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Das SchischamaxX - Filmforen.de - Seite 11

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Das SchischamaxX


348 Antworten in diesem Thema

#301 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 21. April 2008, 18:41

The Host (Gwoemul)

Südkorea 2006 / Bong Joon-ho


So sieht sie also aus, die moderne Monstersensation aus Fernost. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Ich war nicht wenig enttäuscht! Nach all den Lobgesängen die mir in den letzten Monaten rund um die koreanische Riesenkaulquappe zu Ohren kamen, hatte ich doch etwas mehr erwartet, als mir das Genre-Mischmasch aus Comedy, Horror, Drama und Katastrophenfilm letztlich zu bieten hatte. Die Darsteller, allen voran der ansonsten großartige Song Kang-ho (Sympathy for Mr. Vengeance), scheinen von fürchterlichstem Overacting befallen worden zu sein und tun damit der ohnehin schon äußerst schwülstigen Geschichte keinen wirklichen Gefallen. Steigert dies im allgemeinen und auch im besonderen (Genre)-Fall normalerweise noch zusätzlich den Spassfaktor, gerät es hier zu einer zeitraubenden Unzulänglichkeit, die nicht wenig an der viel zu langen Laufzeit von fast zwei Stunden schuld sein dürfte. Alle Augen also auf die Chemikalien-verseuchte Hauptattraktion, doch auch diese entpuppt sich schon nach kürzester Zeit als CGI-Krücke der besonderen Art und macht die Suche nach den wirklich gelungen Momenten des Filmes zu einem anstrengenden Geduldspiel. So bleibt also einmal mehr nur die Gewissheit, dass echtes Herzblut im modernen asiatischen (Monster)-Film weiterhin eine Seltenheit bleibt und sich manch übermotivierter Pixelkrieger mal des öfteren wieder ein Werk aus dem Hause Honda ansehen sollte. Hier gibt es noch Monster aus (Gummi)-Fleisch und Blut und wenn eine allseits bekannte Uran-Echse auf dicke Hose macht, darf unser Gwoemul getrost den Heimweg in seine Kloake antreten.

Meine Wertung: 5/10



#302 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 22. April 2008, 18:28

The Cave

USA 2005 / Bruce Hunt


Wissenschaftler entdecken im tiefsten Rumänien ein geheimnisvolles unterirdisches Höhlensystem. Da dieses größtenteils unter Wasser liegt, engagiert man einen Trupp abgebrühter Höhlentaucher und macht sich auf, den dunklen unterirdischen Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Unglücklicherweise wird der Eingang der Höhle kurz nach Beginn der Expedition von einem Erdrutsch verschüttet und auf der Suche nach einem Ausgang, merken die Eingeschlossenen recht schnell, dass sie nicht ganz alleine sind.
Mit sehr bescheidenen Mitteln versuchte man hier im Fahrwasser des im selben Jahr entstandenen Neil Marshall Höhlenhorrors The Decent Kasse zu machen. In leicht abgewandelter Form, folgen wir auch hier einer auf sich alleine gestellten Gruppe, die es mit bösartigen Höhlenbewohnern zu tun bekommt. Das geschieht im Rahmen der limitierten Möglichkeiten recht ordentlich und sorgt gar für gelegentliche Spannung. Gut, dass sich der überwiegende Teil des Streifens im Dunkeln abspielt und sich so auch der Ärger über Teils stümperhafte Effekte in angenehmen Grenzen hält. Der dezente Deckmantel der Dunkelheit sorgte dann auch für eine jugendfreundliche Altersfreigabe und lässt den an deutlich härteres gewohnten Genre-Liebhaber letztlich doch etwas ratlos in den kilometerhohen Felswänden der Karpaten-Gruft zurück.

Meine Wertung: 5/10


Bearbeitet von Schischa, 22. April 2008, 19:49.


#303 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 11. Mai 2008, 13:16

Tempo di massacro

(Django – Sein Gesangbuch war der Colt)

Italien 1966 / Lucio Fulci


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Django (Franco Nero, der im Original den Namen Tom Corbett trägt) kommt aufgrund des Hilferufs eines alten Freundes zurück in seine Heimatstadt und muss feststellen, dass der machtgierige Großgrundbesitzer Scott nebst seines sadistischen Sohnes, die Einwohner in Angst und Schrecken versetzt und auch vor Mord und Todschlag wenig Zurückhaltung kennt. Dazu kommt noch, dass Djangos Bruder Jeffrey (George Hilton in einer seiner besten Rollen) zu einem verwahrlosten Säufer geworden ist und Ihre alternde Mutter von Scotts Banditen hinterhältig erschossen wird. Django will den alten Scott zur Rede stellen, doch bevor es zu einer Begegnung zwischen den beiden kommt, wird Django von Scotts Sohn mit einer Peitsche halbtot geprügelt. Scott Jr., der nicht wenig einen an der Klatsche hat, bringt dann, um ein großes Geheimnis zu bewahren, auch noch seinen eigenen Vater um und verschanzt sich mit einer ganzen Armee seiner Banditen in der väterlichen Ranch. Auftritt Django! Zusammen mit seinem Bruder Jeffrey, der trotz allen Suffs immer noch ein großartiger Gewehrschütze ist und schon mal eine ganze Horde Banditen alleine wegputzt, macht er sich auf, dem Treiben ein für alle Mal ein Ende zu bereiten.

Unbestritten verdient sich dieser Fulci Django das Prädikat „Italowestern der A-Klasse“ und gehört neben seinen späteren Horror und Gruselklassikern zu den ganz großen Werken des Italieners. Franco Nero und George Hilton bilden ein prächtiges Duo und schießen und prügeln sich in wunderbarster Weise durch dieses stellenweise recht düstere Genrehighlight. Dabei glänzt der Film neben den vielen tollen Actionszenen überraschenderweise auch mit einer nuancierten und gar nicht so dummen Geschichte und rückt den Film, der, um dem Originaltitel gerecht zu werden, gegen Ende zu einem echten Massaker wird, auf einen der ganz vorderen Plätze meiner Italo-Hitliste. Auch, weil die meisterhafte deutsche Synchronisation den Film in greifbare Nähe zu den frühen Eastwood-Western des Herrn Leone zu rücken vermag.


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Meine Wertung: 9/10



#304 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 18. Mai 2008, 22:05

The Grudge

(Der Fluch)

Japan – USA - Deutschland 2005 / Takashi Shimizu


Buffy Darstellerin Sarah Michelle Gellar legt sich in diesem US-Aufguss des Japan Gruslers Ju-on mit einem verfluchten Haus nebst psychotischer Oma und spukender Halbstarker an. Regisseur Takashi Shimizu, der vier Jahre zuvor auch das Original inszenierte, müht sich redlich die etwas konfuse Geschichte westlichen Mainstream-Gewohnheiten anzupassen und so mit dem leidlich spannenden Ringu Remake aus dem Jahr 2002 gleich zu ziehen. Gelingt ihm dann aber nicht wirklich und das Ganze bleibt bei aller sichtbaren Anstrengung gewöhnlich und unspannend. Etwas Gutes hatte der Tokio-Trip aber dann doch und weckte in der Folge die Lust an einem echten asiatischen Grusel-Highlight.

