One Night Stands und wahre Liebe
#721
Geschrieben 03. Dezember 2008, 16:35
(OT: The World of Henry Orient | USA 1964 | Regie: George Roy Hill)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Die beiden Teenager Gil (Merrie Spaeth) und Val (Tippy Walker) sind mit einer blühenden Fantasie gesegnet und beste Freundinnen. Als sich Val nach einem Konzertbesuch unsterblich in den Pianisten und Frauenhelden Henry Orient (Peter Sellers) verliebt, folgen die beiden Teenies dem Objekt der Begierde auf Schritt und Tritt durch ganz New York und machen ihm das Leben dadurch regelrecht zur Hölle...
Das war der erste richtige Dämpfer bei meinen Komödien-Sichtungen der letzten Zeit. Mit George Roy Hills Film bin ich wirklich zu keiner Minute so richtig warm geworden. Das war zwar alles ganz nett anzusehen und hatte auch durchaus seine Momente - sowohl in komischer als auch in ernster Hinsicht -, konnte mich aber einfach nicht fesseln. Der Streifen plätscherte für meinen Geschmack viel zu sehr vor sich hin und wurde so zeitweise sogar zu einer ziemlich zähen Angelegenheit für mich. Leider nur ein sehr durchschnittliches Filmerlebnis.
#722
Geschrieben 03. Dezember 2008, 16:38
(OT: Lemora: A Child's Tale of the Supernatural | USA 1973 | Regie: Richard Blackburn)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Lila Lee (Cheryl Smith), Tochter eines Bankräubers und Mörders, lebt mittlerweile in der Obhut eines Priesters (Richard Blackburn). Als sie eines Tages ein Brief erreicht, in dem sie ihr angeblich im Sterben liegender Vater darum bittet, zu ihm zu kommen und ihm zu vergeben, macht sich Lila auf den Weg zu ihrem Vater und damit auch auf den Weg zur mysteriösen Lemora (Lesley Gilb)...
Lemora war für mich fast so etwas wie ein Trip in die Vergangenheit. Bei so manchem Märchen hatte ich als Kind immer so ein unbehagliches Gefühl - keine Ahnung, ob es anderen früher ähnlich gegangen ist - und ziemlich genau dieses Gefühl hatte ich auch während der knapp 90 Minuten von Richard Blackburns Gruselmärchen. Ein Film, der eine durchweg unbehagliche, düstere und fast beklemmende Atmosphäre erzeugt hat und zudem noch sauspannend war. Ich hatte eine Gänsehaut nach der anderen und habe mit Lila - Cheryl Smith, die Exploitation-Freunden vor allem aus ihren Rollen in diversen Cheerleader-Filmen aus den 70er Jahren bekannt sein dürfte, in einem ihrer ersten Filmauftritte - regelrecht mitgelitten. Wahrlich mehr als gelungene Genrekost.
#723
Geschrieben 03. Dezember 2008, 16:40
(OT: Devil Times Five | USA 1974 | Regie: Sean MacGregor/David Sheldon)
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Nach einem Unfall mit einem Kleinbus sind fünf Kinder (u.a. Leif Garrett, Dawn Lyn) in einer einsamen Schneelandschaft auf sich alleine gestellt. Als sie sich einem abgelegenen Anwesen nähern, in dem drei befreundete Ehepaare (u.a. Sorrell Booke, Gene Evans und Joan McCall) ihr Wochenende verbringen, wird ihnen Unterschlupf gewährt. Doch die Gastfreundschaft wird von den Kindern anders erwidert als erwartet...
Von Devil Times Five hatte ich mir deutlich mehr versprochen. Ich hatte auf einen fiesen, kleinen Exploitation-Streifen gehofft, gesehen habe ich einen routinierten Slasher mit Kindern in der Mörderrolle, von dem nur das letzte Drittel einigermaßen überzeugen konnte. Da gab es ab und zu ein bisschen Spannung, die Mordszenen waren durchaus kreativ und zumindest im Ansatz war der Streifen im Finale auch so fies, wie ich ihn mir erhofft hatte. Die ersten 60 Minuten waren allerdings von ausgiebiger Langeweile geprägt. Außer uninteressanten Konflikten zwischen den durchweg unsympathischen Ehepaaren und ein bisschen nackter Haut war aber auch rein gar nichts geboten. Keine Atmosphäre, keine Spannung, nur die Hoffnung, dass diesen Unsympathen möglichst schnell der Garaus gemacht wird. Naja, das zuvor schon erwähnte Finale hat mich dann wenigstens ein bisschen versöhnen können und so kann ich - gemessen an meinen persönlichen Ansprüchen - Devil Times Five gerade noch einen durchschnittlichen Unterhaltungswert attestieren. Nach der ersten Stunde hatte ich schon einen Totalausfall befürchtet.
#724
Geschrieben 03. Dezember 2008, 16:44
(OT: The Monster of Camp Sunshine or How I Learned to Stop Worrying and Love Nature | USA 1964 | Regie: Ferenc Leroget)
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Über Umwege gerät eine Chemikalie, die in der Laborabteilung eines Krankenhauses dafür gesorgt hatte, dass Ratten, die mit ihr in Berührung gekommen waren, eine Krankenschwester angriffen, in einen Fluss in der Nähe eines Nudistencamps. Als der Gärtner des Camps aus dem Fluss einen Schluck Wasser trinkt, wird aus dem zuvor friedliebenden Mann ein mordlustiges Monster. Und ausgerechnet die kurze Zeit zuvor von den Ratten angegriffene Krankenschwester macht sich gemeinsam mit ihrer Freundin auf den Weg in das Camp, um dort ein bisschen auszuspannen...
Ein in den 50er Jahren in New York gefälltes Gerichtsurteil war wohl Auslöser eines in den darauffolgenden Jahren sehr beliebten Untergenres des Exploitation-Films, dem Nudie-Film. Danach durften nackte Menschen nur dann auf der Leinwand präsentiert werden, wenn diese Nacktheit nicht in einem sexuellen Kontext stand. Findige Exploitation-Regisseure begannen damit, Filme in und um Nudistencamps mit größtenteils haarsträubenden Geschichten zu drehen. The Monster of Camp Sunshine ist ein Vertreter genau dieser Welle und wieder mal ein Film aus der Kategorie "Muss man selbst gesehen zu haben um es glauben zu können"! Was Regisseur und Drehbuchautor Ferenc Leroget und seine Darstellerriege hier mit minimalstem Aufwand abliefern ist nichts anderes als purer Trash. Der Film ist wirklich und wahrhaftig so unglaublich schlecht, dass man ihn schon fast wieder als genial bezeichnen kann. Der Unterhaltungswert ist enorm hoch und neben der vollkommen abstrusen Handlung mit einem mehr als lächerlichen Monster, den nett anzusehenden Brüsten der durchaus attraktiven Darstellerinnen und dem naiv-charmanten Versuch in dem ganzen Gedöns noch so etwas wie Gesellschaftskritik (Stichworte: Tierversuche, Umweltverschmutzung) unterzubringen, ist es vor allem das wirklich unglaubliche Finale im Nudistencamp, dass den Film verdammt sehenswert macht. Um die Nudisten vor dem Monster zu retten, springt nämlich nicht nur der verantwortliche Wissenschaftler mit Fallschirm und dem Antiserum im Gepäck aus einem Flugzeug, nein, es wird auch gleich noch das Militär eingeschaltet, was zu ausgiebigen Kampfhandlungen führt, die wohl aus diversen Kriegsfilmen in den Streifen geschnitten wurden. Als das Monster letztendlich besiegt ist und die Darsteller wohl zum Ende einen möglichst betroffenen und schockierten Gesichtsausdruck aufsetzen sollten, tun diese sich ganz offensichtlich extrem schwer damit, ihr Lachen zu unterdrücken. Die hatten beim Dreh sicher genau so großen Spaß wie ich bei der Sichtung des Knallers.
