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Deconstruction Area - Filmforen.de

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Deconstruction Area


10 Antworten in diesem Thema

#1 Jevermeister

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Geschrieben 15. August 2003, 14:58

Dog Soldiers
UK 2002

Was mußte man in diversen Foren alles darüber lesen: "Meisterwerk", "Genrehoffnung", "Action & Gore galore" etc. pp. Und so hockte ich mich mit Sixpack und Kimchi bewaffnet vor das heimische Fernsehgerät, um einen vermeindlich unterhaltsamen Abend zu erleben!

Zum Plot: Englisches Platoon streift durch einen Hochwald und bekommt es mit einer Horde Werwölfe zu tun.

Kurzes Fazit:
1. In deutschen Filmforen ist der Anteil der lobotomierten User proportional höher als in der Normalverteilung der Bevölkerung.
2. Der Film ist langweiliger "Scheißendreck"!

Nix funktioniert in diesem Machwerk. Die bekannten Standards werden weitestgehend eingehalten: Die Armeeangehörigen geben sich lehrbuchmäßig cool und motiviert, die Werwölfe haben viele Haare und spitze Zähne. Mal geht das Licht aus oder die Munition ist zu Ende.

Besonders erwähnenswert sind die todschicken Werwolf-Kostüme. "Das Grauen..." möchte man murmeln...Übrigens: Mit Tiermaskeraden haben es die Briten bekanntlich - in "Revenge of Billy the Kid" durfte ein kapitaler Ziegenbock, welcher aus einer sodomitischen Beziehung hervorgegangen ist, ordentlich Rabatz machen. Dieser Film hatte mir wesentlich besser gefallen!

Wer sowas gut findet, der hat auch Van Damme Poster an der Wand hängen!

PS: Der Film ist in Farbe und bunt!

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#2 Jevermeister

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Geschrieben 15. August 2003, 15:17

Terminator 3

Ich gestehe: Ich habe diesen Film in angetrunkenem Zustand gesehen.

Ich bereue, daß ich nicht einfach weitergesoffen habe oder das Kinogeld dem alten Mann im Stadtpark geschenkt habe!

Dieser Film ist:
- billig
- schlecht
- langweilig
- doof
- usw. usf.

Wo sind die guten alten amerikanischen Actionfilme hin?

"Whenever the wind whistles through the leaves, I'll think, 'Pretzie ... Pretzie'..."

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#3 Jevermeister

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Geschrieben 17. August 2003, 16:40

Gangs Of New York
USA 2002

Will wie Ciminos "Heaven's Gate" einen der vielen Gründungsmythen der USA dekonstruieren und wirkt durch den armseligen DiCaprio wie ein "Titanic" für Seekrankheitsgefährdete und Landratten.

Was haben die da eigentlich Jahre dran gedreht? Und der vielbeschworene Scorsesesche Katholizismus beeindruckt doch heute nur noch BRAVO-Leser und Tarantino-Gutfinder. Ein bischen Hui-Bui-Kreuze und etwas Bibel-Weitwurf und schon wird's ein filmisches Meisterwerk?

Geht es eigentlich nur mir so, aber Daniel Day-Lewis bleibt für mich immer der letzte Mohikaner.

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#4 Jevermeister

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Geschrieben 18. August 2003, 13:00

Adaptation
USA 2002

Es soll Leute geben, die halten Nicolas Cage für einen guten Schauspieler. Es soll auch Subjekte geben, die lieben das Schauspiel einer Meryl Streep. Und dann gibt es noch Elemente, die finden die Jonzesche Idee, die eigene Schreibblockade zu thematisieren, fürchterlich genial.

Ich nicht!

Ich habe Spike Jonze im "Praise You"-Video tanzen gesehen - das nenne ich genial!

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#5 Jevermeister

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Geschrieben 18. August 2003, 22:41

BLACK HAWK DOWN
USA 2001

Ridley Scott gehört(e) mit Black Rain, Alien und Blade Runner zu meinen Favoriten im Regiestuhl.

