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Die andere Meinung - Filmforen.de - Seite 15

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Die andere Meinung


521 Antworten in diesem Thema

#421 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 04. November 2007, 13:52

Adam's Rib

Mein lieber Ehemann ist bei diesem Klassiker eingeschlafen - es sei ihm verziehen. Ich habe auch alleine höchstes Vergnügen an der Hepburn-Tracy-Magie.

Immer wieder überraschend fortschrittlich zelebrieren die beiden Liebenden hier auf mikro- und makrosoziolgischer Ebene die immanenten und die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau. Nur eins ließ mich am Ende ein wenig unzufrieden: point taken, kein Mensch hat das Recht, einen anderen mit der Waffe zu bedrohen - egal ob Männlein oder Weiblein, mit der Knarre herumzufuchteln ist Unrecht. Doch worum es ging - und da scheint mir am Ende ein wenig unterzugehen, dass auch sie Recht hatte, nur ihre Herangehensweise eine andere ist -, ist, dass eine Bestrafung für dieses Unrecht unterschiedlich ausfällt, je nachdem, ob das Motiv dem zu Bestrafenden mehr oder weniger als gerechtfertigt zugesprochen wird.

Nichtsdestotrotz bleibt der Film mit seiner Parade unabhängiger, starker Frauen ein hervorragendes kleines Stück Filmgenuss. Für mich.

Bearbeitet von zora f., 04. November 2007, 13:55.


#422 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 04. November 2007, 15:30

Der Stern von Afrika

Trotz meiner Vorliebe für schnelle Fortbewegung mangelt es mir doch immer - typisch weiblich - an der Begeisterung für Leichtsinn und Lebensgefahr. Daher muss der Protagonist dieses Films bei mir auf Unverständnis stoßen; die ganze Truppe scheint an den Krieg mit einer eher spielerischen Haltung heranzugehen: unverkennbar Kinder ihrer Zeit.

Großartig dafür Horst Frank als einziger Zweifler. Während seine Kameraden ihn stets zum Schweigen bringen wollen, bleibt einem als Zuschauer in der heutigen Zeit nur die Verwunderung, dass niemand auf ihn hört...

#423 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 04. November 2007, 15:49

War of the Worlds

Wie ich über Tom Cruise schon sagte... jedoch, diesen Film hätte ich mir auch gerne im Kino angesehen. Die unglaublichen SFX, die Dynamik und das Tempo muss auf der Leinwand noch viel beeindruckender sein als auf dem Fernsehschirm. Der Film nimmt gleich zu Anfang sein rasantes Tempo auf und hört nicht auf, den Zuschauer mit Eindrücken und Emotionen zu befeuern bis zum (leider nach allen Regeln der Wahrscheinlichkeit unausweichlichen) happy end. Ein großartiges, mitreißendes Erlebnis.

Bearbeitet von zora f., 04. November 2007, 16:12.


#424 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 05. November 2007, 17:23

Rambo - First Blood Part II

Es führt kein Weg daran vorbei: Gesehen ist gesehen und es muss geschrieben werden.

Nun denn. Wenn mich auch Funk_Dogg ermahnte, dass dies ein ganz anderer Film sei, ist man doch durch den Protagonisten gezwungen, einen Vergleich zu ziehen zwischen diesem und dem ersten Teil der Rambo-Reihe. Leider - ja, leider - ist dieser Film als Film über einen Menschen - was First Blood meines Erachtens ist - nicht ernstzunehmen. Dieser zweite Teil nimmt den Menschen John Rambo, der an der Inkompatibilität seiner Vergangenheit mit der Gegenwart verzweifelt, und fügt ihn wieder in einen Rahmen, in dem er kompatibel ist; er nimmt ihm die Zerrissenheit, die Sehnsucht nach (Seelen-)Frieden, die menschlichen Züge, und produziert aus der übriggebliebenen "gutgeölten Kampfmaschine" einen Serienhelden, einen "G.I. Joe", der per vertikaler Integration vermarktet werden kann.

Also gut, betrachten wir also den Protagonisten, der hier jetzt zeigen darf, was er drauf hat, ohne das ganze Psychologen-Gewäsch, in seinem Action-Film, der ein erster Teil ist, der nur "Teil Zwei" heißt. Daran ist dann recht wenig auszusetzen - macht er doch einiges besser als sein heimlicher Vorgänger, Missing in Action. Nicht nur hat Sly schauspielerisch mehr zu bieten als Chuck, man nimmt ihm auch eine erotische Ausstrahlungskraft auf sein weibliches, vietnamesisches Pendant eher ab. Dann sieht das Camp und der ganze Dschungel drumrum (von der "heimatlichen" Basis ganz zu schweigen) auch hoch professionell aus, und überhaupt ist alles ordentlich sauber und gekonnt produziert und inszeniert.

Nichtsdestotrotz hinterlässt dieses Sequel bei mir einen leicht bitteren Nachgeschmack, eine gewisse Leere. Gemessen an diesem "Rambo" ist klar, warum die Umwelt so ungläubig auf meine Begeisterung für den ersten Teil reagiert hat - doch darf man diesen nicht in einen Topf werfen mit seinen Nachfolgern.

