheit ran. "Lost Junction" ist vorallem zunächst mal durchweg viel zu brav. Es passiert nie irgendwas schockierendes, etwas was den Film irgendwie brisant oder wirklich spannend machen würde. Die Story läuft einfach so ab, ohne das es den Zuschauer groß bewegt oder mitreißt. Dabei ist die Geschichte gar nicht mal schlecht, und auch die Schauspieler gefallen, aber das Ganze ist einfach zu belanglos um wirklich zu überzeugen. Irgendwie schade, Neve Campbell hat in diesem Genre mit "Wild Things" schon viel überzeugendere Filme gedreht. Knappe:
6/10
#1270
Geschrieben 14. Januar 2010, 23:36
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Thomas Carter
Darsteller: Julia Stiles
Sean Patrick Thomas
Kerry Washington
Fredro Starr
Terry Kinney
Bianca Lawson
Inhalt@OFDB
Regelmäßige Leser wissen, dass ich in gewisser Hinsicht Julia Stiles Fan bin. Ich sehe Sie sehr gerne in Filmen, da sie meist vom aussehen und ihrer Art sehr natürlich rüberkommt und sich so sehr von vielen anderen Schauspielerinnen in ähnlichen Filmen abhebt. "Save the Last Dance" ist ein Filme mit ihr den ich bislang nicht gesehen hatte, somit war es an der Zeit diese Lücke zu schließen. Ich hatte relativ schnell 2 grundlegende Probleme mit dem Film. Ich stehe weder auf Hip-Hop noch auf Balett. Der Film besteht allerdings zu großen Teilen aus Hip-Hop Songs und Balettszenen und im Finale wird gar eine Balett-Nummer zu einem Hip-Hop Song vorgeführt. Naja, ich habe das beste draus gemacht. Leider überzeugt aber auch die Story nicht unbedingt. Alles ist äußerst vorhersehbar, unspannend und oft einfach doch sehr klischeebeladen. Julia Stiles gefiel mir hier allerdings trotzdem wieder sehr gut. Sie macht das beste aus der eher schwachen Rolle und rettet den Film noch über die Ziellinie. Wirklich langweilig wirds nicht, aber unglaublich anspruchslos und uninspieriert ist der Film. Klar, Genrebedingt braucht man nichts erwarten, aber meist wird das ganze einfach unglaublich unterhaltsam oder kurzweilig verpackt. Das wurde hier zwar mit Hip-Hop und Balett ebenfalls versucht, doch das fruchtete bei mir leider nicht. Aber am schlimmsten ist, dass die Romanze an sich nicht funktioniert. Julia Stiles und Sean Patrick Thomas harmonieren zwar beim Tanz, aber der Rest wirkt einfach unheimlich aufgesetzt. Schade. Hatte von meiner Julia hier mehr erwartet. Schwache:
6/10
Bearbeitet von C4rter, 14. Januar 2010, 23:47.
#1271
Geschrieben 16. Januar 2010, 00:49
Erscheinungsjahr: 1981
Regie: David Cronenberg
Darsteller: Jennifer O'Neill
Stephen Lack
Patrick McGoohan
Lawrence Dane
Michael Ironside
Robert A. Silverman
Inhalt@OFDB
Da ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich mit den älteren Cronenberg Filmen nicht so ganz warm werde, habe ich mich nach "Videodrome" zunächst nicht an "Scanners" herangewagt. Aber vor sich herschieben bringt ja auch nichts und so habe ich ihn nun einige Wochen später doch endlich mal geguckt.
Aber wie bei "Videodrome" und "The Fly" kam ich zunächst nur sehr schwer in den Film rein. Vorallem das erschreckend schlechte Schauspiel des Hauptdarstellers, Stephen Lack, ist einer der Hauptgründe. Ich dachte bislang immer der absolut großartige Michael Ironside hätte hier die Hauptrolle, stattdessen spielt er leider nur den Hauptbösewicht, diesen dafür aber wie erwartet exzellent. Überrascht war ich auch "The Prisoner" Patrick McGoohan hier im Film zu erblicken.
