filmtagebuch
#91
Geschrieben 17. Februar 2004, 13:59
einer der besten filme, die hollywood hervorgebracht hat.
die geschichte ist ziemlich pessimistisch. die hauptperson sucht einen ausweg aus ihrem "gewöhnlichen leben" und endet in einer sadomasochistischen terrorgruppe und am schluss bringt sie sich selber um. nur das ende des filmes ist ein bisschen "positiv", was ein bisschen aufgesetzt wirkt.
im vergleich zu crash geht fight club mehr in die "breite".
9/10
#92
Geschrieben 18. Februar 2004, 12:40
Die Drehbuch-Idee finde ich genial. mein kopf wurde ganz wirr wegen dieser ausgeklügelten vermischung von realität, buchverfilmung und "drehbuch making-off". Die krasse änderung im stil und der geschichte setzt dem film das tüpfchen auf den i, den sie entspricht der konsequenten umsetzung der verrückten drehbuch-idee von charlie kaufman und unterstreicht diese.
neben dieser erzählerischen originalität, wie man sie selten zu sehen bekommt, bietet der film auch noch herrliche dialoge und viele gelungene szenen an sich. besonders gefallen hat mir unter anderem auch die szene und der dialog wo susan orlean mit ihren freuden am essen ist.
nicolas cage hat wiedermal höchstes lob für seine schauspielerische leistung verdient. in seiner Filmographie ragen immer wieder einzelne rollen hervor, vorallem wenn er für originelle regisseure spielt (coens, jonze, scorsese, figgis, lynch) bin ich immer sehr zufrieden mit ihm!
ich freue mich schon auf den nächsten film von charlie kaufmann und spike jonze, dem zurzeit interessantesten filmemacher team!
9/10
#93
Geschrieben 18. Februar 2004, 13:10
steamboat bill jr. fängt eher lahm an und steigert sich stetig. am anfang werden alle figuren und die aussgangslage ausführlich vorgestellt. in lagen einstellungen bietet der film anschliessend gelungene slapstick-komik. die lustigen momente kommen nun immer häufiger und der film gipfelt im fatastisch inszenierten sturm mit waghalsigen und legendären stunt szenen. dieser sturm bietet mindestens genau so viel action und spannung wie aktullen kracher mit computeranimierter action. nur sehen in diesem film aus dem jahre 1928, kurz bevor der tonfilm buster keatons karriere einen stein in den weg legte, die tricks und effekte viel reeler und besser aus, weil sie sorgfälltigst und mit grösster liebe durchdacht und ausgeführt wurden.
Dieser schluss, mit dem sturm, macht enorm spass und ist vieleicht das unterhaltsamste, was die stummfilmzeit zu bieten hat (hab natürlich noch nicht so viele stummfilme gesehen).
8/10
#94
Geschrieben 19. Februar 2004, 10:19
noi albinoi ist ein hochintelligenter junger mann der in der schule unterfordert ist. und neben der schule langweilt er sich, da er in einem ziemlich öden kaff in island lebt. um nicht ganz einzuschlafen benimmt er sich in der schule nicht ganz so, wie es sich gehört. allerdings ist er der einzige kleine rebell, seine kameraden scheuen abendteuer und haben keine lust jegliches risiko einzugehen. wenigstens kommt eines tages die hübsche tochter eines älteren freundes ins dorf. sie verlieben sich, aber natürlich nicht zu heftig, den es ist kein hollywood film, es darf also ja nicht zu kitschig-romantisch werden. schon bald täumen die beiden von einer flucht in die gross welt. natürlich ist es nur ein traum und vorallem sie ist sich das bewusst. noi fliegt bald von der schule, was ihn dazu bringt einen fluchtversuch, seine geliebte lässt ihn natürlich im stich, zu starten. er scheitert kläglich. noi scheint in diesem kleinen dorf zwischen den wenigen leuten, die er kennt gefangen zu sein. doch dann kommt doch noch einmal alles anders...
das ganze spielt in der faszinierenden isländischen landschaft, die für den melancholischen grundton des films verantwortlich ist. hinzu kommen die schrägen leute und somit auch eine prise humor.
die geschichte ist nich sonderlich interessant und vorallem nicht neu. einige wendungen waren mir ein bisschen zu unrealistisch. sowieso geht es in diesem film eher um die hauptperson. nur leider ist diese nicht sonderlich interessant und entspricht dem standart jugendlichen, wie er in zu vielen filmen, vorallem auch independent vorkommt. hinzu kommt noch die liebesgeschichte, die auch genau in dieses klischee hinein passt.
