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There is no point in having sharp images when you've fuzzy ideas. - Filmforen.de - Seite 3

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There is no point in having sharp images when you've fuzzy ideas.


84 Antworten in diesem Thema

#61 Prof K

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Geschrieben 11. Juli 2006, 18:04

Faust - Eine Deutsche Volkssage (-)
F.W. Murnau

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Murnau's letzter deutscher Film dürfte wohl bis zum heutigen Tage einer der bildgewaltigsten "Blockbuster"
der Filmgeschichte sein. Mit einem ungeheuren Tempo bricht hier eine richtiggehende Flut an emotions- und
effektgeladenen, andererseits aber auch kongenial konzeptuierter Bilder über den Zuschauer herrein, wie sie
zumindest ich in einem Stummfilm noch nicht erlebt habe. Die Effekte lassen eigentlich so gut wie jeden neueren
Kassenschlager ohne weiteres "alt aussehen", das Tempo steht einem Film wie Peter Jackson's King Kong
Remake in nichts nach und die Bilder sind wie der Affe aus dem eben angesprochenen Film, einfach Gigantisch.

Aber damit nicht genug, darüber, dass so gut wie jedes Frame aus Faust, auf rein technischer Ebene perfekt
gestaltet ist besteht wohl ohnehin kein Zweifel, die wahre Magie versteckt sich aber darin, das jedes Bild
einzeln selbst zur Erzählung beiträgt, durch ein geschicktes anordenen und interagieren verschiedener
Ebenen im Bild wird den Charakteren und der Geschichte eben jene Tiefe verliehen die in den meisten Effekt-
filmen der letzten Jahre schlichtweg vergessen wurde und höchstens irgendwo mal als halbgarer Sprach-
fetzten unbedeutend und beachtungslos zum besten gegeben wurde. Dies macht diesen, wie auch die
meisten anderen Filme die ich von Murnau kenne zu einem ganz besonderen Erlebniss das auch damals
eigentlich kein anderer Regisseur erschaffen konnte.

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"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard

#62 Prof K

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Geschrieben 12. Juli 2006, 18:05

Pickpocket (-)
Robert Bresson

Eingefügtes Bild

Die Gefühle eines Taschendiebs, die stetige Furcht davor erwischt zu werden, der kunstvolle Trick des
Ausraubens an sich, die gesellschaftliche Isolation durch die sich selbst zugesprochenen Schuldgefühle
sowie die Glücksgefühle beim erfolgreichen Beutezug, dies alles weis Bresson meistervoll durch seine
ganz eigene Filmsprache zu erzählen. Die Inszenierung ist vollkommen fokusiert auf den einen Punkt -
dem Zuschauer das nicht sichtbare zumindest spüren zu lassen - dazu wendet Bresson mehere kleine
Tricks an die in ihrer Summierung wahre Wunder bewirken. Bei Szenen in denen die Unsicherheit des
Protagonisten zum Vorschein kommen soll wird zum Beispiel der Schnitt plötzlich leicht unsicher, weicht
zumindest deutlich von sogenannten Standarts ab und lässt keine klare Linie erkennen, bei den sicheren
Beutezügen in Begleitung des Meisterdiebs hingegen ist der Schnitt plötzlich unglaublich präzise, perfekt
getimet und virtuos.

Dann natürlich die Darsteller welche jegliche Gefühlsregung vermeiden um nicht durch menschliche
Dinge von der Sache abzulenken welche der Film in Begriff ist darzustellen, desweiteren vermeidet es
die Bildkadrierung sehr oft Gesichter zu zeigen, Close-Up's gibt es, ausgenommen in der Endsequenz,
gar überhaupt nicht, dafür sieht man haufenweise Mäntel, Jackets, Schuhe, Hose und vorallem natürlich
Taschen in Nahaufnahme, jenes eben auf was der Dieb achtet, ein grauer, gesichtsloser Pulk aus dem es
gillt im richtigen moment ein unbekanntes Objekt zu bestehlen, jemanden den man kennt beraubt man
schließlich nur äußerst ungerne. Dieses entsagen jeglicher menschlicher Gefühle benutzt Bresson
schließlich in der letzten Szene um durch ein unerwartetes zulassen, untermalt von vorher sehr spärlich
verwendeter Musik, diese für einen Moment lang auf einen sehr viel höheren Level des "miterlebens"
stellen zu können als dies für gewöhnlich in einem Film, der sich von einer Gefühlsregung zur nächsten
hangelt, möglich ist. Ein sperriger aber lohnender Film.

