The ether heals the pain
#91
Geschrieben 08. Oktober 2006, 14:48
Shona Auerbach - UK, 2004
Schöner Film, ideal für einen Sontagnachmittag. Die spröde Romantik eines schottischen Küstenstädtchens bot eine hervorragende Kulisse für das ebenso spröde und leicht unterkühlt inszenierte Drama. An den Akzent der Darsteller musste man sich auch erstmal gewöhnen, aber das ist ja auch einer der Reize Filme aus aller Welt zu schauen, so bekommt man oft schöne Einblicke in die Sprache und Eigenheiten des jeweiligen Landes. Zugegeben, richtig gepackt hat mich der Film erst so ungefähr im letzten Drittel, dann war er aber richtig schön und obwohl das ganze Lügengeflecht das aufgebaut wird kein gutes Ende versprechen lässt wird am eine schöne und schlichte Auflösung präsentiert, sehr gut.
8/10
#92
Geschrieben 08. Oktober 2006, 22:46
Isao Takahata - Japan, 1991
Wunderschöner Film über Selbstfindung und übers Erwachenwerden in dem ich mich sofort zurecht gefühlt habe. Ghibli typisch gibt es auch hier wieder unheimlich liebenswerte und warmherzige Charaktere und viel viel Liebe zum Detail in allen Bereichen. Insgesamt haben mir die Rückblenden ein klein wenig besser gefallen als die Rahmenhandlung mit der erwachsenen Taeko. Ganz wundervoll auch wieder das Ende bzw. Abspann. Insgesamt waren es so viele tolle Szenen, ihre Vorfreude auf das erste Stück Ananas, ihre ersten Schwärmereien, ihre erste Liebe, ihre fantasievollen Realitätsfluchten, ihre mathe probleme, ihre träume Filmstar zu werden. Je mehr ich darüber nachdenke desto besser wird es, Ich freu mich jetzt schon auf die nächste Sichtung.
9/10
#93
Geschrieben 09. Oktober 2006, 22:09
Yoshifumi Kondo - Japan, 1995
Hach, wieder so ein toller Ghibli Film, irgendwie hab ich das Gefühl das ich das in näherer Zukunft noch öfter denken bzw. schreiben werde, stehen mir ja noch so einige Ghiblis bevor. Dieser hier war auch wieder ein Traum, schon der Titelsong im Menu, Country Roads auf japanisch, ließ mich aufhorchen, das war schonmal ein guter Anfang, wenn auch leicht skurril. Vom Cover her hatte ich etwas stark Fantasylastiges erwartet, wurde dann aber doch etwas überrascht, denn der Film ist eine lupenreine Coming of Age Geschichte und die funktioniert hervorragend und bietet 2 Stunden beste herzerwärmende Unterhaltung.
8/10
#94
Geschrieben 10. Oktober 2006, 21:45
Hiroyuki Morita - Japan, 2002
Der Film ist eine Art Spin-off zu 'Whisper of the Heart'. Die darin kurz angerissenen Fantasy Elemente werden hier aufgegriffen und zu einer wilden Achterbahnfahrt verdichtet, voll schräger Einfälle und viel viel Humor, es darf herzlich gelacht werden. Durch die knappe Laufzeit verbunden mit der flotten Inszenierung vergeht die Zeit wie im Flug und alles ist fast schon schneller vorbei als einem lieb ist, aber man soll ja aufhören wenn's am schönsten ist.
8/10
#95
Geschrieben 14. Oktober 2006, 22:39
Hayao Miyazaki - Japan, 1986
Und wieder ein toller Ghibli, auch wenn er etwas hinter den recht hohen Erwartungen zurückblieb die ich hatte, wird der Film doch fast überall mehr als überschwenglich gelobt. Aber dennoch spannende Abenteuerunterhaltung mit den wie gewohnt sympathischen Charakteren. Die Musik von Joe Hisashi ist auch hier wieder ein wichtiger Bestandteil um den Szenen die nötige Wirkung zu verleihen, vor allem das Hauptthema war mal wieder vom Feinsten. Und wieder verfalle ich in ungeduldige Vorfreude auf den nächsten Film aus dem Hause Ghibli, auch wenn es mir jetzt schon davor graut irgendwann alle Filme gesehen zu haben.