6/10
#95
Geschrieben 23. Februar 2004, 15:17
the dreamers bietet in erster linie einen interessanten einblick in die damalige zeit, 1968. bertolucci ist es gelungen mit den bildern und der musik, die damalige stimmung in einen film zu packen. auch die ideen und die weltansichten der 68-generation und deren wiedersprüche werden aufgezeigt.
die bildsgestalltung und bildsprache weisst immer wieder schöne feinheiten auf, die details, die den film schlussendlich ausmachen.
ausserdem war der film für mich ein kleines fest, weil die 3 träumer filmliebhaber und sich ihre welt in einem hohen masse um filme dreht. so diskutieren sie, ob chaplin oder keaton besser ist, oder eifern einer szene aus bande à part nach.
extrem gut gefallen hat mir der vorspann. er ist originel, sieht gut aus und hat tolle musik, kurz gesagt: dieser vorspann wird als einer der besten in meinen errinerungen bleiben.
die drei jungen schauspieler spielen alle sehr gut.
8/10
#96
Geschrieben 24. Februar 2004, 15:14
Gunfight at ok coral hat für einen western eine recht ausführliche geschichte und ziemlich viele personen. richtig kompliziert wird es vorallem, weil da ja noch die beziehungen der leute unter einander hinzukommen. Das alles war mir zu kompliziert und erfüllt nicht die erwartungen die ich an einen western habe.
5/10
#97
Geschrieben 25. Februar 2004, 17:56
Ein musiker, der vor vier jahren den letzten hit landete möchte sich umbringen. während er am geländer einer brücke steht und mit sich ringt, fährt ein motorradfahrer ins geländer und stürzt herunter. der musiker eilt zum gestürzten und stellt dort fest, dass es sich um eine frau handelt und diese ihr gedächnis verloren hat. der mann gibt sich nun als ihr freund aus und denkt sich eine gemeinsame vergangenheit für die beiden aus. bevor der schwindelt auffliegt, flüchten die beiden aus dem spital. er geht mit ihr auf dem campingplatz "la ardilla roja", um dort ihre errinerungen wieder aufzubauen...
ein spanisches filmjuwel. der film fesselt einem von anfang an. von der ersten minute ist grosse spannung vorhanden. für spannung sorgt vorallem, dass man nie genau weiss, was die protagonisten im schilde führen. medem nützt dieses nicht wissen des zuschauers immer wieder auf schönste art und weise aus, indem er in ziemlich schrägen altagssituationen grösste spannung entstehen lässt. dies macht er gekonnt mit geschickten kameraeinstellung und mit dem ton. es errinerte mich in einigen fällen an david lynchs werke. wunderbar sind auch die vielen kleinen details, die la ardilla roja in sich verteckt und die ich sicher bei weitem nicht alle mitbekommen habe. aus dem schluss wurde ich zwar nicht so richtig schlau, aber bietet die eskaltion, die sich den ganzen film lang anbahnt.
8/10
#98
Geschrieben 27. Februar 2004, 08:47
hmmm, auf alle fälle ein sehr interessanter film.
8/10
#99
Geschrieben 01. März 2004, 18:38
der erste nouvelle vague film den ich sehen durft und auch der erste von godard. es sind mir vorallem zwei sachen aufgefallen:
Der eigenartige schnitt. es ist wohl gerade dieser, der den film interessant macht. am anfang fährt belmundo in einem auto und führt einen monolog, der über seine absichten informierte. da gibt es viele ungewöhnliche schnitte, die ziemlich holperig daher kommen, aber dem film viel tempo geben, was mir gefiel. der film wird erst langsamer, als belmundo jean seberg trifft, behält aber die eigenwillige schnittweise bei, nun kommt noch die zweite sache die mir aufgefallen ist:
nun ist der film sehr dialoglastig. die dialoge dienen kaum der handlung. teilweise dienen sie der charakterisierung der zwei hauptpersonen, oft sind sie aber schlicht und einfach selbtzweck. das diese dialoglastigkeit überhaupt kein schwachpunkt des filmes ist, hat seine selbstverständlichkeit, wenn man bedenkt, dass françois truffaut und jean-luc godard dahinter stecken.
und eindeutig erwähnenswert ist noch jean seberg, die in diesem film einfach unglaublich süss aussieht! die schönste kurzhaarige frau, die ich je gesehen hab.
