

Die andere Meinung
#301
Geschrieben 14. Mai 2007, 11:13
Von Anfang bis Ende formidabel. Ein heimlicher Klassiker?
#302
Geschrieben 14. Mai 2007, 11:14

#303
Geschrieben 14. Mai 2007, 11:15
Weniger ein Horror- als ein Endzeitfilm. Verspricht zeitweise großen Grusel, hält das Versprechen aber nicht immer.
Wenn das Ausdruck japanischen Lebensgefühls ist, dann gute Nacht!
#304
Geschrieben 14. Mai 2007, 11:18
Filmgewordener Klassen- und Generationskonflikt. Jack Nicholson hat es tatsächlich mal geschafft, mich emotional zu bewegen. Karen Black rockt!
#305
Geschrieben 18. Mai 2007, 13:07
Damals sah das alles noch ganz anders aus mit der totalen Überwachung, gell? Wenn der Film Hitchcock aufnimmt, darf ich auch zitieren: "Visuelle Überwältigung: das absolute Kinoglück. Hollywood, fertig." (R. Goetz)
#306
Geschrieben 18. Mai 2007, 13:11
Eigentlich alles großartig - das Konzept, der Effekt. Zwei Nerv-Faktoren: die zimperliche Frau, die aber auch nur ihren Job tut, und die Fresse von Arch Hall jr. Aber das gehört wohl zur Rolle: zeitweise möchte man ihm zur Beruhigung eine Banane reichen.
Beeindruckend auf alle Fälle.
#307
Geschrieben 18. Mai 2007, 13:17
Die Protagonisten sollen Deserteure im Dritten Weltkrieg sein, die Angst vor der Entdeckung haben. Ich glaube allerdings, dass sie niemand an der Front vermisst, im Gegenteil - außer vielleicht die Frau mit den Nippeln. Die ist wahrscheinlich der Schützengraben.
Ansonsten schreien Steiff-Riesenratten, der Mann im Latexanzug & die zweckentfremdete Babypuppe ebenso wie das ewige Schummerlicht "low budget!"
Bestimmt ein Kracher für bierselige Runden.
#308
Geschrieben 18. Mai 2007, 13:28
Geht eigentlich rasant los, aber stolpert später über den öligen Alien. Immerhin bekommt Tobey Maguire die Chance, mal seine, ähem, männliche Seite zu zeigen und nicht nur den blauäugigen Idealschwiegersohn.
Überhaupt ist für die weiblichen Zuschauerinnen gesorgt, würde ich sagen. Leider hängt die Story zwischen den irrwitzigen Kampf- & Verfolgungsszenen und den wirklich schicken Effekten ein wenig durch. Da hätte man an der Laufzeit sparen können...
#309
Geschrieben 18. Mai 2007, 13:31
Von der Handlung habe ich nicht alles verstanden, aber das macht offenbar nichts. Jean-Claude darf seinen Spagat dieses Mal im Türrahmen machen, und Denis Rodman trägt zur Milderung seiner mangelnden Darstellerkunst Sonnenbrille und bunte Haare. Zu meiner freudigen Überraschung laufen beständig Kerle mit nacktem Oberkörper durch's Bild, aber mit dem explodierenden Tiger am Ende kann ich als Tierfreundin natürlich nicht einverstanden sein.
#310
Geschrieben 27. Mai 2007, 15:31
Frauen, die wissen, was sie wollen, sind wohl nervtötend, aber faszinierend. Ein interessantes Spiel mit den Geschlechterrollen, dass Howard Hawks da spielt; außerdem zitiert er sich charmant selbst, nur der Zeit angemessen gewagter. Von seinen Frauenrollen kann ich was lernen: Frechheit siegt!
#311
Geschrieben 27. Mai 2007, 15:37
Ein bisschen komisch, dass an einer so unbedeutenden Kleinstadt-Uni so merkwürdige Experimente gemacht werden, und keiner merkt was... trotzdem rundes Ding, jede Menge wirklich sympathische junge Leute, die zwar öde Parties feiern, aber dafür auch für Morde nicht bestraft werden (langweilige Jugend auf dem amerikansichen Land ist Strafe genug).
