Filmtagebuch von C4rter
#1111
Geschrieben 21. Juli 2009, 11:59
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Sergio Leone
Darsteller: Rod Steiger
James Coburn
Romolo Valli
Franco Graziosi
Rik Battaglia
Antoine Saint-John
Maria Monti
Inhalt@OFDB
Lange Zeit habe ich mich vor "Duck You Sucker" gesträubt. Ich befürchtete irgendwie, dass der Film zu weit weg sein könnte vom Western den Sergio Leone geprägt hat. Aber nach den ersten 10 Minuten wurde ich zunächst eines Besseren belehrt. Humor und Stil des Films war wieder mal typisch Leone. Diese genial witzige, lockere Atmossphäre trägt den Film locker durch die erste Stunde als wären es 5 Minuten. Steiger und Coburn spielen beide ziemlich gut, besonders Coburn mit seinem Dynamit-Tick ist grandios.
Die Grundstimmung schlägt dann in den letzten 1,5 Stunden aber um, von größtenteils witzig zu größtenteils eher ernst. Massenmorde an Revoluzzern und an Kindern bestimmen das Bild und der Film wird bald zum leichten Drama um Sinn und Unsinn einer Revolution. Das hier bereits auf die IRA eingegangen wird wunderte mich, hatte ich doch gar nicht gewusst wie lang diese Bewegung schon existiert. Aber all diese Punkte deuten es schon an, vom Western an sich ist nicht viel übrig geblieben. Pistolenduelle gibt es keine, die Actionszenen sind meist Massenszenen mit Maschinengewehren und viel Dynamit. Aber hier kann ich dem Film nicht ankreiden, die Szenen sind klasse.
Auch sonst ist der Film für seine 150 Minuten Laufzeit erfreulich kurzweilig und viel besser als ich erwartet hatte. Sicher nicht Leones beste Film, aber auch oben mit dabei.
8/10
#1112
Geschrieben 21. Juli 2009, 21:21
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Terry Gilliam
Darsteller: Johnny Depp
Benicio Del Toro
Tobey Maguire
Ellen Barkin
Gary Busey
Christina Ricci
Mark Harmon
Cameron Diaz
Craig Bierko
Inhalt@OFDB
"Fear and Loathing in Las Vegas" ist wohl einer der verrücktesten und beklopptesten Filme die ich gesehen habe und auch in der Sammlung stehen habe. Nun habe ich, vorallem wegen dem Director's Cut, die DVD gegen die Blu Ray eingetauscht und mir den Film direkt nochmal angeguckt.
Man kann irgendwie gar nicht viel über den Film sagen. Von vorne bis hinten ein verrücktes, farbenfrohes, schrilles Werk. Überall sieht man Terry Gilliams Handschrift. Ich möchte gar nicht wissen wie die Film gewesen wäre wenn ihn Martin Scorsese gemacht hätte, was wohl auch mal geplant war.
Depp und Del Toro müssen beim Dreh auf Droge gewesen sein, so wie die beiden spielen, das muss echt sein. Unglaublich gut. Stark auch die vielen kurzen Gastauftritte von Cameron Diaz, Gary Busey oder Tobey Maguire.
In der Gruppe für gewöhnlich witizger, aber auch bei der Sichtung jetzt alleine hatte ich meinen Spaß. Einzig die letzte halbe Stunde ist mir irgendwie immer ein wenig zu wild, irre und einfach zu lang. Aber besonders die ersten 30-60 Minuten sind richtig grandios, jedes Mal.
8/10
#1113
Geschrieben 23. Juli 2009, 21:38
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Danny Boyle
Darsteller: Ewan McGregor
Ewen Bremner
Jonny Lee Miller
Kevin McKidd
Robert Carlyle
Kelly Macdonald
Peter Mullan
James Cosmo
Inhalt@OFDB
"Trainspotting" habe ich Jahrelang verschmäht aufgrund von vernichtenden Kritiken aus dem Bekanntenkreis. Völlig zu Unrecht, wiedermal. Ich gebe zu, nach den ersten 20 Minuten hatte ich auch echte Bedenken auf was ich mich da eingelassen hatte, aber dann wurd der Film richtig gut. Storytechnisch, naja, nicht ganz so viel zu bieten, aber Style, Atmossphäre und Humor stimmen einfach und alles ist schön britisch/schottisch. McGregor spielt toll und Robert Carlyle gefiel mir auch sehr gut. Aber auch die unbekannten Gesichter haben alle gute Leistungen gezeigt. Dazu hat der Film einen netten Soundtrack und ist dialogtechnisch sehr gut geschrieben. Es hätte einfach nur bei der Story gern noch etwas mehr passieren dürfen. Aber sonst habe ich nicht viel zu meckern gehabt, unterhaltsames Werk.
8/10
#1114
Geschrieben 26. Juli 2009, 20:48
Originaltitel: Inglourious Basterds Erscheinungsjahr:2009 - Regie: Quentin Tarantino
Darsteller: Brad Pitt, Mélanie Laurent, Eli Roth, Christoph Waltz, Michael Fassbender, Diane Kruger, Daniel Brühl, Til Schweiger, Gedeon Burkhard, Jacky Ido
Filmkritik: Da ich völlig überraschend wieder eine Einladung zu einer Pressevorführung bekommen habe(wie damals bei „Drag me to Hell“) hatte ich die Chance „Inglourious Basterds“ zu sehen, den neuen Film von meinem Lieblingsregisseur Quentin Tarantino. Er versuchte sich mit dem Film am Genre des Exploitation-Kriegsfilms der 70er, ganz nach seinem Vorbild „Inglorious Bastards“ von Enzo G. Castellari. Da Quentin für seine besonderen Drehbücher und seine besondere Art einen Film zu machen ja bekannt ist, war ein Kriegsfilm aus seiner Feder einmal eine ganz neue Erfahrung und ich war mörderisch gespannt drauf.
Im ersten Jahr der deutschen Besatzung Frankreichs. Shosanna Dreyfuss(Melanie Laurent) muss mit ansehen wie Nazi Oberst Hans Landa(Christoph Waltz) ihre gesamte Familie ermordet. Shoshanna gelingt es nur knapp zu entkommen. Sie flieht nach Paris und legt sich dort eine neue Identität als Besitzerin eines Kinos zu. Anderswo in Europa stellt Leutnant Aldo Raine(Brad Pitt) eine Gruppe bestehend aus jüdisch-amerikanischen Soldaten(u.a. Eli Roth, Gedeon Burkhard, Till Schweiger, Michael Fassbender) zusammen, die flinke schockierende Vergeltungsschläge begehen soll. Schnell macht ein Name für die Truppe die Runde: The Basterds. Jeder aus der Gruppe schuldet Pitt 100 Nazi-Skalpe.
Die Basterds stellen Kontakt zur deutschen Schauspielerin und Geheimagentin Bridget von Hammersmark(Diani Kruger) um einen finalen Schlag gegen das Nazi-Regime zu planen und den Führer(Martin Wuttkes) sowie seine Untergebenen zu töten. Der ehrgeizige Plan der Truppe führt zur Premiere des Nazi-Films „Stolz der Nation“, welcher in Shoshannas Kino seine Premiere feiert, dazu geladen: Der gesamte Nazi-Führungsstab. Doch Shoshanna plant dort schon ihren ganz eigenen Rachefeldzug…
Der Film folgt nur einem dünnen konstanten Faden und hangelt sich ansonsten an einigen, mehr oder weniger abgeschlossenen Kapiteln entlang. Dies kann man einerseits kritisieren, andererseits ist es aber auch ein interessantes Stilmittel welches Quentin schon in „Kill Bill“ verwendete.
„Inglourious Basterds“ beginnt auf einer französischen Farm. Ein Bauer mit seinen Töchtern ist bei der täglichen Arbeit zu sehen, plötzlich hört man ein Auto in der Ferne. Der Bauer scheint mit dem „Besuch“ gerechnet zu haben, macht sich frisch und erwartet die Ankunft. Ein Militär-Wagen hält an der Farm an, Soldaten steigen aus, Hans Landa ist einer von ihnen. Im bekannten Tarantino-Stil reden Landa und der Bauer nun am Tisch im Bauernhaus miteinander, Landa trinkt eine Milch, beide rauchen Pfeife. Dies ist nun einfach eine typische Situation die in allen Filmen von Tarantino auftaucht. Geschliffene, messerscharfe Dialoge, von 2 oder mehr Charakteren überzeugend präsentiert und mit kleinen Extras wie dem rauchen einer Pfeife aufgepeppt. Durchweg einfach grandios, geschrieben wie gespielt. Die Atmosphäre wird immer dichter, die Spannungsschraube wird angezogen, meist ohne das man es merkt. Landa bekommt den Bauern schließlich dazu zuzugeben, dass er unter dem Haus einer Judenfamilie versteckt hält. Er wendet dazu keine Gewalt an, aber seine Art schüchtert jeden Menschen ein, fast wie ein Messer im Schritt. Er befielt den anderen Soldaten von oben durch den Boden in den Keller zu feuern. Eine Jüdin, Shoshanna, kann fliehen. Schnitt. 3 Jahre später.