9/10
#100
Geschrieben 01. März 2004, 19:14
blackmail ist 1929 enstanden, als der tonfilm gerade sehr neu war und stummfilme noch normal waren. über weite strecken ist blackmail ein reiner stummfilm untermalt mit musik. es hat aber auch viele szenen mit dialog. die bildersprache ist aber noch sehr deutlich und so näher an einem stummfilm. hitchcock arbeitet mit viel symbolik und vielen schattenspielen, die mir sehr gefallen.
die story ist sehr gut, nur am ende fehlte noch die entscheidende wendung, die ich mir gewünscht hätte, schade!
8/10
#101
Geschrieben 03. März 2004, 15:18
ich liebe blade runner weil der film stilistisch als ein grosses und dichtes ganzes daher kommt. auch die geschichte besticht durch ihre dichte. neben dem simplen plot der die nötige spannung bietet hat blade runner wunderbare philosophische und gefühvolle untertöne, die einen realistisch gemischtes bild einer dreckigen verkommenen und technologisch modernen welt zeigen. es ist erstaunlich wie gut sich diese kleinen warmen und menschlichen töne in das grosse kalte und düstere werk einfügen.
10/10
#102
Geschrieben 05. März 2004, 18:45
nach einer stunde hatte ich den vollständigen einstieg in diesen film leider noch nicht geschafft. das lag vorallem an der schnellen französischen sprache, und den dementsprechend kurz erscheinenden englischen untertiteln. mir entging so natürlich eine menge, und der film wahr so nur ganz nett, aber nicht viel mehr.
erst der schluss hat mich gepackt und zwar so richtig. in bester film-noir manier geht alles den bach runter. das ganze ist auch noch sehr schön in szene gesetzt. mal hoffen, dass ich zum ersten teil des films auch mal noch mehr zugang finde.
7/10
#103
Geschrieben 05. März 2004, 18:58
Wieder hat dieser uralte hitchcock spass gemacht.
was ich allgemein liebe an vielen hitchcock filmen sind die treppen. sie sind optisch immer schön in szene gesetzt und sorgen für grosse spannung. es ist immer schön wenn die menschen in hitchcocks filmen voller angst die treppe hoch schauen oder schleichen oder rennen.
das haus in dem the lodger hauptsächlich spielt hat drei oder vier stockwerke, also gefällt mir dieser hitchcock-film.
7/10
sever sagte am 17.07.2003, 16:54:
the lodger ist ein uralter stummfilm von alfred hitchcock aus dem jahre 1926.
ganz london fürchtet sich vor einem "rächer", der jeden dienstag eine blonde frau umbringt. bald vermutet eine familie, dass der misteriöse untermieter der rächer sein könnte.
tönt doch schon mal spannend! ist es auch, und zwar weil schon bei diesem film klar zu erkennen ist, das es sich um einen hitchcock handelt.
der film ist meisterhaft erzählt. kleine und schöne details sind in diesem film zu bewundern. so sorgt hitchcock zum beispiel für spannung, indem er zuerst die besorgten vermieter zeigt wie sie nach oben schauen, und dan die sich, weill der gefürchtete mieter im zimmer hin und her läuft, bewegende lampe an der decke im bild ist. das bringt spannung und stimmung. in einer szene sieht man sogar immer ganz kurz durch die decke hindurch von untern, wie der mieter hin und her läuft. das ist eine bemerkenswerte szene, wenn man bedenkt das der film aus dem jahr 1926 ist!
Ivor Novello in der rolle des mieter hat mir auch sehr gut gefallen.
8/10
#104
Geschrieben 09. März 2004, 10:40
Wäre der film ein bisschen weniger hochglänzig und nicht genau so inszeniert, wie man es von einem film aus unserer zeit erwartet, wäre er dem krassen thema vielleicht noch ein bisschen gerechter geworden. aber so ists ein höchst unterhaltsamer film, der den vergleich mit den grossen amerikanischen gangster-epen nicht scheuen muss.
