Vergiss mein nicht! (2004)
Eternal Sunshine of the Spotless Mind
Starring: Jim Carrey, Kate Winslet, Elijah Wood, Kirsten Dunst
Director: Michael Gondry
Country: USA
"Du kannst jemanden aus deinem Gedächtnis löschen;
ihn aus deinem Herzen zu verbannen, ist eine andere Geschichte."
Joel (Jim Carrey) ist ein Typ, dessen Leben geordnete Bahnen geht. Clementine (Kate Winslet) ist die spontane, die andauernd Angst hat, etwas in ihrem Leben zu verpassen. Als sich Clementine von Joel trennt und ihn aus ihrem Gedächtnis löschen lässt, ist Joel so verzweifelt, dass er sich dazu entscheidet, Clementine aus seinem Gedächtnis zu löschen. Doch er wehrt sich innerlich dagegen.

Wieder ein alter Film, den ich mir zum zweiten Mal angeschaut habe.
Leider ist dieser Film zumindest in Deutschland viel zu unbekannt. Die Leute schauen wahrscheinlich lieber den "Blödel-Jim" als einen anspruchsvollen Jim. Mir gefällt er so viel besser. In diesem Film zeigt er sein schauspielerisches Talent und auch Kate Winslet ist hier super.
In den ersten 15 Minuten sehen wir, wie sich Joel und Clementine vermeintlich das erste Mal treffen: Joel ist eigentlich nie spontan. Doch heute steigt er einfach in den Zug in die andere Richtung ein. Am menschenleeren Strand, trifft er Clementine und sie kommen ins Gespräch.
Danach ein harter Schnitt und wir bekommen mit, dass Clementine mit ihm Schluß gemacht hat. Sie hat sogar einen neuen Freund und erkennt ihn anscheinend nicht wieder. Einge Szenen sorgen für Verwirrung, werden aber am Ende aufgelöst.
Das Treffen am Strand war nicht ihr erstes. Sie haben sich auf einer Feier an diesem Strand schon einmal kennengelernt.
Die ganzen Hochs und Tiefs der Beziehung, erfährt der Zuschauer während der "Lösch"-Aktion seiner Erinnerungen an Clementine. Zunächst erinnert er sich nur an die schlechten Dinge von ihr: ihre Alkoholabhängigkeit, Affären, Streits, doch bald beginnt die Löschung ihrer schönen Momente: die unvergessliche Nacht auf einem zugefrorenen See.
Die surrealen Szenen, die der Regisseur hier zeigt, sind einfach fantastisch: Wie sich langsam alles um Joel herum auflöst, wie er sich nicht mehr an die Gesichter der Personen erinnert und diese nur noch verschwommen sieht.
Die ganze Trennung von Clementine, die vorher durch den harten Regie-Schnitt nicht zu sehen waren, werden nun in den Gedanken von Jim durchlaufen. Zunächst will er sich mit Clementine verstecken: er findet sich in seiner Kindheit wieder, wie er sich unter dem Küchentisch versteckt (die einzige wirklich witzige Szene im Film). Als das nicht klappt, spricht er sich mit Clementine, die sich nur in seinen Gedanken befindet, aus.
Die kleine Nebenstory mit Kirsten, Elijah, dem Doktor und seiner Frau, finde ich jedoch völlig unnötig. Zwar muss erklärt werden wieso Mary (Kirsten Dunst), die Sprechstundenhilfe des Doktors die Unterlagen der Behandelten verschickt, denoch finde ich, dass dieser Handlungsstrang viel kürzer hätte sein können.
Einen ganz anderen Aspekt vermittelt uns der Regisseur am Ende: Was wäre, wenn wir bevor wir eine Beziehung eingehen schon wüssten, wie sie endet?
Die Antwort gibt Joel auch gleich: "Na und." Liebe verdient eine zweite Chance.
Nietsche: "Blessed are the forgetful, for they get the better even of their blunders."
Wertung:
8/10