Die Story an sich ist recht interessant und wird auch ganz brauchbar erzählt. Einige der Actionszenen wirken ein wenig aufgesetzt und auch das Präsentieren was die Scanner alles an Fähigkeiten haben, wirkt manchmal etwas deplaziert, sprich nur für den Effekt wegen eingebaut. Nichts desto trotz sind die Effekte, wie für Cronenberg typisch, sehr gut geworden und absolut zeitlos. 1981 erkennt man hier nur sehr selten. ÜBerraschend stark ist auch das Ende. Hier zeigt sich der Film von seiner absolutem Glanzseite und lässt die Muskeln spielen.
Wiedermal nicht ganz das was ich erwartet hatte, aber doch ein recht gelungener Sci-Fi Thriller.
7/10
Bearbeitet von C4rter, 16. Januar 2010, 00:52.
#1272
Geschrieben 16. Januar 2010, 18:30
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: F. Gary Gray
Darsteller: Gerard Butler
Jamie Foxx
Leslie Bibb
Bruce McGill
Colm Meaney
Michael Gambon
Josh Stewart
Inhalt@OFDB
Der erste Trailer zu "Law Abiding Citizen" sah ganz interessant aus. Das Ganze sollte wohl auf Reche-Story mit dem gewissen Etwas hinauslaufen. Leider erfüllte der Film doch nicht ganz meine Erwartungen. Der Film fängt recht stimmig an. Der brutale Mord an der Familie von Clyde(Butler) und das freiwieseln der Mörder vor Gericht, so müssen Rache-Story beginnen. Der Sprung kurz nach dem Filmstart, 10 Jahre in die Zukunft, kam mir dann aber schon seltsam vor. Der Film erinnert ab jetzt bis zum Finale mehr an die "Saw"-Reihe als an einen Rache-Thrille. Die ganzen Aktionen und Morde die Clyde aus seiner Zelle hinaus plant, sind einfach stellenweise völlig aus der Luft gegriffen. Die große Erklärung gibt es dann im Finale, doch die ist so uninspieriert, dass man kurz vor der Enthüllung nur denkt "Oh bitte nicht, das macht ihr nicht wirklich jetzt oder?". Und ja, sie tun es.
Vorallem wirkt es einfach auch lächerlich wen Clyde aus Rache alles umbringt. Das er nach den Mördern nicht aufhört sondern auch noch den Anwalt der Killer umbringt, okay, aber das er es dann noch auf die Richterin und seine Anwälte abgesehen hat, wirkt schon arg deplaziert und kurios.
Wie Jamie Foxx in diesen Film reingeraten ist weiß wohl auch nur er selber und sein Manager. Die Rolle passt einfach vorn und hinten nicht zu ihm und er füllt sie auch nur sehr beiläufig aus. Aber auch Gerard Butler, der im Trailer noch wie geschaffen schien für den rächenden Familienvater, wird im Film von der anfänglich überzeugenden Performance immer unglaubwürdiger.
"Law Abiding Citizen" will einfach zu viel, vorallem will der Film unglaublich intelligent und schlau sein, aber ist am Ende dann doch ziemlich plump und dämlich. Unglaublich das Kurt Wimmer so ein Drehbuch schreibt. Bis auf einige Gewaltspitzen hat der Film kaum was zu bieten.
5/10
Bearbeitet von C4rter, 16. Januar 2010, 18:39.
#1273
Geschrieben 17. Januar 2010, 11:08
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Markus Goller
Darsteller: Matthias Schweighöfer
Friedrich Mücke
Alicja Bachleda-Curus
Chris Browning
Kimberly J. Brown
Cameron Goodman
Todd Stashwick
Kevin Rankin
Inhalt@OFDB
Nach der Sichtung des ersten Trailers, irgendwann im Juni letzten Jahres, wusste ich "Friendship!" muss ich sehen. Da ich an Amerika ziemlich interessiert bin und ebenfalls gerne mal so einen Road-Trip durch die Staaten machen würde (nicht ganz so wie im Film zwar) sollte "Friendship!" genau mein Film werden.
Die Story ist recht simpel. Nachdem David Hasselhoff die Mauer umgesungen hat, wollen die 2 ostdeutschen Freunde Tom und Veit nach Amerika. Veit möchte zur Golden Gate Bridge nach San Franciso, in Wahrheit aber möchte er dort vor allem seinen vor Jahren geflohenen Vater treffen. Doch die beiden haben wenig Geld und so endet die Reise zunächst in New York. Also beschließen die Beiden nach Californien per Anhalter zu fahren. Der richtige Stoff für ein zünftiges Road-Movie.
