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Defa 70 - Eine Frage des Formats - Filmforen.de

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Defa 70 - Eine Frage des Formats


18 Antworten in diesem Thema

#1 Immo

    zombie

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Geschrieben 25. Juli 2006, 15:29

Soeben kam das folgende in meine Mail-Schatulle geflattert:

Zitat

An vier Abenden im August präsentiert das Kino Arsenal einen Teil der DEFA-Produktion, der ausgesprochen selten zu sehen ist: die 70mm-Filme. Der Titel unserer Retrospektive ist dem Filmtitel des ersten von der DEFA produzierten 70-mm-Films entlehnt, der 1967 in Leipzig präsentiert wurde: DEFA 70. In diesem halbstündigen Film vermischte der Regisseur und Konrad-Wolf-Kameramann Werner Bergmann Dokumentarisches mit Spielfilmelementen, kombinierte Natur- mit Studioaufnahmen und experimentierte mit Farben und dem 6-Kanal-Ton. Dieser cineastische Test bedeutete für die DEFA den Durchbruch auf dem Gebiet der 70mm-Filmproduktion. Fünf Jahre zuvor, 1962, gab es in der DDR lediglich zwei Abspielstätten für 70mm-Filme (Anfang der 70er Jahre hatte sich diese Zahl verzehnfacht) und die passenden 70mm-Filme mussten aus der UdSSR und den USA importiert werden. Um nicht länger nur auf ausländische Produktionen zurückgreifen zu müssen, entwickelte die DEFA 1964 eigene 70mm-Kameras und 70mm-Negativmaterial. „So stieg die DDR, nur wenige Jahre nach der UdSSR und den USA, zum dritten Staat der Erde auf, in dem die materiell-technische Basis für die 70mm-Technik komplett vorhanden war.“ Was Mitte der 60er als zweifellos technisch herausragender Erfolg gefeiert wurde, erwies sich jedoch rund zehn Jahre später als schlichtweg zu teuer. Nach sieben abendfüllenden Spielfilmen und einigen wenigen Dokumentarfilmen stellte die DEFA die Produktion von 70mm-Filmen Mitte der 70er Jahre aus finanziellen Gründen ein.

Fr 4.8., 19h
GOYA Konrad Wolf DDR/UdSSR 1969/70 134’
In der Blütezeit des 70mm-Films entstand Konrad Wolfs GOYA, ein Projekt, das als eines der ersten für dieses Format vorgesehen war. 1966 waren noch westdeutsche Partner für die Verfilmung des Romans von Lion Feuchtwanger vorgesehen, die Dreharbeiten begannen jedoch erst drei Jahre später mit sowjetischen Co-Produzenten. Kameramann Werner Bergmann hatte durch seinen mittellangen 70mm-Film, DEFA 70, bereits wichtige Erfahrungen im Umgang mit dem neuen Format sammeln können, was die filmische Umsetzung des historischen Stoffes um den spanischen Hofmaler Francisco José de Goya (1746–1828) erleichterte. Wolfs Vision der Entwicklung Goyas vom Günstling der Königin zum politisch denkenden Gesellschaftskritiker ist „der wichtigste und künstlerisch bedeutendste 70mm-Film der DEFA. In GOYA waren Gesichter der Landschaften und der Menschen zu sehen, opulente Feste am spanischen Königshaus, Prozessionen, ein ausuferndes Inquisitionstribunal, aber auch die Kargheit des alltäglichen Lebens armer Zeitgenossen, Albträume und die subtilen Pinselstriche des Meisters auf der Leinwand.“ (Ralf Schenk)