8/10
#96
Geschrieben 15. Oktober 2006, 21:45
Hayao Miyazaki - Japan, 1992
Huch, der erste Ghibli Film den ich "nur" als gut bezeichnen würde. Die Geschichte war nicht so faszinierend wie sonst und wirkte auch ein wenig unausgereift, viele Dinge, wie etwa Porcos Vergangenheit, wurden nur angeschnitten und unbefriedigend oder gar nicht aufgelöst. Auf der anderen Seite gab es aber auch wieder viele tolle Szenen und Sequenzen wie etwa die Geschichte die Porco Fio erzählt, da war wieder die typische Ghibli Magie zu spüren. Ansonsten merkte man schon deutlich das Herr Miyazaki sich für die Fliegerei interessiert und das wohl unbedingt mal zum Hauptbestandteil eines Films machen wollte.
7/10
#97
Geschrieben 17. Oktober 2006, 22:42
Isao Takahata - Japan, 1994
Hui, was ging denn da ab?! Glaubt man japanischen Fabelgeschichten so können Waschbären fantasievoll ihre Gestalt nach Belieben wechseln. Exakt das bekommt man hier zu sehen, völlig abgedrehte und aberwitzige Verwandlungsorgien. Der zweite Schwerpunkt des Films ist die unübersehbare Ökomessage die quasi aus dem Bildschirm quillt und der man sich wohl kaum entziehen kann und falls man es doch übersehen haben sollte bekommt man es am Ende nochmal von einem in die Kamera sprechenden Waschbären mitgeteilt, das zeigt zwar Wirkung im Moment, ist aber im nachhinein schon etwas plump, aber ich will dem Film nicht böse sein, hat er mich doch die meiste Zeit über gut unterhalten. Manche Ideen und Handlungseinfälle sind wirklich herrlich schräg, ungewohnt war auch etwas das es manchmal recht gewalttätig zuging für einen Ghibli Film. Insgesamt vielleicht kein großer Wurf, aber immer noch recht sehenswert.
7/10
#98
Geschrieben 18. Oktober 2006, 22:46
Hayao Miyazaki - Japan, 1989
Ja, das war wieder so ein kleiner zauberhafter Film den man einfach nur gutfinden kann. Alle Zutaten sind vorhanden, die liebenswerten Charaktere, eine herzerwärmende Geschichte und vor allem immer wieder diese vielen kleinen Details die einen zum schmunzeln bringen und wo man direkt merkt das man hier mit viel Liebe am Werk war. Wenn ich etwas nörgeln müsste dann würde ich sagen das ich das etwas dramatisierte Finale mit dem Zeppelin nicht ganz so stimmig fand, da hätte ich mir lieber ein zurückhaltenderes Finale im zwischenmenschlichen Bereich gewünscht, wie etwa in 'Whisper of the Heart'. Der tolle Abspann machte das aber wieder wett, wo alle Storyfäden nochmal schön aufgegriffen und zu Ende geführt wurden.
9/10
#99
Geschrieben 21. Oktober 2006, 00:12
Isao Takahata - Japan, 1999
Eine Ansammlung von Kurzgeschichten aus dem Leben einer japanischen Durchschnittsfamilie, den Yamadas. Der Zeichenstil unterscheidet sich hier enorm von dem gewohnten Ghibli Style, was durchaus seinen Reiz hat. Das ganze wirkt wie eine Collage, recht skizzenhaft und die Episoden sind mal mehr mal weniger gut gelungen. Der Film wurde schon öfter mit den Simpsons verglichen, eine gewisse Ähnlichkeit ist auch durchaus vorhanden, aber hier geht es weit weniger anarchistisch und böse zu wie bei den gelben Kollegen. Der Humor ist meist eher subtil und sorgt eher für leichtes Schmunzeln als lautes Auflachen. Insgesamt auf den ersten Blick ein schöner unterhaltsamer Film der vielleicht bei weiteren Sichtungen noch besser wird.