Cooles Ding mit effektiven Ekel- & Spannungsmomenten.
#312
Geschrieben 27. Mai 2007, 15:45
Der expressionistische Anfang hat mich ein bisschen erschreckt, aber dann war dem Film doch ganz gut zu folgen. Eigentlich wenig Geschichte, dafür aber starke Ausführung. Bedrückende Momente und ein einziger, ekliger Augen-OP-Film, der immer wieder zum Einsatz kommt. Ich kenne Leute, denen gereicht das schon zu Albträumen.
#313
Geschrieben 27. Mai 2007, 15:54
Ein Junge, der mit 12 noch nicht gerafft hat, warum seine Mutter und seine Tante den Onkel nicht mögen, muss es wohl auf die harte Tour lernen.
Eigentlich geht alles viel versprechend los, aber bleibt auf halber Strecke liegen. Ein paar ganz witzige Einfälle, aber der blinde Rollstuhljunge ist dann nicht so "unheimlich", wie er sein soll. Am Ende dann doch ziemlich enttäuschend.
#314
Geschrieben 27. Mai 2007, 16:03
Dünnes Haupthaar, ein kleiner dicker Mund, Basset-Augen - eigentlich ist an dem Typen nix heiß. Aber er ist verdammt cool und er hat einen verdammt überdurchschnittlichen Klamottengeschmack.
Der Supertyp habe ich mir nicht mit fertig angeschaut, weil der mir einfach zu doof war (zu sehr Italien der 70er - die haben den Chauvinismus scheinbar erfunden), aber dieser hier ist ganz ganz groß. Nicht zuletzt wegen der schlappmäuligen Synchro - "Weich und tief! Der ist entweder besoffen oder kurzsichtig!".
Edwige Fenech ist endlich mal beneidenswert sinnlich (und nicht nur kuhäugig), Adriano brutzelt sich als Geist von einem lässigen Spruch zum nächsten. Humor als Aphrodisiakum, das zog schon, bevor mir Brüste wuchsen.
#315
Geschrieben 27. Mai 2007, 16:08
Was war das mit der "reinen Bewegung", die hier gefeiert wird? Ich war gerade kurz nicht ganz da, ich war mit Jean-Claude Van Dammes strammem Leib beschäftigt...
Darf ich es laut sagen, dass ich auch Rob Schneider irgendwie gut finde?
Der Film hat mich auf ganzer Linie überrascht - ich hatte weder mit dem Witz noch mit der irrwitzigen Inszenierung gerechnet. Da passieren Sachen, die mir im Traum nicht eingefallen wären, und dazu zappelt Schang in rasantem Tempo und Gummiknochen durch die modisch-maroden Settings. Hiermit bin ich offiziell Van-Dammette.
#316
Geschrieben 27. Mai 2007, 16:15
Ich erinnere mich, dass mir schon als Kind, als ich den im Fernsehen sah, die Frau auf die Nerven ging, die sich offensichtlich für unwiderstehlich hält... was sie für viele vielleicht wäre, aber nicht für den geilen Addi. Der damit schon allein mein Herz gewann, dass er - bis zum kitschigen Schluss wenigstens - die Salome immer wieder vor die Wand fahren lässt.
Die Story ist egal, dennoch ist es schade, dass der letzte Code, der geknackt wird, wohl dem italienischen Original vorbehalten ist. Umso schöner ist es, Orte im Film zu sehen, an denen ich auch schon war... 90er Jahre, Chorfahrten in die Toskana!
#317
Geschrieben 29. Mai 2007, 10:58
Addi mal anders: Hals über Kopf verliebt in die süße, weltfremde Prinzessin Ornella. Ein bisschen Arbeiterkampf, ein bisschen Cinderella, dazu Sightseeing rund um Rom... was für jedes Auge dabei. Ein richtig sympathisches Filmchen.