#725
Geschrieben 03. Dezember 2008, 16:46
(OT: Il profumo della signora in nero | Italien 1974 | Regie: Francesco Barilli)
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Silvia Hacherman (Mimsy Farmer) hat schlimme Erlebnisse aus ihrer Kindheit bis heute nicht verkraftet, immer wieder hat sie seltsame Visionen und wird von Albträumen heimgesucht. Als ihr Freund Roberto (Maurizio Bonuglia) eine längere Geschäftsreise antreten muss, zieht sich die alleingelassene Silvia immer mehr in die Einsamkeit ihres Appartements zurück und kann bald nicht mehr zwischen Phantasie und Wirklichkeit unterscheiden...
The Perfume of the Lady in Black war der erste von nur zwei Kinofilmen, die Regisseur Francesco Barilli gedreht hat. Was ich von dem Streifen letztendlich halten soll, weiß ich selbst nicht so genau. Zum einen erzeugt Barilli - unterstützt von einem wirklich großartigen Score von Komponist Nicola Piovani - über die komplette Laufzeit eine sehr unheimliche Atmosphäre und somit auch in eher ruhigen und ereignisarmen Momenten sehr viel Spannung, zum anderen konnte ich mit der erzählten Geschichte - auf die ich aus Spoiler-Gründen gar nicht näher eingehen will - nicht sonderlich viel anfangen. Für einen Giallo - und als solcher wird der Film eigentlich überall geführt - war mir das schon fast zu untypisch und ich würde den Streifen eher in die Horror/Mystery-Ecke stellen wollen. Wahrscheinlich hat mir auch einfach mal wieder meine eigene Erwartungshaltung einen Strich durch die Rechnung bzw. den Filmgenuss gemacht - ich hatte Lust auf einen typischen Giallo und war etwas enttäuscht, einen solchen nicht gesehen zu haben -, denn The Perfume of the Lady in Black ist auch ein Film, den ich allein aufgrund seines extrem derben Endes schon gerne in mein Herz schließen würde. Vielleicht braucht es dazu einfach nur irgendwann einen zweiten Anlauf.
#726
Geschrieben 12. Dezember 2008, 12:45
(OT: Schulmädchen-Report 10. Teil - Irgendwann fängt jede an | Deutschland 1976 | Regie: Walter Boos)
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Eine reine Mädchen-Klasse nutzt eine Schulstunde um gemeinsam mit der Lehrerin über Recht, Moral und Sexualität zu diskutieren. Dabei kommen einige sehr intime Details auf den Tisch...
Meine Taktik mit der Schulmädchen-Report-Reihe zahlt sich weiter aus. Alle paar Monate sehe ich mir einen Teil an und habe so immer wieder meinen Spaß mit diesen unglaublichen Peinlichkeiten deutschen Filmschaffens. Unterschiede zu den vorhergehenden Filmen konnte ich nicht ausmachen. Auch hier werden ernsthafte (wenn ich dieses Wort im Zusammenhang mit dieser Reihe überhaupt verwenden kann), skandalöse und lustige Episoden mit einer kleinen Rahmenhandlung verbunden und fertig ist das nächste Sexploitation-Werk aus Wolf C. Hartwigs Produktionsschmiede. Obskurer Höhepunkt des 10. Teils ist übrigens die Episode über ein junges Mädchen, welches vorgibt vom Teufel besessen zu sein, um so endlich ihren Freund – der, als Priester verkleidet, vorgibt einen Exorzismus durchzuführen - im streng katholischen Elternhaus im wahrsten Sinne des Wortes "empfangen" zu können. Ja, muss man schon irgendwie mal gesehen haben.
#727
Geschrieben 12. Dezember 2008, 12:48
(OT: Run, Angel, Run | USA 1969 | Regie: Jack Starrett)
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Für $ 10.000,00 spielt der Biker Angel (William Smith) einem Zeitungsmagazin Informationen über die Strukturen einer berüchtigten Motorradgang zu. Seine ehemaligen Kollegen sind darüber erwartungsgemäß nicht gerade erfreut und so befindet sich Angel gemeinsam mit seiner Freundin Laurie (Valerie Starrett) auf der Flucht vor seiner früheren Gang...
Durchschnittliches Exploitation-Vehikel in Form eines Biker-Movies (das ist ja spätestens seit Easy Rider schon fast ein eigenes Subgenre), von dem ich mir - schon allein aufgrund der Story - doch etwas mehr Schauwerte erwartet hatte. Am Anfang gibt’s eine schöne Verfolgungsjagd, danach sehr viel Leerlauf und zum Abschluss doch noch ein sehenswertes Finale. Zwar durchaus nett anzusehen - insbesondere Hauptdarstellerin Valerie Starrett - insgesamt betrachtet aber doch viel zu wenig um richtige Begeisterung zu entfachen. Mit gutem Gewissen weiterempfehlen könnte ich den Streifen nicht wirklich.
#728
Geschrieben 12. Dezember 2008, 12:51
(OT: Giornata nera per l’ariete | Italien 1971 | Regie: Luigi Bazzoni)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Nachdem Reporter Andrea (Franco Nero) sturzbetrunken von einer Sylvesterparty nach Hause gekommen ist, erfährt er am nächsten Morgen, dass nach dieser Party einer der Gäste auf dem Heimweg brutal niedergeschlagen wurde und dabei nur knapp mit dem Leben davonkam. Als kurze Zeit später andere Partygäste sogar ermordet werden, stellt Andrea auf eigene Faust Nachforschungen an und gerät dabei selbst ins Visier des ermittelnden Polizeikommissars (Wolfgang Preiss)...
Nachdem mich The Perfume of the Lady in Black vor ein paar Tagen nicht wirklich überzeugen konnte, bekam ich mit The Fifth Cord von Luigi Bazzoni nun einen Giallo ganz nach meinem Geschmack zu sehen. Gut, rein storytechnisch ist der Film nun sicher auch keine allzu große Offenbarung, dafür passen aber Atmosphäre, Spannung und vor allem auch die Optik des Films (Kameramann Vittorio Storaro sorgt für diverse, denkwürdige Einstellungen und Szenen - allein die Sequenz, in der ein kleines Kind von dem Killer verfolgt wird, ist ein absoluter Hammer). Langeweile kommt bei The Fifth Cord definitiv nicht auf - dazu ist der Streifen einfach viel zu spannend - und auch wenn es im Vergleich mit manch anderem Genrevertreter in Sachen Schauwerten (sprich Gewalt und Sex) sicher etwas ruhiger zur Sache geht, muss man auch hier nicht auf eine gewisse Portion Sleaze (beispielsweise die Szene mit den filmenden Voyeuren) verzichten. Und mit Komponist Ennio Morricone, Hauptdarsteller Franco Nero und drei wirklich verdammt hübschen Nebendarstellerinnen - Pamela Tiffin, Agostina Belli und vor allem Silvia Monti - sammelt Bazzonis Film noch weitere Punkte auf der Habenseite.
#729
Geschrieben 12. Dezember 2008, 12:54
(OT: Beatrice Cenci | Italien 1969 | Regie: Lucio Fulci)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Rom, Ende des 16. Jahrhunderts: Beatrice Cenci (Adrienne Larussa) und ihre komplette Familie sollen hingerichtet werden. Sie alle wurden zum Tode verurteilt wegen des Mordes an Beatrices tyrannischen Vater Francesco (Georges Wilson)...