BHD ist ein gefälliger Actionfilm mit viel Bums & Karuum. Aber leider mit der falschen Mannschaft, denn es sind nie die Besten einer Generation, die sich zum Dienst in den nationalen Streitkräften verpflichten. Und der Somali als solcher scheint mir auch ein rechter Beutelschneider zu sein.

Dann bleibt mir nur noch folgendes zu schreiben:

Der Wind weht in den Zweigen,
auf den Weiden stärkt sich Grün.
In allen Ewigkeiten
wird unsre Erde blühn.

Wo sich Feinde zeigen, stehn wir - verlaßt euch drauf!
Wir zwingen Friedensfeinden
mit Macht den Frieden auf.

Im Schatten dunkler Nächte,
im Schutz der Wetterwand,
da brüten finstre Mächte,
doch unser Heimatland
wird keinem Feind zur Beute,
wir schützen Werk und Norm,
denn wir sind Arbeitsleute,
sind Volk in Uniform.

(Traditionell)

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#6 Jevermeister

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Geschrieben 19. August 2003, 07:38

El Marioachi II aka Single Action aka Simple Action
1997

Carlos Gallardo, der Mariachi aus dem 1. Teil, dachte sich, in einer mexikanischen Würfelbude sitzend, dass er doch eigentlich auch einen prächtigen Realizador abgeben würde. Und so kaufte er auf dem Wochenmarkt in San Cristóbal de las Casas einem alten dreckigen Penner das Drehbuch zu "Simple Action" ab.

Die Beschreibung der Landbevölkerung und die authentische Gestaltung ihres natürlichen Lebensraums ist Gallardo auch sehr gut gelungen. Doch es sind eigentlich die Kleinigkeiten, die diesen Film groß machen: blöd in die Kamera grinsende Statisten, Einschußlochexplosionen bevor irgendwelche Pistolen etc. überhaupt abgefeuert werden und die völlig wahnwitzige Nutzung großkalibriger Waffen. Anscheinend gehören rückstoßfreie Einmannschulterwaffen zur Standardausrüstung der mexikanischen Dorfmilitia.

Während der Sichtung dieses filmischen Kleinods (welches ich als Zugabe zu einer spanischen Tageszeitung hinterhergeworfen bekam) mußte ich mich an eine Geschichte meines alten Freundes Apo Calypso erinnern, die dieser nach einer mündlichen Überlieferung schriftlich fixiert hatte:

"Großschüttdorf liegt im Süden eines der demokratischsten Länder der nichtslawischen Ostzone. Der Bürgermeister erteilt dem neugierigen Wandersmann gern und stolz die Auskunft, daß eben dieses Kaff ungefähr 183 Seelen zählt. Dazu kommen die Honoratioren des Dorfes, wie da wären der Apotheker, der Arzt, der Lehrer und der schon erwähnte Dorfschulze; manchmal gesellt sich auch der Pfaffe dazu, doch der ist Vegetarier oder schwul, und was genaues weiß man nicht, und das ist gut so. Einen Trottel besitzt das Dorf auch, nämlich seit dem Schweinesiggi sein Sohn, was der Theo ist, ein Ziegel vom Rinderstahl auf das Grützenhirn gefallen war, was ihn verwirrte auf Ewigkeit und zum Gottgefallen. So geschehen beim großen Sturm vor 3 Jahren, als auch die Gundel vom Konsum geworfen hatte. Das war ein garstig Schreckensjahr.
Die Geschichte, die hier erzählt werden soll, spielt allerdings anderthalb Kilometer von Großschüttdorf entfernt und zwar im sogenannten Unterdorf, wo Jürgen der Traktorist und sein Vater, was der alte Gebauer ist, wohnen. Aber nicht dahin zieht's die Oberdörfler, sondern in das sehr beliebte Ausflugsziel Hirschgrund, wo der trockenen Kehle Linderung und Heilung besorgt wird. Da steht das Wirtshaus "Zur letzten Kiepe Holz". Dort schenkt die Franzmeyer Susi den wundervollen Hopfensaft aus der fernen Kreisstadt aus und Selbstgebrannter wird zur späten Stund' gereicht. Gäste sind ausschließlich Einheimische, bis auf ein paar Hundlinge aus Trötendorf, welche einmal im Jahr zur Kirmes einkehren und gar kräftig was ins Geglotze bekommen von den strammen Burschen aus Großschüttdorf. So war es schon zur Zeit der Vorväter und so wird es immer sein bis zum Tag der jüngsten Zeche. Vor zwei Jahren zog hier auch eine Montagebrigade durch, was die Wasserleitung erneuert hat, aber die hatten noch nicht ihre Halben in den dreckigen Schlund gegossen, da kamen schon die Schüttdorfer gesprungen und haben's dem städtischen Proletenpack besorgt. Dem Erlenbauer seinem Ältesten, der ward Hansi geheißen, hat's damals das linke Augenlicht gekostet. Doch wie sagt der Volksmund, 4 Wochen war der Hansi krank, dann soff er wieder, Gott sei Dank.
Also, an diesem Abend, als das Verhängnis seinen Lauf nahm, waren wieder tiefgraue Wolken über'n Hirschgrund aufg'zogen, und die Bauern rückten an den Tischen zusammen und sprachen gar leise, weil's alle an den fürchterlichen Sturm gedachten, der welcher dem Theo die Blödheit und der Gundel einen Wechselbalg beschert hatte. Die Schenke war angenehm warm vom Rauch der Pfeifen und vom lustig knisternden Feuer im Kamin. Die Susi hatte vorsorglich die Fensterläden geschlossen und die Außenlampe angezündet, welche dem einsamen Wanderer rettender Lichtpunkt in der finst'ren Nacht sein sollte. Zu dieser Zeit saßen am Stammtisch: der Schultheiß, was der Hubert ist und sein Stiefsohn, der Joachim, außerdenen der Großbauer Ludewig mit seinem Spanner Siegfried und dem Knecht Martin Hansen. Sie waren ein wenig bezecht und Siegfried mußte schon so manche Rüge hinnehmen, weil er seinen Halben nicht g'schwind genug runtersoff. Hubert machte sich zwar Sorgen, was das Gemüt des Siggis vernebelte, wohl wußte er aber auch, daß sowohl der Siggi wie auch er gut schütten konnten und meist den Rest der Runde unter den Tisch gesoffen hatten, wenn die Susi sprach, daß es genug sei für den Abend und man sich endlich packen sollte. Der Hubert war sonst nicht zu beneiden, weil sein Sohn, also sein richtiger Sohn von der Lindengrätziger, der ward Hans geheißen, weil eben jener Sohn in die Stadt gezogen war und hatte promoviert, oder wie das heißt, und arbeitete itzt bei der Eisenbahn in einer guten Stellung, welche irgendwann eine saftige Pension einbringen würde. Aber sein Vater war ihm nicht mehr fein genug und so verachtete er die Dörfler und hatte auch noch keine Frau, was wahrscheinlich hieß, daß er ein gottverdammichter Grasfresser oder schlimmeres ist. Doch genug davon.
Der Joachim war dem Hubert, wenn auch nicht leiblicher, so doch Lieblingssohn. Er war zwar nur der Stiefsohn und früher riefen ihn die anderen Burschen im Dorf Fickfehler oder blöde Waldsau, und auch die Madels mochten von seiner ausgeprägten Männlichkeit nicht kosten, aber seit dem Neckrudi der Deckhengst durchgegangen war, und der Joachim das Viech wieder hat einfangen können mit die bloßen Händ', da ward er der Held und dem Schulzen schwoll die Brust vor Stolz, wenn die anderen Bauern anerkennend tuschelten und die Weibsleute sagten, da schau, was für ein Mannsbild. Durch diese glückliche Fügung des Schicksals wählte sich der Joch eine Maid aus, und zwar dem buckligen Förster seine Tochter, was die Hilde ist. Und zack-zack, hast du nicht gesehen, ward der Hilde ein Braten angesetzt und die Hochzeit stand ins Haus.
Doch will ich nicht zu weit von der Geschichte wegschreiten, weil schon die nächste Runde kommt. Weiß schäumt das Bier in den Krügen und die Männer blecken sich die Zähne.
"Nun denn Bua, saufts das die Schwarte kracht. Der Sturm kann uns am Darme lecken, solange die Susi noch einen Tropfen im Faß hat!" sagte der Schultheiß und hob den Krug an den Schlund.
"Ja Vatta, paß er auf, daß er sich nicht wieder bekotzt und ausschaut wie die Schweine in der Kuhle." sprach lachend der Joachim.
"Ungeratener Sauhund, duck er sich, sonst leg ich ihm die Fresse frei!" donnerte der Schulze und landete einen Schwinger in das dumme Gesicht seines Stiefsohns.
Aber so eine familiäre Diskussion ist kein gefährlich Ding,und so kratzte sich der Joch die Backe und soff seinen Krug leer, welchen er krachend in der Tischmitte aufschlagen ließ. Die Susi sprang zum Tisch und schalt sie elende Sumpfsäue, denen die Eier abgeschnitten gehörten, aber man solle sich doch versöhnen. Und so war der Zwist beendet wie er angefangen.
Doch dem Joch stand's Gemüt noch nach einem Wettkampf und so schrie er: "Wer will sich mit mir messen? Schaut's euch doch an: alte Furzhunde seid's, aber keine Biertrinker!"
Nun das ließen sich die Leut' am Tische nicht zweimal vorwerfen, und also war in weniger als einer Minute jeder Krug geleert. Der Martin verschluckte sich und bekotzte sich die teure Schlosserkombi. Ein großes Lachen ward im Saal, und so gab der Martin die nächste Rund, und alle waren glücklich, wie schon einen Tag nicht mehr. Da plötzlich öffnete sich die Tür, der Sturm blies hinein und ein Mann stand im Raum, den noch kein Aug' in Großschüttdorf geschaut hatte.
Und vor den Feldern des Dorfes lag die imperiale marsianische Eingreiftruppe und wartete auf ein Signal. To be continued...Aufgezeichnet im Jahre des Herrn 1987."