#425 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 05. November 2007, 17:25

Hot Fuzz

Hot fuzzzzzzzz! Hot fuzzzzzzzz! Simon Pegg! Simon Pegg!

Außerdem Extras, in denen Timothy Dalton flucht wie ein Bierkutscher ("Fuck me dead!" Das macht zora glücklich an einem Abend, wo ihr Männe zum Saufen aus ist. :love:

#426 zora f.

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Geschrieben 06. November 2007, 16:11

Die Brücke

Über einen solchen Meilenstein deutscher Filmgeschichte muss ich an sich keine Worte mehr verlieren...

Es macht mich immer fertig, die fremde Welt zu sehen, die vor 60, 70 Jahren existierte, in der aber meine Großeltern sich so bewegten wie ich mich im Jetzt. Davon abgesehen muss ich zu meiner Schande gestehen, dass mich der Film natürlich erschüttert hat und meine Entgeisterung über die Natur des Krieges im allgemeinen und des Zweiten Weltkrieges im speziellen bestätigt und bestärkt hat - ich aber sozusagen auf persönlicher Ebene nicht tatsächlich berührt war. Obwohl ich am Anfang noch befürchtete, mich im Anschluss völlig in Tränen aufgelöst wiederzufinden, war ich denn doch eher intellektuell erschüttert als emotional mitgenommen. Das kann allerdings an meiner Erwartung liegen (dass sie am Ende alle tot sind, hatte ich schon mal irgendwo gelesen) oder auch an meinen ekelhaft modernen Sehgewohnheiten, die das meterdicke Make-up eines Steven-Speilber-"Soldat James Ryan"s braucht, um akute Gefühlsausbrüche hervorzurufen.

Des ungeachtet ist Die Brücke selbstverständlich Der Antikriegsfilm par excellence.

#427 zora f.

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Geschrieben 06. November 2007, 18:04

The Hunted

Ich mag Tommy Lee Jones, ich mag Benicio del Torro, ich mag Rückkehr-zur-Natur-Spielen im Wald (oder, wie ich früher, zwischen Zierjohannisbeere und Tannenhecke)... Der Film hat einen merkwürdig stetigen, aber ruhigen Fluss, nichts überstürzt, nichts zu langsam. Das Indianer-Spielen könnte ans Lächerliche grenzen, aber irgendwie gelingt es durch die Ernsthaftigkeit der Inszenierung, diese zu vermeiden. Dass Menschen darauf trainiert werden, andere zu töten - ohne Zögern und mit maximaler Effektivität - ist eine Wahrheit, die jedes Lachen im Kern ersticken muss; und dass das Überschreiten der Grenze so tiefgreifend wie nur wenige andere "Erste Male" einen Menschen unwiederbringlich von anderen distanziert, ist das eigentliche Thema (was den Film unter anderem mit First Blood parallel setzt). Schließlich hat Tommy Lee Jones' Figur diesen Schritt noch vor sich, während Benicio del Toro sich bereits alleine in den Weiten der Schizophrenie verloren hat.

Ich habe auch an Benicio del Toros Besetzung nichts auszusetzen (dann schon eher an dem alternden, etwas steifrückigen Tommy Lee!), ich finde ihn als instinkt-getriebenen Wahnsinnigen, der mit seiner Entmenschlichung durch den Staat allein gelassen wurde, ziemlich gut - er kann wie ein normaler, ordentlicher Mensch sein, aber er kann auch so übernächtigt und schizoid wirken, wie es ein Kriegstrauma verlangt.

#428 zora f.

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Geschrieben 13. November 2007, 14:43

Knocked up

Es erwächst eine neue, kluge Komödienkultur in Hollywood - Filme für Leute, die zu "erwachsen" für American Pie sind, aber die Wachstumsschmerzen der verlängerten Pubertät noch nicht vergessen haben, und die nicht anspruchslos genug sind für eine Dauerkost von Meg-Ryan-Matthew-McConaughey-etc.-pp.-romcoms, aber dennoch auch die komische Seite von Liebe und ihren Konsequenzen zu schätzen wissen.

Seth Rogen hat sich nach seiner sympathischen Nebenrolle in 40 Year Old Virgin mit dieser Hauptrolle in meine Top Ten der begehrenswertesten Männer gespielt. Nicht nur würde ich eine Nacht mit ihm verbringen, ohne mich hinterher zu schämen, ich würde auch sein Kind austragen.

Dass aber der Film noch mehr kann, als nur mich biegsames Schilf im Wind zu Begeisterungsstürmen hinzureißen, zeigt wohl, dass mein Gatte bei den Endcredits ebenfalls von der Idee, eine Elternschaft ins Auge zu fassen, nicht mehr gänzlich abgeneigt war.

Viel über das Drumrum gesagt, kaum was über den Film. Was soll's auch: Einfach selber kucken!

Bearbeitet von zora f., 13. November 2007, 14:43.


#429 zora f.