Wer seine Erwartungen an diesen Film nach dem vollkommen idiotischen deutschen Titel, nach der Person des Regisseurs oder nach der - knapp 40 (!!!) Jahre nach Entstehung des Films - noch immer bestehenden und in meinen Augen absolut nicht nachvollziehbaren Indizierung des Streifens ausrichtet, könnte von Beatrice Cenci sicher bitter enttäuscht werden. Denn Lucio Fulci hat hier ein auf wahren Begebenheiten beruhendes und verdammt intensives Historiendrama gedreht, welches ich persönlich dem Splatter-Papst nicht wirklich zugetraut hätte. Keine plakative Exploitation, sondern - zumindest in meinen Augen - anspruchsvolles Kino. In Rückblenden erzählt, ist dieser Film vor allem eine gnadenlose Abrechnung mit der katholischen Kirche, die - aus Gier nach Macht, Reichtum und Ländereien - die Gerechtigkeit mit Füßen tritt und im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht. Beatrice Cenci hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Die Erzählstruktur, die Ausstattung, die Kameraarbeit und die wirklich tollen Schauspieler - allen voran natürlich die atemberaubend schöne Adrienne Larussa ( ) in der Rolle der Beatrice, Tomas Milian in der Rolle des in Beatrice verliebten Dieners Olimpo und Georges Wilson als tyrannischer Vater - machen Fulcis Film zu einer rundum gelungenen Angelegenheit. Toller Film auf einer auch durchaus annehmbaren DVD vom Nischenlabel NEW.
#730
Geschrieben 12. Dezember 2008, 12:59
(OT: Alias | USA 2002/2003 | Idee: J.J. Abrams)
Infos zur Serie: IMDB | OFDB
Nachdem Sydney Bristow (Jennifer Garner) feststellen musste, dass ihre tot geglaubte Mutter, die frühere russische Agentin Irina Derevko (Lena Olin), noch am Leben ist, wartet schon gleich die nächste Überraschung auf sie. Ihre Mutter begibt sich freiwillig in Gewahrsam der CIA und erklärt sich dazu bereit, mit ihrem Insiderwissen Sydney und ihren Vater Jack (Victor Garber) zu unterstützen um so Arvin Sloane (Ron Rifkin) und SD-6 zu Fall zu bringen...
Ich lehne mich mal etwas weit aus dem Fenster und wage einfach zu behaupten, dass diese zweite Staffel von Alias aus rein unterhaltungstechnischen Gesichtspunkten sicher mit zum Besten gehört, was in den letzten Jahren fürs amerikanische Fernsehen produziert wurde. Natürlich ist die ganze Story von Alias etwas arg übertrieben und nach Logiklöchern sollte man besser nicht suchen, aber das Erzähltempo, die vielen Subplots mit ihren unvorgesehenen Wendungen (da wird beispielsweise in der Mitte der Staffel die komplette Welt der Serie auf den Kopf gestellt), die ständige Spannung, die überzeugenden und gegenüber der ersten Staffel noch einmal deutlich härteren Actioneinlagen und die immer wiederkehrenden Cliffhanger am Ende jeder Folge (vom Cliffhanger am Ende der Staffel ganz zu schweigen) haben zumindest bei mir für ein extrem hohes Suchtpotential gesorgt und mich - obwohl ich die Staffel schon kannte - wieder regelrecht vor dem Fernseher gefesselt. Zudem ist Alias in meinen Augen einfach hervorragend besetzt. Das gilt für die Hauptrollen mit Jennifer Garner, Ron Rifkin, Victor Garber, Michael Vartan, Kevin Weisman und Carl Lumbly ebenso wie für die Nebenrollen, in denen u.a. Lena Olin, Terry O’Quinn, Bradley Cooper und David Anders ihr Können unter Beweis stellen. Und auch an prominenten Gastauftritten fehlt es der Serie nicht. Gaben sich in der ersten Staffel u.a. Roger Moore und Quentin Tarantino die Ehre, sind in Season 2 beispielsweise Christian Slater, Danny Trejo, Faye Dunaway, David Carradine, Rutger Hauer und Ethan Hawke mit von der Partie. Auf diesem Niveau darf es gerne weitergehen. Ich freue mich schon auf die 3. Staffel.
Bearbeitet von Splatter-Fanatic, 12. Dezember 2008, 13:00.
#731
Geschrieben 16. Dezember 2008, 17:35
(OT: Wanted | Deutschland/USA 2008 | Regie: Timur Bekmambetov)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Wesley Gibson (James McAvoy) ist der geborene Verlierer. Sein Vater hat sich einst wenige Wochen nach seiner Geburt aus dem Staub gemacht, sein Job ist die reinste Hölle, auf seinem Bankkonto herrscht ständig Ebbe und seine Freundin vögelt mit seinem angeblich besten Kumpel. Wesleys Leben ändert sich jedoch schlagartig, als er in einem Supermarkt in eine Schießerei gerät und von der Killerin Fox (Angelina Jolie) gerettet und zu dem mysteriösen Sloan (Morgan Freeman) gebracht wird. Wesley erfährt, dass sein Vater zu einer Bruderschaft von Profikillern gehörte, kürzlich ermordet wurde und Wesley nun in dessen Fußstapfen treten müsse um den Mord an seinen Vater zu rächen...
Ich habe nichts anderes erwartet. Wanted hat mir - sicher auch wegen des nicht zu verachtenden "Angelina Jolie"-Bonusses (ich finde die Frau einfach nur klasse und umwerfend schön) - verdammt viel Spaß gemacht. Obwohl ich diesen Bonus für Wanted gleich ein bisschen relativieren muss. Umwerfend schön fand ich sie in vielen Filmen zuvor (insbesondere in den beiden Tomb Raider-Streifen und in Mr. & Mrs. Smith), in Wanted war ich doch etwas erschrocken von ihrem Aussehen. Die gute Frau ist viel zu dünn geworden, die Wangenknochen springen einen ja förmlich an und ich kann nur hoffen, dass sie mal wieder ein paar Pfunde zulegt und zu alter Attraktivität zurückfindet. Aber das nur am Rande, Wanted konnte mich also auch mit eingeschränktem Jolie-Bonus außerordentlich gut unterhalten. Vergleiche zu Shoot 'Em Up werden ja immer wieder gezogen und bieten sich sicher auch an, was Wanted aber unterscheidet ist die Tatsache, dass die Action - so überdreht sie auch sein mag - perfekt getimet ist und nie so eine ermüdende Wirkung entfaltet wie bei Davis' Film. Hat mich der nur knapp 80 Minuten dauernde Shoot 'Em Up seinerzeit ziemlich schnell gelangweilt, konnte ich bei Wanted - trotz 25 Minuten längerer Laufzeit - solche Abnutzungserscheinungen nicht feststellen. Lag vielleicht auch daran, dass Bekmambetovs Comic-Verfilmung tatsächlich so etwas wie eine Story - so dämlich, unrealistisch und übertrieben man diese auch halten mag - zu bieten hatte und man sich nicht nur auf die Dauerbefeuerung des Zuschauers mit sich ständig überbietenden Action-Szenen konzentriert hat. Von den Vertretern dieser neueren Art des Action-Kinos der letzten Jahre die ich gesehen habe (ich denke ausdrücklich nicht an Shooter, die Bourne-Filme oder John Rambo, sondern ausschließlich an Sachen wie Crank, Hitman oder eben Shoot 'Em Up) ist Wanted in meinen Augen der beste und auch unterhaltsamste Film.
#732
Geschrieben 16. Dezember 2008, 17:39
(OT: Fallen | USA 2008 | Regie: Brad Armstrong)
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Weil sie einen Moment nicht aufgepasst hat und ihre Schutzbefohlene Denise (Jenna Haze) bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, wird Angel (Jessica Drake), ein Schutzengel, vom Himmel auf die Erde verbannt. Dort streift sie auf der Suche nach Liebe und Zuwendung lange Zeit ziellos umher und lässt sich immer wieder auf sexuelle Abenteuer ein. Bis sie eines Tages Keith (Brad Armstrong) kennen lernt, nicht wissend, dass es sich bei ihm ausgerechnet um den früheren Freund von Denise handelt...
