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Die andere Meinung - Filmforen.de - Seite 7

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Die andere Meinung


521 Antworten in diesem Thema

#181 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 03. Januar 2007, 18:23

Apocalypto

Es ist schon eine ganze Weile her... im südamerikanschen Dschungel, vor ca. 600 Jahren (kommt das hin?), da lebten friedliche, aber schlichte Indianerstämme von dem, was die Erde ihnen bescherte. Dann kamen aber die martialischen, dekandenten Menschen aus der Großstadt und klaubten die armen Teufel aus ihrer natürlichen Umgebung, Männer, Frauen, Kinder. Einer von denen, um die es uns jetzt geht, schafft es, sein Weib und Kind in einen trockenen Brunnen zu schubsen, um sie vor Schlimmerem zu bewahren, er selbst wird allerdings verschleppt. Auf seinem Weg in die Stadt muss er mitansehen, wie Freunde wie Tiere behandelt werden und schließlich auf dem höchsten Punkt des Tempels von verkommenen zivilistionskranken Herrschern und Priestern obskuren Göttern geopfert werden. Wieder hat unser Held Glück: Gerade, als auch ihm das Herz klopfend aus dem Leib geschnitten werden soll, verfinstert sich die Sonne, was als Signal für die Beendigung der Menschenopfer gewertet wird.
Weil aber die Menschen aus der Stadt so verdorben sind, werden die Kinder des Waldes nicht einfach so wieder freigelassen, sondern müssen als Zielübungsobjekt herhalten. Auch hier sticht unser Held hervor, er schafft es durch Maisfelder und über Leichenberge zurück zwischen die Bäume. Allerdings nimmt er erst einmal dem Sohn des Kommandanten das Leben, dementsprechend hat er nun eine ganze Horde Verfolger auf den Fersen. Weil er aber unser Held ist, erledigt er diese mit Verstand und dem, was die Natur ihm zur Hand gibt. Währenddessen sitzt seine Frau, ebenso heldenhaft, in ihrem Brunnen, der mit einsetzendem Regen immer voller läuft, und gebiert innerhalb ungefähr einer Stunde (oder habe ich da eine Zeitraffung nicht mitbekommen?) ihr zweites Kind.
Am Ende flüchtet unser Held an den Strand und kann seinen letzten zwei Jägern nur deshalb entgehen, weil das Schicksal es will, das just in diesem Moment die Spanier an Land gehen. Da ist unser Held ein weiteres Mal klüger als seine Feinde, denn er flieht ebenso rasch vor den landenden Weißgesichtern, die Städter hingegen laufen mit großen Augen und hängenden Kiefern auf ihre zukünftigen Vernichter zu.

All dies ist ja so weit völlig in Ordnung. Eine recht naturlistisch und in diesem Sinne auch brutale Welt wird hier gezeichnet, in der sich unser Held so sicher, dass es fast magisch erscheint, bewegt. Die Erzählung ist vielleicht nicht originell, bedient aber angemessen die Bedürfnisse des Zuschauers nach einfachen Regeln: Einfache Indianer sind alles in allem nette Menschen, die selbst, wenn sie sich gegenseitig ärgern oder übereinander lachen, der Inbegriff der Unschuld sind, so wie die romantische Verklärung natürlicher Zustände dies zu glauben wünscht. Die Menschen aus den Städten sind gierig, grausam, autoritätshörig und verblendet. Die Guten werden bis hart an die Grenze des Erträglichen schikaniert, die Rache folgt umgehend, ehrlich und brutal.
Wie gesagt, so weit alles in Ordnung.
Wirklich schlimm wird das Ganze erst durch diesen einen kleinen Satz, der vorangesetzt wird, der inhaltlich etwa so geht: Eine Zivilisation kann niemals nur von außen zerstört werden, sie muss schon in ihrem Inneren zerfallen sein, um dem endgültigen Niedergang anheim zu fallen.
Im Zusammenhang damit sagt der Film uns: Wenn die Maya nicht selbst schon ein ziemlich kranker Haufen gewesen wären, hätten ihnen die Spanier gar nichts anhaben können.
Was nicht nur inhaltlich falsch ist, denn die Maya waren wahrscheinlich schon länger nicht mehr auf dem Höhepunkt ihrer Kultur, als die Spanier kamen, um ihnen mit Krankheit und christlicher Nächstenliebe den Rest zu geben.
Es klingt mir auch verdächtig nach Gottes ausgewähltem Volk. Mein lieber Mel - hat dir der Strafzettel damals nicht genügt?

#182 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 04. Januar 2007, 16:55

Mankells Wallander: Am Rande der Finsternis

Meine Eltern sehen gerne Fernsehkrimis, und ich am ersten Abend der Weihnachtsferien bei ihnen - auch.

In einem Auto am Straßenrand sitzt ein kleiner Junge, allein. Sein Vater, der seit dem Selbstmord der pubertierenden Tochter und der Einweisung der Ehefrau in die Psychiatrie unter schweren Depressionen leidet, ist verschwunden.
Kommissar Wallander ermittelt im Team mit seiner ihm entfremdeten Tochter, während an der örtlichen Schule mehrere junge Mädchen ein schwereres Kreuz als das der üblichen Adoleszenz zu tragen haben.

Eigentlich bin ich ein Freund von TV-Krimis, wenn ich auch sagen muss, dass mich die Produktionen unserer europäischen Nachbarländer immer mehr interessieren als die einheimischen. Ein Vorurteil, wahrscheinlich. Dass ich dennoch nur in Ausnahmefällen anderthalb Stunden Öffentlich-Rechtliche angeschaltet habe, liegt an der grundsätzlichen Fernsehfilmverweigerung meines lieben Ehemannes. Da braucht es schon eine DVD-Box und meine gesamte Überredungskunst, um dann doch z.B. eine Fitz-Lawine loszutreten.
Ob die Wallander-Krimis qualitativ so hochwertig sind wie die um den britischen Chaos-Psychologen, kann ich nicht sagen. Dieser eine hat mir schon mal ziemlich gut gefallen. So schwierige Themen wie Pubertät, Ehebruch, Missbrauch und Selbstmord sind hier von sensiblen Händen zu einem schlüssigen und ziemlich mitnehmenden Erzählstrang verflochten. Sogar die Serien-Figuren (im Vergleich mit denen, die nur in diesem Fall eine Rolle spielen) haben eine Tiefe, die für einen Film of its own right ausreicht. Insofern hätte ich nichts dagegen gehabt, auch die foglenden Teile der Serie zu sehen... vielleicht gibt's die ja irgendwann in einer DVD-Box.

#183 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 04. Januar 2007, 17:11

Zwei Banditen

Um den Abend etwas "leichter" enden zu lassen, hab' ich dann mit meiner Mutter noch diesen Klassiker gekuckt, dessen erster Teil mir schon bekannt war - wahrscheinlich habe ich beim letzten Mal wegen vorgerückter Stunde den zweiten Teil nicht mehr gesehen.

Dass meine Eltern einen ziemlich tollen Filmgeschmack haben, möchte ich noch mal erwähnen. Dass mein Männergeschmack allerdings von dem meiner Mutter abweicht, muss ich hier jetzt auch mal sagen. Während sie bei Robert Redford dahinschmilzt, bin ich mehr so für Paul Newman zu haben.

Natürlich hat der Film auch noch anderes zu bieten als die zwei attraktiven Hauptdarsteller. Wie mein Vater sagte: "Der Film besteht nur aus schönen Szenen." Und so gäbe es eigentlich jede Menge lohnende Zitate, die ich jetzt aber nicht hervorkrame. Es sei nur kurz gesagt: Es hat seine Gründe, warum der Film ein Klassiker ist.

#184 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 04. Januar 2007, 18:07

Die Rache der Wikinger

8. Jahrhundert, angelsächsische Küste: Der besonders ruchlose Graf Rutford schlachtet die siedelnden Nordmänner lieber ab, statt mit ihnen über ihr Bleiberecht zu verhandeln. Als sein König an seinem Vorgehen Kritik übt, lässt er den hinterrücks auch noch abschießen. Die Königin regiert jetzt zwar pro forma, ist aber mit ihrem eigenen Leid beschäftigt - schließlich ist sie jetzt kinderlos Witwe. Zum Trost sammelt sie sich einen Wikingerjungen vom Strand, dessen Vater (der der König der Wikinger war) tot und dessen Bruder mit den anderen zurück an heimische Gestade geflohen ist.
So wächst der eine Blondschopf als Erik, Herzog von Helford, in England auf und der andere als Eron, Anwärter auf den Thron der Wikinger in - äh, Dänemark?
Durch viel Hin und Her - zwischen den Wikingern und den Angelsachsen, zwischen Hie und Da und überhaupt - finden die beiden Brüder sich wieder und zueinander, außerdem zu ihren blonden Frauen (auch noch Schwestern, welch Glück!), aber leider auch teilweise den Tod.