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"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard

#63 Prof K

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Geschrieben 23. Juli 2006, 19:09

Medea (-)
Pier Paolo Pasolini

Eingefügtes Bild

Hier hatte ich fälschlicherweise mit Erzählkino gerechnet, erstens wegen der Inhaltsangabe sowie der Vorlage,
aber auch auf Grund der Einführung welche Pasolini für Medea wählte, diese markiert aber sogleich mehr oder
weniger die einzige Stelle in diesem Werk welche "erzählt". Dannach kommen einhundert Minuten lang Bilder,
faszinierende Bilder, die eine Reihe von Auswirkungen auf den Ausgangspunkt aufzeigen, untermalt von, wie
man es von Pasolini gewohnt ist, wunderbarst ausgewählter, klassischer Musikstücke sowie einiger für den Film
eingespielte, an afrikanische Weltmusik erinnernde Klänge. Durch die etwas schlampig wirkende Kameraarbeit
(teils schlecht fokusiert, stark ruckelnde Schulterkamera, stellenweise sehr grobkörnig und ohne Kunstlicht) gelang
Pasolini zudem eine fast dokumentarfilmartige Atmospähre die dem Gezeigten oft erst den letzten Schliff gibt
und bedeutend an unterschwelliger Wirkung gewinnen lässt. Dies alles mag zuerst verunsichern, vorallen wenn
man zudem mit einer derartigen Erwartungshaltung an den Film geht wie ich es tat. Mit jeder Sekunden jedoch,
die vergeht, nachdem der Film bereits aus ist und jedem Gedanken denn man an ihn "verschwendet", bemerkt
man erst wie tief er einen beeindruckt hat. Eine Wertung im klassischen Sinne halte ich jedoch bisher für nicht
möglich.
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"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard

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Geschrieben 23. Juli 2006, 19:21

Wait Until Dark (Warte, Bis Es Dunkel Ist)
Terence Young

Eingefügtes Bild

Teils sehr spannendes Kammerspiel dem es leider an entscheidender Stelle an Substanz und Raffiness
fehlt und so einige sehr gute Ideen an einen schlussendlich kaum überdurchschnittlich guten, aber
immerhin unterhaltsamen Film "verschwendet".

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#65 Prof K

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Geschrieben 26. Juli 2006, 14:17

Little Caesar (Der Kleine Cäsar)
Marvyn LeRoy

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Der Inhalt mag 1930 wegweisend und aufsehenerrgend gewesen sein, allerdings war dieser Film auch sicherlich
schon im Jahr darauf vollkommen veraltet, die Inszenierung pendelt teils noch zum Stummfilm und holt sich
Zwischentitel zur Hilfe, alles wirkt starr, unschlüssig bis dilettanisch inszeniert, aus heutiger Sicht eine einzige
Katastrophe und wäre nicht der Filmhistorische belang, so wäre Little Caesar inzwischen warscheinlich längst
vergessen und begraben unter einer extrem dicken Staubschicht.

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#66 Prof K

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Geschrieben 26. Juli 2006, 14:40

The Night Of The Hunter (Die Nacht Des Jägers)
Charles Laughton

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Bereits zum dritten mal gesehen und mit jeder weiteren Sichtung weißt der Film deutlich mehr Schwächen
auf, daher dürfte diese auf absehbare Zeit auch die letzte gewesen sein. Sehr gravierend merkt man dem
Film an, dass er von jemanden Inszeniert wurde der eigentlich kein Regisseur war, oder um es mit den
etwas gravierenderen Worten Alfred Hitchcock's zu sagen "von Film hat der Mann eigentlich keine Ahnung".
So zeichnet sich in den knapp neunzig Minuten oft keine klare Linie ab, auf was der Film eigentlich hinauswill,
ob es in diesem Thriller darüberhinaus überhaupt fünf spannende Minuten zu bewundern gibt, dessen binn ich
mir auch nicht ganz im klaren, eher aber nicht. Die Charakterentwicklung ist erbärmlich, was anhand der auch
nicht besseren Einführung ein komplettes Desinteresse den Figuren gegenüber zur Folge hat. Was also bleibt
sind viele wunderbare Ideen und Konzepte wie die Bibelanspielungen, das Ambivalente spiel Robert Mitchums,
die Annäherungen an das klassische Märchen mit den dazugehörigen Übernatürlichen, traumartigen Gescheh-
nissen und gewiss einige wunderbare Bilder die auch noch nach einiger Zeit im Gedächtniss bleiben und wohl
den einzigen Grund bilden, der diesen Film auf eine gewisse Weise sehenswert und auch anziehend wirken
lässt.

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#67 Prof K

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Geschrieben 28. Juli 2006, 17:43

Flightplan (-)
Robert Schwentke

Eingefügtes Bild

Sehr unorigineller Zusammenwurft allermöglichen Hitchcockszenerien, allen voran natürlich The Lady Vanishes
der die Grundidee zu Schwentkes stupide auf Effekthascherei zielenden Film lieferte und aus dem auch der
Indiz für die Anwesenheit des Kindes (bei Hitchcock der alten Dame) eins zu eins übernommen wurde. Alles
was in dem Drehbuch hingegen neu dazugekommen ist wirkt zumeist lächerlich, unglaubwürdig und auf bloße
Schauwerte hinarbeitend. Das der Film zuteilen somit auch ganz ordentlich die Spannung halten kann ist klar,
alles andere wäre eine totale Katastrophe gewesen, so bleibt Flightplan zwar dumm und dreist kann aber
zumindest ein einmaliges Sehen durch seinen Unterhaltungswert rechtfertigen.