Anfang Januar werden wieder die AVN-Awards verliehen. Die amerikanische Adult-Branche feiert sich selbst und um möglichst viele Auszeichnungen einzuheimsen, haben die großen Label wieder pünktlich im September/Oktober ihre ambitioniertesten Produktionen auf den Markt gebracht. Ich gehe mal davon aus, dass Wicked Pictures im Feature-Bereich genau diesen Film hier in ein wohl aussichtsloses Rennen gegen Pirates: Stagnetti’s Revenge von Digital Playground schickt. Ich habe das Konkurrenzprodukt zwar noch nicht gesehen, aber nach der Sichtung von Fallen bin ich mir ziemlich sicher, dass der Streifen gegen die Fortsetzung des erfolgreichsten HC-Titels der letzten Jahre keine großen Chancen haben wird. Es ist aber auch ein echter Jammer mit Wicked-Stammregisseur Brad Armstrong. Fast allen seinen Filmen in den letzten Jahren kann man ein gewisses Potential sicher nicht absprechen, für den ganz großen Wurf langt es meines Erachtens nie. Wenn nicht meine Lieblings-HC-Darstellerin Jessica Drake ( ) in vielen seiner Filme die Hauptrolle spielen würde - ich gebe es offen zu, der könnte ich ewig bei der "Arbeit" zusehen ( ) -, ich hätte Armstrongs Filme wahrscheinlich schon abgehakt. Auch bei Fallen sind wieder mal richtig gute Ansätze zu erkennen (was beispielsweise Story, Ausstattung und Kameraarbeit betrifft) und auch bei Fallen fehlt es wieder am Gespür für das richtige Timing der Sexszenen, die hier - und das hebt den Streifen in positiver Weise dann doch von anderen Filmen Armstrongs ab - aber zumindest abwechslungsreich und für eine Feature-Produktion auch ziemlich deftig ausgefallen sind. Eine akute Gefahr von Langeweile gibt es also nicht unbedingt und da für den Streifen ganz offensichtlich ein gewisses Budget vorhanden war und der Film alles andere als billig oder amateurhaft erscheint, hat Fallen bei mir - trotz nicht wegzuleugnender Schwächen - dann doch noch einen einigermaßen guten Eindruck hinterlassen können.
#733
Geschrieben 16. Dezember 2008, 17:41
(OT: A Scream in the Streets | USA 1973 | Regie: Carl Monson)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Die beiden Cops Bob Streeker (Frank Bannon) und Ed Haskell (John Kirkpatric) bekämpfen das Verbrechen auf der Straße. Räuber, Voyeure - kein Gangster ist vor dem Duo sicher. Nur ein Vergewaltiger und Mörder in Damenkleidern (Con Cover), der Frauen im Stadtpark auflauert, schafft es, den beiden Polizisten Kopfzerbrechen zu bereiten...
Der Name Harry Novak dürfte wohl jedem Liebhaber schlechten Geschmacks etwas sagen. Der Mann hat von Mitte der 60er bis Ende der 70er Jahre über 50 Filme produziert und vertrieben und sein Name ist praktisch ein Synonym für das amerikanische Exploitationkino. A Scream in the Streets ist einer der vielen Filme, an denen Novak beteiligt war und gleichzeitig wohl auch ein Abbild seines ganzen Schaffens. Mit wenig Geld, einer praktisch nicht vorhandenen Story und ziemlich miesen Darstellern wurde hier eine Mischung aus Sexfilm und Krimi aus dem Boden gestampft, die einzig und allein mit ihren Schauwerten überzeugen kann. Der Handlungsstrang dient eigentlich ausschließlich dazu, die gezeigten Sex- und Gewaltszenen auf irgendeine Art und Weise miteinander zu verbinden. Das Ergebnis ist - erwartungsgemäß - purer Trash und sicher nur dann einigermaßen unterhaltsam, wenn man dieser Art von Film etwas abgewinnen kann. Trash- und Exploitation-Fans werden vielleicht - wie ich selbst auch - mit einem breiten Grinsen auf der heimischen Couch sitzen, alle anderen Filmliebhaber werden sich mit Grausen und einem Kopfschütteln abwenden.
#734
Geschrieben 16. Dezember 2008, 17:43
(OT: Midway | USA 1976 | Regie: Jack Smight)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Nur wenige Wochen nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour gelingt es den amerikanischen Sicherheitskräften, Informationen abzufangen, nach denen die japanische Armee einen Angriff auf die strategisch wichtig gelegene Pazifikinsel Midway plant. Während die Japaner sich vollkommen sicher sind, den Feind auf dem falschen Fuß zu erwischen, mobilisieren die amerikanischen Streitkräfte ihr letztes Aufgebot...
Die titelgebende Schlacht um Midway ist das Thema dieses, mit Superstars nur so gespickten Kriegsdramas von Regisseur Jack Smight. Die Besetzungsliste liest sich mit Namen wie Charlton Heston, Henry Fonda, James Coburn, Glenn Ford, Hal Holbrook, Toshirô Mifune, Robert Mitchum und Robert Wagner natürlich ganz vorzüglich, aber trotz aller Stars konnte mich der Film nicht wirklich überzeugen. Der Streifen weist in meinen Augen viel zu viele Schwächen auf. Da wäre beispielsweise die absolute Überbesetzung mit Stars, mit deren Namen zwar geworben wird, die größtenteils aber nur kleine Kurzauftritte haben und dann wieder von der Bildschwäche verschwinden. Dann hat der Subplot mit dem in eine Japanerin verliebten Soldaten komplett genervt und die Tatsache, dass auch die Japaner im Film nur Englisch gesprochen haben - wahrscheinlich um den Publikum keinen O-Ton mit UT zumuten zu müssen - fand ich alles andere als positiv und der Glaubwürdigkeit des Streifens eher abträglich. Und letztendlich muss ich auch noch die Unübersichtlichkeit der Seeschlacht bemängeln; hier wurde wohl auf Archiv- und echtes Dokumentations-Material zurückgegriffen, was schließlich dazu führte, dass ich zeitweise komplett den Überblick über das Geschehen verloren habe. Den ganzen Streifen empfand ich so als ziemlich durchschnittliche Angelegenheit.
#735
Geschrieben 16. Dezember 2008, 17:45
(OT: One, Two, Three | USA 1961 | Regie: Billy Wilder)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
C.R. MacNamara (James Cagney) ist Leiter der Coca-Cola-Niederlassung in West-Berlin und muss, um seine weitere Karriere nicht zu gefährden, einer privaten Bitte seines Vorgesetzten in Amerika nachkommen. Dessen Tochter Scarlett (Pamela Tiffin) befindet sich gerade auf einer Reise durch Europa und soll ihren Aufenthalt in Berlin bei den MacNamaras verbringen. C.R. willigt ein und steckt plötzlich in echten Schwierigkeiten. Scarlett lernt einen jungen Kommunisten (Horst Buchholz) kennen und heiratet diesen kurzerhand. Eine Ehe, die es auf schnellstem Wege wieder zu annullieren gilt, denn Scarletts Eltern haben sich angekündigt und wollen ihre Tochter wieder mit nach Amerika nehmen...
Ich hab ja jetzt doch schon ein paar Filme von Billy Wilder gesehen und so langsam stelle ich mir die ernsthafte Frage, ob sich in der Filmographie dieses Regisseurs auch nur ein schwarzes Schaf befindet. Hat der Mann auch nur einen einzigen schlechten oder nur durchschnittlichen Film gedreht? Ich wage es - auch wenn mir noch sehr viele seiner Werke unbekannt sind - fast zu bezweifeln. Eins, zwei, drei war auf jeden Fall wieder ein absoluter Volltreffer. Dieses Mal mit James Cagney in der Haupt- und einer nicht zu verachtenden Anzahl von deutschen Schauspielern der damaligen Zeit - wie beispielsweise Liselotte Pulver, Horst Buchholz und Ralf Wolter - in weiteren Haupt- und Nebenrollen hervorragend besetzt, liefert Wilder einmal mehr ein echtes Feuerwerk an Wortwitz - den Film muss man sich einfach in der Originalfassung ansehen, da IMHO nur dort die vielen Witze mit dem englisch-deutschen Kauderwelsch richtig rüberkommen können - und gelungenen, teilweise extrem bissigen Gags in einem atemberaubenden Tempo. Ich kann meine ganzen Lobeshymnen für die bisher von mir gesichteten Wilder-Filme nur wiederholen. Eins, zwei, drei ist einfach klasse!