8/10
#105
Geschrieben 09. März 2004, 11:28
nach diesem film weiss ich nicht mehr genau was dogma 95 will:
Im Film wütet heute eine Sturmflut der Technik, durch die das Äußere zur Gottheit erhoben wird. Mit Hilfe der neuen Techniken können alle jederzeit das letzte Fünkchen Wahrheit hinfortspülen – in der tödlichen Umarmung der Sensation. Die Illusionen sind das, wohinter der Film sich verstecken kann. DOGMA 95 stellt dem Film der Illusionen ein unangreifbares Regelwerk entgegen, das ›Keuschheitsgelübde‹.«
Lars von Trier, Thomas Vinterberg
julien donkey-boy ist aber alles andere als ein keuscher film, ganz nahe an der realität. Das ganze ist viel zu kunstvoll geschnitten, ein wahres feuerwerk der bilder, aber ein eher leises. auf alle fälle wiederspricht das meiner meinung nach der idee von dogma 95. hinzu kommen diverse andere details, die sich aus meiner sicht nicht wirklich mit den 10. regeln vereinbaren lassen: ist der ton (auch musik) wirklich immer am Drehort live abgespielt? sind die ruckigen zeitlupen und schnittorgien nicht auch optische bearbeitungen?
ist der film deshalb schlecht? nein, sicher nicht, höchstens ein schlechter dogma film. es handelt sich aber um eine sehr guten, teilweise experimentel anmutenden film.
Was mir zuerst wie eine recht peinliche und eher dämliche freakshow von übertrieben künstlerischer machart vorkam, hat sich in meiner wahrnehmung bald in ein interessantes und sehr gelungenes porträt von psychisch oder körperlich behinderten menschen gewandelt. der film zeigt auf eine gelungene weise die reine lebensfreude dieser leute, die ihre verücktheit ausleben und so in ihrem umfeld akzeptiert werden. jeder lebt seine vorhandenen talente aus. natürlich gibt es immer wieder kleinere probleme, aber man ist im grossen und ganzen glücklich. schön wärs wenn man jetzt mit einem glücklichen lächeln aus dem kino laufen dürfte. aber da kommt noch diese krasse wendung die einem tief runter zieht. diese schreckens minuten waren extrem intensives kino, das gefühle aufwühlt, wie man es nur sehr selten erlebt.
Werner Herzog spielt übrigens in diesem film mit und überzeugt als psychisch labiler familien vater
8/10
#106
Geschrieben 11. März 2004, 10:10
story, inszenierung, schauspieler (marlon brando!!), also eigentich alles ist in diesem film sehr gut bis fantastisch. zudem bietet der film noch eine der besten filmszenen überhaupt. aber warum ich den film nicht ganz so gut fand, wie ich ihn eigentlich finden sollte, weiss ich jetzt auch nicht genau. ich werd ein ander mal versuchen, es herauszufinden, oder herausfinden, dass ich den film doch sehr mag. mal schauen...
8/10
#107
Geschrieben 13. März 2004, 16:17
ich kann immer noch nicht nachvollziehen, dass dieser film einer der besten aller zeiten sein soll. es stimmt, dass er grossartig gemacht ist, die landschaften sind wunderschön und die umsetzung dieser märchenhaften geschichte ist wirklich toll gelungen.
aber was ich wirklich nicht toll finde ist diese ganze verfolgungsgeschichte. in unglaublich regelmässigem rythmus werden die gefährten angegriffen und immer schaffen sies soooo extrem knapp. das find ich einfach sehr ermüdend und uninteressant, es hebt sich überhaupt nicht von allen standart action streifen ab, wo man sowieso genau weiss was passieren. und da ich schon seit jeher nicht alleien von action und special effekten gut unterhalten werde, ist lord of the rings für mich sehr weit entfernt von dem was er anderen meinungen nach sein soll.
7/10
#108
Geschrieben 15. März 2004, 10:44
tolle idee. hätte der film auch noch bessere dialoge und originellere figuren, so könnt ich jetzt überhaupt nichts mekern.
