One Night Stands und wahre Liebe
#781
Geschrieben 27. Februar 2009, 17:59
(OT: The Dark Knight | USA 2008 | Regie: Christopher Nolan)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Die Straßen von Gotham City werden von einem neuen Supergangster unsicher gemacht. Der Joker (Heath Ledger) fordert Batman (Christian Bale) offen dazu auf, seine wahre Identität preiszugeben. Ansonsten müssen die Bürger von Gotham City um ihre Sicherheit und vor allem um ihr Leben bangen...
Ob Heath Ledger wohl auch den Oscar als Bester Nebendarsteller bekommen hätte, wenn er noch unter den Lebenden weilen würde? Ich habe keine Ahnung, verdient hätte er ihn sich in meinen Augen auch dann auf jeden Fall. Denn Ledgers Darstellung des Jokers hat mich tatsächlich genau so begeistert wie fast überall zu lesen war. Ich habe selten einen so grandios gespielten Bösewicht in einer Blockbuster-Produktion zu Gesicht bekommen. Der von Christian Bale verkörperte Batman, eigentlicher Hauptcharakter des Films, verkommt neben dem Joker schon fast zum Statisten. Aber auch ansonsten hat mir die vieler-, ja fast schon allerorts hochgelobte Fortsetzung von Batman Begins außerordentlich gut gefallen. Das war wirklich nahezu perfekte Mainstream-Unterhaltung, die nicht nur mit Bombast und Schauwerten, sondern auch mit einer intelligenten Story aufwarten konnte. Einziger und echter Schwachpunkt des Gezeigten war vielleicht das Finale mit den Überwachungsbildschirmen. Das war mir persönlich dann doch etwas zu viel der Gimmicks und zu viel Zirkus. Sonst hab ich an dem Streifen aber wirklich rein gar nichts auszusetzen.
#782
Geschrieben 27. Februar 2009, 18:35
(OT: The O.C.: Season 1 | USA 2003/2004 | Idee: Josh Schwartz)
Infos zur Serie: IMDB | OFDB
Ryan Atwood (Benjamin McKenzie) landet nach einem Autodiebstahl im Gefängnis. Der Pflichtverteidiger Sandy Cohen (Peter Gallagher) sorgt dafür, dass der jugendliche Straftäter wieder auf freien Fuß gesetzt wird. Als Ryan von seiner Mutter aus dem Haus geworfen wird, wendet er sich verzweifelt an Sandy, der in nach Rücksprache mit seiner Ehefrau Kirsten (Kelly Rowan) kurzerhand bei sich zu Hause aufnimmt. Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Ryan findet sich so plötzlich in der Luxus-Gesellschaft von Newport wieder. Eine für ihn vollkommen fremde Welt, in der er sich nur schwer zurechtfindet...
O.C., California hab ich immer für eine dieser typischen Teenager-Serien gehalten, in denen die immergleichen Probleme verwöhnter Luxus-Kids wiedergekäut werden. Ein guter Kumpel hat mir die Serie dann schon vor längerer Zeit eindringlich ans Herz gelegt und trotz meiner anfänglichen Skepsis hab ich mir dann auch alle vier Staffeln ins heimische Regal gestellt. Und darüber bin ich jetzt sogar richtig froh. Denn O.C., California hat nicht sonderlich viele Episoden gebraucht, um mich absolut zu fesseln und zu begeistern. Mittlerweile bin ich schon regelrecht süchtig nach den Erlebnissen der Menschen in Newport. Ich liebe ja Feel-Good-Movies und mit O.C., California komme ich nun in den Genuss einer astreinen Feel-Good-Serie. Gut, die ganze Ausgangssituation der Serie finde ich schon etwas weit hergeholt, aber der weitere Storyverlauf ist dafür umso glaubwürdiger geraten. Die größte Stärke der Serie ist es dabei, dass sich die Geschichte nicht ausschließlich auf die Probleme der Teenager konzentriert, sondern dass auch das Leben der Eltern immer wieder im Mittelpunkt steht und so eigentlich nie die Gefahr aufkommender Langeweile besteht. Über fehlende Abwechslung kann man sich in meinen Augen sicher nicht beklagen. Die Charaktere sind allesamt gut gezeichnet und bei der Besetzung der einzelnen Rollen haben die Macher mehr als ein glückliches Händchen bewiesen. Da überzeugt wirklich jeder einzelne Haupt- und Nebendarsteller auf ganzer Linie, wobei ich unter allen Schauspielern insbesondere Adam Brody in der Rolle des Seth Cohen herausheben will, der sich im Laufe der ersten Staffel zu meinem absoluten Lieblingscharakter gemausert hat. Dieser Serienauftakt war also wirklich ein absoluter Volltreffer und nach dem grandiosen Staffelfinale will ich mal hoffen, dass die folgenden Staffeln dieses Niveau halten können.
#783
Geschrieben 27. Februar 2009, 18:37
(OT: Halloween: Resurrection | USA 2002 | Regie: Rick Rosenthal)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Michael Myers (Brad Loree) weilt noch immer unter den Lebenden und nachdem er es endlich geschafft hat, seine Schwester Laurie (Jamie Lee Curtis) unter die Erde zu bringen, muss er sich mit unerwünschten Eindringlingen in seinem Elternhaus auseinandersetzen...
Halloween: Resurrection hat nun mittlerweile auch schon wieder sieben Jahre auf dem Buckel und da vom Produzentenkreis um den im Jahr 2005 verstorbenen Moustapha Akkad mit Ausnahme der Remakes von Rob Zombie kein weiterer Teil der Reihe gedreht oder angekündigt wurde, keimt in mir langsam die Hoffnung, dass es das mit der Reihe endgültig gewesen sein könnte. Die Reihe hätte jedoch bereits spätestens nach dem gar nicht mal so schlechten siebten Teil endgültig eingestellt werden müssen. Denn mit Halloween: Resurrection hat die Serie ihren absoluten Tiefpunkt erreicht und so einen unsäglichen Abschluss hätte man der Reihe doch ersparen sollen. Nach einer wieder mal absolut hanebüchenen Erklärung für das weitere Überleben des Michael Myers und einer nichtsdestotrotz gerade noch sehenswerten Anfangssequenz und dem Ableben von Laurie Strode, kommt es wirklich knüppeldick. Michael Myers als heimlicher Star einer live im Internet übertragenen Reality-Show. Das ist nicht spannend, das ist nicht mal mehr unfreiwillig komisch, da gibt es keinerlei Schauwerte, das ist einfach nur noch peinlich. Hoffentlich war Teil 8 jetzt wirklich der letzte Teil der alten Reihe. Nicht das Akkads Sohn Malek, mitverantwortlich für die Produktion des Remakes von Rob Zombie und dessen Fortsetzung, noch auf dumme Gedanken kommt.