Dies ist das erste Kapitel des Films, „Once Upon a Time in Nazi Occupied France“. Die Einführung von Landa bzw. Christoph Waltz, der von allen Schauspielern die meiste Screentime hat, ist grandios über die Bühne gegangen und der Charakter wurde direkt perfekt präsentiert. Das Lob in Cannes für Waltz ist vollkommen berechtigt.
Die ersten beiden Kapitel sind richtig stark, in Kapitel 3 und 4 sind klitzekleine Schwächen zu verzeichnen die aber im Detail liegen und kaum von Bedeutung sind. Es handelt sich lediglich um kurze Szenen, die man für einen besseren Fluss evtl. besser am Schneidetisch liegen gelassen hätte für den Director’s Cut. Das finale Kapitel, „Revenge of the Giant Face“ haut dann zum Schluss aber so richtig rein.
Die Mischung aus abgedrehtem, sarkastischem Humor, leichten Gewaltspitzen, ein wenig Ernsthaftigkeit, der Stil der an 70er Exploitation-Filme erinnert und die allgemeine extreme Dialoglastigkeit machen den Film insgesamt zu einem gänzlich anderen Kriegsfilm als man evtl. erwartet hat. Dialoge bestimmen ca. 80% des Films, der Rest sind kurze Actionszenen die aber insgesamt nicht wirklich ins Gewicht fallen. Wer einen Kriegs-Actioner im „The Dirty Dozen“-Stil oder dem Titelgebenen „Inglorious Bastards“ sucht, sollte einen riesen Bogen um Tarantinos „Inglourious Basterds“ machen. Der rote Faden der sich ganz leicht durch den Film zieht ist, dass Brad Pitt und seine Jungs dasselbe Ziel haben wie die geflohene Jüdin aus dem ersten Kapitel: Das Kino hochjagen in dem der Führer mit seinen Untertanen die Premiere des Films „Stolz der Nation“ feiert. Das interessante dabei, die beiden Parteien laufen sich dabei nicht einmal wirklich über den Weg, kennen sich nicht, operieren getrennt voneinander am selben Plan und arbeiten dann doch irgendwie zusammen.
Aber der Film lebt weniger von der Verfolgung dieses ehrgeizigen Plans, als vielmehr von den Stories die nebenbei passieren. Mein echtes Highlight war eine gut 25 minütige Bar-Szene im Mittelteil des Films. 3 deutschsprachige Basterds treffen sich, in Nazikluft, mit Bridget von Hammersmark in einer Kellerbar in Paris. Unglücklicherweise feiern in der Bar auch gerade einige Nazis die Geburt des Sohnes eines Kameraden. Diese Szene läuft im Grunde vom Spannungsaufbau ähnlich ab wie die in Kapitel 1 und mündet am Ende wieder in einem Gemetzel. Die Stärke dieser und weiterer in sich beinahe geschlossener Passagen des Drehbuchs ist der Grund wieso der Film in dem Kapitel Konzept trotzdem so gut funktioniert, ähnlich wie schon „Kill Bill“ dessen roter Faden nur daraus bestand Bill zu töten, alles was auf dem Weg dahin passierte waren quasi mehr oder weniger auch abgeschlossene Kurz-Episoden.
Schauspielerisch wird richtig was geboten. Dadurch, dass Quentin nur Deutschsprachige Schauspieler als Deutsche besetzt hat und dies auch bei den Briten, Amerikanern und Franzosen so beibehalten hat, bekommt man einen großen Cocktail verschiedener Schauspieler präsentiert. Die Deutschen Schauspieler sind natürlich in der Überzahl und man sieht wirklich bis in die kleinsten Nebenrollen bekannte Gesichter, z.B. einen Christian Berkel als Barkeeper in der Pariser Kellerbar oder Bela B. Felsenheimer als Platzanweiser im Kino. Aber auch die größeren Rollen sind natürlich exzellent besetzt. Brad Pitt mit seinem markanten Akzent spielt hier erneut einen Charakter an den man sich noch in vielen Jahren erinnern wird. Selbst Till Schweiger, der ja auch gerne mal negativ auffällt, wurde hier ideal besetzt. Er hat nur wenig Text, guckt aber in den richtigen Szenen wunderbar grimmig drein. Die einzige Person die wieder Mal aus dem Raster fällt ist Diane Kruger. Die Frau kann einfach nicht ordentlich schauspielern und fiel mir auch hier wieder durch ihre aufgesetzte Art negativ auf. Bei ihr hat man ständig das Gefühl sie würde einfach nur einen auswendig gelernten Text aufsagen, statt sich in der Rolle zu befinden.
Soundtrack-Technisch gibt es einige markante Stücke, besonders das in der Anfangsszene gefiel mir sehr gut aber auch den Rest des Films setzt Tarantino die Musik immer gut ein um gewisse Szenen wunderbar zu unterstreichen. An die Genialität seiner restlichen Soundtracks kommt der, der Basterds für mich aber nicht heran.
Wie der Film in der Synchro funktionieren soll ist mir bislang noch unbegreiflich. Nicht nur das sprachliche Differenzen zwischen Englisch und Deutsch stellenweise Handlungsrelevant sind, einige Passagen in Gesprächen von einem dritten übersetzt werden, nein, auch verschiedene Akzente wie Südstaaten-Dialekt oder britisch spielen eine größere Rolle. Für einen Hollywood-Film ist die Sprachverteilung im Film sowieso erstaunlich. 1/3 Französisch mit Untertiteln, 1/3 Deutsch mit Untertiteln und 1/3 Englisch sind nicht gerade das was man in Hollywood Unterhaltungsfilm nennen würde. Mir gefiel diese Authentizität aber gerade sehr gut und als Deutscher Zuschauer sind die Deutschen Szenen irgendwie erst recht sehr unterhaltsam. „Inglourious Basterds“ wäre in jedem Fall ein Film den man in Deutschland im Original mit Untertiteln veröffentlichen sollte. Da aber sogar „Borat“ und „Brüno“ übersetzt wurden, kann man darauf wohl lange warten.
Essentiell wichtig für „Inglourious Basterds“ ist, dass er sich meistens selber nicht all zu ernst nimmt. Hitler verkommt in großen Teilen zur Witzfigur und auch einige andere Nazigrößen werden eher verulkt als besonders fies dargestellt. Wenn Hitler darüber redet, dass der als „Bärenjude“ bekannte Jude der Basterds scheinbar kein Mensch sondern ein Golem sein soll oder man in einer Rückblende zu sehen bekommt wie Göbbels seine französisch Übersetzerin von hinten beglückt kringelt man sich vor Lachen im Kinosessel. Das ist einfach beste Satire. Aber auch die Basterds bleiben davon nicht völlig verschont, müssen sich doch 3 von Ihnen am Ende als Italiener ausgeben. Besonders Pitt gefällt hier, der seinen Südstaaten-Akzent mit dem italienischen unter einen Hut bringen muss und sich so einfach zum Schreien anhört.
Toll aber dann andererseits wiederrum, dass so eine schillernde Person wie Hans Landa sein abgehobenes Schauspiel nicht so weit treibt dass auch er sich auch der Lächerlichkeit preis gibt. Denn sonst wäre seine Präsenz auf der Leinwand direkt weniger einschüchternd. Er bleibt, trotz einiger humoristischer Szenen bis zum Ende der fiese „Jew-Hunter“, aber dabei auf einem gewissen Level sogar noch sympathisch.
„Inglourious Basterds“ ist für mich der Kracher geworden den ich mir gewünscht hatte, wurde allerdings doch in vielen Teilen völlig anders als ich gedacht hätte, aber ist im Endeffekt genau so geworden wie man einen Kriegsfilm von Quentin Tarantino eigentlich hätte erwarten müssen. Ob der Film der breiten Masse schmeckt, ich bezweifel es stark. In Deutschland wird der Film nicht viele Fans finden wage ich zu Prophezeien und auch in den USA wird es sich eher in Grenzen halten. Dafür hat Quentin nach dem, von vielen Fans und Kritikern meiner Meinung nach völlig zu Unrecht verunglimpftem „Death Proof“ hiermit wieder einen Film erschaffen der beiden Seiten, Fans und Kritikern, sehr gut schmecken wird.
Filmbewertung: 9/10
Bearbeitet von C4rter, 26. Juli 2009, 20:48.