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Geschrieben 13. November 2007, 17:33

Greetings

Puh! Nach der leichten Kost folgte der schwere Nachschlag - nicht nur der späten Stunde wegen fiel es mir doch schwer, diesem frühen DePalma zu folgen. Zwar hat er eine Struktur, drei Charaktere und auch irgendwie eine Geschichte, ich tue mich auch schwer mit *ähem* experimentellem Kino, wie sich das hier doch gestaltet - dabei weiß ich nicht mal, ob das schon experimentell ist oder "nur" modern... auf jeden Fall, um's kurz zu machen: stellenweise lustig, stellenweise anstrengend.

Bearbeitet von zora f., 13. November 2007, 17:34.


#430 zora f.

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Geschrieben 15. November 2007, 10:24

8MM

Damals nach der Sichtung im Kino war mir schon ein wenig mulmig, als ich dann in die finstere Gasse musste, in der mein Roller geparkt war. Allerdingshätte ich mir, selbst, wenn ich entführt und für das perverse Vergnügen eines alten Scrooge niedergemetzelt worden wäre, nicht gewünscht, dass meine Mama später von einem Privatdetektiv angerufen wird und ihm die Erlaubnis zur Lynchjustiz gibt. (Meiner Mama wäre es zwar zuzutrauen, aber meine Vorstellung von Gerechtigkeit ist doch eine andere.)

Heute finde ich den Film noch exaltierter als damals; die vereinfachte Darstellung des Pornogeschäftsund seiner Kunden als "alles eine Mischpoke", wer Lack&Leder, gar S&M gut findet, der sieht über Kinderpornographie oder Mord ersten Grades auch hinweg. So zumindest wirkt es, wenn Nicholas Cage mit Joaquin Phoenix durch das L.A.-Äquivalent des Düsseldorfer Stahlwerks stöbert und alte Männer in Trenchcoats vor Kistenweise ollen Filmen stehen und nebendran so ganz ohne Scham ein Karton mit Aufschrift "Children" steht... ein etwas schlichtes Bild.

Natürlich zerrüttet es den Familienmenschen, all diesen Schmutz zu sehen, der zu Hause wahrscheinlich nach dem Katechismus Geschlechtsverkehr vollzieht und seine Frau noch nie nackt gesehen hat. Da ist es nur verständlich, dass ihn am Ende göttlicher Zorn packt und er in einem kaputten System sein Verständnis von Gerechtigkeit umsetzt.

Schade um Joaquin Phoenix' schönes Gesicht.

#431 zora f.

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Geschrieben 15. November 2007, 15:24

Soul Man

Im Fernsehen, fand ich, sah der Film immer doof aus - vielleicht fand ich die Synchro nicht gut oder die Tage und Uhrzeit, zu denen der Film gezeigt wurde, machte mich misstrauisch.

Auf DVD "sieht" er im wortwörtlichen Sinn natürlich nicht "besser" aus. Wie die Umstände eine Rezeption beeinflussen können! Zwar war es auch Sonntagnachmittag, aber im Original und zum selbstgewählten Zeitpunkt (was schon mal eine Beurteilung zur Eignung für Altersgruppen ausschließt). So macht der Film richtig Spaß, obwohl er sich mit einem ernsten Thema befasst und dieses auch reflektiert darstellt. Heutzutage nennt man sowas wohl edutainment...

#432 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 19. November 2007, 18:24

The Host

Aus Südkorea kommen heutzutage die interessantesten, bemerkenswertesten Filme der Kinolandschaft. Dieser zählt dazu; ein "Monster"-Film, der die scheinbar bekannten Mechanismen tatsächlich noch einmal neu zu entwickeln versteht. Die Menschen schütten ihre Abfälle ins Wasser, und Jahre später entsteigt diesem Wasser ein Ungeheuer, dass Menschen verschlingt. Klingt nach Godzilla, jedoch ist die Perspektive auf die geschehnisse eine neue. Wo vorher Politiker, Wissenschaftler, Militärs die Protagonisten waren und sich darum bemühten, das Wesen zu zerstören, steht in diesem Film eine zerrüttete, ärmliche Familie im Mittelpunkt, deren jüngstes, hoffnungsvollstes Mitglied von dem Wesen entführt wird. Bevor das Untier von den üblichen Verdächtigen zur Strecke gebracht wird und seine überlebenden Opfer nie wieder gefunden werden können, wollen sämtliche Mitglieder der Familie erst gemeinsam, dann jeder auf seinem eigenen Weg die Tochter/Nichte retten.

Statt die Größe und Blutrünstigkeit des Monsters in den Vordergrund zu stellen, konzentriert sich der Film voll und ganz auf das Leiden der Familie, die schon vorher unter verschiedenen Verschleißerscheinung zu leiden hatte. Dieser sehr persönliche Blick gewinnt der traditionellen Geschichte neue, überraschende und sehr berührende Aspekte ab und lässt das Verlangen nach überzeugenden Bildeffekten und Spektakel in den Hintergrund treten - wenn auch nicht unbefriedigt, denn trotz seines mikro-kosmischen Szenarios kommen auch reichlich schicke Monster-Inszenierungen zu ihrem Recht.