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#68 Prof K

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Geschrieben 30. Juli 2006, 17:46

The Omega Man (Der Omega Mann)
Boris Sagal

Eingefügtes Bild

Ideenlos, stillos, belanglos, teils sogar lustlos wirkte dieser Film auf mich, auf den ich zugegebenermaßen
sogar ein wenig gespannt war, da mir die Ausgangssituation sehr gefällt, was Boris Sagal jedoch daraus
macht trotzt fast jeglicher Umschreibung. Der ganze Film enthält nicht eine Szene die eine Inszenatorische
Routine, eine durchgezogenen Vorgehensweise oder nur ein schlüssiges Konzept aufzeigen kann. Diese
Mutantendinger sind maskenbildnerisch kaum einfallsloser zu gestalten und dieses ganze Sektengeschwafel
kaum auszuhalten, der weibliche Hauptcharakter der eigentlich überflüssig war wird dann noch als billiger
Blaxploitationverschnitt gezeichnet, somit bleiben die einzig interessanten Sequenzen die, in denen Charlton
Heston alleine auf der Leinwand durch das einsame Los Angeles fahren darf, wovon der Film, sinnfreierweise
natürlich kaum welche zu bieten hat.

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Geschrieben 30. Juli 2006, 18:12

The Trouble With Harry (Immer Ärger Mit Harry)
Alfred Hitchcock

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Hitchcock's Aussage, seine Filme seien ein Stück Kuchen passt wohl zu keinem seiner Werke so gut wie zu
The Trouble With Harry dessen Ausgangssituation eine grässliche zu sein scheint, ein Mord an einem armen
Mann von dem wir im gesamten Film über kaum etwas näheres erfahren werden. Gleich drei Personen fühlen
sich im Verlauf des Films mehr oder weniger dafür verantwortlich das besagter Harry vorzeitig das Geistliche
segnen musste und auf Grund von einiger gänzlich unlogischer Gedankengängen bei den Beteiligten folgt ein
wahres drunter und drüber für den leblosen Körper, wobei damit natürlich unter beziehungsweiße über der
Erde gemeint ist. Und anstatt diesen drei Personen samt ihres sicher unschuldigen Helferlings etwas schlimmes
zustoßen würde oder jemand einer Strafe allzusehr gefahr lief wird sich das Leben aller durch den Toten zum
guten Wenden. Kurz vor Ende gibt es sogar noch Geschenke für das halbe Dorf und am Ende sind zwei neue
Ehepaare gefunden, ein junger Künstler mehr als nur glücklich und selbst die subversiven Schuldgefühle die
allen Beteiligten den Film über auf's Gemüt schlugen verschwinden durch die unerwartete Auflösung wie von
selbst, dass einzige Negativ scheint da fast zu sein, dass der Obdachlose der sich Harry's Schuhe stibitzt
diese vom Sheriff abgenommen bekommt, armer Kerl...

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#70 Prof K

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Geschrieben 11. August 2006, 17:39

Durch den Serverausfall bedingt, kurzgeratene Nachträge:

A History Of Violence (David Cronenberg)

Die ansich garnicht schlechte Idee, die dem Film zu Grunde liegt, wird leider schon durch die eigene
Comicbuch-Herkunft demontiert da die Charaktere einfach keinerlei sinnvolle, weiter ausgeführte
Beweggründe haben sondern schlicht nach dem Prinziep "ist halt so" handeln. Spannend ist A
History Of Violence
wenn ich mich noch recht erinnere ziemlich genau zwischen der vierzigsten
und sechzigsten Minute, der Rest zieht sich nicht, plätschert aber relativ wenig Interesse weckend
vorbei, lediglich die letzte Szene kann als wunderschönes, tiefgründiges Schlussbild wirklich über-
zeugen. [4]


The New World (Terrence Malick)

In der ersten Hälfte ein schlichtweg überwältigendes Bewegungsgemälde mit poesievoller Erzähl-
struktur. In der zweiten Hälfte wendet sich der Film mehr dem eigentlichen Geschichtenerzählen
zu und verliert damit etwas von seiner reinen, filmischen Größe. Die toll eingefangene Atmosphäre
der "Neuen Welt" sowie die über den Offkommentar geflüsterten Gedankengänge bewahren The
New World
aber auch in den schlechteren Szenen vor der Mittelmäßigkeit. [8]


Dog Day Afternoon (Sidney Lumet)

Reiner Dialogfilm mit umwerfenden Darstellerleistungen aber leider recht mauer Geschichte. [5]


The Circus (Charles Chaplin)

Chaplin's kurzweiligster Film, perfekt ausgearbeitete Slapsticknummern, eine gute, menschliche und
universelle Geschichte, verfilmt in krafvollen, ausdrucksstarken Bildern. [8]
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Geschrieben 24. August 2006, 20:54

