"Let's hope this elevates their thinking..."
#91
Geschrieben 10. Oktober 2004, 11:36
Originaltitel: The Forsaken
Regie: Joe S. Cardone
Datum: USA 2001
FSK: 18 (JK/SPIO)
Laufzeit: 90/125 Minuten
Wertung: 6/10
„Ich bin auch infiziert.“
Der junge Fimstudent Sean (Kerr Smith) muss zur Hochzeit seiner Schwester ins weit entfernte Miami. Als er einen Anhalter mit seinem Mercedes-Oldtimer aufliest, entpuppt sich dieser als Vampirjäger. Sean glaubt ihm anfangs nicht, doch als er von einem gebissen wird, erfährt er die ganze Wahrheit - um zu überleben muss er den töten, der ihm die Wunde zugefügt hat. In der Zwischenzeit nimmt er Aids-Medikamente, um das Virus temporär zu stoppen.
Sean und Nick (Brendan Fehr) machen sich nun also auf, gegen die Gang von Oberblutsauger Kit (Johnathon Schaech) ins Feld zu ziehen und ihn endgültig zu besiegen …
Bei diesem Möchtegern Horrorstreifen verhält es sich ähnlich wie bei “Mimic“: lahm, billig, langweilig. Dazu noch absolut nervige Darsteller und Dialoge.
Absolut kein Pflichtfilm - im Gegenteil!
MfG
Stefan
#92
Geschrieben 10. Oktober 2004, 17:31
Originaltitel: Bad Taste
Regie: Peter Jackson
Datum: Neuseeland 1987
FSK: 18 (JK/SPIO)
Laufzeit: 88 Minuten
Wertung: 9,25/10
„Vielleicht haben sie Star Trek gesehen?“
Außerirdische Aliens landen auf der Erde, um Menschenfleisch für ihre intergalaktische Fast-Food-Kette zu besorgen. Dazu haben sie sich eine kleine Stadt in Neuseeland ausgesucht - blöd nur, dass es hier eine geheime Organisation namens „The Boys“ gibt, die gegen die Menschengestaltannehmenden Außerirdischen ins Feld zieht. Dabei kommt es zu unzähligen Opfern unter den Aliens, aber auch zu Kollateralschäden …
“Bad Taste“, der Name ist Programm! Angefangen bei der Story, die genau so bescheuert ist, wie sie sich anhört, zwingt der Film den Zuschauer dazu, sich das Gemetzel bis ins kleinste Detail anzusehen. Gliedmaßen fliegen durch die Luft, Hirnstückchen wechseln den Besitzer und Magazine werden so viele wie Sand am Meer verschossen. Dabei legt Jackson aber Wert darauf, dass man sich diese Gräueltaten aber immer mit einem Schmunzeln oder Lachen ansehen kann. Für Kinder ist das aber selbstverständlich absolut nichts (JK/SPIO)!!! Noch nie hat man solch guten Trash gesehen, mit so viel überzogener Gewalt und Humor, der schwärzer ist, als der Schwarzwald! Nicht nur im Film, sondern auch in der sehr gelungenen Doku zum Film muss man Peter Jackson wirklich loben, denn was er schon als Jugendlicher auf die Beine gestellt hat, ist sagenhaft.
So hat er beispielsweise alle Waffen aus Holz selbst hergestellt und die Mündungsfunken mit Blitzen nachgeahmt. Für ein Budget, über das sich das heutige Hollywood totlachen würde, stellte Peter Jackson 1987 einen kompletten Spielfilm auf die Beine, der heute absoluten Kultstatus genießt!
Das er sich aber auch weiterentwickelt hat, zeigte er uns spätestens mit der Verfilmung des “Herr der Ringe“. Heute hat er natürlich die (finanziellen) Möglichkeiten, ein solches Mammutprojekt auf die Leinwand zu bringen - wirklich grandios und zugleich ironisch, wenn man seine Geschichte als Filmemacher betrachtet.
Wer diesen Film noch nicht kennt, sollte dies schnellstmöglich nachholen - absoluter Kultsplatter/Trash von einem jungen, visionären Regisseur.
Bleibt mir nur noch eine Warnung auszusprechen: Bitte vergessen Sie nicht sich eine Kotztüte bereit zu stellen, während Sie diesen Film genießen!!
Die DVD von Marketing ist nichts Besonderes. Der Film präsentiert sich zwar im Widescreen-Format und mit Dolby Digital 5.1-Ton, ist aber anhand seines Alters absolut kein Highlight. Dafür freut man sich über die Extras: neben einer sehr informativen Doku, erfährt man in Radioberichten und TV-Show-Ausschnitten noch mehr über den Film, mit dem wohl schlechtesten Geschmack aller Zeiten.
MfG
Stefan
P.S.: Ich gehe jetzt erst einmal etwas essen!
#93
Geschrieben 11. Oktober 2004, 16:19
Originaltitel: ALIAS - 01x01: Truth Be Told
Regie: J.J. Abrams
Datum: USA 2001
FSK: 16
Laufzeit: 63 Minuten
Wertung: 9/10
„You killed the man I love!“
Achtung Spoiler!
Sie ist jung, hübsch und tödlich - Sydney Bristow (Jennifer Garner). Auf den ersten Blick scheint sie eine ganz gewöhnliche Studentin zu sein, wie jede andere. Keiner kennt jedoch ihr Geheimnis: in Wirklichkeit ist sie nämlich Agentin bei SD-6, einer geheimen Unterabteilung der CIA. Als ihr Verlobter ihr einen Heiratsantrag macht und sie annimmt, kann sie ihr Geheimnis nicht länger für sich behalten - sie erzählt Danny von ihrem Leben als Spionin.
Da Sicherheit und Diskretion in der Agency natürlich ganz oben stehen, wird Danny Hecht sofort aus dem Verkehr gezogen, indem SD-6 ihn tötet. Sydney, die den Frust und die Trauer in sich hineinfrisst, beschließt SD-6 zu verlassen. Als sie aber bemerkt, dass sie aus Sicherheitsgründen liquidiert werden soll, besorgt sie auf eigene Faust ein geheimes Gerät, um durch diesen Vertrauensbeweis zurück zu SD-6 zu gelangen.
Es klappt, Syd ist zurück um für die Regierung der Vereinigten Staaten zu kämpfen - denkt sie, denn ihr Vater, der ebenfalls für SD-6 arbeitet, teilt ihr mit, dass man sie die ganze Zeit belogen hat und SD-6 in Wirklichkeit eine Terrororganisation ist! Sie arbeitet also für den Feind, den sie zu bekämpfen glaubte. Um nicht aufzufallen, heuert sie bei der „echten“ CIA an, um von nun an als Doppelagentin zu agieren - zusammen mit ihrem Vater Jack (Victor Garber). Nun braucht Syd Zeit, um erst einmal alles zu verstehen …
Die "ALIAS" Cast
Ausgezeichnet mit zwei Golden Globes ist “ALIAS“ eine der topp Serien-Importe aus den USA! Die Rolle der Sydney Bristow verhalf Jennifer Garner zu internationalem Ruhm und zu einem Emmy-Award. Es folgten Filme wie “Daredevil“ und “13 Going On 30“ - schon heute wird sie als Nachfolgerin von Julia Roberts hoch gehandelt.