Aus Südkorea kommen heutzutage großartige Filme, die nicht nur mit ihrer Kompatibilität zur westlichen Kultur überraschen, sondern auch mit ihrer Originalität, Menschlichkeit und technischen Perfektion.

#433 zora f.

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Geschrieben 20. November 2007, 11:15

Beowulf

Der Sinn der Nach-Animation von echten Darstellern war mir vor der Sichtung nicht ganz klar, und auch wenn ich das eine Buch von Neil Gaiman, das ich gelesen habe, sehr sehr toll fand, hatte ich die Befürchtung, dass wieder eine krypto-chauvinistische Heldeninszenierung à la 300 auf mich zukommt. Aber umsonst, na klar, lasse ich mir auch einen hassenswerten Film nicht entgehen...

Und dann hält der Film doch nur positive Überraschungen parat. Die offensichtlich künstliche Textur des Bildes lässt die Unterschiede zwischen echten Darstellern und den erdachten Monstern und aller virtuell generierten Bildelemente verschwinden, was paradoxerweise zum Realismus beiträgt. Beowulf wird als mutiger Held inszeniert, doch seine Schattenseiten nicht verschwiegen: Großmäuligkeit, Selbstüberschätzung, Narzissmus und die schlichte menschliche Schwäche angesichts der Verführung gehören ebenso zu ihm wie der Wagemut und die liebevoll scheiternde Ehe zu Wealthow. Auch gelacht werden darf in den finsteren Zeiten Grendels, nur einen Ausrutscher, einen unpassenden visual joke haben sich die Macher erlaubt, der für meinen Geschmack zu sehr ins Selbstironische geht - oder vielleicht war es auch gar nicht als Witz gemeint, was schlimmer wäre.

So bleibt nach dem Film doch ein gutes Gefühl zurück - ein echtes Kino-Schauspiel, für das sich der Weg lohnt; außer man präferiert eher das Kleinkunst-Programm, damit hat dieses Unterhaltungs-Spektakel überhaupt ncihts gemein.

Bearbeitet von zora f., 20. November 2007, 11:15.


#434 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 20. November 2007, 14:44

The Siege

Ja, 1998 - da dachte ich noch: wie unrealistisch! Als könnte irgendwer so einfach in die USA einreisen und dort versuchen, politischen Druck auszuüben... ehrlich gesagt, hielt ich den Film für einen ultra-konservativen hater.

2007 sieht das ziemlich anders aus. Im Blick zurück muss dem Film geradezu prophetische Einsichten zugesprochen werden, die Fakten über amerikanische Ausbilder in Afghanistan und die unliebsamen Konsequenzen sind eben das: Fakten - und nicht paranoiaschürende Spekulationen.

So bleibt neben dem Grusel noch die zugegebenermaßen zeitweilig dann doch "mundgerecht" aufbereitete Geschichte, die den handelnden Personen auch noch ein paar romantische und melodramatische Verwicklungen anhängt; das macht den Film nicht unbedingt besser, bleibt aber unter der etwas morbiden Faszination fast unbemerkt.

#435 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 20. November 2007, 19:01

Saw

Es hat dem Film nicht geschadet, dass ich den plot twist schon kannte. Gut, es hat ihm auch nicht geholfen... aber bei Mittelmäßigkeit ist halt nicht viel zu machen. Ich fand den Film nun nicht ganz so blöde, wie ich es damals nach dem Trailer dachte; so subtil, originell und grandios, wie ihn andere fanden, finde ich ihn jetzt aber auch nicht. Ein okayer Psychothriller.


Saw II

Donnie Wahlberg als cholerischer Cop ist gut anzusehen, und auch Jigsaw würde ich eher zu den Sympathieträgern zählen. Der Rest der Truppe hat meines Erachtens den grausamen Tod verdient (die zweitjüngste Tochter der "Himmlischen Familie" an Sarin-Vergiftung verenden zu sehen ist fast das einzig Erfreliche an diesem Film!). Einen merkwürdigen Rhythmus hat der Film, und eigentlich schlägt die Erzählung nur so viele Kurven, um die fiesen Ideen der Drehbuchautoren unterzubringen. Das an sich ist noch nicht verwerflich; wenn es aber so schlecht verborgen und der Rest eher öde ist, schlägt es doch auf die Stimmung.


Saw III

Das beste an diesem Teil ist noch die Konstruktion um den Mann, der die "Spiele spielt" und die Ärztin, die Jigsaw am Leben erhalten soll; eine gekonnte Irreführung am Anfang, die ich allerdings dann doch schon ein bißchen vor der offiziellen Auflösung durchschaut habe.
Ansonsten fand ich den Film nur noch ärgerlich. Abgesehen davon, dass der reine Ekel für mich nicht Grund genug ist, einen Film zu sehen (oder gar gut zu finden), ist es dann viel ekelhafter als alle Blut-und-Knochen-Szenen vorher, dass diese am Schluss mit der klebrigen "Philosophie" entschuldigt werden, dass man verzeihen muss, um ein besserer Mensch zu werden, um sein Recht auf Leben zu haben. Völlig der Lächerlichkeit preis gibt sich der Film aber mit seinen doppelt und dreifachen Windungen und Redundanzen "I wanna play a game" und "This was your test". Die Vorstellung, dass die beiden bad guys nach diesem Ende jetz noch mal loslegen sollen, wo sie so unverkennbar tot sein sollen am Ende dieses Dritten, ist jenseits meines Fassungsvermögens.

