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Das SchischamaxX - Filmforen.de - Seite 10

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Das SchischamaxX


348 Antworten in diesem Thema

#271 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 09. Dezember 2007, 20:54

Sister Street Fighter: Hanging by a Thread

(Onna hissatsu ken - Kiki ippatsu)

Japan 1974 / Kazuhiko Yamaguchi


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Nicht kleckern, sondern klotzen! Dies schien auch das Motto der Toei Studios bei der Produktion der Sister Street Fighter Reihe zu sein und noch vor Kinostart des ersten Teils, begann man, nur zwei Wochen nach Drehschluss, mit der Produktion von Teil zwei.

Auch dieses Mal reist unsere Kämpferin von Hong Kong nach Yokohama und legt sich, auf der Suche nach einem verschwundenen Mädchen, mit einem Diamanten-Schmuggler-Ring an. Diese hatten eine ganz besondere Geschäftsidee und schleusen ihre illegalen Diamanten im Hinterteil noch illegalerer chinesischer Nutten nach Japan. Dort angekommen, werden die Mädchen einer unschönen Operation unterzogen und so die wertvollen Steinchen wieder ans Tageslicht befördert. Unsere Heldin entdeckt hier das gesuchte Mädchen und muss zu allem Übel auch noch feststellen, dass die eigene Schwester das Liebchen des Oberschmugglers Osone ist. So nehmen die Dinge abermals ihren Lauf und als das von Koryu gerettete Mädchen von den Speeren eines wilden Mongolen aufgespießt und die geliebte Schwester aufs übelste gefoltert wird und dann auch noch das Augenlicht verliert, gibt es für die mutige Karate-Kämpferin nur noch einen Weg und zusammen mit dem kampferprobten Gauner Tsubaki bereitet sie dem wilden Treiben ein jähes Ende.

Hanging by a Thread, so der Untertitel des zweiten Teils der Sister Street Fighter Reihe, schenkt sich im Vergleich zu seinem Vorgänger rein gar nichts. Es wird geprügelt, gefoltert und gestorben im Minutentakt, der Einfallsreichtum an aufgebotenen Gegnern bleibt sensationell und als Sidekick fungiert dieses Mal der Shaw Brothers erprobte Yasuaki Kurata. Selbstverständlich ist die Handlung nicht wirklich das Gelbe vom Ei, ist sie im Prinzip doch nur eine Variante von Teil eins und somit bleibt auch das ein oder andere Déjà-vu nicht aus. Schränkt den enormen Unterhaltungswert aber nur minimal ein und beschert auch Teil zwei höchste Weihen als Spaßbringer und Partybombe.

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Meine Wertung: 8/10


Bearbeitet von Schischa, 09. Dezember 2007, 20:56.


#272 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 10. Dezember 2007, 20:23

The Return of Sister Street Fighter

(Kaette kita - Onna hissastsu ken)

Japan 1975 / Kazuhiko Yamaguchi


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Auch der finale dritte Teil der originalen Sister Street Fighter Reihe, bietet noch mal Alles auf, was die Filme so sehenswert macht. Martial Arts Gekloppe im Minuten Takt, Sleaze und Gewalt im Überfluss und eine schnuckelige Hauptdarstellerin, die sich meiner uneingeschränkten Sympathie nach diesen drei Krachern sicher sein kann.

Zurück in Hong Kong, trifft Koryu ihren alten Freund Inspektor Cho (der Bruder von Sonny Chiba: Jiro Chiba), der sie bittet ein kleines Mädchen zurück nach Japan zu bringen und dort nach ihrer verschwunden Mutter zu suchen. Kaum dort angekommen, versuchen auch schon einige düstere Gesellen unserer Heldin das Mädel abzujagen. Doch diese haben nicht mit der schlagkräftigen Koryu gerechnet und kriegen ordentlich eins auf die Mütze, zumal ihr noch eine alte Freundin und beinharte Karate-Kämpferin Namens Michi zur Hilfe kommt. So beginnt sie abermals die komplette Unterwelt Japans aufzumischen und kommt dieses Mal einer Bande von, wie einfallsreich, Goldschmugglern auf die Schliche. Ebenfalls nichts Neues, ist die Rolle von Yasuaki Kurata aus dem zweiten Teil und die des Bösewichts in Gestalt von Rinichi Yamamoto, der diesmal allerdings von einem Rollstuhl aus das Heer an finsteren Gangstern befehligt.

Doch auch hier fallen die Ähnlichkeiten zu den beiden Vorgängern nicht wirklich ins Gewicht und der Film kann mit tollen und teils völlig abgedrehten Kämpfen (man beschmeißt sich in einer Szene gar mit Salzsäure) wunderbar unterhalten. So kann ich die Sister Street Fighter Trilogie (wie übrigens auch das Original mit Chiba) allen Freunden des gepflegten Haudrauf-Streifens nur wärmstens ans Herz legen und hoffen, dass noch viele derartige Perlen im Exploitation-Dschungel der glorreichen 70er Jahre verborgen sind.

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Meine Wertung: 8/10


Bearbeitet von Schischa, 10. Dezember 2007, 20:28.


#273 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 13. Dezember 2007, 19:30

Sister Street Fighter: Fifth Level Fist

(Onna hissatsu ken godan)

Japan 1976 / Higehiro Ozawa


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Fifth Level Fist, ist nur dem Namen nach eine Fortsetzung der originalen Sister Street Fighter Filme. Die einzige Gemeinsamkeit jedoch, ist Hauptdarstellerin Etsuko Shihomi, die hier allerdings die junge Karateschülerin Kiku Nakagawa spielt. Diese Junge Dame soll entgegen ihrem Willen verheiratet werden und nimmt so Reißaus zu ihrer Freundin Michi nach Okinawa. Diese hat allerdings gerade ganz andere Sorgen, denn ihr Freund, ein nach Japan emigrierter Schwarzer, hat mächtigen Ärger mit einer Drogenschmuggler-Bande, die er um einen großen Batzen Geld prellen wollte und die ihn schließlich auch, nach einer wilden Verfolgungsjagd, ins Jenseits befördert. So begeben wir uns dann auch hier wieder auf bewährtes, allerdings gemäßigtes, Sister Street Fighter Terrain und die beiden herumschnüffelnden Mädels kommen einer Bande auf die Schliche, die ihren weißen Stoff in billigen Buddha-Figuren nach Amerika schmuggelt. Mit am Start ist dann auch noch ein Filmstudio, welches als Deckmantel für die Drogen-Deals fungiert und ein schlagkräftiger Kommissar, dem die Damen Anfangs gar nicht über den Weg trauen, später dann aber nur mit seiner Hilfe der Schmuggler-Bande den Stecker ziehen können.
Wie bereits erwähnt, ist Fifth Level First kein echter Nachfolger der tollen Sister Street Fighter Filme, sondern ein etwas undankbarer Nachzügler, der seinen Titel wohl nur zu Marketing-Zwecken erhielt und dem der Charme und die Kaltschnäuzigkeit der Originale fast vollständig fehlt. Hat man allerdings die erste Stunde überstanden, wird die Geduld mit einem fetzigen Finale belohnt, bei dem unsere Heldin sich gegen einen wilden Samuraikämpfer zur Wehr setzten muss und zu guter letzt sogar zersägt werden soll. Besänftigt zumindest etwas, für einen über weite Strecken durchschnittlichen Film, dem der Titel Sister Street Fighter nicht wirklich gebührt.


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Meine Wertung: 6/10



#274 Schischa

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Geschrieben 15. Dezember 2007, 19:26

Buon funerale, amigos...paga Sartana!

(Sartana - noch warm und schon Sand drauf)

Italien - Spanien 1970 / Giuliano Carnimeo


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Sartana, ein schwarz gekleideter Rachevogel mit einem ausgeprägten Hang für tödliche Spielereien, mischt sich hier in eine trickreiche Goldminen-Verarsche ein, bei der ein süßes Mädel, ein durchtriebener Bankier und ein chinesischer Spielhöllenbesitzer ebenfalls ein Stück vom Kuchen abhaben wollen.

Der vierte und letzte der originalen Sartana Filme, mit Stammdarsteller Gianni Garko in der Rolle des coolen Gewehrschützen, inszeniert von Genre Routinier Giuliano Carnimeo. Noch schneller als der Abzug seiner Winchester, funktioniert in diesem Streifen das Mundwerk Sartanas, das von Synchronprofi Rainer Brandt höchstpersönlich das liebreizende Vokabular verpasst bekam. Dazu gibt es einen schönen Berg Leichen, dessen lebendige Gegenstücke dankenswerter Weise gleich im Sarg zur Schiesserei antreten und einen ohrgängigen Nicolai-Soundtrack, den er dank seiner Qualität später noch einmal für den Mann mit der Kugelpeitsche verwursten durfte.
So ist der Film dank seines recht hohen Tempos, der fetzigen deutschen Synchronfassung und nicht zuletzt des coolen Hauptdarstellers wegen, ein Italo-Western Spaß, den man immer wieder gerne auflegt.