#736
Geschrieben 29. Dezember 2008, 18:34
(OT: Der Blaue Engel | Deutschland 1930 | Regie: Josef von Sternberg)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Als Gymnasiallehrer Prof. Immanuel Rath (Emil Jannings) herausfindet, dass sich einige seiner Schüler lieber in einem örtlichen Nachtlokal vergnügen anstatt zu lernen beschließt er, die Übeltäter an Ort und Stelle dingfest zu machen. Er begibt sich in den "Blauen Engel" und trifft dort auf die verführerische Sängerin Lola Lola (Marlene Dietrich). Eine Begegnung die sein ganzes Leben verändert...
Bei Der Blaue Engel handelt es sich wahrscheinlich um einen der größten deutschen Filmklassiker aller Zeiten und so habe ich mit der jetzigen Sichtung auch eine gewisse filmische Bildungslücke schließen können. Für den in Wien geborenen und in den USA lebenden Regisseur Josef von Sternberg war dies der einzige Film, den er in Deutschland gedreht hat und für Marlene Dietrich stellte der Streifen nicht nur den ersten Tonfilm ihrer Karriere, sondern auch den internationalen Durchbruch dar. Und ich muss gestehen, Von Sternbergs Film hat mich wirklich sehr beeindruckt. Die Geschichte des von Emil Jannings hervorragend gespielten Lehrers der sich in die falsche Frau verliebt und langsam aber sicher an dieser Liebe zerbricht hat mich sofort in ihren Bann gezogen und über die gesamte Laufzeit gefesselt. Der für seine Entstehungszeit überraschend aufreizend inszenierte Film bietet so einige magische Momente, viele davon gehören Marlene Dietrich (insbesondere in ihren Showszenen und natürlich vor allem bei "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt"), der beeindruckendste Moment gehört allerdings Emil Jannings. Die Szene auf der Showbühne im Finale des Films und das darauffolgende Ende im Klassenzimmer bleiben mehr als alle anderen Szenen des Films im Gedächtnis und sorgen für pure Gänsehaut. Klasse!
#737
Geschrieben 29. Dezember 2008, 18:41
(OT: Frontière(s) | Frankreich/Schweiz 2007 | Regie: Xavier Gens)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Während der Unruhen in den Pariser Vororten fliehen eine Handvoll jugendlicher Straftäter (u.a. Karina Testa, Aurélien Wiik) vor der Polizei und landen auf der Suche nach einer Unterkunft für die Nacht in einem abgelegenen Hotel, welches sie besser gemieden hätten...
Nachdem ich von Inside - der immer gemeinsam mit High Tension und Frontiers im Zuge der aktuellen französischen Extrem-Horrorwelle genannt wird - doch ziemlich enttäuscht war, hatte ich auch in Gens' Film nicht allzu große Hoffnungen gesetzt und wurde dann doch positiv überrascht. War Inside in meinen Augen nicht mehr als eine langweilige Aneinanderreihung gut gemachter Splattereffekte ohne jegliche Atmosphäre, ist Frontiers - eine Mischung aus Backwood-Horror und Terrorfilm - schon ein anderes Kaliber. Filme wie TCM oder HOTC (um mal einen etwas aktuelleren Titel zu nennen) standen ganz offensichtlich Pate bei diesem grimmigen, fiesen und saubrutalen Genrebeitrag, der nicht nur pure Exploitation liefert, sondern darüber hinaus auch ziemlich spannend daherkommt. Ich fühlte mich von Frontiers, der ganz bewusst immer wieder gewisse Grenzen überschreitet, vorzüglich unterhalten und freue mich schon auf die Heimkino-Veröffentlichung von Martyrs, der nächsten Schlachtplatte aus Frankreich, die es wohl auch wieder nicht ungekürzt auf DVD oder Blu-ray in Deutschland schaffen wird. Ich werde dann wieder auf eine britische oder amerikanische Veröffentlichung ausweichen.
#738
Geschrieben 29. Dezember 2008, 18:47
(OT: Sex and the City | USA 2008 | Regie: Michael Patrick King)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Nachdem sich Carrie (Sarah Jessica Parker) und ihr langjähriger Freund "Mr. Big" (Chris Noth) endlich dazu entschlossen haben, ein gemeinsames Appartement zu beziehen, soll kurze Zeit später der nächste Schritt in ihrer Beziehung folgen. Carrie und Big wollen heiraten. Doch während sich Samantha (Kim Cattrall) und Charlotte (Kristin Davis) für ihre Freundin freuen können, steht Miranda (Cynthia Nixon) - die in ihrer Ehe momentan einige Probleme zu bewältigen hat - den Hochzeitsplänen eher skeptisch gegenüber...
Meine Frau hat mich vor ein paar Jahren genötigt, sämtliche Staffeln von Sex and the City in die Sammlung aufzunehmen. Eine Serie, die mich in etwa so viel interessiert hat wie der berühmte Sack Reis in China und die mich dann aber doch ziemlich gut unterhalten konnte. Nun also der Kinofilm welcher an das Serienfinale anschließt. Zu Beginn gibt es einen kurzen Rückblick auf die bisherigen Ereignisse, danach erfährt der Zuschauer, wie es mit den vier Freundinnen weitergeht. Leider kommt die Kinoversion nicht ganz an die Qualitäten der Serie heran. Es fehlt einfach der gewisse Biss, der die Serie immer ausgezeichnet hat. Während dort noch ziemlich unverblümt über das zentrale Thema geredet wurde, ist Sex and the City - Der Film doch deutlich familienfreundlicher geraten und unterscheidet sich nicht großartig von vielen anderen Beziehungsdramen bzw. -komödien. Schlecht reden bzw. schreiben mag ich den Film aber keinesfalls, denn trotz dieser vermeintlichen Schwäche ist der Streifen erstaunlich unterhaltsam und kurzweilig geraten - und das mag bei einer Länge von insgesamt 150 Minuten schon etwas heißen.
#739
Geschrieben 29. Dezember 2008, 18:50
(OT: It’s a Wonderful Life | USA 1946 | Regie: Frank Capra)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Der Engel Clarence (Henry Travers) erhält die Aufgabe, den allseits beliebten George Bailey (James Stewart) vor dem Selbstmord zu bewahren. Dazu muss er sich allerdings erst mit dem Leben des Familienvaters vertraut machen...
Ich hinke mit meinen Einträgen momentan ein kleines bisschen hinterher und so erfolgt auch dieser Eintrag erst nach Weihnachten, obwohl die Sichtung des Films - fast logischerweise - bereits vor den Feiertagen erfolgt ist. Mindestens ein Weihnachtsfilm muss es bei mir dann doch immer in der Adventszeit sein und die Wahl fiel am 4. Advent auf Capras Klassiker. Heuer also keine Familie Griswold, keine Geister, die Bill Murray gerufen hat, und auch kein Polarexpress, sondern James Stewart als treusorgender Familienvater, der von einem Engel vor dem Selbstmord gerettet wird. Ein Film zum Wohlfühlen und mit seiner durchweg positiven Botschaft vielleicht der Weihnachtsfilm schlechthin. Das ist natürlich auch purer Kitsch, aber wer will gerade diesem Streifen dafür ernsthaft einen Vorwurf machen? Ich sicherlich nicht.