Sowas hab' ich früher immer gerne gesehen, wenn ich alleine zu Hause war... aber oft hat meine Aufmerksamkeit nicht bis zum Ende gereicht. So war's auch dieses Mal - von Weihnachtsruhe und -fressen bettschwer, habe ich nur vage Erinnerung an die genauen Abläufe. Und die sind ja auch noch so komplex und verwickelt!
Mein Mann seufzt ob der tollen Bava-Bilder - meine Begeisterung hält sich ehrlich gesagt in Grenzen. Oder, ich möchte mich korrigieren: Die Bilder sind schon toll, aber dieser Film hat mich sonst so insgesamt nicht so recht mitgerissen. Naja. Kann ja nicht alles Danger: Diabolik! sein...

#185 zora f.

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Geschrieben 05. Januar 2007, 15:02

Peliculas para no dormir: Para entrar a vivir

Das junge Pärchen Clara und Mario suchen eine Wohnung mit viel Platz für das Kind, das bald kommen wird. Auf eine vielversprechende Anzeige hin suchen sie ein Mehrfamilienhaus auf, das leider in einem ziemlich heruntergekommenen Viertel steht, wo sie von einer zwangsneurotischen Maklerin in "ihre" Wohnung geführt werden. Dort müssen sie bald feststellen, dass an dem günstigen Angebot mehr faul ist als nur die zweifelhafte Nachbarschaft.

Warum schaffen es eigentlich alle anderen Länder außer Deutschland, so tolle Filme für's Fernsehen herzustellen? (Im Vergleich dazu, gestern abend bei ARD: "Kroko", der trotz Entstehungsjahr 2003 so aussieht wie Das Kleine Fernsehspiel aus den 80ern. Vom typisch deutschen Problemfilm-Thema mal ganz abgesehen.)
Jedenfalls ist sich der Regisseur von Kinofilmen auch für den kleinen silver screen treu geblieben: gruselig, grausam, gelungen. Die anderen Filme der Reihe werden sicher bald in unseren DVD-Spieler wandern, während das deutsche Fernsehen weiterhin lauwarme Wiederaufgüsse von Charlie's Tante oder bemitleidenswerter Hollywood-Klassiker abspielt.

#186 zora f.

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Geschrieben 05. Januar 2007, 15:51

Boa vs. Python - Duell der Killerschlangen

Selten genug kommt es vor, dass im Hause f. ein Film des laufenden Fernsehprogramms geschaut wird. Meist aus Verlegenheit ("Was soll'n wir denn jetzt kucken?") & purem Zufall ("Fängt der jetzt gerade an?"). Letztes Mal war es Dich kriegen wir auch noch!, der so blöd ist wie der deutsche Titel.

Genauso sah es bei diesem "Phantastisch, USA 2004" (laut Videotext) aus. Aus reiner Gaudi und für umme kann der Film eigentlich alles: lachen machen, verblüffen und Klischees bedienen. Zwei gigantische Repitilien, eins männlich und wild, eins weiblich und "zahm", tumbe Machos als illegale Großwildjäger, eine heiße Blondine als Technikspezialistin, ein halbwegs attraktiver "Star" (David Hewlett hat immerhin bei Cube und Nothing mitgespielt) als tierfreundlicher Biologe und der C.I.A. als ungeschickter Dazwischenpfuscher. Wat hamwa jelacht.

#187 zora f.

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Geschrieben 05. Januar 2007, 17:59

House on Haunted Hill

Der reiche Geschäftsmann Frederick Loren lädt fünf Gäste zur Geburtstagsfeier seiner Frau Annabelle in ein verrufenes Spukhaus ein und bietet jedem, der die ganze Nacht dort lebend übersteht, $10.000,- (an anderer Stelle sogar den überlebenden Verwandten der übrigen... was das ganze zu einem noch teureren Vergnügen macht).
Während der eigentliche Besitzer Watson Pritchard sich ob der gruseligen Geschichten, die unter anderem auch seinen Bruder sowie seine Schwägerinnen betreffen, die Hucke zu säuft, entwickeln der Pilot Lance Schroeder und die einfache Angestellte Nora Manning eine zarte Romanze. Die Kolumnistin Ruth Bridgers und der Psychiater Dr. David Trent scheinen dem Geschehen eher distanziert gegenüberzustehen... bis die Türen um Mitternacht abgeschlossen werden und die ersten unerklärlichen Ereignisse auftreten.

Blasphemisch geradezu, dass ich vor Jahren als erstes den "neuen" House on Haunted Hill gesehen habe, und ihn gar nicht schlecht fand. Ich wusste nicht, wie dicht sich das Remake an der Vorlage bewegt, nach dieser Sichtung weiß ich es, und muss sagen, jetzt finde ich den neuen auch nicht schlechter.
Aber zum Original: Ich habe mich zwar nicht sooooo schlimm gegruselt, fand den Film aber trotzdem toll. Nicht nur, weil sich Vincent Price und die üppige Carol Ohmart so scharfzünigige Wortgefecht liefern, dass es zischt, sondern auch, weil der Film mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln Atmosphäre schafft und eine trotz der einfach chronologischen Erzählung komplexe Handlung mit viel Hin und Her und Wer-ist-wann-eigentlich-wo bietet.

#188 zora f.

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Geschrieben 08. Januar 2007, 11:28

The Foreigner

Steven Seagel spielt einen Ex-Geheimagenten oder sowas, der in irgendwelche wirtschaftlich/politischen Verwicklungen verwickelt ist...

Mein Gott - außer an viel Geballer und brutales Geprügel kann ich mich ehrlich gesagt nicht erinnern... war leider nicht mal komisch. Naja gut, doch: wie da Leute ermordet werden, aber niemand mal die Polizei ruft, das ist schon irgendwie amüsant.

#189 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 08. Januar 2007, 11:53

Harry Potter und der Stein der Weisen

Der als Waise bei unfreundlichem Onkel und Tante aufwachsende Harry erhält eine Einladung an die Schule in Hogwarts. Voller Staunen findet er heraus, dass nicht nur seine Eltern Zauberer waren, sondern auch er einer ist - merkwürdigerweise sogar ein ziemlich berühmter.
In Hogwarts angekommen, findet er rasch in Ron und Hermine gute Freunde und im schmierigen Draco Malfoy einen mächtigen Feind. Doch der stellt sich nur als die Spitze des Eisberges heraus, als der unter Magiern berühmte Stein der Weisen verschwindet - und nach Harrys Verdacht in den Kellern der Schule verwahrt wird. Nun muss er herausfinden, wem er vertrauen kann und wer seine gefährlichsten Gegner sind.

Ich gebe zu: für umsonst und ohne Umstände habe ich mir schon damals im Kino die Originalfassung angesehen und war positiv überrascht. Bei dieser zweiten Sichtung von nur in Synchronfassung vorliegender Kopie gebe ich wiederum zu: Den einen oder anderen Haken habe ich natürlich entdeckt, dafür aber eine bisher konstatierte Kritik als unbegründet gefunden.
Die Bücher kommen mir nicht ins Haus, bis nicht Kinder da sind, für die diese Bücher eigentlich geschrieben sind. Okay, ich lese auch ab und zu noch mal gerne "Die drei ???", aber die habe ich auch schon gelesen, als ich noch 9 Jahre alt war!
Doch zum Film: Als Fantasy-Vergnügen für Kinder (und magische Denker wie mich) hat die Reihe - ich sage es vorab - ihre Daseinsberechtigung. Und für die usselige Zeit zwischen den Jahren, in der ich mich von einem nervenzehrenden Jahr erholen will, ist das genau die richtige leichte Unterhaltung mit aushaltbarer Spannung und jeder Menge Phantasie.
Kein Beitrag zur Filmgeschichte, aber zur rechten Zeit am rechten Ort absolut in Ordnung.