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#7 Jevermeister

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Geschrieben 19. August 2003, 14:53

One Hour Photo
USA 2002

Therapeutin: Aber dieser Film ist doch gar nicht so schlecht.
Ich: Ja, ich weiß. Das ist sozusagen meine mentale Kontrollgruppe!
Therapeutin: Ach so...Ich denke wir sollten unsere Sitzungen auf 3mal die Woche erhöhen.
Ich: Alles was sie wollen, Frau Doktor!

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#8 Jevermeister

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Geschrieben 16. September 2003, 07:58

Running Time (Josh Becker / USA 1997)

GeradeistdieEchtzeit-ThematikwiederinallerAugen("24"),dagiltesaneinKleinodlängstvergangenerTage
zuerinnern.WieinHitchcocksROPEwurdeRUNNINGTIMEinEchtzeitgedrehtmitca.10Minutenla
genTakes.
DerWechselderFilmwolleistdannineinemSchnittversteckt.BruceCampbellspieltmitundde
Filmistinder
erstenHälftewirklicheinBringervordemHerrn.DiesichanschließendeBeziehungsgeschich
eistleideretwasflach,
aberwassoll's.DerguteJoshverdingtsichmomentanalsTV-Regisseur-somancheFolgederXENA-Serieistvonihm.
UndganzfrechverstoßeichhiermitgegendasIMMOscheFilmtagebuch-Geleit:KeinEindruckvonmirmich!
PS:RUNNINGTIMEists/w!VielenDankfürIhrInteresse.

#9 Jevermeister

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Geschrieben 23. September 2003, 16:06