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Meine Wertung: 7/10


Bearbeitet von Schischa, 15. Dezember 2007, 19:28.


#275 Schischa

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Geschrieben 16. Dezember 2007, 14:33

Blacula

USA 1972 / William Crain


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Graf Dracula, transsilvanisches Nachtgespenst und allseits bekannter Blutsauger, war neben all seinen spinnerten Unarten auch ein unverbesserlicher Rassist. Das zeigt sich, als im Jahr 1790 ein afrikanischer Prinz in den Karpatenstaat reist, um den Grafen um Hilfe beim Kampf gegen die sklaventreiberischen Amerikaner zu bitten. Dracula, alles andere als freundschaftlich gesonnen, lässt den schwarzen Prinzen seine Zähnchen spüren und verfrachtet ihn in einem verschlossenen Sarg ins Burgverlies. Das Liebchen des Prinzen, die liebreizende Luva, sperrt er gleich mit dazu, doch diese, noch unter den Lebenden weilend, überlebt das feuchte Grotten-Dasein neben ihrem zwischenzeitlich unsterblichen Geliebten natürlich nicht all zu lange und segnet relativ bald das Zeitliche.
180 Jahre später, das Vampir-Schloss wurde zwischenzeitlich an zwei geschäftstüchtige Ami-Tunten verkauft, ist es dann für Blacula (ein Name, den ihm sein Blutsaugervater höchst persönlich verlieh) an der Zeit, aus seinem Sarg zu entkommen und im L.A. der 70er Jahre, in das er kurz zuvor verschifft worden war, für eine Vampir-Epidemie zu sorgen. Sehr zur Freude des schwarzen Blutsaugers, entdeckt dieser auch sein Mädchen aus vergangenen Tagen in Gestalt der schönen Tina, was wiederum den schwarzen Gerichtsmediziner Dr. Gordon Thomas auf den Plan ruft, der mit Tinas Schwester liiert ist und der sich immer weiter ausbreitenden Vampir-Seuche ein Ende bereiten soll.

Noch nie hatte ein Blutsaugerfilm einen solchen Groove wie Blacula. Der Soul ist allgegenwärtig und der tolle Billy Page Soundtrack verleitet permanent zum mitschwingen. Unter dem Groß der Blaxploitation-Streifen, nimmt Blacula eine einmalige Sonderstellung ein, da er, wie auch seine gelungene Fortsetzung, als einziger das Grusel-Kino mit dem schwarzen Film der 70er Jahre gekonnt verbindet. William Marshall, ein gestandener Shakespear-Mime, spielt den schwarzen Blutsauger mit erhabener Größe und erhält mit der süßen Vonetta McGee, die kurz zuvor in Leichen pflastern seinen Weg zu sehen war, eine passende Partnerin zur Seite gestellt. Besonders gefallen hat mir dann aber die Figur des Dr. Gordon Thomas, der, dargestellt von Thalmus Rasulala (mir noch bekannt aus der TV Serie Roots), bewaffnet mit Holzpflock und Kreuz, dem bösen Vampirvolk in einer Mischung aus Van Helsing und Großonkel von Samuel L. Jackson (mit ganz fiesem Oberlippenbart) zu Leibe rückt. Das allem gipfelt in einem tollen Lagerhaus- bzw. Fabrik-Finale, bei dem es die komplett versammelte Polizei von L.A. mit den Vampiren aufnimmt und einem sentimentalen Schluss, bei dem Marshall sein großes Bühnen Talent in Vollendung präsentieren darf. Blacula, ein unterhaltsamer Genre-Hybrid, der Hirn und Hüfte gleichermaßen anspricht und im Blick auf die große Vampirfilm-Gemeinde eine herausragende Sonderstellung einnimmt, die jedem Fan geläufig sein sollte.

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Meine Wertung: 8/10



#276 Schischa

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Geschrieben 17. Dezember 2007, 19:28

Scream, Blacula, Scream

(Der Schrei des Todes)

USA 1973 / Bob Kelljan


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Die Fortsetzung des `72er Horror / Blaxploitation-Hybrid Blacula, hat zu Beginn erstmal ein grundsätzliches Problem zu lösen: Wie reanimiert man einen durch Sonnenlicht pulverisierten Vampir! Die Lösung: Man nehme einen Voodoo-Priester, die Gebeine eines Vampirs und etwas frisches Hühnerblut, murmelt ein paar wüste Flüche und prompt steht der Blutsauger wieder in voller Lebensgröße hinter dir. Dass der so ins Untoten-Dasein zurückgerufene Blutsauger nach seinem feurigen Freitod im ersten Teil eigentlich gar keine Lust mehr aufs Zähnefletschen hat, damit hatte der Afro-Zauberer dann allerdings nicht gerechnet und muss so als erste Mahlzeit des Herren Blacula herhalten.

So meldet sich der Soul-Vampir mit Scream, Blacula, Scream mit einem weiteren Auftritt zurück und kriegt es diesmal mit der Blaxploitation-Legende schlechthin zu tun: Pam Grier. In Gestalt der Voodoo-Priesterin Lisa, soll sie auf Bitten Blaculas, diesem die untoten Geister austreiben und so dafür sorgen, dass der ruhelose Prinz endlich seine verdiente Ruhe findet. Dumm nur, dass der Vampir abermals von den vielen leckeren schwarzen Mädels die Zähnchen nicht lasen kann und für eine neuerliche Vampir-Seuche sorgt. Dieser Einhalt zu gebieten, obliegt diesmal dem Lover Lisas, Kunst-Händler und Ex-Cop Justin (Don Mitchell), der, bewaffnet mit einer antiken Armbrust, die Blutsauger zurück zur Hölle schickt. Zum wiederholten Male, gibt es auch hier ein erstklassiges Action-Finale, bei dem wieder ein ganzes Revier Polizisten nebst grandeligem Sheriff (herrlich Michael Conrad) sich im wahrsten Sinne des Wortes die Zähne ausbeißt und zu treibendem Voodoo-Getrommel das Zeitliche segnet. Schade eigentlich, dass dem schwarzen Vampir nicht noch mehr Auftritte beschwert waren, denn in dieser Qualität wäre ihm ein schöner Platz im SchischamaxX sicher gewesen. Auch, weil keiner so schön auf dicke Hose machende Pimps wegputzen kann, wie Blacula!

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Meine Wertung: 8/10


Bearbeitet von Schischa, 17. Dezember 2007, 19:34.


#277 Schischa

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Geschrieben 21. Dezember 2007, 15:59

Hustle

(Straßen der Nacht)

USA 1975 / Robert Aldrich


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Lieutenant Phil Gaines (Burt Reynolds) wird zusammen mit seinem Partner Belgrave (Paul Winfield) beauftragt, den Tod eines jungen Mädchens aufzuklären. Als die beiden Cops den Fall schon als Selbstmord zu den Akten legen wollen, mehren sich die Hinweise, dass das Mädchen vielleicht ermordet worden sein könnte und schon bald finden sich die Cops in einem gefährlichen Verwirrspiel um Korruption, leichte Mädchen und Selbstjustiz wieder, in das Gaines Freundin und Prostituierte Nicole (Catherine Deneuve) ebenfalls verwickelt zu sein scheint.

Ganz der schwarzen Serie Hollywoods verpflichtet, strickte Robert Aldrich hier einen kleinen verschachtelten Krimi, der Hauptdarsteller Burt Reynolds in einer ungewöhnlich ruhigen Rolle zeigt und mit Paul Winfield, Ben Johnson, Ernest Borgnine und Eddie Albert einen Cast der Extraklasse zu verbuchen hat. Der Film überzeugt dann auch mehr durch darstellerische Akzente als durch Action und Gewalt und stellt einmal mehr auf sehr beeindruckende Weise die vielseitige Extraklasse eines Robert Aldrich unter Beweis.