#436 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 01. Dezember 2007, 19:55

M:I:3

Nach einer Woche des Siechtums und der leichten Kost - sowohl intellektuell wie auch ganz faktisch - muss ich jetzt mal schauen, dass ich wieder auf den Damm komme.

Da waren ja vor Tagen, was sag' ich, Wochen, noch ein paar Filme, die noch unerwähnt blieben. Z.B. der dritte Teil der Fernsehserien-Verfilmung mit Tom Cruise.

Dafür, dass ich die Serie nie gekuckt habe, weil ich sie uninteressant fand, und dafür, dass ich Tom Cruise immer noch nicht sooo toll finde wie andere Frauen ihn finden, und dafür, dass ich die ersten zwei Teile noch nicht gesehen habe, war es doch amüsant. Halt so'n richtiger Popcorn-Kracher.

#437 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 01. Dezember 2007, 20:07

Sisters

Hatte den zu Beginn unserer Beziehung schon mal mit dem Funken geschaut und fand den damals schon toll. Margot Kidder hat ja eigentlich mehr drauf als "Lois Lane"... und, klar, mich als Hitchcock-Fan faszinieren die Zitate und Verweise. Hut ab vor diesem Psycho-Thriller alter Schule.

#438 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 01. Dezember 2007, 20:45

Phantom of the Paradise

Also, das ist natürlich eine ganz andere Geschichte. Ich erinnere mich, den Schluß dieses Musical-Thrillers mal im Fernsehen gesehen zu haben und mich ziemlich ratlos gefragt zu haben, was da denn dahinter stecke...

Heute bin ich ein bisschen schlauer und dementsprechend fasziniert von dem Witz und Charme dieser Mixtur aus Rocky Horror Picture Show und Tommy, äh, ich meine natürlich Faust und Phantom der Oper... Warum dieser Film nicht den Kult-Status anderer Musicals erreicht hat, Swan nicht Frank N. Furter gleich in die Annalen der verführerischen, erotisch-verderbten Bösewichter eingegangen ist, ist mir ehrlich gesagt unerklärlich. Könnte ein Klassiker werden, den ich mir einmal im Jahr an einem Strohwitwen-Abend in Sektlaune anschaue - nachdem ich das Schminkkästchen ausgepackt und die alten Mini-Kleidchen der Mama angezogen habe... B)

#439 zora f.

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Geschrieben 01. Dezember 2007, 21:14

I come in peace

ICH LIEBE DIESEN FILM! Wie so viele andere irgendwann mal alleine zu Hause im Spätprogramm gesehen und als guilty pleasure verbucht - unter Frauen spricht man über so einiges nicht, und einen Film mit Dolph Lundgren zu verehren, in dem außerirdische Drogendealer vorkommen, zählt mit Sicherheit dazu. Aber immer, wenn ich konnte, habe ich ihn mir wieder angesehen. Der Film kann einfach alles. Die Kombination des nordischen Hünen - dessen stoischer Sex-Appeal nicht zu unterschätzen ist - mit dem amerikanischen Fed-Wadenbeißer (dessen Darsteller Brian Benben ich 100%ig noch irgendwoher kenne, aber IMDb verläßt mich da leider) ist hervorragend komisch, die besagten außerirdischen Drogendealer bringen die Unterhaltung/Action-Maschine auf Hochtouren. Wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein.

#440 zora f.

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Geschrieben 01. Dezember 2007, 21:18

The Fury

Lange kannte ich diesen Film nur als den, an dem am Ende John Cassavetes explodiert. Bei der erneuten Sichtung allerdings ist mir eine andere Szene viel stärker positiv aufgefallen, nämlich die Sequenz, als Gillian bei der Berührung Dr. McKeevers ihre Vision von den Geschehnissen um Robin Sanza hat. Diese originelle Verwendung von Re-Pro als Visualisierung ihres Zeit-Versetzt-Seins hat mich dieses Mal absolut begeistert; Film-im-Film, aber ganz anders.

Natürlich toll.

#441 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 04. Dezember 2007, 16:08

The Creature from the Black Lagoon

Ein sehr respektabler Monsterfilm, finde ich. Gut, die Leute, die angeblich Wissenschaftler sind, benehmen sich zum Teil unüberlegt und dusselig, aber sonst gäbe es in dem plot auch keine Problematik. Jede Krise ist im Grunde herbeigeredet oder durch unverantwortliches Handeln herbeigeführt - dafür sind die Unterwasser-Aufnahmen wunderschön und die Maske inklusive Kostüm der Kreatur ist ausnehmend gut gelungen. Deshalb muss ich dem Vergnügen an den altertümlichen Erzählstrukturen doch auch die Hochachtung vor dem Produktionsdesign zur Seite stellen.