#740
Geschrieben 29. Dezember 2008, 18:52
(OT: Ach Egon! | Deutschland 1961 | Regie: Wolfgang Schleif)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Der Kinderarzt Dr. Waldemar Weber (Gunther Philipp) hatte in jungen Jahren aus einem Gefallen heraus eine ältere Dame geheiratet und deren Sohn adoptiert. Seiner jetzigen Ehefrau Henny (Corny Collins) hat er nie davon erzählt. Und nun stehen ausgerechnet an seinem ersten Hochzeitstag nicht nur seine Schwiegereltern (Rudolf Vogel und Grethe Weiser), sondern auch sein Adoptivsohn Egon (Heinz Erhardt) vor der Tür. Waldemar gerät in Erklärungsnot...
Ein Film wie eine Zeitreise zurück in die eigene Kindheit. Ja, mit dem deutschen Kino der 50er und 60er Jahre bin ich im Endeffekt aufgewachsen. Ob das nun die Winnetou-Filme waren, die Edgar Wallace-Streifen oder eben Komödien wie diese hier. In einer Zeit, in der es nur 3 Programme im Fernsehen gab und genau solche Filme an unzähligen Sonntagnachmittagen regelrecht verschlungen wurden - noch bevor das US-Kino der 80er Jahre meine Jugend begleiten und meinen Filmgeschmack prägen sollte. Ich setze mich immer wieder gerne solchen Zeitreisen aus. Ach Egon! ist ein typischer Film seiner Zeit, besetzt mit vielen bekannten Gesichtern, einer harmlosen Geschichte, netten Scherzen, einem blendend aufgelegten Heinz Erhardt, drei ebenso blenden aufgelegten Schimpansen und einigen mehr oder weniger erträglichen Gesangseinlagen. Das ist pure Nostalgie und macht viel Spaß. Weitere Sichtungen ähnlicher Filme in nächster Zeit sind alles andere als ausgeschlossen.
#741
Geschrieben 05. Januar 2009, 18:46
(OT: The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring | Neuseeland/USA 2001 | Regie: Peter Jackson)
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Durch einen mächtigen Ring könnte der dunkle Herrscher Sauron die Macht über die Welt erlangen und diese in ewige Finsternis stürzen. Hunderte Jahre war der Ring verschollen, bevor er in den Besitz des Hobbits Bilbo (Ian Holm) gelangte, der ihn nach vielen Jahren an seinen Neffen Frodo (Elijah Wood) weitergab. Als der Zauberer Gandalf (Ian McKellen) erkennt, um welch mächtiges Objekt es sich bei dem Ring handelt, schickt er Frodo auf eine gefährliche Reise nach Bruchtal, in das Land der Elben. Dort soll über das Schicksal des Ringes entschieden werden. Frodo macht sich mit seinem Freund Sam (Sean Astin) auf den Weg, nicht ahnend, dass ihm ein großes Abenteuer bevorstehen wird...
Nachdem es nun schon wieder 4 Jahre her war - schon irgendwie beängstigend wie schnell die Zeit vergeht - seit ich Peter Jacksons Trilogie zum letzten Mal gesehen habe, nutzte ich das durch die Weihnachtsfeiertage günstig verlängerte Wochenende für eine erneute Sichtung. Den ersten Teil habe ich logischerweise am häufigsten gesehen und etwaige Abnutzungserscheinungen hatte ich somit auch am ehesten von diesem Film erwartet. Aber nichts dergleichen konnte ich feststellen. Die erste Gänsehaut stellte sich bereits bei Galadriels Monolog zum Auftakt des Films ein, viele weitere sollten folgen. Bis alle Charaktere eingeführt und vorgestellt sind, dauert es natürlich einige Zeit und somit ist Der Herr der Ringe: Die Gefährten sicher der ruhigste Teil der Trilogie. Das hindert Regisseur Peter Jackson aber nicht, einen ersten Vorgeschmack zu liefern, was die weiteren beiden Filme noch so alles bringen sollten. Bereits der erste Film ist voll mit denkwürdigen Szenen, spannenden Momenten und atemberaubenden Schlachten und hat mich nun schon zum fünften oder sechsten Mal zutiefst beeindruckt. Und wenn nach gut 190 packenden Minuten der Abspann einsetzt, tut es heute richtig gut zu wissen, dass sich die beiden Fortsetzungen bereits im DVD-Regal befinden und man nicht - wie damals beim ersten Kinobesuch - ein ganzes Jahr warten muss, bis es weitergeht.
#742
Geschrieben 05. Januar 2009, 18:48
(OT: The Lord of the Rings: The Two Towers | Deutschland/Neuseeland/USA 2002 | Regie: Peter Jackson)
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Nach dem Sturz Gandalfs (Ian McKellen) in die Tiefen der Mienen von Moria und dem Tod Boromirs (Sean Bean) nach dem Kampf mit den Orks, ist die Gemeinschaft des Rings zerschlagen. Während sich Frodo (Elijah Wood) und Sam (Sean Astin) auf den Weg nach Mordor machen, um den Ring zu zerstören, begeben sich Aragorn (Viggo Mortensen), Legolas (Orlando Bloom) und Gimli (John Rhys-Davies) auf die Suche nach Merry (Dominic Monaghan) und Pippin (Billy Boyd), die von den Orks verschleppt wurden...
Mit einer atemberaubenden Sequenz - dem Sturz Gandalfs in die Tiefen von Moria - startet Peter Jackson den Mittelteil seiner Trilogie und lässt dem Zuschauer auch in den folgenden 200 Minuten so gut wie keine Zeit zum Durchatmen. Sicher, es gibt auch ruhigere Momente - schließlich müssen weitere wichtige Charaktere eingeführt werden und zum reinen Effektspektakel verkommt der Film nie -, aber insgesamt betrachtet ist Der Herr der Ringe: Die zwei Türme doch um einiges rasanter und actionreicher ausgefallen als der erste Teil. Gänsehautmomente sind wieder reichlich vorhanden, absoluter Höhepunkt des Films ist neben der Figur des Gollum sicher die umwerfend inszenierte Schlacht um Helms Klamm, bei der Peter Jackson - unterstützt mit dem Score von Howard Shore - auch in Sachen Pathos gegenüber dem ersten Teil noch eine gehörige Schippe zulegt. Nach gut 3,5 Stunden war dann auch dieser beeindruckende Streifen zu Ende und die Freude auf das Finale genauso groß wie sie es schon bei der Erstsichtung gewesen ist.
#743
Geschrieben 05. Januar 2009, 18:52
(OT: The Lord of the Rings: The Return of the King | Deutschland/Neuseeland/USA 2003 | Regie: Peter Jackson)
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Nach dem Sieg in der Schlacht um Helms Klamm und der Zerstörung Isengarts durch die Ents fällt Gandalf (Ian McKellen) der sehende Stein von Saruman (Christopher Lee) in die Hände. Offensichtlich scheint der dunkle Herrscher Sauron einen Angriff auf Minas Tirith, dem Sitz des Truchsess' der Menschen von Gondor, vorzubereiten. Diesen Angriff gilt es abzuwehren. Gleichzeitig dringen Frodo (Elijah Wood) und Sam (Sean Astin) unter der Führung von Gollum (Andy Serkis) immer weiter nach Mordor vor...
Als nach dem Finale - welches vielerorts als zu langatmig empfunden wird, mir aber bei jeder weiteren Sichtung immer passender erscheint, da so tatsächlich das Schicksal aller wichtigen Beteiligten abgehandelt werden kann und keiner zu kurz kommt - der Abspann beginnt, hat die Der Herr der Ringe-Trilogie mit Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs einen mehr als würdigen und krönenden Abschluss gefunden. Peter Jackson hat sich mit dem letzten Film selbst übertroffen. Alle Erwartungen, die man in meinen Augen an den dritten Teil stellen konnte, wurden mehr als erfüllt. Über 4 Stunden pure Gänsehaut, epische Schlachten und jede Menge magische Momente - ein Film für die Ewigkeit. Und auch wenn nicht wenige Kritiker die Oscar-Verleihung 2004 als reine Farce betrachtet hatten, da Jacksons Streifen in allen Kategorien, in denen er nominiert war auch die begehrte Statue einheimsen konnte, hat diese Trilogie in meinen Augen jeden einzelnen der insgesamt 17 gewonnenen Oscars vollauf verdient.