The Barbarian And The Geisha (Der Barbar Und Die Geisha)
John Huston

Eingefügtes Bild

Sehr solider Abenteuerfilm mit etwas kitschig und klischeehaft geratener Liebesgeschichte, von John Huston
optisch ansprechend in Szene gesetzt. Erzählerisch krankt der Film leider ein wenig an dem vollkommen sinn-
entleertem Offkommentar aus sich der Geisha. John Wayne ist als amerikanischer Diplomat auch nicht gerade
fabelhaft besetzt, erledigt seine Aufgabe aber zumindest mit gewohnter Routine zu einer zufriedenstellenden
Leistung. Die zwei Geschichten sind sehr simpel gehalten und der Film steuert mehr oder weniger geradelinig
und schnell auf das Ende zu, so das bei der Erstsichtung Desinteresse eher unwarscheinlich ist. Kurz und knapp
ein netter Unterhaltungsfilm nicht mehr, aber zumindest nicht weniger.

4,5
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Geschrieben 25. August 2006, 12:12

The Street With No Name (Strasse Ohne Namen)
William Keighley

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Erwähnenswert an The Street With No Name ist eigentlich nur die für die damalige Zeit eher unkonventionelle
Erzählstruktur, die einige semidokumentarische Versatzstücke mit einstreut, sowie die vergleichsweise un-
geschohnte und dadurch wirksame Gewaltdarstellung. Ansonsten bleibt unterm Strich nur eine weitgehend
uninteressante Krimigeschichte stehen welche zudem aus heutiger Sicht unzulänglich in Szene gesetzt wurde
und dadurch jeglichen Unterhaltungswert von vornherein eliminiert.

2,5
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Geschrieben 28. August 2006, 19:20

Joyride (-)
John Dahl

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Nach den unglaublich mießen vor Dümmlichkeiten nur so strozenden ersten zwanzig Minuten wollte ich
diesen, als ersten Film seit langen, bereits vorzeitig beenden. Nach dieser Einführung die ich mehr oder
weniger aus Alternativmangel (einzige ungesehene Dvd im Haus) über mich ergehen ließ wird der Film
jedoch von Minute zu Minute besser, einen wirklich als gut zu klassifizierenden Status erreicht Joyride
zwar nicht wirklich, doch kann man ihn als zu teilen durchaus nett gemachten Horrorthriller einstufen.

Die Grundkonzeption übernimmt John Dahl dabei klar von Spielbergs erstem Achtungserfolg Duell und
baut darum ein für die heutige Zeit klassisches Gebilde aus Teeniekomödie- und Romanze (zumindest
Ansatzweise) und eben Horrorthriller, der hier vom Mittel bis zum Endteil auch klar den höchsten Stellen-
wert in der Handlug zugerechnet bekommt. Und darin funktioniert der Film dann auch phasenweise ganz
gut, bietet sogar die ein oder andere intelligent erzählte Passage, die man ihm Angesichts der unheimlich
blöden Ausgangssituation keinesfalls zugetraut hätte.

Die Figurenkonstellation, um die zwei unterschiedlichen Brüder und der von beiden umworbenen Schul-
freundin, bleibt jedoch die ganze Laufzeit über in einem sehr unbefriedigenden Status, welcher über das
verstreuen einzelner Klischees und Handlungsmotivationen nicht hinauskommt, zurück. Unterm Strich
bleibt jedoch ein passabler Unterhaltungsfilm stehen, der auch durch das Ausgrenzen moderner Kom-
munikationsmittel (habe dies bereits mehrmals als dem Film negativ angerechneten Punkt in anderen
Kommentaren gelesen) eine gewisse Atmosphäre des "Ausgesetztseins" nicht verliert, wie dies in den
meisten Modernen Horrorfilmen regelmäßig passiert.

4,5
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Geschrieben 29. August 2006, 18:21

Chelovek S Kino-apparatom (Der Mann Mit Der Kamera)
Dziga Vertov

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Das ABC der Filmsprache
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Geschrieben 03. September 2006, 17:43

