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Tradition & Vision - Filmforen.de - Seite 12

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Tradition & Vision


332 Antworten in diesem Thema

#331 Der Außenseiter

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Geschrieben 04. Juli 2009, 23:23

Nach Monaten geht es endlich weiter bei den Himmelhunden. Diesmal hat es etwas den Rahmen gesprengt, weil wir uns auf eine Universaltheorie zubewegt haben, die das Prinzip der Heldenfigur evolutionär erklären könnte.

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."


#332 Der Außenseiter

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Geschrieben 22. Juli 2009, 17:50

TRANSFORMERS (TRANSFORMERS) 03.07.2009

zweite Betrachtung

Schon lange habe ich mir über einen Film nicht mehr so viele Gedanken gemacht wie über Michael Bays Roboterspektakel. Geradezu diametral zum oberflächlich vermittelten Inhalt habe ich lange darüber gebrütet, wo die eigentliche Kraft der Geschichte, jenseits von Materialschlacht, Mythologie und Pathos, liegt und habe versucht, die elementaren Aspekte einer Thematik mit Extraterrestriern, die überdies noch nicht einmal Leben im biologischen Sinne sind, sondern metallische Maschinen, denen auf ominöse Weise Leben eingehaucht wurde, freizulegen: die Kontaktaufnahme und die Annäherung.

Was kann uns Menschen mit Maschinen verbinden, die aus einem anderen Sonnensystem, oder sogar einer anderen Galaxis kommen? Die Antwort darauf wird von der einfachen Grundgeschichte bereits in ihrem inneren Kern geliefert, denn das lebensspendende Element, um das sich alles dreht, ist ein Würfel. Die Mathematik wird von seriösen Astronomen, Philosophen und Forschern als einzig mögliche Kommunikationsmethode gesehen, um sich mit Außerirdischen, die zu uns gereist sind, zu verständigen. Klar ist dabei, dass die Symbole der Mathematik der Außerirdischen andere wären als die unsrigen, da bei ihnen aufgrund unterschiedlicher Evolution und somit einer unterschiedlichen biologischen Physis auch ein anderes Vorstellungsvermögen von Raum und Zeit, Formen und Zahlen vorhanden wäre. Eine erste Konkretisierung von Formen lässt sich in der euklidischen Geometrie finden und dass diese identisch mit der von Außerirdischen wäre, wäre nun wirklich nicht zu erwarten. Doch in TRANSFORMERS ist sie es. Und so entsteht ein philosophisches Paradoxon. Der Ursprung des Lebens geht von einem in der Natur nicht vorkommenden, nur in der Vorstellung der Geometrie existierenden Modell, einem Cubus aus in dessen Inneren sich reine, Leben schenkende Energie befindet. Der äußere Cubus wird innerlich zum Cuban, einem synthetischen Würfelgeflecht, bestehend aus einer organischen Verbindung, die ihre Möglichkeit zur Energiegewinnung der geometrischen 90°-Winkelanordnung verdankt. Bereits hier ist im Allspark der Dualismus angelegt, dass natürliche Atome durch eine nicht-natürliche Konstruktion eine Symbiose eingehen. Folgt man dieser Idee, ist es nur plausibel, dass ein auf allen Ebenen seiner Existenz künstliches, so in der Natur nicht vorkommendes Element nicht organische Materie hervorbringt bzw. sie belebt, sondern anorganische. Es ist das Erz, das Eisen, das Metall des Planeten Cybertron, welches belebt wird und sich zu Beginn seiner lebenden Existenz in einem homöostatischen Zustand befindet. Maschinen verdanken der geometrischen Logik, der sie entstammen, rationale Ausgeglichenheit.