Endlich kann man sich die erste Staffel der Agenten-Serie auch in Deutschland auf DVD besorgen - zwar nur in Dolby Digital 2.0 (Deutsch), dafür aber mit topp Bild und im 16:9- Format. Da ich die Serie nach der TV-Ausstrahlung sowieso nur im englischen Original genieße, kann ich mich auch über einen 5.1-Sound freuen.
Wer auf Action, Jennifer Garner und Cliffhanger á la “24“ steht, für den ist “ALIAS“ genau das richtige.
MfG
Stefan
P.S.: Die Rezensionen der Folgen nach dem Pilot folgen in regelmäßigen Abständen.
#94
Geschrieben 12. Oktober 2004, 18:02
Originaltitel: Ondskan
Regie: Mikael Hafström
Datum: Schweden/Dänemark 2003
FSK: 12
Laufzeit: 114 Minuten
Wertung: 9,25/10
„Gandhi hat ohne Gewalt ganz Indien befreit.“
Schweden in den Sechzigern: Erik Ponti (Andreas Wilson) ist ein „ Grundschlechter Mensch“ - er schlägt, stiehlt und vergewaltigt. Als Folge davon fliegt er von der Schule und wird auch künftig nicht mehr an einem staatlichen Gymnasium angenommen. Doch das sind nicht seine einzigen Probleme, da wäre noch sein Stiefvater, der ihn tagtäglich mit dem Gürtel verprügelt.
Um sein Abitur doch noch zu erreichen, schickt ihn seine Mutter auf ein privates (Männer-)Internat. Mit Entsetzen stellt er schnell fest, dass es eine strikte Hierarchie gibt und man den Schülern der Oberstufe nicht widersprechen darf. Diese nutzen diese Ordnung natürlich aus, um die Mittelstufe als „Sklaven“ zu halten - wer sich ihnen widersetzt, muss sowohl mit physischen Strafen, als auch mit psychischen rechnen. Schlägt man einen von ihnen, wird man sofort der Schule verwiesen.
Trotz neu gewonnenem Freund Pierre (Henrik Lundström) den ständig wachsenden Druck auszuhalten, zumal er sowieso auf der Abschussliste steht. Als er sich auch noch in das Dienstmädchen Marja (Linda Gyllenberg) verliebt, beginnt ein perverses Katz- und Mausspiel …
Erik macht sich Gedanken über seine Zukunft
“Evil“ ist das Porträt eines jungen Mannes, der einen unglaublichen Wandel durchlebt. Anfangs noch brutaler Schläger, entwickelt er sich während seiner Internatszeit zu einem Jungen, der die Liebe für sich entdeckt und lernt, was es heißt Freunde zu haben. Dabei durchleb er wirklich die Hölle. Natürlich wehte um 1960 noch ein anderer Wind, doch das Wort „Mobbing“ gewinnt in diesem genialen schwedischen Werk eine völlig neue Bedeutung - eine sehr krasse!
Der Hauptdarsteller Erik, Andreas Wilson, steht natürlich über allem, seine darstellerische Leistung zeigt keine Lücken und wirkt absolut überzeugend. Seine „Verwandlung“ zum „braven Jungen“ ist absolut topp inszeniert und lässt das Blut des Zuschauers, durch Szenen der Qualen, teilweise wirklich in den Adern gefrieren. Nächtliche Angriffe, Schläge und sogar Schändung sind dabei wohl die häufigsten Stationen, die Erik bis zum Ziel anfahren muss. Er ist eine Art „gegen den Strom Schwimmer“, er befolgt die Befehle Ottos nicht blind und bietet ihm als Einziger die Stirn. Das geht sogar so weit, dass die Primaner nicht mehr wissen, was sie mit ihm tun sollen.
Erik verliebt sich in das Dienstmädchen Marja
Für den Zuschauer ergibt sich somit nur eine Lösung des ganzen: das Fass wird zum überlaufen gebracht, die Bombe explodiert. Doch genau hier überrascht uns der Regisseur mit einem fantastischen Ende, welches wohl kaum einer so richtig erwartet hätte – es ist zwar ein Happyend, lehnt sich aber keinesfalls an große Hollywoodproduktionen an. Ein jeder kann sich wohl in die Rolle von Otto und auch Erik versetzen, denn Täter und Opfer war jeder von uns schon einmal.
Genau das ist es auch, was den Film so liebenswert macht, “Ondskan“ ist einfach etwas anderes, fernab der Traumfabrik und ohne unnötigen Pathos. Uns Deutschen fällt es dabei aber wahrscheinlich auch leichter, eine europäische Produktion zu verstehen, als den Amerikanern.
Ein wirklich perfekt besetztes Drama, das sehr zu empfehlen ist und fernab konventioneller Massenproduktionen und Klischees agiert. Wer einmal etwas „Anderes“ sehen und erleben möchte, dem sei der Film ganz besonders ans Herz gelegt - beschäftigt einen auch noch Tage danach!
MfG
Stefan
#95
Geschrieben 13. Oktober 2004, 12:51
Originaltitel: ALIAS – 01x02: A New Beginning
Regie: Ken Olin
Datum: USA 2001
FSK: 16
Laufzeit: 43 Minuten
Wertung: 8,5/10
„Don’t you ever speak to me again!“
Achtung Spoiler!
Sydneys (Jennifer Garner) erster Auftrag seit ihrer Rückkehr zu SD-6 führt sie nach Moskau, wo sie etwas ausspionieren soll. Sie ist erfolgreich und auch ihr Gegenauftrag für die CIA läuft wie geschmiert. Das einzige was ihr Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass die Allianz (SD-6) größer ist, als sie je zu glauben wagte! Und als wäre das noch nicht genug, muss sie auch noch mit Schrecken feststellen, dass sich in den Vereinigten Staaten eine Atombombe befindet - der Tanz auf dem Vulkan hat begonnen …
Die Folge, in der Syd zum ersten Mal ihren CIA-Kontaktmann Michael Vaughn (Miachael Vartan) richtig kennen lernt. Für den Zuschauer ist schon hier offensichtlich, das sich etwas zwischen den beiden Entwickelt - auch wenn man noch bis zur zweiten Staffel warten muss.
Alles in allem eine ordentliche Durchschnittsfolge.
MfG
Stefan
#96
Geschrieben 14. Oktober 2004, 18:36
Originaltitel: Man On Fire
Regie: Tony Scott
Datum: USA/UK 2004
FSK: 16
Laufzeit: 146 Minuten
Wertung: 9,5/10
„Er lässt an einem Wochenende mehr Gerechtigkeit walten als Ihre Gerichte in zehn Jahren.“
Achtung Spoiler!
Der Ex-Marine und Anti-Terror-Spezialist John W. Creasy (Denzel Washington) ist ein Schatten seiner selbst. Ein seelisches Wrack, das seinen Frust im Suff ertränkt und nur noch für wenige Menschen erreichbar ist. Einen Mordversuch hat er schon hinter sich, doch dieser scheiterte an einer nicht losgehenden Kugel - „eine Kugel sagt immer die Wahrheit.“. Als er von seinem langjährigen Freund Rayburn (Christopher Walken) einen Job vermittelt bekommt, hofft er auf eine neue Chance, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Creasy soll in Mexiko die kleine Tochter eines reichen Ehepaars (Radha Mitchell, Marc Anthony) zur Schule begleiten und für ihre Sicherheit sorgen. Das Mexiko in den letzten Tagen von mehreren Kindesentführungen überschattet wurde, macht Creasy alles nur noch schwerer und er trinkt weiterhin.