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Meine Wertung: 7/10



#278 Schischa

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Geschrieben 22. Dezember 2007, 11:00

The Blood Brothers (Chi Ma)

(Die Blutsbrüder des gelben Drachen)

Hong Kong 1973 / Chang Cheh


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Zwei Brüder, Hung (Chen Kuan Tai) und Chang (David Chiang), werden bei einem Überfall von ihrem Opfer, dem Schwertkämpfer Ma (Ti Lung), zuerst nach allen Regeln der Kunst vermöbelt, um dann anschließend mit ihm eine große Freundschaft zu begründen, die mit einem Blutsbrüder-Schwur in bester Winnetou-Mannier besiegelt wird. Die drei Freunde gründen eine Armee und setzten sich sehr erfolgreich gegen verhasste Regierungstruppen zur Wehr. Bis eines Tages die Frau von Hung auftaucht und der ehrgeizige Ma, der zwischenzeitlich das Lager gewechselt hat und als Offizier bei der kaiserlichen Armee dient, sich in die hübsche Dame verliebt. Als sich Jahre später die drei Freunde im Kampf gegen eine Revolutionsbande wieder vereinen, lässt Ma aus Liebe zu Hungs Frau den Freund von einem Killerkommando ermorden. Chang, der zwischenzeitlich hinter die Liebelei gekommen war, schwört bitterere Rache und tritt dem ehemaligen Freund in einem Duell auf Leben und Tod entgegen.

The Blood Brothers, einer der ganz großen Filme Chang Chehs und einer der schönsten und bedeutendsten Eastern überhaupt. Ein episches Meisterwerk um Liebe, Verrat und Rache, mit großartigen Kampf- und Schlachtszenen. Auch hier war John Woo als Regie-Assistent beteiligt und obwohl man sich mit den Chang Cheh typischen Gewalt-Eruptionen überraschend zurück hielt, gilt der Film als Blaupause späterer „Heric-Bloodshed“ Filme. Die Kung Fu Duelle, die sich das Darsteller-Gespann liefert, gehören zum Besten was das Genre zu bieten hat und wenn am Schluss einer der Blutsbrüder von seinen Widersachern in bester Braveheart-Manier ausgeweidet wird, kann man sich eines flauen Gefühls in der Magengegend nicht erwehren. Eine wahres Eastern-Highlight und gerade in der zwei Stunden langen Originalfassung (die deutsche Kinofassung war seiner Zeit um mehr als 30 Minuten gekürzt) ein ganz Großer der gelben Zunft!

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Meine Wertung: 10/10


Bearbeitet von Schischa, 22. Dezember 2007, 14:57.


#279 Schischa

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Geschrieben 23. Dezember 2007, 13:42

Se sei vivo spara

(Töte, Django)

Italien 1967 / Guilio Questi

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Amerikanische und mexikanische Räuber überfallen gemeinsam einen Goldtransport, doch als es daran geht die Beute zu teilen, werden die Mexikaner von ihren amerikanischen Kumpanen brutal nieder gemetzelt. Einzig Django (ein Name, der während des ganzen Filmes kein einziges Mal genannt wird) überlebt das Massaker schwer verletzt und wird von zwei Indianern, die ihn am Rande eines Massengrabes finden, mühevoll wieder gesund gepflegt.
Als Django dann nach seiner Genesung den Mördern auf die Spur kommt, wurden diese bis auf deren Anführer Oaks, bereits von den Bewohnern eines nahe gelegenen Dorfes aufs Übelste gelyncht. Auch Oaks überlebt, nachdem er von Django mit einigen Goldkugeln veredelt wurde, den Besuch des Dorfes nicht und kann so auch keine Auskunft mehr über den Verbleib des Goldschatzes geben. Diesen haben sich allerdings schon zwei Bewohner des Dorfes unter den Nagel gerissen und in der Folge entsteht ein mörderischer Streit um das wertvolle Diebesgut, von dem auch der skrupellose Großgrundbesitzer Zorro seinen Anteil einfordert und dafür auch vor Entführung, Folter und Mord nicht Halt macht.

Töte Django, einer der wohl ungewöhnlichsten und auch brutalsten Italowestern die jemals gedreht wurden, brach zur damaligen Entstehungszeit mit einigen Tabus und schockte den Zuschauer mit bis dahin ungekannter Brutalität. Der Film stellt rücksichtslos angestammte Genrekonventionen auf den Kopf und entfernt mit der brutalen Hinrichtung der Goldräuberbande ein oft benutztes Western-Klischee gleich zu Beginn komplett aus dem Film. Allerdings nur, um seine Demontage des Kleinbürgertums am Beispiel der völlig entfesselten Dorfbewohner noch eindrucksvoller zu gestallten und oberflächlichen Wertvorstellungen einen dicken Arschtritt zu verpassen. Es gibt nymphomane Ehefrauen, Homosexualität und Selbstmord. Selbst vor Kindesmisshandlung macht der Film keinen Halt und wenn dann noch ein mit Dynamit vollgepacktes Pferd zur Explosion gebracht wird, verabschieden sich spätestens dann alle cineastischen Moralvorstellungen ins Jenseits.

Tomas Milian als geschundener, albträumender Django ist eine Bank und der tolle Ivan Vandor Song mit seinem treibenden Rhythmus unterstreicht noch zusätzlich die Extraklasse, die diesen Film weit über dem Großteil aller Italoproduktionen festmeiselt.

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Meine Wertung: 9/10


Bearbeitet von Schischa, 23. Dezember 2007, 17:19.


#280 Schischa

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Geschrieben 04. Februar 2008, 16:58

Kill Zone (Sha Po Lang)

(SPL - Kill Zone)

Hongkong 2005 / Wilson Yip


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Hongkong Polizist Chung scheitert seit Jahren am Versuch, den mächtigen Gangsterboss Wong Po hinter Schloss und Riegel zu bringen. Als Chung an einem unheilbaren Gehirntumor erkrankt, startet er mit allen ihm zur Verfügung stehenden, legalen wie illegalen Mitteln, einen letzten verzweifelten Versuch Po zur Strecke zu bringen.

Der ansonsten eher durchschnittliche Hongkong-Actioner Kill Zone, vereinte 2005 mit Kung Fu Urgewalt Sammo Hung als charismatischen Drogen-Gangster, Donnie Yen und Simon Yam, drei Superstars des Hongkong Kinos und glänzt auch sonst eher mit optischer denn inhaltlicher Finesse. Die stark an Infernal Affairs erinnernde Cop-Story ist dann auch schnell erzählt und ebnet den Weg für ein tolles 20 Minuten Finale, bei dem speziell der zwischenzeitlich über 50 jährige Sammo Hung zeigen darf, dass der „kleine Dicke“ noch längst nicht zum alten Eisen gehört.
So gab es schon deutlich Schlimmeres aus der ehemaligen Kronkolonie, man darf aber, trotz der spannend unterhaltsamen Klopperei, auch kein echtes Highlight erwarten. Diese haben die Herren Hung und Yen sowieso schon an anderer Stelle in vortrefflicher Weise abgeliefert.

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Meine Wertung: 7/10



#281 Schischa

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Geschrieben 18. Februar 2008, 11:40

Cloverfield

USA 2008 / Matt Reefes


Bewundernswert ist es schon, mit welch handwerklicher und auch inhaltlicher Konsequenz Produzent J.J. Abrams und Regisseur Matt Reefes ihre New Yorker Monsterhatz inszenierten. Breite Scope-Bilder und bombastischen Supersound sucht man vergebens, stattdessen gibt es hyperrealistische Digicam-Bilder, die mehr an das Staubwolken Chaos eines 09-11 als einen Godzilla Auftritt erinnern. Stellenweise entstand bei mir gar der Eindruck, einer Live-Berichterstattung aus einem irakischen Frontgebiet beizuwohnen. Überhaupt brachte der hohe Realitätsgrad in Verbindung mit den State of the Art SFX ein völlig neues Gefühlserlebnis in den Kinosaal und sorgte selbst bei mir, einem dem Old-School Kino nachheulenden Nostalgiker, für bewunderndes Kopfnicken ob der frösteligen Ausweglosigkeit, die der Film in meisterlicher Weise zu vermitteln mag.

Meine Wertung: 9/10



#282 Schischa

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Geschrieben 21. Februar 2008, 15:49

The Tin Star

(Der Stern des Gesetzes)

USA 1957 / Anthony Mann


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Ben Owens (Anthony Perkins), ein blutjunges Greenhorn, wird von den Bewohnern Dodge Citys dazu genötigt in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und als Sheriff für Recht und Ordnung zu sorgen. Von dem Job hoffnungslos überfordert, wird er dann auch schnell zur Zielscheibe der ortsansässigen Gauner und Halunken. Besonders der großmäulige Bogardus (richtig schön böse: Neville Brand) macht dem jungen Gesetzeshüter das Geschäft zur Hölle und versucht Owens zu einem tödlichen Duell zu nötigen. Als der alternde Kopfgeldjäger und Ex-Marshal Morg Hickman (Henry Fonda) in die Stadt kommt, sieht Owens eine letzte Chance und bittet diesen, ihm das schmutzige Handwerk rund um den Blechstern (d.h. der bezeichnende Originaltitel) beizubringen.