#784
Geschrieben 27. Februar 2009, 18:39
(OT: Psycho IV: The Beginning | USA 1990 | Regie: Mick Garris)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Bei einer Radio-Show in der es um das Thema Muttermord geht, meldet sich plötzlich kein Geringerer als Norman Bates (Anthony Perkins) per Telefon und erzählt über sein Leben...
Wer mal seine eigenen Toleranzgrenzen testen will, sollte sich ein Double Feature mit wohl zwei der schlechtesten Horrorfilm-Sequels der Filmgeschichte zusammenstellen. Nach Halloween: Resurrection sollte Psycho IV: The Beginning im Player landen. Ich habe es getan und glaubt mir, es war kein Spaß. Waren die ersten beiden Fortsetzungen von Hitchcocks Klassiker vielleicht auch schon unnötig aber zumindest noch einigermaßen unterhaltsam, ist die Existenz dieser TV-Produktion nur noch schwer zu rechtfertigen. Keine Ahnung, welche Probleme und Sorgen Anthony Perkins hatte, um bei dieser Gurke mitzuwirken. Keine Spannung, keine Atmosphäre, Psycho IV: The Beginning hat bei näherer Betrachtung eigentlich gar nichts zu bieten. Ich bin mir sicher, Hitchcock würde sich im Grab umdrehen, wüsste er von der Existenz dieses Films. Ein Film, über den man am besten den Deckmantel des Schweigens legen sollte. Und das tu ich hiermit auch.
#785
Geschrieben 27. Februar 2009, 18:43
(OT: The Exorcism of Emily Rose | USA 2005 | Regie: Scott Derrickson)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Nachdem Vater Moore (Tom Wilkinson) an der mutmaßlich besessenen Emily Rose (Jennifer Carpenter) einen Exorzismus durchführte und diese kurz darauf verstarb, muss sich der Priester nun vor dem Gesetz dafür verantworten. Verteidigerin Erin Brunner (Laura Linney) soll einen Vergleich aushandeln, denn die katholische Kirche will eine Gerichtsverhandlung und großes Aufsehen nach Möglichkeit vermeiden. Doch Vater Moore besteht darauf, die Geschichte der Emily Rose im Zeugenstand zu erzählen und so landet der Fall doch vor einem Gericht...
Ebenso wie der ein Jahr später entstandene Requiem von Hans-Christian Schmid basiert auch Der Exorzismus von Emily Rose auf dem Fall der Anneliese Michel. Doch während sich Schmid in Requiem ernsthaft und vor allem auch kirchen-kritisch mit dem tragischen Schicksal der angeblich Besessenen auseinandersetzte, erzählt Regisseur Scott Derrickson den Fall in Rückblenden und nutzt diese wahre Begebenheit als Aufhänger für eine Mischung aus Thriller, Gerichtsfilm und Psychodrama, in dem er dann auch noch ziemlich eindeutig Stellung für die Position der Kirche bezieht. Ein etwas fader Beigeschmack ist also durchaus vorhanden.
Wer jedoch die Hintergründe der Geschichte und insbesondere Schmids Film nicht kennt, dürfte von Der Exorzismus von Emily Rose dennoch ganz gut unterhalten werden. Denn vor allem Atmosphäre und Spannung passen und zur kurzweiligen Unterhaltung eignet sich der Film auf jeden Fall. Auch mir persönlich hat der Film im Endeffekt - trotz des vorgenannten faden Beigeschmacks - ganz gut gefallen. Ich habe nämlich seit jeher ein gewisses Faible für Filme, die in Gerichtssälen spielen und auch für Streifen mit religiösem/okkultem Hintergrund. Und in dieser Hinsicht hat Derricksons Film als "Guilty Pleasure" dann doch ziemlich gut funktioniert.
#786
Geschrieben 27. Februar 2009, 18:46
(OT: The Good Shepherd | USA 2006 | Regie: Robert De Niro)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Nach Abschluss seines Studiums wird Edward Wilson (Matt Damon) für die OSS rekrutiert, einer Behörde aus der nach dem 2. Weltkrieg die CIA werden soll. Edward Wilson gehört zu deren Gründervätern, zerbricht im Laufe der Jahre jedoch fast an seiner ungebrochenen Loyalität gegenüber seinem Land...
Der Film hat mich vollkommen auf dem falschen Fuß erwischt und entsprechend schlecht kann ich The Good Shepherd im Nachhinein einschätzen. Eine Zweitsichtung ist früher oder später unumgänglich. Erwartet hatte ich einen fesselnden Politthriller, gesehen habe ich ein ziemlich ruhig und eindringlich gespieltes Drama über einen Mann, der durch seine bedingungslose Loyalität zu seinem Land im Lauf der Jahre sein Privatleben und seine Familie aufs Spiel setzt. So gut gespielt der Streifen auch war, ich musste mich doch ziemlich durch Robert De Niros zweite Regiearbeit kämpfen und konnte mich einfach nicht damit anfreunden, dass ich hier ein Drama und keinen Thriller zu sehen bekam. Dafür kann der Film natürlich nichts und ich kann mir gut vorstellen, dass mir der Streifen bei einer zweiten Sichtung - die allein schon wegen dem Mitwirken von Angelina Jolie ( ) so sicher kommen wird wie das Amen in der Kirche - weitaus besser gefallen wird als beim ersten Mal. Denn dann weiß ich ja, was ich zu erwarten habe.
#787
Geschrieben 27. Februar 2009, 18:48
(OT: Cherry 2000 | USA 1987 | Regie: Steve De Jarnatt)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Die USA im Jahr 2017: Als bei seinem Liebesroboter "Cherry 2000" (Pamela Gidley) alle Sicherungen durchbrennen ist Sam Treadwell (David Andrews) untröstlich. Da die Herstellung dieser Modellreihe längst eingestellt wurde ist an eine Reparatur oder gar einen Ersatz nicht zu kennen. Lediglich in der gefährlichen und gesetzlosen Zone 7 könnten noch Ersatzteile oder vielleicht sogar ein neues Modell zu finden sein. Sam heuert daraufhin die unerschrockene Abenteuerin E. Johnson (Melanie Griffith) an, die ihm dabei helfen soll ein neues "Cherry 2000"-Modell zu finden...
Ich muss mal eine Lanze für diese wohl ziemlich in Vergessenheit geratene Mischung aus Endzeitaction und Love Story aus dem Jahr 1986 brechen. Ich hatte Cherry 2000 nun auch seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen und war richtiggehend erstaunt darüber, wie gut der Film im Vergleich mit so manch anderem Vertreter seiner Zunft doch gealtert ist. Natürlich ist das hier alles andere als große Filmkunst und der Trash-Faktor ist ziemlich hoch, rein unterhaltungstechnisch ist der Streifen aber definitiv eine echte Granate. Da ist eigentlich immerzu was geboten und Langeweile kommt in den gut 90 Minuten wirklich überhaupt nicht auf. Und mit u.a. Melanie Griffith, Ben Johnson, Brion James, Laurence Fishburne und Robert Z’Dar ist der Streifen in so manchen Haupt- und Nebenrollen auch durchaus gut besetzt. Lediglich Hauptdarsteller David Andrews war in diesem illustren Kreis eine echte Enttäuschung.