Auf der Reise treffen die Beiden allerlei schräge und nette Vögel. Kiffer, Biker, Polizisten, freundliche Diner-Kellnerinnen, nette Girls und viele Leute mehr. Mit einigen habe sie hin und wieder auch Schwierigkeiten sich auf Englisch zu verständigen, was meist einige lustige Szenen nach sich zieht. Überhaupt sind die sprachlichen Differenzen immer wieder für Lacher gut.
Während ein großer Teil des Films das Reisen durch die USA einnimmt, gibt es in der zweiten Filmhälfte dann einen Part an dem das Ganze Unterfangen zum Scheitern verurteilt ist. Die Beiden brauchen 600$ für euine Autoreparatur. Durch Zufall lernen sie die hübsche Zoe kennen, die durch ihre Deutsche Mutter ebenfalls etwas Deutsch spricht und versteht. Dank einer pfiffigen Geschäftsidee haben sie bald das Geld zusammen und können weiter...mit Zoe. Doch eine Frau und zwei Männer, das hat schon immer für Probleme gesorgt.
Leider wird nach diesem Kapitel noch ein weiterer Nachklapp eingeschoben, wo erneut für Geld gesorgt werden muss(für eine Zahnbehandlung). Dies war für mich allerdings doch etwas zu aufgesetzt und hätte nicht sein gemusst. Da war der Film ansonsten vorher etwas kreativer. Wie das Geld beschafft wird ist zwar ziemlich witzig, aber das Ganze nimmt dann doch etwas Tempo aus dem Film, was ein bisschen schade ist.
Während der ganze Film die meiste Zeit eine lockere und beschwingte Atmossphäre versprüht, zwar auch seine ernsten Momente hat aber im Allgemeinen doch ein Feel-Good-Movie ist, wirkt das Ende dann wie ein Schlag in die Fresse. Man könnte es wohl wirklich am ehesten mit "Thelma & Louise" vergleichen, und sagen dass die beiden am Ende über die Klippe fahren. So schlimm ist dann zwar doch nicht, aber mit einem Mal ist fast sämtliche schöne Stimmung dahin. Doch schlecht ist das nicht, es wirkt zunächst zwar etwas befremdlich passt aber dann doch sehr gut zum Film und dem Hintergrund der Zwei Freunde.
"Friendship!" ist wirklich ein sehr schöner Film geworden. Man merkt mit welchen Herzblut die Macher an dem Film saßen und auch wie viel Spaß die beiden Hauptdarsteller hatten. Matthias Schweighöfer und Friedrich Mücke sind einfach spitze und kommen wirklich rüber wie alte Freunde. Aber auch Alicja Bachleda-Curus als Zoe sei hier erwähnt. Ich kannte die Darstellerin bislang nicht, aber sie scheint ja schon in mehreren Deutschen Filmen mitgemacht zu haben. Einfach eine unheimlich sympatische und attraktive Frau.
Wer Lust auf ein Road-Movie hat, dabei genügend Amerika-Interesse mitbringt und keine platte Idiotenkomödie erwartet, macht mit "Friendship!" alles richtig. Ein wirklich schöner, lustiger, unterhaltsamer und am Ende etwas ernsterer Film, der erstaunlich professionell gemacht ist aber wirkt als wäre er ein flottes Independent Filmchen.
8/10
#1274
Geschrieben 18. Januar 2010, 23:11
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Ethan Coen
Joel Coen
Darsteller: Simon Helberg
Richard Kind
Adam Arkin
George Wyner
Fyvush Finkel
Katherine Borowitz
Michael Stuhlbarg
Inhalt@Moviepilot.de
"A Serious Man" ist der neuste Filme der Coen-Brüder. Nach "No Country for Old Men", dem spannenden, tragischem aber auch wizigen Oscar-Beitrag und der unterhaltsamen Komödie "Burn After Reading", wagten sie sich mit ihrem neusten Werk wieder in etwas andere Gewässer. Das ist ja doch das schöne an den beiden, hier gleicht wirklich kaum ein Film dem anderen.