8/10
#109
Geschrieben 15. März 2004, 10:51
der zweite teil hat mir besser gefallen als der eher entäuschende erste teil. die story wird deutlich interessanter und mal abgesehen davon, dass immer alle lieben leute nicht sterben und die tot geglauben immer wieder auftauchen, was also wirlich unglaubhaft und dämlich ist, wurde ich recht gut unterhalten. Für solch ein "grosser" film ist er recht gut, und besser als andere filme diesen ausmasses.
8/10
#110
Geschrieben 16. März 2004, 13:32
von der geschichte die dieser film erzählt habe ich leider nur sehr wenig mitbekommen, die englischen untertitel auf der dvd waren teilweise kaum lesbar und es waren auch sehr eigenartige übersetzungen. das ist schade. den der film war so leider sehr langweilig.
das ivan the terrible aus dem jahr 1945 ist, erstaunt sehr! ohne jegliche vorkenntnisse hätte ich den film eher den frühen dreissigerjahren zugeordnet. die schauspielerei ist sehr altmodisch mit ihrer schwerfälligkeit bei den bewegungen und den dialogen. das beste an dem film ist natürlich die kamera. jede einstellung ist ein kunstwerk. grösstenteils besteht der film aus porträt aufnahmen von gesichtern, teilweise sehr detailier, da eisenstein seine schauspieler vorallem mit den augen "sprechen" lässt, was auch wieder an einen stummfilm errinnert. oft auch 3 symetrisch angeordneten menschen zu sehen. praktisch der ganze film spielt in einem schloss mit hohen räumen und kahlen wänden. es gibt also so zu sagen keine kulissen, das einzige was der film zeigt sind menschen und vorallem deren haarigen gesichter mit grossen augen. vermutlich spielt der film an einem so limitierten schauplatz weil das eisensteins vorstellungen eines in sich geschlossenen gesammtkunstwerkes entspricht. jede aufnahme fügt sich perfekt die nächste, oder auch an irgend eine andere des films. so gibt es im ganzen film auch keine einzige kamerabewegung, die kamera ist immer fix.
das ist natürlich alles sehr interessant und auch schön anzusehen, aber 95 minuten ohne jegliche, für mich nachvollziehbare handlung und wirklich nur mit dialogen und aufnahmen von übertrieben ausdruckstarken gesichtern machen mich nicht ganz glücklich.
5/10
#111
Geschrieben 21. März 2004, 16:58
le petite soldat hab ich unter erschwerten umständen, auf franszösisch ohne jegliche untertitel, gesehen. deshalb hab ich nicht ganz alles verstanden. das was ich aber gesehen hab war sehr schön und interessant. godard scheint ein sicherer wert zu sein.
7/10
#112
Geschrieben 22. März 2004, 10:15
welch eine überraschung! endlich mal ein film von brian de palma der mir gefällt. sämtliche seiner grossen produktionen (scarface, untouchales, mission to mars, M:I) fand ich eher schwach. dressed to kill hat hingegen spass gemacht.
mann merkt zum glück, dass die ganze "billige" schlüpfrichkeit absicht ist. mit dieser hatte ich mämlich anfangs mühe, doch dann hab ich bald realisiert, dass absicht dahinter steckt und die ganze sache genossen.
7/10
von jetzt an gibt es tendenziel eher tiefere noten. 7 reicht für einen durchaus gelungenen film.
#113
Geschrieben 23. März 2004, 16:19
le locataire ist überraschenderweise einer der besten von polanski und ich würde ihn in seinem filmschaffen nahezu auf gleicher ebene wie rosemarys baby (und vielleicht auch replusion) anordnen.
trelkovskys begegnungen mit den kuriosen leuten und der besuch der unbekannten frau im spital haben mich sofort mitten in den film gerissen. anschliessend war ich eigentlich nur noch begeistert vom tollen humor, von den fiesen details, die in den meisten filmen von polanski zu beobachten sind, von polanski als schauspieler und als regisseur, vom treppenhaus, von den bösen alten leuten und den 70iger-jahre figuren.
ich hab noch nie gesehen, dass ein film humor und ernsthaftigkeit so einheitlich bietet. die düsteren und mysteriösen horrorszenen haben meist auch einen komischen unterton und totzdem büssen sie überhaupt nichts an ihrer ernsthaft beängstigenden wirkung ein.
hoffentlich macht polanski in einigen jahren wieder mal ein solche stimmiges horrorfilmchen im kleinen rahmen, bald kann passt er nämlich als schauspieler in die rolle der bösen alten leute die in seinen filmen die leute in den wahnsinn treiben oder auch nicht.