Anthony Manns erster Western nach der gescheiterten Freundschaft mit Dauercast Jimmy Stewart und loses Bindeglied zu seinem finalen Meisterwerk Man of the West. Auch wenn der in tollem Schwarzweiß dargebotene Western nur selten die Klasse der Stewart Werke erreicht, so ist Tin Star doch ein wunderbares Beispiel an klassischem Western, das zudem mit einem Henry Fonda in Bestform und Neville Brand als Schurke der Extraklasse, nicht umsonst gelegentlich an Fred Zinnemanns Genrerelikt High Noon erinnert. Umso betrüblicher finde ich es, dass der Film im Gesamtblick auf das Western-Werk Anthony Manns zu gerne vergessen wird und ich den Film schon aus diesem Grunde nur wärmstens empfehlen kann.


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Meine Wertung: 8/10



#283 Schischa

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Geschrieben 21. Februar 2008, 21:20

Stone Cold

(Stone Cold – Eiskalt)

USA 2005 / Robert Harmon


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Jesse Stone, Ex-Cop aus L.A., ist Sheriff in dem Städtchen Paradise an der Küste Massachusetts. Neben seinen kleinen Altagsproblemchen, dem Scotch und der Ex-Frau, treibt seit kurzem ein Killer sein Unwesen in dem sonst so verschlafenen Städtchen. Damit nicht schon Ärger genug, wird an der örtlichen Highschool auch noch ein Mädchen vergewaltigt.

Die Figur des Jesse Stone aus der Feder von Autor Robert B. Parker scheint so etwas wie der Kurt Wallander Amerikas zu sein. Dargestellt von Mimikfelsen Tom Selleck, präsentiert sich der erste von zwischenzeitlich drei verfügbaren Filmen (produziert wurden bisher fünf) in bester Tatort-Manier und gefällt mit einer ruhig-melancholisch vorgetragenen Story, die sogar einige Überraschungen parat hält. Selleck, für den ich Zeit meines Lebens große Sympathie hege, kommt als saufender Kotzbrocken richtig gut rüber und macht die erste Zusammenkunft mit Sheriff Jesse Stone zu einem durchaus angenehmen Erlebnis, das bei frostiger Wetterlage dazu verleitet, noch mal zwei Scheiten Holz mehr aufs Feuer zu legen.

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Meine Wertung: 6/10



#284 Schischa

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Geschrieben 23. Februar 2008, 13:13

Jesse Stone: Night Passage

USA 2006 / Robert Harmon


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Das zweite Zusammentreffen mit dem ausgebrannten Ex-Cop aus L.A. Jesse Stone, wurde als Prequel konzipiert und erzählt die Vorgeschichte zu Teil eins. Stone wird wegen Trunkenheit im Dienst aus dem Verkehr gezogen und in das verschlafene Paradise versetzt. Zusammen mit seinem letzten ihm verbliebenen Freund, seinem alten, schwerkranken Hund (der dann auch einen herzergreifenden Abgang hinlegen darf), kommt Stone in die eigenartige Kleinstadt und macht sich mit seinen unkonventionellen Großstadtmethoden nicht auf Anhieb allerorts Freunde. Erstmal zurück lehnen ist auch nicht und so gilt es den Mord an seinem Vorgänger aufzuklären. Dazu kommt noch ein böser Fall von häuslicher Gewalt und schon sind wir mitten drin, im zweiten Jesse Stone Fall.
Das alles ist einmal mehr sehr gediegen und dialoglastig inszeniert, macht aber mit einem wunderbar melancholisch und ordentlich grandeligen Tom Selleck außerordentlichen Spaß und gefällt als Krimiunterhaltung der gehobeneren Sorte. Verloren geglaubte Figuren dürfen sich erneut um die Gunst des saufenden Cops bemühen und einer der kleinen Baldwins darf sein Können als Bösewicht zum Besten geben. So hab ich den Herrn Stone schon fast in mein Herz geschlossen und freue mich nicht wenig auf den nächsten Besuch in Paradise, Massachusetts.

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Meine Wertung: 7/10


Bearbeitet von Schischa, 23. Februar 2008, 13:16.


#285 Schischa

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Geschrieben 24. Februar 2008, 14:24

Jesse Stone: Death in Paradise

USA 2006 / Robert Harmon


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Back to Reality! Der dritte Teil der Jesse Stone Reihe beginnt zeitlich wieder nach den Geschehnissen aus Teil eins. In den Sümpfen nahe Paradise, wird die verweste Leiche eines Schulmädchens gefunden. Während seiner Ermittlungen kommt Stone einem ganz üblen Fall von Kindesmisshandlung auf die Schliche und da eine Baustelle für den zynischen Bullen nie ausreicht, kommt auch diesmal noch ein weiterer Fall in Form eines bösen Ehekriegs hinzu, der im weiteren Verlauf zu einer Geiselnahme und einigen Toten führt.

Regisseur Robert Harmon darf endlich beweisen aus welchem Holz er geschnitzt ist. Ich meine, der Mann hat uns seiner Zeit den Hitcher beschert und auch bei seiner dritten Jesse Stone Arbeit, durfte er mehr und mehr weg vom handelsüblichen Krimi, hin zum reinrassigen Thriller. Neben dem Kinder-Killer-Plot, der für eine Fernsehproduktion schon harter Tobak genug ist, gibt es diesmal neben der gewohnt ruhigen Erzählweise auch die ein oder andere zünftige Actioneinlage, die dem kantigen Bullen Stone sehr gut zu Gesicht steht. So kann ich nur konstatieren, dass mit Jesse Stone eine tolle neue Figur ins TV-Krimi-Rennen geschickt wurde und hoffen, dass bis zum Release von Sea Change, dem vierten Teil, nicht allzu viel Zeit vergehen wird.

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Meine Wertung: 7/10



#286 Schischa

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Geschrieben 26. Februar 2008, 17:20

La Vittima designata

(Der Todesengel)

Italien 1971 / Maurizio Lucidi


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Stefano Argenti (Tomas Milian) Besitzer einer erfolgreichen Werbeagentur, hat sein Liebesleben nicht wirklich im Griff. Zu der längst erkalteten Ehe mit seiner Frau Luisa (Marisa Bartoli), gesellt sich die leidenschaftliche Affäre zu dem bildhübschen Fotomodell Fabienne (Katia Christine).
Als Stefano ein Angebot bekommt seine Agentur für 250 Millionen Lire zu verkaufen, verweigert ihm seine nicht wenig verärgerte Frau, die Mitbesitzerin ist, die Unterschrift für den lukrativen Deal. Unglücklich über das geplatzte Geschäft, macht sich Stefano aus dem Staub und lernt in Venedig den geheimnisvollen Grafen Matteo Tiepolo (Pierre Clementi) kennen, der ihm, als er von Stefanos Unglück erfährt, einen ungewöhnlichen Vorschlag unterbreitet. Tiepolo will Stefanos Frau ermorden und im Gegenzug soll er des Grafen ungeliebten Bruder ins Jenseits befördern. Ein Geschäft ohne Zeugen und ein scheinbar perfektes Verbrechen. Doch Stefano kriegt es sehr bald mit der Angst zu tun und will von der Abmachung mit dem Grafen nichts mehr wissen. Dieser macht jedoch relativ schnell kurzen Prozess mit der leidigen Ehefrau und bringt sie, in Rosen gebettet, um die Ecke. Jetzt ist es an Stefano seinen Teil der Abmachung, die der Graf mit einigen recht ungewöhnlichen Mitteln einfordert, zu erfüllen.


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Der Todesengel, ein recht ungewöhnliches Werk, das in der Menge der zu dieser Zeit entstandenen Polizioti und Gialofilme eine echte Sonderstellung einnimmt. Formal eine recht freie Interpretation von Alfred Hitchcocks Der Fremde im Zug, welcher wiederum der Romanvorlage aus der Feder von Patricia Highsmith entlehnt ist, entpuppt sich der Streifen als undurchsichtiges Katz und Maus Spiel, das mit einer überragenden Schlusspointe einen wahren Augenöffner auf den mächtig überraschten Zuschauer loslässt. Hauptdarsteller Tomas Milian bietet einmal mehr eine grandiose Schau und liefert sich mit dem viel zu früh verstorbenen Franzosen Pierre Clementi ein grandioses Psychoduell. Verstärkt wird das Ganze durch die düstere Atmosphäre der barocken Bauten Venedigs und dem erstklassigen Symphonic-Rock- Soundtrack der New Trolls. Ein feiner Film, den ich schon fast vergessen hatte und froh bin, ihn so fulminant wieder entdeckt zu haben. Ganz groß!