7/10
#100
Geschrieben 22. Oktober 2006, 16:19
Hayao Miyazaki - Japan, 1997
Im Gegensatz zu den bisher von mir gesehenen Studio Ghibli Filmen war der hier ungewohnt düster und auch recht brutal bisweilen. Inhaltlich hat er mich an Nausicaä erinnert, wo da aber die Figuren klar charakterisiert waren waren sie hier deutlich ambivalenter, die Grenzen zwischen Gut und Böse ziemlich verschwommen. Bisher war es ja eine große Stärke der Ghibli Filme das man von Anfang an eine Figur präsentiert bekam mit der man sich sofort identifizieren konnte, das blieb hier weitesgehend aus. Dennoch war der Film extrem mitreißend und man war von Anfang an in Beschlag genommen von der epischen und mystischen Kraft die von der Geschichte ausging. Die Atmosphäre war wirklich sehr dicht und wie schon erwähnt ungewohnt düster, Zeit zum Durchatmen gab es kaum und nach einem langen wilden Finale wirkte das Ende wie ein Kompromiss, war aber durchaus befriedigend und im nachhinein perfekt gewählt.
9/10
#101
Geschrieben 23. Oktober 2006, 21:06
Hayao Miyazaki - Japan, 1995
Ein knapp siebenminütiger Kurzfilm bzw. Musikvideo in dem trotz der extrem kurzen Laufzeit alle Markenzeichen Miyazakis im Überfluß vertreten sind. Eine ökologisch angehauchte Story mit reichlich Fantasy bzw. Sci-Fi Elementen die auch vor allem dadurch das es keine Dialoge gibt schön frei auslegbar bleibt, dann die atemberaubenden Bilder und immer wieder diese Liebe zum Detail die einen einfach nur staunend zurücklässt und zu guter letzt die Charaktere die einen sofort in den Bann ziehen und mit deren Hilfe er es schafft mit nur wenigen Bildern und Szenen beim Zuschauer die Emotionen blank zulegen. Insgesamt war alles natürlich viel zu schnell vorbei, es wirkte fast wie eine Art Trailer für einen Film den es wohl leider nie geben wird, aber dennoch ein in sich stimmiges kleines Kurzfilmmeisterwerk.
8/10
#102
Geschrieben 24. Oktober 2006, 22:00
Tomomichi Mochizuki - Japan, 1993
Hm, hatte hier doch ein wenig mehr erwartet, vielleicht war ich auch nicht in passender Stimmung, aber mehr als eine leicht überdurchschnittliche Jugend Romanze konnte ich leider nicht entdecken. Die Idee, in der Gegenwart anzufangen und dann die Geschichte in Rückblenden aufzurollen um sie dann wieder in der Gegenwart enden zu lassen, ist ja prinzipiell nicht schlecht und kann ganz wunderbar funktionieren, aber hier wurde vieles verschenkt und es blieb bei einer Reihe von tollen Ansätzen die leider dann irgendwie unbefriedigend aufgelöst wurden. Einen Anteil daran hatte auch die Musik, die über ein amateur- und klischeehaftes TV Niveau nie herauskam. Sehr schön war dann hingegen wieder der Abspann mit stimmungsvollen Storyboardzeichnungen der Hauptfiguren.
6/10
#103
Geschrieben 31. Oktober 2006, 23:45
Hayao Miyazaki - Japan, 1988
Ja, was kann man groß schreiben, ist einfach ein schöner Film. Der weitgehende Verzicht auf eine großartige Story auch verbunden mit der recht kurzen Laufzeit fand ich beim ersten Mal etwas gewöhnungsbedürftig, jetzt aber wo ich wußte was mich erwartet war es einfach nur schön. Toll hier auch wieder wie im Abspann noch die Story mit Hilfe von Einzelbildern zu Ende geführt wird, der perfekte Ausklang und der Song im Abspann ist wirklich ein perverser Ohrwurm, im positiven Sinne natürlich ^^
9/10
#104
Geschrieben 01. November 2006, 00:33
Hayao Miyazaki - Japan, 2001
Wow, der Film hat mich wirklich beeindruckt, zeichnerisch/optisch ein Orgasmus würde ich fast sagen ^^ die Detailfülle war wirklich erschlagend. Der Rest des Films ist aber ähnlich beeindruckend, zum Teil hochspannend wird die Story fast schon zu schnell vorangetrieben, der Teil wo Chihiro im Badehaus angelernt wird z.B. fand ich so faszinierend da hätte ich gerne noch mehr gesehen. So empfand ich die Reinigung des Flußgottes auch schon fast als den Höhepunkt des Films, die Sequenz war wirklich genial, Aufbau, Musik, Spannungsbogen, Auflösung, alles passte perfekt. Insgesamt hat mir erste Hälfte doch besser gefallen wo es Schritt für Schritt immer abgedrehter und phantastischer wurde, z.T. saß ich wirklich lange Zeit mit offenem Mund vor dem Bildschirm, der Film zaubert zwar weiterhin bis zum Ende eine Überraschung nach der anderen aus dem Hut, aber am Anfang war das alles noch etwas ungewohnter und reizvoller. Die Kritik an Erziehung und mangelndem Kulturbewußtsein der jüngeren Generationen war schon ziemlich direkt, aber noch an der Grenze.