Mi 9.8., 19h
ORPHEUS IN DER UNTERWELT Horst Bonnet DDR 1974 88’
Der Film wurde als einer der letzten 70mm-Filme der DEFA realisiert. Regisseur Horst Bonnet, Set Designer Alfred Hirschmeier und Kameramann Otto Hanisch gelang ein aufwendiger und farbenreicher Ausstattungsfilm, der der als Vorlage dienenden Offenbachschen Operette in Witz und Schwung in nichts nachstand. Wolfgang Grees in der Rolle des Orpheus rührt die Götter und erhält die Erlaubnis, seine Gemahlin Eurydike aus der Unterwelt zurückzuholen. Bekanntermaßen misslingt das Vorhaben. „Beim Can-Can wurde die 70mm-Kamera wirklich ‚entfesselt‘, die Zuschauer gerieten in einen Sog aus Musik und Bewegung.“ (Ralf Schenk)

Do 24.8., 19h
EOLOMEA Herrmann Zschoche DDR 1972 82’
Anfang der 70er Jahre entstanden vor allem Science-Fiction-Filme im 70mm-Format, so auch Herrmann Zschoches EOLOMEA. Das Verschwinden von acht Raumschiffen stellt die Weltraumbehörde vor ein Rätsel. Nach einiger Zeit stellt sich heraus, dass sich die Gesuchten zu einem gefährlichen Unternehmen zusammengefunden haben. Sie wollen mysteriösen Lichterscheinungen auf die Spur kommen, die von einem zwölf Lichtjahre entfernten Sternbild stammen.

So 27.8., 19h
DU BIST MIN Annelie & Andrew Thorndike 1969 111’
Als letzten 70mm-Film dieser Reihe präsentieren wir den Dokumentarfilm DU BIST MIN (1969), der unter der künstlerischen Oberleitung von Annelie und Andrew Thorndike (Co-Regie: Michael Englberger, Hans-Joachim Funk, Manfred Krause) entstand. Andrew Thorndike war einer der vehementesten Verfechter des 70mm-Films in der DDR und trieb den Einsatz der 70mm-Produktions- und Abspieltechnik maßgeblich voran. DU BIST MIN wurde 1969 in Moskau uraufgeführt und beruht auf Tagebuchaufzeichnungen von Annelie Thorndike. Der Film ist eine unumwundene Liebeserklärung an die Heimat, ein flammendes Bekenntnis zur DDR, der – untermauert von eindrucksvollen Landschaftsbildern und spektakulären Flugaufnahmen– zeitgleich mit den Feierlichkeiten um den 20. Jahrestag der DDR in die ostdeutschen Kinos kam.


Programmvorschau:
Am 20. August um 19h wird Claus Löser das von ihm kuratierte Programm „Gegenbilder“ mit DDR-Undergroundfilmen aus der Sammlung Ex.Oriente.Lux präsentieren, das sich formal wie inhaltlich bewusst von DEFA-Produktionen distanziert. Die Pressemitteilung mit dem kommentierten Filmprogramm folgt Anfang August.

Quelle: Pressemitteilung Kino Arsenal.

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#2 The Critic

    Mad rabbits, mad world

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Geschrieben 28. Juli 2006, 10:08

Warum hatte man sich denn überhaupt die Mühe gemacht, ein neues Filmformat zu entwickeln? Was versprach man sich denn damals davon?

Irgendwie scheint mir die Idee des Arsenals überzogen. Von den paar 70 mm Filmen dann auch noch das Subset der DEFA-Filme als eigenständiges Projekt zu zeigen? Und nichts gegen Eolomea, aber wäre es nicht schöner gewesen, den vergleichsweise selten gezeigten Signale - Ein Weltraumabenteuer aufs Programm zu setzen?

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#3 Immo

    zombie

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Geschrieben 28. Juli 2006, 11:20

Das Filmformat ist ja nicht unbedingt "neu" gewesen; schon vor den 70ern wurden meines Wissens einige Filme auf 70mm gedreht, waren aber für die Kinoauswertung auf 35mm konzipiert und wurden dann entsprechend "runterkopiert". Gerade bei Szenen mit Spezialeffekten bringt einem das etwas Spielraum und mehr Präzision (weil "Unebenheiten" dann eben auch beim "Verkleinern" besser verschwinden). das Filmformat war seinerzeit also nicht "neu erfunden", sondern eher "spezifisch genutzt".