#1115
Geschrieben 26. Juli 2009, 21:00
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Andrzej Bartkowiak
Darsteller: Karl Urban
Dwayne Johnson
Rosamund Pike
Deobia Oparei
Ben Daniels
Razaaq Adoti
Richard Brake
Dexter Fletcher
Inhalt@OFDB
"Doom" ist die Verfilmung des gleichnamigen Ego-Shooter-Klassikers. Der Film hält sich in einigen Punkten an die Spielhandlung, ändert aber ausgerechnet die Herkunft der Zombies/Monster ab, was irgendwie schade ist. Im Spiel wird auf dem Mars ein Tor zur Hölle geöffnet, im Film ist es eine Art von "Virus" bzw. ein Unterschied in den Genen der verstorbenen Marsbewohner.
Trotzdem macht der Film aber recht viel Spaß für eine Videospielverfilmung. Sci-Fi-Horror-Action ist reichlich vorhanden und der Film geizt in der Unrated Version keineswegs mit Gewaltspitzen und verspritz literweise Kunstblut. Dazu gibt es im Finale eine grandiose "Ego-Shooter-Sequenz" in dem man durch die Augen des Hauptdarstellers Karl Urban blickt wie er jede Menge Monster über den Jordan schickt. Ebenfalls sehr gelungen fand ich den Drehbuch-Twist, dass The Rock sich am Ende noch als "Böser" herausstellt, damit rechnet man in dem Film irgendwie einfach überhaupt nicht. Leider sind in der ersten Stunde aber auch einige Längen vorhanden bis es dann mal wirklich los geht. Insgesamt:
7/10
#1116
Geschrieben 27. Juli 2009, 21:40
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: John Woo
Darsteller: John Travolta
Christian Slater
Samantha Mathis
Delroy Lindo
Bob Gunton
Frank Whaley
Howie Long
Vondie Curtis-Hall
Jack Thompson
Inhalt@OFDB
Da die DVD zu "Broken Arrow" eine eher bescheidende Qualität aufweist, habe ich mich vor kurzem entschlossen auf die sehr günstige UK-Blu-Ray upzudaten. Die Blu Ray Qualität ist auch nicht auf vollem HD-Standard, aber auf jeden Fall wesentlich besser als die DVD. Aber genug der Technik, hin zum Film.
"Broken Arrow" ist John Woos zweiter US-Film und ich mag den Film seit der ersten Sichtung irgendwann in den 90er Jahren. Vorallem Travolta als Bad-Guy ist wie immer eine tolle Entscheidung. Klar, er betreibt stellenweise fieses Overacting, aber irgendwie macht das den Charakter erst so richtig schräg. Dazu die coolen One-Liner die er raus haut, einfach klasse.
Die Story ist Woo typisch auf Freundschaft/Feindschaft aufgebaut und Action sind auch recht gut, aber es hätte noch mehr Shootouts geben können. Schön ist aber, dass der Film ohne große Einführung direkt mit der Action loslegt.
Als Pluspunkt kommt auch noch hinzu, dass der Film noch einen der guten Hans Zimmer Scores enhält. Bevor er anfing zu jedem Film den selben Score zu machen, hat er nämlich wirklich mal gute Filmmusik produziert.
Insgesamt ein ganz brauchbarer John Woo Film, nicht so gut wie seine Hongkong Hits, auch ein wenig schlechter als "Hard Target" aber immer noch gute Kost.
7/10
Bearbeitet von C4rter, 27. Juli 2009, 21:42.
#1117
Geschrieben 30. Juli 2009, 08:28
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: R.W. Goodwin
Darsteller: Eric McCormack
Jenni Baird
Robert Patrick
Jody Thompson
Dan Lauria
Aaron Brooks
Sarah Smyth
Inhalt@SFUNIVERSE.com
Irgendwie hatte ich mich auf "Alien Trespass" gefreut. Der Trailer sah recht witzig aus und versprach eine Sci-Fi-Comedy im 50s Stil.
Leider konnte ich mit dem Film dann weniger anfangen. Der Film ist von vorn bis hinten genau so aufgebaut als wäre es auch ein echter 50s Sci-Fi-Alien-Film. Auf richtige Gags wird verzichtet, die Situationen an sich sollen den Witz des Films in großen Teilen ausmachen und einfach als Hommage funktionieren. Das hat für mich allerdings nicht so gut funktioniert, vorallem wohl weil ich nicht unbedingt Fan des Sci-Fi Kinos der 50er Jahre bin und mir daher diverse Bezugspunkte fehlen.
Daher wurde der Film für mich immer wieder ziemlich langweilig. In den Höhen und Tiefen des Films gabs zwar auch immer wieder Lichtblicke mit ein wenig Humor aber in großen Teilen war das wohl mehr was für Fans die gerne nochmal einen Sci-Fi Film in diesem Stil sehen wollten. Das Monster war (gewollt) lächerlich und zu viel wurde im Studio und vor Greenscreen gedreht. Nein, für mich war da einfach nicht viel tolles dabei, aber der Film war als Hommage wohl schon ziemlich gut gemacht.
5/10
Bearbeitet von C4rter, 30. Juli 2009, 08:29.
#1118
Geschrieben 31. Juli 2009, 21:54
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Jens Hoffmann
Darsteller: Ace
Monique Alexander
Glen Alfonso
Alicia Angel
Joanna Angel
Aaralyn Barra
Jean-Claude Batiste
Inhalt@OFDB
"9 to 5: Days in Porn" ist eine interessante Doku über die Porno-Industrie. Der Schwerpunkt liegt auf der US-Branche aber auch der Ost-Europäische Markt wird angerissen.
Der Film ist durchweg sehr unterhaltsam und interessant. Man lernt sehr viele interessante Leute kennen, einige zwielichtige Gestalten, einige echt nette Kerle aber durchweg meist eher Leute die man so gar nicht direkt ins Porno-Biz stecken würde.
Neben den interessanten Geschichten und dem Blick hinter die Kulissen des Pornodrehs gefiel mir auch vorallem der Soundtrack, der sehr toll ausgewählt wurde.
Wer sich nur ein wenig für die Porn-Branche interessiert sollte sich den Film unbedingt ansehen. Jens Hoffmann, der Deutsche Regisseur des Films hat die Preise wirklich nicht umsonst bekommen.
8/10
#1119
Geschrieben 01. August 2009, 00:04
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Frank Oz
Darsteller: Matthew Macfadyen
Rupert Graves
Alan Tudyk
Daisy Donovan
Kris Marshall
Andy Nyman
Jane Asher
Inhalt@OFDB
"Death at a Funeral" ist eine sehr gelungene Britische-Komödie, die sich stellenweise aber doch sehr amerikanisch anfühlt. Das der ganze Film nur auf einer Beerdigung spielt gefällt mir sehr gut, denn Filme, besonders Komödien, sind meist recht gut wenn diese nur an einem Ort angesiedelt sind. Das Drehbuch ist ziemlich knackig geschrieben und bietet viele gelungene Szenen. Einige Kernpunkte der Handlung errät man zwar schnell bevor diese dann eintreffen, aber insgesamt ist der Film immer wieder für eine kleine Überraschung gut. Auch Schauspielerisch weiß "Death at a Funeral" meist zu gefallen, besonders Alan Tudyk hat die Lacher voll auf seiner Seite.
Wäre der Film im Humor britischer gewesen, gewisse Rollen mit bekannteren britischen Schauspielern besetzt gewesen und wären gewisse Gags nicht zu lange ausgewalzt worden, wäre noch mehr drin gewesen. Aber auch so macht der Film viel Spaß und ist eine Sichtung wert.
7/10
#1120
Geschrieben 01. August 2009, 16:02
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Paul Brickman
Darsteller: Tom Cruise
Rebecca De Mornay
Joe Pantoliano
Richard Masur
Bronson Pinchot
Curtis Armstrong
Nicholas Pryor
Inhalt@OFDB
"Risky Business" ist eine typische 80s Komödie. Der Film ist in Deutschland eher unbekannt um Gegensatz zu den USA, daher kannte ich "Risky Business" auch bisher nicht, aber als The Hut die Blu Ray für 8€ angeboten hat, musste ich zugreifen, denn die Story klang recht interessant und Tom Cruise sehe ich eigentlich immer gern.
Der Film ist recht explizit, mehr in Sprache als in nackter Haut, aber es wird sich auch ein wenig entblättert. Trotzdem wird das Prostitutionsgeschäft natürlich Komödiengerecht aufbereitet incl. den netten, super hübschen Nutten und dem doch nicht ganz so bösen Zuhälter, hier Guido genannt. Aber es ist halt eine Komödie und kein Nutten-Drama.
Die Story ist witzig, erinnert stellenweise an "Ferris Bueller's Day Off" und an "The Girl Next Door" und der Film macht 95 Minuten viel Spaß. Legendär natürlich besonders die berühmte Old Time Rock'n'Roll Tanz-Szene von Tom Cruise.