9/10
#105
Geschrieben 01. November 2006, 00:58
Hayao Miyazaki - Japan, 2004
Ja, im direkten Vergleich zum Vorgängerfilm hat man es hier tatsächlich nochmal geschafft optisch eine Schippe draufzulegen, leider werden aber auch noch weniger Erklärungen gegeben, so das man zeitweise etwas den Überblick verliert vor allem was die Motivationen der Charaktere angeht. Bei Spirited Away war das ja auch schon z.T. so, da hatte mich das aber nicht allzu sehr gestört bzw. es ist mir leichter gefallen vieles jetzt einfach mal so hinzunehmen. Bei Howl fiel mir das aber etwas schwerer an manchen Stellen, vielleicht hab ich's aber auch einfach nicht verstanden, soll ja auch mal vorkommen. Das ist aber auch schon das einzige was ich zu meckern hätte, ansonsten ist es ein sprichwörtlich zauberhafter Film.
8/10
#106
Geschrieben 01. November 2006, 23:30
Im Kwon-taek - Südkorea, 1996
Ziemlich authentisch wirkendes Potrait einer Familie die sich bei der Beerdigung der Großmutter wiedertrifft und bei dem so einige alte Zwistigkeiten wieder aufkochen. Neben der ziemlich ruhig und gelassen vorgetragenen Geschichte bekommt man hier noch einen interessanten Einblick in koreanische Bestattungsrituale. Aufgelockert wird das ganze noch durch nachgespielte Szenen aus einem Kinderbuch die etwas verklärt das älter werden und den Tod beschreiben, was einen netten Kontrast zu der real verlaufenden Geschichte bietet.
7/10
#107
Geschrieben 02. November 2006, 23:09
Im Kwon-taek - Südkorea, 1989
Der Film erzählt die Geschichte zweier buddhistischer Nonnen in Korea und anhand ihrer beiden Schicksale leuchtet der Film den Stellenwert von Religion, speziell des Buddhismus hier, in der heutigen Gesellschaft aus. Das ganze ist ziemlich ruhig inszeniert wieder und ich hatte schon etwas Schwierigkeiten, evtl. mangels fehlender Vorkenntnisse, der Geschichte, speziell der Motivation und Entwicklung der Charaktere, zu folgen. So hab ich dann nach 20min nochmal von vorne begonnen weil ich nicht mehr auseinanderhalten konnte wer was jetzt genau macht und warum. Antworten im eigentlichen Sinne liefert der Film natürlich nicht, wer sich für die Thematik interessiert dem sei der Film aber durchaus empfohlen, ich habe nur irgendwie keinen wirklichen Draht zu ihm finden können.
6/10
#108
Geschrieben 04. November 2006, 00:10
Im Kwon-taek - Südkorea, 1994
Facettenreiches Antikriegsepos das anhand vieler Einzelschicksale die Sinnlosigkeit und vor allem das Leiden der Zivilbevölkerung während des Koreakrieges nachzeichnet. Sehr beeindruckend fand ich die Neutralität mit der der Film zu Werke geht, nicht einen Moment hatte man den Eindruck das man eine Seite in einem besseren Licht darstellen wollte, beide Seiten werden als gleichermaßen grausam in ihren Handlungen dargestellt. Die Handlung beschränkt sich größtenteils auf einen Ort und das die Machtverhältnisse dort hin- und herwechseln erscheint erst fast ein wenig unfreiwillig komisch, aber entspricht ja den Tatsachen. Meist etwas zu schnell auftauchende Texteinblendungen informieren dann noch über die Eckdaten des Konfliktes, die meiste Zeit aber steht wie gesagt das Schicksal und das Leider der Bevölkerung im Vordergrund. Auf jeden Fall ein ehrlicher, interessanter und auch wichtiger Film der anregt sich ein wenig mehr mit dem Thema zu beschäftigen. Vorwerfen könnte man dem Film eventuell das er zu undramatisch und nüchtern ist, dennoch war er erstaunlicherweise über die doch recht stolze Laufzeit hinweg in keinster Weise langweilig oder langatmig.