#788
Geschrieben 27. Februar 2009, 18:50
(OT: Kasimir - der Kuckuckskleber | Deutschland 1977 | Regie: Hans Billian)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Kasimir Zwickelhuber (Sepp Gneissl) ist Gerichtsvollzieher und für zahlungsunfähige Schuldnerinnen hat sich Kasimir einen ziemlich unkonventionellen Ausweg aus den Schulden einfallen lassen. Er pfändet kurzerhand den Unterleib der Damen (u.a. Patricia Rhomberg) und diese erhalten die Möglichkeit, ihre Schulden bei einer Versteigerung abzuarbeiten. Doch zuvor muss sich Kasimir persönlich von den Qualitäten des gepfändeten Körperteils überzeugen...
Kasimir - der Kuckuckskleber ist einer der großen deutschen Porno-Klassiker aus den 70er Jahren und sollte meines Erachtens in keiner gut sortierten Schmuddelfilm-Sammlung fehlen. Die fehlende Attraktivität der meisten Darsteller/innen - eine Ausnahme bildet dabei Patricia Rhomberg, die ist einfach nur unglaublich süß - wird durch ganz viel Charme, diese typische Atmo der 70er (mit allen dazugehörigen und von mir immer wieder gern gesehenen Einrichtungs- und Modeverbrechen dieser Zeit), herrlich abgedrehte Ideen und Dialogpassagen zum Niederknien locker wieder wettgemacht. Wer etwas mit den Mutzenbacher-Filmen anfangen kann, wird auch beim versauten Gerichtsvollzieher Kasimir Zwickelhuber voll auf seine Kosten kommen.
#789
Geschrieben 28. Februar 2009, 16:55
(OT: Married with Children: Season 2 | USA 1987/1988 | Idee: Ron Leavitt/Michael G. Moye)
Infos zur Serie: IMDB | OFDB
Schuhverkäufer Al Bundy (Ed O’Neill) ist noch immer genervt. Von seinem Job, seiner stinkfaulen Ehefrau Peggy (Katey Sagal), seinen beiden nichtsnutzigen Kindern Bud (David Faustino) und Kelly (Christina Applegate) und seinen Nachbarn Steve (David Garrison) und Marcy (Amanda Bearse)...
Eine schrecklich nette Familie eignet sich hervorragend zur Entspannung vom Alltagsstress. Die zweite Staffel habe ich mir nach und nach über einen relativ langen Zeitraum angesehen. Da jede Folge in sich abgeschlossen ist und auch keine größere Rahmenhandlung existiert, ist die Serie geradezu dafür prädestiniert in kleinen Happen und oft auch mit relativ langen Pausen zwischen einzelnen Folgen genossen zu werden. Insgesamt betrachtet kam mir die zweite Staffel noch ein ganzes Stück schwarzhumoriger und auch zynischer vor als Staffel Nr. 1. Ausfälle gab es eigentlich keine zu verzeichnen und an Höhepunkten mangelte es dieser Staffel wahrlich nicht. Persönliche Highlights waren die Folgen Kein Anschluss unter dieser Nummer, Wer nimmt mich mit?, Frühstück mit Tiffany, die Weihnachtsfolge Vom Himmel hoch..., Alte Zeiten, Die Mausefalle und Studioluft.
#790
Geschrieben 28. Februar 2009, 16:56
(OT: And Soon the Darkness | England 1970 | Regie: Robert Fuest)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Die beiden Freundinnen Jane (Pamela Franklin) und Cathy (Michele Dotrice) aus England machen in ihrem Urlaub eine Radtour durch das ländliche Frankreich. Als die beiden sich nach einem kleinen Streit vorübergehend trennen, verschwindet Cathy spurlos. Jane versucht verzweifelt ihre Freundin wiederzufinden, doch die Sprachbarriere und nicht gerade hilfsbereite Dorfbewohner erschweren die Suche ungemein...
Ein kleiner Thriller ganz nach meinem Geschmack. Regisseur Fuest kreiert da vom Start weg eine ziemlich unheimliche und immer bedrohlicher werdende Atmosphäre, die mich sehr schnell in ihren Bann gezogen hat. Das waren 90 überaus spannende Minuten, in denen für mich zu keiner Zeit die Gefahr bestand das Interesse an der Auflösung des Streifens verlieren zu können. Manchmal braucht es wirklich nur eine einfach gestrickte Geschichte und eine überschaubare Anzahl an Darstellern und Locations um einen verdammt unterhaltsamen Film zu drehen.
#791
Geschrieben 28. Februar 2009, 16:58
(OT: Le locataire | Frankreich 1976 | Regie: Roman Polanski)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Der stille Trelkovsky (Roman Polanski) bezieht seine neue Wohnung in einem Pariser Mehrfamilienhaus. Die Vormieterin hatte sich aus dem Fenster gestürzt und war kurze Zeit später ihren Verletzungen erlegen. Doch bereits nach kurzer Zeit beschleicht Trelkovsky der Verdacht, dass sich die ganze Hausgemeinschaft gegen ihn verschworen zu haben scheint. Ein Verdacht, der sich nach und nach zu einer regelrechten Psychose entwickelt...
Das war ein Film, der mich - trotz anfänglicher Begeisterung - dann doch eher enttäuscht zurückgelassen hat. Die erste Hälfte hat mir mit dem langsamen Aufbau der Spannung und der bedrohlichen Atmosphäre außerordentlich gut gefallen, danach ging es in meinen Augen aber ziemlich rapide bergab. Spannung und Atmosphäre waren in der zweiten Hälfte so gut wie nicht mehr vorhanden und es machte sich doch sehr schnell Langeweile breit. Es gibt ja immer wieder einmal Filme, zu denen man nur sehr schwer Zugang findet und Der Mieter war für mich - zumindest in der zweiten Hälfte - genau einer dieser Streifen. Vielleicht hab ich bei einer Zweitsichtung irgendwann in der Zukunft ja etwas mehr Glück mit dem Film. Die vielen positiven Stimmen zu Polanskis Werk können ja nicht nur von ungefähr kommen.
#792
Geschrieben 28. Februar 2009, 17:00
(OT: The Godfather | USA 1972 | Regie: Francis Ford Coppola)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Vito Corleone (Marlon Brando) ist der mächtigste Gangsterboss in New York und wird von allen nur ehrfürchtig "Der Pate" genannt. Sein jüngster Sohn Michael (Al Pacino) versucht sich nach Möglichkeit aus den kriminellen Machenschaften seiner Familie herauszuhalten, doch als auf seinen Vater eines Tages ein Attentat verübt wird, schwört Michael Rache...