Wer 80s Fan ist muss den Film kennen, wer mit Filmen aus dieser Epoche sowieso nichts anfangen kann sollte auch "Risky Business" fernbleiben.
7/10
#1121
Geschrieben 01. August 2009, 20:54
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Joel Schumacher
Darsteller: Kiefer Sutherland
Julia Roberts
Kevin Bacon
William Baldwin
Oliver Platt
Kimberly Scott
Inhalt@OFDB
Da ich, seit ich vor einigen Jahren mit "24" begonnen habe, irgendwie zum Kiefer Sutherland Fan geworden bin, gucke ich seitdem in unregelmäßigen Abständen seine Filme. Heute war "Flatliners" an der Reihe. Opulent besetzt, ein fähiger Mann hinter der Kamera und ein spannendes Drehbuch sorgen hier für einen richtig spannenden Horror-Thriller mit Nachdenk-Garantie.
Die Charakter werden einfach super verkörpert. Kiefer gibt wieder mal höchst überzeugend den fiesen Psycho, Julia Robert füllt gekonnt die Frauenrolle und Baldwin ist der Loverboy. Bacon fällt nur etwas aus dem Rahmen, aber noch einen Psycho hätte man neben Kiefer einfach nicht gebrauchen können und so musste er der Ruhepol sein, neben Oliver Platt, den ich irgendwie noch nie so wirklich mochte.
Vor allem gefällt mir am Film der ganze grafische Stil. Die Sets sind einfach klasse. Gespenstisch, dunkel, düster, dreckig. Wie kann Schumacher so einen Film wie "Flatliners" machen und dann später Batman so versauen??
Aber auch die Story ist einfach mal was neues. Spannung bis zum Schluss und nur selten Langeweile. Einzig das Ende ist mir dann doch wieder zu Hollywood. Hier wird einfach an der Zielgeraden doch wieder der Schwanz eingezogen.
Für Thrillerfans und Horrorfans genau das richtige und dazu noch erfreulich zeitlos.
8/10
#1122
Geschrieben 02. August 2009, 13:14
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Antoine Fuqua
Darsteller: Chow Yun-Fat
Mira Sorvino
Michael Rooker
Kenneth Tsang
Jürgen Prochnow
Til Schweiger
Danny Trejo
Inhalt@OFDB
Nach der ersten Sichtung von "The Replacement Killers", irgendwann 2000 muss das gewesen sein, war ich eher enttäuscht von dem Film. Aber heute, nach der zweiten Sichtung war ich sogar relativ begeistert. Chow Yun-Fat ballert beidhändig wie in besten John Woo Zeiten, jede Menge blutige Shootouts bei denen auch eine ganze Menge zu Bruch geht und eine Minimalstory, die die famose Action Gott sei dank nicht unnötig behindert.
Einzig die beiden titelgebenden Replacement Killers Till Schweiger und Danny Trejo fand ich schwach. Ich mag Trejo sehr und auch Schweiger sehe ich ganz gerne, aber die Rollen hier waren einfach Käse. Da konnten die beiden wohl selbst nicht viel für, das Drehbuch war hier auch einfach unbrauchbar. Da verweißt der Titel des Films schon auf die beiden und dann kommen da zwei solche Pappköppe bei raus. Blöd.
Aber die Action stimmt einfach und ist wie gesagt reichlich vorhanden. Mit in der Liga der besten Action-Filme der 90er.
8/10
#1123
Geschrieben 02. August 2009, 18:23
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Jay Chandrasekhar
Darsteller: Jay Chandrasekhar
Kevin Heffernan
Steve Lemme
Paul Soter
Erik Stolhanske
Will Forte
Ralf Moeller
Mo'Nique
Eric Christian Olsen
Jürgen Prochnow
Inhalt@OFDB
"Beerfest" hatte mich lange Zeit abgeschreckt. Trailer und Aufmachung sah irgendwie billig aus und vom Humor des Films habe ich rein gar nichts erwartet. Nun hatte ich mich aber spontan doch entschlossen mich auf das "Beerfest" einzulassen und wurde überraschend über 110 Minuten sehr gut unterhalten.
Die Höhepunkte des Films sind die ersten und letzten 30 Minuten, denn dort findest das eigentliche "Beerfest" in einem Keller in München statt. Hier kommt man aus dem Lachen kaum noch raus, vor allem dann wenn Jürgen Prochnow und Ralf Möller loslegen. Als Deutscher ist der Film irgendwie noch witziger als als Amerikaner nehme ich an, weil hier mit Deutschen Wörtern rumgeschmissen wird wie nichts gutes und überhaupt der Deutsche schön veralbert wird im bekannten Amerikanischen Stil. Daher auch unbedingt im O-Ton ansehen, in der Synchro geht viel verloren durch die einheitliche Sprache.
Die ca. 45 Minuten zwischen Anfang und Ende werden eher nebenbei gefüllt. Hier kann sich der Film nicht besonders auszeichnen, dümpelt stellenweise nur vor sich hin.
Es gibt natürlich auch ein paar Fäkal-Gags, also ein paar die einfach unter der Gürtellinie sidn, aber mit Furzen oder Kacken wird man immerhin weitestgehend verschont. Die Stärken des Films liegen aber ganz klar im Kultur-Clash zwischen USA und Deutschland.
Insgesamt ein unterhaltsamer Streifen, mit etwas zu langer Laufzeit, einem eher faden Mittelteil aber einem grandiosen Start und Finish.
7/10
#1124
Geschrieben 02. August 2009, 23:03
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Peter Sollett
Darsteller: Michael Cera
Alexis Dziena
Kat Dennings
Aaron Yoo
Rafi Gavron
Ari Graynor
Cassidy Gard
Inhalt@OFDB
"Nick and Norah's Infinite Playlist" wurde mir als Geheimtipp zugespielt. Es sollte eine Komödie sein, mit Love-Story, alles spielt nur in einer Nacht. Das klang schon direkt nach dem richtigen Film für mich.
Und wirklich, "Nick and Norah's Infinite Playlist" gefiel mir direkt von Beginn an ziemlich gut und dieses Gefühl hielt auch bis zum Ende an. Tolle Atmossphäre, sympatische Schauspieler, schöne Love-Story, nette Gags und die Road-Movie ähnliche Erzählweise. Hier stimmt einfach ziemlich viel und vermischt sich auch zu einem äußerst harmonischen Ganzen. Besonders Kat Dennings als Norah gefiel mir sehr gut. Leider fiel aber ausgerechnet Michael Cera als Nick wieder mal aus der Reihe. Sein Schauspiel war zwar okay, aber wieder mal wie bisher immer, gefiel er mir nicht so gut. Aber darüber kann man noch hinwegsehen, sein Schauspiel reicht um sich irgendwie mit dem Charakter zu identifizieren.
Insgesamt ist "Nick and Norah's Infinite Playlist" ein sehr schöner, stellenweise auch romantischer Film geworden, der fast durchweg gute Laune verbreitet und einfach Spaß macht.
8/10
#1125
Geschrieben 03. August 2009, 20:49
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Jonathan Lynn
Darsteller: Eric Idle
Robbie Coltrane
Camille Coduri
Janet Suzman
Doris Hare
Lila Kaye
Robert Patterson
Inhalt@OFDB
Vor einigen Monaten habe ich diese britische Komödie für 2,97€ bei Amazon mitgenommen, der Preis für den man eigentlich nie was falsch macht. Ich kannte den Film nicht und kam nun dazu ihn mir anzusehen, leider aber bislang nur in der Synchro.
Der Film ist leider weitaus weniger witzig als ich erwartet hatte. Wie viel hier an der Synchro liegt mag ich nicht zu beurteilen, teilweise wird diese aber auch dran Schuld sein.
Doch auch sonst ist der Humor irgendwie nicht so treffsicher und knallig wie man es bei der Besetzung und der Story eigentlich erwarten sollte.
Der Film wird zwar nie ernsthaft langweilig, aber besonders der Charakter der Love-Interest Faith ist stellenweise nervig und nimmt auch mal Tempo aus dem Film. Mal ist sie dann aber auch wieder unglaublich witzig und reißt den Spaß an sich.
Auch Eric Idle wirkt irgendwie nicht so witzig wie noch als er bei Monty Phython war.
Die ganze "Männer als Nonnen"-Aktion hätte irgendwie auch witziger sein können, gerade für einen britischen Film wird hier nur wenig draus gemacht.