#442 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 07. Dezember 2007, 13:13

Zodiac

Erst geiferte mein Mann nach Ansicht des Trailers nach diesem Film, und als es soweit war, dass man ihn im Kino hätte sehen können, war er von negativen Kritiken verschreckt. Ich war natürlich auf dem Geifer hängengeblieben und erlitt so etwas wie einen coitus interruptus cineasticus. Nun endlich haben wir den Film auf DVD gesehen, und ich weiß wirklich nicht, was es daran zu bemängeln gibt.

Ein Film, der die Geschichte dieses ungeklärten Serienmörders einfach so erzählt, ohne eine Auflösung des Falles fiktiv herbeizuführen, der dem Zuschauer vielmehr das Gefühl gibt, ein Zeitzeuge zu werden. Auch wenn sich die Handlung auf viele Jahre erstreckt und die Ermittlungen der Polizei ebenso wie die Berichterstattung und Nachverfolgung durch die Journalisten im Grunde lückenhaft bleibt, hatte ich sehr stark den Eindruck, dem Fall, wie er sich der Öffentlichkeit darstellte, folgen zu können. Ebenso wie allen Beteiligten bleiben bestimmte Details der Verbrechen, so aussagengetreu sie auch dargestellt sind, und Details der Ermittlungen verborgen, werden erst spät aufgedeckt oder bleiben ohne Interpretation.

Dennoch ist der Film niemals langweilig, was zu großem Teil daran liegt, dass die Charaktere sehr realistisch, aber ausgesprochen liebenswürdig gezeichnet sind. Die Auswirkungen, die der Fall und sein Unaufgeklärtbleiben auf ihrer aller Leben hat, ist glaubwürdig, man selbst als Zuschauer bleibt ein wenig verunsichert, besorgt zurück, dass ein Täter, der so sehr die Öffentlichkeit gesucht hat und über so große Zeiträume Verbrechen verübt hat, unbelangt geblieben ist.

Eine äußerst gelungene Aufzeichnung einer historischen Begebenheit, ohne reißerische Spekulationen oder pathetische Übertreibungen.

#443 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 12. Dezember 2007, 15:22

Revenge of the Creature

Der Kiemenmensch wird gefangen und in ein Schwimmbecken gesperrt, aus dem er nach vielen entwürdigenden Experimenten entflieht, um die Dame des Herzens des netten Wissenschaftlers mit dem Bullenziemer zu entführen. Süß- und Salzwasser macht für dieses Wunderwesen offensichtlich keinen Unterschied - sein Glück. Ein etwas sehr betuliches Stück Film, die Unterwasseraufnahmen sind leider etwas öde, da zum großen Teil im Labor-Pool stattfindend, und die Leute benehmen sich tatsächlich noch etwas dämlicher als im ersten Teil.

Lang nicht so toll wie der erste Teil.

#444 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 12. Dezember 2007, 15:43

The Creature walks among us

Nervige Protagonisten, eine merkwürdige Verquickung des pseudo-wissenschaftlichen Plots mit Ehe- und Liebesdrama inklusive Mord aus Leidenschaft... einziger Pluspunkt ist die ausführlich Diskussion der Position des Menschen "zwischen dem Dschungel und den Sternen". Schade, dass die äußerlichen Veränderungen des Kiemenmannes durch Verbrennungen dritten Grades in Kombination mit seinem Umschalten auf Lungenatmung dann als Evolution verkauft wird...

#445 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 12. Dezember 2007, 16:51

Superbad

Ja, mein Verhältnis zu männlichen Komikern kann obsessiv sein. Seth Rogen hat es mir einfach angetan. Wenn mein Mann da nun immer mit neuen Filmen von und mit ihm ankommt, kann ich mir ja auch nicht helfen!

Ein Highschool-Film, den man auch als Erwachsene (!) voll genießen kann, eine warmherzige, echte Erzählung über das Älterwerden (aber nicht Erwachsen- !). Die drei Jungs, unsere Helden der Geschichte, sind so natürlich, authentisch und wehrlos gegenüber der Welt, dass man sie einfach lieben muss. In einer einzigen Nacht und nicht zu vergessen am darauf folgenden Morgen machen sie die Schritte aus der Kindheit zum Manne, die ihnen keine Schule der Welt beibringen kann. Liebe, Treue, Eifersucht, Verlassens- und Bindungsängste, von Alkohol, Drogen, Frauen und der Polizei mal ganz abgesehen, beuteln die Protagonisten auf herzergreifende, wunderbar komische Art und Weise.

Seth Rogen ist also das kluge, bescheidene Genie hinter, neben Judd Apatow. Ich werde ihn sehr genau im Auge behalten.