Days Of Heaven (In Der Glut Des Südens)
Terrence Malick

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Ein wunderschönes Bewegungsgemälde ist der zweite Film von Terrence Malick zweifellos, ebenso ein mit
spürbarer Detailverliebtheit und großem künstlerischen Ehrgeiz erarbeiteteter , einer mit vielen guten Ideen
und auch einigen vortrefflich umgesetzten. Leider erreicht Days Of Heaven aber niemals die Erfahrungs-
stufe in der man sich in den Bildern zu verlieren beginnt, die Emotionen auf den Zuschauer übergreifen und
am eigenen Leib spüren lässt, wie es erst neulich bei Malick's neuen Film The New World bei mir der Fall
war. Worin sich dies begründet ist relativ schwer zu erfassen, da die beiden Filme strukturell, wie eigentlich
alle vier Filme Malick's, garnicht weit ausseinander liegen. Oberflächlich betrachtet würde ich sagen dass mir
hier vorallen Dingen der Offkommentar nicht gefallen hat, was seine Begründung vorrangig phonetisch be-
gründet sieht, war doch dieses anmutig erscheinende, dem Zuschauer ins Ohr Flüstern bei The New World
auch mit ein Highlight des Films, so bekommt man es hier wie auch schon bei vorrangegangen Badlands
mit einem leb- und lieblos klingenden, sich in südstaatlichen Dialekt fast schon zur Farce degradierenden
Gefasel zu tun das darüberhinaus zumindest in diesem Film von der geistig ungeeignetsten Figur vorge-
tragen wird, denn was interessieren mich in einer von Eifersucht, Gier und Liebe geprägten Erzählung die
Philosophien eines jungen Mädchens, welches für keine der wichtigen Handlungs- und Emotionsebenen des
Films relevant in Erscheinung tritt?

6,5
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Geschrieben 10. September 2006, 17:11

Batman Begins (-)
Christopher Nolan

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Der neue Batman also, deutlich düsterer, eine Spur menschlicher angelegt und mit viel "Pseudotiefgang"
gesegnet präsentiert sich Christian Bale als Flattermann in Nolan's ersten Blockbuster. Dabei werden sowohl
einige gute Ideen an den Vorschein gelegt wie leider auch in die für Hollywood derzeit gängigen Fettnäpfchen
getreten. Auf der Habenseite steht klar Christian Bale der sich psychisch wie physisch in jede seiner Rollen
hineinzuversetzen scheint und auch als emotional angeschlagener Superheld einen durchweg guten Eindruck
hinterlässt. Desweiteren ist der Ansatz die Batmanfigur deutlich menschlicher als in den bisherigen Film-
fassungen darzustellen ganz nett, wird aber noch in der zweiten Hälfte wieder weitgehend negiert um den
halsbrecherischen Actionsequenzen nicht dadurch im Wege zu stehen. Die Geschichte mit der zweiklassen-
gesellschaft ist natürlich klarer Metropolisverweiß, genau wie die Schwebebahn die über Gotham ihre Kreise
zieht und auch die momentane Terrorangst wird von den Drehbuchautoren etwas unfein für Ihre Zwecke aus-
genutzt. Am schlimmsten viel mir aber die Besetzung von Liam Neeson als Mentor und späterer Gegenpart
von Batman auf, beide Rollen werden von ihm nur ungenügend und facettenlos dargeboten. Auch Katie
Holmes als Anwältin bringt sowol durch ihr mäßiges Schauspiel als auch durch die mit Ihr verbundene Liebes-
geschichte einige wunde Punkte in den Film mit ein. Ansonsten bietet Batman Begins gute zwei Stunden
ordentlicher Unterhaltung mit viel Augenwischerrei natürlich, aber dass ist man von Hollywood ja gewohnt,
die Actionszenen mögen vielleich auch nicht ganz optimal Montiert sein aber auch dies verwundert inzwischen
nicht mehr wirklich, dafür kann man sich an ein paar gelungenen Experimenten wie der "Panikkamera"
erfreuen.

5,5
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Geschrieben 15. September 2006, 20:31

Miami Vice (-)
Michael Mann

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Ein sehr gewagter Film von Michael Mann, vielleicht sogar ein wenig dreißt, wenn man die durch den Titel
für viele Leute vorgegebene Erwartungshaltung mitbedenkt. Mit der Serie gleichen Namens hat Miami Vice
nämlich bei Leibe nicht viel zu tun. Das fängt schon ganz vorne an, wo neunzig Prozent, wenn nicht mehr,
der aktuellen Hollywood Großproduktionen sich einen langen Vorspann zur Einführung in den Film leisten
um das Publikum auf diesen einzustimmen und vorzubereiten, geht dieser hier einfach so los. Quasi mitten
drinn ist man schon zu Beginn und derartige Experimente mit Filmdramaturgie kann man dann den ganzen
Film hindurch verfolgen. Die Charaktere werden nicht standartgemäß Eingeführt, der Film hat keinen klar
erkennbaren Höhepunkt, keine Ruhepunkte, keine Zwischenszenen die die doch relativ weit auseinder
liegenden Handlungspunkte miteinander verbinden um den Zuschauer einen leichten Überblick zu ver-
schaffen und so weiter und so fort. Statt also auf ein episch dramaturgisches Gerüst zu bauen wird hier
vielmehr eine klare, neue Filmsprache entworfen die gänzlich anders funktioniert als Theater, nicht durch
bewegende Charaktere oder eine ungemein ausgeklügelte Geschichte will Mann hier begeistern sondern
schlicht durch Bilder, Musik, Montage und der Unberechenbarkeit seiner Handlung. Wer diesen Film also
sieht und dabei ständig nach Erklärungen oder im Untebewusstsein fest verankerte narrative Grundgerüste
sucht wird wohl die 130 Minuten die der Film andauert mit dem Kopf gegen die Wand rennen, wer sich
aber auf eine pure filmische Achterbahnfahrt einlässt wird sicherlich seinen Spass haben mit diesem un-
gewöhnlichsten aller Big Budget Actionfilme.