Irgendwie wirklich schade. Ich gönne dem Film sicher irgendwann noch die O-Ton Sichtung aber bis dahin nur eine:
6/10
#1126
Geschrieben 05. August 2009, 09:24
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Jeff King
Darsteller: Steven Seagal
Laura Mennell
Dan Payne
Mike Dopud
Holly Eglington
Inhalt@OFDB
Da der aktuelle Seagal Film bei den Kritikern erfreulich gut wegkam, entschied ich mich dazu ihn mir auch mal anzusehen. Seagal meide ich wegen seinen unerträglichen DTV-Movies wo er sich ständig bei allem Doubeln lässt eigentlich seit Jahren, aber "Driven to Kill" kann wirklich mal wieder überzeugen.
Der Film hat eine einfache aber knackige und wirkungsvolle Rache-Story, Seagals Geheimrezept damals Anfang der 90er funktioniert auch heute noch sehr gut. Es gibt feine Ballerszenen, nette Hand to Hand Fights und es sieht so aus, als wird Seagal nur sehr selten noch bei irgendwas gedoubelt. Auch das Stock-Footage hält sich in Grenzen. Wirklich stark ist das gut 20 Minuten lange Finale in einem Krankenhaus, hier gibt es einige nette Action-Szenen zu bestaunen und die Länge der gesamten Sequenz ist für einen Film aus der B-Ware ziemlich gut.
Seagal spielt hier auch wieder mal richtig überzeugend. Klar, aus ihm wird nie ein toller Schauspieler, aber der russische Ex-Killer steht ihm einfach gut und der russischen Akzent hat er auch drauf.
Aber es gibt auch Kritikpunkte. Die Musik in vielen Actionszenen ist seltsame russische Polka. Einfach total unpassend gewählt lässt diese Musik die Action-Szenen weit weniger Intensiv erscheinen als sie eigentlich mit passender Musik gewesen wären.
Der Typ mit dem Seagal quasi zusammenarbeitet(eigentlich macht Seagal die ganze Arbeit) ist der totale Depp und man hätte ihn einfach weglassen sollen. Der Oberschurke war schon recht gut, aber nichts gegen die klasse Typen in Seagals Anfangs-Filmen. Hier einen mit mehr Charisma, und der Filme hätte noch besser werden können.
Aber auch so bekommt man einen sehr kurzweiligen, flotten Action-Film serviert den man sich unbedingt mal ansehen sollte, wenn man der Meinung ist Seagal mache nur noch Mist.
7/10
#1127
Geschrieben 08. August 2009, 12:44
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Dennis Iliadis
Darsteller: Monica Potter
Tony Goldwyn
Sara Paxton
Garret Dillahunt
Martha MacIsaac
Riki Lindhome
Inhalt@OFDB
"The Last House on the Left", ein weiteres Remake eines Horrorfilms von Altmeister Wes Craven. Da ich vor kurzem erst das Original gesehen habe, war ich gespannt wie das Remake die Geschickte angehen wird. Das Original war zwar nicht frei von Fehlern, aber die Atmossphäre und die Stimmung waren phänomenal krank und der ganze Film im positiven Sinne sehr unangenehm zu schauen.
Das Remake ist in weiten Teilen recht standardisiert. Kein verrückter Hillbilly-Soundtrack wie im Original und die heute übliche altbekannte Hochglanzoptik. Storytechnisch ist das Remake zumindest zu Beginn etwas sauberer ausgearbeitet, vorallem die Begegnung der Mädchen mit den Killern ist logischer und der Verzicht der beiden Cops als witzige Sidekicks ist auch ein Pluspunkt.
Der spätere Verlauf allerdings weicht dann doch stärker vom Original ab. Vor allem das die Tochter hier überlebt, stört die weitere Entwicklung der Story erheblich. Der Tod der Tochter rechtfertigt die Taten des Vaters im Original viel mehr, trotz allem sind diese auch dort sadistisch und irgendwo falsch. Aber hier überlebt die Tochter und der Vater ist dazu auch noch viel sadistischer als im Original. Vor allem das völlig misslungene Ende mit der Mikrowelle ist total daneben.
Bis die Handlung im Haus der Eltern beginnt, war das Remake eine sinnvolle und sehr gelungene Aufbereitung des Stoffes für die heutige Zeit, aber dort wird der Bogen klar in Richtung Torture-Porn überspannt. Dazu wird das "Finale" viel zu lang ausgewalzt. Anstatt einer kurzen Gewaltspitze geht es hier, nachdem die Karten auf dem Tisch liegen, noch gute 20-30 Minuten, viel zu lang um noch bei der Stange zu halten wenn man nichts mehr zu erwarten hat als Folter und Qualen.
Ein Remake war sicher keine schlechte Idee aber leider wurde hier die größte Stärke des Originals zur größten Schwäche des Remakes.
6/10
#1128
Geschrieben 09. August 2009, 16:46
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Roel Reiné
Darsteller: Steven Seagal
Lance Henriksen
Blanchard Ryan
Antoni Corone
Paul Calderon
Arthur J. Nascarella
Inhalt@OFDB
Da mit zuletzt Seagals "Driven to Kill" recht gut gefiel, habe ich mir nun noch einen anderen der letzten Seagal Filme angesehen.
"Pistol Whipped" ist ebenfalls ganz ordentliche Action-Unterhaltung. Die Story ist althergebracht, bietet wenig Überraschungen aber ist grundsolide. Allerdings hat der Film immer wieder mit Längen zu Kämpfen, besonders in den ersten 30 Minuten. Die Story kommt nur schwer in Gang und die Action kommt dort noch zu kurz. Aber danach nimmt der Film langsam fahrt auf, es gibt einige kurze Action-Sequenzen, die ordentlich inszeniert sind und nie wirklich billig aussehen. Seagal scheint alles selber zu machen, zumindest sieht es nie nach peinlichen Doubles oder seltsamen Nahaufnahmen aus.
Nach dem Story-Twist gehts dann in Richtung Showdown welcher wirklich sehr opulent ausfällt. Es gibt eine feine Schießerei auf einem Friedhof inklusive Scharfschützen-Support und vielen kaputten Grabsteinen, fein fein.
Einer der Gründe wieso ich "Pistol Whipped" gesehen habe, war Lance Henriksen. Seine Rolle ist aber derart klein, dass es wirklich kaum der Rede wert ist ihn auf dem Cover zu zeigen. Aber natürlich ist sein Name Zugkraft für den Film, mich hat er ja auch angezogen.
Als Seagal-Fan der alten Zeit kann man sich "Pistol Whipped" auf jeden Fall ansehen. Gute Optik, feine Action und Kurzweil sind garantiert. Über die Story-Längen sollte man aber hinwegsehen können. Fast auf "Driven to Kill" Niveau.
6/10
Bearbeitet von C4rter, 09. August 2009, 16:47.
#1129
Geschrieben 10. August 2009, 09:17
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Jonathan Dayton
Valerie Faris
Darsteller: Steve Carell
Toni Collette
Greg Kinnear
Alissa Anderegg
Alan Arkin
Abigail Breslin
Paul Dano
Inhalt@OFDB
Ein weiterer UK-Blu-Ray Blindkauf. Vornehmlich die Bewertung in der IMDB trieben mich dazu den Film mitzunehmen aber auch sonst hatte ich fast nur gutes gehört.
Der Film ist ein lupenreines Road-Movie. Eine zerrüttete Familie fährt von New Mexico nach Kalifornien weil die Tochter dort an einem Schönheitswettbewerb teilnehmen möchte. Die Charaktere die in dem alten VW-Bus gen Westen fahren sind einfach genial und werden auch super von der Schauspielern verkörpert. Besonders Alan Arkin als Koksender und fluchender Opa und Steve Carell als selbstmordgefährdeter Bruder der Mutter gefielen mir richtig gut.
Das Ende der Story ist zwar die meiste Zeit schon in etwa bekannt, aber der Weg dahin ist bei Road-Movies ja immer das eigentlich interessante und dieser wird auch hier gespickt mit tollen Szenen und Dialogen sodass man die Laufzeit fast gar nicht bemerkt.
Der Film macht einfach viel Spaß und erheitert den Zuschauer bombig. Wohl eine der besten Komödien 2006.
8/10
Bearbeitet von C4rter, 10. August 2009, 09:17.
#1130
Geschrieben 11. August 2009, 22:40
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Neele Vollmar
Darsteller: Christian Ulmen
Lino Banfi
Mina Tander
Maren Kroymann
Gundi Ellert
Peter Prager
Inhalt@OFDB
Da ich Christian Ulmen recht gerne sehe, habe ich mir heute den neuen Film mit ihm in der Hauptrolle angesehen.