Erst als ihn Pita (Dakota Fanning) zu ihrem Freund erklärt und immer mehr Zeit mit ihm verbringt, sorgt dafür, dass seine harte Schale anfängt zu bröckeln.
Creasy baut eine schon fast väterliche Beziehung zu ihr auf und prägt Pita stark. Als er wieder anfängt sein Leben zu genießen, wird auch Pita Opfer einer brutalen Entführung, bei der Creasy schwer verwundet wird. Doch es gibt Hoffnung für Pita, denn eine Lösegeldübergabe steht kurz bevor und ihre Freiheit ist zum greifen nahe.
Die Übergabe läuft schief, Pita wird aus Rache getötet und ihre Eltern sind am Boden zerstört. Nachdem Creasy einen Monat im Krankenhaus verbrachte, hat er nur ein Ziel: jeder, der in die Entführung verwickelt war oder in irgendeiner Weiße davon profitierte, muss sterben - ein blutiger Rachefeldzug zum Drahtzieher „Die Stimme“ (Mario Zaragoza) beginnt …
Creasy und Pita freunden sich an
Anders als der Trailer suggeriert, handelt es sich bei diesem Film nicht primär um einen Rache-Actioner, sondern um ein einfühlsames Drama um einen gebrochenen Helden. Die Gewalt - und Actionsequenzen dienen somit eigentlich nur als Mittel zum Zweck. So nimmt sich Regisseur Tony Scott (Sohn von Ridley Scott) anfangs viel Zeit, um die Charaktere, allen voran Creasy, einzuführen. Man merkt schnell, dass er ein gebrochener Kriegsheld ist, der die Lust am Leben und auch am töten verloren hat. Wäre da nicht sein ehemaliger Kollege und Freund Rayburn, würde er wohl endgültig dahinvegetieren.
Erst als Pita in sein Leben tritt und ein Selbstmordversuch fehlschlägt, merkt er, dass er auf dieser Welt noch gebraucht wird - belegt durch die sich wiederholende Aussage, dass eine Kugel immer die Wahrheit sagt. So lernt er Pita, sich durchzusetzen und sie als eine Art Tochter anzusehen - vielleicht etwas, das er nie hatte, aber sich immer wünschte. Als genau diese Bereicherung ihm genommen wird, gibt es für ihn nur eine Richtung: Rache! Diese fällt dann auch wie erwartet sehr brutal und rücksichtslos aus. Zwar gibt es auch hier einige „gute“ Taten, doch sein Leitmotiv bleibt: „Der Zweck heiligt die Mittel.“; und tatsächlich bewirkt sein Rachefeldzug einiges.
Creasys Rachefeldzug hat ein Opfer gefunden
So fällte der Schluss zwar traurig aus, doch auch das Böse (in Form von „Der Stimme“) kommt nicht gut weg. Er lässt auf seinem blutigen Pfad mehr Gerechtigkeit walten, als die mexikanischen Gerichte je zu träumen wagten. Dabei wird er selbst von hohen Organen (Polizei, Presse) unterstützt, die ihn als eine Art guten Rächer verstehen. Trotz der ziemlich zynischen und expliziten Gewalt, dient sie nur als Teilabschnitt des Ganzen. Folter, Mord, Erpressung - alles im Namen der „Gerechtigkeit“ - wie auch schon in “The Boondock Saints“ ein kontroverses Thema, das zu viel Gesprächs(spreng-)stof führen kann.
Neben den für Actionfans erfreulichen Gewaltszenen, gibt es auch viele, gute dramaturgische Elemente, wie beispielsweise die Beziehung der Eltern von Pita, oder der Entwicklung Creasys.
Abgerundet wird das Ganze dann noch durch fantastische Stilmittel, wie dem Einsatz von Untertiteln, die nicht nur zur Übersetzung der spanischen Dialoge verwendet werden, sondern auch zur Einprägung von Leitsätzen und wichtigen Aussagen.
Auch der Score wurde perfekt gewählt und bietet zu jeder Einstellung die passende musikalische Untermalung - ein absoluter Kauftipp!
Zu den darstellerischen Leistungen muss man auch nicht viele Worte verlieren, denn selbst Marc Anthony, der hauptberuflich Musiker ist, spielt seine Rolle überzeugend und glaubhaft. Auch durch Dakota Fanning und Denzel Washington wird das Ganze nicht nur zur „One-Man-Show“.
Ein wirklich sehr gelungener Mix aus Gewalt und Drama, mit zwei großartigen Hauptdarstellern - unbedingt ansehen!
MfG
Stefan
P.S.: Wird wohl in die Top 10 meiner Lieblingsfilme aufgenommen.
#97
Geschrieben 14. Oktober 2004, 20:26
Originaltitel: ALIAS - 01x03: Parity
Regie: Mikael Salomon
Datum: USA 2001
FSK: 16
Laufzeit: 43 Minuten
Wertung: 8,5/10
„Did you tell her the truth?“
Achtung Spoiler!
Nachdem Syd (Jennifer Garner) die Bombe entschärft hat und den Plutoniumkern aus Ägypten zurück gestohlen hat, erhält sie den Auftrag in Madrid nach einer Schrift von dem Propheten Milo Rambaldi zu suchen. Dieser hat schon im 15. Jahrhundert einen Computercode entwickelt, den SD-6 für sich nutzen will. In Madrid angekommen, muss Syd feststellen, dass ihre Erzfeindin Anna Espirosa, eine Agentin des russischen K-Direktorats, ebenfalls hinter dem Manuskript her ist. In Berlin treffen sich beide, um sich gegenseitig auszutauschen und das Geheimnis der Schrift zu lüften …
Highlights der Folge: der Kuss mit Will und der Cliffhanger am Ende – was um alles in der Welt, befindet sich im Koffer? Ansonsten eher durchschnittliche Folge mit nur kleinen Stärken (Frage wegen Syds Mutter, Vaughn wird befördert).
MfG
Stefan
#98
Geschrieben 15. Oktober 2004, 12:22
Originaltitel: ALIAS - 01x04: A Broken Heart
Regie: Harry Winer
Datum: USA 2001
FSK: 16
Laufzeit: 43 Minuten
Wertung: 8,5/10
„Have you ever spied on anyone?”
Achtung Spoiler!
Der Code, den sich Sydney (Jennifer Garner) während der kurzen Zeit eingeprägte, war richtig. Er führt sie direkt nach Madrid, wo sie eine goldene Platte aus einem Kirchenfenster stiehlt und ihre Gegnerin Anna Espirosa abhängt.
Währenddessen planen Terroristen eine UN-Versammlung mit einer in einem Menschenkörper versteckten Bombe zu stören. Die Operation ist gelungen, nun liegt es an Syd die Katastrophe aufzuhalten …
Kein Highlight, aber zusammengefasst eine gute Folge. Vaughn ist zurück an Syds Seite und das Geheimnis um ihren Vater wird vertieft. Will und Syd haben ihre Gefühle nicht ganz unter Kontrolle und gehen sich aus dem Weg. Guter Cliffhanger am Ende und ein guter Score.
MfG
Stefan
#99
Geschrieben 16. Oktober 2004, 13:03
Originaltitel: Behind Enemy Lines
Regie: John Moore
Datum: USA 2001
FSK: 16 (Kürzungen möglich!)