#190 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 08. Januar 2007, 12:41

My Wife is a Gangster

Eun-jin ist eine toughe Frau, die sich in der koreanischen Mafia einen Platz ganz oben erarbeitet hat. Nur, was ihre jahrelang vermisste und nun todkrank wiedergefundene Schwester angeht, ist sie ganz weich. Dieser zuliebe macht sie sich auf die Suche nach einem Ehemann, ja, sie findet sogar zu den Freuden körperlicher Liebe, um ihrer Schwester eine Nichte zu schenken. Die Tatsache, dass sich der kreuzbrave und erzkonservative Gatte und die körperlichen Auswirkungen einer Schwangerschaft nur schwer mit dem harten und gefährlichen Leben als Gangster vereinen lassen, nimmt hier tragikomische Züge an, wobei auch ein wenig ironische Kritik an althergebrachten Rollenverteilungen und Vorstellungen von gender geübt wird.

Wie so oft überrascht mich ein koreanischer Film mit einer Mischung aus Albernheit und echtem Drama, das so kaum woanders möglich wäre. Vor allem die zeitlich enge Mischung - in einem Momet Slapstick, im nächsten ein tragischer Tod - ist ungewöhnlich und ziemlich anregend. Dass eine klare Einteilung in komische und rührselige Momente, wie das in Hollywoodfilmen so gern gemacht wird, hier nicht stattfindet, hält den Zuschauer beständig auf dem Kiwiw und offen für alles, was der Flim mit einem macht.
Auch, dass es nicht nur um den kleinenKreis um Eun-jin geht - ihre Schwester und ihren Mann -, sondern auch um die Beziehungen ihrer Untergebenen zueinander und zu ihren Partnerinnen macht den Film so wunderbar vielseitig. Soviele verschiedene Variationen von Freundschaft, Liebe und Ergebenheit werden gezeichnet, und so viele Entwürfe von Männlichkeit und Weiblichkeit gemacht, dass er fast als Diskussion um die Gleichberechtigung gewertet werden kann. Und dabei ist er unterhaltsam und zugleich philosophisch, endet er doch mit einer Variation seiner Anfangsszene und weist damit auf die sich stets wiederholenden Zyklen des Lebens und Sterbens hin, in denen nur die Themen Bestand haben, die Protagonisten aber wechseln.
Mal wieder ein koreanisches Wunderwerk. Bitte immer gerne wieder mehr davon.

#191 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 08. Januar 2007, 14:21

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Na klar: wenn, dann richtig!
In diesem Abenteuer wird Harry kurz vor Schulbeginn davor gewarnt, nach Hogwarts zurückzukehren. Weil er ein tapferer Junge ist, tut er es dennoch und findet die Schule von einer geheimnisvollen Gefahr bedroht, die Unschuldige versteinert. Ein alter Hass von "reinblütigen" Zauberern auf solche, die zum Teil von Nicht-Zauberern abstammen, scheint geweckt, doch auch an sich selbst entdeckt Harry unbekannte Seiten - dass er zum Beispiel die Sprache der Schlangen spricht, was an sich ein Zeichen für eine Neigung zur Dunklen Seite ist...

Das Jugend-Fantasy-Spektakel präsentiert sich tolerant und engagiert gegen Rassismus und Faschismus, anders ist diese Geschichte nicht zu lesen. Für schlichte Gemüter - Kinder! - gemacht, darf dies auch schlicht umgesetzt werden, hat aber trotzdem den Charme des Vorgängers. Der zweite Teil steht dem ersten in nichts nach, noch hat er ihmetwas voraus. Es handelt sich ganz klar um ein gelungenes Serienprojekt. Die eigentliche Story tritt etwas in den Hintergrund, viel stärker bleibt die Etablierung der Charaktere und des heimeligen Gefühls der hogwarts'schen Gemütlichkeit in Erinnerung. Es gilt das, was ich schon zum Stein der Weisen sagte.

#192 zora f.

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Geschrieben 08. Januar 2007, 14:41

The Astro-Zombies

Puh, ach Gott...
Also, ein Wissenschaftler hat einen Weg entdeckt, wieman Menschen zu willenlosen Maschinen - oder auch: Zombies - macht. Sein erstes Experiment vollführte er natürlich an einem psychopathischen Serienmörder, der jetz immer, wenn er in Fahrt kommt, Leute abmurkst. Derweil sind dem Wissenschaftler der Geheimdienst auf der Spur, aber auch eine bunt zusammengewürfelte Truppe von ausländischen Spionen. Am Ende sind fast alle tot.

Was als Ultra-Trash recht vielversprechend klingt, ist dann leider ziemlich zäh. Die unfreiwillig komischen Situationen sind eher dünn gesät, weil sich der Film mit so vielen Szenen so unglabulich viel Zeit lässt. Davon abgesehen, dass der wissenschaftliche Jargon klingt wie der Junge aus Nachbar's Garten und die Zusammenhänge zwischen den einzelnen handelnden Gruppen extrem undurchsichtig sind, hat der Film einiges mit einem drei Tage alten Kaugummi gemein.
Ich denke, solche Filme sind für mich eher was in größerer Gesellschaft.

#193 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 08. Januar 2007, 17:38

Die "Planet der Affen"-Box

Da am Stück gesehen und inhaltlich zusammenhängend, fasse ich die 6 Filme mal in einem Beitrag zusammen.

Planet of the Apes

Nach einer ungewollt verlängerten Zeit im All - es sollten 6 Monate sein, wurden aber 18 - vollführt ein Raumschiff eine Bruchlandung auf einem unbekannten Planeten, um Jahrtausende später nach Erdzeit als geplant. Von den drei Überlebenden bleibt nach der ersten Begegnung mit den Bewohnern des Planeten nur Taylor übrig, ein misanthropischer Zyniker, der sich in Gefangenschaft einem Albtraum gegenüber sieht: Hier sind die Affen die Herrscher, die mit der ideologischen Verbohrtheit und Ignoranz des irdischen Mittelalters die Menschen als seelenlose, wilde Tiere zu Forschungszwecken jagen und töten. Mit seiner Suche nach etwas Besserem als der menschlichen Zivilisation ist es vorbei, jetzt will er nur noch mit Hilfe der Wissenschaftler Zira und Cornelius, die in ihm den lebenden Beweis ihrer Evolutionstheorien sehen, weg von allen Primaten, den höheren wie den niederen.

DIe Zivilisationskritik, die dieser Film transportiert, hat nichts von ihrer Aktualität verloren. Im Gegenteil, die geschickte Vermeidung der Wahrheitsfindung, die Vermischung von Religion bzw. Ideologie mit Wissenschaft und Politik, das alles erinnert nur allzu sehr an die Zustände unserer realen Welt. Es ist daher nicht verwunderlich, wie sehr mich die Geschehnisse des Films emotional mitgenommen haben - so sehr ärgere ich mich auch über Bigotrie (:haeh:), Verblendung und Sturheit meiner Mitmenschen.
Dass es die nächste, äffische Zivilisation in dieser diegetischen Welt nicht besser macht, soll hier auch kein Trost sein.

Beneath the Planet of the Apes

Äh, da gab es dann noch ein zweites Raumschiff, das ausgesandt wurde, um das erste zu finden, als es nicht wieder kam... auch hier überlebt nur einer, der smarte Brent, der als erstes in die glutäugige, aber immer noch stumme Nova'reinrennt, Taylors "Eva" aus dem ersten Teil. Mit der reitet er zur Stadt der Affen, stößt dort auf die Wissenschaftler Zira und Cornelius, macht sich mit deren Hilfe auf die Suche nach Taylor und findet ihn in den Überresten des versunkenen New York. Dort leben dann doch noch ein paar Menschen, die sich aufgrund der Atombombenstrahlung inzwischen zu Telepathen weiterentwickelt haben. Während die Menschen in New York die letzte, ultimative Bombe als Quasi-Gott anbeten, ziehen die Gorillas gegen diese in den Krieg. Obwohl Brent alles gibt, kann er nicht verhindern, dass Taylor seinem überkochenden Menschen/Affen-Hass freien Lauf lässt.