8,0
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Geschrieben 08. Dezember 2006, 12:41

Saw II
Darren Lynn Bousman


Überaus dämliche Fortsetzung welche schlicht die Themen von Teil eins wiederverwertet und in etwas abgeänderter Reihenfolge präsentiert. Dabei aber vergisst, dass es gerade die Reihenfolge, die Struktur der Ereignisse war, welche den ersten Teil von Saw zu einem wenn auch nicht komplett überzeugenden aber immrhin spannenden und unterhaltsamen Horrorthriller werden ließ. In dieser Fortsetzung hingegen fehlt jegliches Gespür für eine dramaturgische Entwicklung, die Szenen wirken alle für sich allein stehend und willkürlich zusammengeschustert. Darüber hinaus gefielen auch die Charaktere und die Dialoge im ersten Teil um einiges mehr als die sprichwörtlichen Hampelmänner die hier vor die Kamera gezerrt wurden. Dass der Regisseur zudem alle paar Sekunden meint mit manipulativer Montagetechnik das Publikum für sich gewinnen zu müssen gibt dem Ganzen schließlich den Rest, selten so einen überanstrengt wirkenden Schnitt erlebt. Natürlich funktionieren einige der Szenen erwartungsgemäß so, wie sich die Macher das Vorstellen, und man zuckt an entsprechender Stelle kurz zusammen oder hat ein klammes Gefühl im Magen. Doch über die gesamte Spielzeit hinweg weiß Saw II einfach kaum etwas sinnvolles mit seinen Mitteln anzufangen und wirkt daher mehr wie das Produkt eines kleinen Kindes das gerade seinen ersten Lego-Baukasten ausprobiert.

2
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"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard

#79 Prof K

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Geschrieben 06. Januar 2007, 20:45

Shadows (Schatten)
John Cassavetes

Rohe, unstilisierte aber doch ausdrucksstarke Bilder formen zusammen mit dem jazzigen Soundtrack die formale Seite von Schatten, der sicherlich in dieser Form ein wenig als der ältere Bruder von Godard's Ausser Atem angesehen werden kann. Die Themen jedoch sind in Cassavetes' Film klar als die besser entwickelten zu betrachten, auf sehr direkte und doch so spontane Art vermischt sich Charakterstudie mit Millieustudie, klassische Liebesgeschichte mit Rassenproblematiken, Familärer zusammenhalt und künstlerische Selbestverwirklichung. Ob der Film nun, wie am Ende zu lesen ist, komplett improvisiert wurde oder nicht spielt dabei keine große Rolle, die Mischung aus spontaner, zerissener Inszenierung und überlegter, kompakter Thematik macht aus Schatten jedenfalls einen schönen Film.
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#80 Prof K

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Geschrieben 02. Januar 2008, 22:05

Ekusute (Exte - Hair Extensions)
Sion Sono

Eingefügtes Bild

Nach Sion Sono's erstem internationalen Erfolg Suicide Circle hatte ich den Mann eigentlich schon abgeschrieben beziehungsweise für mehere Monate oder sogar Jahre seine Neuerscheinungen ignoriert. Vor einigen Wochen dann wurde ich doch schwach und habe mir Strange Circus angesehen welcher leider der tollen Inhaltsbeschreibung und der vielversprechenden Stills in kaum einer Weise gerecht werden konnte aber dennoch einen grossen künstlerischen Fortschritt in der Szenengestalltung gegenüber eben jenem Suicide Circle, der noch wie ein besserer Amateurfilm wirkte, darstellte und auch ein wenig mit interessanten psychologischen Motiven arbeitete wodurch die dramaturgisch eher verstümmelte Handlung doch reizvoll wurde.

Exte, Sono's neuester Film setzt diesen Trend noch einmal konsequent fort, mit der Kamera, Licht und Schatten umgehen kann der Regisseur schon in einem mehr als anschaulichem Maße, auch auf die Tongestaltung wurde viel Wert gelegt und so in den entscheidenden Stellen Stimmung erzeug. Die Effektarbeit hat mich ebenfalls positiv überrascht und narrativ herscht zumindest eine zumeist überschaubare Stringenz (für Horrorfilmverhältnisse) vor, dramaturgisch gibt es einige zum Teil unnötig lang gehaltene Nebenhandlungen zu bemängel die dem Film das vom Schnitt eigentlich gut bestimmte Tempo nehmen.

Was hingegen zum Teil sehr negativ auffiel war diese Ambivalenz zwischen ernstem Horrorfilm und überzeichneter Persiflage die der Film anstrebt aber nicht wirklich zu seinem Nutzen umsetzen kann. Dazu fehlt es einfach an besser ausgearbeiteten Charakteren, interessanteren Dialogen und einer faccentenreicheren Erzählstruktur, kurz allem was einen Film wirklich gut werden lässt. Exte hat von all dem sicherlich seine Ansätze bleibt aber letztlich auf allen Ebenen ein wenig wie ein nicht zu Ende gedachter Gedanke.