Laufzeit: 95/110 Minuten
Wertung: 8,5/10
„Sie haben ihn nicht getötet, sie haben ihn hingerichtet!“
Der Navy-Pilot Chris Burnett (Owen Wilson) hat langsam genug von seinem Job. Im vom Bürgerkrieg zerstörten Jugoslawien muss er Tag für Tag Aufklärungsflüge ausführen, ohne einen Sinn darin zu sehen - er will kämpfen und nicht das Geld der Steuerzahler verschwenden.
Diese Chance bekommt er, als seine Maschine in einer entmilitarisierten Zone von Terroristen abgeschossen wird. Beide können sich durch den Schleudersitz retten, doch Burnettts Co-Pilot Stackhouse (Gabriel Macht) wird dabei von den Terroristen gefangen genommen und exekutiert. Von nun an muss er sich allein durchschlagen, denn Admiral Reigart (Gene Hackman) kann ihm vor erreichen einer sicheren Zone nicht helfen.
Der Kampf ums Überleben hinter den feindlichen Linien hat begonnen …
“Behind Enemy Lines“ ist ein treffender Titel, um den Inhalt in Kurzform zu beschreiben. Ein US-Soldat muss sich durch feindliches Gebiet durchschlagen, bis er eine sichere NATO-Zone erreicht. Wie historisch genau dieser Film ist, lässt sich schwer sagen, denn angeblich soll er sogar auf wahren Begebenheiten basieren - doch das kennen wir ja schon zur Genüge (“Texas Chainsaw Massacre“). Trotdem unterhält der Film gute eineinhalb Stunden durch atemberaubende Flugaction und ebenso gelungene Stunts (prämiert mit dem „World Stunt Award“ 2002).
Der US-Patriotismus bleibt natürlich auch nicht auf der Strecke und so macht sich US-General Gene Hackman auf, sich gegen das NATO-Kommando zu erheben und die Sicherheit des Landes für einen einzigen Mann aufs Spiel zu setzen. Mancher mag das vielleicht als störend empfinden, doch das ist man mittlerweile ja gewohnt (und mich stört es absolut nicht - im Gegenteil). Ebenso verhält es sich auch mit dem „Product Placement“. Über Längen kann man auf einem Monitor die Aufschrift des US-Rüstungskonzern Northrop Grumman lesen und sowieso ist es eigentlich ein Rekrutierungsfilm der US-Streitkräfte in Spielfilmlänge.
Fazit: gute, spannende Unterhaltung mit soliden Darstellern und einem streckenweise sehr gelungenen Score.
MfG
Stefan
#100
Geschrieben 16. Oktober 2004, 13:09
Originaltitel: Army of Darkness
Regie: Sam Raimi
Datum: USA 1993
FSK: 16 (Kürzungen möglich!)
Laufzeit: 84/115 Minuten
Wertung: 8/10
„Es kann sein, dass ich nicht jede einzelne Silbe genau wiederholt habe.“
Der Supermarktverkäufer Ash (Bruce Campbell) gerät durch ein seltsames Buch in die Vergangenheit, genauer gesagt ins 13. Jahrhundert. Dort muss er sich erst einmal gegen Lord Arthur (Marcus Gilbert) behaupten, der ihn für einen Verräter hält. Mit Technologie aus dem 21. Jahrhundert gelingt es Ash jedoch, schon bald zum Führer des Volkes aufzusteigen. Nur der Hofzauberer kann ihn mit Hilfe des Necronomicons zurück in seine Zeit bringen, also macht Ash sich auf, das Buch zu suchen. Als er es findet, spricht er versehentlich einen falschen Zauberspruch und entfesselt damit eine Armee der Untoten, die schon bald gegen seine Burg mobil macht …
Der dritte Teil der “Evil Dead“ (die ich noch nicht gesehen habe) -Reihe ist eher ein Horrorkomödie. Sam Raimi gelingt es mit groteskem Humor ein Gleichgewicht zwischen Horror, Splatter und Komödie zu schaffen. Dabei geht es teilweise dennoch hart zur Sache. Auch diesen Zutaten kann man nur eins schließen: man muss den Film entweder lieben oder man hasst ihn!
Fazit: Grotesk!
MfG
Stefan
#101
Geschrieben 17. Oktober 2004, 12:14
Originaltitel: Scarface
Regie: Brian De Palma
Datum: USA 1983
FSK: 18 (JK/SPIO)
Laufzeit: 163 Minuten
Wertung: 8,5/10
„Die Einzigen, die mir auf dieser Welt Befehle geben, sind meine Eier!“
Der kubanische Flüchtling Tony Montana (Al Pacino) kommt Anfang der 80iger Jahre in die USA. Anfangs noch als Tellerwäscher und Randgruppe belächelt, arbeitet sich Tony schnell nach oben - und geht dabei über dutzende Leichen. Im Kokaingeschäft findet er seine Bestimmung und steigt so über die Jahre zum Multimillionär auf. Doch wie in jedem anderen Geschäft auch, hat Tony Feinde: diese sorgen schon bald für seinen Untergang …
Brian De Palma und Oliver Stone haben mit “Scarface“ wohl einen zeitlosen Klassiker geschaffen, der mit Gewalt und Zynismus keinesfalls geizt. Er zeigt das brutale Drogengeschäft in den USA und die Machtkämpfe innerhalb der Kartelle. Al Pacino in der Rolle des Tony Montana, einer der berühmtesten Gangster der Filmgeschichte, hätte man wohl nicht besser besetzen können – kann der Mann aber böse schauen!!
Auch der Rest der Cast ist wohl der übelste Abschaum, den man finden konnte. Eigentlich schon vorhersehbar, ist der Aufstieg und Fall von „Scarface“ dennoch sehr spannend und authentisch inszeniert. Er steigert sich immer mehr hinein, konsumiert seinen eigenen Stoff und dreht am Ende schließlich durch. Dabei gehört die Scheißerei am Ende wohl zu den Besten, die man je auf der Leinwand gesehen hat.
Zwar sind die explizite Sprache und Gewalt (die dem Film anfangs ein „X-Rating“ bescherte) deutlich dargestellt und nicht für jedermann geeignet, dennoch denke ich aber, dass sie nur als Mittel zum Zweck dienen. De Palma wollte einfach ein möglichst reales Bild der Ereignisse, die wohl auch Heute noch so stattfinden, zeigen. Des Weiteren ist er wohl auch einer der wenigen Regisseure, die ihre Sache konsequent durchziehen und somit eben ein hohes Rating riskieren.
Der Score ist zwar recht monoton, bietet aber dennoch eine passende musikalische Untermalung der Geschehnisse.
Fazit: die typische Thematik des Aufstiegs und des Falles eines Mannes durch das Medium Film dargestellt: ohne Kompromisse und beinhart.
Die DVD von Universal geht für ihr Alter in Ordnung. Bild (2.35:1) und Ton (Deutsch Dolby Digital 2.0) sind ordentlich, aber natürlich kein Highlight. Die Extras können schon eher überzeugen und die schöne Verpackung des 2er-Disc-Sets erst recht.
MfG
Stefan
#102
Geschrieben 17. Oktober 2004, 12:17
Originaltitel: ALIAS - 01x05: Doppelganger
Regie: Ken Olin
Datum: USA 2001
FSK: 16
Laufzeit: 43 Minuten
Wertung: 9,25/10
„It’s in Badenweiler!“
Achtung Spoiler!