#446 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 14. Dezember 2007, 12:17

Dressed to kill

Nach dem bisschen, was ich weiß, und meiner weiblichen Intuition her ist dies der De Palma. Da ist eigentlich alles drin, was zu ihm gehört: Hitchcock-Referenzen und inszenatorische Finessen, die des Alt-Meisters würdig wären (die Museumsszene!), Voyeurismus, sexuelle Devianz und Ausschweifung, durchsetzt mit der einen oder anderen witzigen Einlage.

Nicht nur schön anzusehen sind die Darstellungen der phantasierten und der tatsächlichen Sex-Akte der "ersten" Protagonistin Kate, die uns à la Psycho nach den ersten 20 Minuten entrissen wird. Etwas mehr, als man - als ich es gerade noch verkraften kann; dennoch stört es mich am Film nicht, denn genau das ist das Thema und vor allem: das Problem. Eigentlich jede Form der Sexualität ist ein Problem, das einzige entspannte Verhältnis zwischen unterschiedlichen Geschlechtern ist die zwischen dem Noch-nicht-Mann und der professionellen Prostituierten: er scheinbar diesseits eines sexuellen Interesses (vielleicht sublimiert durch sein Hobby), sie weit jenseits, dort, wo Sex Geschäft, ein sachlicher Fakt des Lebens ist (wunderbar, wie sie gleichzeitig mit ihrer "Zuhälterin" und ihrem Börsenmakler telephoniert!). Alle anderen sexuellen oder gender-geprägten Beziehungen sind gestört: Kates Ehe und ihr Seitensprung - eine unbefriedigende Verbindung, die durch ihre Sicherheit und Gewohnheit langweilt, abgesehen davon, dass ihre Bedürfnisse dabei unberücksichtigt bleiben, gegenüber einer befriedigenden Erfahrung, die allerdings unschöne Konsequenzen hat, schließlich muss Kate in den letzten Momenten ihres Lebens noch fürchten, sich mit Syphillis angesteckt zu haben; das Verhältnis zwischen dem männlichen Cop und Prostituierten ist offensichtlich nicht nur durch ihre Berufe gespannt; und als Krönung der transsexuelle, schizophrene Psychiater, der entweder Mönch oder Vagina dentata ist, je nachdem, welcher Charakter überhand nimmt.

Das lässt kaum Hoffnung zu für das Zusammenleben von Mann und Frau, und doch ist es nicht unversöhnlich: am Ende liegen sich Junge und Hure doch im Arm und spenden sich Wärme und Trost.

#447 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 18. Dezember 2007, 11:55

Rambo III

Nicht nur, dass die Sichtung schon ein paar Tage her ist; der Film enthielt auch einige Strecken, bei denen mein Geist trotz oder gerade wegen des großen Tamtams, Geballers und Gerennes wanderte. Die menschlichen Themen treten doch sehr in den Hintergrund, fungieren eigentlich nur als Rahmen und an den Anfang gesetzte Motivation: Rambos Weigerung zu lkämpfen, seine Beziehung zu Col. Trautman, seine Sensibilität sind aus den Vorgängern hinreichend bekannt und werden zum Einstieg noch einmal skizziert, und dann geht's auf ins Kampfgetümmel. Ich verliere da schon mal sowohl Überblick wie auch Interesse und schalte dann erst wieder ein, wenn Menschen miteinander sprechen... einen Konflikt, wie ihn der erste, vielleicht sogar noch der zweite Teil beschwor, konnte ich im Gewühl nicht mehr ausmachen. Es gibt die Guten und die Bösen - das Beobachtenswerte daran für mich: zu dem Zeitpunkt waren die Afghaner die Guten, die Gebeutelten - und es geht nur darum, dass die Guten die Bösen besiegen. *seufz*

Ich bin sicher andere :kork: gewinnen dem Film einiges mehr ab. Sorry, guys!

#448 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 20. Dezember 2007, 16:04

Mad Max

Hat mich sprachlos hinterlassen. Ich wusste, dass er gut ist, weil er mich schon bei der Erstsichtung vor mindestens 10 Jahren ziemlich beeindruckt hat, aber dieses Mal, bei bewusstem Sehen mit geschulteren Augen, ist mir richtig die Spucke weggeblieben.

Der Film zeichnet auf eine ausgesprochen bedrückende Weise, stärker und eindringlicher als viele andere, eine Dystopie der nahen Zukunft - und diese hat trotz des Alters des Films nichts an Aktualität verloren. Statt mit futuristischem Augenpulver, Technologie-Zauberei und ähnlichem, das üblicherweise eine Zukunftsvision auszeichnet, schleicht sich der Film mit ganz alltäglichen, gar nicht futuristischen Bildern heran und überfällt den Zuschauer von hinten mit einer rein atmosphärischen Entwicklung. Das Land und die Leute sind eigentlich noch immer die gleichen, die Stimmung unter denen, die von jeher am Rande der Gesellschaft stehen, und denen, die die Gesellschaft vor ihnen schützen soll, ist das, was sich in dieser Zukunft subtil, später immer deutlicher von unserer Zeit unterscheidet. Durch eine Weltpolitik, die (schon damals) auf Öl baute und (heute nur um Nuancen geringer) mit der Endgültigkeit der Atombombe argumentiert, schlägt auch die Stimmung auf Mikro-Ebene um; um so mehr in einem Land wie Australien, in dem zwischen den Fleckchen der Zivilisation sich weite Wüste erstreckt, in der kein Gesetz als das der Wildnis gilt. Die Verbrecher kennen keinen Halt mehr, in psychopathischem Allmachtswahn übertreten sie ohne Skrupel jede Grenze der Menschlickeit. Die Polizei selbst fällt jedoch auch immer stärker aus dem Rahmen der Gesellschaft, immer in Gefahr, nicht die Vollstrecker, sondern die Schöpfer von Gesetzen zu sein - ebenso wie ihre Gegenspieler sind sie auf der Straße, in ihren Gefährten kein Teil der Gesellschaft mehr, deren Regeln nicht verpflichtet.