#318
Geschrieben 29. Mai 2007, 12:01
Wishmaster
Man erfährt doch immer wieder Neues über die Welt des Christentums. Nun ist es also so, dass es zwischen Engeln und Menschen noch die Dschinn gibt, die zwar Wünsche erfüllen, aber nur so, wie sie's für richtig finden. Außerdem wollen sie natürlich die Welt beherrschen. Ihr Boss ist in einen Stein eingeschlossen, wenn er aber daraus befreit ist, ist er gewzungen, ein paar Leuten ihre Wünsche zu erfüllen - im Austausch gegen ihre Seelen... wenn er davon genug hat, muss er derjenigen, die in aus dem Stein gelassen hat, 3 Wünsche erfüllen, um seine Heerscharen auf die Welt loszulassen.
Das sind die Gegebenheiten für alle vier Filme, auch eine traumatisierte (= wunschanfällige) Protagonistin wird immer wieder auftreten.
Ansonsten bietet dieser erste Teil noch recht anschaubaren Spaß, zwar schon mit ein paar Plot-Hängern und Logikmängeln versetzt, aber im verträglichen Maße. Die liebevollen Effekte und auch mal selbstironischen Einfälle tun ihr Übriges zum konsequenzfreien Spaß.
Wishmaster 2 - Das Böse stirbt nie
Der Russin Morgana mangelt es scheinbar an Verstand. Erst lässt sie sich zu einem völlig ungeplanten und natürlich scheiternden "Raubüberfall" auf ein Museum überzeugen, bei dem ihr Freund zu Gunsten des Wishmasters umkommt, dann glaubt sie zu Gunsten des Skripts alles, was das noch ziemlich steife Internet über die Dschinn zu sagen hat, und dann geht ihr nicht auf - und auch niemandem sonst - dass das Verführen eines katholishen Priesters nicht gerade zur Läuterung beiträgt, auch, wenn man sich den kleinen Finger abschnippelt.
Warum sie, die die ganze Wohnung voll mit Bildern hat, ein Museum überfällt, bleibt ebenso ungeklärt wie die Frage, wozu sie eigentlich eine Bettdecke hat, wenn Morgana doch immer nur malerisch unbedeckt schläft.
Den größten Spaß bietet immer noch der Wishmaster selbst, der im Knast einfach nicht genug Wünsche zusammen bekommt, dafür aber später im Casino ordentlich die Sau rauslässt.
Wishmaster 3 - Der Höllenstein
Der Dschinn an der Uni - noch mehr interessante Neuigkeiten aus der Welt der Mythologie. Die griechischen Götter, die an der amerikanischen Uni nicht von den römischen unterschieden werden, da kommt man ja nur durcheinander - waren allesamt Dschinn und haben den Trojanischen Krieg ausgelöst. Aus dem selben Grund, aus dem der Wishmaster in Gestalt des attraktiven Professors für klassische Geschichte oder so jetzt auch unter den gewohnt dämlichen Studenten seine Opfer sucht: um den dritten Wunsch von der Erweckerin zu kriegen.
Wo beim ersten Teil eine schlaue Lösung gefunden wurde: Ich wünschte, die Vergangenheit wäre anders als sie ist! und im zweiten Teil ein reines Herz und der richtige Kauderwelsch die Rettung brachte, muss dieses Mal der Erzengel Michael und die Todessehnsucht der Protagonistin herhalten.
Bis dahin gehen viele Leute drauf, um die's nicht schade ist... und am Ende hat's wieder keiner gemerkt, dass die Welt gerettet wurde.