9/10
#114
Geschrieben 24. März 2004, 13:22
Die expressionistischen kullissen fand ich nicht so toll. erst im verlaufe des films, als ich den zweck dieser realisiert hatte, konnt ich diese schrägen fenster und komischen wände akzeptieren. vorallem das gezeichnete stätdchen, dass ab und zu im hintergrund zu sehen ist, störte mich schon sehr, da es mir zu unreal aussah. den wahnsinn der hauptfigur durch wahnsinnige kulissen darzustellen ist aber eigentlich eine geniale idee, nur wars mir vieleicht ein bisschen zuviel wahnsinn.
auch schön ist, dass der film viele bildliche und inhaltliche aussagen in sich versteckt, wie zb. die beamten auf den hohen stühlen. die einzige herkömliche und geometrische kulisse ist erstaunlicherweise das irrenhaus. interessanter film!
7/10
#115
Geschrieben 25. März 2004, 15:47
los olviddados schildert das leben der verarmten kinder und jugendlichen in mexiko city. die meisten halten sich mit kriminellen handlungen über wasser und die, die es mit ehrlicher arbeit versuchen, kommen auch nicht weiter. die hauptfigur ist pedro, ein etwa 14 jähriger junge. nachdem er mittäter bei einem mord wird, will er, auch seiner mutter zuliebe, arbeiten und ein ehrliches leben führen. er findet auch einen job, aber seine zugehörigkeit in die kriminelle jugend/kinderbande machen ihm das ehrliche leben schwer und eigentlich fast unmöglich.
die geschichte ist schonungslos und hart, aber realistisch. dieser film trifft den inhaltlich anvisierten nagel wirklich genau auf den kopf. er verurteilt zwar böse handlungen, ist aber auch so ehrlich und gesteht ein, dass gute handlungen auch nicht viel mehr bringen als ein reineres gewissen.
filmisch hat mir dieses werk von bunuel aber nicht sonderlich gefallen. die inszenierung ist, bis auf ungefähr 3 vereinzelte szenen, recht gewöhnlich und uninteressant.
ein vergleich mit cidade de deus drängt sich auf. cidade de deus zieht inhaltlich deutlich den kürzeren, bietet aber viel mehr fürs auge. ich würde los olvidados deutlich vorziehen. los olvidados bietet die ungeschmückte wahrheit, während cidade deus ein wunderschönes paket fast ohne inhalt ist.
7/10
#116
Geschrieben 28. März 2004, 18:15
netter film der aber ein paar schwächen aufweist, die mich störten:
die dialoge: oft war es einfach zu offensichtlich, dass jede frage genau auf eine achso gehaltvolle aussage zusteuerte. es war also nicht so, dass antworten gegeben wurden, weil fragen gestellt wurden, sondern es wurden irgendwelche fragen gestellt weil der film genau diese antwort bennötigte. so wirken die dialoge (vorallem zwischen den beiden sich verliebenden hauptpersonen) sehr unnatürlich.
der film steuert von anfang an auf einen doofes ende zu, welches auch vollumfänglich eintrifft.
sonst war der film im grossen und ganzen gute unterhaltung.
5/10
#117
Geschrieben 31. März 2004, 17:52
29.08.2003
mir gefällt die eintönige kullise dieses filmes. das boot, wasser und der himmel, der meist mit wunderbaren wolken bedeckt ist, sind die kulisse dieses dieses films.
die geschichte von den zwei herren mit macho-haftem verhalten fand ich beim zweiten schauen noch ein bisschen interessanter, als damals.
7/10
#118
Geschrieben 31. März 2004, 18:36
15.09.2003
wirklich sehr gelungener film! teilweise mutet repulsion (soweit ich das beurteilen kann) expressionistisch an, was mir sehr gut gefällt.
repulsion hat sich tatsächlich als mein liebster polanski herausgestellt, was eine beachtliche leistung ist, polanski in den kreis meiner liebsten regisseuren gehört.