Es gibt Szenen in Filmen, die brennen sich für alle Ewigkeiten ins Gehirn. Der Pate hat beispielsweise einen dieser großartigen Momente zu bieten. Seit ich den Film irgendwann Ende der 80er Jahre zum ersten Mal gesehen habe, ist mir die Sequenz zum Ende hin, in der Al Pacino als Michael Corleone in der Kirche dem Teufel entsagt und gleichzeitig von seinen Scharfrichtern alle seine Feinde auf brutalste Art und Weise auslöschen lässt, im Gedächtnis geblieben. Beim jetzigen Wiedersehen mit Der Pate nach vielen Jahren hab ich mich auch vor allem wieder auf diese eine Szene gefreut. Für mich ein Höhepunkt in einem wirklich in jeder Hinsicht perfekten Film. Selten vergehen knapp 3 Stunden so rasant schnell wie bei der Sichtung dieses absoluten Gangsterfilmklassikers. Ganz ganz großes Kino, das in meiner persönlichen und rein subjektiven Rangliste der besten Gangsterfilme aller Zeiten aber auch nach dieser Sichtung weiterhin "nur" den zweiten Platz belegt. Irgendwie hat mir Scarface von Brian De Palma schon immer einen kleinen Tick besser gefallen und daran wird sich wohl auch nie etwas ändern.
#793
Geschrieben 04. März 2009, 17:30
(OT: The Godfather: Part II | USA 1974 | Regie: Francis Ford Coppola)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
New York, Anfang des 20. Jahrhunderts: Aus einem armen sizilianischen Einwandererjungen wird im Lauf der Jahre der gefürchtete und mächtige Gangsterboss Don Vito Corleone (Robert De Niro).
Einige Jahrzehnte später: Nach dem Tod von Don Vito Corleone führt dessen Sohn Michael (Al Pacino) die Geschäfte der Familie fort und muss sich nach einem Anschlag auf sein Leben mit Verrätern auseinandersetzen, die aus den eigenen Reihen zu kommen scheinen...
Nahezu perfekte Weiterführung der Geschichte des ersten Teils. Im Mittelpunkt steht der von Al Pacino wieder grandios verkörperte Michael Corleone, der mittlerweile die alleinige Führung der Familie übernommen hat, in seiner ganzen Macht aber immer mehr vereinsamt und sogar - teilweise zurecht - seinen eigenen Geschwistern und engsten Vertrauten mit Misstrauen gegenübersteht. Die Geschichte ist etwas trockener und auch zäher ausgefallen als im Vorgänger und der zweite, in Rückblenden erzählte Handlungsstrang über den Aufstieg des jungen Vito Corleone (gespielt von Robert De Niro) zum mächtigsten Verbrecherboss in New York, tut dem Streifen außerordentlich gut. So werden gewisse Längen die ab und an drohen vermieden und die Laufzeit von über 3 Stunden geht doch überraschend schnell vorüber. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger schneidet die Fortsetzung bei mir nur minimal schlechter ab und belegt in meiner persönlichen Gangsterfilm-Rangliste den dritten Platz.
#794
Geschrieben 04. März 2009, 17:33
(OT: Thunder Alley | USA 1967 | Regie: Richard Rush)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Stockcar-Rennfahrer Tommy Callahan (Fabian) hat während der Rennen immer wieder unerklärliche Aussetzer. Als wegen eines Fahrfehlers von Tommy ein anderer Rennfahrer sein Leben lassen muss, wird Tommy von seinem Rennstall gefeuert. Er versucht in der Stuntshow von Peter Madsen (Jan Murray) eine neue Karriere zu starten und erregt dort vor allem die Aufmerksamkeit von Madsens Tochter Francie (Annette Funicello). Sehr zum Unwillen von Tommys hübscher Freundin Annie (Diane McBain)...
Thunder Alley ist neben dem vor ein paar Wochen gesehenen Fireball 500 der zweite Film auf einer Double-Feature-DVD von MGM und diesem schon ziemlich ähnlich. Wie auch bei Fireball 500 haben Fabian und Annette Funicello Hauptrollen übernommen, lediglich Frankie Avalon ist nicht mit von der Partie. Auch Thunder Alley kommt bei näherer Betrachtungsweise ziemlich brav und bieder daher, von so manch anderem Drive-In- oder gar Grindhouse-Klassiker der 60er und 70er Jahre trennen den Streifen definitiv Welten. Im direkten Vergleich mit Fireball 500 liegt Thunder Alley aber klar vorne. Der Film ist ziemlich rasant und kurzweilig geraten und hat - so harmlos er im Grunde auch sein mag - doch einige Schauwerte zu bieten. Von einer Inszenierung mit angezogener Handbremse, wie sie mir noch bei Fireball 500 vorgekommen ist, ist hier rein gar nichts zu spüren. Der Film macht definitiv Laune und hat zudem noch einen richtig guten Soundtrack zu bieten von dem mindestens ein Stück, nämlich der Song während der Kneipenschlägerei nach ca. 15 Minuten, auch von Quentin Tarantino für Death Proof verwendet wurde.
#795
Geschrieben 04. März 2009, 17:35
(OT: The Stepmother | USA 1972 | Regie: Howard Avedis)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Als Architekt Frank Delgado (Alejandro Rey) mitten in der Nacht von einer Geschäftsreise nach Hause kommt wird er Zeuge, wie seine Frau Margo (Katherine Justice) gerade ihren Liebhaber verabschiedet. Der wütende Ehemann tötet den Nebenbuhler kurzerhand und unbemerkt, vergräbt die Leiche und tut, als ob nichts passiert wäre. Doch es dauert nicht lange, bis der Tote von der Polizei gefunden wird und Frank ins Visier der Ermittler gerät...
Das war wohl bisher die größte Gurke, die ich von Crown International Pictures zu Gesicht bekommen habe. Zur Verteidigung dieser feinen Produktionsfirma muss ich allerdings anführen, dass sie den Streifen hier nur vertrieben und nicht produziert hat. Die Ereignisse, die im Endeffekt den Titel des Films erklären und rechtfertigen und die dem Streifen dann doch noch ein kleines Exploitation-Gütesiegel aufdrücken, finden dummerweise erst in den letzten 10 Minuten statt. Zuvor muss man sich durch eine krude und uninspirierte Kriminalgeschichte mit miesen Darstellern, keinerlei Spannung und noch weniger Schauwerten quälen. Mit Ausnahme des Finales wirklich ganz biederer Durchschnittskram ohne irgendeinen Mehrwert, jedoch immerhin mit einer Oscar-Nominierung im Jahr 1973 bedacht. Allerdings "nur" für den wirklich sehr guten Filmsong "Strange Are The Ways Of Love".
