PERVERSION STORY (DVD: Severin Films, USA)
(OT: Una sull’altra | Frankreich/Italien/Spanien 1969 | Regie: Lucio Fulci)
Infos zum Film:
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OFDB
Nach dem plötzlichen Tod seiner kranken Frau kann sich der arrogante Arzt Dr. George Dumurrier (Jean Sorel) endlich ungestört seiner Geliebten Jane (Elsa Martinelli) widmen. Zudem kommt er in den Genuss einer stattlichen Versicherungssumme, von deren Existenz er allerdings nichts wusste. Als Dumurrier in einem Nachtclub auf die Stripperin Monica Weston (Marissa Mell) trifft, ändert sich sein unbeschwertes Leben allerdings schlagartig. Er glaubt in dieser seine verstorbene Ehefrau wiederzuerkennen und auch die Polizei beschäftigt sich plötzlich eingehender mit dem Tod seiner Gattin...
Ein Film aus Fulcis früheren Tagen der wenig bis gar nichts mit seinen späteren Horror- und Splatter-Meilensteinen gemein hat, und mit dem man - ähnlich wie mit
Die Nackte und der Kardinal - eine andere Seite Fulcis kennenlernen darf. Und diese ist nicht minder beeindruckend wie die eher bekannte Seite.
Perversion Story ist einer dieser Filme, von denen - für verschiedene Märkte produziert - verschiedene Schnittfassungen existieren. Die Schnittfassung für den englischsprachigen Markt enthält ausführlichere Handlungselemente als die auf der französischen Schnittfassung basierende DVD von Severin. Dafür gibt es in dieser mehr Erotik zu bewundern. Ohne die englischsprachige Fassung zu kennen, muss ich sagen, dass auch die Frankreich-Fassung auf mich einen äußerst runden Eindruck gemacht hat und ich nicht das Gefühl hatte, dass die Handlung vernachlässigt worden wäre oder die Figuren mehr Tiefe nötig gehabt hätten. Mit
Perversion Story hat Fulci einen atmosphärisch dichten, extrem spannenden und auch äußerst erotischen Giallo bzw. Mystery-Thriller gedreht, der mich sehr schnell in seinen Bann gezogen hat und dessen einzige Schwäche die Tatsache ist, dass das Geheimnis um die verstorbene Ehefrau zu früh gelüftet wird. Die danach folgenden 20 Minuten sind zwar für das eigentliche Ende des Films - welches auch wieder eines dieser Enden darstellt, die man nicht so schnell wieder vergisst - wichtig, aber irgendwie kann ich nicht verleugnen, dass diese frühe Aufklärung der Spannung des Films eher abträglich war. Gefilmt und ausgestattet ist
Perversion Story übrigens ganz vorzüglich, der Score von Riz Ortolani ist anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, geht dann aber doch relativ schnell ins Ohr und an der Besetzung mit Jean Sorel, Elsa Martinelli und insbesondere Marisa Mell gibt es sowieso rein gar nichts auszusetzen. Überhaupt Marissa Mell: wer wie ich schon in Bavas
Diabolik von ihrer außergewöhnlichen Schönheit begeistert war, kommt in
Perversion Story erst recht auf seine Kosten. Spätestens nach diesem Film steht sie in Sachen Sex-Appeal, Ausstrahlung und Schönheit für mich auf einer Stufe mit den Genrefilmgöttinnen Laura Gemser, Edwige Fenech, Soledad Miranda und Barbara Bach.