Gut 11 Stunden Nettospielzeit liegen nun hinter mir und der Abschied fällt auch beim dritten Ansehen der kompletten Trilogie so schwer wie beim ersten Mal. Es gibt Filme, bei denen ich persönlich Angst habe, dass ich sie mir "kaputtsehe", Filme, die nur alle paar Jahre in den Player wandern und entsprechend genossen werden, Filme, bei denen ich vermeiden will, dass die Sichtung zu gewöhnlich oder zur Gewohnheit wird und die dadurch ihren Zauber, den sie auf mich ausüben, verlieren könnten. Jacksons Epos gehört genau zu dieser Art von Film. In meinen Augen ist diese Trilogie ein vollendetes Meisterwerk, fast übermenschlich groß und innerhalb des Fantasy-Genres so schnell sicher nicht zu übertreffen. Peter Jackson hat sich selbst ein Denkmal gesetzt - wer hätte das nach seinen Frühwerken wie Bad Taste oder Braindead ernsthaft von ihm erwartet? Ich ehrlich gesagt nicht. Sollte ich je eine Rangliste meiner Lieblingsfilme aufstellen, alle drei Der Herr der Ringe-Filme würden mit Sicherheit in den Top 10 landen.
#744
Geschrieben 07. Januar 2009, 16:59
(OT: Bin-jip | Japan/Südkorea 2004 | Regie: Ki-duk Kim)
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Tae-suk (Hee Jae) macht es sich immer wieder in Wohnungen und Häusern gemütlich, deren Besitzer verreist sind. Zum Dank führt der unerkannte Gast kleinere Reparaturen durch oder erledigt Haushaltsarbeiten. Bevor die Eigentümer zurückkehren, verschwindet Tae-suk unbemerkt. Doch als er das Haus des Geschäftsmannes Min-gyu (Hyuk-ho Kwon) nutzen will, ist Tae-suk überraschenderweise nicht allein. Die misshandelte Ehefrau Sun-hwa (Seung-yeon Lee) befindet sich in der Wohnung und schließt sich Tae-suk kurzerhand an um ihrer Ehehölle zu entfliehen...
Kims außergewöhnliche Liebesgeschichte kommt fast ohne Worte aus - die beiden Protagonisten führen überhaupt kein Gespräch und Dialogszenen haben lediglich diverse Nebendarsteller - und lässt lieber die Magie der Bilder sprechen. Das fand ich am Anfang ziemlich spannend, nach einiger Zeit allerdings zunehmend langweilig und uninteressant. Ein Film, zu dem ich mit zunehmender Laufzeit immer weniger Zugang gefunden habe und der für mich im Endeffekt überhaupt nicht funktionieren wollte. War zwar alles ganz hübsch anzusehen, konnte mich aber rein gar nicht begeistern.
#745
Geschrieben 07. Januar 2009, 17:02
(OT: Bandolero! | USA 1968 | Regie: Andrew V. McLaglen)
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Eher zufällig erfährt Mace Bishop (James Stewart), dass sein Bruder Dee (Dean Martin) und dessen Bande nach einem missglückten Banküberfall gehängt werden sollen. Mace gibt sich kurzerhand als Henker aus und verhilft den Gangstern so zur Flucht in Richtung mexikanische Grenze, July Johnson (George Kennedy), den Sheriff des Ortes, und dessen Männer im Nacken. Als die Bande unterwegs die attraktive Witwe Maria (Raquel Welch) als Geisel nimmt, wird die Geschichte für den Sheriff zu einer persönlichen Angelegenheit...
Bandolero! ist ein vergnüglich anzusehender US-Western im Italo-Gewand, der James Stewart in einer eher ungewöhnlichen Rolle als eine Art Bösewicht zeigt. Nun gut, ganz so böse ist die Figur des Mace Bishop dann doch nicht; er befreit zwar die Gangsterbande und raubt danach auch noch auf eigene Faust die örtliche Bank aus, versucht aber im weiteren Verlauf seinen Bruder davon zu überzeugen einen Neuanfang zu wagen und dem Leben als Gesetzloser zu entsagen. Richtig viel Spaß macht Bandolero! vor allem in der ersten Hälfte. Dort gibt es viele komische Situationen zu bewundern und mit viel Witz angereicherte Dialoge zu genießen. Ein absolut magischer Moment war für mich beispielsweise der von Mace inszenierte Banküberfall. Nach dem Grenzübertritt der Gangster wird es allerdings spürbar ernster und dieser Bruch hat dem Film in meinen Augen nicht sonderlich gut getan. Die Leichtigkeit ging verloren und sonderlich spannend ist die Flucht auch nicht geraten. Das große Finale ist zudem viel zu unübersichtlich inszeniert und das Ende fand ich nun auch nicht sonderlich gelungen. So bleibt ein Film übrig, der in eine sehr gute erste und in eine eher durchschnittliche zweite Hälfte zerfällt. Alles in allem zwar ganz in Ordnung und - wie im Eingangssatz schon erwähnt - sehr vergnüglich, meines Erachtens wäre da aber deutlich mehr drin gewesen. Unbedingt erwähnenswert und absolut positiv hervorzuheben wären auf jeden Fall noch der tolle Score von Jerry Goldsmith und die erotische Ausstrahlung von Raquel Welch. Allein diese Zutaten lohnen die Sichtung des Streifens.
#746
Geschrieben 07. Januar 2009, 17:04
(OT: The Savage Innocents | England/Frankreich/Italien 1960 | Regie: Nicholas Ray)
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Nachdem dem Eskimo Inuk (Anthony Quinn) die Frau seines Lebens von einem anderen vor der Nase weggeschnappt wurde, entscheidet er sich nach kurzer Verfolgung lieber für Asiak (Yoka Tani), die Schwester seiner zuvor Auserwählten, mit der er fortan das raue Leben in der Arktis meistern will. Als er auf einen Gefährten trifft der im Besitz eines Gewehres ist und Inuk die Macht dieser Waffe demonstriert, macht sich Inuk - regelrecht besessen von dem Gedanken, auch so ein hilfreiches Jagdinstrument zu besitzen - auf den Weg in die Siedlung des weißen Mannes um Felle gegen ein Gewehr zu tauschen...
Es beginnt etwas schleppend, aber nach einiger Zeit entwickelt sich Nicholas Rays Drama über den Eskimo Inuk - beeindruckend gespielt von Anthony Quinn -, der nach langer Zeit endlich eine Frau für sich findet, fast den Verlockungen der "zivilisierten" Welt erliegt und schließlich unbeabsichtigt mit dieser in Konflikt kommt, zu einem fesselnden, teils schockierenden und am Ende auch anrührenden Film über den Zusammenstoß zweier gänzlich unterschiedlicher Kulturen. Heimlicher Star des Streifens ist natürlich die überwältigende Naturkulisse der eiskalten Arktis, die von den beiden Kameramännern Peter Hennessy und Aldo Tonti entsprechend in Szene gesetzt wurde. Sehenswert!