#796
Geschrieben 04. März 2009, 17:38
(OT: Taste the Blood of Dracula | England 1970 | Regie: Peter Sasdy)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
In der Öffentlichkeit treten die drei Freunde William Hargood (Geoffrey Keen), Samuel Paxton (Peter Sallis) und Jonathon Secker (John Carson) als gottesfürchtige Ehrenmänner und treusorgende Familienväter auf. Doch in Wahrheit vergnügen sich die Freunde bei dekadenten Spielen im Freudenhaus und sind immer auf der Suche nach dem nächsten Nervenkitzel. Aus diesem Grund gehen sie auch auf den Vorschlag des arroganten Lord Courtley (Ralph Bates) ein, der mit ihrer Hilfe den legendären Grafen Dracula (Christopher Lee) wiedererwecken will...
So, nach über einem halben Jahr Pause - unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht - soll es auch mit Hammers Dracula-Reihe weitergehen. Wie dem unmittelbaren Vorgänger Draculas Rückkehr fehlt es auch Teil 5 vor allem an Spannung und Atmosphäre. Für solide Unterhaltung reicht es aber dennoch. Das liegt vor allem an so einigen Schauwerten, wie beispielsweise den Szenen im Puff, in welchen erstmals - wenn auch nur für einen kurzen Moment - nackte Tatsachen in einem Dracula-Film von Hammer präsentiert werden, sowie an einer gewissen unfreiwilligen Komik, die sich spätestens mit der Wiedererweckung des Grafen Dracula immer wieder einschleicht. Nein, bedrohlich wirkt Christopher Lee in diesem Film wahrlich nicht. Wenn er die Tode seiner drei Opfer mit bedeutungsschwangerem Ton und den wenigen Worten "The First", "The Second" und "The Third" kommentiert, kommt man doch eher ins Schmunzeln als ins Gruseln. Mal schauen, wie sich die Reihe weiterhin entwickelt. Große Hoffnung auf eine Rückkehr zu alten Stärken und Qualitäten habe ich jedoch nicht.
#797
Geschrieben 04. März 2009, 17:45
(OT: Kingdom of Heaven | Deutschland/England/Spanien/USA 2005 | Regie: Ridley Scott)
Infos zum Film: IMDB | OFDB
Es ist das Ende des 12. Jahrhunderts und die Zeit der Kreuzzüge. Kurz nach dem Selbstmord seiner Frau und dem damit einhergehenden Tod seines ungeborenen Kindes macht der einfache Schmied Balian (Orlando Bloom) erstmals in seinem Leben Bekanntschaft mit dem Kreuzritter Godfrey de Ibelin (Liam Neeson), seinem Vater wie sich bald herausstellen soll, und schließt sich diesem auf einer gefährlichen Reise nach Jerusalem an, in deren Verlauf Godfrey jedoch zu Tode kommt. Nun liegt es an Balian, den Traum seines Vaters vom Frieden zwischen den Religionen in Jerusalem in die Tat umzusetzen...
In letzter Zeit hatte ich das Glück über relativ viel Zeit zu verfügen um meiner Filmleidenschaft nachzugehen und so konnte ich mir auch endlich mal einige längere Streifen zu Gemüte führen. Auf die Erstsichtung von Königreich der Himmel freute ich mich schon seit dem Kauf der DVD und nun war es soweit. Scotts Film über die Glaubenskriege zwischen Christen und Muslimen landete im Player und zog mich 3 Stunden lang in seinen Bann. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass im Kino damals eine um 40 Minuten kürzere Fassung gelaufen ist. Ich möchte keine Minute an dem Streifen missen. Scotts Film passt in meinen Augen vorzüglich in die Reihe modernerer Monumental-Epen der Marke Braveheart oder Gladiator. Da ist vielleicht nicht immer alles ganz schlüssig, da wird vielleicht auch etwas zu viel Pathos aufgetragen und da wird die Botschaft vielleicht oft mit dem Holzhammer serviert - rein unterhaltungstechnisch macht diesen Filmen so schnell kein anderer Streifen Konkurrenz. Und fast allein darum geht es mir persönlich bei Filmen dieser Art. Königreich der Himmel bietet bestes und visuell absolut beeindruckendes Blockbuster-Kino in dem sogar noch genug Zeit bleibt, sich um die Charakterisierung der Figuren zu kümmern und den Versuch zu starten, sich dem heiklen Thema möglichst feinfühlig zu nähern. Und Eva Green - die mich rein optisch in Casino Royale nicht unbedingt vom Hocker gehauen hat - ist in Königreich der Himmel ja wohl einfach nur traumhaft schön. Gerne mehr davon, von Eva und Filmen dieser Art!
#798
Geschrieben 04. März 2009, 17:47
(OT: The Godfather: Part III | USA 1990 | Regie: Francis Ford Coppola)
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New York, Ende der 70er Jahre: Nachdem sich Gangsterboss Michael Corleone (Al Pacino) von seinen Casinos getrennt hat, versucht er seine Macht weiter zu vergrößern und gleichzeitig sein illegal erwirtschaftetes Vermögen für legale Zwecke einzusetzen. Er versucht die Anteilsmehrheit an einer weltweit tätigen Immobiliengesellschaft des Vatikans zu erwerben, stößt bei den anderen Anteilseignern allerdings nicht auf allzu viel Gegenliebe. Gleichzeitig muss sich Michael auch mit privaten Problemen herumschlagen. Er leidet unter starker Diabetes, sein Sohn Anthony (Fran D’Ambrosio) widmet sich lieber einer Gesangskarriere als den Familiengeschäften und sein impulsiver und draufgängerischer Neffe Vincenzo (Andy Garcia) liebäugelt sowohl mit seiner Nachfolge als auch mit seiner hübschen Tochter Mary (Sofia Coppola)...
16 Jahre nach dem zweiten Teil wurde die Geschichte der Corleone-Familie im Jahr 1990 zu Ende erzählt. Keine Ahnung, weshalb der Film oft so schlecht bewertet wird. In meinen Augen bringt er die Geschichte zu einem mehr als zufriedenstellenden Abschluss. Aus Michael Corleone, wieder einfach nur großartig gespielt von Al Pacino, ist mittlerweile ein gebrochener und kranker Mann geworden, der nach all den illegalen Machenschaften einen Ausweg in die Legalität sucht, am Ende seinem eigenen Wesen und seinem Schicksal aber doch nicht entkommen kann und für seine Verbrechen dann doch einen hohen Preis zu zahlen hat. Sicher erreicht der dritte Film nicht mehr ganz die Qualität der beiden Vorgänger. Aber das ist in meinen Augen schon fast Jammern auf hohem Niveau. Denn Francis Ford Coppola hat auch mit Der Pate - Teil III ein fesselndes und - trotz der wiederum langen Laufzeit von knapp 3 Stunden - nie langweilig werdendes Stück Film gedreht, welches ohne größere Schwächen daherkommt. Einzig der Handlungsstrang um die von Bridget Fonda verkörperte Journalistin - so wichtig dieser für die Charakterisierung der Figur des Vincenzo auch sein mag - wirkt wie ein Fremdkörper und ist nicht wirklich gelungen. Das ist aber auch die einzige Schwäche in einer ansonsten großartigen Geschichte.