Die grobe Handlung des Films ist schnell erzählt und im Grunde passiert im Film gar nicht so viel. Der Film beginnt mit einer kurzen Geschichte die komplett in Yiddisch erzählt wird(mit Untertiteln) und irgendwann in der Vergangenheit spielt. Dies ist definitiv das Erste und wirklich große Highlight des Films. Wunderbar erzählt, herrlich schräg, ein wenig mysteriös und einfach toll geschrieben.
Danach spielt der Film Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre, in einer amerikanischen Kleinstadt und hat augenscheinlich nichts mit dem Prolog zu tun. Es geht um eine kleine Familie, Eheprobleme und Scheidung, einen Onkel mit einer Zyste im Nacken, Marijuana, mehrere Rabbi und vorallem um nicht abgeschlossene Erzählungen und das Spiel mit der Erwartungshaltung. Der ganze Film ist voll mit jüdischen Gebräuchen und Eigenheiten und nach der ersten Sichtung war ich zunächst nicht so ganz angetan. Ich habe mich zu sehr davon ablenken lassen, dass ich viele jüdische Begriffe nicht kannte und der vollsten Überzeugung war, dass der Film wohl eher für Juden oder Amerikaner sei als für Christen bzw. für Europäer.
Somit wurde Heute direkt eine zweite Sichtung fällig und beim zweiten Mal tun sich im Film ganz neue Erkenntnisse auf. Die wahre Satire und der wahre Humor des Films kommt viel besser zu Geltung. Es sind die kleinen Sachen im Film, hintergründige Momente, die aber ein enormes Witzpotential offenbaren.
Der Humor des Films drängt sich nie in den Vordergrund. Wer nicht aufpasst bzw. im Kopf nicht mal einige Szenen zusammensetzt, dem kann es passieren das er im ganzen Film nicht einmal lacht(befürchte ich). Auch mehrere Running-Gags sind im Film untergebracht, typische Coen-Gags, die einem aber in einer falschen Stimmung evtl. kaum auffallen. Der Film ist, auf dieser sehr satirischen schwarzhumorigen Ebene ziemlich lustig. Richard Kind als Uncle Arthur ist herrlich und spielt köstlich auf. Wie er das Bad belagert, seine Zyste absaugt und Nachts am Kühlschrank Orangensaft schlürft ist einfach erinnerungswürdig. Selten hat ein Charakter mit so wenig Screentime so nachhaltig gewirkt. Michael Stuhlbarg in der Hauptrolle ist ebenfalls toll. Er hat nicht viele Gags direkt auf seiner Seite, aber er ist der Motor für alle kuriosen Sachen die um ihn herum passieren und spielt die Rolle toll. Er wirkt fast nie hoffnungslos, wie man von einen Charakter in seiner Position erwarten würde, sondern versucht doch immer nach Vorn zu Blicken.
Man darf sich, wie schon erwähnt, auf keinen Fall von der jüdischen Grundhandlung irritieren lassen. Ich weiß nicht, ob es hier in der Synchro Anpassungen geben wird, aber im O-Ton gibt es mehrere Wörter die aus dem Yiddischen kommen, die man als Europäer nie gehört hat. Man drüber wegsehen, oder diese Nachschlagen. Das habe ich gemacht, nach der ersten Sichtung. Man kann sich aber selbst auch gut zusammenreimen was sie bedeuten.
Mit "A Serious Man" ist den Coens auf jeden Fall erneut ein schöner Film gelungen. Nicht ganz so gut wie "No Country for Old Men" aber auf jeden Fall auf einer Höhe mit "Burn After Reading" ohne auch nur in der selben Humor-Liga zu spielen. Beide Filme sind auf Ihre ganz eigene Art urkomisch. Ansehen!
8/10
Bearbeitet von C4rter, 18. Januar 2010, 23:18.
#1275
Geschrieben 20. Januar 2010, 00:11
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Nancy Meyers
Darsteller: Meryl Streep
John Krasinski
Alec Baldwin
Steve Martin
Daryl Sabara
Rita Wilson
Hunter Parrish
Inhalt@Moviepilot.de
Der neuste Film von Hollywood Romantik-Autorin Nr. 1, Nancy Meyers, hört auf den simplen Namen "It's Complicated". Nach dem überaus gelungenen "The Holiday" und einigen anderen sehr schönen Filmen von ihr, sowohl als Autorin als auch als Regisseurin, war ich auch auf "It's complicated" recht gespannt, vorallem aber auch wegen der sehr starken Besetzung. Meryl Streep, Steve Martin und Alec Baldwin sind drei Namen wo Filmfans sofort leuchtende Augen bekommen.