#747
Geschrieben 07. Januar 2009, 17:07
(OT: Alias | USA 2003/2004 | Idee: J.J. Abrams)
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Als Sydney (Jennifer Garner) aufwacht, befindet sie sich in Hong Kong und kann sich nur noch an den Kampf in ihrer Wohnung erinnern. Der von der CIA gesandte Vaughn (Michael Vartan) versucht ihr möglichst schonend beizubringen, dass sie ganze zwei Jahre verschwunden war und für tot gehalten wurde. Ohne jegliche Erinnerung an diese zwei Jahre kehrt Sydney nach Los Angeles zurück und hofft, durch eine sofortige Wiederaufnahme ihrer Arbeit bei der CIA, herausfinden zu können, was mit ihr in den letzten beiden Jahren passiert ist. Eine Zeit, in der sich vieles verändert hat. Ihr früherer SD6-Partner Dixon (Carl Lumbly) ist nunmehr Leiter der Abteilung, ihr Vater Jack (Victor Garber) sitzt im Gefängnis, der wegen seiner zahlreichen Verbrechen gesuchte Arvin Sloane (Ron Rifkin) hat ein Immunitätsabkommen ausgehandelt und unterstützt mittlerweile die Regierung und ihr Freund Vaughn hat die Agentin Lauren Reed (Melissa George) geheiratet...
Das Konzept der ersten beiden Staffeln wurde im Großen und Ganzen beibehalten und so bietet auch Staffel Nr. 3 kurzweilige und extrem spannende Unterhaltung mit hohem Suchtpotential, welches wiederum durch die fiesen Cliffhanger am Ende der einzelnen Episoden - vom grandiosen Cliffhanger am Ende der Staffel ganz zu schweigen - hervorgerufen wird. Das Wort Langeweile ist wahrlich ein Fremdwort, mit der Organisation Covenant und dem fiesen Sark - wieder hervorragend gespielt von David Anders - gibt es wieder einen scheinbar übermächtigen Gegner und mit der Konstellation Sydney-Vaughn-Lauren auch reichlich Konfliktpotential im zwischenmenschlichen Bereich.
Einen Tick schwächer als Staffel 1 und 2 würde ich die dritte Season aber doch einstufen. Das liegt jetzt weniger daran, dass die Story auch weiterhin keine Logik- oder Glaubwürdigkeitsprüfung bestehen würde, sondern eher an der Tatsache, dass sich die Macher mit dem Main Plot, der Bedeutung des mittelalterlichen Propheten Rambaldi und der Suche nach dessen Artefakten, nach meinem Gefühl langsam aber sicher anfangen zu verzetteln. Ohne großartige Lösungen zu präsentieren, gerät dieser Plot oft sehr in den Hintergrund und ich bin schon gespannt, wie die Drehbuchautoren in den beiden letzten Staffeln aus dieser Nummer wieder herauskommen.
Beeindruckend an dieser Staffel war auf jeden Fall wieder die Zahl der prominenten Gaststars. Dieses Mal geben sich beispielsweise Justin Theroux, Djimon Hounsou, George Cheung, Richard Roundtree, David Cronenberg, Arnold Vosloo, Griffin Dunne, Isabella Rossellini, Vivica A. Fox und Quentin Tarantino die Ehre.
#748
Geschrieben 07. Januar 2009, 17:10
(OT: Le vieux fusil | Deutschland/Frankreich 1975 | Regie: Robert Enrico)
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Frankreich, 1944: Um seine Frau Clara (Romy Schneider) und seine Tochter zu schützen, lässt der Arzt Julien Dandieu (Philippe Noiret) die beiden auf seinen abseits gelegenen Landsitz in der Nähe eines kleines Dorfes bringen. Dort wähnt der Arzt seine Familie in Sicherheit und wird bei einem Besuch wenige Tage später mit der schrecklichen Wahrheit konfrontiert. Deutsche Soldaten, die sich noch immer in dem Landgut aufhalten, haben seine Tochter erschossen und seine Frau bei lebendigem Leib verbrannt. Ohnmächtig vor Wut und Trauer greift Julien zu seinem alten Gewehr...
Abschied in der Nacht ist mehr als nur eine weitere Rachegeschichte, es ist ein eindringlich gespieltes - Philippe Noiret ist einfach großartig - und schwer verdauliches Drama über einen Mann, der, von Verzweiflung und Hass getrieben, seine eigenen Grenzen überwindet und für den Rache der einzig mögliche Ausweg ist. Während Julien die Täter in tödliche Fallen lockt, zeigt Regisseur Robert Enrico dem Zuschauer in zahlreichen Rückblenden - durch die auch die wieder mal hervorragende Romy Schneider zu einer angemessenen Screentime kommt - das frühere Glück des Arztes. Diese harmonischen Szenen stehen natürlich im krassen Gegensatz zu den Gewaltausbrüchen des Rachefeldzuges und machen den Streifen so noch unverdaulicher als er sowieso schon ist. Schwere, aber auch sehr sehenswerte Kost.
#749
Geschrieben 07. Januar 2009, 17:12
(OT: To Catch a Thief | USA 1955 | Regie: Alfred Hitchcock)
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Der frühere Juwelendieb John Robie (Cary Grant) gerät in das Visier der Polizei, als sich an der französischen Riviera Diebstähle mehren, die eindeutig Robies Handschrift tragen. Um seine Unschuld zu beweisen entschließt sich Robie dazu, den Dieb auf eigene Faust zu fassen. Als Köder sollen die Juwelen einer reichen Dame (Jessie Royce Landis) dienen, an deren Tochter Frances (Grace Kelly) sich Robie mit Hilfe des Versicherungsagenten Hughson (John Williams) heranmacht...
Der letzte Film im Jahr 2008 sollte schon ein kleines Highlight sein. Die Wahl fiel auf Über den Dächern von Nizza, einem von mir immer wieder gern gesehenen Streifen von Alfred Hitchcock. Die Geschichte über den zu Unrecht verdächtigten Juwelendieb ist nun mit Sicherheit nicht Hitchcocks bester Film, aber vielleicht der sympathischste und definitiv der von mir bisher am meisten gesichtete Streifen dieses großen Regisseurs. Mit einer herrlichen Leichtigkeit inszeniert, vor wunderbarer Kulisse gedreht und mit großartig agierenden Schauspielern besetzt, bereitete mir Über den Dächern von Nizza zum wiederholten Male sehr viel Spaß. Ein wunderbarer Ausklang für mein Filmjahr 2008.
#750
Geschrieben 07. Januar 2009, 17:14
(OT: Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull | USA 2008 | Regie: Steven Spielberg)
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Über den jungen Mutt Williams (Shia LaBeouf) erhält Indiana Jones (Harrison Ford) eine verschlüsselte Nachricht seines alten Weggefährten Ox (John Hurt) über die Existenz eines der sagenumwobenen Kristallschädel. Indiana begibt sich gemeinsam mit Mutt nach Peru um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen und muss sich bald mit der sowjetischen Agentin Dr. Irina Spalko (Cate Blanchett) herumschlagen, die ebenfalls auf der Suche nach dem Schädel ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...
Das vierte Abenteuer des von mir heiß und innig geliebten Indiana Jones hat ja viel Kritik einstecken müssen, so wirklich nachvollziehen kann ich das allerdings nicht. Sicher, es fehlt ein klitzekleines bisschen die Magie, der Charme und auch der Witz der alten Filme - insbesondere des ersten und des dritten Teils - und das neueste Abenteuer würde ich persönlich auch als den schwächsten der vier Teile ansehen, aber das macht den Streifen für mich noch lange nicht zu einem nur durchschnittlichen oder gar schlechten Film. Es fehlt eben nur ganz wenig an Magie, Charme und Witz und das, was vorhanden ist, reicht in meinen Augen vollkommen aus, um aus Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels eine überaus spaßige Angelegenheit zu machen. Eine spannende Geschichte, beeindruckende Effekte, wunderbare Kulissen und Sets, tolle Actionszenen, keine Sekunde Langeweile und blendend aufgelegte Schauspieler - allen voran Harrison Ford, von dem ich so eine Performance gar nicht mehr erwartet hätte - so darf Mainstream- bzw. Blockbuster-Kino gerne häufiger aussehen. Ein weiteres gelungenes Revival eines Kinohelden aus meiner Jugend und ein überaus sehenswerter und verdammt unterhaltsamer Start ins Filmjahr 2009.
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