8/10
#109
Geschrieben 05. November 2006, 01:20
Im Kwon-taek - Südkorea, 2000
Farbenfrohe Verfilmung einer wohl extrem beliebten koreanischen Volkssage, eine Liebesgeschichte zwischen den Klassen in der Treue die höchste Tugend darstellt, auch wenn es den Tod fordert. Der "Clou" des Films ist das er als Pansori (Theater) Stück eingeleitet wird, man also von Beginn an mit einem für westliche Ohren sicherlich gewöhnungsbedürftigen Gesang konfrontiert wird. Der Sänger erzählt bzw. singt die Geschichte und der Film wechselt dann in die eigentliche Handlung währenddessen man weiterhin den Gesang hört. An den Gesang hatte ich mich relativ schnell gewöhnt und mit aufgedrehter Anlage hatte er auch einen gewissen Reiz, da er z.T. wirklich durch Mark und Bein ging. Die Geschichte selber ist wie gesagt eine klassische Liebesgeschichte ohne viele Schnörkel und makellos in Szene gesetzt, für die beiden Hauptrollen hat man sich auch ein paar wirklich hübsche Gesichter gesucht, vielleicht schon einen Tick zu charmant.
8/10
#110
Geschrieben 05. November 2006, 23:53
Im Kwon-taek - Südkorea, 1993
Wie später in Chunhyang dreht sich auch hier schon alles um den traditionellen koreanischen pansori Gesang. Im Vordergrund steht die Geschichte zweier Geschwister die von einem alten Pansori Meister adoptiert und als Sänger bzw. Trommler ausgebildet werden. Das Thema war interessant und die Rahmenhandlung über das Wiedersehen der Geschwister mit dem intimen Finale verlieh dem ganzen etwas episches und auch wenn ich keinen wirklichen Bezug zu der Gefühlswelt der Charaktere, speziell der Hauptdarstellerin, aufbauen konnte war ich am Ende doch schon etwas gerührt.
8/10
#111
Geschrieben 06. November 2006, 22:23
Hong Sang-soo - Südkorea, 2002
Ein gescheiterter Schauspieler auf der Suche nach Liebe und einem Sinn in seinem Leben. Hätte durchaus interessant werden können aber ich habe leider keinen wirklichen Zugang zu dem Film und den Charakteren bekommen. Ohne Drehbuch inszeniert bestand der Film quasi nur aus losen Improvisationen die am Ende aber zumindest für mich keinen Sinn ergeben wollten bzw. nicht auf den Punkt kamen. Ganz so schlimm wie 'Tale of Cinema' vom gleichen Regisseur den ich vor ein paar monaten gesehen habe war er dann aber auch nicht.
5/10
#112
Geschrieben 07. November 2006, 22:54
Park Cheol-su - Südkorea, 2002
30-jährige verliebt sich in 19-jährigen, in Korea wohl Tabu- und Gesetzesbruch. Doch anstatt sich dieses für koreanische Verhältnisse anscheinend brisanten Themas kritisch anzunehmen bekommt man hier (durchaus reizvolle) Sexszenen und dröge nichtssagende Drama und RomCom Standardsituationen geboten. Am Ende will man dann dem ganzen doch noch mal etwas mehr Gehalt einhauchen indem man nochmal die Eltern und Familienangehörige dazuholt sie alle fleißig diskutieren lässt, ein paar Spielchen macht und der Sohn beweisen darf das er doch schon beziehungsfähig ist. Das ganze funktioniert aber leider auf keiner Ebene da man in den ganzen Szenen davor nichts wirklich diskussionswürdiges aufgebaut hat. Da der Film aber mit der wirklich anbetungswürdigen Suh Jung aufwarten kann will ich nochmal ein Auge zudrücken.