Meine Wertung: 5/10



#305 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 18. Mai 2008, 23:04

Snake Woman`s Curse (Kaidan hebi-onna)

Japan 1968 / Nobuo Nakagawa


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Japan Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Großgrundbesitzer Onuma schindet und knechtet die ihm untergebenen Bewohner eines kleinen Dorfes aufs Härteste. Als ein alter Bauer Onuma um einen Schuldenerlass bittet, tötet dieser ihn indem er den Alten von einer fahrenden Kutsche wirft. Zurück bleiben Frau und Tochter, die, nachdem Onuma ihr Haus abgerissen hat, für die nächsten 10 Jahre auf dem Anwesen ihres Herren Schulden abarbeiten sollen. Willkommen sind die beiden dort allerdings nicht und fortan wird die Mutter von Onumas Ehefrau ziemlich böse drangsaliert und die Tochter muss gar als neue Liebesgespielin des Herren Sohnemann herhalten. Tragischer Höhepunkt ist dann schließlich der Tod der Mutter als sie versucht einer Schlange, die sich in der Küche verirrt hat, das Leben zu retten und dafür zu Tode geprügelt wird. Ein schicksalhaftes Ereignis, das nicht nur für die geschundene Bauern-Familie tragische Folgen hat, sondern auch der Familie Onuma fortan übelste Albträme und Wahnvorstellungen beschert.

Ein sehr stimmungsvoller Beitrag zum japanischen Grusel- und Geisterfilm der späten 60er Jahre. Dramatische Elemente wechseln sich ab mit surrealen Traum und Geisterszenen und formen zusammen mit einer ungewöhnlichen Sounduntermalung einen audiovisuellen Trip der besonderen Sorte. Einen echten Nervenzerrer sollte man hier allerdings nicht erwarten, sondern vielmehr ein atmosphärisches und großartig photographiertes Stückchen Geisterkino, wie es eben nur in Japan gemacht werden kann.

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Meine Wertung: 8/10



#306 Schischa

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Geschrieben 19. Mai 2008, 09:55

Resident Evil: Extinction

USA -Deutschland-Großbritannien-Frankreich-Australien 2007 / Russell Mulcahy


Teil drei des offensichtlich sehr beliebten Videospiel-Franchise verlegt seine Zombieschlachtplatte diesmal in die staubigen Dünen der kalifornischen Wüste. Der für mich unstrittig beste Teil der bisherigen Trilogie, bedient den Zuschauer mit einer anspruchslosen Nummernrevue, die sich unübersehbar bei einer ganzen Reihe vergangener Genre-Highlights des unterschiedlichsten Couleurs bedient. Da findet sich die postapokalyptische Road Warrior Karawane ebenso wie der domestizierte Zombie aus Day of the Dead. Sogar einen Angriff übellauniger Vögel müssen die, sich auch so schon rasend schnell dezimierenden Flüchtlinge über sich ergehe lassen und wäre das alles nicht von Highlander-Schöpfer Russell Mulcahy so gekonnt kurzweilig in Szene gesetzt, der alte Hitch würde sich wohl schamvoll im Grabe umdrehen. So macht das Ganze dann aber doch ordentlich Spaß und der Einsatz einiger schöner handgemachter Masken und Effekte und nicht zuletzt das makellose, jedoch mit übelstem digitalem Makeup überzogene Gesicht Milla Jovovichs sorgen für angenehm sinnfreie 90 Minuten Genre-Kino.

Im Übrigen bedeutete der Film den Einstieg des SchischamaxX ins Zeitalter hochauflösender Medien und bei aller Freude über den Teils atemberaubenden Qualitätsgewinn, so ist es auch eine Qual, als Verfechter handgemachter Illusionen mit ansehen zu müssen, wie ein neues Medium die stümperhaften Versuche digitaler Effektpfuscher gnadenlos zu entlarven im Stande ist.

Meine Wertung: 7/10



#307 Schischa

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Geschrieben 19. Mai 2008, 12:28

Death Sentence

USA 2007 / James Wan


Bei keinem anderen Darsteller der jüngeren Kinogeschichte befällt mich beim Ansehen eines seiner Werke ein so latent unheilvolles Gefühl wie bei Kevin Bacon. Trotz seiner zwischenzeitlich immer gleichen Darstellung des ambivalenten Psychowracks in Filmen wie Hollow Man, Trapped oder Echoes (um nur einige zu nennen) macht es mir nicht wenig Freude mitzuerleben wie seine Figuren ein ums andere Mal die Trennlinie zwischen Normalsein und Wahnsinn entlang- und meist sogar überschreiten. So auch in diesem Film, der sich dem bekannten Vigilante-Thema annimmt und stellenweise gar versucht in die, allerdings fünf Nummern zu großen, Fußspuren von Scorseses Taxi Driver zu treten. Bacon spielt hier den Architekten Nick Hume, dessen ältester Sohn bei einem nächtlichen Tankstopp als Proband für das Aufnahmeritual einer Gang herhalten muss und getötet wird. Als es die Justiz nicht schafft den Verantwortlichen aus dem Verkehr zu ziehen, nimmt Hume das Gesetz selbst in die Hand und beschwört einen blutigen Kampf herauf, bei dem nicht nur die Mitglieder der Straßengang einige Opfer zu beklagen haben.

Kevin Bacon rasiert sich den Schädel und zieht, ausgestattet mit einem beeindruckenden Waffenarsenal, in einen aussichtslosen Krieg gegen eine Überzahl ebenfalls bis an die Zähne bewaffneter Gegner. Das krachende Finale des ohnehin nicht gerade zimperlichen Streifens macht nicht wenig Eindruck und ist, jenseits der bekannt fragwürdigen Grundaussage des Filmthemas, auch ganz schön unterhaltsam. Ernst nehmen sollte den Film sowieso keiner und so erfreut man sich an gefällig inszenierter Action mit einem entfesselten Kevin Bacon, der, ich gebe es freimütig zu, den Bösen gibt was sie verdienen. Mehr braucht es auch nicht!

Meine Wertung: 7/10



#308 Schischa

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Geschrieben 23. Mai 2008, 16:02

Beowulf

(Die Legende von Beowulf)

USA 2007 / Robert Zemeckis



War schon John McTiernans 99er Versuch mit dem 13ten Krieger die nordische Beowulf Legende zum Leben zu erwecken kein wirklich erquickendes Erlebnis, legt nun auch Robert Zemeckis mit seiner volldigitalen Version eine, für mich, formidable Bauchlandung aufs Parket.
Die schier unüberschaubare Menge pixelgenau rekonstruierter Weltstars agiert seelenlos bis gar nicht und die fast zweistündige Story kann selbst mit der allergrößten Portion Computerblut und Eingeweide nicht wirklich fesseln. Einzig beim Auftritt des Grendel-Fleischbergs, der die heldenhaften Nordmänner gleich reihenweise in ihre Einzelteile zerlegt, kommt vereinzelt so etwas wie Spannung auf. Da schaffen auch die digitalen Hupen einer Angelina Jolie keine klaren Verhältnisse mehr, zumal diese in ihrer unverfälschten Pracht schon deutlich detaillierten zu sehen waren und somit auch dieses Argument eher gegen als für den vermehrten Einsatz der digitalen Filmkunst spricht. Was bleibt ist ein überlanges missglücktes Experiment, dessen Wow-Effekt nach kürzester Zeit verbraucht ist und es sich somit in direkter Gesellschaft solcher Gesellen wie dem ebenfalls sehr ungeschickten Final Fantasy befindet.