Wishmaster 4 - Die Prophezeiung erfüllt sich
An diesem Film ist nun wirklich gar nix mehr okay. Der Wishmaster tritt inzwischen völlig ohne Skrupel auf, ob der Stein jetzt irgendwie kaputtging oder nicht (übrigens eine Nachlässigkeit bereits aus dem Vorgänger). Den Leuten, denen er das Licht ausschaltet, weint keiner eine Träne nach - nicht mal in der Handlung! Die beste Freundin der Protagonistin stirbt am ultimativen Orgasmus und sie fragt nicht mal, wie's war. Statt dessen klettet sie an ihrem unerträglich wehleidigen Mann, um sich dann doch gleich mal an ihrem notgeilen Anwalt (jaja, der Wishmaster) zu reiben (aber bitte: mit Unterwäsche am Leib, mehr als ein dry hump war für die Gage nicht drin).
Ich weiß nicht, was an diesem Streifen unverzeihlicher ist: die hingemurkste Story oder die Tatsache, dass die sich "philosophisch" mit der Unerzwingbarkeit der Liebe beschäftigt uind dabei ein Klischee nach dem anderen abreitet, als Entschuldigung, immer mal wieder ein bisschen Haut zu zeigen. Dafür ist natürlich auch die Beschäftigung der Protagonistin geeignet, sie betreibt nämlich eine Dessousboutique.
A propos nackte Tatsachen: das Gruseligste an dem Film sind die Möpse der Stripperin, an deren Nippeln die OP-Narben ihrer Körbchenvergrößerung prangen.

Keinen Blumentopf kann auch die Synchro gewinnen. Drei Tassen starken Kaffee für die Sprecher und ein Hörgerät für den Mischer, bitte!
#319
Geschrieben 29. Mai 2007, 13:52
Ich habe - wie es sich für einen Blaxploiter gehört - nebenher Wäsche gelegt, habe aber dennoch einen echt guten vibe mitgenommen. Ihr werdet lachen, aber ich fand das Frauenbild progressiv! Lt. Uhura in ihrer Rolle als Puffmutter ist einfach großartig, so viel Biss und Feuer unterm Arsch, von den Klamotten ganz zu schweigen... und Truck Turner selbst ein liebevoller Bulle, der die Katze seiner kleptomanischen Freundin hütet und sich von venerischen Krankheiten fernhält.
Ernsthaft: ich hatte nicht so viel Vergnügen erwartet, werde mich von diesem Film aber gerne mal wieder zu einem genreverwandten Film überreden lassen.
#320
Geschrieben 30. Mai 2007, 16:43
Einem Bauern in rotem Flanell, der der zuckersüßen Ornella Muti einen Plastikeimer durch's Lächeln furcht, kann ich einfach nicht widerstehen. Allerdings hatte ich irgendwie mehr Anzüglichkeiten in Erinnerung... naja, wahrscheinlich in kindlicher Unschuld.
Hat für mich nichts von seinem Spaß und Vergnügen verloren.
#321
Geschrieben 30. Mai 2007, 16:58
Der Kopp, die Schuh', die Strümpf'! Unfassbarer Hauptdarsteller mit Mopp als Haupthaar, willkürlich versehene Synchro - ma hat ma Atmo, ma hat ma net

Überhaupt scheint bei jeder Sekunde der Opportunismus durch: Wir haben da zwei Häuser von außen, vier von innen, einen Strand und eine Bucht, dazu im Pauschalpaket drei Gärten; außerdem billig auf dem Trödel erstandene Hintergrundgeräusche "Straße" und "Restaurant", aber "Pool" und "Treppe" waren leider schon weg. Dafür, dass der Protagonist hässlich ist, haben wir zwei Mädels, die unmotiviert ihre Brüste zeigen und eine, die sich sogar mit dem kleinen dicken Japaner in Unterwäsche abfilmen lässt. Jetzt drehen wir erstmal und dann schauen wir, ob wir eine halbwegs sinnige Handlung hinkriegen.
Das muss ich noch mal sehen, um es zu glauben. Am besten mit gaaaanz viel Alkohol.
#322
Geschrieben 01. Juni 2007, 16:52
Hier sehen wir die Bedeutung der Worte "Weniger ist mehr": Alles, was wir wissen müssen, bekommen wir gezeigt. Nichts weiter als die Welt der Spieler muss uns interessieren.