Die 3 harmonieren auch erfreulich gut im Film. Baldwin spielt ein wenig wie in "30 Rock", was ja nicht schlecht ist, Steve Martin gibt den etwas schüchternen Architektur-Nerd und Meryl Streep steht zwischen beiden Männern und gibt die lebenserfahrene Frau die weiß was sie will...oder doch nicht?
Der Film hat eine handvoll Szenen die unglaublich witzig sind und man sich kugelt vor Lachen, andere Szenen sind weniger gut gelungen und wieder andere sind wohl dann doch eher etwas für ein älteres Semester. Die Story im allgemeinen bietet nicht viel neues sondern lediglich Abwandlungen der selben Geschichte die Nancy Meyers schon einmal irgendwann so ähnlich erzählt hat. Trotzdem ist der Film mit einer extremen Laufzeit von 120 Minuten nur selten langweilig. Das Schauspiel der 3 ist einfach herrlich anzuschauen und man merkt einfach das die Chemie stimmt.
Gar schrecklich sind hingegen die Kinder von Meryl Streep im Film. Was hier für prachtexemplare und Musterkinder gecastet wurde ist einfach nur schwer erträglich und man bekommt Karies wenn man die 3 das erste Mal sieht. Herrlich hingegen ist der Verlobte der ältesten Tochter von Meryl Streep. Er hat einige Lacher auf seiner Seite und kommt recht erfrischend rüber im gegensatz zu den 3 anderen die stellenweise gar zum fürchten sind.
"It's Complicated" ist erneut eine erfrischende Liebeskomödie von Nancy Myers. Auch wenn die Darsteller alle etwas älter sind, kann der Film auch jüngeren Zuschauern Spaß machen. Mir gefiel er zumindest gut, auch wenn er nicht an "The Holiday" heranreicht.
7/10
#1276
Geschrieben 21. Januar 2010, 11:32
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Guy Ritchie
Darsteller: Robert Downey Jr.
Jude Law
Rachel McAdams
Mark Strong
Kelly Reilly
Eddie Marsan
James Fox
Inhalt@outnow.ch
Guy Ritchie steckte schon etwas länger in der Krise. Nach seinen Brit-Gangster-Hits "Lock, Stock and Two Smoking Barrels" und "Snatch" schoss er sich mit "Swept Away" total ins Aus. In "Revolver" versuchte er dann seinen typischen Gangster-Film mit enormer Tiefe anzureichern und ging mit dem verschrobenen und seltsamen Werk ebenfalls Baden. Mit seinem letzten Film, "RocknRolla", besann er sich dann wieder auf die alten Stärken und brachte endlich wieder einen Gangster-Film raus wie die Fans ihn sehen wollen. Doch ihm selber schien das nicht mehr zu reichen und die Produzenten wollten wohl auch mehr sehen, und so nahm er sich 2009 einem Sherlock Holmes Film an. Erste Szenenbilder und der erste Trailer zeigten dann allerdings einen Film, der so ganz und gar nicht mit dem Namen Sherlock Holmes in Verbindung gebracht werden wollte. Dafür sprachen fast alle Aufnahmen klar die Sprache von Guy Ritchie. Leider sah das Werk aber auch gleichzeitig nach typischem Blockbuster-Kino aus, womit Guy Ritchie bislang nicht unbedingt mit ein Verbindung gebracht wurde.