Michael Ciminos "A New Hope" (Rohschnitt)
2003

Unverhofft kommt oft. Da fragt man sich, was der gute Michael die ganzen Jahre macht und dann kommt er aus einem stinkigen Loch gekrochen und wirft 100 Jahre Filmgeschichte einfach über den Haufen. "Der Pate" und alle "Once Upon A Time Wherever"-Klone verblassen in ihrer Außenwirkung nach Sichtung dieses 238 minütigen Filmwerks.
Wie in Ciminos Roman "Big Jane" schon angedeutet, steigt er jetzt noch tiefer in das familiäre Thema ein - sozuschreiben in die soziale Ursuppe. Das er sich dabei die berüchtigte Jodorowski-Biographie "Donde mejor canta un pájaro" als Vorlage nimmt ist in diesem Zusammenhang nur folgerichtig.
Die Frauenrollen sind größtenteils mit LaiendarstellerInnen besetzt. Für den europäischen Stab war u.a. Kusturica verantwortlich und so sieht man die bekannten kroatischen Beutelschneider nebst Anhang durch's Bild schlurfen. Die Prullansky-Brüder werden von 2 bekannten nordamerikanischen Schauspielern verkörpert - mehr wird nicht verraten...aber es ist mit dem "Peter Alexander gegen den Strich besetzt"-Effekt zu rechnen!
Cimino schreckt bekannterweise nicht vor expliziten Gewaltdarstellungen zurück - allerdings nimmt er diese Ausbrüche immer sofort zum Anlaß, kräftig am psychedelischen Rad zu drehen. Freunde von visueller Symbolik dürften die nächsten Jahre ausreichend Forschungsmaterial haben...
Dieser 1. Teil behandelt die Jahre 1903 bis ca. 1920, wobei reale Zeit nur eine sehr periphere Rolle spielt. Die Dreharbeiten an dem auf 3 Teile angelegten Epos werden ca. 2008 beendet sein. Titel vom 2. und 3. Teil sind leider noch nicht bekannt!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

#10 Jevermeister

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Geschrieben 30. September 2003, 08:24

Dolls
Japan 2002

Die Zeichen standen auf Sturm: Geburtstag vom Chef vergessen, nicht an Hochzeitstag gedacht und dann mußte ich meine DDDHouse-Sendung vom Zoll abholen, wo man mir erklärte, daß man Sendungen dieser Firma jetzt immer vor Ort abholen läßt, da DDDHouse nur "gefakte" Rechnungen reinlegen würde...Anyway.

Ich hatte zu "Dolls" extra wenig Rezis gelesen, da ich bei Kitano noch nie einen Ausfall erlebt hatte und diesmal einen Überraschungseffekt erleben wollte. Eine Überraschung war es dann auch!
Also gestern dann gemütlich die DVD "Dolls" eingelegt und auf einen unterhaltsamen Abend gehofft...aber was war das???

Eigentlich ist die Ausgangsvorlage ganz gut gewählt. Vom traditionellen Bunraku-Puppentheater ausgehend, entwickelt Kitano 3 Geschichten, die menschliche Verstrickungen und den Konflikt zwischen gesellschaftlicher Pflicht und Leidenschaft aufzeigen sollen. Aber nach der ersten halben Stunde merkt der aufmerksame Zuschauer, daß Kitano diesmal kräftig danebengelangt hat.

Das fängt an bei den unoriginellen Subplots: die verstossene Exfreundin am Tag der Hochzeit, der alte Yakuza mit der Jugendliebe, die immer noch auf ihn wartet und der fanatische Fan, der sein Zielobjekt ganz allein haben will. Das haben wir alles schon mal und v.a. besser gesehen. Besonders die Fanstory und der Yakuza-Teil sind Gähner vor dem Herrn. Inhaltlich plakativ wie ein Stalinsches Propagandaplakat und technisch amateurhaft umgesetzt.
Natürlich mußte Kitano, um die traditionellen Themen des Bunraku übernehmen zu können, seine Figuren und Geschichten in die Gegenwart transportieren - allerdings erscheint das Ergebnis als reines Laborexperiment. Kein Leben, keine tiefe Leidenschaft, Groschenroman-Ästhetik, wo man hinsieht!

Und das ist noch nicht das schlimmste. Damit auch jeder Hilfsschüler mitbekommt, um was es geht, werden ganz finstere Blenden eingesetzt (z.B. Tod des Fans) oder es gibt erklärende Schnitte wie im Biologiefilm der 8. Klasse (der ständige visuelle Wink mit den Puppen im letzten Drittel des Films).
Es fehlt jeglicher Witz, jede Hintergründigkeit, das kleinste Fitzelchen Sarkasmus...nix, null, nada...Früher hat Kitano schlaue Filme gemacht, die auch noch sexy waren. Jetzt macht er anscheinend Filme für Leute, die sich jeden Witz dreimal erzählen lassen müssen.