Der Mehrwert besteht freilich darin, dass Du eine größere Detailschärfe und ein klareres Bild hast. Das Kornrauschen tritt merklich zurück: bei gleichbleibender Projektionsgröße hast Du mehr Bildinformation. Ich kann mir auch vorstellen, dass das seinerzeit auch so ein bisschen als mögliches "nächstes Format" gehandelt wurde; Kubricks 2001 etwa war ja von vornherein für eine Projektion von 70mm-Material konzipiert. Hat sich nur eben nicht durchgesetzt, bzw. ist wohl über den Status eines Prestigeobjekts mit möglicher Zukunftsperspektive nie hinausgekommen.

Zitat

Und nichts gegen Eolomea, aber wäre es nicht schöner gewesen, den vergleichsweise selten gezeigten Signale - Ein Weltraumabenteuer aufs Programm zu setzen?

Das ist eben immer auch eine Frage des Budgets, bzw. der Verfügbarkeit. Da habe ich keinen Einblick.

Prinzipiell finde ich es aber schon gut, dass die Filme überhaupt mal - und offenbar ja auch wirklich von 70mm - gezeigt werden; es macht eben schon einen UNterschied, ob man einen solchen Film in einer "runterkopierten" Fassung sieht oder im Sinne seiner Konzeption.

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#4 The Critic

    Mad rabbits, mad world

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Geschrieben 28. Juli 2006, 12:15

Ah ja, so in etwa und doch vollkommen anders hatte ich mir das vorgestellt. Bei Comiczeichnern ist dieses Runterkopieren auch beliebt, wenn ein sehr filigranes oder detailreiches Bild gewünscht wird. (Chris Wares Acme Novelty Library :love:)

 Immo sagte am 28.07.2006, 12:20:

Das Filmformat ist ja nicht unbedingt "neu" gewesen; schon vor den 70ern wurden meines Wissens einige Filme auf 70mm gedreht, waren aber für die Kinoauswertung auf 35mm konzipiert und wurden dann entsprechend "runterkopiert". Gerade bei Szenen mit Spezialeffekten bringt einem das etwas Spielraum und mehr Präzision (weil "Unebenheiten" dann eben auch beim "Verkleinern" besser verschwinden). das Filmformat war seinerzeit also nicht "neu erfunden", sondern eher "spezifisch genutzt".

Dann ist das aber schon eine Verkennung der Realitäten in der DDR, wenn man sich in solch ein Prestigeverfahren reingehängt hat, um international mit ein paar Filmen glänzen zu können, oder? Gab doch in den Siebzigern andere Probleme als eine Cannes-Präsentation.

 Immo sagte am 28.07.2006, 12:20:

Der Mehrwert besteht freilich darin, dass Du eine größere Detailschärfe und ein klareres Bild hast. Das Kornrauschen tritt merklich zurück: bei gleichbleibender Projektionsgröße hast Du mehr Bildinformation. Ich kann mir auch vorstellen, dass das seinerzeit auch so ein bisschen als mögliches "nächstes Format" gehandelt wurde; Kubricks 2001 etwa war ja von vornherein für eine Projektion von 70mm-Material konzipiert. Hat sich nur eben nicht durchgesetzt, bzw. ist wohl über den Status eines Prestigeobjekts mit möglicher Zukunftsperspektive nie hinausgekommen.

Ach, meinst Du echt, die schleppen extra Projektoren dafür an? Das wäre dann wirklich einen Besuch wert. Wobei: ich hab beim Filmrätselthread nicht mal Schwarzweiß- und Farbbilder auseinanderhalten können. :(

 Immo sagte am 28.07.2006, 12:20:

Prinzipiell finde ich es aber schon gut, dass die Filme überhaupt mal - und offenbar ja auch wirklich von 70mm - gezeigt werden; es macht eben schon einen UNterschied, ob man einen solchen Film in einer "runterkopierten" Fassung sieht oder im Sinne seiner Konzeption.