Meine Wertung: 4/10



#309 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 08. Juni 2008, 11:47

Le vieux fusil

(Abschied in der Nacht)

Frankreich 1975 / Robert Enrico


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Frankreich gegen Ende des 2. Weltkrieges. Die Nazi-Herrschaft nähert sich dem Ende. Alliierte und Wiederstand machen den verbliebenen deutschen Soldaten schwer zu schaffen. Auch der Arzt Julien Dandieu sympathisiert mit der Résistance und fürchtet darum um die Sicherheit seiner Familie. Aus Angst vor Übergriffen bringt er seine Frau Clara und Tochter Florence in einem entlegenen Dorf in Sicherheit. Als der Arzt nach einigen Tagen in das Dorf zurückkehrt, bietet sich ihm jedoch ein Bild des Schreckens. Die Tochter erschossen und die geliebte Frau von einem Flammenwerfer bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Auch vor den Einwohnern des Dorfes machten die Nazis keinen Halt. Zusammengetrieben und hingerichtet, gleicht die kleine Dorfkirche einem blutüberströmten Massengrab. Rache scheint für den gebrochenen Dandieu der einzige Weg. Mit einer alten Schrotflinte bewaffnet, macht er sich auf den Weg zu einem nahegelegenen Schloss, in das sich die Nazis aus Angst vor den Widerstandskämpfern zurückgezogen haben und beginnt einen verzweifelten Kampf.

Die in Rückblenden erzählte, feinfühlige Liebegeschichte zwischen dem Arzt Dandieu (Philippe Noiret) und seiner Frau Clara (Romy Schneider), stellt Regisseur Robert Enrico (Die Abenteurer) in Kontrast zu knallharten Folter- und Racheszenen und macht so aus dem dreifachen Césars-Gewinner ein erschreckendes, beinahe physisch nachempfindbares Stückchen Franzosenkino. Noiret, der vom fürsorglichen Ehemann und Vater zum gnadenlosen Rächer wird, spielt mit beängstigender Intensität und die Schneider, zu späten Frankreichzeiten ohnehin auf dem Zenit ihrer Karriere, entfesselt im Zuschauer nachhaltigste Rachegedanken, die, lanziert von einer der brutalsten und erschreckendsten Hinrichtungsszenen der Filmgeschichte, nicht wenig zur Langzeitwirkung dieses Meisterwerkes beitragen. Ein nicht einfacher, oft unbequemer Film, der mit seinen tollen Schauspielern, einem ausgezeichneten Musikscore von Francois de Roubaix und einer mehr als nachhaltigen Geschichte ganz hoch in meiner Gunst steht.


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Meine Wertung: 9/10


Bearbeitet von Schischa, 08. Juni 2008, 11:51.


#310 Schischa

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Geschrieben 18. Juni 2008, 13:18

Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull

(Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels)

USA 2008 / Steven Spielberg


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Mein erster Kinobesuch in diesem Jahr und das wohl letzte Gastspiel im, von einem Großraumkino in den Ruhestand gezwungene, altehrwürdige Bambi-Kino meiner Heimatstadt. Hier fand in den frühen 80er Jahren auch die erste Begegnung mit dem, zwischenzeitlich zur Kino-Ikone gewordenen Archäologen Dr. Henry Jones Jr., von Freunden auch liebevoll Indiana Jones genannt, statt. Zwischenzeitlich ist mehr als ein viertel Jahrhundert vergangen und fast neidvoll muss ich zugestehen, dass der sympathische Professor deutlich besser über die Jahre gekommen ist als man selbst.

Der Film, auch zum vierten Male entstanden unter dem bewährten Kommando des Herrn Spielberg, zeigte sich für mich dann allerdings von zwei Seiten. Die eine, die versprochene und wunderbar gelungene Anbindung an die alten Filme, die vieles aus den Vorgängern aufgreift und mit schönen Referenzen und Querverweisen aus der Vergangenheit der Reihe und deren Schöpfer zu gefallen weiß. Die andere, die hemmungslos der starken Affinität ihres Schöpfers zu extraterrestrischem Firlefanz frönt und dem Film damit eine gewaltige Portion der ihm eigenen mystischen Spannung, die die Reihe in der Vergangenheit so auszeichnete, nimmt. Christliche Mythen erscheinen mir dann doch greifbarer und, im Sinne des Spannungsaufbaus, bodenständiger als Conehead-Aliens! Auch wunderte mich der, gegen Schluss doch recht heftige Einsatz digitalen Effektzaubers, der, von den Machern mehrfach publikumswirksam verbreitet, auf ein Minimum beschränkt bleiben sollte. Wohl ein Zugeständnis an das neuzeitliche Massenpublikum, wegen dessen Unterhaltungsanspruch man wohl auch weitestgehend auf die knackigen Masken und Effekte verzichtete, was die „alten“ (speziell die ersten beiden) Filme in Vergleich dazu wie echte Splattergranaten erscheinen lässt. Wurde von mir aber auch nicht anders erwartet und so konnte ich mich ganz einem größtenteils gelungenen vierten Indiana Jones Abenteuer hingeben, das zwar den Charme seiner Vorgänger, speziell des Erstlings, vermissen lässt, aber in seiner Form als reinrassiges Unterhaltungskino gut zu gefallen weiß.

Meine Wertung: 8/10


Bearbeitet von Schischa, 18. Juni 2008, 14:14.


#311 Schischa

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Geschrieben 19. Juni 2008, 11:52

The Bucket List

(Das Beste kommt zum Schluss)

USA 2007 / Rob Reiner


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Das ist schon ziemlich ergreifend, was Jack Nickolson und Morgan Freeman in diesem neuen Film von Rob Reiner als arroganter Milliardär Cole (Nickolson) und bodenständiger Automechaniker Carter (Freeman), deren letztes Stündlein ob einer unheilbaren Krebserkrankung geschlagen hat, abliefern. Bevor jedoch der unausweichliche Abgang ansteht, lassen die beiden nochmal so richtig den Bären tanzen und lernen dabei, jeder für sich, wie man als besserer Mensch die große Bühne des Lebens verlässt.

Präsentiert wird das Ganze von Routinier Rob Reiner als kurzweilige Tragikomödie, die schmalzhaltige Untiefen gekonnt umschifft und den zwei Altstars Platz bietet ihren kauzigen Charme zur Schau zu stellen. Dass Jack Nickolson hier einmal mehr seine bekannte Rolle des geläuterten Griesgrams spielt, fällt nicht weiter ins Gewicht und die Tatsache, dass er bei einer Songeinlage zu the Lion sleeps tonight fasst den kompletten Text verschläft, mach den alten Haudegen umso sympathischer. Vermute ich doch sowieso seit langer Zeit, dass der über 70 jährige in seinen Filmen nur sich selbst zum Besten gibt. Auch eine Leistung!

Meine Wertung: 7/10



#312 Schischa

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Geschrieben 20. Juni 2008, 23:54

Finishing the Game

USA 2007 / Justin Lin


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Am 20. Juli 1973 verstarb völlig unerwartet die Kung Fu Legende Bruce Lee im Alter von nur 32 Jahren. Zurück lies er 12 Minuten Material seines letzten, noch unfertigen Films Game of Death. Aus dieser Vorgabe basteln die Macher von Finishing the Game nun eine witzige Fake-Dokumentation, deren Inhalt uns die Suche nach einem würdigen Ersatz für den verblichenen Filmstar beschert und fünf der aussichtsreichsten Kandidaten mit der Kamera verfolgt. Da gibt es z.B. den selbstverliebten C-Filmstar Breeze Loo, der in Filmperlen wie Fist of Führer sein Können zum Besten gibt und sich als Martial Arts Mime bei Kampfszenen schon mal gerne doubeln lässt. Oder den Neuling Cole Kim, der sein Bruce Lee Casting mit dem Dreh zum neuesten Ron Jeremy Film verwechselt und sich im Dauerklinsch mit seiner Freundin und Managerin befindet.