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Meine Wertung: 9/10


Bearbeitet von Schischa, 26. Februar 2008, 17:26.


#287 Schischa

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Geschrieben 04. März 2008, 14:26

Monster House

USA 2006 / Gil Kenan


DJ und Kevin, zwei dicke Kumpel in einer amerikanischen Vorstadtsiedlung sind fest davon überzeugt, dass im Haus des alten Nebbercracker nicht alles mit rechten Dingen zu geht. Kaum setzt man einen Fuß auf das Grundstück des alten Griesgrams, kommt er angerast und verscheucht die unliebsame Kinderbrut mit übelsten Schimpftiraden. Als der unheimliche Nachbar wiedermal auf HB-Männchen macht, gibt er jedoch fast den Löffel ab. Eine Chance, endlich heraus zu finden was mit der alten Bude nicht stimmt.
Ein eher ungewöhnlicher Beitrag zum rasend schnell wachsenden Genre der am Computer entstandenen Trickfilme. Deutlich geprägt von der bekannten Zuneigung der beiden Produzenten Spielberg und speziell Zemeckis für gruselige Familienunterhaltung, wurde aus dem Film eine sehenswerte Huldigung der althergebrachten US-Monsterfilme der 50er Jahre. Beigemischt wurde dann noch etwas des jungenhaften Charmes vergangener Goonies-Zeiten und fertig war ein ungemein sympathischer Film, der jedoch nicht wirklich etwas fürs sechs-jährige Kinopublikum ist, wie uns das gelb aufgedruckte FSK-Siegel glauben lassen will.

Meine Wertung: 7/10



#288 Schischa

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Geschrieben 06. März 2008, 10:30

Flushed Away

(Flutsch und weg)

USA – Großbritannien 2007 / David Bowers - Sam Fell


Ein weiterer Zögling aus den zwischenzeitlich mächtig überfüllten Computer-Abteilungen der hollywoodschen Filmmaschinerie. Diesmal aus dem Hause Dreamworks und somit auch ein weiteres Kreativ-Kind des Herrn Steven Spielberg. In Zusammenarbeit mit den englischen Knetspezis von Ardman, ihres Zeichens Schöpfer der Herren Wallace & Gromit, ist auch aus Flushed Away ein Animations-Spaß der gehobeneren Sorte geworden. Die Rattengeschichte aus der Londoner Kloakenwelt ist frech, witzig und wartet mit einigen spannend inszenierten Actionszenen auf. Dazu einige, zwischenzeitlich zwar obligatorische aber immer wieder nette Querverweise zu vergangenen Filmhighlights und einer erstklassigen (zumindest was den O-Ton angeht) Stimmenauswahl, die sich mit Stars wie Ian McKellen, Hugh Jackman, Kate Winslet oder Jean Reno auch in einem Realfilm ungeteilter Beachtung sicher sein könnte. Ein wirklich witziger Spaß, der mir, um es in den Worten eines sehr geschätzten Forumskollegen auszudrücken, in Zukunft von meinem ganz persönlichen Animationsthron zulächeln wird. Auch wenn er da nicht ganz alleine ist!

Meine Wertung: 8/10



#289 Schischa

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Geschrieben 08. März 2008, 10:35

TMNT - Teenage Mutant Ninja Turtles

USA 2007 / Kevin Munroe


18 Jahre ist es her, dass die altehrwürdigen Golden Harvest Studios mit ihren Turtles einen formidablen Hit landeten. Grundsätzlich geschaffen für den präpubertären Actionliebhaber der damaligen Zeit, konnte auch ein Eastern Liebhaber wie ich, den Schwert und Handkanten schwingenden Schildkrötenpuppen, ob ihres nicht gerade kleinen Trashgehalts, einiges an Unterhaltungswert abringen.

Die Neuauflage nun, die an den Kinokassen überraschender Weise eine mächtige Bauchlandung hinlegte, setzt nicht mehr auf die ehemals beliebten Puppengesichter, sondern auf moderne Computeranimationen, die nicht selten wie eine Filmsequenz aus einem Computerspiel anmuten und mit einer latenten Sterilität nur selten wirklich fesseln. Dabei hat man sich offensichtlich richtig Mühe gemacht und einzelne Sequenzen sind in ihrem Timing und mit einem ordentlich hohen Actiongehalt wirklich gelungen.

Für einen spaßig unterhaltsamen Abend reicht es also allemal und die standesgemäß hochwertige Sprecherriege um Laurence Fishburne und Patrick Stewart tut ihr Bestes um dem Film ein zusätzliches Maß an Qualität zu verleihen. Schade allerdings, dass sich der Film selbst so überaus wichtig und ernst nimmt und ihm so der trashige Charme seines Ur-Vaters komplett abgeht.

Meine Wertung: 5/10



#290 Schischa

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Geschrieben 08. März 2008, 12:37

Eastern Heroes: Jimmy Wang Yu


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Wer zum Teufel ist Bruce Lee? Was wollt ihr mit Jackie Chan? Hier kommt der wahre Held des Eastern: Jimmy Wang Yu! Geboren 1944 unter dem Namen Wang Zheng-Quan ist er der erste echte Superheld des Hongkong Kino und prägte das Genre wie kein Zweiter. Großgeworden unter der Regielegende Chang Cheh, gegeißelt von den altehrwürdigen Shaw Brothers Studios mit Gagenverträgen die ihm Monatsverdienste von nicht mal 100$ bescherten, veredelte er mit seiner Anwesenheit einige der größten und besten Eastern aller Zeiten. Er war es auch, der in den frühen 70er Jahren die gelbe Welle nach Deutschland überschwappen lies und einen beispiellosen Siegeszug begründete, der bis heute einzigartig blieb und eine schier unüberschaubare Flut an Filmen aus der ehemaligen Kronkolonie auf deutsche Lichtspielhäuser los lies.
Den internationalen Erfolg im Rücken, sagte sich Wang Yu Anfang der 70er Jahre in einem krachenden Streit von den Shaw Brothers los und machte sich neben seiner Schauspielerei auch als Drehbuchschreiber, Regisseur und Produzent einen Namen und war maßgeblich am Erfolg von Stars wie Sammo Hung und Jackie Chan beteiligt, die in den folgenden Jahren dann leider auch dazu beitrugen, dass der Stern Wang Yu`s immer mehr zu verblassen begann. Nach seinem Shaw-Streit wurde er jedoch zunächst vom Erzrivalen Raymond Chow und dessen Golden Harvest verpflichtet, wo er zum legitimen Nachfolger Bruce Lees (auch wenn der gute Jimmy schon Jahre vor Lee ein Star war) auserkoren wurde und nochmal einige richtige Kracher aufs Eastern- Parket zaubern konnte.

Leider, so muss man rückblickend feststellen, verlief nicht alles so glorreich in Wang Yu`s Leben wie sein Filmschaffen und mit zunehmendem Alter machten dem notorischen Schwerenöter (er war drei oder viermal verheiratet) zunehmend private Sorgen das Leben schwer. Gipfel war eine Anklage wegen Mordes, der ihm jedoch nie nachgewiesen werden konnte, seine bekannte Nähe zur Hongkong-Mafia aber auch nie für eine vollständige Rehabilitation sorgte.

Derlei Verfehlungen sollen aber in der folgenden Wang Yu-Werkschau keine Rolle spielen, sondern einen Überblick geben auf das großartige Schaffen eines großen Actionhelden. Verständlicher Weise wird es im SchischamaxX keine lückenlose Filmschau geben, immerhin bringt es der Recke bis heute auf mehr als 70 Filme, von denen viele gar nicht oder nur in übelst verstümmelten Form erhältlich sind. Nicht zu verschweigen ist auch der große Anteil unsäglichen Film-Schrottes, welchen der Recke in mehr als 40 Jahren produziert hat und über den ich mir erlaube das dezente Deckmäntelchen des Schweigens zu legen. So gibt es also "nur" ein ganz persönliches Best of eines der ganz großen der gelben Zunft. Mein persönlicher Dank an dieser Stelle gilt den Herren molotto (wo steckst Du mein Alter?) und Funk_Dogg, die mir in den vergangenen Monaten mit Rat und Tat bei der Zusammenstellung des nicht gerade kleinen Programmes zur Seite standen. Viel Spaß allerseits!

