Regie: Takashi Miike
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Es kommt recht selten vor, daß ein durch und durch hervorragend durchstilisierter Film bei mir am Ende ein Gefühl der Angeödheit auslöst. Der Film läuft schon in den ersten dreißig Minuten Gefahr, von mir vorzeitig abgestellt zu werden. Zu hibbelig, zu nervös schneidet Miike zwischen einzelnen Handlungssträngen umher, die entweder im Sande verlaufen oder überhaupt keinen Sinn ergeben zu scheinen. Dabei ist die Ausgangssituation des Films gar nicht einmal so uninteressant...um nicht zu sagen spektakulär.
Der junge Ichi (Nao Omori) metzelt in Superheldenmanier zu Frauen gewaltätige Männer ab. Ein nicht unbeträchtliches Maß an Ambivalenz gewinnen diese Racheakte allerdings aus Ichi Konditionierung. Als Schüler war er Zeuge einer Vergewaltigung von Klassenkameraden an einem Mädchen, die ihn gleichzeitig abstieß, aber auch sexuell erregte. Von einem geheimnisvollen Hintermann wird er nun darauf angesetzt, eine Bande Yakuza um den sadistischen Blondschopf Kakihara (Tadanobu Asano) auszulöschen, der nach mehr Macht in seinem Stadtbezirk strebt.
Das es sich bei meiner DVD-Fassung, um eine die Gewaltspitzen befreite Auflage handelt, bin ich mir durchaus bewußt, aber auch sie enthält die immensen Storylöcher, die mir eine positive Meinung über den Film unmöglich machen lassen. Von der durchaus interessanten Figur des Ichi einmal abgesehen tut der Film kaum etwas um mich zu fesseln. Von den zugegeben hervorragenden Kameraarbeit einmal abgesehen. Was hat es mit dem Mann auf sich, der Ichi unter seiner Kontrolle hat? Was ist sein Ziel?
Von diesen Fragen einmal abgesehen türmt sich der Film zum Finale hin zu einem noch aberwitzigeren und unglaubwürdigeren Gemetzel auf. Angeblich ist sein älterer, verschollener Bruder Mitglied bei der Bande. Aha!?!
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Ein weiterer Dorn in meinem Auge sind die absolut häßlichen Spezialeffekte, die sich mir allenthalben präsentieren. Das sie übertrieben comichaft sind ist nicht so sehr mein Problem, sondern mehr ihre technische Unzulänglichkeit. Wenn ich nur an den aufgepumpten Burschen am Ende mit dem aufgesetzten Kopf erinnere, kann ich Vergleiche mit dem mutierten Gefängnisdirektor in STORY OF RICKY nicht leugnen.
All diese negativen Aspekte und der weinende Ichi, der am Ende den kleinen Jungen um Vergebung bittet (nee, was mußte ich da lachen), trüben das Interesse in den charakterstarken Szenen ungemein. Warum redet die Edelprostiuierte Karen eigentlich immer zweisprachig?
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