Tsai Ming-liang - Taiwan, 2001
![Eingefügtes Bild](http://suprfile.com/src/1/5wgiwqr/1a.jpg)
Die Kontinuiät in Tsais Filmen ist schon unglaublich, an die immergleichen Darsteller hat man sich ja mittlerweile gewöhnt und sie richtiggehend liebgewonnen, aber es sind noch so viele andere Details die sich wie ein roter Faden durch seine Filme ziehen. 'What Time is it there' beginnt dann auch gleich mit einem Shot des Appartments das auch schon in 'The River' und 'Rebels of the Neon God' zum Einsatz kam und auch hier wieder ein zentraler Schauplatz ist, selbst der Reiskocher auf dem Tisch war glaub ich dersselbe. Aufgeteilt ist der Film wieder auf 3 Geschichten, Hsiao-kang, der sich anscheinend unsterblich verliebt hat oder vielleicht nur in Fernweh zergeht, so sicher konnte man sich da nie sein. Dann die Mutter die ihrem verstorbenen Ehemann hinterhertrauert und als letztes ein junges Mädchen das nach Paris reist, dort ziellos umherstreift, warum und weshalb wird nie klar ausformuliert. Generell bleibt hier vieles im Dunkeln, vielleicht ist mir in der Hinsicht aber auch so manches entgangen, die Filme sind ja voll von Details und viele scheinbar 'unnütze' Szenen geben erst im nachhinein oder bei einer zweiten Sichtung Sinn, die Sache mit dem Urninieren in diverse Behältnisse habe ich in der Hinsicht z.B. nicht wirklich verstanden. Am Ende verdichtet sich die Atmosphäre ein wenig und jeder der Handlungsstränge gipfelt in einem sexuellen "Finale", welches zwar einen Wendepunkt für jeden darstellt aber nicht die erhoffte Erlösung bringt, eher im Gegenteil. In den letzten Einstellungen wird dann nochmal der symbolische Vorschlaghammer herausgeholt, aber mit vollstem positiven Effekt und den Film auf eine höhere Ebene hievend.
9/10