Doch eine Annäherung an menschliche Verhaltensweisen lässt auch hier nicht lange auf sich warten und so kommen auch bei Maschinen psychoanalytische Allmachtsfantasien auf. Regierten die Brüder Optimus Prime und Megatron den Planeten einst gemeinsam, setzt sich der Dualismus auch durch sie fort. Megatron möchte die Allmacht, Optimus Prime muss dies verhindern. Um diese Allmacht über den Planeten und schließlich nicht weniger als das Universum zu erlangen, hat Megatron die Möglichkeit an den Ursprung des Lebens auf diesem Planeten heranzukommen, den Allspark. Dass dieser Würfel daraufhin von Optimus Prime ins Weltall geschleudert wird und ausgerechnet auf der Erde landet, darf nicht als Zufall gesehen werden. Was können Menschen, deren Kenntnis von Raum und Zeit, von Mathematik und Geometrie, noch in den Kinderschuhen steckt, schon mit diesem Gebilde anfangen. Und so könnte man fast meinen, der Mensch musste sich erst auf dieses Wissen hin arbeiten, ja hat vielleicht auch erst durch die Beeinflussung des Allspark zu Überlegungen gefunden, die ihn die Pyramiden bauen oder das Rad erfinden ließen. Und so war es ein Forscher namens Witwicky (eine Ironisierung großer, amerikanischer Entdeckernamen), der bei den letzten Expeditionen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, als man sich aufmachte, die letzten weißen Flecken auf der Weltkarte erkunden zu wollen, im Inneren des Polarkreises, genauer gesagt in dessen Zentrum, den Würfel fand. Eine bereits komplexere Geowissenschaft, die Geographie, verhalf ihm dazu und eben deren Instrumente wie Fernrohr, Sextant und Kartographie in Form einer Skizze, inzwischen zu Familienerbstücken geworden, versucht sein Ur-Enkel, Sam Witwicky, im besten amerikanischen Unternehmergeist während eines Schulreferats an seine Klassenkameraden zu verhökern. Das Prunkstück ist die vermeintlich zerstörte Brille des Ur-Großvaters. Das Glas hat scheinbar einen Sprung, aber tatsächlich hat der im Polarkreis befindliche Würfel nur einen kleinen Lichtstrahl in das kreisrunde Brillenglas abgesetzt, auf dem sich jetzt komplexe kartographische Daten befinden, die Auskunft über den Standort des Allspark geben. Er möchte gefunden werden.

Es erscheint naheliegend, dass die uns wohl gesonnen Transformers, die nicht nur belebte anorganische Materie darstellen, sondern auch über die Fähigkeit der Morphologie verfügen, eine Kontaktaufnahme mit dem Menschen suchen, in dem sie sich in die Maschine verwandeln, die das gesamte 20. Jahrhundert beeinflusst hat: das Automobil. Bezeichnenderweise nennen sie sich selbst Autobots, worin schon ein dienender Charakter durch die Silbe "bot" erkennbar gemacht wird. Und so möchte auch der Nachfahre Witwickys, Sam Witwicky, die Familienerbstücke für nicht weniger als sein erstes eigenes Auto verkaufen. Eben dieses Auto, ein gelber Camaro, ist der Transformer Bumblebee und so wie seit 1984 ins All nach Radiosignalen hinaus gehorcht wird, um zu erfahren, ob es irgendeine Botschaft für uns gibt, ist es Bumblebee zunächst nur möglich, durch das Radio mit seinem menschlichen Freund zu kommunizieren. Da dann, wiederum ganz amerikanisch, hauptsächlich in Form von commercials. Die Kontaktaufnahme der den Menschen feindlich gesonnenen Transformers, sinnigerweise nennen sie sich Decepticons, was den Begriff Deception=Täuschung beinhaltet, verläuft weit weniger annähernd, sondern als klare Kriegserklärung. Hierbei verwandeln sie sich nicht nur in waffenbestücktes Kriegsgerät, nein, sie scheinen sich an ihrer eigenen Maschinenideologie "versündigen" zu wollen, gehen sie in ihren Transformationen doch, stärker als die Autobots dies zunächst tun, den Schritt hin organisches Leben zu imitieren. Wurmartige Gebilde schlängeln sich durch die Wüste und attackieren aus dem Boden hervorspringend, insektenartige Decepticons infiltrieren die Air Force One, Einzelteile, die vom Hauptkörper abgetrennt wurden, führen ein nervenstrangähnliches Eigenleben. Entsprechend dem Willen, nicht mit dem Menschen, sondern nur mit den Computern zu kommunizieren, wird ein Signal gesendet, das die Wissenschaftler von den Decepticons auffangen und mit welchem diese alle Abwehrsysteme weltweit infiltrieren. Eine Wissenschaftlerin benennt es direkt, wenn sie darauf verweist, dass einfache Fourier-Transformationen (!) nicht mehr ausreichen, um das Frequenzspektrum dieses starken Signals zu berechnen und man in die grenzsprengenden Überlegungen der Quantenmechanik wechseln muss, um sich der Sprache dieser Maschinenwesen anzunähern. Die Decepticons haben also kein Interesse an der Menschheit, außer sie zu vernichten, doch die Autobots sind sogar bereit die für sie eher umständliche Form der verbalen Sprache zu erlernen - aus dem Internet, wo sonst - um mit den Menschen in Kontakt zu treten.