Der Film hat IMHO auch einige technische Schwächen: u.a. sind diverse Zooms so dilettantisch gemacht, daß man an Onkel Kurts Urlaubsvideos erinnert wird.
Besonders in "Dolls" bewahrheitet sich meine schon längere Vermutung, daß Kitano nicht mit inhaltlicher Dynamik umgehen kann - seine Stärke ist die Langsamkeit (und deren auch immer wieder neue "Entdeckung"). Und so schaue ich das erste Mal bei einem Kitano-Film nach 60 Minuten auf die Uhr und hoffe auf ein schnelles Ende.

Fazit: Anscheinend wollte Kitano hier mit aller Macht ein episches Alterswerk schaffen, in das er alle Lebenserfahrungen etc. packen wollte. Und so hat "Dolls" außer ein paar schönen Stills nicht viel zu bieten, was andere japanische Filmemacher mittlerweile nicht viel viel besser machen.

In einem Zeugnis würde stehen: Er bemühte sich!

ThanXXX

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#11 Jevermeister

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Geschrieben 29. Oktober 2003, 11:23

BLUES HARP
Miikeman

Endlich kann ich mal einen Miike-Film runtermachen...HA HA HA (wahnsinniges Lachen)...Vorhang!

Man was für ein lahmes Teil. Kommt ewig nicht in die Gänge und präsentiert uns dann eine dermassen langweilige Rotzgeschichte - Oh, Lord! Miikes Standardthemen wirken IMHO erstmals gewollt und gekünstelt...dabei gibt es viele kleine gute Ansätze: die Mensis der Yakuza-Gespielin, die zur "Enttarnung" Kinjis führt oder die Rahmenhandlung aus Chujis Kindheit. Es gibt sie schon - die großen Momente - aber viel zu selten und völlig in den zähen Gesamtbrei eingemixt.

Es fehlt dafür die Miikesche Dynamik und das ständige Wechselbad der Gefühle seiner Akteure. Stattdessen sieht man junge Leute sehr sehr sehr laaaange ihren Weg im Leben suchen und (wer hätte das gedacht) scheitern...

Nebenbei: Warum müssen gute Filmemacher gelegentlich immer im musikalischen Bereich so daneben liegen (siehe "Swallowtail Butterfly" VS. "My Way"). Zwar hätte eine etwas innovativere Spielweise des Blues den Film nicht gerettet, aber was uns da an konservativer Musique geboten wird, das sprengt einem glatt die Hirnschale weg. Das ist so das typische Onkel Tom Geniedel, als hätte es nach 1950 keine Entwicklung mehr im Blues gegeben (nur als Gedächtnisstütze: Fat Possum Bands, Workdogs, Bassholes etc. pp.).

Dabei sind gerade die Live-Szenen angefüllt mit falschen Gefühlen und peinlichen Gesten. Eigentlich dachte man, dass solche Takes seit den albernen Videoclips irgendwelcher Krautrock-Combos aus den frühen 80ern verschwunden wären. Aber da sind sie wieder: Der völlig vom Blues beseelte Sänger, der zum Prügeln von der Rampe steigt oder der verschwitzte Mann an der Schießbude, der sich (die Kamera lügt nicht) die Seele aus dem Leib trommelt. Wenn das Miikesche Ironie sein soll - ist nicht angekommen! (Optimierungsvorschläge: WILD ZERO)
Das Chujis, als Sohn eines Afro-Amerikaners, natürlich dem Blues verfallen ist, ist dann auch schon nebensächlich. Aber 1A-Holzhammer für die ganz Dummen!

Fazit: BLUES HARP funktioniert in keinster Weise. Das Miike ruhige und unspektakuläre Geschichten erzählen kann, hat er mit LEY LINES oder auch DoA2 (2. Hälfte) bewiesen - also was soll dieser Scheiß'?

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