"Maria, ihm schmeckt's nicht!" ist eine recht witzige Komödie um die Zusammenführung zweier Familien zur Hochzeit. Der Bräutigam kommt aus Deutschland, die Braut ist halb Italienerin. Die Hochzeit soll im Geburtsort des Vaters der Braut stattfinden, nämlich mitten im italienischen Hinterland. Man kann es sich denken: Ärger und Verständigungsprobleme sind vorprogrammiert, wenn deutsche Abgespanntheit und Gründlichkeit auf italienische Leichtigkeit und Temperament trifft. Die Story ist nicht neu, man hat das Grundkonzept schon oft gesehen u.a. z.B. in "My Big Fat Greek Wedding", um ein amerikanisches Beispiel zu nennen.
Die erste Hälfte des Films gestaltet sich erfreulich unterhaltsam, es werden zwar auch recht typische Kultur-Clash Gags aufgefahren, aber das Ganze wirkt trotzdem erfrischend fröhlich und unterhaltsam, immer im freundlichen Rahmen und nie zu Vorurteil belastet. Aber je weiter die Story voranschreitet, desto mehr tritt der erfrischende Humor in den Hintergrund und alsbald stellt sich auch etwas Langeweile ein und Leere ein. Der Film wird nicht schlecht, aber die beschwingte Unterhaltung ist zum Ende hin völlig verflogen und man ist ein wenig erleichtert wenn der Abspann beginnt.
Dies ist ganz klar dem Drehbuch anzulasten, den Schauspielern kann ich hier nichts vorwerfen denn die spielen allesamt einfach super, vorallem Ulmen und Lino Banfi als Ulmens Schwiegervater gefielen mir richtig gut.
Irgendwie schade, denn hier wäre mit pfiffigem Drehbuch einiges mehr drin gewesen denn die Zeichen standen alle gut. So reicht es nur zur schwachen:
7/10
#1131
Geschrieben 14. August 2009, 08:47
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Oskar Roehler
Darsteller: Edgar Selge
Katja Flint
Ralf Richter
Wolfgang Joop
Zora Holt
Sonja Kerskes
Inhalt@Wikipedia
Aufgrund der Schauspieler und des ungewöhnlichen Titels wollte ich diesen Film viele Jahre lang endlich einmal sehen. Jetzt kam ich endlich günstig an eine gebrauchte DVD ran.
Leider bin ich nicht annähernd so begeistert wie ich es mir erhofft hatte. Die Handlung ist grotesk aber der Humor und eine funktionierende Story fehlt. Die Charaktere sind allesamt ziemlich überzeichnet, Wolfgang Joop klingt als würde er jede Zeile irgendwo ablesen und nicht einmal Ralf Richter konnte mich wirklich überzeugen.
Die Story endet irgendwann im nirgendwo, in einem Interview auf der DVD erzählt Hauptdarsteller Edgar Selge was er vom Ende hält und erklärt dazu ein wenig. Trotzallem ist der Film leider schon ein ziemlicher Schuss in den Ofen. Mit viel Wohlwollen:
4/10
#1132
Geschrieben 14. August 2009, 23:41
Erscheinungsjahr: 1999
Regie: William Malone
Darsteller: Geoffrey Rush
Famke Janssen
Taye Diggs
Peter Gallagher
Chris Kattan
Ali Larter
Bridgette Wilson
Max Perlich
Jeffrey Combs
Inhalt@OFDB
Da der Film vor kurzem signifikant im Preis gefallen ist und ich ihn bei einer Sichtung vor vielen Jahren als recht gelungen eingestuft hatte, musste ich nun einfach zuschlagen.
Nach der direkt erfolgten neuen Sichtung leider dann aber etwas Ernüchterung. So klasse wie damals war der irgendwie nicht. Besonders das Ende enttäuscht ungemein und ist einfach komplett schräg und langweilig. Schauspielerisch gibts aber zumindest keine Ausfälle. Jedes der vielen bekannten Gesichter spielt auch recht gelungen.
Dazu ist "House on Haunted Hill" einer der Filme die eine FSK: 18 verdient hätten aber eine FSK: 16 bekamen. Es sind nicht viele Szenen, aber 3,4 sind schon richtig deftig.
Kein allzu besonderer Horror-Film sondern größtenteils lahme Standardkost, schade das mich meine Erinnerung hier trübte.
6/10
#1133
Geschrieben 15. August 2009, 10:46
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Greg Mottola
Darsteller: Kristen Stewart
Ryan Reynolds
Bill Hader
Martin Starr
Kristen Wiig
Margarita Levieva
Jesse Eisenberg
Inhalt@Cinefacts
"Adventureland" ist eine sehr nette, ruhige Coming-of-Age Geschichte. Der Film wird als Komödie vermarktet, aber viele offensichtliche Gags enthält der Film nicht. Es ist wohl mehr eine Tragikomödie mit allgemein lockerer Stimmung. Nette Charaktere, einige witzige Aktionen im Freizeitpark Adventureland, eine schöne Love-Story und ein cooler 80s Soundtrack. Der Film bietet einfach alles um wunderbar zu unterhalten. Ich bemerkte beim Schauen die Laufzeit nicht im geringsten. Der Film geht zwar quasi "um nichts" aber gerade das ist irgendwie auch das Tolle des Films. Er lebt vorallem von seiner gelungene Atmossphäre.
Alle Fans von Filmen wie "Garden State" sollten sich direkt die DVD importieren.
8/10
#1134
Geschrieben 15. August 2009, 16:36
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Jonathan Levine
Darsteller: Ben Kingsley
Famke Janssen
Josh Peck
Olivia Thirlby
Mary-Kate Olsen
Method Man
Jane Adams
Inhalt@OFDB
Nach "Adventureland" mit "The Wackness" direkt noch die nächste sehr gelungene Coming-of-Age Tragikomödie gesehen.
Story, Stil und Charaktere gefielen mir sogar noch ein wenig besser als in "Adventureland". Besonders Ben Kingsley spielt hier mal wieder richtig stark. Insgesamt liegt hier der Fokus auch mehr auf gut ausgearbeiteten Charakteren, welche in "Adventureland" ein wenig kurz kamen.
Der Story-Anteil mit dem Drogenhandel und die ständige Rap-Musik können zwar ein wenig stören, aber andererseits passt es auch irgendwie recht gut zum Film dazu.
Mit dem pessimistischem Ende welches zugleich aber auch herrlich optimistisch daherkommt, spielt sich der Film spätestens am Ende ins Herz des Zuschauers.
Für Genre-Fans eine Pflichtveranstaltung!
9/10
#1135
Geschrieben 16. August 2009, 22:25
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Michael Cimino
Darsteller: Clint Eastwood
Jeff Bridges
Geoffrey Lewis
Catherine Bach
Gary Busey
Jack Dodson
Gene Elman
Inhalt@OFDB
"Thunderbolt and Lightfoot" ist einer der weiteren Clint Eastwood Klassiker den ich nun endlich einmal nachgeholt habe. Hinter dem etwas seltsamen Namen verbirgt sich ein nettes Action-Road-Movie-Heist-Movie mit einem tollen Clint Eastwood und einem unheimlich starken Jeff Bridges. Der Film hat einfach eine tolle, sympathische und witzige Atmossphäre aber auch der Action-Anteil ist sehr ordentlich und macht ebenfalls jede Menge Spaß.
Ob das Ende nun so fies sein muss weiß ich nicht, aber es ist damit ganz im Stil der 70er gehalten, die ja oft so oder so ähnlich endeten und dem Zuschauer so mit einem flauen Bauchgefühl aus dem Film entlassen.
Insgesamt ein sehr empfehlenswerter Film, abwechslungsreich und einfach schwer unterhaltsam.
8/10
#1136
Geschrieben 30. August 2009, 08:39
Originaltitel: Doghouse - Erscheinungsjahr:2009 - Regie: Jake West
Darsteller: Danny Dyer, Stephen Graham, Noel Clarke, Terry Stone, Christina Cole
Der erste Film für mich auf dem diesjährigen Fantasy Film Fest sollte die Zombie-Komödie „Doghouse“ werden. Der Trailer sah recht solide aus und somit fiel die Entscheidung recht leicht.
Sechs britische Männer flüchten übers Wochenende vor ihren Beziehungen und ihr Selbstfindungstrip führt sie in das abgelegene Dörfchen Moodley. Das vermeintliche Paradies abseits aller Zivilisation entpuppt sich jedoch schnell als bestialisches Höllenloch, denn ein von der Armee freigesetzter selektiver Virus hat alle Damen im Ort in garstige Furien verwandelt. Ihre eigenen Männer haben sie bereits geschlachtet und verspeist und so kommt ihnen die Busladung nichts ahnender Freizeit-Casanovas gerade recht. Überrascht von dem unsanften Empfang, verbarrikadieren sich unsere Helden im örtlichen Spielzeugladen und nehmen unter heftiger Gegenwehr den Geschlechterkampf auf…
Die Grundidee klingt noch recht originell, aber irgendwie fehlt dem Film das gewisse Etwas. Soweit ist der Film recht unterhaltsam, hat hier und da gute Einfälle und Gags und auch der Gore-Gehalt stimmt, aber trotzallem stellt sich immer wieder gepflegte Langeweile ein, was bei einer Komödie schon irgendwo fatal ist.