Die Menschen in Bays Film sind ihrerseits umherlaufende Hüllen, die sich erst mit Sinn auffüllen müssen. Überstrahlte, überschminkte Wesen in einer Werbewelt, die erst wieder zu einer wahren Aufgabe finden müssen, die ihnen bezeichnenderweise von Maschinen vorgegeben wird: Der Kampf Gut gegen Böse. Während die Transformers sich, erstmals wie es scheint, zu ihren Emotionen stellen und dabei wie Kinder wirken - in der Gartenszene möchte der Autobot Jazz die nervigen Eltern wegpusten, ähnliches wollen die Decepticons in ihren infantilen Herrschaftsfantasien für die ganze Menschheit - und ihre ganze Welt aus einem martialischem Spiel besteht, müssen die Menschen den Transformer - bei Bay nichts anderes als den Soldaten - in sich entdecken. Logische Konsequenz wäre es in der Fortsetzung also nur, wenn die Transformers anfangen würden, menschliche Stereotype immer weiter zu imitieren, um sich dem Menschen/den Emotionen/der Organik durch Mimikry anzunähern, während Sam Witwicky zum Transformer wird. Hier hätten wir dann die perfekte Annäherung zwischen Mensch und Maschine. Optimus Prime, als großer Anführer über die infantilen Wünsche seiner Kollegen hinaus, ist bereits am dichtesten an dieser Form der Transformation und hält zum Schluss, auf einer Anhöhe stehend, mit dem Blick in die Zukunft gerichtet, einen inneren Monolog über das, was den menschlichen Figuren abzugehen scheint und was er als Maschine in ihnen und in sich erkannt hat: Humanismus.

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."


#333 Der Außenseiter

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Geschrieben 28. Juli 2009, 11:27