Ganz offensichtlich waren die Macher hier mit viel Herzblut bei der Sache. Mit beachtlichem Detailreichtum und einigem Witz, werden fiktive Filmszenen und TV-Serien vorgeführt und die wunderbaren 70er Jahre mit standesgemäßem Sound und passendem Dekor zum Leben erweckt. Die etwas zähe Erzählweise wird durch die wirklich witzigen Casting-Szenen und Figuren auf ein erträgliches Maß reduziert und machen aus Finishing the Game einen kurzweiligen Filmspaß, der alleine schon auf Grund seiner ungewöhnlichen Idee eine mehr als gelungene Sache ist.


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Meine Wertung: 7/10



#313 Schischa

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Geschrieben 23. Juni 2008, 23:25

Un tipo con una faccia strana ti cerca per ucciderti

(Der Clan der Killer)

Italien – Spanien 1973 / Tulio Demicheli


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Als der junge Ricco Aversi (Christopher Mitchum) nach einem zwei-jährigen Knastaufenthalt entlassen wird, muss er feststellen, dass der brutale Mafiaboss Don Vito (klasse:Arthur Kennedy) seinen, ebenfalls Mafia-behafteten Vater brutal ermordet und ihm seine Verlobte Scilla (süß: Barbara Bouchet) weggeschnappt hat. Als er zusammen mit Rosa (noch süßer: Malisa Longo), der Tochter eines alten Familienfreundes, den bösen Don um ein paar Diamanten erleichtern will, versteht dieser gar keinen Spaß und lässt auch noch den Rest von Riccos Familie incl. der Rollstuhl fahrenden Mutter um die Ecke bringen. Als Vito sich dann schließlich auch noch der in Ungnade gefallenen Ex-Verlobten entledigt und Ricco einen Killer ins Haus schickt, sieht der blonde Jüngling rot und will blutige Rache.

Der Clan der Killer von Nashy-Spezi Tulio Demicheli ist ein Italothriller der besonders harten Sorte. Was in der, wohl gemerkt, ungekürzten Fassung an nacktem Fleisch und Brutalitäten geboten wird ist unumstritten rekordverdächtig. Arthur Kennedy als böser Don geht mit höchstem Einfallsreichtum zu Werke, wenn es darum geht, sich unliebsamer Gesellen zu entledigen. Da wird ein ungebetener Gast schon mal in Großaufnahme seines Gemächts beraubt, nur um dann im hauseigenen Säure-Pool zu verschwinden. Dem jungen Mitchum nimmt man den Bronson-Rächer allerdings nur wiederwillig ab. Liegen seine Stärken doch eindeutig im zwischenmenschlichen Bereich. Festzuhalten gilt allerdings, dass er bei Bedarf eine ordentliche Kelle zu Felde trägt und auch im Umgang mit seinem Rachewerkzeug nicht ungeschickt ist. So kam mit Cauldron of Death ein knackiges Italo-Kleinod ins SchischamaxX geflattert, dass mit seiner unerwarteten Rauheit und Kaltschnäuzigkeit mächtig Spaß bereitet und neben allerlei üblem Mafiavolk eine nicht zu verachtende Anzahl hübscher Ladys mitbringt, welche ebenfalls gut mit ihren Waffen umzugehen wissen und dies auch mit größtem Genuss zur Schau stellen. Sehr zu loben ist hier noch die jüngst erschiene Dark Sky DVD, die den Film unter dem Titel Ricco the Mean Machine erstmals in seiner ganzen Pracht präsentiert.

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Meine Wertung: 8/10



#314 Schischa

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Geschrieben 29. Juni 2008, 08:14

Zatoichi - On the Road (Zatôichi kenka-tabi)

Japan 1963 / Kimiyoshi Yasuda


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Ein weiteres Abenteuer aus der großartigen Zatoichi-Reihe. Genauer der fünfte Teil einer Filmreihe, die es mit ihrem 1989er Spätausläufer auf sage und schreibe 26 Teile (den Kitano-Film nicht mitgerechnet) gebracht hat.
Ichi, unser Held, befindet sich auf dem Weg in das Dorf Doyama, in dem sich zwei verfeindete Clans einen erbitterten Streit liefern und der blinde Schwertkämpfer, der seine tödliche Kunst auch mal gerne gegen ein entsprechendes Entgelt zur Verfügung stellt, von einem der Clanchefs zu der Teilnahme an einer anstehenden Schlacht überredet werden soll. Auf dem Weg begegnet ihm das Mädchen Mitsu, das im Streit der Clans eine entscheidende Rolle zu spielen scheint und durch das Versprechen, das Ichi einem sterbenden alten Mann gibt, den Blinden direkt zwischen die Fronten befördert. Es kommt wie es kommen muss und unser Held hat in der Folge einiges an Arbeit um sich die Scharen gegnerischer Schwertkämpfer vom Leib zu halten und neben seinem eigenen auch das Leben der jungen Mitsu zu beschützen.

Hauptdarsteller Shintaro Katsu gibt auch diesmal seine gewohnt hochwertige Schwertkampfkunst zum Besten, die, eingebettet in eine Geschichte voller Dramatik und komischer Momente, in ihren stärksten Szenen stark an die anstehenden Geburtsstunden des Italowestern erinnern. Das verdeutlicht auch die, im Vergleich zu den Vorgängern, düsterere und brutalere Grundstimmung, die Ichi schon vor Beginn der Filmkredits mit einer Demonstration seiner Kampfkunst eindrucksvoll untermauert. So steht dem Einzug der restlichen Zatoichi-Abenteuer ins SchischamaxX eigentlich nichts im Wege, außer der Tatsache, dass auch die langlebigste Filmreihe irgendwann zu Ende geht.

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Meine Wertung: 9/10


Bearbeitet von Schischa, 29. Juni 2008, 08:16.


#315 Schischa

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Geschrieben 30. Juni 2008, 19:30

La Notte che Evelyn uscì dalla tomba

(Die Grotte der vergessenen Leichen)

Italien 1971 / Emilio Miraglia


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Ein junger und dazu noch steinreicher englischer Lord, scheint nach dem Ableben seiner geliebten Frau Evelyn, so seine Probleme mit vornehmlich rothaarigen Frauen zu haben. Das geht so weit, dass er sich bei Gelegenheit auch mal schnell eine Liebesdienerin in sein riesiges Schloss bestellt und diese im modrigen hauseigenen Folterkeller zuerst auspeitscht und dann ins Jenseits befördert. Albträume hat der Gute sowieso schon seit einiger Zeit und mit der Heirat der hübschen blonden Gladys, die eigentlich das Frauentrauma beseitigen sollte, wird alles nur noch schlimmer und die Verblichene steigt fortan des Nächtens aus ihrer Gruft herauf und stattet dem ehemaligen Geliebten ein paar nebelverhangene Besuche ab.

Der Film bietet wirklich alles auf, was einen herzhaften italienischen Gruselstreifen auszumachen scheint. Ein nebelverhangenes, düsteres Schloss incl. Folterkeller, eine unheimliche Leichengruft und einen wahnsinnigen Grafen. Dazu Sleaze an allen Ecken und Enden, garniert mit ein paar schäbigen Leichen und einem Rudel gefräßiger Füchse. Das Besondere jedoch an der Grotte der vergessenen Leichen ist seine überaus trickreiche Geschichte, die, passend besetzt mit Anthony Steffen als wahnsinnigen Grafen und ohne zu viel über die wirklich überraschenden Wendungen zu verraten, sich vom muffigen Gruselfilm in Verlauf zu einer überaus bösen Krimi-Geschichte wandelt. Ein gelungenes Häppchen also, für alle Fans des schäbigen Italo-Kinos.