#291 Schischa

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Geschrieben 09. März 2008, 15:19

Eastern Heroes: Jimmy Wang Yu


Temple of the Red Lotus ( Huo shao hong lian si zhi jiang hu qi xia )

Hong Kong 1965 / Teng Hung Hsu


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Gleich mit dem zweiten Film in dem er mitwirkte, schrieb Jimmy Wang Yu Kinogeschichte, denn zusammen mit dem wunderschönen Come drink with me, wird Temple of the Red Lotus als einer der Begründer des Hongkonger Schwertkampffilmes gehandelt. Nach einer kleineren Rolle in The Twin Swords, konnte Wang Yu hier bereits eine der Hauptrollen abgreifen und als junger Schwertkämpfer Wu erstmals mit den Säbeln rasseln. Ebenfalls begründet wurde hier die sehr fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Kollegen Lo Lieh, die in der Folge noch so manches Werk aus der Shaw Brothers Schmiede veredeln sollte.

Für einen sehr frühen Eastern hält sich der Film actiontechnisch dann auch noch entsprechend zurück und scheint sich mit der bühnenhaften Inszenierung seiner Geschichte oft an den klassischen Werken der berühmten Peking Oper zu orientieren. Als Schwertkämpfer taugt unser Wu dann aber auch recht wenig und ist mit der Rache am Mord seiner Eltern zunächst mächtig überfordert. Zudem läuft mit den zukünftigen Schwiegereltern nicht alles glatt und zu allem Übel wird der gebeutelte Wu auch noch verdächtigt der bösen Red Lotus Sekte anzugehören, die sich einen blutigen Streit mit der Familie seiner Liebsten liefert. Bis die Tragödie dann schließlich in einem zünftigen Finale zu Ende gebracht wird, muss sich unser tragischer Held auch noch von der Oma des Hauses vermöbeln lassen und entgeht in Ermangelung effektiver Schwertkünste ein ums andere Mal nur sehr knapp dem Tod durch die immer zahlreicher werdenden Stahlklingen.

So schafft der Temple nicht wirklich den Sprung in die Königsklasse späterer Wang Yu Klassiker, ist aber auf Grund seiner immensen filmhistorischen Bedeutung und der schönen Geschichte ein feiner Einstieg ins Filmprogramm der nächsten Zeit.

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Meine Wertung: 7/10


Bearbeitet von Schischa, 09. März 2008, 15:26.


#292 Schischa

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Geschrieben 09. März 2008, 18:00

Eastern Heroes: Jimmy Wang Yu


Asia-Pol (Ajia himitsu keisatsu)

(Mr.Kugelblitz schlägt zu)

Hong Kong – Japan 1966 / Akinori Matsuo

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Asia-Pol, das fernöstliche Pendant zu Euro-Pol, schickt seinen besten Agenten J9 um einer Schmugglerbande in Yokohama das Handwerk zu legen. Die Verbrecher, deren Schmuggelgut aus einer ganzen Schiffsladung Gold besteht, lassen sich nur sehr schwer von ihrem Gut trennen und so macht sich J9, der auch auf den Namen Saeki hört, auf den Weg nach Hong Kong um mit seinem dortigen Kollegen den Chef der Bande zur Strecke zu bringen.

Der fünfte Film Wang Yu`s für die Shaw Brothers und nach vier aufeinanderfolgenden klassischen Wuxia-Stoffen, ein erster Ausflug ins moderne Actionkino. Zugleich eine echte Besonderheit, denn wie sich bei der Sichtung herausstellte, existieren zwei Fassungen des Filmes mit zwei völlig unterschiedlichen Hauptdarstellern. Während in der hier gesichteten Hong Kong-Fassung Wang Yu die Rolle des coolen Geheimagenden übernahm, wurde er für die Japan-Fassung, die `72 auch ihren Weg in die deutschen Lichtspielhäuser fand, durch Tokio Drifter Star Hideaki Nitani ersetzt. Ein Blick in Leo Mosers Eastern Lexikon, welches mir schon des Öfteren wertvolle Dienste leistete, brachte dann auch gleich Gewissheit: Die enge Zusammenarbeit der Shaw Brothers mit der japanischen Nikkatsu Corporation machte die Verpflichtung zweier unterschiedlicher Hauptdarsteller notwendig, um den Publikumsgewohnheiten der jeweiligen Länder gerecht werden zu können. So wurden alle Szenen mit den Hauptdarstellern in genau der gleichen Kameraeinstellung zweimal gedreht und in den jeweiligen Schnittfassungen eingefügt. Ein Novum in der Filmgeschichte!

Der Film selbst kommt dann als asiatische James Bond Variante daher, in der Wang Yu als Hauptdarsteller einen supercoolen Geheimagenten gibt, der lässig, zumeist mit einer Fluppe im Gesicht seine Wiedersacher ins Jenseits befördert. Wie sein englischer Kollege, wird er unterstützt von den mannigfaltigsten technischen Gimmicks und ist auch dem weiblichen Geschlecht nicht gerade abgeneigt. Ganz groß geriet dann noch das bleihaltige Finale in einer alten Ruine und dem Goldschmugglerschiff, dass den Asia-Pol Agenten dann doch noch wohltuend von seiner Fleming-Vorlage abhebt und unseren Helden mit der wahrscheinlich größten Knarre seiner Kariere zeigt. Klasse!


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Meine Wertung: 8/10



#293 Schischa

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Geschrieben 11. März 2008, 20:31

Eastern Heroes: Jimmy Wang Yu


The Assassin (Da Ci Ke)

Hong Kong 1967 / Chang Cheh


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Wang Yu`s achter Film für die Shaw Brothers und nach Tiger Boy und Trail of the Broken Blade seine dritte Zusammenarbeit mit Eastern-Großmeister Chang Cheh. Die Geschichte, im klassischen Wuxia-Stil erzählt und frei nach einem realen Hintergrund, macht uns mit dem Schwertkämpfer Nie Zheng (Wang Yu) bekannt, der, Jahre nachdem er miterleben musste wie seine Freunde nebst geliebtem Schwertkampfmeister vom Killerkommando eines bösen Herrschers dahin gemetzelt wurden, zum gnadenlosen Attentäter wird.

Endlich darf Wang Yu das tun wofür er bekannt wurde und unter der Regie Chang Cheh`s wurde der Film zu einem echten Leckerbissen. Die Versatzstücke späterer Meisterwerke wie Rache, Loyalität und Ehre werden überaus blutig zur Schau getragen und das tragisch-heldenhafte Finale ist gesäumt von einem haushohen Leichenberg, auf deren Spitze Wang Yu sich nach vollendeter Rache selbst in zwei Teile zerlegen darf. Überhaupt stirbt keiner so viel und ausgiebig wie Wang Yu und dass The Assassin hier als Geburtshelfer einer großartigen Tradition fungierte, nötigt mir ein noch größeres Maß an, ohnehin schon hoher Bewunderung für den erstmals gesichteten Streifen ab.

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Meine Wertung: 9/10



#294 Schischa

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Geschrieben 13. März 2008, 12:22

Eastern Heroes: Jimmy Wang Yu


The One-Armed Swordsman (Du bei dao)

(Das goldene Schwert des Königstigers)

Hong Kong 1967 / Chang Cheh

TRAILER


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Der Name Dieter Wahl dürfte wohl den wenigsten bekannt sein. Doch er war es, der nach einer Vorführung des One-Armed Swordsman bei den Filmfestspielen von Cannes anno 1972 von dem Film derartig beeindruckt war, dass er noch am selben Abend im Hotelzimmer von Shaw Brothers Chef Run Run Shaw auftauchte und die beiden einen Deal aushandelten, der dem Scotia Filmverleih die Rechte an unzähligen Shaw-Klassikern sicherte und den Siegeszug des Eastern in Deutschland begründete. Leider musste Das goldene Schwert des Königstigers dann nochmal zwei Jahre warten und feierte erst am 9. Mai 1974, sieben Jahre nach Entstehung, seine deutsche Kinopremiere. Die Lorbeeren des Erstlings verdiente sich ein anderer Film, der jedoch auch die Geschichte des einarmigen Schwertkämpfers erzählt und unter dem Titel Das Schwert des gelben Tigers aka The new One-Armed Swordsman als erster Eastern in deutschen Lichtspielhäusern am 25. Januar 1973 Kinogeschichte schrieb.

Gute 10 Jahre später hatte der One-Armed Swordsman dann auch im damaligen SchischamaxX (um es nicht elterliches Wohnzimmer zu nennen) seine Premiere und löste als „chinesischer Ritterfilm“, wie mir der Streifen damals von meinem alten Herrn verkauft wurde, auch bei mir eine, bis heute anhaltende, gelbe Welle aus. Das um eine gute viertel Stunde erleichterte Videotape hatte fortan Dauerdienst und entwickelte sich bald zum Dauerbrenner (!) nachmittäglicher Filmsitzungen.