5/10
#113
Geschrieben 08. November 2006, 21:56
Ahn Byeong-ki - Südkorea, 2002
Horror Durchschnittsware der sich bei sämtlichen Klischees des asiatischen Gruselkinos bedient, vor allem die Anleihen bei Ringu sind unübersehbar. Die ebenfalls ziemlich klischeehafte Story wurde auch leider noch unnötig verkompliziert aber ich verspürte nie den Drang da mehr wissen zu wollen. Die obligatorischen Twists und Wendungen konnten einem auch nur ein müdes Gähnen entlocken. Auf der Horrorebene gab es leider auch nichts was einen jetzt vom Hocker gehauen hätte. Highlight war für mich die fünfjährige Eun Seo-woo, egal ob sie sich die Seele aus dem Leib schrie, seltsame Laute von sich gab, bitterböse die Augen verdrehte oder einfach nur das zuckersüße Ding war das sie ist, so zog sie in jeder Szene die volle Aufmerksamkeit auf sich, auch wenn sie nicht ganz den Grusel verbreiten konnte der wohl für ihre Rolle vorgesehen war, dafür war sie wohl einfach zu niedlich.
5/10
#114
Geschrieben 09. November 2006, 22:07
Kang Hang-jun - Südkorea, 2002
Recht flotte Actionkomödie die sich größtenteils in einem Schnellzug abspielt. Die Story um das abhanden gekommene Einwegfeuerzeug des starrköpfigen (was hier wörtlich zu nehmen ist) Protagonisten ist so dämlich das sie schon wieder gut sein könnte. Insgesamt gibt es hier recht viele gute Ansätze, doch der Film kriegt nie wirklich die Kurve, die Gags kommen nie so auf den Punkt wie sie sollten, die Actionszenen bewegen sich meist auf unterem Niveau und die Haupt- und nebencharaktere, die eigentlich fast das interessanteste am Film sind kommen nie so wirklich aus sich heraus. Trotzdem wurde man ganz passabel unterhalten und auch Langeweile kam selten auf, ein bisschen Gesellschaftskritik hinsichtlich Zivilcourage gab es auch noch.
5/10
#115
Geschrieben 10. November 2006, 15:31
Jang Hyeon-su - Südkorea, 1996
Gefühlskalter Auftragskiller verliebt sich und taut langsam auf. Alter Hut, kann aber trotzdem zu interessanten Ergebnissen führen, hier allerdings nicht. Das ganze plätschert vor sich hin, die Charaktere wirken lustlos, und ganz furchtbar ist der völlig unmotivierte Synthi Score der manchmal unaufhörlich vor sich hindröhnt um dann 'ne ganze Weile lang zu schweigen, alles ohne Sinn und Verstand. Anzumerken ist vielleicht noch das es ziemlich blutig und brutal zur Sache ging inkl. einer widerlichen Borhmaschinenszene. Ansonsten kann man das Ding getrost abhaken
2/10
#116
Geschrieben 10. November 2006, 19:10
Park Kwang-su - Südkorea, 1999
Der Film erzählt die Geschichte über einen lokalen Aufstand des Volkes gegen die herrschende Klasse die von französischen Missionaren unterwandert ist. Als Geschichtsstunde ist der Film ganz passabel, gibt auch recht wenig zu dem Thema, der Rest ist aber leider auch nur leicht gehobener Durchschnitt. Der Film verliert sich oft in im Grunde nichtssagenden Scharmützeln die leider aufgrund des fehlenden Budgets auch nicht sonderlich imposant daherkommen. Die koreanisch sprechenden französischen Darsteller die die Missionare spielen bleiben viel zu sehr im Hintergrund, dafür das von ihnen ja eigentlich das größte Übel ausgeht, noch dazu wirken sie wenig glaubhaft. So gab es neben dem Hauptdarsteller, dem Rebellenführer, eigentlich kaum irgendwelche interessanten Charaktere. Ein paar stärkere Szenen gab es aber dann doch, vor allem zum Ende hin, so ging das ganze noch in Ordnung.