Die Luft ist einfach viel zu früh raus und der Film dreht sich ständig im Kreis. Es wird sich wieder irgendwo verschanzt, wieder werden irgendwie die Zombie-Ladies bekämpft und dann wird auch mal wieder einer der Jungs ein Opfer der Meute. Soweit so gut bzw. soweit so typisch. Da war selbst der ähnliche „Lesbian Vampire Killers“ noch einfallsreicher.
Schade, dass der erste Film des Festivals direkt wohl auch der Tiefpunkt meiner Filmauswahl sein sollte, aber man kennt die Filme ja vorher nicht und wirklich enttäuscht war ich daher auch nicht denn meine Erwartungen waren nicht sehr hoch gesteckt. Es konnte also nur bergauf gehen.
Filmbewertung: 6/10
#1137
Geschrieben 30. August 2009, 08:40
Originaltitel: The Tournament - Erscheinungsjahr:2009 - Regie: Scott Mann
Darsteller: Robert Carlyle, Ving Rhames, Kelly Hu, Scott Adkins, Ian Somerhalder, Liam Cunningham, John Lynch, Craig Conway
Gute Actionfilme im Stil der 80er und frühen 90er sind heutzutage schwer zu finden. Entweder sind es billigste Direct to DVD Titel oder glattpolierte Kino-Mainstream-Vehikel. Daher gingen mir die Augen über als ich den Trailer zu „The Tournament“ das erste Mal sah. Dreckige, blutige Action und viele handgemachte Effekte und Explosionen. Daher fiel die Wahl des zweiten Films leicht.
Regelmäßig alle 7 Jahre treffen sich die besten Profikiller der Welt in einer bestimmten Stadt, um in einem tödlichen Duell den Besten zu bestimmen. Der Grund für diesen Wettbewerb ist aber nicht der Ruhm sondern vor allem das vorzügliche Preisgeld von 10 Millionen Dollar. Nur der Sieger des letzten Duells, Joshua Harlow(Ving Rhames), ist nach dem hinterhältigen Mord an seiner Frau auf der Suche nach den Drahtziehern des Mordes und nimmt nur noch aus Rache am Duell Teil.
Kurz nachdem das Turnier startet bekommt das Teilnehmerfeld nochmal unverhofft Zuwachs. Der Priester Joseph Macavoy (Robert Carlyle) stolpert in die wilde Killer-Ballerei, da sich einer der Teilnehmer den obligatorischen Peilsender herausoperiert und ihn in Macavoys Kaffee wirft. Von nun an wird Macavoy wie ein Killer behandelt und somit auch zum Ziel der anderer Killer. Gemeinsam mit der schönen Killerin Lai Lai Zhen (Kelly Hu) versucht Macavoy das Turnier zu überleben aber Joshua Harlow hat es ausgerechnet auf Lai Lai abgesehen...
Die Story klingt schön trashig und ist entsprechend simpel gestrickt. Dafür ist die Action knallig, witzig, selbstironisch und wahrlich bluttriefend. Es gibt diverse fetzige Schießereien, Verfolgungsjagden, Explosionen und jede Menge coole Sprüche. Das Herz jedes Actionfans macht bei diesem Film Luftsprünge.
Ein wenig aufgesetzt wirkt hingegen der Versuch den Charakteren etwas Tiefe zu verleihen, hier verhaspelt sich der Film meist direkt und tritt unschön auf die Bremse. Andererseits weiß man so die gelungenen Action-Szenen mehr zu würdigen und der Film bekommt auch wirklich etwas „Bodenhaftung“. Die Szenen sind halt einfach nur etwas zu klischeebeladen und vorhersehbar.
Wirklich gelungen sind die Killer an sich. Ving Rhames ist einfach eine richtig coole Sau, Ian Somerhalder, bekannt aus „Lost“, spielt einen vollkommen kranken Texaner mit Zigarre und weißem Mantel, B-Action Anfänger Scott Adkins spielt den typischen B-Movie Russen und auch Robert Carlyle als Unbeteiligter passt super ins Bild. Über die Charaktere kann man sich also wahrlich nicht beschweren, genau die richtigen Klischees zusammengekehrt.
Auch die Action ist, besonders für das beschränkte 12 Millionen Budget, sehr gelungen umgesetzt worden. Manchmal verliert man zwar kurz die Übersicht(evtl. teilweise auch weil wir in der ersten Reihe direkt vor der Leinwand sitzen mussten…) aber insgesamt bekommt man einige tolle Schießereien zu sehen, die man in dieser Art mittlerweile wirklich nur noch auf dem Videomarkt zu sehen bekommt und besonders das Finale mit Bus und Tanklaster ist super geworden. Sehr, sehr schön!
„The Tournament“ wurde ungefähr so wie ich ihn mir vorgestellt habe. Feine, dreckige brutale Action, spaßige abwechslungsreiche Charaktere, einige One-Liner, ein Schuss Humor und eine gute Umsetzung der gelungenen Grundidee, die mich vor allem an Albert Pyuns B-Actioner „Mean Guns“ erinnert hat, der ähnlich gut ist. Action-Fans müssen den Film sehen.
Filmbewertung: 8/10
#1138
Geschrieben 30. August 2009, 08:41
Originaltitel: Moon - Erscheinungsjahr:2009 - Regie: Duncan Jones
Darsteller: Sam Rockwell, Kevin Spacey, Matt Berry, Robin Chalk, Dominique McElligott, Kaya Scodelario
Der letzte Film für den heutigen Tag auf dem „Fantasy Film Fest“ war auch eine ganz klare Entscheidung. Der Trailer zu „Moon“ versprach einen astreinen Sci-Fi Film und verkaufte sich als Mischung aus „2001“ und „Event Horizon“ mit starken Tendenzen zum Mindfuck. Da es im Sci-Fi Genre momentan nicht so rosig aussieht, muss man als Fan so einen Knaller wie „Moon“ auf jeden Fall ansehen.
Sam Bell(Sam Rockwell) steht kurz vor dem Ende seines Vertrages mit Lunar. Er war über 3 Jahre lang ein treuer Mitarbeiter - sein Zuhause wurde der Mond, wo er seine Tage mit dem Abbau von Helium-3 verbrachte. Dieses kostbare Gas ist der Schlüssel zur Umkehr der Energiekrise auf der Erde.
Zur Seite stand ihm bei seinem einsamen Leben auf dem Mond nur der Computer „GERTY„(Kevin Spacey).
Seinen Job führt er mittlerweile nur noch mechanisch aus und verbringt die meiste Zeit mit dem Gedanken an seine bevorstehende Rückkehr zur Erde, seiner Frau, ihrer gemeinsamen Tochter und den Vorruhestand. Aber 2 Wochen vor seiner Abreise vom Mond beginnt Sam Dinge zu sehen, zu hören und ein seltsames Gefühl macht sich in ihm breit. Als auch noch eine Routinekontrolle fürchterlich schief geht, entdeckt er dass Lunar ganz eigene Vorstellungen von seinem Verbleib hat. Und wer ist überhaupt dieser Kerl der draußen im Mondfahrzeug liegt und so aussieht wie Sam…
Der erste Film von Duncan Jones, der das Drehbuch auch selbst geschrieben hat, ist direkt mal ein Treffer mitten ins Schwarze. Hier wird eine Sci-Fi Atmosphäre kreiert die der eines Stanley Kubrick verdammt nahe kommt. Die Einsamkeit des Mondes wird so überzeugend dargestellt, dass einem regelmäßig Schauer über den Rücken laufen. Für die starke Atmosphäre ist vor allem das überragende Schauspiel von Sam Rockwell verantwortlich, der hier eine ganz eindeutig auf ihn zugeschnittene Rolle wahrlich meisterhaft ausfüllt.
Doch ohne den Computer GERTY mit seinem Smiley-Display, das Emotionen durch einfache Smileys unheimlich überzeugend darstellt, wäre der Film nur halb so gut.
Die Story ist auf den ersten Blick eher einfach gehalten, entwickelt sich aber immer mehr zur tiefen Charakterstudie eines Mannes dem ganz übel mitgespielt wurde und der durch einen kleinen Lapsus langsam dahinterkommt, das sein ganzes Leben schon vor langer Zeit in Scherben zerfallen ist und nur noch ein Phantom ist. Auf den erwarteten Mindfuck wartet man allerdings vergeblich, die Auflösung der Situation erfolgt nebenbei und zeigt eindeutig auf das der Film um viel mehr geht als die Erklärung der Ereignisse in der Raumstation. Mehr Informationen über die Handlung würden die Sichtung aber doch arg versauen.