Nachdem Syd (Jennifer Garner) die Bombe in letzter Sekunde aufhalten konnte, wird sie nach Berlin geschickt. Dort soll sie einen gewissen Herr Schiller von der Hansa Corp. in die Vereinigten Staaten überführen, da dieser Informationen über eine wissenschaftliche Farm zur Herstellung von Impfstoffen hat. Nachdem die CIA den echten Schiller durch ein Double ausgetauscht hat, bemerkt Sloane (Ron Rifkin), dass etwas nicht stimmt und verdächtigt Syd zum ersten Mal. Durch ihren Vater (Victor Garber) gelingt es ihr allerdings, alle Beschuldigungen aus dem Weg zu räumen und die Mission zu erfüllen.
Angekommen im Schwarzwald, trifft Syd sich heimlich mit einem CIA-Team, welches eine Gegenoperation ausführt. Als Dixon jedoch das Gebäude in die Luft jagt, ist Syd vor Schock erstarrt …
Das Beste der Folge: Syd spricht Deutsch und der größte Teil der Folge spielt auch noch in Deutschland! Des Weiteren entdeckt Will die wahre Miss Jones und Vaughn übergibt Syd eine geheime Akte über ihren Vater.
Alles in allem eine sehr gelungene, spannende und dramatische Episode.
MfG
Stefan
#103
Geschrieben 17. Oktober 2004, 15:44
Originaltitel: ALIAS - 01x06: Reckoning
Regie: Daniel Attias
Datum: USA 2001
FSK: 16
Laufzeit: 43 Minuten
Wertung: 9,5/10
„But this time, I’m gonna make sure you pay.”
Achtung Spoiler!
Nachdem sich Sydney (Jennifer Garner) von dem tragischen Verlust der 4 CIA-Agenten erholt hat, muss sie schon wieder auf den Weg nach London begeben. Dort soll stiehlt sie eine Maschine um geheime Töne zu dekodieren. Währenddessen beschwichtigt sie ihren Vater am Tod ihrer Mutter, doch Vaughn rät ihr dringend davon ab. Will muss mit entsetzen feststellen, dass seine einzige Zeugin verschwunden ist und wohl nicht mehr zurückkehren wird.
Syds nächster Auftrag bringt sie in eine rumänische Nervenheilanstalt, wo sie einen Mann aus der Reserve locken soll …
Diese Folge hebt sich, im Vergleich zu den vorherigen, meinem Erachten nach deutlich ab. Will kommt SD-6 immer näher, Vaughn teilt Syd mit, dass sein Vater getötet wurde und Sloane hat den Verdacht auf einen Maulwurf in den eigenen Reihen. Sowieso schlägt die Serie einen immer dramatischeren Weg ein, der ihr absolut gut tut.
Highlight der Folge: die Beerdigung der CIA-Agenten durch Vaughn.
MfG
Stefan
#104
Geschrieben 17. Oktober 2004, 19:29
Originaltitel: ALIAS - 01x07: Color-Blind
Regie: Jack Bender
Datum: USA 2001
FSK: 16
Laufzeit: 43 Minuten
Wertung: 9,75/10
„I’m so sorry.”
Achtung Spoiler!
Zurück aus Rumänien, muss Sydney (Jennifer Garner) eine schreckliche Nachricht entgegen nehmen: Shepard, der Mann den sie aus der Nervenheilanstalt befreit hat, ist der Mörder ihres Verlobten. Natürlich ist ihr bewusst, dass er nichts dafür kann, doch ihr Hass gegen Sloane (Ron Rifkin) und SD-6 wächst weiter.
Für Trauer bleibt allerdings wenig Zeit, denn ihre Freunde brauchen sie und außerdem steht Thanksgiving vor der Türe. Da kommen auch endlich erfreulichere Nachrichten, denn Francie wird bald heiraten und Will hat eine neue Freundin. Auch mit ihrem Vater Jack (Victor Garber), hat Syd das Kriegsbeil begraben …
“Color-Blind“ ist die bisher beste Folge: so viel Emotionales in nur einer Episode hat man bisher noch nicht gesehen. Syd und Jack haben sich endlich vertragen, Will hat eine neue Freundin und Francie wird bald heiraten. Nur Syd steht noch Solo da, doch auch ihre „Beziehung“ zu Vaughn wächst.
Fazit: spannend, dramatisch - “ALIAS“ at its best!
MfG
Stefan
#105
Geschrieben 18. Oktober 2004, 16:47
Originaltitel: ALIAS - 01x08: Time will Tell
Regie: Perry Lang
Datum: USA 2001
FSK: 16
Laufzeit: 43 Minuten
Wertung: 9/10
„Are you romantically interested in anyone?”
Achtung Spoiler!
In Italien sucht Syd (Jennifer Garner) einen alten Mann auf, der etwas über die Uhr Rambaldis weiß. Da Anna Espinosa aber ebenfalls hinter der Uhr ist, dauert das Gespräch zwischen Syd und dem Mann nicht lange - der Mann wird getötet. Syd gelingt es wieder einmal in letzter Sekunde vor Anna zu flüchten und das gerät sicher zu SD-6 zu bringen. Dort diskutiert Sloane (Ron Rifkin) mit Jack (Victor Garber) über das weitere Vorgehen im Falle Will Tippin, der SD-6 immer näher kommt. Nicht nur Freund Will ist in Gefahr, sondern auch Sydney, denn ein Sloanes Lügendetektor wartet bereits auf sie …
Neben dem super Cliffhanger am Ende und dem Gespräch zwischen Vaughn und Syd gibt es wieder einmal Anna Espinosa vom K-Directorat zu sehen.
Fazit: gelungene, absolut sehenswerte Episode.
MfG
Stefan
#106
Geschrieben 19. Oktober 2004, 16:37
Originaltitel: Shaun of the Dead
Regie: Edgar Wright
Datum: UK 2004
FSK: 16
Laufzeit: 99 Minuten
Wertung: 9/10
„Man tötet sie, indem man ihnen den Kopf abreißt oder das Gehirn zerstört. Ich wiederhole, …“
Shaun (Simon Pegg) ist ein Loser, wie er im Buche steht. Er geht zur Arbeit, bei der ein Tag dem anderen gleicht, die Kollegen machen ihn fertig und zu allem übel verlässt ihn auch noch seine Freundin, nachdem er sich nicht um sie gekümmert hat.
Sein einziger Freund ist Ed (Nick Frost), ein zurückgebliebener Faulpelz, der nichts außer Saufen und Videospiele im Kopf hat. So ist es nicht verwunderlich, dass die beiden wohl die letzten sind, die bemerken, dass London von einer Seuche heimgesucht wird. Diese rafft die Bewohner langsam zu Tode und verwandelt sie in Zombies, die nach Menschenfleisch jagen.
Schnell bemerken die beiden, dass ihr ganzes Viertel schon so gut wie (Un)tot ist. Da ergreifen die beiden natürlich die Initiative und machen sich auf, Shauns Mom und seine Ex-Freundin Liz (Kate Ashfield) zu retten.