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#5 Kasimir

    Räudige Ratte

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Geschrieben 28. Juli 2006, 12:17

 The Critic sagte am 28.07.2006, 13:15:

Dann ist das aber schon eine Verkennung der Realitäten in der DDR, wenn man sich in solch ein Prestigeverfahren reingehängt hat, um international mit ein paar Filmen glänzen zu können, oder? Gab doch in den Siebzigern andere Probleme als eine Cannes-Präsentation.
Neenee, ditte passt scho prima :D

#6 Immo

    zombie

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Geschrieben 28. Juli 2006, 12:18

Zitat

Ach, meinst Du echt, die schleppen extra Projektoren dafür an? Das wäre dann wirklich einen Besuch wert. Wobei: ich hab beim Filmrätselthread nicht mal Schwarzweiß- und Farbbilder auseinanderhalten können.

Ich hoffe es zumindest sehr, ansonsten würde diese Präsentation ja wirklich kaum Sinn machen. :( deshalb kann ichmir das eigentlich nicht vorstellen, dass die filme dort ab 35mm projiziert werden.

Zitat

Dann ist das aber schon eine Verkennung der Realitäten in der DDR, wenn man sich in solch ein Prestigeverfahren reingehängt hat, um international mit ein paar Filmen glänzen zu können, oder? Gab doch in den Siebzigern andere Probleme als eine Cannes-Präsentation.

Der Klassenkampf fand halt an vielen Ecken und Enden gleichzeitig statt :P

Ehrlich gesagt: Ich habe keine Ahnung, was genau die Überlegungen waren. Das waren da oben wirklich nur Mutmaßungen. :)

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#7 The Critic

    Mad rabbits, mad world

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Geschrieben 28. Juli 2006, 12:33

Den Hang zur megalomanischen Repräsentationsgeste ist den Kleinbürgern des Politbüros definitiv nicht abzusprechen. Und daß neben dem Sport die Kultur eine der wesentlichen Selbstdarstellungsfelder der DDR war, ist auch kein Geheimnis. Aber wenn ich mir vorstelle, was die Entwicklung eines neuen Projektors im Vergleich zu 5000 Gymnastikreifen kostet, und dann mal abwäge, wieviel Leute die 5000 Selastikanzüge im Stadion durch Reifen springen sehen und wieviel Leute überhaupt mitbekommen, daß der Film in DEFA70 gezeigt wird - also nee, so richtig einleuchtend ist mir das Projekt mit dem Projektor nicht.

Aber vielleicht war ja Kasi dabei und kann uns Augenzeugenberichte abliefern. Sozusagen Kasi als Redakteur des Augenzeugen :)

Bearbeitet von The Critic, 28. Juli 2006, 12:34.

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#8 Kasimir

    Räudige Ratte

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Geschrieben 28. Juli 2006, 12:42

 The Critic sagte am 28.07.2006, 13:33:

Aber vielleicht war ja Kasi dabei und kann uns Augenzeugenberichte abliefern. Sozusagen Kasi als Redakteur des Augenzeugen :)
:)) (Oder war das ne Spitze gegen mich, ist grad so paranoiisch hier im Forum :gorleben: )

Im speziellen Falle der 70mm kann ich leider überhaupt nix sagen, nur wollte ich in besagtem Feld eine Ausgewogenheit etc. mal ganz generell anzweifeln wollen (derlei Maßstäbe funktionieren hier einfach nicht, grade auch vor dem Hintergrund von Film und "Ausreißerforschung"), soll eben heißen: Mich wundert das überhauptst ned.