Der neue Held ist viel sonniger als der alte, haizahnige Charlton - ich hätte nie gedacht, dass ich darin mal einen Nachteil sehen würde. Aber so ein kalifornischer Sunny Boy steht in diesen endzeitlichen Katastrophen doch auf ziemlich verlorenem Posten.
Die übriggebliebenen Menschen sind auch lange nicht so bedrohlich wie die Prämisse des ersten Teils, die Vorstellung, als letzter Mensch im ganzen Weltall auf einem Planeten gestrandet zu sein, Jahrtausende nach der eigenen Zeit, auf dem man als Freiwild gilt. Die Telepathiker mit ihren lustigen Mützen und der pathetischen Anbetung ihres Atom-Gottes haben ein bisschen was Lächerliches, zu dem das extrem trübselige und absolutistische Ende im krassen Gegensatz steht. Dieses ist denn auch das Beste am ganzen Film.

Escape from Planet of the Apes

Im Jahr 1972 landet oder vielmehr: bruchlandet ein altes, über Jahre vermisst geglaubtes Raumschiff auf der Erde. Darin befinden sich allerdings nicht die erwarteten menschlichen Astronauten, sondern drei Schimpansen. Einer von ihnen wird im Zoo, wo sie selbstverständlich zunächst untergebracht werden, von einem Gorilla erwürgt, die anderen beiden entpuppen sich als intelligente, sprechende Zeitreisende aus der irdischen Zukunft, nämlich Zira und Cornelius, die Freunde von Taylor. Nachdem die erste Begeisterung über die possierlichen Besucher abgeflaut ist, wird das Interesse wach an dem, was sie aus der Zukunft zu berichten haben... doch leider sind das wenig gute Neuigkeiten für die Menschheit. So kommen denn einige auch auf den Trichter, dass mit diesen beiden und dem Kind, das sie erwarten, das Ende der jetzigen Zivilisation überhaupt erst möglich wird, und ihr Tod dieses verhindern kann. Nun ist es an Zira und Cornelius, von Fanatikern gejagt zu werden.

Der dritte Teil mag einen wieder mit dem zweiten versöhnen, wenn auch einige erzählerische Kapriolen geschlagen werden müssen, um dessen Ende mit diesem Anfang übereins zu bringen. Da aber Zira und Cornelius zwei so verdammt sympathische Charaktere sind und ihre Reaktionen auf unsere zeitgenössische Menschlichkeit so witzig, nimmt man die Schrammen an der Wahrscheinlichkeit hin und genießt die Komödie.
Die Kritik an den urmenschlichen Eigenschaften unserer Weltsicht und Politik bleibt jedoch nicht aus, und interessanterweise kehrt auch in diesem Teil die Aktualität, die der zweite (trotz Kim Sung Il und Ahmadinedschad) eher vermissen ließ, zurück: Die gnadenlose Verbissenheit und Aggressivität, mit der zwei friedliebende Unschuldige verfolgt werden, obwohl ihnen nichts anderes vorzuwerfen ist, als dass sie Affen sind, die die Wahrheit sagen, gemahnt an die Zustände - nun, der ganzen Welt zu jeder Zeit, würde ich sagen.
So kehrt sich das Leichte der ersten Hälfte des Films zur Tragik der zweiten Hälfte. Gerade, weil wir die beiden als aufrechte Menschenaffen kennengelernt haben, schmerzt es so sehr, was ihnen als absolute Außenseiter unweigerlich zustoßen muss.

Conquest of the Planet of the Apes

18 Jahre sind vergangen seit dem Ende der beiden sprechenden Affen Zira und Cornelius. Ihr inkognito im Zirkus aufgezogener Sohn Milo begleitet seinen väterlichen Freund Armando zum ersten Mal in die Stadt, wo er sieht, wie seit der AUsrottung der gängigen Haustiere Hund und Katze die Affen als Sklaven gehalten werden. Seine Empörung bringt ihn und Armando in Schwierigkeiten, schon steckt Milo selbst in einem Käfig und "lernt", einfach Arbeiten auszuführen. Doch er ist eben doch schlauer und schafft es, die andere Affen auch ohne verbale Kommunikation zum Aufruhr zu bewegen. Schließlich ist es soweit: Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans wehren sich gegen die unwürdige Behandlung, greifen zu den Waffen und beenden die Herrschaft der Menschen. Im Rausch des Triumphs schafft es Milo gerade noch, von tierischer Mordlust zurückzufinden zu humanistischer Milde und seine Anhänger zum Versuch eines friedlichen Zusammenlebens zu überreden.

Irgendwie ging mir während des vierten Teils das Interesse ein wenig verloren. Es ist zwar eigentlich ganz interessant, die Anfänge zu sehen, aber weil sich das alles auf so unklare Weise und in so kurzer Zeit abspielt, verliert es an Kraft. Außerdem sind die Rollen inzwischen so eingefahren: der eine Einsame auf der einen, nur ein oder zwei Helfer auf der anderen Seite, und alle anderen sind entweder tumb oder gemein... außerdem wissen wir ja, wie's ausgeht... Der Film ist nicht total schlecht, aber so richtig Wums hat er auch nicht. Aber vielleicht ist das jetzt auch nur die verblasste Erinnerung.

Battle for the Planet of the Apes

Wenige Jahre, nachdem Milo die Affen in die Freiheit geführt, regiert er eine kleine Gemeinde außerhalb der Stadt, in der Menschen und Affen halbwegs friedlich nebeneinander existieren - wenn man von den wesentlich schärferen Regeln für Menschen absieht, sie dürfen nicht mal Nein sagen und haben in ihren Tätigkeiten hauptsächlich Bedienstetenpostionen inne.
In der Stadt herrscht postatomare Verwüstung, die verbliebenen Menschen sind vor Hunger, Kulöturschock und radioaktiver Strahlung verrückt geworden. Während sich in Milos "Königreich" Widerspruch gegen seine milde Haltung gegenüber Menschen regt, fühlen sich die Menshcen in der Stadt von seinen Nachforschungen nach seinen Eltern in den Archiven zum Angriff provoziert.

Nicht mehr ganz Planet der Affen, noch nicht ganz Mad Max, lässt hier die Faszination des Themas massiv nach. Dieser Film hängt chronologisch zwischen dem vierten und dem ersten, aber dieser Kreis schließt sich nicht sehr wohlgeformt... irgendwie hängt dieses Ende durch. Der Schluss dieses Films will mir nicht so recht zu dem passen, was ich aus dem ersten weiß: dass die Menschen wie wilde Tiere und vor allem ohne Sprache in den Feldern leben, und von Gorillas zum Vergnügen gejagt werden, dass die Schimpansen in der Hierarchie unter den Gorillas udnden Orang-Utans stehen - wie passt das mit dem Schimpansenkönig und der Versöhnung mit den Menschen am Ende dieses Films zusammen?
Irgendwo mittendrin hat sich da wer verzettelt, aber abgesehen davon ist so ein fünfter teil eienr Serie, der so ungeplant drangestrickt wurde, einfach nicht mehr fesselnd.

Planet of the Apes

Tja, und da sind wir bei Tim Burtons Remake. Als ich den damals im Kino sah, hab' ich mich doch recht gut amüsiert, wenn er auch lange nicht das bot, was ich von einem Tim Burton erwartet hatte... klar, an der einen oder anderen Stelle habe ich mich auch geärgert, aber meine Erinnerung an das Original war auch eher matt.
Inhaltlich wurde ein wenig gefeilt... Leo Davidson ist Pilot, der mit Affen arbeitet, die sozusagen als Schadensbegrenzung für Flüge ins Unbekannte geopfert werden. Als ein solcher von einem Flug nicht wiederkommt, setzt er sich befehlsmissachtend in eine Sonde und - stürzt über einem unbekannten Planeten ab. Dort muss er feststellen, dass die Menschen hier wild leben und die Affen die Herrscher über die Welt sind. Doch: die Menschen sprechen nur ungern (immerhin können sie's noch), aber es gibt auch Affen, die sich für eine bessere Behandlung der Gefangenen einsetzen. Eine solche Menschenrechtsaktivistin ist Ari, die Tochter des Senators von Affenstadt. Sie hilft ihm und ein paar anderen Menschenzur Flucht in die Verbotene Zone, wo Leo auf seine Mutterstation trifft, die dort offensichtlich schon vor vielen hundert Jahren abgestürzt ist... der Rest ist Geschichte.

Die Grundstruktur des Originals ist noch vorhanden, aber natürlich wurde einiges auf modern poliert. Die Affen sehen - bis auf Ari, wir wollen ja Helena Bonham Carter nciht verunstalten - wesentlich echter aus als damals. Einige der schauspielerischen Leistung unter der Maske sind auch ganz groß, allen voran mal wieder Paul Giamatti zu nennen... aber spätestens gegen Ende hin wird's irgendwie wirr und unordentlich... und der Schlussgag ist so deplaziert und willkürlich, dass der Film mich dieses Mal doch mit einem größeren Gefühl der Unzufriedenheit zurückgelassen hat. Schade eigentlich.