Die einzige Möglichkeit die Zombies ein für allemal zu töten, ist das Entfernen des Kopfes oder die Zerstörung des Gehirnes. Die beiden Jungs kämpfen ums nackte Überleben und schaffen es schließlich bis in ihre Stammkneipe „Winchester“, wo schon eine Horde Untoter auf sie wartet …
Vergessen Sie alle Zombie-Streifen, die Sie bisher gesehen haben: “Shaun of the Dead“ ist die wohl hemmungsloseste Satire auf diese Genre, seit dessen Erfindung! Zwar fehlt es auch hier keinesfalls an Splatter und Gore, doch die Anzahl der Lacher überwiegt natürlich (deshalb wohl auch FSK-16!). Da rollen Köpfe, Arme, Beine und sogar Innereien werden vom lebendigen Körper „genascht“. Wie aber schon erwähnt werden die Lachmuskeln am meisten beansprucht, denn Shaun und seine „Clique“ sind saukomisch!
Shaun (rechts) und Freund Ed ahnen noch nichts von der bevorstehenden Apokalypse
Einmal mehr haben die Briten mit dieser topp Komöldie bewiesen, dass sie die unangefochtene Nummer Eins sind, wenn es um schwarzen Humor geht.
Zwar sind die Darsteller eher No-Names, aber macht gerade diese Tatsache den kleinen, aber feinen Unterschied aus. Hätte man einen John Travolta oder Ashton Kutcher gecastet, wäre der Film wohl nur halb so gut geworden.
Trotz allem Lob muss man sagen, dass der Film wohl eher für Fans des Genres gedacht ist - wer schwache Nerven oder einen schwachen Magen besitzt, sollte diese „romantische Komödie mit Zombies“ (wie sie sich selbst nennt) möglichst umgehen. Bleibt nicht mehr viel zu sagen, denn neben der noch bevorstehenden Komödie/Satire “Team America: World Police“ wohl die beste Komödie des Kinojahres 2004.
MfG
Stefan
#107
Geschrieben 20. Oktober 2004, 17:19
Originaltitel: ALIAS - 01x09: Mea Culpa
Regie: Ken Olin
Datum: USA 2001
FSK: 16
Laufzeit: 43 Minuten
Wertung: 10/10
„The target’s name is Bristow.”
Achtung Spoiler!
Nach ihrem Kampf mit Anna, kann sich Sydney (Jennifer Garner) in letzter Sekunde durch die Leiter retten. Dixon hatte nicht so viel Glück, er liegt angeschossen am Boden und Syd muss um sein Leben bangen. Da sie keinen anderen Möglichkeit sieht, Dixons Leben zu retten, kontaktiert sie das CIA-Rettungsteam, welches die beiden in ein SD-6-Krankenhaus bringt. Dixon ist außer Lebensgefahr, ist aber noch immer ohne Bewusstsein. Syd hat noch immer Angst enttarnt zu werden, denn Dixon könnte sich eventuell an ihren CIA-Decknamen erinnern.
Von Dreyer gedrängt, entscheidet sich Sloane (Ron Rifkin) schließlich Maßnahmen gegen Syd zu ergreifen und lässt sie von einem Agententrupp entführen …
Wow, was für eine Episode! Will kommt in Kontakt mit SD-6, Syd soll getötet werden und Dixon weiß eventuell über das Bristow-Geheimnis bescheid. Super darstellerische Leistungen und ein toller Score sorgen für eine absolute Highlightfolge mit Nervenzerfetzendem Cliffhanger!
MfG
Stefan
#108
Geschrieben 21. Oktober 2004, 17:25
Originaltitel: RoboCop
Regie: Paul Verhoeven
Datum: USA 1987
FSK: 18 (JK/SPIO)
Laufzeit: 98 Minuten
Wertung: 9/10
„Waffe fallen lassen, Sie sind verhaftet.“
Detroit in naher Zukunft: der Konzern OCP (Omni Consumer Products) ist dabei die Macht in der Autostadt zu übernehmen. Man will die Stadt von den Wurzeln an erneuern, moderner machen und für Sicherheit sorgen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat OCP eine neue Super-Cop-Roboter-Generation gebaut, welche aber anhand von Mängeln wider eingestampft wird. Innerhalb des Konzerns gibt es Machtkämpfe, denn man will einen kompakteren Gesetzeshüter - halb Maschine, halb Mensch. Dafür braucht man natürlich ein Opfer, welches seinen Körper dafür bereitstellt.
OCP wird schließlich in Form des Cops Alex Murphy (Peter Weller) fündig, welcher kurze Zeit zuvor brutal ermordet wurde. Der Super-Cop ist geboren: man nennt ihn „RoboCop“. Von nun an hilft er überall da, wo gerade Verbrechen geschehen und dabei geht es den bösen Jungs ziemlich an den Kragen. Zwar ist er durch OCP-Wissenschaftler und die drei „Prime Directives“ perfekt abgesichert worden, dennoch übernehmen Murphys Erinnerungen die Kontrolle über die Maschine und er beginnt mit einem blutigen Rachefeldzug an seinen Peinigern …
Der gut 100 Minuten lange Streifen lässt den Zuschauer keine Sekunde gelangweilt vor dem Bildschirm verbringen. Entweder kracht und rummst es, oder „Robo“ stürzt sich in ein Gefühlschaos. Dabei sorgt er stets für Recht und Ordnung, auch wenn dabei dutzende „Bad Guys“ ihr Leben lassen müssen. Ähnlich wie der “Terminator“ ist „Robo“ die perfekte Tötungsmaschine, nur menschlicher.
An erster Stelle steht nicht die Actiongeladene Unterhaltung, sondern eine starke Sozialkritik. Im Detroit (und wohl auch im Rest der USA) herrschen Kriminalität und Chaos. Skrupellose Konzerne übernehmen die Macht und pfeifen auf die Bevölkerung. Die Welt steht kurz vor dem Abgrund. Besonders gut sichtbar wird die Kritik durch den Werbespot für das Spiel „Nukem“: hier wird die wahre Politik als eine Art Brettspiel karikiert („Das war’s dann wohl mit der Militärhilfe für Pakistan.“ - Atomschlag folgt.) - fantastisch!
Nicht nur die Kritik wird schonungslos gezeigt, sondern auch die Gewalt. Schwarzer Humor („Vielleicht ruft mal jemand einen Arzt!“ - nachdem ein Roboter das Opfer mit ca. 20 Kugeln „belastet“ hat!!) und konsequente, explizite Gewaltdarstellungen. Natürlich hätte Regisseur Paul Verhoeven mit der roten Flüssigkeit spärlicher umgehen können, doch dann hätte der Film wohl nur halb so wenig (wenn überhaupt) geschockt und kritisiert.
Trotz all dieser Faktoren hat auch hier die Traumfabrik Hollywoods ihre Spuren hinterlassen. Nicht nur dass sich teilweise auch dramaturgische Elemente im Film finden lassen, “RoboCop“ hat neben dem “Terminator“ wohl auch den bekanntesten Namen in der Riege der Filmroboter.
An den Erfolg des Filmes knüpften zwei Sequels und mehrere TV-Serien an. Peter Weller kann man natürlich nur bedingt loben, denn den meisten Teil hat er unter der „Blechhaube“ agiert, in der wohl auch jeder andere halbwegs begabte Darsteller brilliert hätte.
Da er spät auftritt und früh sein Leben lässt sieht man sowieso nicht viel von ihm.