Der Film selbst, ist ein Eastern-Klassiker schlechthin und einer der ersten Superhits der Shaw Brothers. Als erster Film aus Hong Kong schafte er das magische Einspielergebnis von mehr als einer Million Dollar und machte Hauptdarsteller Jimmy Wang Yu und Regisseur Chang Cheh zu Stars. Für Wang Yu war es der richtungsweisendste Film seiner Karriere und fortan konnte er sich vom Image des verkrüppelten Kämpfers nicht mehr lösen. Dabei hat die recht einfache Rachegeschichte nichts wirklich Neues zu bieten und Regisseur Chang Cheh bediente sich in der Ausführung recht frei bei amerikanischen Westernvorbildern (er war ein bekennender Hawks Fan) und den zu der Zeit sehr erfolgreichen japanischen Samurai-Filmen. Diese hatten mit ihrem blinden Zatoichi ja ebenfalls einen verkrüppelten Helden im Programm, der sich trotz großem Handicap äußerst schlagkräftig zu Wehr setzten konnte. Wang Yu erinnerte sich später sehr genau dieser Wurzel und erwies dem blinden Ronin in einem unabhängig inzenierten Zusammentreffen eine wunderbare Referenz.

So etablierte Das goldene Schwert des Königstigers den Archetypus vom verkrüppelten Helden und beeindruckt darüber hinaus mit einer inszenatorischen Extraklasse, an der sich alle nachfolgenden Genre-Werke fortan zu messen hatten. Eine Film, den ich zur Grundausstattung eines jeden Filmliebhabers zählen möchte und ihn deshalb auch beruhigt einem Eastern-Verweigerer ans Herz legen kann. Kurz - ein Meisterwerk!

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Meine Wertung: 10/10


Bearbeitet von Schischa, 13. März 2008, 13:32.


#295 Schischa

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Geschrieben 18. März 2008, 13:49

Eastern Heroes: Jimmy Wang Yu


The Sword of Swords (San Diy)

Hong Kong 1968 / Ching Gong


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TRAILER


Lin Jenshiau (Wang Yu), ein ehrenvoller Schwertkämpfer, bekommt auf dem Sterbebett seines Meisters ein mächtiges magisches Schwert überreicht, welches er fortan vor dem bösen Shang-Clan und seinem ehemaligen Kollegen Fang Shi Shiung (Tin Fung), der ihn schon zu Meisters Lebzeiten auf übelste ärgerte und demütigte, beschützen soll.

Bei all dem Ruhm und wegweisenden Einfluss den Das goldene Schwert des Königstigers auf den Eastern hatte, ist es dieser, weitestgehend unbekannte Film, der den Glanz seines großen Bruders nochmals überstrahlte und Wang Yu entgültig als gnadenlosen, verkrüppelten Rächer in die Köpfe seiner Fans meiselte. Die Story, eine grundsolide Rachegeschichte, hält mit seiner wunderbar kaltschnäuzigen Art bestens bei Laune. Lin Jenshiau, unser Held, hat von Anfang an jede Menge Arbeit, das Zauberschwert vor den Übergriffen seinen Gegner zu beschützen. Da dem Helden mit purer Gewalt nicht beizukommen ist, schnappen sich die Gangster Lin`s Angetraute und verschleppen diese. Lin, der sich ganz dem Schwert verschrieben hat, hält seine Wut jedoch in Zaum und lässt die Verbrecher gewähren. Diese wiederum, von soviel Ehrgeiz mächtig verärgert, überfallen Lin`s Familie und töten Vater, Mutter und seine Schwester, deren kleines Kind als einziges das Massaker überlebt. Um den Stolz des Helden dann noch völlig zu derangieren, schneidet man den dahin gemetzelten Familienmitgliedern Augen und Ohren ab und wirft sie Lin in einem Sack vor die Füße. So geschunden geht der stolze Schwertkämpfer dann auch selbst seinen Feinden auf den Leim und bekommt während eines Hinterhalts beide Augen ausgestochen und wird von seinem schlimmsten Wiedersacher Fang auf einen Pfahl gespießt.

So haben wir auch hier wieder die beliebt und berüchtigte Wang Yu Konstellation des verkrüppelten Helden, der aufs fürchterlichste Rache nimmt. Nach seiner Genesung, die er zudem mit der Pflege seines verwaisten Neffen zubringt und einem schonungslosen Training seiner ihm verbleibenden Sinne, macht sich unser Held dann auch hier auf, um einen blutigen und überaus brutalen Weg der Rache zu begehen.

Einmal mehr ist ein Wang Yu Film angereichert mit wunderbaren Referenzen an die ganz großen Werke japanischer Samurai-Kunst. Vorneweg gleicht der Film auf Grund seiner Ausgangssituation natürlich einer weiteren Episode des blinden Schwertkämpfers Zatoichi. Wie Wang Yu dann später mit seinem kleinen Neffen im Arm seine Gegner um etliche Köperteile erleichtert, erinnert nicht wenig an die glorreichen Taten des japanischen Scharfrichters Okami. So lassen sich beliebig Parallelen zu vergangen Filmperlen spinnen, führen sie jedoch immer zum gleichen Ergebnis: Sword of Swords, ein ganz großer Eastern und einer der besten Filme Wang Yu`s. Sogar im Gesamtblick auf das nicht gerade kleine Output der Shaw-Maschinerie, ist der Film ein echtes Highlight, das sich niemand entgehen lassen sollte.

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Meine Wertung: 10/10


Bearbeitet von Schischa, 18. März 2008, 13:59.


#296 Schischa

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Geschrieben 21. März 2008, 19:46

Eastern Heroes: Jimmy Wang Yu

Golden Swallow (Hsia yu-yen)

Hong Kong 1968 / Chang Cheh


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Wang Yu`s dreizehnter Film für die Shaw Brothers und ein erneutes Zusammentreffen mit seinem großen Mentor und Lehrmeister Chang Cheh. Als Quasi-Fortsetzung des King Hu Klassikers Come Drink with Me, schert sich Chang Cheh recht wenig um die Vorgaben des zwei Jahre zuvor entstandenen Vorgängers und etabliert neben der gewohnt souverän aufspielenden Cheng Pei Pei in der Rolle der titelgebenden Golden Swallow, mit Wang Yu und Lo Lieh zwei starke Männerfiguren und machte seinem Ruf als ausgesprochener Männerfilmer abermals alle Ehre. Die beiden Herren dürfen sich dann auch nach allen Regeln der Kunst, durch die schön kniffelige Geschichte metzeln und nachdem sie sich aller Unklarheiten untereinander entledigt haben, gehören Wang Yu einmal mehr alle Sympathien für einen blutig-glorreichen Abgang. Überhaupt scheint unserem Held hier kein Kraut der Welt gewachsen zu sein und so werden ganze Heerscharen schwer bewaffneter Gegner von dem ganz in weiß gekleideten Schwertkämpfer Silver Roc in den gelben Himmel verfrachtet. Ganz männergerecht zerteilt sich ein selbstloser Kämpfer da auch schonmal selbst in zwei Teile und das wunderbar inszenierte Duell mit Lo Lieh endet auch nur deshalb nicht mit seinem Tod, weil die geliebte Golden Swallow der schwertschwingenden Kampfmaschine Einhalt gebietet. Ebenfalls sehr schön anzuschauen ist der überraschend große Anteil an wunderschönen Außenaufnahmen, die dem Film noch ein zusätzliches Maß an Qualität verleihen und ein kleiner aber feiner Auftritt des späteren Chang Cheh Gefolgsmannes David Chiang, der dann ein Jahr später mit Have Sword, Will Travel selbst zum Star wurde. So ist auch dieser Film eine echte Bank für Eastern und Wang Yu Verehrer und untermauert mit Nachdruck die kontinuierliche Extraklasse eines Mannes, der auch gerne als Clint Eastwood des Eastern bezeichnet wird. Nicht zu Unrecht, wie ich finde!