#799
Geschrieben 04. März 2009, 17:49
(OT: Fanatic | England 1965 | Regie: Silvio Narizzano)
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Pat Carroll (Stefanie Powers) will einen Aufenthalt in London dazu nutzen, einen Anstandsbesuch bei Mrs. Trefoile (Tallulah Bankhead), der Mutter ihres vor einigen Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommenen Verlobten Stephen, zu machen, die in der Nähe von London auf dem Land lebt. Ein schwerer Fehler wie sich bald herausstellen wird. Denn Mrs. Trefoile entpuppt sich als religiöse Fanatikerin, die Pat für den Tod ihres Sohnes verantwortlich macht und ihren Besuch nicht mehr gehen lassen will...
Silvio Narizzanos Fanatic ist ein ausgesprochen sehenswerter Psychothriller aus der englischen Hammer-Schmiede. Die Handlung des Streifens ist aus anderen Filmen zwar wohlbekannt, der 25 Jahre spätere entstandene Misery von Rob Reiner kam mir beispielsweise sofort in den Sinn, der Spannung war das aber in keinster Weise abträglich. Die Zutaten haben absolut gepasst und insbesondere die beiden Hauptdarstellerinnen überzeugten auf ganzer Linie. Mit Stefanie Powers in der Rolle des Opfers konnte man hervorragend mitfiebern und Tallulah Bankhead spielte die Rolle der religiösen Fanatikern so intensiv und teilweise auch so herrlich überdreht, dass ich gar nicht anders konnte, als sie abgrundtief zu hassen. Beste Voraussetzungen also für einen kurzweiligen, spannenden und auch atmosphärisch dichten Streifen, für den ich einfach mal eine klare Empfehlung aussprechen möchte.
#800
Geschrieben 04. März 2009, 17:51
(OT: The O.C.: Season 2 | USA 2004/2005 | Idee: Josh Schwartz)
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Nachdem Ryan (Benjamin McKenzie) in sein altes Viertel zurückgekehrt ist, hat auch Seth (Adam Brody) kurzerhand seine Eltern verlassen und lebt nun in Portland bei Luke (Chris Carmack). Das Haus der Cohens ist leer geworden und vor allem Kirsten (Kelly Rowan) leidet unter diesen Umständen. Als Sandy (Peter Gallagher) bei seinem Sohn ebenfalls auf taube Ohren stößt, bittet er Ryan um Hilfe...
So, innerhalb relativ kurzer Zeit hab ich mir die zweite Staffel von O.C., California angesehen und mittlerweile hat sich die Serie schon zu einer regelrechten Sucht entwickelt. Da gibt es keinen uninteressanten oder gar langweiligen Handlungsstrang, die Entwicklung der verschiedenen Geschichten und die Schicksale der liebgewonnenen Charaktere bieten immer wieder neue Überraschungen und so bleibt O.C., California auch über die komplette zweite Staffel immer spannend, fesselnd, lustig und berührend. Wie ich schon im Eintrag zur ersten Season geschrieben habe: O.C., California ist eine absolute Feel-Good-Serie, von der ich momentan einfach nicht genug kriegen kann. Nur schade, dass nun schon über die Hälfte der Serie vorbei ist.
#801
Geschrieben 27. März 2009, 14:45
(OT: Mystic River | USA 2003 | Regie: Clint Eastwood)
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Einst trennte die Jugendfreunde Jimmy (Sean Penn), Dave (Tim Robbins) und Sean (Kevin Bacon) ein furchtbares Ereignis, nun führt sie ein nicht weniger schreckliches Ereignis wieder zusammen. Als Jimmys Tochter ermordet aufgefunden wird, übernimmt Sean - mittlerweile Polizist - die Ermittlungen. Diese führen ihn ausgerechnet zu Dave als Tatverdächtigen...
Bei aktuelleren Kino-Produktionen der letzten Jahre hänge ich immer einige Zeit hinterher - es landet wirklich jeder Film, den ich seit Beginn meines Filmtagebuches vor knapp 3 Jahren gesehen habe im Tagebuch und ein kurzer Blick ins Register zeigt beispielsweise auf, dass ich gerade mal 11 Filme gesehen habe, die im Jahr 2008 veröffentlicht wurden - und so kam ich auch erst vor relativ kurzer Zeit dazu, mir endlich mal Eastwoods Mystic River zu Gemüte zu führen. Gesehen habe ich dann auch das zu erwartende große Drama über Schuld und Sühne, verpackt in eine Thriller-Handlung, durchaus beeindruckend gespielt aber auch mit zwei ganz eklatanten Schwachstellen ausgestattet. Zum einen war der Thriller-Plot in meinen Augen viel zu vorhersehbar, zum anderen ist die Entwicklung des von Sean Penn verkörperten Charakters zum Schluss hin meines Erachtens dann doch etwas arg unglaubwürdig geraten. Am Ende des Tages bleibt also kein sehr guter, aber immer noch ein durchaus sehenswerter Film übrig.
#802
Geschrieben 27. März 2009, 14:47
(OT: 3:10 to Yuma | USA 1957 | Regie: Delmer Daves)
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Aus Geldsorgen erklärt sich Farmer Dan Evans (Van Heflin) dazu bereit, den gefährlichen Gangster Ben Wade (Glenn Ford) in die nächstgelegene Stadt mit Eisenbahnanbindung zu bringen und ihn dort in den Zug nach Yuma zu setzen, wo dem Gangster der Prozess gemacht werden soll. Ein äußerst gefährliches Unterfangen, denn Wades Männer warten nur auf eine passende Gelegenheit um ihren Anführer zu befreien...
Eigentlich wollte ich mir ja Todeszug nach Yuma ansehen, hab mich aber im letzten Moment daran erinnert, dass das 50 Jahre früher entstandene Original auch noch ungesehen im Regal steht. Stattdessen ist also Zähl bis drei und bete im Player gelandet und die Messlatte, die Regisseur Delmer Daves mit diesem kleinen, aber feinen Western für das von James Mangold inszenierte Remake gelegt hat, ist verdammt hoch geraten. Insbesondere die bereits ab den ersten Minuten spürbare, wunderbar melancholische Grundstimmung des Films hat mich sofort begeistert. Und diese Begeisterung ist dann auch bis zum Finale bestehen geblieben. Der Streifen ist in all seiner Ruhe und Melancholie unglaublich spannend geraten, insbesondere durch das ständige Psychoduell zwischen dem von Glenn Ford verkörperten charismatischen Gangster Ben Wade und dem von Van Heflin gespielten Farmer Dan Evans. Ein klasse Film, den ich mit gutem Gewissen uneingeschränkt weiterempfehlen kann.