Gesamt gesehen ist “RoboCop“ eine intelligente Satire, die für ein erwachsenes, nachdenkendes Publikum gedacht ist. Leider wird sie wohl allzu häufig als stupider Actionreißer gesehen, voller überzogener Gewalt und Coolness. Letzteres stimmt definitiv, denn so ein lässiges Auftreten wie das von „Robo“ findet man nicht häufig. Und die Gewalt ist auch nicht gerade für Jedermann geeignet.
Verhoevens Frühwerk “RoboCop“ hat ihn wohl auch für spätere Arbeiten wie “Starship Troopers“ und “Showgirls“ geprägt - provozierend und kritisierend.
MfG
Stefan
#109
Geschrieben 21. Oktober 2004, 20:44
Originaltitel: ALIAS - 01x10: Spirit
Regie: Jack Bender
Datum: USA 2001
FSK: 16
Laufzeit: 43 Minuten
Wertung: 9,25/10
„What the hell is SD-6?“
Achtung Spoiler!
Syd (Jennifer Garner) entgeht nur knapp der Folter, da ihr Vater Jack (Victor Garber) die Beweise manipuliert und die Schuld auf ihren Partner schiebt. Dieser wird daraufhin, ohne Syds Wissen, getötet. Sloane (Ron Rifkin) vertraut Sydney aufs Neue und verdächtigt sie nicht weiter. Ihr nächster Auftrag besteht darin einen Waffenschieber aufzuspüren, der sich, wie Syd herausfindet, auf Kuba verschanzt hat. Ohne Syd zu informieren schickt Sloane Jack aus, diesen auf Kuba zu töten. Jacks CIA-Gegenauftrag besteht darin seinen Tod vorzutäuschen und ihn für die CIA zu kidnappen. Als Jack jedoch Gefangen genommen wird, macht sich Syd auf ihren Vater zu retten - und gerät dabei selbst in feindliche Hände …
Highlights der Episode sind definitiv die Ermittlungsarbeit von Will gegen SD-6 und das gewissenlose Handeln von Jack gegenüber Sydney. Will kommt der „Terrorallianz“ SD-6 gefährlich nahe und wird wohl bald in seine Schranken zurückgewiesen. Durch Vaughns Geschenk an Syd entwickeln sich weitere Sympathien, welche Syd aber wohl nicht wahr haben will.
Fazit: gute Episode mit kleinen Highlights und gutem Cliffhanger.
MfG
Stefan
#110
Geschrieben 23. Oktober 2004, 17:14
Originaltitel: The Time Machine
Regie: Simon Wells
Datum: USA 2002
FSK: 12
Laufzeit: 91/115 Minuten
Wertung: ***/*****
„Was wäre wenn?“
New York im späten 19. Jahrhundert: Für den klugen Wissenschaftler Alexander Hartdegen (Guy Pearce) gibt es nichts Faszinierenderes als die Wissenschaft und ihre Maschinen. Eines Tages verliebt er sich jedoch in die hübsche Emma (Sienna Guillory) und hält um ihre Hand an. Sie stimmt mit ja, doch in der nächsten Sekunde kommt sie bei einem Unfall ums Leben. Von Trauer und Fanatismus geprägt, entwickelt Alex eine Zeitmaschine, mit der er dieses tragische Ereignis rückgängig machen will. Doch jedes Mal findet Emma aufs neue den Tod und Alexander hat dafür keine Antwort parat.
Somit beschließt er, etwas weiter in die Zukunft zu reisen, um dort die nötigen Antworten zu finden. Durch eine Missgeschick passiert das Unvorstellbare: Alex landet im Jahr 800 000 und trifft auf zwei rivalisierende Stämme …
Umso besser der Film beginnt, desto schlechter wird er gegen Ende hin. Sind die Anfänge noch recht dramatisch, so verliert sich der Film in der Mitte in einer absurden Story um zwei rivalisierende Völker. Guy Pearce gibt eine solide Leistung ab, auch wenn der Rest (speziell Gesangsstar Samantha Mumba) dem nachsteht. Schick gefilmt und mit einem absoluten topp Score unterlegt – das Beste am Film!
Bleibt einem nur noch das Original von Ur-Großvater H.G. Wells nachzuholen, welches wohl sicherlich (mindestens) mit dem Remake mithalten kann.
MfG
Stefan
#111
Geschrieben 23. Oktober 2004, 17:19
Originaltitel: The Faculty
Regie: Robert Rodriguez
Datum: USA 1998
FSK: 16
Laufzeit: 95/125 Minuten
Wertung: ***/*****
„Eigentlich müsste jetzt jemand sagen: „Lasst uns verschwinden!“.“
In einer Schule, irgendwo in der Provinz, gehen seltsame Dinge vor sich: Einige Lehrer haben plötzlich ein starkes Verlangen nach viel Wasser und nach den Körpern ihrer Schüler. Schnell bemerkt eine Gruppe aus sechs Schülern (u.a. Elijah Wood, Josh Hartnett), dass sich Aliens die Erde untertan machen wollen und dabei über die Hintertüre hereinkommen. Die Aliens nisten sich in die Körper der Menschen ein und machen sie praktisch unverwundbar. Aus versehen bemerkt die Gruppe das wohl einzige Mittel um die Biester zu töten: Koffeintabletten. Der „Stoff“ ist knapp und die Aliens „vermehren“ sich schneller und schneller - da hilft nur eine Exekutierung der Königin …
Schon in den allerersten Minuten beginnt Regie-Ass Robert Rodriguez damit, das Publikum zu schocken. Der unvermittelte Beginn hilft dem Film damit ungemein, schnell in die Gänge zu kommen und dabei ohne über weite Strecken hin langweilig zu sein. Es fließt viel Blut und es gibt „nette“ Effekte en masse. Rodriguez hat dabei eine wirklich gelungene Cast auf die Beine gestellt, die mit “The Faculty“ wohl einen kleinen Erfolg für spätere Zeiten verbuchen konnten (besonders der noch mit Babyspeck ausgestattete Usher). Die Aliens erinnern zwar stark an “MIB“, sind aber trickreich in Szene gesetzt - was auch auf den kompletten Streifen zutrifft. .
Für erfahrene Horrorfans ist dieser Streifen zwar nur „Kindergarten“, lehrt aber besonders den jüngeren Zuschauern das fürchten. Von Rodriguez ist man definitiv besseres gewohnt, denke man nur mal an “From Dusk Till Dawn“ und dessen „nette“ Effekte.
MfG
Stefan
#112
Geschrieben 24. Oktober 2004, 11:17
Originaltitel: ALIAS - 01x11: The Confession
Regie: Harry Winer
Datum: USA 2001
FSK: 16
Laufzeit: 43 Minuten
Wertung: ****½/*****
„Your mother was.“
Achtung Spoiler!
Syd (Jennifer Garner) und Vater Jack (Victor Garber) gelingt es, Hassani gefangen zu nehmen und von Kuba zu verschwinden. Sloane (Ron Rifkin) glaubt nun, Hassani sei tot und die CIA hat ihn in Haft genommen. Nur will der nichts darüber erzählen, was Vaughn (Michael Vartan) von ihm wissen will. Durch ein geschicktes Täuschungsmanöver gelingt es Hassani sein Ziel zu erreichen - Syd gerät dadurch in eine tödliche Falle …
Von der Action eher durchschnittlich besticht diese Episode hauptsächlich durch ihr Ende: Syd muss schmerzlich erfahren, dass ihr Mutter der gesuchte KGB-Killer ist! Vaughn ist ebenso schockiert und kommt Syd wieder ein Stückchen näher. Wills Arbeit macht ebenso Fortschritte - gefährliche.