Unterhalten hab ich mich dennoch die meiste Zeit über relativ gut wobei der Film aber als reiner Unterhaltungsfilm dann wiederum nichtmehr über genügend Abgeklärtheit und Bestimmtheit in seiner Erzählung verfügt und auch in seinen Verpflichtungen dem Genre gegenüber oft etwas verhalten und gebrochen daherkommt, womit wir wieder beim vorherigem Absatz wären. Alles in allem immer noch keine runde Sache von Sono aber er scheint auf dem richtigen Weg zu sein.

4,5

Bearbeitet von Prof K, 02. Januar 2008, 22:06.

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#81 Prof K

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Geschrieben 19. Januar 2008, 21:08

Planet Terror (-)
Robert Rodriguez

Planet Terror ist in erster Linie das sehr ambivalent umgesetzte Vorhaben den Trashfilm der siebziger Jahre zu neuen Ehren kommen zu lassen. Auf der einen Seite absichtlich stümperhaftes eins zu eins Plagiat, überdrehtes durch den Kakao ziehen auf der Anderen und dann wiederum auch eine komplette Rundummodernisierung gleichermaßen, verpackt in ein gut neunzigminütiges Homagewrack. Ganz oberflächlich betrachtet mach der neue Rodriguez auch wirklich über weite Strecken seiner Laufzeit durchaus gute Lauen, kann mit einigen Szenen gar für kurzzeitige Begeisterung sorgen, doch auch so gesehen zeigt der Film seine Schwächen, der Anfang zieht sich leider, warscheinlich durch die zusätzlichen Szenen für die Einzelfassung, ganz schön in die Länge, auch nur halbwegs interessante Dialoge zu schreiben hat der Regisseur inzwischen genauso wenig gelernt wie das erschaffen eines vernünftigen Charakterbildes.

Dies mag zwar zu Teilen auch wieder dem Grindhousekonzept verschuldet sein, doch wenn man Planet Terror mit Death Proof vergleicht so fällt es mir nicht schwer Rodriguez dies als Schwäche anzukreiden, beim geistigen Revue passieren seiner bisherigen Filme ergibt sich so ohnehin ein stimmiges Bild davon was der Mann kann und was leider nicht. Für Fans verrückter Konzeptideen oder überdrehter Horrorkomödien mit Splatteranteil à la Peter Jackson's Frühwerk ist hier wirklich was geboten, wer von Film darüber hinaus noch etwas mehr erwartet wird aber mit einigen Zweifeln zurückggelassen. Als Doublefeature mit Death Proof und den drei Faketrailern ist Planet Terror aber mit großer Sicherheit ein guter Wurf in die Waagschale.

5,0

Bearbeitet von Prof K, 19. Januar 2008, 21:08.

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#82 Prof K

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Geschrieben 24. Januar 2008, 22:18

Death Proof (-)
Quentin Tarantino

Teil zwei der Grindhousefilme besticht durch einen wesentlich ehrlicheren Umgang mit seiner Thematik als dies noch beim Rodriguez-Vehikel der Fall war. Tarantino denkt eigentlich in keiner Sekunde daran seinen Death Proof auf moderne Sehgewohnheiten zuzuschneiden oder seine geliebten siebziger Filmchen groß auf die Schippe zu nehmen. Im genauen Kontrast zu Planet Terror entwirft Tarantino hier einen Film der fast genau so auch damals zur Hochzeit des Exploitationkinos hätte entstehen können. Doch Quentin wäre nicht Quentin, und dass muss man ihm eigentlich als Lob anrechnen, würde er dem Film nicht auch seinen ganz persönlichen Stempel aufdrücken, dass was einen Auteur eben erst zu einem solchen macht, in Tarantino's fall bedeuted dies dann eben Minuten lange, sinnlose Dialoge mit vermeintlich cooler, lässiger oder was auch immer Thematik.

Diese sind in Death Proof immerhin wieder etwas erträglicher geraten als zuletzt beim fast Hirnzellenaufweichend langweiligen Kill Bill Vol. 2, doch etwas Reduzierung würde sicher nicht schaden. Dennoch, und dass verblüfft, hat Death Proof keine wirklichen Längen, was wohl hauptsächlich daran liegt das im Film zweimal eine ganze Gruppe von Charakteren mit stark unterschiedlichem Profil eingeführt wird und sich so gut Zeit totschlagen oder besser totreden lässt. Auch waren mir hier einfach die Schauspieler und die Charakterzeichnungen wesentlich sympathischer als bei Planet Terror. Alles in allem eine fast runde Sache, die man zu Tarantino's besseren Werken zählen kann.