#194 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 09. Januar 2007, 11:59

The Prestige

Die angehenden Zauberer Robert Angier und Alfred Borden arbeiten zusammen beim in Würde gealterten Magier Cutter, zusammen mit Angiers Frau Julia, die bei ihren Auftritten eine Entfesselungsnummer präsentiert. Eines Tages gelingt es ihr nicht, sich zu befreien, sie ertrinkt - was Robert Alfred zum Vorwurf macht. Das anfängliche gegenseitige Unverständnis, was die Haltung zur Bühnenzauberei angeht, wird zu unversöhnlichem Hass und Rachebedürfnis, das über die Jahre hinweg unverhältnismäßige Ausmaße annimmt - so sehr, dass der eigentliche Anlass bald ebenso vergessen ist wie jegliche Moral und Zurückhaltung.

Dieser Film brilliert nicht nur mit seiner großartigen Besetzung bis hin in die kleinen Rollen (Fran Fines Butler Nigel darf, attraktiv gealtert, den Richter spielen...). Nach anfänglichen Verständnisschwierigkeiten ob des breiten Londoner Dialektes (soll es doch sein, oder?) von Christian Bale faszinierte mich die Story mit ihren komplex geschichteten Zeitebenen und aberwitzigen Rückwärtssalti von Wissensvorsprüngen und Geheimniskrämereien, ohne mich jedoch zu verwirren. Es ist klar: Christopher Nolan ist der Meister über die Zeit. Er ist auch ein Meister der Magie, ist doch in jeder Sekunde des Films die Liebe zur Zauberei zu spüren. Nicht nur beherrschen die Protagonisten ihr Metier, auch die Erzählung geht ganz parallel zu den Regeln der Bühnenzauberei: Zeigen, Verdecken, Verwirren, Präsentieren. Und so ist nach der ersten Minute klar: Dieser Film wird mit mir spielen und mich am Ende verblüffen; diese Vorfreude steigert sich von einer Offenbarung zur nächsten, um sich am Schluss mit einem Knall zu bewahrheiten.
Mit dem Ende war ich mir zunächt nicht schlüssig, wie ich dazu stehe, kam aber nach einigen Überlegungen zu der Erkenntnis, dass ich meine Erwartung nicht dem Film zum Vorwurf machen kann,und schließlich das Thema des Films sich so klar in der Konklusion spiegelt, dass es eigentlich gar nicht anders sein kann, sonst wäre die ganze Geschcihte hinfällig...
Ich hoffe,ich habe damit nicht zu viel verraten. Sonst mache ich mir nicht viele Gedanken über Spoiler, aber in diesem Fall wäre es einfach nicht richtig.

#195 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 09. Januar 2007, 16:32

Return of the Pink Panther

Das missing link zwischen dem zweiten und dem vierten PP - zu Beginn wird der berühmte Diamant Pink Panther aus dem Museum in Lugasch gestohlen, während Inspektor Clousaeu in Paris al sPlattfuß unterwegs ist. Von den Behörden in Lugasch wird - zum unbändigen Unverständnis Chief Inspector Dreyfus' - uasgerechnet Clouseau für die Ermittlungen angefordert. Seinen Verdacht, dass dahinter mal wieder der Meisterdieb Sir Charles "Das Phantom" Litton steckt, versucht Clouseau mit wie gewohnt unbeholfenen Methoden zu beweisen - dabei muss er von Nizza bis nach Gstad die reizende Mrs. Litton verfolgen, die ihn an der Nase herumführt, während ihr Gatte in Lugasch nach dem wahren Täter fahndet - weil er allein weiß, dass er's nicht war!

Die Geschichte um den Diamanten und den Fassadenkletterer ist zwar irgendwie verworren (ich jedenfalls konnte den Wegen Sir Charles' nur mit Mühe folgen), aber das ist auch egal, soll die übliche Kriminalgeschichte doch nur als Anlass dienen für die irren und saukomischen Slapstick- und Dialogwitz-Szenen, in denen Peter Sellers alles gibt. Schon allein sein bescheuerter französischer Akzent, aufgrund dessen seine Gesprächspartner immer wieder entgeistert nachfragen, lässt mich von der ersten Szene an durchkichern. Die Stoik, mit der Clouseau sich von einem Missgeschick zum nächsten hangelt, ohne jemals den Glauben an seine eigene Fähigkeit zu verlieren, gibt mir dann schlicht den Rest. Und nach diesem Film ist mir der Anfang des vierten, in dem Chief Inspector Dreyfus' einfach nur noch tollwütig ist, auch viel verständlicher - denn hier setzt sein unfähigeer, aber hochdekorierter Untergebener wirklich allem die Krone auf. Irrwitzig!

#196 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 10. Januar 2007, 17:29

Breakout

Jay Wagner wird auf Betreiben seines Großvaters, einem mächtigen Industriellen, in Mexiko für einen Mord, den er nicht begangen hat, verhaftet und zu vielen Jahren Gefängnis verurteilt. Seine Frau Ann versucht alles, um ihn dort herauszuholen - da sie sich allerdings ihrem Anwalt und wohl auch dem intriganten Schwieger-Großvater anvertraut, gelingt keiner der FLuchtversuche - bis sie schließlich auf den abenteuerlusitgen, rauen und findigen Piloten Nick Colton trifft, der schließlich für viel Geld den richtigen Plan ausheckt und konsequent durchführt. Dabei entwickelt sich eine zarte Romanzre zwischen Ann und Nick, die beide in ein Gefühlsdilemma stürzen muss, dem sie nur mit blindem Aktionismus entgehen können.

Wohl nicht verwunderlich, dass ich das eine oder andere Mal an Proof of Life denken musste, der, ohne ein ausgesprochenes Remake zu sein, sich hier an einigen Aspekten bedient hat. Gut, hier ist es ein mexikanisches Gefängnis und nicht bolivianische Guerillas, aber dennoch kann man die Ähnlichkeiten nciht von der Hand weisen. Der Mann, der in Gefangenschaft langsam zerfällt und zu dem niederen Lebewesen wird, als das er behandelt wird, die Frau, die von ihm entfremdet dennoch am Prinzip der ehelichen Treue festhält, der retter, der einharter Brocken ist, aber sich in die Auftraggeberin verliebt, alles also schonmal dagewesen.
Breakout selbst ist nicht so hochglanzmäßig aufgezogen wie Proof of Life - beziehungsweise nicht so künstlich gritty, so Hollywood. Er plätschert eher so dahin, nicht immer ganz klar zu durchsschauen - warum z. B. der Großvater seinen Enkel aus dem Weg haben will, habe ich nciht verstanden, außer, dass es irgendwelche wirtschaftlichen Gründe hat. Ein missglückter Fluchtversuch reiht sich an den nächsten, und der, der glückt, nimmt nur einen recht kurzen Teil des Films in Anspruch. Dafür wird dann am Ende noch mal ordentlich draufgelegt, als sich der böse Anwalt endgültig zu erkennen gibt und nicht aufpasst, was in seinem Rücken passiert.
Wenn man dem Film sicher auch vorwerfen kann, dass der Humor hier nicht ganz ausgereift und teilweise deplaziert ist, Chuck Bronson kein großer Komiker ist (wobei ich glaube, er ist da missverstanden: er ist ein dead pan performer!) und das Skript teilweise Löcher aufweist (s.o.) - mir hat's gefallen. Das Warum ist sowieso nebensächlich, fast ein klassischer McGuffin, und ich mag gerade diese halbgare Mischung aus Witz und Ernsthaftigkeit - sie verlangt viel mehr von mir als Zuschauer als jede klar ausgeschriebene Komödie oder Tragödie.
Und dieses leise, vertuschte Knistern zwischen Jill Ireland und Charles Bronson - das ist einfach toll! Wie er sie mit seiner Liebeserklärung überfällt, und wie seine romantischen Gefühl doch nicht über seine wirtschaftlichen Interessen siegen.. und sie, die doch schon mindestens Zweifel anihrer Beziehung zu ihrem Mann haben muss, bleibt stark, macht ihrem Mann keinen Vorwurf und verzichtet auf das Abenteuer... ganz große Romantik!