Eine Dystopie, die ohne Überzeichnung und überflüssige Gimmicks auskommt, mit dem schlichten Setting der Wüste und einer unterirdischen Stadt (hervorragend effektiv eingesetzte Studioaufnahmen). Ein Film über einen Sport, der in seiner materiellen Schlichtheit wie der Brutalität in der Ausführung mehr über die fiktive Zukunft aussagt als jede zusammengesponnene Erzählung über Politik, Umwelt oder Religion. Eine Geschichte um Menschen, die ihrem mehr oder weniger ehrgeizigen Streben nach Ruhm oder Vergeltung oder einfach nur Unterhalt nachgehen und dabei normal und trotzdem heroisch oder heroisch und trotzdem normal sind.
Sympathische Protagonisten (Rutger Hauer ist ein Mann, der mit dem Alter gewonnen hat), stimmige Atmosphäre, schlüssige Handlung, herausragende Ideen und erstklassige Ausführung. Phantastisch!
#323
Geschrieben 05. Juni 2007, 09:12
Ziemlich politisch, dafür weniger "exploit"isch. Wie zur Entschuldigung, weniger, weil es für die Handlung dringend ist, spielt eine Modedesignerin und ihre Modenschauen eine Rolle - da werden dann auch mal ohne Vorankündigung und besonderen Grund Brüste von Extras entblößt. Dann geht's aber gleich weiter mit der Intrige um die schwarzen Leitfiguren und die engagierte Reporterin.
Wenn die Charaktere auch sympathisch sind, ist der Film doch irgendwie halbgar... aus genannten Gründen. Es mangelt ein wenig an jive und wie die bis dahin unbedeutende Fotografengehilfin in rasantem Tempo in große politische Zusammenhänge stolpert, ist nicht in jedem Moment glaubwürdig.
Mich können auch ihre üppigen Rundungen nicht darüber hinwegtrösten, da auch weder Yaphet Kotto noch einer der anderen Darsteller in mein Beuteschema passen. So bleibt's beim "nett".
#324
Geschrieben 05. Juni 2007, 09:42
Dieser Film macht mal so ziemlich alles falsch. Kein Witz und keine große Geste, kein Kulturpessimismus und kein Humanistenzuspruch sitzt da an der richtigen Stelle. Mittelmäßige Effekte und noch mittelmäßigere Darsteller - leider, der eine oder andere hätte Besseres verdient -, inkonsequent entwickelte Charaktere und Plot, aber gerade so gut produziert, dass es keinen Spaß macht. Ärgerlich.
#325
Geschrieben 05. Juni 2007, 10:56
Bisher habe ich immer gedacht, ich hätte was verpasst, weil ich den Film damals nicht gesehen habe - ich war eigentlich zu jung, aber gerade alt genug, dass ich mir im Zuge der großen Tom-Cruise-Mania auch ein Poster von ihm à la TG aus der BRAVO an die Zimmertür hängte. Dabei stand ich nie auf ihn... und das konnte auch die verspätete Sichtung nicht ändern.
Vielleicht bin ich zu deutsch, um auf diesen uramerikanischen Erfolgsdrang abzufahren und Typen geil zu finden, die nichts Wichtigeres kennen als der beste Pilot ihrer Klasse zu sein. Vielleicht bin ich nicht Frau genug, um einen Mann, der sich für Gottes Geschenk an die Weiblichkeit hält, attraktiv zu finden und die Astrophysikerin zu verstehen, die tatsächlich auf sein gockelhaftes Balzgehabe anspricht. Vielleicht sind meine Ansprüche an das Kino und die Menschen im allgemeinen zu hoch, als dass ich mit dem hohlen Heroismus, der Menschen als gesichts- und sprachlosen Gegner darstellt und ohne Skrupel die tödliche Kriegsmaschinerie zum stillen Hauptdarsteller erhebt, etwas anfangen könnte.