6,5
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Geschrieben 17. Februar 2008, 11:22

Walk The Line (-)
James Mangold

Biopics sind so eine Sache für sich, eigentlich mag ich sie recht gerne, da man davon ausgehen kann interessante Charaktere in einer narrativ kohärenten und ereignisreichen Geschichte sehen zu können, doch dass was sie dann wirklich zu richtig guten Filmen werden lässt fehlt leider in fast jedem der mir bekannten Genrevertretern, das Aufzeigen der wahren Person hinter der Legende oder den Mythos der die Person umgibt spürbar auf das Publikum zu übertragen, der portraitierten Person ein wirkliches Denkmal zu schafffen.

Viele Filme dieser Gattung scheinen dann doch eher dazu da zu sein um damit einfach ein wenig Cash zu machen, womit wir auch schon bei Walk The Line angekommen wären, einem Film der handwerklich und schauspielerisch deutlich über dem Durchschnitt liegt aber zu kaum einer Zeit wirklichen Einblick in das Seelenleben des Johnny Cash gewährt. Was wir in dem Film mitverfolgen können sind alles oberflächlich abgehandelte Themen aus seiner Biografie die zwar einen Teil seines Werdegangs nachzeichnen aber nie veranschaulichen wer der Mann wirklich war, wie er dachte und warum er so handelte wie er es tat. Unterhaltsam ist das zwar doch zu kaum einer Zeit emotional.

5,5
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Geschrieben 20. April 2008, 13:11

American Ganster (-)
Ridley Scott

Was genau ist Ridley Scott's neuster Film eigentlich? Diese Frage stellt sich nach dem Betrachten des in der Extended Version über 160 Minuten langen Celluloidstückes als erstes. Ein wirklicher Gangsterfilm ist es nicht, doch auch das naheliegende Bio-Pic kommt nicht wirklich in Frage, denn dafür steht Frank Lucas (Denzel Washington) Charakter einfach zu wenig im Mittelpunkt und teilt sich die Aufmerksamkeit zu sehr mit dem von Russel Crowe verkörperten Richie Roberts. Genau durch diese Zweiteilung der Aufmerksamkeit schafft es Scott auch nicht in seinem Film einen richtigen Charakter zu erschaffen der so etwas wie Persönlichkeit und damit Bindung zum Publikum herstellt. Egal was Lucas auch tut es ließ micht als Zuschauer vollkommen kalt, ob er nun zärtlich zu seiner Frau ist oder auf offener Strasse jemanden die Kugel gibt macht dabei kaum einen Unterschied, denn man kennt weder die Person noch seine Beweggründe, kann sein Denken und daher sein Handeln nicht nachvollziehen. Dem ermittelnden Roberts auf der anderen Seite des Geschehens wird hingegen zumindest die Wahrung seiner ehrlichen Seele als Treibstoff hinter seinem Handeln geschrieben was ihn zumindest etwas ein Gesicht verleiht. Doch auch er kämpft aus unklaren Gründen um sein Vaterschaftsrecht, hat Bekannte, Liebschaften und Partner die man nicht kennenlernt, die immer als "etwas" von Früher behandelt werden, was aber nie im Film ausdefiniert wird und so auch seine Figur zu einer arg eindimensionalen Skizze schrumpfen lässt. Den Drehbuchautoren ist es hier einfach nicht gelungen diesem ansonsten Handwerklich gut gemachten und Schauspielerlisch überdurchschnittlichen Film ein Herz und eine Seele zu geben, was dabei herauskommt ist beliebiges Daumenkino ohne großen Spannungs oder Unterhaltungswert, dass sich anschauen lässt wie die wöchentlichen Sitcoms im Tv.

3,5
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Geschrieben 04. Juni 2008, 19:11

Workingman's Death (-)
Michael Glawogger

Eine Doku vom verschwinden körperlicher Arbeit oder vom unsichtbar werden derer soll Workingman's Death sein, eine vom abschieben auf die rückschrittlichen Völker dieser Erde ist es dann aber doch eher geworden, dies macht der Epilog in Glawogger's Dokufiction-Film eigentlich mit Nachdruck deutlich in dem wir nach fünf vorangestellten Episoden Schwerstarbeiter in der Ukraine, Indonesien, Nigerien, Pakistan und China bei ihrer Arbeit verfolgt haben zeigt uns der Film die Entwicklung der westlichen Kultur in der ein ehemaliges Stahlwerk in Duisburg zu einem modernen Kunstwerk und Vergnügungspark umgerüstet wurde. Ein sicherlich wichtiger, teils beeindruckender Film der sich aber gerade im Vergleich mit Glawogger's Megacities etwas zu sehr an seine einzelnen Orte festbeisst ohne die betreffenden Personen die dort gezeigt werden weiter unter die Lupe zu nehmen, einen Eindruck über Arbeit und Zustände der jeweiligen Ortlichkeiten hatte man eigentlich schon immer nach kurzer Zeit und der Film fing darauf an etwas zu erstarren oder gar zu langweilen.

6,5
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