#803
Geschrieben 27. März 2009, 14:49
(OT: All the President’s Men | USA 1976 | Regie: Alan J. Pakula)
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Der Einbruch in das Hauptquartier der demokratischen Partei im Jahr 1972 ruft die beiden Reporter Carl Bernstein (Dustin Hoffman) und Bob Woodward (Robert Redford) auf den Plan. Sie entdecken Ungereimtheiten in der Abwicklung des Falles und decken durch penible Nachforschungen die Watergate-Affäre auf...
Genau so sollte ein Polit-Thriller aussehen. Pakulas Film über die beiden Reporter Carl Bernstein und Bob Woodward - einfach nur phantastisch gespielt von Dustin Hoffman und Robert Redford -, die seinerzeit durch nimmermüde Recherche und alles andere als ungefährliche Kleinstarbeit den Watergate-Skandal aufdeckten und so Präsident Nixon zum Rücktritt zwangen, fesselt mich immer und immer wieder. Der Streifen ist einfach nur packend von der ersten bis zur letzten Minute und wenn nach gut 130 Minuten die Schreibmaschinen ein letztes Mal rattern und die letzten Fakten präsentiert werden, kann man - so geht es zumindest mir bei wirklich jeder Sichtung - irgendwie gar nicht so richtig glauben, dass der Film tatsächlich schon vorbei sein soll. Den Nachforschungen von Bernstein und Woodward könnte ich wohl locker und leicht noch die eine oder andere Stunde länger zusehen und es würde mir mit Sicherheit zu keiner Sekunde langweilig dabei werden. Die Unbestechlichen ist definitiv einer der Filme, die man guten Gewissens als ganz großes Kino bezeichnen kann. Neben Oliver Stones JFK vielleicht sogar einer der besten Filme seiner Art.
#804
Geschrieben 27. März 2009, 14:52
(OT: Kiss Me, Stupid | USA 1964 | Regie: Billy Wilder)
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Auf dem Weg zu seinem nächsten Auftritt bleibt der erfolgreiche Entertainer Dino (Dean Martin) unfreiwillig in dem kleinen Kaff Climax hängen. Schuld daran ist Tankwart Barney (Cliff Osmond), seines Zeichens Hobbykomponist, der kurzerhand Dinos Auto sabotiert hat und nun darauf hofft, diesem gemeinsam mit seinem notorisch eifersüchtigen Kumpel Orville (Ray Walston) das eine oder andere Musikstück verkaufen zu können. Dino soll die Nacht in Orvilles Haus verbringen. Dazu muss jedoch erst mal dessen Frau Zelda (Felicia Farr) vor dem Frauenhelden in Sicherheit gebracht und durch die attraktive Kellnerin Polly (Kim Novak) ersetzt werden...
Nach einer etwas kleineren Pause war auch mal wieder ein Film von Billy Wilder an der Reihe. Küss mich, Dummkopf war - und das ist jetzt Jammern auf extrem hohem Niveau - zwar für meinen Geschmack der bisher "schwächste" Streifen dieses Ausnahmeregisseurs, steckt aber ähnliche Produktionen manch anderer Filmemacher wahrscheinlich immer noch locker in die Tasche. Über Wilders unglaubliches Gespür für Wortwitz und absurde Situationen muss man wohl sowieso keine großen Worte verlieren, erwähnenswert ist aber auf jeden Fall wie gewagt Wilder hier im Jahr 1964 bei Bestehen des Hays Codes die eine oder andere Frivolität und Anzüglichkeit platzierte und auch wie freizügig die Kleidung so mancher Darstellerin - insbesondere von Kim Novak - ausgefallen ist. Ansonsten bietet der Film neben der wieder mal urkomischen Geschichte auch - wie wäre es anders zu erwarten gewesen - wieder eine grandiose Besetzung. Ob nun der herrlich überdrehte Ray Walston, der selbstironische Dean Martin, die wunderschöne Kim Novak oder Felicia Farr und Cliff Osmond - sie alle überzeugen auf ganzer Linie und machen Küss mich, Dummkopf so zu einem äußerst kurzweiligen Vergnügen.
#805
Geschrieben 27. März 2009, 14:57
(OT: The Haunting | USA 1963 | Regie: Robert Wise)
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Das unheimliche Hill House ist Ort eines ungewöhnlichen Experiments, welches der Psychologe Dr. Markway (Richard Johnson) durchzuführen gedenkt. Verschiedene, teils für übersinnliche Dinge empfängliche Menschen (Julie Harris, Claire Bloom und Russ Tambyln) sollen eine Nacht in dem Haus verbringen und Erfahrungen mit dem Anwesen machen, in dem es angeblich spuken soll...
Mal wieder das Schließen einer filmischen Bildungslücke. Das Remake aus dem Jahr 1999 fand ich damals ganz nett, nun war endlich das Original - sicher einer der ganz großen Klassiker im Bereich des Geisterhausfilms - an der Reihe. Hauptattraktion des Films und (un)heimlicher Hauptdarsteller ist definitiv das Haus selbst. Die Geschichte und auch die beteiligten Charaktere bleiben im Vergleich mit dem eindrucksvollen Setting eher blass. Das ist aber gar nicht weiter tragisch, denn der Film entwickelt allein aufgrund seines Handlungsschauplatzes eine schier unnachahmliche Grusel-Atmosphäre und über fehlende spannende Momente kann man sich meines Erachtens auch über 40 Jahre nach Entstehung des Streifens nicht beklagen. Hat mir definitiv besser gefallen als das Remake.
#806
Geschrieben 27. März 2009, 15:01
(OT: La ragazza che sapeva troppo | Italien 1963 | Regie: Mario Bava)
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Schlechter könnte der Aufenthalt in Rom für die junge Amerikanerin Nora Davis (Letícia Román) nicht beginnen. Erst verstirbt ihre Gastgeberin, danach wird sie überfallen und ausgeraubt und wird zusätzlich noch Zeugin eines schrecklichen Mordes. Doch am nächsten Morgen fehlt von Täter und Mordopfer jede Spur und niemand will Nora glauben, was sie gesehen hat...
Gemeinhin gilt ja Bavas Blutige Seide von 1964 als Ur-Giallo. Doch bereits ein Jahr zuvor hat Bava mit The Girl Who Knew Too Much einen Film gedreht, der sicher als einer der Vorreiter der ein Jahr später einsetzenden Giallo-Welle bezeichnet werden kann. Da es sich bei The Girl Who Knew Too Much um einen Schwarz/Weiß-Film handelt fehlt lediglich die für Gialli so typische Farbgebung. Alle anderen Zutaten sind aber vorhanden und auch die Geschichte selbst könnte nicht typischer für einen Giallo sein. Eine junge Frau in einem fremden Land beobachtet einen Mord und niemand will ihr glauben, da von dem Opfer jegliche Spur fehlt. Auf eigene Faust werden Ermittlungen angestellt und mit fortschreitender Laufzeit begibt sich die Protagonistin in immer größere Gefahr. In den 85 Minuten, die der Film dauert, legt Bava einige falsche Fährten und geizt wahrlich nicht mit Spannung und entsprechender Atmosphäre. Guter Film mit einer äußerst ansehnlichen Hauptdarstellerin.