6/10
#117
Geschrieben 10. November 2006, 23:00
Byun Hyuk - Südkorea, 2000
Hm, war nicht so wirklich mein Fall, hab ihn vor allem als sehr zäh und z.T. auch langweilig empfunden. Der Mix aus echten und gespielten Szenen war nicht wirklich so mein Ding, am schlimmsten fand ich aber das so vieles einfach ins Leere lief, viele Nebenhandlungen, vor allem die vielen Interviewpartner, trugen nicht wirklich zur Handlung bei, was ja nicht weiter schlimm wäre wenn sie wenigstens für sich alleine reizvoll oder interessant gewesen wären, aber das meiste davon war einfach langweilig und nichtssagend, zumindest für mich. Zum Ende hin als der Film sich mehr auf die Haupthandlung konzentriert hat wurde es ein wenig besser, interessant auch das der Film bei manchen Schlüsselszenen die vorher recht experimentell gehaltene Inszenierung verließ um sich auf "bewährte" Techniken zu verlassen, das waren dann meist auch genau die Szenen dir mir am meisten gefallen haben.
5/10
#118
Geschrieben 11. November 2006, 15:28
Chang Yoon-Hyun - Südkorea, 1999
Bei der ersten Sichtung hat mich der Film ziemlich verwirrt und ich war etwas enttäuscht am Ende, jetzt bei der zweiten Sichtung war alles schon etwas klarer, aber dennoch blieben am Ende ein paar Fragen offen und ich bin mir nichtmal sicher ob der Film überhaupt die Antworten parat hält oder ob es sie einfach nicht gibt. Ansonsten hat er mir recht gut gefallen, er war größtenteils spannend auch wenn es ab und zu ein paar Längen gab, er war edel gefilmt auch wenn er an die großen Vorbilder nicht ganz heranreichen konnte und die Entwicklung der Story war grade noch an der Grenze des nachvollziehbaren, von den letzten 10 minuten mal abgesehen. Insgesamt also ein durchaus sehenswerter Beitrag zum Serienkiller Genre.
7/10
#119
Geschrieben 12. November 2006, 01:07
Song Hae-sung - Südkorea, 2004
Biopic über die Wrestlinglegende Kim Sin-nak, der aus korea stammend nach Japan auswanderte um ein Sumo zu werden. Aufgrund der extremen Diskriminierung von Koreanern in Japan gab er das aber wieder auf und wendete sich unter dem Namen Rikidozan dem Wrestling zu, etablierte es in Japan und wurde zu einer Legende.
Das größte Problem des Films ist wohl die Tatsache das sein Hauptcharakter nicht gerade ein Sympathiebolzen ist, cholerisch und aufbrausend blieben seine wahren Gefühle und Motivationen meist im Dunkeln, auch auf seine Vergangenheit wurde nur unzulänglich eingegangen. Die Wrestlingkämpfe sind gut über die Laufzeit verteilt und ansprechend in Szene gesetzt, da blieben keine Wünsche offen, auch auf die ie Beziehung zu seiner Frau wurde recht viel Zeit aufgewendet, insgesamt war die Mischung recht gelungen. Das größte Problem aber war wie gesagt das man nie den Eindruck hatte wirklich zu den Gefühlen und Motivationen von ihm durchzudringen, ansonsten wurde man aber gut unterhalten und für Wrestling Fans ist der Film sicher durchaus zu empfehlen. Meine Hauptmotivation den Film zu sehen war aber eigentlich weil er von Song Hae-sung, dem Regisseur von 'Failan', stammt, einem meiner Lieblingsfilme, dessen emotionale Schlagkraft konnte Rikidozan aber leider nicht erreichen.
7/10
#120
Geschrieben 12. November 2006, 05:25
Lee Kang-cheon - Südkorea, 1955
Der Film beschreibt das Schicksal einer Gruppe kommunistischer Partisanen die sich während des Koreakrieges in den Bergen verschanzen. Trotz des herrschenden Waffenstillstands findet die Gruppe keine Ruhe und wird von Streitereien zermürbt und einige fangen an ihre Gesinnung zu hinterfragen. Im zeitlichen Kontext gesehen war der Film wohl sehr wichtig da er sich nicht in antikommunistischer Propaganda verlor sondern eine recht differenzierte Sichtweise an den Tag legt. Heute wirkt er aber vor allem was die Inszenierung angeht etwas gewöhnungsbedürftig, viele Szenen werden zu lang hinausgezögert und so wirkte der Film etwas schleppend teilweise, aber was das wichtigste angeht, die Charakterzeichnung, konnte der Film zum größten Teil überzeugen.
7/10
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