Perfekt untermalt wird der Film vom hervorragen Soundtrack von Clint Mansell, der hier einige wirklich tolle Stücke komponiert hat die man genau so in einem Sci-Fi Film hören will.
„Moon“ lief größtenteils komplett anders ab als ich es erwartet hatte, glänzt dabei durch eine unglaublich gemächliche, fast schon langweilige Inszenierung aber wirkt dadurch erst so richtig. „2001“ Fans und Freunde des tiefgründigen Sci-Fi müssen den Film unbedingt sehen, für Fans des Eingangs ebenfalls erwähnten „Event Horizon“ aber wohl nur bedingt zu empfehlen. Weitab vom Mainstream schleicht sich Duncan Jones durch ein beachtliches Erstlingswerk, gerne mehr davon!
Filmbewertung: 8/10
#1139
Geschrieben 31. August 2009, 12:02
Originaltitel: I sell the Dead - Erscheinungsjahr:2007 - Regie: Glenn McQuaid
Darsteller: Dominic Monaghan, Ron Perlman, Larry Fessenden, Angus Scrimm, John Speredakos, Eileen Colgan, Brenda Cooney
Der vierte Film für mich auf dem Fantasy Film Fest sollte die Horror-Komödie „I sell the Dead“ sein. Vor allem der viel versprechende Cast hatte es mir angetan aber auch der Trailer an sich wirkte recht unterhaltsam.
Wir befinden uns im Irland des 18. Jahrhunderts: Arthur Blake(Dominic Monaghan) ist am Ende. Augenblicklich sitzt er im Gefängnis und wird seinem Kompagnon bald folgen – und zwar auf die Guillotine. Vorher aber legt er noch die Beichte ab und schildert dem seltsamen Pater Francis Duffy(Ron Perlman) wie es dazu kam, dass er Leichenräuber wurde und vor allem was er während seiner Arbeit so alles ausgebuddelt hat. Er plaudert über seinen finsteren Auftraggeber Dr. Vernon Quint(Angus Scrimm), den blutigen Konkurrenzkampf mit der rivalisierenden Murphy-Gang und wie sich manch ausgegrabene Leiche als gar nicht so tot bzw. gar nicht mehr so menschlich erwies.
Während der ersten halben Stunde war ich stellenweise entsetzt und sogar drauf und dran wegzunicken. Der Film lief zunächst einfach gar nicht an, trat unheimlich lange auf der Stelle und war recht langweilig.
Ab dem Zeitpunkt wo dann die wirklich interessanten Leichen ausgebuddelt werden und die Charaktere abgefahrener werden, wird der Film aber auch schlagartig besser und unterhaltsamer. Zwar passen Zombies, Vampire oder gar Aliens zunächst so gar nicht in die Geschichte rein, aber witzig ist es allemal. Besonders die Zombies haben viele Lacher auf ihrer Seite.
Das größte Problem des Films ist aber der fehlende rote Faden. Blake erzählt dem Priester einfach verschiedene Episoden aus seinem Leben, die zwar auch grob miteinander verbunden sind, aber eben doch eigentlich nur inhaltsleere Stories sind. Irgendwo ist es auch klar, dass der Priester am Ende mehr mit Blake zu tun hat, als nur seine Beichte abzunehmen, aber viel reißt das dann auch nicht mehr raus.
Schauspielerisch kann man sich hingegen nicht beklagen, Perlman und Monaghan agieren gewohnt souverän und können überzeugen, ebenso Larry Fessenden als Grabräuber Kollege von Monaghan. Auch der Rest des Casts weiß zu gefallen und agiert herrlich schräg.
Doch leider fehlt dem Film einfach das gewisse Etwas. Schauplatz der Story und die Handlung an sich, ist zwar schon recht neuartig, aber man vermisst einfach eine schöne, durchgehende Story sowie ein überzeugendes Ende. Schade, aber hier wäre einfach mehr drin gewesen. Schwache:
Filmbewertung: 7/10
#1140
Geschrieben 31. August 2009, 12:02
Originaltitel: Wasting Away - Erscheinungsjahr:2007 - Regie: Matthew Kohnen
Darsteller: Matthew Davis, Richard Riehle, Tracey Walter, Colby French, Betsy Beutler, Joel McCrary
Der letzte Film für mich auf dem Fantasy Film Fest war die Zombie-Komödie „Wasting Away“. Der Trailer sah witzig aus und ein Film aus der Sicht von Zombies musste einfach angeguckt werden, allein um die gute Idee zu loben.
Als ein militärisches Experiment gewaltig schief geht muss die Substanz die einen einfachen Soldaten in einem blutrünstigen Zombie verwandelt hat vernichtet werden. Doch der Abtransport geht daneben und der grellgrüne Giftmüll gerät versehentlich in die Eismaschine eines Diners. Nichtsahnend Eis schleckend verwandeln sich die Angestellten Cindy, Vanessa, Mike und Tim in zünftige Zombies. Blöd nur, dass sie es selbst gar nicht mitkriegen. Im Gegensatz zu ihnen scheint nämlich nun der Rest der Welt – also die Lebenden – total überdreht und in eine Art Schneller-Vorlauf-Modus verfallen zu sein. Doch die vier sind nicht lange ratlos, denn da kreuzt als rettender Engel ein Armeeangehöriger mit Lederjacke und Motorrad-Lenkstange in der Brust auf und klärt die vier über ihre neu erworbenen Supertalente auf. Und so nimmt die wohl skurrilste aller Nächte der lebenden Toten ihren Lauf…
Die große Stärke des Films sind die 2 verschiedenen Sichten auf die Welt. Die Welt der Lebenden ist in Schwarz/Weiß gehalten. In dieser sehen die 5 Hauptdarsteller einfach aus wie eklige verfaulte Zombies. In der Welt der Zombies ist alles in quietsch buntem Technicolor. Die 5 Freunde sehen hier aus wie ganz normale Menschen(so sehen sie sich selber auch), alle richtigen Menschen bewegen sich aber viel schneller und reden auch ganz schnell.
Durch diese Perspektivenwechsel kommen die witzigsten Szenen zu Stande. Wenn man sieht wie die 5 in Farbe ganz normal eine Straße herunterlaufen und in Schwar/Weiß als Zombies elendig langsam herum schlurfen lacht man sich schon das erste Mal weg. Aber auch Szenen wo sich 2 der Freunde in Farbe ganz normal küssen und als Zombies auf ekligste abschlabbern sind zum Schreien komisch.
Aber leider ist die größte Stärke des Films irgendwie auch seine größte Schwäche. Abseits dieser Gags hat der Film nämlich fast gar nichts zu bieten. Die Story ist natürlich purer Trash und hier hat man auch nichts erwartet, aber es gibt immer wieder stellen wo man auf die Uhr schielt. Es passiert zwar immerhin noch mehr als in „Doghouse“, aber irgendwann sind die Gags einfach aufgebraucht. Es gibt zwar auch eine Handvoll Lacher die ohne die Ansichten auskommen(Taco mit Hirnmasse zubereiten, Abgetrennte Hand die weiterhin dem Besitzer gehorcht) aber die meisten Witze bewegen sich nur auf der Schmunzel-Ebene.
Auf der anderen Seite wird dann in manchen Szenen auch noch unnötigerweise auf den Schwarz/Weiß Modus verzichtet. Viele Szenen die nur in Farbe gezeigt werden, hätten in Schwarz/Weiß definitiv nochmal für Lacher gesorgt. An erster Stelle wohl vor allem das Bowling, bei dem die Zombie-Sicht sträflich vernachlässigt wurde.
Man sieht dem Film sein beschränktes Budget in den meisten Szenen an und so schwingt immer ein Independent-Style mit. Manche stehen drauf, andere nicht. Ich fand es manchmal schon etwas störend, andererseits wirkt der Film stellenweise aber so wie ein guter alter Film von der Kult-Trash-Schmiede Troma.
Dies trifft auch auf die schauspielerischen Leistungen zu. Die Darsteller verhalten sich meist eher amateurhaft und man nimmt ihnen nicht alles zu 100% ab. Aber es reicht um den Film größtenteils noch glaubhaft rüberzubringen.
Insgesamt ist „Wasting Away“ für mich nicht der große Zombie-Wurf geworden wie damals z.B. „Fido“. Dafür gefällt mir der Inszenierungsstil einfach nicht gut genug und dafür gibt es bei der Story und im Finale einfach zu viele Durchhänger. Für Trash-Fans und Zombie-Fans aus dem Direct-To-DVD Bereich ist der Film aber definitiv eine Empfehlung Wert. Gute:
Filmbewertung: 6/10
Bearbeitet von C4rter, 31. August 2009, 12:04.
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