#807
Geschrieben 13. April 2009, 15:41
(OT: Kaidan | Japan 1964 | Regie: Masaki Kobayashi)
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Ein Samurai, der seine Frau verlässt, um ein Leben in Wohlstand zu führen, zwei Holzfäller, die in einem Schneesturm stecken bleiben, ein blinder Bediensteter, der sein musikalisches Talent den Falschen zur Verfügung stellt und ein hochrangiger Soldat, der eigentlich nur einen Tee trinken wollte - sie alle machen Erfahrungen mit der Welt des Übernatürlichen und der Geister...
Regisseur Masaki Kobayashi hat sich vier traditionelle japanische Geistergeschichten vorgeknöpft und diese in einen gut 3-stündigen Episodenfilm eingebettet. Herausgekommen ist ein visuelles Glanzstück mit wirklich atemberaubenden Bildern in grandiosen Settings. Mir ist im Verlauf der 3 Stunden definitiv mehr als ein Mal die Kinnlade förmlich heruntergeklappt. Die vier Geschichten selbst sind - insgesamt betrachtet - eher durchwachsen geraten. Konnten mich die ersten beiden Episoden mit dem Samurai und dem Holzfäller mit ihrer gruseligen Atmosphäre noch absolut begeistern, herrschte gerade bei der dritten und auch längsten Episode des Films doch ziemlich große Langeweile. Mit dem blinden Musiker konnte ich nicht sonderlich viel anfangen und die unvollendete Episode zum Abschluss war zwar ganz nett, konnte mich für die schwache Geschichte vorher aber auch nicht wirklich entschädigen.
#808
Geschrieben 15. April 2009, 16:23
(OT: Kaidan hebi-onna | Japan 1968 | Regie: Nobuo Nakagawa)
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Den Versuch, einen Schuldenerlass vom Großgrundbesitzer Onuma (Seizaburô Kawazu) zu bekommen, muss ein alter Bauer mit dem Leben bezahlen. Dessen Ehefrau Sue (Chiaki Tsukioka) und Tochter Asa (Sachiko Kuwahara) müssen fortan die Schulden des Verstorbenen auf dem Landsitz Onumas abarbeiten...
Noch eine Geistergeschichte aus Japan. Den fabelhaften ersten beiden Episoden aus dem zuvor gesehenen Kwaidan steht dieser Film in keinster Weise nach. Einen Schocker sollte man allerdings nicht erwarten. Vielmehr bekommt man einen hervorragend photographierten Film zu sehen, eine Mischung aus Drama und Gruselfilm, sehr ruhig erzählt und - wie viele ähnliche Filme aus diesem Land und dieser Zeit - mit einer Atmosphäre gesegnet, die so manchem geneigten Genrefreund sicher genauso vor dem heimischen Fernseher begeistern wird wie mich. Von mir gibt es eine klare Empfehlung für den Film.
#809
Geschrieben 15. April 2009, 16:25
(OT: Il mondo dei sensi di Emy Wong | Hong Kong/Italien 1977 | Regie: Bitto Albertini)
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Der britische Pilot George Taylor (Giuseppe Pambieri) ist auf Zwischenstop in Hong Kong und landet - nachdem er von Gangstern überfallen wurde - im Krankenhaus. Dort verliebt er sich nach kurzer Zeit in seine behandelnde Ärztin, Dr. Emy Wong (Chai Lee), und versucht auch nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus so viel Zeit wie möglich mit der Medizinerin zu verbringen. Sehr zum Unmut seiner Kollegin und früheren Bettgespielin Helen (Ilona Staller), die alles daran setzt das Paar wieder zu entzweien...
Der Streifen hat mich richtiggehend überrascht. Von Regisseur Bitto Albertini habe ich einen ähnlichen Sexploitation-Knaller wie den ein Jahr zuvor entstandenen Black Emanuelle erwartet. Umso erstaunter war ich dann, dass die asiatische Ausgabe sogar mit einer relativ kurzweiligen Geschichte aufwartete. Im Gegensatz zum Film mit Laura Gemser war hier wohl tatsächlich so etwas wie ein Drehbuch vorhanden. Sexploitation-Liebhaber müssen sich aber aus diesem Grund keineswegs mit Grauen abwenden. Denn für Schauwerte ist selbstverständlich gesorgt und der Exploitation-Anteil ist auch so geraten, wie man in sich wünscht und vorstellt. Ilona Staller - die zwei Jahre nach diesem Film eine Porno- und noch ein paar Jahre später eine Politik-Karriere startete - ist ein echter Hingucker und auch die Chinesin Chai Lee in der Rolle der Emy Wong geizt nicht mit ihren körperlichen Reizen. Für Freunde des Genres definitiv empfehlenswert!
#810
Geschrieben 15. April 2009, 16:30
(OT: Savage Streets | USA 1984 | Regie: Danny Steinmann)
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Brenda (Linda Blair) ist Wortführerin einer Mädchen-Gang, die sich immer wieder relativ harmlose Auseinandersetzungen mit anderen Gangs liefert. Aus diesen Reibereien wird jedoch blutiger Ernst als Brendas taubstumme Schwester Heather (Linnea Quigley) von Mitgliedern der "Scars" auf brutalste Art vergewaltigt wird und Brenda Rache schwört...
Ich kann mir gut vorstellen, dass Savage Streets bei vielen Zuschauern heute nur noch ein müdes Gähnen hervorruft. Bis der Film so richtig in Fahrt kommt, ist schon einige Zeit verstrichen und sonderlich spannend oder gar brutal ist der Rachefeldzug auch nicht ausgefallen. Und dennoch will ich für Savage Streets - stellvertretend für viele weitere Filme dieser Art aus den 70er und 80er Jahren - mal (wieder) eine Lanze brechen. Solche Streifen konnten wohl tatsächlich nur in dieser Zeit gedreht werden und sind in meinen Augen heutzutage schlichtweg undenkbar. Nicht wegen des auch heute immer noch gerne verwendeten Rachemotivs und des Selbstjustizthemas, sondern vielmehr wegen der Art der Inszenierung. Die ist nämlich im vorliegenden Fall mal wieder so unglaublich dreckig und schmierig ausgefallen - allein die Schlüsselszene des Films, die Vergewaltigung von Brendas Schwester, ist hierfür ein hervorragendes Beispiel -, dass man sich nach Betrachtung des Streifens am liebsten die Hände waschen möchte. Von mir gibt es für Savage Streets aus diesem Grund eine klare Empfehlung für alle Exploitation-Liebhaber. Viel Spaß mit diesem dreckigen kleinen Bastard von einem Film, der zeitweise geradewegs aus irgendeiner Gosse zu kommen scheint.
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