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Meine Wertung: 8/10


Bearbeitet von Schischa, 30. Juni 2008, 20:25.


#316 Schischa

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Geschrieben 01. Juli 2008, 18:15

Roma a mano armata

(Die Viper)

Italien 1976 / Umerto Lenzi


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Das Rom der 70er Jahre muss dem geneigten Kinogänger jener Zeit vorgekommen sein wie ein modernes Gomorrha. Überfälle und Vergewaltigungen waren an der Tagesordnung und selbst die mit der Aufrechterhaltung der zivilisierten Ordnung betraute Polizei, scheint es nicht so genau genommen zu haben mit Begriffen wie Anstand und Moral. Da kommt der kantige Kommissar Ferro (Maurizio Merli) natürlich genau richtig, um der zügellosen Gangsterbrut wie dem buckligen Moretto (Tomas Milian) Einhalt zu gebieten und den Sündenpfuhl Rom von jeglichem Unrat zu befreien.

Nicht umsonst gilt Regisseur Umberto Lenzi als einer der Großmeister des italienischen Poliziotti-Krimis. Stets unterhaltsam, mit einem ordentlichen Schuss Action und politischen Unkorrektheiten, entwickelten sich seine Werke über die Jahre zu treuen persönlichen Begleitern und unumstrittenen Highlights eines längst ausgestorbenen Subgenres. Auch hier gibt es alle Zutaten, die einen Film dieser Machart sehenswert machen. Milian als buckliger Gangster spielte sich schon mal warm für seinen großen Auftritt in der Kröte (den ich persönlich für einen der besten Poliziottis überhaupt halte) und Maurizio Merli, ebenfalls kein Unbekannter in dem Genre, darf seine Rolle als kompromissloser Bulle mit fiesem Schnorres zum Besten geben. Das hat er während seiner Karriere zwar schon besser gemacht, ist ihm im Schatten des großartigen Milian aber auch nicht wirklich übel zu nehmen. Dazu gibt es reichlich Blechschrott und Bleigewitter und auch wenn die Viper nicht zu den ganz Großen seiner Zunft gehört, für 90 Minuten beste Unterhaltung ist gesorgt. Zumal der tolle Soundtrack noch sein Übriges tut, um schönstes Italofeeling herauf zu beschwören.

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Meine Wertung: 7/10



#317 Schischa

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Geschrieben 02. Juli 2008, 19:41

Quelli della calibro 38

(Kaliber 38 - Genau zwischen die Augen)

Italien 1976 / Massimo Dallamano


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Italo-Woche im SchischamaxX! Heute mit Kurs nach Turin, wo der abgebrühte Kommissar Vannis (Marcel Bozzuffi) den Tod seiner Frau zu beklagen hat, die vor den Augen des kleinen Sohnemanns von Supergangster Marsigliese (Ivan Rassimov) aus Rache für den Tod seines Bruders erschossen wurde. Dazu kommt der Gangster auch noch in Besitz einer Wagenladung voll Sprengstoff und versetzt Turin fortan mit brutalen Bombenanschlägen in Angst und Schrecken. Daraufhin ruft Vannis mit dem Segen des obersten Chefs die Spezialeinheit „Kaliber 38“ ins Leben, die, bestehend aus vier handverlesenen Polizisten, auf den Straßen endlich wieder für Recht und Ordnung sorgen sollen und mit deren Hilfe der Bombenleger zur Strecke gebracht werden soll.

Regisseur Massimo Dallamano, der kurz nach Fertigstellung des Films bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, lies sich zu Lebzeiten nie besonders lange auf ein bestimmtes Genre ein. Dennoch sind fast alle seine Filme gelungene Beiträge der jeweiligen Zunft und Werke wie der Tod trägt schwarzes Leder oder der feine Italowestern Bandidos, sind von bleibender Erinnerungskraft. Auch sein Kaliber 38 macht mächtigen Eindruck und brennt ein Actionfeuerwerk der Sonderklasse ab. Was der Film alleine in den ersten 30 Minuten aufbietet ist atemberaubend an Tempo und Vielfalt und macht gelegentlich auftretende Handlungshänger mehr als wett. Die schlagfertige Polizeieinheit fackelt aber auch nicht lange rum und bevor sich ein Verbrecher aus dem Staub macht, wird er mit Highspeed-Motorrad und Dumdum-Munition zur Strecke gebracht. Die Darsteller geben sich allesamt von der sympathischen Sorte und auch ein Rassimov glänzt mit bekannt diabolischem Lächeln als bombenlegender Bösewicht. So kann ich dem Kaliber 38 beruhigt ein Höchstmaß an Unterhaltungswert bescheinigen, das inhaltlich zwar etwas unausgegoren daher kommt, auf Grund seiner handwerklichen Klasse und sympatischen Darsteller aber einen sehr sehenswerten Genrebeitrag darstellt.


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Meine Wertung: 8/10


Bearbeitet von Schischa, 02. Juli 2008, 19:56.


#318 Schischa

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Geschrieben 13. Juli 2008, 09:47

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Willkommen zum diesjährigen Dauerbrennerfestival im SchischamaxX. Dank der unermüdlichen Arbeit des geschätzten Kollegen molotto, halten sie auch in diesem Jahr wieder Einzug - Die Filmperlen aus vergangenen Sommertagen. Bei uns unter dem Titel „Sommer-Film-Wochen“, gehörten sie bis ca. `85/`86 zur Hauptattraktion des Kinosommers und waren zu Preisen um die 4 Deutsche Mark auch für einen pubertierenden Bonanzarad- und späteren Mofa-Rocker wie mich, eine erschwingliche Angelegenheit. Den damaligen Kinokassierern scherten deutsche Jugendschutzbestimmungen größtenteils einen feuchten Kehricht und bei knappgewordenem Taschengeld, durfte man auch schon mal umsonst dem täglich wechselnden Programm beiwohnen. So wünsche ich jetzt allen interessierten Mitlesern viel Spaß beim Programm der nächsten Wochen, in dem sich von Belmondo bis Wang Yu und vom Cowboy bis zum Zombie alles tummelt, was zu jener Zeit Rang und Namen hatte.

Little Big Man

USA 1970 / Arthur Penn

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Little Big Man, das ist die Geschichte des weißen Jack Crabb, der als Kind einen Indianer-Überfall überlebt und bei einem Stamm Cheyenne-Indianer aufwächst. Im stolzen Alter von über 100 Jahren, erzählt er einem windigen Schreiberling die Geschichte seines Lebens, die ihn zwischen zwei Welten gefangen hält und schließlich zum Zeugen der dramatischen Schlacht am Little Bighorn werden lässt, bei der am 25 Juni 1876 die Indianer ihre letzte große Schlacht gewannen.

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Wie kein zweiter Film schildert Arthur Penns Meisterwerk auf traurige und warmherzige aber auch zynisch-böse Art und Weise am Leben des Jack Crabb den Leidensweg der amerikanischen Ureinwohner. Keine verklärte Romantik wie in Costners Der mit dem Wolf tanzt und ungleich feinfühliger und weniger explizit als Nelsons Wiegenlied vom Totschlag (der im Übrigen auch gerngesehener Dauerbrenner war), ist Penns Film ein Paradestück des klassischen Erzählkinos und gehört für mich unbestritten zu den ganz großen Werken des 20. Jahrhunderts. Gehört er doch auch zu jener Hand voll Western, die ich in jungen Jahren noch höchstpersönlich auf der großen Leinwand erleben durfte und dessen inszenatorische wie inhaltliche Klasse mich über die Jahre nie wieder los lies.