WER GEWALT SÄT (STRAW DOGS) 27.07.2009 erste Betrachtung 1993

x-te Betrachtung

Amy Sumner kehrt mit ihrem Mann David zurück in das kleine, englische Kaff, das sie vor vielen Jahren verlassen hatte, um die große Welt kennen zu lernen. Die Reise führte sie in die USA, wo sie David geheiratet hat und dieser vorrangig, aufgrund eines Forschungsauftrages der Uni, seinen Studien in Ruhe und Frieden nachgehen möchte. So schlägt sie ihm vor dies einfach in ihrem Geburtsort zu machen, wo das geerbte Haus des Vaters etwas außerhalb der Ortschaft liegt. Als äußerst lebenslustiger Typ weiß sie um die Unmöglichkeit in diesem Kaff, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, "einen Drauf zu machen" und man merkt ihr bzw. dem Eheleben der Beiden die zunehmenden Spannungen an. David verkriecht sich vor der Welt in seinem Arbeitszimmer und Amy wird durch seine männliche Indifferenz zunehmend frustriert. Sie weiß um ihre Wirkung bei Männern und genießt es anfangs noch, dass sie, die Heimgekehrte, etwas Farbe in den Dorfalltag bringt. Mit knappem Rock und ohne Büstenhalter lebt sie sich als Frau in einem neuen Selbstverständnis aus und scheut sich nicht davor zu ihrer Sexualität zu stehen. Charlie Venner, ein Bekannter aus alten Tagen, wird von ihr auch schließlich abgefertigt, als er sich an sie ranmachen will und daran erinnert, dass sie’s doch früher gern gehabt hätte, wenn er sie berührte. Ähnlich unverschämt verhalten sich die Arbeiter, die am Garagendach der Sumners arbeiten. Sie stieren Amy lüstern hinterher und brechen sogar in das Schlafzimmer ein, um sich einen Fetisch in Form eines Slips zu sichern. Als Amy ihrem Mann darüber berichtet, schiebt er nur ihr die Schuld zu, warum sie auch so rumlaufe und gesteht ihr damit keine Autonomie im Umgang mit sich und ihrem Geschlecht zu. Das Zusammenleben auf engem Raum wird immer mehr zum Problem. Amy konfrontiert David direkt mit seiner Unfähigkeit in der Stadt zu leben, den Arbeitern mal die Meinung zu sagen und das er sich hinter seiner Arbeit versteckt. Seine Indifferenz wird von ihr in die Worte gepackt, dass er sich weigert "Farbe zu bekennen". Er positioniert sich nicht.
Als die Dorfbewohner immer unverschämter werden - Amy weiß um ihre Aggressionen, hat sie doch schließlich selbst lange genug unter ihnen gelebt - und sogar zum Spaß die Katze erdrosseln und sie im Kleiderschrank aufhängen ergreift sie die Initiative und will den Täter bloßstellen. Nachdem sie David in den Hintern getreten hat, die Arbeiter ins Haus zu bitten, versucht sie mit einem Trick dafür zu sorgen, dass sich einer oder sogar alle verraten, in dem sie neben das Bier, das sie ihnen als gute Gastgeberin und Hausfrau serviert, auch eine Schüssel Milch stellt. Interessiert beobachtet sie die Blicke der Arbeiter, die versuchen sich nichts anmerken zu lassen. Ganz harmlos laden sie David zu einer Jagdgesellschaft ein, was dieser hastig annimmt, um sich eventuell doch initiieren zu können. Amy ist äußerst erbost, dass David wieder versagt hat und macht ihm entsprechende Vorwürfe, die er nur abwehrt und die Schuld ein weiteres Mal bei Amy sucht. Schließlich kommt es zur Katastrophe. An dem Tag der Jagd, David wird von den Männern einfach im Moor zurückgelassen, machen sich zwei von ihnen voneinander unabhängig auf den Weg, um Amy zu vergewaltigen. Charlie Venner schafft es, dadurch, dass er Amy vertraut ist, noch von ihr willkommen geheißen zu werden, doch dann macht er seine Absicht offensichtlich und Amy wehrt ihn bestimmt ab. Schließlich schlägt sie ihm ins Gesicht und fordert ihn wütend auf zu verschwinden, worauf er seine körperliche Überlegenheit voll ausspielt und sie auf das Sofa drückt. Unter Schreien und Gegenwehr schafft Venner es schließlich in sie einzudringen. Zunächst voller Angst und Abscheu spürt sie, wie die Hingabe zu Charlie, der körperlich in krassem Gegensatz zum intellektuellen David steht, nicht nur eine Möglichkeit