#9 The Critic

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Geschrieben 28. Juli 2006, 12:51

Quatsch, warum sollte ich was gegen Dich haben. Klang nur so kryptisch, als ob Dir da weitere Informationen bekannt seien.
Wie gesagt, thematisch würde ich sofort zustimmen, da gab es immer Nischen, in denen man seine Ideen verwirklichen konnte. Aber so etwas Technisches, da muß man sich an hoher Stelle enorm etwas von versprochen haben. Andererseits könnte natürlich auch nur ein mitreißender Vortrag von Konrad Wolf den Ausschlag gegeben haben, der die Politheinis von einer glänzenden Zukunft überzeugt hat. In den Siebzigern dürften sie schließlich bereits fern von jeder Realitätsankopplung und ergo leicht beeindruckbar gewesen sein. So beeindruckbar, wie heute viele Wirtschaftsheinis von Power-Point-Präsentationen :)

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#10 Kasimir

    Räudige Ratte

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Geschrieben 28. Juli 2006, 13:03

 The Critic sagte am 28.07.2006, 13:51:

Quatsch, warum sollte ich was gegen Dich haben. Klang nur so kryptisch, als ob Dir da weitere Informationen bekannt seien.
:D :gorleben:

Zitat

Wie gesagt, thematisch würde ich sofort zustimmen, da gab es immer Nischen, in denen man seine Ideen verwirklichen konnte. Aber so etwas Technisches, da muß man sich an hoher Stelle enorm etwas von versprochen haben. Andererseits könnte natürlich auch nur ein mitreißender Vortrag von Konrad Wolf den Ausschlag gegeben haben, der die Politheinis von einer glänzenden Zukunft überzeugt hat. In den Siebzigern dürften sie schließlich bereits fern von jeder Realitätsankopplung und ergo leicht beeindruckbar gewesen sein. So beeindruckbar, wie heute viele Wirtschaftsheinis von Power-Point-Präsentationen :)
Ich hab mich besonders darum so unbestimmt gehalten, weil ich zum speziellen Fall nichts sagen konnte. Ich wollte eben mein aufgeschnapptes Halbwissen hier nicht ausstreuen, daher der Rückzug auf die persönliche Sichtweise :cheers:

#11 Nemo

    Zusammen stoppeln?

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Geschrieben 28. Juli 2006, 13:56

Jedenfalls ist bei einer Demonstrationsvorführung in Anwesenheit des Vorsitzenden des Staatsrates im Kino International das 70 mm-Material wohl fünfmal gerissen. Damals (1963) verließ Spitzbart-Bauch-und-Brille-ist nicht-des-Volkes-Wille mit den Worten den Saal: "Und das soll neue Technik sein, Genossen?"

#12 The Critic

    Mad rabbits, mad world

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Geschrieben 28. Juli 2006, 15:37

:muhaha:
Auch aus einem Kalkhaufen rieselt mal ein Bonbon, äh Bonmot.

Interessant ist aber, daß dann diese technische Entwicklung wohl viel früher eingesetzt haben muß, als ich annahm. Ein Anschluß an die internationale 70mm Entwicklung würde ja gut zur damaligen Aufbruchsstimmung passen. Sozialismus + Raketenantrieb auf DEFA 70 = Paradies.

Bearbeitet von The Critic, 28. Juli 2006, 15:37.

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#13 Nemo

    Zusammen stoppeln?

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Geschrieben 28. Juli 2006, 16:52

Ja, ab 1960 haben die Ingenieure der DEFA ganz allein - womöglich ähnlich wie beim 1 MB-Chip - versucht, eine volkseigene 70 mm Projektion zu ermöglichen.

#14 The Critic

    Mad rabbits, mad world

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Geschrieben 28. Juli 2006, 17:04

Ja, nur beim 1 MB Chip haben sie es auch geschafft, den größten Mikrochip der Welt zu basteln.

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#15 Immo

    zombie

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Geschrieben 28. Juli 2006, 17:05

Einen Makrochip sozusagen? :haeh:

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#16 The Critic

    Mad rabbits, mad world

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Geschrieben 28. Juli 2006, 17:34

War damals ein gängiger Witz auf das Tamtam der Medien, Immo.