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Meine Wertung: 10/10



#319 Schischa

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Geschrieben 14. Juli 2008, 22:38

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The Cannonball Run

(Auf dem Highway ist die Hölle los)

USA 1981 / Hal Needham


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Hal Needham - 1970 noch eifriger Stunt Coordinator bei Little Big Man, zauberte 11 Jahre später eine der wahnwitzigsten Sheet-Metal-Comedys auf die Leinwand, die das verblüfte Kinopublikum bis dahin gesehen hatte. Eine Riege namhafter Hollywoodstars, verpackt in eine Armada schicker Blechkarossen jagt auf einem wahnwitzigen Rennen quer durch die USA. Jeder Funke Anspruch wird im Keim erstickt und durch eine rekordverdächtige Menge an Schenkelklopfer-Humor ersetzt. Die Hongkong-Wurzeln des Filmes, er entstand unter den Fittichen der altehrwürdigen Golden Harvest Studios und deren Boss Raymond Chow, untermauert der Film eindrucksvoll mit einem Auftritt Jackie Chans, der bei der finalen Keilerei mit einer Rocker-Bande zünftig zulangen darf. Auch beim restlichen Cast bleibt kein Auge trocken und Burt Reynolds, Roger Moore, Dean Martin, Sammy Davis Jr, oder der völlig abgedrehte Jack Elam, um nur die Bekanntesten zu nennen, scheinen beim Dreh einen Heiden-Spaß gehabt zu haben. Wie ich übrigens auch!

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Meine Wertung: 8/10



#320 Schischa

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Geschrieben 15. Juli 2008, 17:46

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Bomber

(Der Bomber)

Italien 1982 / Michele Lupo


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Pflichtprogramm eines ordentlichen Dauerbrenner-Festivals: Ein Bud Spencer Film. Diesmal in Form des 1982 entstandenen Bomber. Regisseur Michele Lupo machte es sich hier relativ einfach und variierte einfach die Geschichte des `78er Sie nannten ihn Mücke, tauschte das Football-Thema gegen Boxen aus und verzichtete auf den Harmsdorf als gegnerischen Fiesling. Der wird hier ziemlich doof von einem haken-nasigen Kallie Knoetze dargestellt, der weder seinem kauzigen Vorgänger das Wasser zu reichen vermag, noch unserem Buddy auch nur ein Härchen krümmt. Dafür gibt es wieder standesgemäß eines mit der groben Kelle und mit Arnold Marquis an vorderster Synchronfront, der als eizigster den glorreichen Wolfgang Hess zu ersetzten vermag, macht der Film jede Menge gute Laune. Zumal die Schuhplattler-Keilerei, damals wie heute, zu den ganz großen Gassenhauern gehört.

Meine Wertung: 6/10


Bearbeitet von Schischa, 15. Juli 2008, 17:48.


#321 Schischa

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Geschrieben 11. August 2008, 16:07

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The One Armed Boxer (Dop bey kuan wan)

(Eine Faust wie ein Hammer)

Hongkong 1971 / Wang Yu


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Nach einer zwangsverordneten längeren Pause, geht es nun endlich weiter im SchischamaxX mit den Dauerbrennern und zeitgleich einem weiteren Beitrag zum Eastern Hero Jimmy Wang Yu.
Nach seinem Streit mit den Shaw-Brothers, heuerte Wang Yu in der Folge bei den neugeründeten Golden Harvest Studios von Raymond Chow an, der sich ebenfalls mit den beiden Hongkong Brüdern überworfen hatte und in dem erfolgreichen Star eine willkommene Starthilfe sah. Zu Recht, denn gleich das erste gemeinsame Filmprojekt wurde zu einem Kassenschlager und ebnete zeitgleich für Wang Yu den Weg für sein zweites Standbein als Regisseur.

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Handlungstechnisch gibt es in Eine Faust wie ein Hammer nichts wirklich Neues zu bestaunen. Der junge hitzköpfige Schüler einer Kung Fu Schule (Wang Yu), legt sich mit den Kämpfern einer benachbarten Schule an und zieht so den Zorn eines übellaunigen Meisters auf sich, der auch prompt die Auslieferung des aufmüpfigen Schülers zwecks Rache verlangt. Als dies nicht geschieht, heuert der verärgerte Gegner, nach einer blutigen Schlacht, eine Horde wilder Kämpfer an, die in der Folge die ungeliebte Schule, nebst aller ihrer Mitglieder, in Schutt und Asche legen. Nur Wang Yu überlebt das Massaker, muss sich aber im Kampf von einem Arm trennen.

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Nach überstandener Rekonvaleszenz, kehrt unser Held dann aber mit geschärften Sinnen und einem gestählten Arm zurück und nimmt, wen wunderts, fürchterliche Rache an seinen Peinigern. Somit fällt dann auch der Startschuss für eine unglaubliche Kung Fu Nummernrevue der Sonderklasse, der höchstens noch der direkte Nachfolger Duell der Giganten das Wasser zu reichen vermag. Alle Gesetze der Schwerkraft sind aufgehoben, wenn Wang Yu antritt gegen listige Mönche, indische Fakire die mit blosen Händen ihr eigenes Herz durchbohren oder einem bösen japanischen Karateteufel. Ein Klassiker im Dauerbrennerfestival und wenn Wang Yu zu bester Shaft-Musik seinen Gegnern nach allen Regeln der Kunst die Gliedmaßen zu verbiegen beginnt, wissen wir, dass wir es mit einem echten Eastern Hero zu tun haben.

Meine Wertung: 8/10


Bearbeitet von Schischa, 11. August 2008, 16:09.


#322 Schischa

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Geschrieben 13. August 2008, 19:54

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Piranha

(Piranhas)

USA 1978 / Joe Dante


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Ein Stausee voller genmanipulierter Piranhas, zwei Polizisten und ein ahnungsloser Haufen Feriengäste, die als willkommenes Fischfutter dienen, das sind die Zutaten für Joe Dantes ersten abendfüllenden Spielfilm Piranhas. Entstanden ist dabei ein wunderbarer Beitrag zum Genre des Tier-Horror-Films, der sich zwar unentwegt beim großen, drei Jahre zuvor entstandenen, spielbergschen Vorbild Jaws bedient, mit seiner augenzwinkernden Inszenierung und einigen sehenswerten Grobschlächtigkeiten, einen ausreichend langen Atem besitzt um auch alleine im seichten Dauerbrennerwasser keinen Schiffbruch zu erleiden. Sehr gut passen dazu auch die anfänglich eingestreuten „Mad-Scientist“ Einlagen, die zudem mit einer schönen Referenz an Stop Motion Meister Ray Harryhausen aufwarten und mit dafür sorgen, dass der Film bis zu seinem viel zu schnell erreichten Schluss, ein Tempo vorlegt, dass das Thema Langeweile von Beginn an außen vor lässt.

Meine Wertung: 8/10



#323 Schischa

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Geschrieben 17. August 2008, 15:08

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Zombi Holocaust

(Zombies unter Kannibalen)

Italien 1979 / Marino Girolami


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Ein Doktor und eine Anthropologin kommen auf die merkwürdige Spur einiger Leichenschänder, die sie dann auf eine einsame Südseeinsel und dort in Gesellschaft ganzer Horden gefräßiger Kannibalen und Zombies bringt. Zurückzuführen ist das Ganze auf eine Anzahl unnötiger Experimente, die ein wahnsinniger Professor zum Zwecke der künstlichen Lebensverlängerung durchgeführt hat.