In seinen ersten Filmen, bzw. eigentlich in allen seien Vorherigen Filmen stand zunächst immer die Inszenierung im Vordergrund. Kreative Kamerafahrten und interessante Kamerawinkel, gewagte Techniken am Schneidetisch und daraus folgend, ausgefeilte Schnittkompositionen im fertigen Film die einfach Hip und Modern aussahen, aber gleichzeitig auch nicht den Videoclip-Look von Tony Scott oder Michael Bay mitbrachten, sind heute wie damals sehr erfrischend. Auch in "Sherlock Holmes" bleibt Ritchie seiner Inszenierung treu. Zeitlupeneffekte, Sequenzen ohne Akustik, Flashbacks an jeder Ecke. Was man aus seinen anderen Filmen kennt findet auch hier wieder Verwendung. Rein inszenatorisch ist "Sherlock Holmes" also wieder erfreulich gut gelungen, auch wenn man sich doch etwas an der Technik satt gesehen hat und es meiner Meinung nach in "RocknRolla" nicht ganz so aufdringlich war wie hier. Aber Schwamm drüber, das was Ritchie hier abfeuert ist wieder mal wunderbar anzusehen und mit den tollen Sets des industrialisierten Englands(zwar fast komplett CGI, aber sehr stimmig) ergibt sich eine ausgewogene Melange aus alt und neu, garniert dazu noch mit kleineren Sci-Fi Elementen.
Wo der Film den Zuschauer aber ganz arg strapziert ist die Geschichte selbst. Ritchie schrieb bislang alle seine Drehbücher selbst und verstand es sein visuelles Können mit seinen Drehbüchern(also mit seinen Stories) in Einklang zu bringen. Aber die stellenweise arg lahme und unspannende Geschichte die hier erzählt wird, steht im ganz krassen Kontrast zu dem was Ritchie zwischen den Handlungsszenen im Film veranstaltet. Man sehnt sich nach der nächsten Action-Szene, da einem die Story kaum etwas gibt. Dies sind die typischen Grundzüge des Blockbuster-Kinos, welche mit einfacher Story und spektakulären Schauwerten daher kommen(siehe "Avatar"), aber Ritchies Filme hatten bislang eigentlich immer Beides zu bieten. Zwar waren die Stories auch nie besonders originell, aber immer recht ausgefeilt, knackig geschrieben und mit Twists und Humor gerniert. Das einem bei "Sherlock Holmes" zwischen den Action-Szenen nicht die Füße einschlafen, verdankt der Film einzig und allein dem tollen Schauspiel von Robert Downey Jr. und Jude Law, die den Film am Leben halten und mit ihrem lockeren Aufspielen den Zuschauer fast dauerhaft bei der Stange halten können. Die Rollen neben den Beiden fallen direkt ordentlich ab. Bösewicht Mark Strong und Love-Interest Rachel McAdams bleiben ziemlich blass.
Der sehr modern wirkende Holmes, der ohne Hut auftritt, in der Martial-Arts bewandt ist und ungewaschen und sehr unbeherrscht daher kommt, ist gar nicht mal so weit entfernt vom Original wie viele vielleicht denken, sondern ist sogar sehr nah an der Romanfigur. Sachen wie der Jagdthut kamen nämlich nicht aus dem Urpsrungsroman, sondern aus der ersten Kinoverfilmung des Stoffes.
Insgesamt ist "Sherlock Holmes" wohl Guy Ritchies Eingeständniss ans moderne Kino. Man hört ein wenig die Verzweiflung aus dem Film heraus, als ob Ritchie sich ergeben hat und zugibt nichts anderes zu können als Gangster-Drehbücher zu verfassen. Aber in der Inszenierung hat er (noch) nichts von seinem Können verloren und dies passt auch hier wunderbar in den Film rein. Doch leider kann der Film inhaltlich weder fesseln noch beeindrucken und ist über weite Strecken eine eher lahme Veranstaltung, gespickt mit ordentlichen Schauwerten und tollen Action-Szenen. Fürs Kino okay, aber auf lange Sicht wird der Film nicht im Gedächtnis bleiben. Knappe:
7/10
PS: Erstaunt war ich als im Abspann stand, dass der Soundtrack von Hans Zimmer stammt. Nachdem er seit vielen Jahren stagnierte und immer das Selbe Gedudel herausbrachte, ist der OST zu "Sherlock Holmes" erstaunlich hörenswert.
Bearbeitet von C4rter, 21. Januar 2010, 13:05.
#1277
Geschrieben 21. Januar 2010, 21:02
Erscheinungsjahr: 1979
Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Dan Aykroyd
Ned Beatty
John Belushi
Lorraine Gary
Murray Hamilton
Christopher Lee
Tim Matheson
Inhalt@OFDB
Da mir der Film als Kind sehr gut gefiel, und es nun endlich eine DVD geben sollte, habe ich mich kurzum entschlossen den Film mal zu kaufen. Die Erinnerungen daran waren sogut wie erloschen und ich hatte Lust auf eine lustige Komödie.