#197 zora f.

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Geschrieben 10. Januar 2007, 18:01

Thunderbolt and Lightfoot

Der junge Tunichtgut und Hans-Dampf-in-allen-Gassen Lightfoot sammelt unfreiwillig einen als Preister verkleideten Mann auf, mit dem er sich jedoch bald anfreundet. Die Verbundenheit wächst, als er erkennt, dass es sich bei dem neuen Kumpel um den berüchtigten Safeknacker "Thunderbolt" handelt, der von seinen ehemaligen Komplizen verfolgt wird, die glauben, er habe das Geld vom letzten Bruch. Doch unter alten Freunden kann das Missverständnis schnell, wenn auch nicht schmerzlos aus dem Weg geräumt werden, und bald ist man sich einig: Der Bruch wird einfach wiederholt!

Mein erster Film mit Jeff Bridges. Ein größeres Geschenk hätte mir mein Mann gar nciht machen können, hatte sich mir der Film bei erster Sichtung vor x Jahren doch mit zwei attraktiven Hauptdarstellern und einem nicht alltäglichen Plot, nicht zu vergessen dem tragishcen Ende, eingeprägt.
Auch dieses Mal nahm er mich ganz für sich ein, der trockene, aber doch gelöste Clint und der charmante Jeff mit dem Halunken-Image.
Die Story ist auch nicht vom Reißbrett und besticht durch die Mischung aus roadmovie und Gangsterkomödie (es gibt doch garantiert ein Genre, dass diese Safeknackergeschichten umfasst, oder?). Die unangenehmen Seiten des Lebens kommen trotzdem nicht zu kurz und runden das Ganze zu einem äußerst gelungenen und wiederholungswürdigen Filmerlebnis ab.

#198 zora f.

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Geschrieben 12. Januar 2007, 11:29

All the President's Men

Bei der Gerichtsverhandlung von vier Kubanern, die in der Nacht zuvor in das Hauptquartier der Demokratischen Partei in Washington eingebrochen sind, wird der junge aufstrebende Journalist Bob Woodward von der Washington Post aufmerksam: die kleinen Ganoven scheinen einen prominenten Anwalt zu haben und einige bemerkenswerte Einträge in ihren Adressbüchlein (edit: Vor allem ist einer von ihnen ein ehemaliger CIA-Mitarbeiter). Er recherchiert weiter, nach anfänglichen Animositäten bald in enger Zusammenarbeit mit seinem Kollegen, dem versierten Schreiber Carl Bernstein. Auch dank eines anonymen Informanten, den Woodward "Deep Throat" nennt, kommen sie einer groß angelegten Bespitzelungsaktion der Opposition durch die Regierung auf die Spur, die schlußendlich zum Rücktritt Präsident Nixons führte.

Ein wenig habe ich mich immer vor diesem Film gefürchtet, da das politische Denken nicht meine Stärke ist. Zwar bewahrheitete sich meine Befürchtung, ich könnte im Rausch all' der Namen, Funktionen und bedeutungsschweren Erkenntnisse nicht immer den Überblick behalten, es ist dem Film jedoch als Meisterleistung anzurechnen, dass mir mit meinen Mängeln dennoch immer klar war, was gerade passiert. Und dass der Film ob seines raschen Tempos spannend ist, obwohl der Ausgang bekannt ist, macht ihn zu einem herausragenden Beispiel von Politthriller.
Zu all' der überflüssigen Lobhudelei, denn was ist schon mein Urteil angesichts der Filmgeschichte, muss ich zum Schluss noch hinzufügen, dass ich mich von dem antiklimaktischen Ende zunächst vor den Kopf gestoßen fühlte. Die ganze Hektik, Aufregung, Staubaufwirbelei, und dass das Ergebnis in vier kurzen Tickernotizen? Im ersten Augenblick ließ mich das unbefriedigt zurück. Doch inzwischen bin ich von gerade diesem Gefühl, mit dem der Film mich konfrontierte, begeistert - so wenig Sensationssucht und Profilierungsdrang steckt darin, der Geschichte um "Wood-stein" ein so sachliches, fast lakonisches Ende zu geben. In der wirklichen Welt passieren diese Dinge eher unspektakulär, verbergen sich hinter schlichten Nachrichtentexten die manchmal wirklich heroischen Handlungen der Zeitungsmacher. Der Film stellt nicht die großen Persönlichkeiten in den Mittelpunkt, die sowieso in die Geschichte eingehen, sonden setzt den beiden "normalen" Menschen Woodward und Bernstein und ihrem Kampf für die Wahrheit ein Denkmal.
Ganz ganz groß - und wahrscheinlich werde ich, um irgendwann mal wirklich alles zu verstehen, den Film noch ein paar weitere Male sehen. Das ist keine verschwendete Zeit.

#199 zora f.

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Geschrieben 15. Januar 2007, 13:56

Harry Potter und der Gefangene von Azkaban

Mit einem spektakulären endgültigen Schlag befreit sich Harry von seiner leidigen Ziehfamilie. Dass er sich für die verwendung von Magie außerhalb Hogwarts' verantworten muss, ist sein geringstes Problem - denn Sirius Black ist aus Azkaban ausgebrochen, und es heißt, er sei auf der Suche nach Harry.
Auf Hogwarts angekommen, gibt es noch schlechtere Nachrichten für die drei angehenden Zauberer Harry, Hermine und Ron: Black soll sich sogar in ihrer Schule versteckt halten. Die Dementoren, die zum Schutz der Schüler von Azkaban abbestellt wurden, sind da ein schlechter Trost, da sie selbst mehr Schrecken verbreiten als das Gefühl von Geborgenheit.
Wieder einmal muss Harry feststellen, dass das Gute und das Böse, Wahrheit und Lüge in der magischen Welt nah beieinander liegen können...

Der dritte Film der Reihe wurde mir als äußerst gruselig versprochen, und das war nicht zuviel. Schon von Anfang an schlägt dieser Teil einen erwachseneren, zynischeren und alles in allem härteren Ton an als die Vorgänger. Die neueingeführten Dementoren lehnen sich eindeutig an den Schnitter aus The Frighteners an, interessant an ihnen ist vor allem, dass sie zwar dem "Guten" dienen, als Wärter im Gefängnis von Azkaban, diese Tätigkeit aber aufgrund ihrer eigenen Finsternis und Schrecklichkeit ausüben, die in ihren Auswirkungen keinen Unterschied machen zwischen Kriminellen und Unschuldigen.
In vielen Details lässt der Film die einigermaßen friedliche, selbst in Gefahrensituationen beschützte Welt Hogwarts' der Vorgänger hinter sich und setzt konsequenter auf deren bereits angedeutete Binarität: wo Licht ist, ist auch Schatten. Nicht nur drückt sich das in unfreundlicheren Wetterzuständen aus, sondern auch in einem Mangel an Farbigkeit fast bis zum Schwarz-Weiß.
Auch in der Handlung wird unseren inzwischen deutlich pubertierenden Protagonisten und den in ähnlichen Reifungsprozessen gewähnten Zuschauern mehr zugemutet. Nahtoderfahrungen, nicht greifbare Bedrohungen, Charaktere, die in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen Gegner oder Verbündete sein können, all' das ist nicht mehr ganz so leicht zu verdauen wie die relativ harmlosen Abenteuer zuvor.
Insofern darf man Harry Potter zu einem gelungenen Einstieg indie Adoleszenz gratulieren.

#200 zora f.

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Geschrieben 22. Januar 2007, 14:37

Year of the Dragon

Polizist und Vietnamveteran Stanley White ist auf Konfrontationskurs mit althergebrachten Abkommen zwischen der New Yorker Polizei und der angeblich nichtexistenten Chinesenmafia in Chinatown. Zu diesem und rein vergnüglichem Zwecke instrumentalisiert er auch die chino-amerikanische Journalistin Tracy Tzu - zum Missfallen seiner Ehefrau, die seit Monaten darauf drängt, ein Kind zu zeugen.
Stanleys Ehe, seine in Stein gemeißelten Vorurteile, aber vor allem sämtliche menschlichen Beziehungen finden in seinem Ritt gegen die kriminelle Bastion ein Ende.