Das fühlt auch Max, und so kulminiert in ihm, in seinem Verlust und seiner Rache, der Wandel der Erzählung von etwas, das noch Heute sein könnte, zu etwas, das Morgen sein könnte. So lange er an seiner Menschlichkeit, seiner Zivilisation festhält, die auch durch seine Familie repräsentiert wird, könnte dies alles noch eine fiktive, aber nicht futuristische Geschichte sein. Mit dem Tod seiner Frau und des Kindes verliert er den Halt und wir stürzen mit ihm in eine unfreundliche, glühend heiße Zukunft ohne Gnade, ohne Gesetz, ohne Grenzen für das, was Menschen einander antun können.

So bösartig, so ergreifend, so beängstigend realistisch kenne ich kaum einen anderen Film dieses Genres. Einfach phantastisch.

#449 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 20. Dezember 2007, 16:56

Mad Max II - The Road Warrior

Hier ist Max nun ganz in der Zukunft angekommen - der Zuschauer mehr noch: Im Rückblick erzählt uns einer, der in der Erzählung noch Kind ist, die Geschichte, wie der Einsame, Ausgestoßene einer neuen Zivilistation zur Entstehung verhilft. In diesem Film wird es deutlicher, in welcher Ferne der Zukunft wir uns befinden: Bilder von vergangenen Atombombenexplosionen und Kriegen separieren diese Geschichte ausdrücklich vom Jetzt.

Das allein macht den Film nicht unbedingt schwächer als seinen Vorgänger, aber nach der bestechenden Subtilität des ersten Teils muss man sich doch klar machen, dass dieser zweite Teil in einer anderen Liga spielt. Dazu kommt das Phänomen, das ich neulich schon bei der Rambo-Reihe bekrittelt habe, nämlich eine merkliche Serialisierung des Titelhelden. Zugegeben, Mad Max ist kein Serienheld von der Stange, eher einer aus der bunten Künstlerboutique im Souterrain. Die Merkmale sind aber nicht von der Hand zu weisen: er hat einen kleinen, treuen Freund und einen comic relief zur Seite gestellt bekommen und eine Aufgabe, der er sich unwillig und erst nach einem traumatischen Erlebnis stellt.

Alles in allem und dies gesagt, ist der Film ein Wunderwerk der Dynamik und Action; Stahl und Haut, Sand und Sonne, schnelle Gefährte und riesige Explosionen bedienen eben den geradlinigen Geschmack, den Wunsch nach klaren Verhältnissen in der fiktiven Zukunft. Wenn es denn einen Nachfolger geben musste, ist dies ein würdiger.

#450 zora f.

    mrs.ari

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Geschrieben 03. Januar 2008, 15:35

Mad Max III - Beyond Thunderdome

Berühmt für seine brachiale Justiz in Bartertown, ist an dem Film doch eigentlich eher der "beyond"-Teil interessant: die Kinder, auf sich allein gestellt, schon lange emanzipiert und trotzdem schutz- und aufmerksamkeitsbedürftig, sind die Hoffnung, mit der die Mad Max-Reihe zu Ende geht. Die Gegenüberstellung der beiden Auffassungen von Gesellschaft ist kontrastreich gelungen. Die erwachsene Welt auf Materielles fixiert, das Macht und Einfluss repräsentiert, kein Geben ohne Nehmen im Guten wie im Schlechten, wer sich nicht fügt, wird entfernt - so wurde schon die Welt zuvor in den Abgrund getrieben. Die kindliche Welt baut auf den Zusammenhalt unter jeder Bedingung: auch Sonderlinge werden geduldet und abweichende Auffassungen bestehen nicht als Anlass, jemanden dem Tod zu überlassen, wenn auch selbstverschuldet sein mag. Über all dem ein (auto-)poetisches Ritual, das nicht nur unterhält, sondern erklärt, ein Woher und Wohin bietet und damit Urpsrung und Sinn des Lebens schafft.

In Bartertown lebt man vom Gegeneinander, bei den wilden Kindern vom Miteinander. Die Zukunft auf der letzteren Gesellschaftsform aufzubauen, macht das Ende überaus versöhnlich für diese sonst so gnadenlose Welt.





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