10/10
#119
Geschrieben 01. April 2004, 10:35
once upon a time in america war der erste film von sergio leone, den ich gesehen habe und alles was ich von ihm und seinen filmen gehört habe, deutete eigentlich darauf hin, das ich da noch ein paar meisterwerke zu entdecken habe.
die nicht chronologische erzählweise fand ich nicht immer gelungen. Einige Zeitsprünge störten mich überhaupt nicht, ich fand sie sogar sehr gelungen, waren teilweise auch mit genialen übergängen geschmückt, aber tortzdem war mir der film teilweise zu fest und sinnlos zerstückelt.
über weite strecken überzeugt leone mit der bildnerische gestalltung, die einem solche epos auf alle fälle gerecht wird. die bildliche homogenität, welche ich zum beispiel am ersten teil der godfather triologie sehr schätze, ist über weite strecke gegeben, aber nicht ganz so vollkomen wie eben beim musterbesipiel "godfather".
der film ist verdammt lang! erstaunlicher weise hatte ich damit ein kleines problem, vorallem auch, weil durch die übertrieben zerstücklung die handlung zu wenig packend war, und zu wenig dramaturgie aufkam. so hat mich die geschichte, die der film erzählt, eher kalt gelassen. was blieb, war aber eben diese gelungen, wenn auch nicht perfekte, inszenierung.
7/10
#120
Geschrieben 02. April 2004, 09:10
der anfang von cul-de-sac ist grossartig. mitten im niemandsland sind zwei verletzte gangster mit ihrem kaputten auto unterwegs. schon diese anfangsszene nimmt alles vorneweg, worum es in diesem film geht:
es sind die figuren: lionel stander beeindruckt als ruppiger und schmuddeliger gangster, vorallem seine stimme ist herrlich. sein partner ist ein kleiner, älterer mann, der während des ganzen filmes am sterben ist. Diese zwei kauzigen ganoven machens sichs nun im abgelgenen schloss, welches von einem reichen aussteiger und seiner freizügigen und jungen frau behaust wird. er ist ein eher schüchterner und friedliebender mensch, der vermutlich auf der suche nach ruhe und auf der flucht vor dem alltag, dieses abgelegene, alte schloss gefunden hat. seine frau, sie sind frisch verheiratet, ist eine recht kindische und fröhliche französin, welche das leben in diesem kleinen paradies geniesst, sicher auch dank der jungen männlichen bekanntschaften, die regelmässig zu ihnen zu besuch kommen.
es ist der humor: dieses aufeinandertreffen dieser anfangs vier, später nur noch drei leute ist witzig inszeniert. polanskis humor ist sicher eigenartig und nicht immer leicht zugänglich. absurdität ist meist haupsächlich für das lachen verantwortlich. in cul-de-sac ist der humor aber vergleichsweise doch bekömmlicher als in seinen anderen filmen, da er sich teilweise nahe an simpler slapstick bewegt. Das kommt in cul-de-sac sehr gut, es passt hervorragend zu den figuren.
und vorallem ist es die inszenierung: bald wird klar, dass es bei cul-de-sac nicht in erster linie um eine spannende, tragische oder lustige geschichte geht. es geht viel mehr darum, zu zeigen, wie wunderbar kino sein kann, rein von der inszenierung und von den figuren her. roman polanski zeigt, was sich mit ein paar schauspielern und perfekter kulisse alles machen lässt. dieser film wurde nicht gedreht, weil eine geschichte von menschen erzehlt werden wollte. zuerst war die idee für einen film, und dann wurden die figuren erfunden, die voll dem film dienen. der film dient also nicht den figuren, die figuren dienen dem film. so tauchen zum beispiel besucher auf, was herrliche absurde film-situationen ergibt. diese haben auch einen kleinen jungen dabei, welcher nur flausen im kopf hat. und als dieser zu doppelläufigen flinte greift und zum spass auf die anwesenden leute zielt, kann polanski seine ganze inszenationstechnische brilianz ausschöpfen.
der ganze film führt immer wieder storytechnisch in eine sackgasse (eben cul-de-sac), doch am ende dieser sackgasse, die in den meisten filmen nur ärgerlich wär, ist meist eine filmisch herrliche situation, die für viele filmfreunde einen grossen genuss bietet, der grossartige anfang hat also gar nicht unbedingt zu viel verprochen.
deshalb ist cul-de-sac auf den ersten blick ein schwacher film. doch wenn man genau hinschaut, ist cul-de-sac eine schwache geschichte, aber als film genial.
8/10
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