Dass der Film schon auf Grund seiner XXL-Trash-Story zu einem sensationellen Spaß wird, versteht sich hier von selbst. Dass eine gelungene deutsche Synchronisation einem Streifen diesen Kalibers ein gewaltiges Maß zusätzlicher Klasse verleiht, war auch in der Glanzzeit deutscher Synchronkunst allerdings kein alltägliches Phänomen. Umso mehr erfreut man sich dann aber an den Künsten z.B. eines Herbert Weickers, der unter anderem auch als die Stimme von Mr. Spock in Star Trek bekannt wurde. Zusätzlich haben wir hier natürlich die bekannten Genre-Versatzstücke aus bekannten Fulci, Romero und Martino Werken, einige nette Ekel-Effekte, die im Hinblick auf das Mini-Budget auch weit schlimmer hätten ausfallen können und wir machen die Bekanntschaft einer, speziell hier im Filmforum, nicht unbekannten Person: Dem schwarzen Molotto! Der unter dem ganzen Menschenfresser-Volk ordentlich Rabatz machen darf und gen Ende gar noch für eine entscheidende Wendung sorgt. So haben wir mit den Zombies unter Kannibalen einen würdigen Beitrag zum Dauerbrennerfestival, der für ordentlichen Spaß im diesjährigen Programm sorgte.

Meine Wertung: 6/10



#324 Schischa

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Geschrieben 04. September 2008, 22:02

Gone Baby Gone

USA 2007 / Ben Affleck


Letztlich war es nur eine Frage der Zeit, bis Ben Affleck nach dem Oscar für sein Drehbuch zu Good Will Hunting, mit der Regiearbeit an einem Kinofilm beauftragt wurde. Ausgesucht hat er sich dann eine ziemlich sperrige Geschichte, die um die Entführung eines kleinen Mädchens kreist und damit ein ganzes Stadtviertel nebst dem ganzen Polizeiapparat Bostons in Atem hält. Der, zum Leidwesen der ermittelnden Polizei, angeheuerte Privatdetektiv Kenzie (Affleck-Bruderherz Casey) und seine Kollegin/Geliebte (die zauberhafte Michelle Monaghan) kommen dann auch sehr bald einer Sache auf die Spur, die etwas mehr zu verbergen hat als das bloße Verschwinden der kleinen Amanda.

Aus der anfänglichen Entführungsgeschichte, wird dann relativ zügig ein düsterer Polizisten-Krimi, der mit Ed Harris und Morgan Freeman zwei echte Schwergewichte ins Rennen schickt und Affleck mit einigen sauber inszenierten Szenen (besonders die Schießerei mit der Kinderschänder-Familie bleibt da in bleibender Erinnerung) gar gelegentliche Könnerschaft auf dem Direktionssessel aufblitzen lässt. Leider verspielt der Film mit seiner allzu offensichtlichen Auflösung und einem latenten Hang zu moralischer Sauberkeit viel seiner Sympathie und kann sich dann leider doch nicht über ein gepflegtes Mittelmaß hinaus bewegen. Gegönnt hätte ich es ihm auf jeden Fall!

Meine Wertung: 7/10


Bearbeitet von Schischa, 04. September 2008, 22:11.


#325 Schischa

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Geschrieben 06. September 2008, 16:06

The Jacket

USA – Deutschland 2005 / John Maybury


Adrian Brody, spielt in diesem Film von Regie-Noname John Maybury, den unter Amnesie leidenden und wegen Mordes verurteilten Jack Starks, der unter der Fuchtel von Psychodoktor Kris Kristofferson, einer riesen Ladung pharmakologischer Drogen und einer Leichen-Kühlkammer, die Fährigkeit entwickelt durch die Zeit zu reisen. Auf seinen Zeitsprüngen lernt er die hübsche Jackie (Keira Knightley) kennen und muss mit ihrer Hilfe herausfinden, warum er plötzlich seinen Namen auf dem Grabstein eines verschneiten Friedhofs wieder findet.

Geschickt verflechtet Maybury das allseits beliebte Zeitreise Phänomen mit Thriller- und Drama-Elementen und schafft es, ein fast durchgängig spannendes und bis zum Schluss undurchsichtiges Film-Kleinod aus der Traufe zu heben. Eine ganze Reihe bekannter Gesichter veredeln dann noch zusätzlich das düstere Psychostück und neben Jennifer Jason Leigh oder der viel zu selten auftretenden Kelly Lynch, durfte ein Daniel Craig in seiner Prä-Bond Phase zeigen, dass er zu deutlich mehr in der Lage ist, als ein britischer Geheimagent verdeutlichen kann. Ein Film, der sich wahrlich dankbar zeigte, ihn aus der verstaubten Ecke der Videothek gerettet zu haben.

Meine Wertung: 8/10



#326 Schischa

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Geschrieben 07. September 2008, 13:33

American Psycho

USA 2000 / Mary Harron


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Gestern erstmals die, ganze 20 Sekunden(!) längere, amerikanische Unrated-Fassung der Verfilmung von Bret Easton Ellis Skandal-Roman American Psycho angesehen. Neben etwas mehr nackter Haut, gibt es dann auch nichts wesentlich neues oder anderes zu bestaunen und so bleibt die Geschichte um Killer-Yuppie Patrick Bateman auch in dieser Fassung ein beängstigendes und verstörendes Psychostück, das mit seiner inszenatorischen und inhaltlichen Kälte, auch bei der zweiten Sichtung, für so manche Gänsehaut sorgte. Der aktuelle Batman Darsteller Christian Bale durfte sich in der Rolle des Bateman erstmals für höhere Darstellerweihen empfehlen und der explizite Stil der literarischen Vorlage wich dem, bereits erwähnten, frösteligen aber versiert umgesetzten Stil von Regisseur und Drehbuchschreiberin Mary Harron.

Trotzdem steht der Film in meiner Gunst (sofern bei einem derartigen Werk überhaupt solche Begriffe zulässig sind) deutlich hinter der zwei Jahre später entstandenen Ellis-Verfilmung The Rules of Attraction, die sich mit Batemans kleinem Bruder Sean auseinander setzt und mit seinen greifbaren Figuren und einer eigängigeren Inszenierung einfach näher dran ist als der, von allen menschlichen Werten befreite, Patrick Bateman. Sofern es ihn überhaupt jemals gab…

Meine Wertung: 7/10



#327 Schischa

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Geschrieben 07. September 2008, 17:21

North Dallas Forty

(Die Bullen von Dallas)

USA 1979 / Ted Kotcheff


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Wenn es um Sportfilme im Allgemeinen und American Football Filme im Speziellen geht, logiert Rambo Regisseur Ted Kotcheff mit seinen Bullen von Texas bei mir an vorderster Front. Das dreckige Geschäft der Bosse, die Hilflosigkeit der Spieler, die sich, um ihre Spielfähigkeit einigermaßen aufrecht erhalten zu können, bis unters Dach mit Drogen und Alkohol vollpumpen - kein anderer Film stellt das in so nüchterner und zugleich unterhaltsamer Art und Weise dar wie North Dallas Forty. Klar hat Oliver Stone dies 20 Jahre später mit Any Given Sunday ungleich direkter und beeindruckender dargestellt, aber die Sympathien liegen hier eindeutig auf Kotcheffs Seite, der seinen Protagonisten auch das nötige Profil verleiht und sie so einfach näher an den Zuschauer holt. Letztlich bleibt es Geschmacksache, Nick Nolte aber als abgehalfterter Quarterback Phil Elliot, der längst den Zenit seiner Karriere überschritten hat und den größten Teil seines Spieler-Dasein auf der Ersatzbank fristet, legt eine wunderbare Leistung aufs Parkett und zeigt einmal mehr, wie wunderschön kaputt er sich machen kann. Ein Film, der den American Football Sport dahin befördert wo er wirklich gespielt wird: Im Staub der 120 Yards und dem Blut und der Schmerzen der Spieler! Ein dreckiger Sport!