Leider aber hat der Film in den Jahren seit ich ihn das letzte Mal gesehen hab gehörig nachgelassen. Klar war der Film damals wie heute eine ziemliche Blödelkomödie, aber als Kind sieht man sowas irgendwie noch anders. Wirklich gut wurde der Film heute erst in der letzten halben Stunde. Die Anderthalb Stunden zuvor waren stellenweise arg strapazierend und auch arg in die Länge gezogen. Es gibt zu viele blöde und vorallem unlustige Nebenhandlungen. Durchweg sehr genial war, wie zu erwarten, John Belushi als verrückter Air Force Pilot. Er hätte gerne noch mehr Szenen haben können bzw. in einer stringenten Erzählung auch gern die Hauptrolle. Auch die Japaner an Bord des U-Boots waren recht witzig und überhaupt die Stories rund um das U-Boot waren durchweg sehr unterhaltsam. Fast der gesamte Plot in Hollywood bzw. L.A. war allerdings unglaublich langweilig und unlustig. Leider nimmt dieser Handlungsort sehr viel Raum ein im Film.
Was Spielberg bei diesem Film geritten hat weiß ich beim besten Willen nicht. Irgendwie passt der so gar nicht in das restliche Schaffen von dem Mann. Ich hätte gern gesehen, was die "Naked Gun" Macher aus dem Drehbuch gemacht hätten und denke das der Humor dann auf jeden Fall um einiges besser gewesen wäre. Somit bleib "1941" leider nur noch ein leidlich witziger Film mit einer Handvoll wirklich guter Gags, was bei einer Laufzeit von 2 Stunden ganz klar zu wenig ist. Immerhin ist der Film aber sehr professionell gemacht und sieht super aus. Ganz knappe:
6/10
#1278
Geschrieben 22. Januar 2010, 19:40
Originaltitel: Crazy Heart Erscheinungsjahr:2010 - Regie: Scott Cooper
Darsteller: Jeff Bridges, Maggie Gyllenhaal, Colin Farrell, Robert Duvall, Beth Grant, Sarah Jane Morris, Tom Bower, Luce Rains, Annie Corley
Filmkritik: Jeff Bridges ist einer dieser Ausnahme-Schauspieler, leider aber auch einer von denen die oft eher unbemerkt die großen Rollen haben. Seine berühmteste Performance dürfte die vom „Dude“ sein im Coen-Film „The Big Lebowski“. Aber er spielte noch viele andere starke Rollen z.B. an der Seite von Clint Eastwood 1974 in „Thunderbolt and Lightfood“. Insgesamt wurde sein Schaffen schon mit 4 Oscar-Nominierungen honoriert und mit der Rolle des Country-Sängers Bad Blake im Film „Crazy Heart“ stehen die Chancen für eine erneute Nominierung wieder sehr gut, sogar so gut, dass es auch wahrscheinlich ist, dass er die begehrte Statue endlich einmal in den Händen halten darf.
In „Crazy Heart“ geht es um den abgehalfterten Country-Sänger Bad Blake(Jeff Bridges). Er spielt den klassischen tragischen Antihelden. Blake ist 57 Jahre alt und tourt weiterhin mit seinen alten Nummer 1 Hits durch die USA. Er tritt auf Bowlingbahnen und in drittklassigen Bars vor einer Handvoll Zuschauer auf. Sein grölendes Publikum ist so alt wie er, die Groupies die er nach dem Konzert abschleppt ebenfalls. Er wird in ein paar Jahren völlig vergessen sein, oder sein Körper wird sich an ihm für die jahrelange Alkoholsucht rächen. Doch eines Tages trifft er auf die Reporterin Jean Craddock(Maggie Gyllenhaal). Die allein erziehende Mutter Anfang 30 ist genau sein Typ und Hals über Kopf landen die beiden in der Kiste. Doch für Bad war das diesmal kein One Night Stand, er hegt Gefühle für Jean, die von ihr auch erwidert werden. Zur gleichen Zeit klopft sein Manager an die Tür und eröffnet Bad, dass er bei seinem Protegé Tommy Sweet(Colin Farrell als erfolgreicher Country Sänger) auf der aktuellen Tour bei einem Konzert als Vorband auftreten kann. Alles scheint momentan gut zu laufen für Bad, der sich selbst eigentlich schon lange abgeschrieben hatte. Doch seine Alkoholsucht wird allmählich zum Problem, vor allem für Jean….