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#17 Nemo

    Zusammen stoppeln?

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Geschrieben 28. Juli 2006, 17:46

robotron: unsere mikroelektronik ist die größte. (kleinschriftbewegt)

#18 cinerama

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Geschrieben 01. Dezember 2006, 02:03

"DEFA 70" war nicht nur eine Projekt des Systemwettbewerbs im Kalten Krieg oder allein der ganzheitlich-kleinbürgerliche Wunsch des Politbüros, sondern resultierte aus Erfahrungen und Wünschen der Filmemacher um Andrew und Annelie Thorndike sowie des Kameramanns Werner Bergmann.
Als viertes Land der Erde entwickelte daher die DDR eine vollständige Wertschöpfungskette des 70mm-Films, deren vernünftiger Ansatz jedoch an kleinbürgerlichen Klischees der Drehbücher und auch - technisch gesehen - an den Schwankungen des Orwocolor-Materials versagte, denn Export-Schlager wurden diese Filme nicht.

Bereits 1962 wurden in der DDR 70mm-Kinos gebaut und mit Pyrcon UP 700-Projektoren (kombiniert für 35mm und 70mm) der VEB Pentacon Dresden ausgestattet. Primär zahllose 70mm-Produktionen der verbündeten Sowjetunion, kommerziell aber vor allem westliche Kassenschlager wie SPARTACUS, MEUTEREI AUF DER BOUNTY, GRAND PRIX, HELLO DOLLY, EL CID, PORGY AND BESS, CARMEN 62 oder MY FAIR LADY rechtfertigten diese Entscheidung.

Die Darstellung der Filmrisse im 'Filmtheater International' zur Premiere von OPTIMISTISCHE TRAGÖDIE ist richtig, der obige Poster ist gut informiert. Auch wurde der Bildwerferraum daraufhin von der StaSi untersucht, da man Sabotage vermutete. Jedoch war das Orwocolor-Material sehr spröde und die Bildbahn der Pyrcon UP 700 etwas lang (und daher vergrößerte sie den Reibungswiderstand), was Ursache der Splices war.

Traurig ist es, daß man heute 70mm-Filme in sog. Kohlenkeller- oder Black-Box-Kinos wie dem 'Arsenal' in Berlin ertragen muß. Nicht nur, daß dort die Filmformate beschnitten sind und die Schärfe nicht immer korrekt nachjustiert wird - auch fehlen in solchen Studenten-/Studio-Kinos Ambiente und Aura des 70mm-Todd.AO-Kinos von Grund auf. Bereits an einer gekrümmten Bildwand für das 70mm-Format und einen guten Bildstand mangelt es dort, sodaß das Wiedersehen mit 70mm-Filmen (dort von der 'Arsenal'-Gründern nie gemocht wurden [vgl. "Filmgeschichte von U. Gregor und E. Patalas] und eher aus Verlegenheit im Sommerlich zusammen mit der x-ten Tarkowsky-Retrospektive verramscht wurden) zumindest für mich eine Qual war.

Hervorzuheben ist aber, daß der 70mm-Film zur großartigsten Bild- und Tonanmutung gehörte, die ich in meinem Leben erfahren durfte. Leider sind hierfür die "passenden" Kinos abgerissen worden, die Kopien sind entweder farbstichig geworden, sie wurden schlampig nachkopiert, oder die Filme fristen generell eine tristes DVD-Dasein.

#19 molotto

    Weiße Haut auf schwarzem Markt

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Geschrieben 01. Dezember 2006, 18:18

Schöner Beitrag zum 70mm.-Kino im Osten.

 cinerama sagte am 01.12.2006, 02:03:

Hervorzuheben ist aber, daß der 70mm-Film zur großartigsten Bild- und Tonanmutung gehörte, die ich in meinem Leben erfahren durfte.

*unterschreib*

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