Wahrscheinlich sollte ich diesen Film als reines Unterhaltungsprodukt werten, das sich mehr an ein männliches Publikum mit Projektionsbedarf wendet.
#326
Geschrieben 08. Juni 2007, 10:27
Ein einsamer junger Mann mit Zwangsneurose und scheinbar bewegter Vergangenheit (eine Yakuza-Tätowierung und die Geschicklichkeit beim Töten lassen da einige Tiefen ahnen) und eine einsame junge Frau mit schwierigem Männergeschmack begegnen sich, weil ihre Schwester wegen ihm überfahren wird. Er sucht ihre lebendige Nähe, um mit den immer wieder gestörten Selbstmordversuchen aufzuhören, sie lässt ihn gewähren, weil sie ohne ihre Schwester ganz allein im Haus der ebenfalls verstorbenen Eltern wäre. Er räumt bei ihr auf, während in seiner Wohnung zwei Leichen vermodern, sie kocht für ihn und schenkt im menschliche Wärme.
Die melanchlische, aber nicht deprimierende Atmosphäre trägt den Film, so sher, dass auch manche Unverständlichkeit den Fluss nicht unterbricht, vielmehr unterstützt sie eine weniger intellektuelle als emotionale Interpretation, ein Verständnis im Bauch. Fremdartig schön.
#327
Geschrieben 11. Juni 2007, 12:56
Wundervoll kluge Wiedergabe des Teenager-Lebensgefühl. Selbst der kulturelle Unterschied zwischen amerikanischen Protagonisten und mir als europäischer Zuschauerin ist überbrückt, wo sich Pubertierende immer um das Gleiche drehen: Mag er/sie mich? Bin ich weit genug? Bin ich normal? Bin ich verantwortlich?
Bevor das hier klingt wie eine Magnum-Werbung, halte ich lieber meinen Mund. Rundum gelungen.
#328
Geschrieben 11. Juni 2007, 13:10
Die erste Szene: minimalistisch, impressionistisch, umwerfend.
Der ganze Rest des Films ist auch nicht zu verachten, ein Actioner mit *hoho* Tiefgang. Auch Mörder können sich einer funktionierenden Gesellschaft anschließen, sie sogar mitgestalten. Wenn die Voraussetzungen und der Druck stimmen... Ray Liotta ist hervorragend als eiskalter Soldat, der sich selbst mit Moralvorstellungen geißelt.
#329
Geschrieben 11. Juni 2007, 15:15
Starkes Stück über starke Männer, die im Krieg heldenhafte Leistungen vollbringen. Der Konflikt zwischen dem Funktionalisten (?) Peck und dem humanistischen Drückeberger Niven ist faszinierend, ihre gemeinsame Arbeit und die Schicksale aller Beteiligten bewegend. Besonders gefallenhat mir aber, dass die Deutschen, die unbestritten die "Bösen" sind, dennoch nicht durch die Bank weg Monstren und Scheusale sind - sondern auch Menschen, die versuchen, ihre Pflicht im Rahmen des Moralischen und Gerechten zu tun. Dementsprechend werden sie auch nciht ausnahmslos niedergemetzelt wie Vieh - jedenfalls nicht bis zum Schluss.
Eine angenehm differenzierte Auseinandersetzung mit dem Krieg und seinen Auswirkungen auf den Menschen. Und dann auch noch mit Happy End!
#330
Geschrieben 12. Juni 2007, 11:17
Toga! Toga! Toga!
Ein so herrlich von jeglichem Schwermut und Grübelei befreiter Spaß, dass man ihm für nichts böse sein kann. Und ganz tief drin der jugendliche Widerspruchsgeist gegen den Strom, gegen die Autorität und gegen das Erwachsenwerden.
Den vielen netten jungen Mannern, wie da mitspielen, bei ihren postpubertären Exzessen zuzuscheuen ist einfach ein Vergnügen - da möchte man auch noch mal studieren! (Oder wenigstens die Frau vom Dekan sein

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