ist sich diesen Akt ertragbar zu machen, sondern sogar für sich selbst eine Entladungsmöglichkeit zur angespannten Situation mit ihrem Mann, den Dorfbewohnern und der Diaspora zu finden. Sie fängt an Charlie zärtlich zu wiegen, worauf dieser, noch in ihr seiend, in ihren Armen zusammenbricht und den Tränen nahe um Verzeihung bittet. Sie wiegt ihn ein wenig und diktiert ihm nun vor wie er sich zu verhalten hat, damit es für sie ein schöner Akt wird. Doch während sie langsam das sexuelle Spiel der Beiden bestimmt, sieht Venner in den Gewehrlauf von Norman Scutt, einem der Arbeiter, der Venner nonverbal anweist ihm Amy zu halten, damit er sie von hinten ordentlich durchnehmen kann. Die Situation kippt in ein Horrorspektakel um. Amy bemerkt zunächst nicht, dass Venner sie etwas dreht und am Nacken hält, bis sie schließlich Scutt sieht und sofort versucht aus dem Griff zu entkommen. Sie schreit immer wieder "Nein!" und will von diesem sie brutal penetrierenden Kerl, der von Peckinpah nur als schwitzendes Tier mit verzerrtem Gesicht eingefangen wird, weg. Auch Venner wird zum Erfüllungsgehilfen eines männlichen Hordenprinzips und fixiert sie für Scutt in Position, obwohl dieser inzwischen nicht mehr das Gewehr auf ihn richtet. Ab diesem Zeitpunkt ist Amy schwer traumatisiert, aber versenkt das Erlebnis in sich. David vertraut sie sich nicht an, da sie von ihm eh nichts zu erwarten hat. Stattdessen wünscht sie sich jetzt auch ein Arbeitszimmer, in das sie sich verkriechen kann. Die Straw Dogs sind über eine Grenze getreten, die Amy nie wieder richtig wird abstecken können. Physisch wie psychisch sind sie in einen Bereich vorgedrungen der nun zerstört ist und damit auch einen Teil von Amy zerstört. Der "bunte Abend", der am nächsten Tag vom Dorfpfarrer veranstaltet wird, entwickelt sich zu einer Geisterbahn. Immer wieder sieht sie die schrecklichen Bilder der sie schlagenden und penetrierenden Männer. Ihr Gesicht erstarrt zu einer Maske der Angst. Sie bittet David nach Hause zu fahren, da sie die Blicke dieser Männer, die sich auch im Festraum aufhalten, nicht mehr erträgt. Als schließlich die Tochter eines Dorfbewohners verschwindet - man hat sie mit dem debilen Dorftrottel Henry Niles weggehen sehen - sehen diese das als willkommenen Anlass weitere Frustrationen abzulassen. Bei der Fahrt nach Hause fahren die Sumners eben diesen Dorftrottel an und nehmen ihn erst einmal mit zu sich. Der Mann ist völlig verängstigt und die betrunkenen Dorfbewohner, unter ihnen auch die beiden Vergewaltiger, versammeln sich vor dem Haus der Sumners und wollen ihn lynchen. Amy weiß inzwischen nur zu gut wozu sie fähig sind und macht David klar, dass ihr das Leben von Henry Niles egal ist. Sie möchte nicht noch einmal, dass über ihre Grenze getreten wird und ist bereit diesen Handel einzugehen. Der ewig zurückhaltende David sieht jedoch durch diese Situation plötzlich das Bedürfnis sein Haus und damit seine Männlichkeit verteidigen zu müssen und alle Versuche der Deeskalation seitens Amy versagen. Endgültig befindet sie sich in einer Spirale männlicher (All-)Gewalt, wird sie jetzt sogar von David geschlagen und gegängelt, weil dieser sich in seinem Verhalten immer mehr den Dorfbewohnern annähert. Nachdem David in einem Massaker alle Angreifer bis auf einen getötet hat, greift Amy schließlich selbst in den Kreis der Gewalt ein und beendet ihn. Sie nimmt das Gewehr und erschießt den letzten Angreifer, weil ihr Mann sie darum anfleht. Dieser bittet kleinlaut um Erlaubnis Henry Niles nach Hause zu fahren. Amy erlaubt es und sieht sich um in dem zerstörten Haus, das sie wieder wird in Ordnung bringen müssen. Die Gewalt ist nun auch im physikalischen Raum und repräsentiert ihren inneren Zustand. Beide Grenzen wurden überschritten und sie wird es richten müssen.

"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."






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