Ziemlich niederschmetternder und brutaler Polizeifilm. Mickey Rourke verkörpert den schwierigen Charakter, der für seine hehren Ziele absolut unhehr alles auf's Spiel setzt - auch das Leben anderer Leute - großartig zerrissen und anziehend unsympathisch. Die kultivierte Abneigung gegen Asiaten und das sich immer öfter wiederholdende Vor-Den-Kopf-gestoßen-Sein von eigenen Sympathien und Begehrlichkeiten, die Lust auf die junge Chinesin und die auf ganz anderem Boden gewachsene Liebe zu seiner reifen Frau, so gegensätzlich die Empfindungen sind, er vereint sie doch glaubwürdig in seiner selbstverachtenden Darstellung.
Des weiteren kann ich nur sagen: Ich konnte dem politischen Treiben folgen, das will schon mal was heißen. Toll deprimierender Film.

#201 zora f.

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Geschrieben 22. Januar 2007, 15:23

Männerzirkus

Jane Goodall ist glücklich: sie hat einen Job bei einer quotensteigernden Talkshow und neuerdings eine Affäre mit ihrem attraktiven und sensibel wirkenden Mitarbeiter Ray. Als er sich aus seiner laufenden Beziehung löst und mit ihr zusammenziehen will, scheint die Ekstase keine Grenzen zu kennen... und schleicht sich auch nur langsam von dannen, während Ray sich totstellt, anstatt den Mietvertrag für die gemeinsame Wohnung zu unterschreiben. Als er ihre Beziehung beendet, steht nur deshalb nciht auf der Straße, weil ihr anderer Kollege Eddie, der Frauen wie am Fließband vernascht, ihr ein Zimmer in seinem Loft anbietet.
Angestachelt von Liebeskummer und dem Anschauungsmaterial in Eddies Schlafzimmer entwickelt sie im Schutz eines Pseudonyms die Theorie von der "neuen Kuh": nämlich, das bereits bestiegene Kühe den Bullen nicht mehr zum Besteigen reizen, weil er ihren Geruch erkennt und deshalb eine neue Kuh will, uim nicht zweimal die gleiche zu besteigen. Ergo: Wenn Männer zu lange mit einer Frau zusammen sind, interessieren sie sich immer stärker für die "neue Kuh".
Damit spricht sie zwar tausenden Frauen aus dem Herzen, doch ihre eigenen Erfahrungen widersprechen dem bald schmerzlich - und Jane muss erkennen, dass sich die Liebe nicht mit einfachen Formeln erklären lässt.

Ja, ja und nochmals ja. Wenn mein Mann im Internet chattet, dann schau' ich mir im Fernsehen auch solche romantisccen Komödien an!
Selbst, wenn ich diese Spezielle nun schon zum dritten Mal gesehen habe (das erste und zweite Mal kurz hintereinander in einem finsteren Hotelzimmer in Quito/Ecuador, nach der Rückkehr von einer Woche im Dschungel. Oh süße Zivilisation!).
Ein weiteres Mal ertragen konnte ich diesen Film nicht nur, weil ich Ashley Judd nicht so unerträglich süß finde wie andere Frauen dieses Genres, dann natürlich, weil Greg Kinnear, vor allem aber Hugh Jackman immer noch eine Sichtung wert sind, und drittens, weil ich den Film tatsächlich witzig und befreiend unprätentiös finde. Natürlich hat er seine Reißbrettszenen, aber die meiste Zeit erzählt er doch eine unterhaltsam individuelle Geschichte, in deren einzelnen Elementen - das macht ja nun der Erfolg dieser Art Film aus - wohl viele Frauen eigene Erfahrungen wieder erkennen.
Und auch, wenn ich das vielleicht verklärt sehe: mir zumindest fällt so ad hoc nichts Verwerfliches an dem Frauenbild in diesem Film auf. Auch deshalb gefällt er mir wohl ganz gut: weil er genau gegen pauschale Urteile über Männer und Frauen und ihre wechselseitigen Beziehungen argumentiert (wenn man das von einer romantischen Komödie überhaupt sagen kann)...

#202 zora f.

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Geschrieben 22. Januar 2007, 16:16

Family Plot

Die semiprofessionelle Wahrsagerin Blanche und ihr Taxi fahrender Freund George wittern das große Geschäft bei der verzweifelten alten Witwe Rainbird, die von Schuldgefühlen geplagt wird, weil sie den unehelichen Sohn ihrer verstorbenen Schwester nach der Geburt adoptieren ließ. Diesen zu finden will sie sich einiges kosten lassen, also spielt George den Privatschnüffler, während Blanche die Front deckt mit ihren Trancen und Seancen.
Dass der Verschollene ein finsterer Charakter und inzwischen etablierter Kidnapper und Juwelenhehler ist, können sie natürlich nicht ahnen, aber es führt zu massiven Hindernissen in ihren Ermittlungen.

Zu diesem Film gibt es sicher unheimlich viel zu sagen - Hitchcocks Letzter und blablabla, aber erstens hab' ich im 3. Semester meines Studiums Hitchcock so "abgearbeitet", dass ich auf viele Worte dazu keine Lust habe, und zweitens haben so viele andere Leute schon so viel zu Htchcocks Filmen gesagt, dass meine kleine bescheidene Meinung keinen Unterschied mehr macht.
Mir gefällt dieser Film immer wieder, weil er so leicht dahinplätschert, dabei so komplex und schwarzhumorig ist, weil die Darsteller alle so hervorragend in ihrre Rolle geführt sind (Karen Black darf hier noch mal eine normale, fast vernünftige und anständig angezogene Frau spielen...), und weil er einmal mehr beweist, dass echtes Genie nichts mit Trends zu tun hat, sondern die Zeiten überdauert und sich ihnen anpasst. Basta.

#203 zora f.

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Geschrieben 22. Januar 2007, 18:12

Shampoo

Der ausgesprochen heterosexuelle Frisör George möchte sich mit einem eigenen Salon selbstständig machen. Nachdem im seine Liebschaften zunächst dabei behilflich zu sein scheinen, stellt ihm seine unersättliche Libido schließlich doch mehr als nur ein langes und wohlgeformtes Bein.

Meine erste Begegnung mit der MAD-Filmparodie und, ganz ehrlich: ich dachte damals, dass sei komplett ein Witz - ein Film über einen Frisör?! Obwohl MAD immer voll war mit sexuellen Anspielungen, habe ich über dieses Magazin manche Filme kennengelernt, bevor ich alt genug war, sie im Kino zu sehen.
Heutzutage, mit reiferem und geschultem Auge, sieht der Film natürlich wesentlich tiefer aus, als meine kindliche Phantasie es sich je hätte ausmalen können. Schon allein die Tatsache, dass es tatsächlich ein Drama um einen Haargestalter ist, verdeutlicht sein eigentliches Thema: die Macht der Oberflächlichkeit. Da überlegt ein Industrieller und Lokalpolitiker, sein Geld in einen Haarsalon zu investieren, und alle Frauen sprechen nur darüber, wie ihre Haare aussehen und wie großartig George ihre Haare macht. Die Frisuren stehen dabei als pars pro toto für das gesamte Aussehen, das in der oberflächlichen Welt, die der Film zeigt, alles ist.
Georges Flatterhaftigkeit ist nur am Anfang lustig, oder vielleicht auch bewundernswert (je nachdem, auf welcher Seite des Bettes man sich befindet); mehr und mehr jedoch entlarvt sich sein endlose Lust nach Konsum des Schönen als Falle, als Sucht, die ihn die Erfüllung seines wahren Traumes kostet - und auch die Dauerhaftigkeit einer echten Beziehung.
So wird, was zu Beginn wie ein großer Lacher aussieht, am Ende eine große Traurigkeit. Wer hätte das gedacht - bei den Voraussetzungen...

#204 zora f.

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Geschrieben 23. Januar 2007, 16:51

X-Men: The Last Stand

Am Samstagnachmittag beim Bügeln immer gerne leichte Kost: was ich damals dachte, hat sich auch bei der Zweitsichtung nicht geändert.

#205 zora f.

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Geschrieben 23. Januar 2007, 17:56

Harry Potter und der Feuerkelch

Auf Hogwarts wird dieses Schuljahr der große "Trimagische Wettstreit" ausgetragen, zu welchem Behufe zwei andere Schulgemeinschaften zu Gast sind: eine französiche Mädchenschule und eine rumänische (?) Jungsschule. An dem Wettstreit dürfen eigentlich nur Schüler über 17 (?) Jahre teilnehmen - auf mysteriöse Weise allerdings landet Harry Potter dann doch neben einem weiteren Hogwarts-Schüler unter den Auserwählten der drei Schulen. Die vier angehenden Magier müssen drei Prüfungen bestehen, die eine schwieriger und gefährlicher ist als die nächste.
Gleichzeitig wirken Harrys Feinde verstärkt auf eine Rückkehr Voldemorts hin. Mit tatkräftiger Hilfe seiner Freunde und seines Paten Sirius Back, der über die Glut des Feuers mit ihm Kontakt aufnehmen kann Harry jedoch auch diese Feuerprobe seiner magischen Kräfte bestehen.