Die Einführung des Charakters Bad Blake könnte genialer nicht sein. Wie er aus seiner Schrottkarre aussteigt, einen Urinkanister entleert, seine Hose zumacht und anschließend auf die Bowlingbahn geht wo er später spielen soll, muss man gesehen haben um es zu glauben. Das er sich gegen Ende des Konzerts auch noch in eine Mülltonne übergeben muss, dass war irgendwie sogar fast klar. Aber hinter der abstoßenden Seite dieses Sängers, verbirgt sich auch eine liebenswerte Seite. Er ist kein schlechter Mensch und behandelt auch niemanden abfällig, er ist sein Leben einfach nur satt, und das nicht erst seit gestern. Schnell wird klar Jeff Bridges ist dieser Sänger. Bei den anderen Rollen im Film merkt man irgendwie im Unterbewusstsein noch, dass es Schauspieler sind, aber Jeff Bridges kauft man den abgetakelten Sänger jederzeit zu 100% ab. Ohne Bridges wäre der Film wohl nur halb so gut, wobei es aber sicher Schauspieler gibt die ähnliches vollbracht hätten. Aber die Nebenrollen, auch wenn sie natürlich im Schatten von Bridges stehen, sind trotzallem ebenfalls sehr gut besetzt und geschrieben. Colin Farrell passt einfach perfekt auf den schnieken Country-Star und auch Maggie Gyllenhaal nimmt man die Mutter mit Hang zu alternden Country-Sängern ebenfalls meist ab.
Die Mischung aus Romantik, Tragik und Humor funktioniert sehr gut, auch wenn man dem Film an einigen Stellen vorwerfen kann etwas zu langatmig und unaufgeregt zu sein. Die Story ist an vielen Stellen zwar altbekannt und birgt größtenteils keine Überraschungen, doch wird toll und atmosphärisch sehr dicht erzählt. Der Film lebt aber vor allem von der Darstellung des Charakters Bad Blake. Die stärkste Szene ist wohl eine gegen Ende des Films. Blake geht mit dem vierjährigen Sohn von Jean in die Stadt und anschließend in eine Bar um sich einen Whiskey zu genehmigen. Doch kurz nicht aufgepasst, ist das Kind schon verschwunden und Blake hat nicht die blasseste Ahnung wo der Kleine ist. Verwirrt irrt er durch die Straßen und sucht Hilfe. Eine unglaublich tragische, traurige Sequenz, von Bridges sehr gut rübergebracht. Dadurch das Bad Blake keine existierende Figur ist, der Film also keine Biografie ist sondern ähnlich aufgebaut ist wie „The Wrestler“, ist Drehbuchautor und Regisseur Scott Cooper nicht gezwungen gewesen bestimmte Station im Leben des Stars einzubauen, sondern kann sich so ganz auf die wichtigen Szenen und eben ganz auf seinen Charakter konzentrieren. Dies macht den Film einfach sehr dicht.
Sehr gut gefielen mir auch die Songs im Film, komponiert von T Bone Burnett und Stephen Bruton(der 2009 verstarb und dem der Film gewidmet ist). Spitzen Country-Songs mit schönen Texten. Die Songs geben dem Film einfach das gewisse Extra.
Insgesamt ist „Crazy Heart“ ein äußerst geruhsames Werk. Die erste halbe Stunde ist durchzogen von Szenen aus dem kaputten Alltag von Bad Blake und dient neben der Charaktereinführung vor allem der Unterhaltung. Anlehnungen zu „The Big Lebowski“ kann man am Anfang ebenfalls finden. Später wird der Film dann zum ruhigen Drama, mit einigen starken Szenen aber auch einigen etwas trockenen Passagen. Immer wieder für Auflockerung sorgen hier die tollen Countrysongs. Für Country-Fans und Freunde von tollen Schauspielleistungen führt an „Crazy Heart“ dieses Jahr kein Weg vorbei. Knappe:
Filmbewertung: 8/10
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