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Meine Wertung: 8/10



#297 Schischa

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Geschrieben 01. April 2008, 11:24

Eastern Heroes: Jimmy Wang Yu

The Return of the One-Armed Swordsman (Duk bei do wong)

Hong Kong 1969 / Chang Cheh


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Zwei Jahre nach dem großen Erfolg des einarmigen Schwertkämpfers, kehrte Wang Yu unter der fachkundigen Regie Chang Chehs zurück in die Rolle des Fang, der bei einem unglücklichen Zwischenfall mit einer unerfahrenen Schülerin seinen rechten Arm verlor. Zwischenzeitlich hatte sich der Recke aber auf sein Altenteil verfrachtet und verbringt die Zeit mit seiner Liebsten und einem kleinen Stückchen Land. Dieser hat er dann auch versprochen, zukünftig die Finger von seiner Metallklinge zu lassen und stattdessen die Harke zu schwingen. Das funktioniert auch einige Zeit recht gut und gerät erst wieder zur Nebendache, als eines Tages eine Gruppe junger Männer auftaucht und Fang bitten, ihren Meister aus den Klauen eines geheimnisvollen Schwertmeisters zu befreien. Dieser hat zusammen mit seinen acht Dämonen und einem Haufen wilder Kämpfer, die Meister aller Clans entführt und verlangt als Gegenleistung für deren Freilassung, dass sich alle Schwertkämpfer des Landes den rechten Arm abhacken. Fang zögert und erst als die hilflosen Jünglinge seine Frau entführen, greift der Einarmige wieder zu seinem Schwert.
So hat man auch in dieser ersten Fortsetzung des One-Armed Swordsman wieder einiges zu bestaunen. Die unzähligen Kämpfe sind schwer blutig und mit einer großen Anzahl ausgefallener Gegner mächtig unterhaltsam. Wang Yu agiert mit stoischer Gelassenheit und die gewohnt hochwertige Regie Chang Chehs macht den Film zu einem weiteren Leckerbissen der gelben Flut aus HongKong, die hier jedoch unverständlicher Weise nie den Weg in die deutschen Kinos antrat. Da liegt die Vermutung nahe, dass nach Beschneidung der unzähligen Gräueltaten durch deutsche Filmzensoren von der Rückkehr des einarmigen Schwertkämpfers ohnehin nicht mehr viel übrig geblieben wäre. Schade eigentlich!

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Meine Wertung: 9/10



#298 Schischa

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Geschrieben 08. April 2008, 19:44

Eastern Heroes: Jimmy Wang Yu

The Chinese Boxer (Long hu men)

(Wang Yu – Sein Schlag war tödlich)

Hong Kong 1970 / Jimmy Wang Yu


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"94 Tage gejagt – 94 Tage verboten – 94 Tage beschlagnahmt – jetzt endlich freigegeben!" Dieser Werbeslogan zierte das damalige deutsche Kinoplakat eines Filmes, der im Veröffentlichungsjahr 1973 ein unrühmliches Stück deutscher Zensurgeschichte schrieb. Der Staatsanwaltschaft München war das Krachen der unzähligen Schädel und Knochen deutlich zu laut und beschlagnahmte erstmals wegen – grausamer und unmenschlicher Szenen – einen Film direkt aus den Kinos. Erst 94 Tage später wurde der Film in einer verstümmelten Fassung wieder für die Lichtspielhäuser freigegeben, was in der Folge dafür sorgte, dass deutsche Eastern-Verleiher aus Angst vor einer Beschlagnahmung, viele Filme schon vor der deutschen Erstaufführung aufs übelste verstümmelten. Ein Gebaren, das auch heute noch deutlich zu spüren ist und vom gespaltenen Verhältnis erwachsener Eastern-Fans gegenüber deutschen Zensurbehörden erzählt. Auch sonst sorgte der Film für einige Aufregung in der Branche und brachte gravierende Veränderungen für die Karriere Wang Yu`s, der hier auch erstmals den Regiestuhl zu besetzen hatte. Was einst Das goldene Schwert des Königstigers für die Swordplay-Fraktion bedeutete, brachte The Chinese Boxer für die Kung Fu-Fraktion und bescherte der Handkantenliga noch vor Bruce Lee`s Todesfaust des Cheng Li einen Superhit der sich gewaschen hatte.

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Wang Yu, der hier auch noch als Drehbuchschreiber fungierte, etablierte mit diesem Film das beliebte Thema der gebeutelten Kung Fu Schule, die hier von einer üblen japanischen Schlägertruppe drangsaliert wird. Das geht soweit, dass der Meister der Schule nebst dem Großteil seiner Schüler in einem brutalen Kampf besiegt und getötet wird. Einzig der junge Lei Ming (Wang Yu) überlebt schwer verletzt das Massaker und erlernt nach seiner Genesung eine alte Kung Fu Technik, mit der er es in einem blutigen Alleingang gegen die Karate-Bösewichte aufnimmt. Wang Yu erweist sich hier erneut als wahrer Könner. Zusammen mit seinem alten Weggefährten Lo Lieh, dem er eine richtig fiese Bösewicht-Rolle auf den Leib schneiderte, inszenierte er einige der blutigsten und besten Martial Arts Fights, die das Genre zu bieten hat. Dazu gibt es gelegentliche Exploitation-Anleihen und einen unverhohlenen Japan-Rassismus, der die weitere Karriere Wang Yu`s nicht wenig beeinflussen sollte und zum Markenzeichen vieler Filme seiner späteren Karriere werden sollte.
Der 15. Film für die Shaw Brüder war dann auch gleichzeitig sein letzter und Wang Yu trennte sich in einem donnernden Streit von seinen ehemaligen Arbeitgebern um, mit deutlich verbessertem Salär, beim großen Konkurrenten Golden Harvest anzuheuern. Eine Zäsur in der Filmbiographie unseres Helden und der richtige Zeitpunkt für eine kleine Pause für den ersten und echten Eastern Hero.

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Meine Wertung: 9/10


Bearbeitet von Schischa, 08. April 2008, 20:16.


#299 Schischa

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Geschrieben 12. April 2008, 09:46

The Man from the Alamo

(Der Mann aus Alamo)

USA 1953 / Budd Boetticher


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John Stroud (Glenn Ford), ein vom Schicksal schwer gebeutelter texanischer Freiheitskämpfer, wird während der alles entscheidenden Schlacht von Alamo von seinen Kampfgenossen auserkoren um bei den zurückgelassenen Familien nach dem Rechten zu sehen und sie vor den anrückenden mexikanischen Truppen zu warnen. Doch Stroud kommt zu spät und muss erfahren, dass seine Familie von einem plündernden Söldnertrupp ermordet wurde. Als Feigling gebrandmarkt, der seine zwischenzeitlich gefallenen Kameraden im Stich gelassen hat, macht er sich auf die Suche nach den Schuldigen und zieht als Begleiter eines Planwagentrecks in einen Kampf gegen die Söldner, die es nun auf die hilflosen Flüchtlinge abgesehen haben.

Ja, das waren sie, die wunderbaren Sonntagmorgen-Western. Irgendwo zwischen Kirchenbesuch und Bratensoße, serviert in der Filmmatinee des zweiten deutschen Fernsehens. Budd Boetticher schuf hier einen leicht verdaulichen Western, der ähnlich seinem in selben Jahr entstandenen Seminolen-Abenteuer, historische Fakten mit feiner Western-Action kombiniert und mit einem glänzenden Hauptdarsteller Glenn Ford den Weg für seine späteren Scott-Meisterwerke ebnete. Da freut es den geneigten Zuschauer noch zusätzlich, neben den vielen bekannten Genre-(Zweitliga)-Spezis wie Hugh O'Brian oder Neville Brand (den ich noch aus dem erst kürzlich gesehenen Tin Star in angenehmer Erinnerung hatte), eine Julie Adams, die nur ein Jahr später ihre berühmte Begegnung mit dem Schrecken vom Amazonas hatte, zu erblicken.


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Meine Wertung: 7/10


Bearbeitet von Schischa, 12. April 2008, 09:49.


#300 Schischa

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Geschrieben 16. April 2008, 15:57

Zodiac

(Zodiac – Die Spur des Killers)

USA 2007 / David Fincher


Ende der 60er Jahre erschütterte eine beispiellose Mordserie die amerikanische Öffentlichkeit und der sich selbst als der Zodiac betitelnde Killer, ging als nie gefasstes Phantom in die amerikanische Kriminalgeschichte ein.

Akribisch genau bildet Fincher die zermürbende Puzzelei des Journalisten Paul Avery (Robert Downey Jr.) und des Zeichners Robert Graysmith (Jake Gyllenhaal) nach und schuf mit seinem 2 ½ Stunden Werk eine faszinierende Symbiose aus Krimigeschichte und Periode Piece, die wenig mit den Vorgängerwerken des Regiewunderkindes zu tun hat und so manch einer Erwartungshaltung den Finger gezeigt haben dürfte. Umso mehr unterstreicht dies allerdings die handwerkliche Klasse Finchers und lässt den Status des Filmes, der mich -wenn schon ein Vergleich nötig sein sollte- am ehesten an Stones JFK erinnerte, noch bedeutungsvoller erscheinen. Zudem freute ich mich riesig über einen der seltenen Auftritte Anthony Edwards und über die Tatsache, dass ich den Film trotz oder gerade wegen seiner altmodischen Unaufgeregtheit, mächtig spannend fand.

Meine Wertung: 8/10







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