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Meine Wertung: 9/10



#328 Schischa

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Geschrieben 10. September 2008, 00:10

I Giorni dell'Ira

(Der Tod ritt Dienstags)

Italien-Deutschland 1967 / Tonino Valerii


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Wenn es um den Bestand erstklassiger Italowestern geht, wird vor lauter der Lobesgesänge über die drei Sergios (Leone, Corbucci und Sollima), schon mal gerne ein weiterer ganz großer Genrespezialist vergessen: Tonino Valerii, der sein Handwerk unter keinem geringeren als dem Meister selbst – Sergio Leone - bei den Dreharbeiten zu dessen Dollar-Trilogie erlernte. Zusammen mit dem renommierten Autor Ernesto Gastaldi, schuf Valerii eine lose Western-Trilogie, der, neben dem hier gesehenen Film, noch der zwei Jahre später entstandene und zu meinen ganz großen Lieblingen gehörende Blutiges Blei und der, nicht minder tolle und für das Genre immens wichtige Mein Name ist Nobody, der dann auch wieder die alten Freunde Sergio Leone (als Produzent) und Valerii zusammen führen sollte und die Essenz eines ganzen Genres auf die Leinwand brachte, angehören.

I Giorni dell'Ira selbst, ist ein wunderbarer Italowestern der A-Klasse und vereinte erstmals die beiden Genregrößen Giuliano Gemma und Lee van Cleef in einem Film. Gemma spielt den junge Scott Mary, der in einer kleinen Stadt als Mädchen für Alles herhalten muss und dafür von den reichen Bewohnern verspottet, verachtet und verprügelt wird. Bis eines Tages ein geheimnisvoller Fremder Namens Talby auftaucht und den unsicheren Scott nach eingehender Prüfung (und einigen schmerzhaften Lektionen) unter seine Fittiche nimmt und ihm alles beibringt, was ein ordentlicher Revolverheld zu wissen und zu können hat. Der anfängliche Freund entpuppt sich mit der Zeit jedoch als skrupelloser und kaltblütiger Verbrecher und als er in einem unfairen Duell Scotts väterlichen Freund erschießt, kommt zur Konfrontation des Meisters mit seinem Schüler.

Tonino Valerii präsentiert mit seinem Zweistünder wirklich alles was den Italo-Western aus- bzw. sehenswert macht. Grandiose Shootouts und Duelle, zwei Stars die selten besser waren und ein feines, gelegentlich gar sozialkritisches Story-Konstrukt, machen aus Der Tod ritt Dienstags einen Italo-Western, der bei mir nach der gestrigen Sichtung einen ganz großen Schritt vorwärts in der Top Riege seiner, nicht gerade kleinen, Zunft gemacht hat. Mit ein Verdienst auch des grandiosen Soundtracks von Riz Ortolanis, der, ob seiner herausragenden Qualität, später oft und gerne in unzähligen Eastern nochmalige Verwendung fand.

Meine Wertung: 8/10



#329 Schischa

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Geschrieben 10. September 2008, 22:16

Il Prezzo del potere

(Blutiges Blei)

Italien-Spanien 1969 / Tonino Valerii


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Der zweite Film aus der Valerii / Gastaldi Reihe. Diesmal in Form eines ernsten und sehr politischen Filmes - dreht er sich doch im Kern um die Ermordung des amerikanischen Präsidenten (und stellt so nebenbei fast 1:1 den Kennedy-Mord nach) und ergreift Partei für die Rechte der Schwarzen, die hier von intriganten Regierungsangehörigen und ihren Handlangern als Sündenbock für die Tat an den Pranger gestellt werden. Mitten drin befindet sich der junge Ex-Yankee-Soldat Bill Willer (Giuliano Gemma), der einen ersten Attentatsversuch auf den Präsidenten vereitelt und mit ansehen muss, wie sein Vater und sein schwarzer Freund Jack Donovan, dem man den Präsidentenmord anhängen will, von den Regierungsgegnern ermordet werden. Während einer Gerichtsverhandlung macht Bill dann reinen Tisch, entlarvt das böse Volk der Attentäter und nimmt sich die Mörder seines Vaters in einem alles entscheidenden Duell zur Brust.

Zum zweiten Mal garniert Regisseur Valerii eine kluge Geschichte mit den wohlbekannten Ingredienzien des Italo-Western. Giuliano Gemma glänzt abermals in der Rolle des geschundenen Gunslingers und das erstklassige Timing der vielen Actionszenen und breiten spanischen Scope-Landschaften, machen Blutiges Blei zu einer echten Herzensangelegenheit für Western-Fans. Eine Schande, dass von diesem wie seinem Vorgänger-Film in Deutschland bis heute noch keine vernünftige DVD erschienen ist. Ein Umstand, der mein Werben für die herausragende Qualität dieser Filme noch eindringlicher erscheinen lässt.

Meine Wertung: 9/10


Bearbeitet von Schischa, 10. September 2008, 22:24.


#330 Schischa

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Geschrieben 12. September 2008, 17:45

Il mio nome è Nessuno

(Mein Name ist Nobody)

Italien-Frankreich-Deutschland 1973 / Tonino Valerii

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Abschluss der kleinen Valerii Reihe und Auftritt eines Genre-Meilensteins, der schon im diesjährigen Dauerbrennerfestival zu Rum und Ehre gelangen sollte. Hier wurde das Duo Valerii/Gastaldi ergänzt von Italo-Großmeister Sergio Leone persönlich (der dann auch die Ideen zu dem Film lieferte und bei verschiedenen Szenen gar selbst im Regiestuhl Platz nahm) und man schuf eine späte Western-Perle, die vor Zitaten und Referenzen fast zerplatzt und das Genre mit einem Augenzwinkern auf den Punkt bringt. Der bereits aus den Trinity-Western beliebt und bekannte Terence Hill durfte die Hauptrolle spielen und Henry Fonda gibt nur fünf Jahre nach der Entstehung von Spiel mir das Lied vom Tod einen alternden Revolverhelden, der gut und gerne 20 Jahre mehr auf dem Buckel haben könnte als der schurkische Frank aus Leones Jahrhundert-Western. Der Hill typische Klamauk hält sich angenehm in Grenzen, die Photografie der atemberaubenden Western-Landschaften ist traumhaft und die Action-Szenen, speziell das Explosive Ende, könnten für einen Italo-Western nicht professioneller inszeniert sein. Dass dazu Leones Hauskomponist Ennio Morricone einen nicht weniger tollen Soundtrack aus dem Notenblatt zauberte, versteht sich fast schon von selbst und wenn die zwei ungleichen Helden auf einem Indianerfriedhof vor dem Grab Sam Peckinpahs stehen, sollte jeder Filmliebhaber merken, dass er gerade echte, ungefilderte Westernluft atmet. Ein Film von echten Könnern, gemacht für wahre Fans! Ich bin jedenfalls einer!

Meine Wertung: 10/10


Bearbeitet von Schischa, 12. September 2008, 17:49.






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