Es geht doch ein bisschen härter... der erste Film der Reihe, in dem tatsächlich einer stirbt!
Ansonsten auch wieder recht finster - wäre auch schön blöd gewesen, zu dieser kindlichen Sonnenschein-Stimmung zurpckzukehren, nachdem wir schon so erwachsen geworden sind.
A propos erwachsen: natürlich lässt es sich auf Dauer nicht vermeiden, dass die sprießenden Hormone zu Tage treten - und so gibt es hier nun auch romantische Verwirrungen in übersichtlichem Rahmen.
Wie gehabt angenehm unanstrengende Unterhaltung - das einzige, was mich stört, ist das stete Neu-Einführen magischer Elemente (wie in diesem Fall der Portschlüssel), um die folgende Handlung zu unterstützen. Man ahnt immer schon, das was 'ne größere Rolle spielen wird, wenn es in keinem der vorherigen Filme erwähnt wurde, jetzt aber auf einmal als selbstverständlich verkauft wird. Naja - es sit eben die leichte Muse.

#206 zora f.

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Geschrieben 25. Januar 2007, 12:36

Labyrinth

Die träumersiche Sarah wird mal wieder von ihrem Vater und ihrer Stiefmutter verdonnert, Babysitter zu spielen für ihren Stiefbruder Toby. Verärgert äußert sie den formelhaften Wunsch, die Goblins mögen ihn holen - und so geschieht es. Goblinprinz Jareth gibt ihr 13 Stunden Zeit, ihren Weg durch das Labyrinth bis zu seinem Schloss zu finden, um Toby zurückzugewinnen.
Auf ihrem Weg begegnet sie vielen unterschiedlichen fantastischen Gestalten, darunter Hoggle, der hin und her gerissen ist zwischen seiner Angst vor dem Goblinprinz, der Sarah mit seiner Hilfe Steine in den Weg legen will, und seiner wachsenden Loyalität gegenüber Sarah.

Irgendwann einmal hatte ich diesen Film auf Video ausgeliehen - schon einiges über das Alter hinausgewachsen, das eigentlich Zielgruppe ist - und war hingerissen und begeistert. Gut, ein paar der musikalischen Einlagen wären nciht unbedingt nötig gewesen, aber nun ja: das waren eben die 80er.
Sämtliche schönen Erinerungen wurden aufgefrischt und auch so manches neue Detail entdeckt: wie etwa, dass in Sarahs Zimmer auch Where the Wild Things are ("Wo die wilden Kerle wohnen") von Maurice Sendak herumliegt - ein Buch, dass auch mich stark geprägt hat.
Schön schön schö - und ich war immer noch am Bügeln.

#207 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 25. Januar 2007, 18:56

Body Stealers

Einige britische Militär-Fallschirmspringer verschwinden mitten im Sprung einfach in der Luft. Um das mysteriöse Verschwinden und tot-malad Wiederauftauchen aufzuklären, wird General Armstrong hinzugerufen. Der ermittelt immer mit einem Auge auf der attraktiven Labordame, während er sich in seiner Freizeit mit einer geheimnisvollen, leicht 'rumzukriegenden Blondine am Kiesstrand herumwälzt, die die merkwürdige Eigenschaft hat, sich in Luft aufzulösen, wenn man gerade nicht aufpasst.
Des Rätsels Lösung sind Aliens, die den Labor-Obermufti umgebracht haben, um an seiner Stelle die Kompatiblität von menschlichen Körpern und außerirdischen Lbenesbedingungen zu erforschen, weil die Aliens die Erde erobern wollen.

Puh, da ist echt so einiges drin! Mein fragender Geist kam kaum zum Luftholen, bis er hyperventilierend hintüber fiel und sich bis zum Abspann nicht mehr regte. Wieso leuchten die Männer mit den Fallschirmen so rot, bevor sie verschwinden? Warum knutschen General Armstrong und die blonde Lorna nach zehnminütigem Vostellungsgespräch? Wenn sie sich wie dermaleinst wie Burt und Deborah im Sande wälzen, dann abgeschwenkt wird und sie in der nächsten Szene gemeinsam - noch immer voll bekleidet - eine Zigarette rauchen, darf ich daraus schließen, dass Körperflüssigkeiten ausgetauscht wurden?
Lauter solche Fragen wirft der Film auf, aber natürlich beantwortet er kaum die, die die Protagonisten selbst laut äußern.
Ein großer Spaß.

#208 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 26. Januar 2007, 21:59

My Wife is a Gangster 2

Nach einer Massenschlägerei zwischen verfeindeten Clans verliert die uns schon bekannte burschikose Eun-jin ihr Gedächtnis. Der betrunkene Restaurantbesitzer Jae-cheol sammelt sie auf und nimmt sie in seiner Wohnung und seinem Betrieb auf.
Die Jahre vergehen, Eun-jins Versuche, ihr Gedächtnis wiederzuerlangen scheitern, Jae-cheol verliebt sich in sie. Als das Verbrechen wieder in ihr inzwischen bürgerliches Leben eindringt, kommen die Erinnerungen zurück und sie muss sich entscheiden, was für ein Mensch sie eigentlich ist.

Im Gegensatz zum ersten Teil, von dem ich jede Minute genossen habe, habe ich diesen eher durchgestanden bzw. -gesessen. Die Geschichte wird reissbrettmäßig zusammen gestaucht, um zu viele leider unzusammenhängende einzelne Charaktere in gezwungen humoristischen Situationen zu präsentieren; der Film verliert zusehends an Konhärenz und Konsistenz und ließ mich schließlich komplett ungerührt zurück.
Interessanterweise sind die Dinge, die am ersten Teil schön und faszinierend waren, an diesem zweiten irritierend. Während es dort ein Gewinn war, auch Nebenfiguren in Szenen, die nicht notwendig zur Handlung beitrugen, näher kennenzulernen, wirken die Abschweifungen hier ablenkend und störend. Während dort der alberne koreanische Humor charmant wirkte, kommt er hier dem Klamauk mehr als ein mal nahe.
Der Eindruck, der bei mir zurückblieb, war der eines Versuches, einen Erfolg nach einer trockenen Analyse mit gleichem Schema zu wiederholen. Manchmal ist aber das Bewußtsein das, was dem echten Gefühl ein Bein stellt...

#209 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 08. Februar 2007, 12:26

Breaker! Breaker!

Puh - leider mussten andere Dinge vorgehen, daher jetzt in der Folgezeit die Ultrakurzbesprecheungen - Speed-Criticism sozusagen.

Zu diesem Film fällt mir nach so langer Zeit nur noch ein, dass Chuck Norris, wäre er nicht in der Zeit stehengeblieben, eigentlich ein ganz attraktiver Mann sein könnte. Jedenfalls sieht er in dem Film für die Verhältnisse der damaligen Zeit ganz gut aus mit seinen blonden Haaren...
Und: zwei Wochen nach Sichtung bin ich mit meinem Mann noch in eine Diskussion geraten darüber, wie die Haltung der Einwohner von Texas City gegenüber der restlichen Welt zu interpretieren ist und wie man in Bezug darauf Chucks Verhalten beurteilen muss. Ich bin nämlich der Meinung, dass die Einwohner von Texas City durchaus wissen, dass sie unmoralisch handeln, ihr Handeln aber vor sich selbst und dem Teil der restlichen Welt, den es eventuell interessieren könnte, durch juristische Spitzfindigkeiten und sorgfältige Beweisvernichtung als richtig und gesetzlich verkaufen will.

#210 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 08. Februar 2007, 12:27

Convoy

Ein Film, den ich tief vergraben im Gedächtnis hatte und der meine romantische Vorstellung vom Truckerleben entscheidend mitgeprägt hat.

Ziemlich cool, nur Kris Kristofferson hat alles das, was an meinem Ex-Freund gerade noch erträglich war, genau den entscheidenden Tick zu viel.





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