MfG
Stefan
#113
Geschrieben 24. Oktober 2004, 11:20
Originaltitel: ALIAS - 01x12: The Box (Part 1)
Regie: Jack Bender
Datum: USA 2001
FSK: 16
Laufzeit: 43 Minuten
Wertung: *****/*****
„Have you ever regretted being born?”
Achtung Spoiler!
Zwischen Jack (Victor Garber) und Tochter Syd (Jennifer Garner) scheint soweit wieder alles in Ordnung zu sein. Ganz im Gegenteil zu SD-6: Ein Trupp Hochbewaffneter Männer (Regie-Star Quentin Tarantino) stürmt in das Credit Dauphine -Gebäude und bringt es in seine Gewalt. Der Anführer des Trupps (Tarantino) hat noch eine alte Rechnung mit Sloane (Ron Rifkin) offen, die er begleichen will.
Die Männer sind dabei den SD-6-Tresor zu knacken, doch der ist so eingestellt, dass bei einer Sprengung mehr als 400kg C-4 hochgehen, die jegliche Beweise der Existenz von SD-6 vernichten würden. Syd und Jack beginnen den Kampf gegen die Zeit …
Diese Episode ist wohl ein absolutes Juwel. Quentin Tarantino als Gangster und als erster (richtiger) Gaststar bei “ALIAS“. Somit ist es keine Wunder, dass sich die ganze Episode um diese eine Geschichte dreht - alles andere wird in den Hintergrund gedrängt. Topp!
MfG
Stefan
#114
Geschrieben 24. Oktober 2004, 19:06
Originaltitel: Starship Troopers
Regie: Paul Verhoeven
Datum: USA 1997
FSK: 18 (JK/SPIO)
Laufzeit: 124 Minuten
Wertung: ****½/*****
„Würden Sie gerne mehr wissen?“
In naher Zukunft wird die Menschheit vom Militär regiert - es gilt: Wer kein Geld hat oder keinen Militärdienst leistet ist kein (vollwertiger) Bürger. Schon in der Schule leisten Veteranen Aufklärungsarbeit und spornen die „Kinder“ dazu an, sich freiwillig zum Dienst zu melden, denn: „Service guarantees Citizenship“ -(Dienst garantiert Bürgerrechte). So denkt auch der junge Johnny Rico (Casper Van Dien) darüber nach, Freundin Carmen (Denise Richards) zu folgen und sich bei der „Föderation“ einzuschreiben. Seinen reichen Eltern ist das natürlich ein Dorn im Auge, denn ihr Sohn sollte lieber in Harvard studieren und Karriere machen.
Besonders gefährlich ist der Militärdienst, da sich der Menschheit eine Bedrohung der ganz besonderen Art entgegenstellt: Riesige Käfer, genannt Bugs, haben sich als Ziel gesetzt, die Menschheit zu vernichten. Geschickt nutzen sie dabei die Schwerelosigkeit aus, um die Erde mit ihrem zerstörerischen Bug-Plasma zu bombardieren. Zahlreiche Städte wurden auf diese Art und Weise schon komplett ausgelöscht und dem Erdboden gleichgemacht. Als eine dieser „galaktischen Bomben“ Ricos Heimatstadt Buenos Aires platt macht und dabei mehr als 8 Millionen Tote fordert (darunter auch seine Eltern und die Familien seiner Freunde), entschließt er sich endgültig dazu, den Bugs den Kampf anzusagen. Zusammen mit Dizzy (Dina Meyer), Carl (Neil Patrick Harris) und Freundin Carmen hat er nur noch das töten im Kopf. Dabei werden Carmen und Carl jedoch andere Wege gehen - nicht in die Mobile Infanterie, sondern in die Flotte und in den Nachrichtendienst.
Rico bleibt somit nur noch Dizzy erhalten, die schon seit ihrer gemeinsamen Schulzeit ein Auge auf ihn geworfen hat.
Beide haben jedoch andere Sorgen, denn der erste Kampf gegen die Bugs endet in einem gigantischen Gemetzel mit 100.000 Toten auf Seiten der Föderation. Man hat die Bugs schlicht und einfach unterschätzt - in Wirklichkeit sind es nämlich hochintelligente Wesen, die die Menschen genauso erforschen wollen, wie die sie. Ein blutiger Kampf um das Schicksal der Menschheit hat begonnen …
Rico (Casper Van Dien) wird von den Bugs in die Zange genommen
Nach “RoboCop“ nun die nächste Satire vom niederländischen Erfolgsregisseur Paul Verhoeven. Schon wieder nehmen die Ereignisse in der Zukunft ihren Lauf und schon wieder fließt eine Menge Blut. Vergleicht man die beiden Werke jedoch hinsichtlich der Gewalt und der Stärke der Kritik, so hat sich Verhoeven definitiv weiterentwickelt - “Starship Troopers“ ist eine wahre Schlachtplatte! Hier wird kein Detail ausgespart und Gliedmaßen verlieren ihren Besitzer am laufenden Band. Doch bei aller Liebe zu Splatter und Gore, ist der Film viel mehr als das: Er ist Sozialkritik und Utopie der krassesten und derbsten Art. Angefangen von der Uniform, die (absichtlich) sehr stark an das Dritte Reich erinnert, über die militärische Hierarchie, bis hin zum totalitären System bietet der Film all das, was den Schrecken einer jeglichen Zivilisation ausmacht. Einmal mehr will Verhoeven seine Gefühle und Ängste zum Ausdruck bringen, die eigentlich immer primär den USA (der westlichen Welt) gelten. Ging es in “RoboCop“ noch um das Sozialwesen und um die Bevölkerung, so geht dieses Werk schon einige Schritte weiter.
Was wäre, wenn wir eines Tages wirklich von einer „Militärdiktatur“ beherrscht würden? Um Bürger zu werden muss man Körperteile opfern, oder sogar sein Leben lassen. Mit zynischen Sprüchen wie: „Sieh, das hat die Mobile Infanterie aus mir gemacht.“, zielt Verhoeven direkt dorthin, wo es richtig wehtut. So geht er diesen Weg aufrecht weiter und zeigt uns sogar, dass man in dieser Zukunft eine Genehmigung (inklusive Militärdienst) braucht, um Kinder bekommen zu dürfen! Sie setzt bei den Kindern und Jugendlichen an, und jeder halbwegs gebildete Politikinteressierte weiß, dass ebendiese den Keim einer jeden Zivilisation, einer jeden Demokratie bilden. Sie ist grausam, pervers und zynisch - Opfer werden in kauf genommen und es wird keinerlei Rücksicht auf sie genommen.
Die unterste Kaste der Bugs
Stellt sich nur die Frage, ob das auch so wäre, befände sich die Menschheit nicht im Krieg mit den grausamen Bugs. Ebendiese handeln nicht anders als die Rasse, die sich als die Krönung der Schöpfung betrachtet, denn auch sie wollen nur überleben und expandieren. Ein Käfer und Intelligenz? - der „Brainbug“ bringt uns den Gegenbeweis. Sie sehen zwar nicht so aus wie wir, doch handeln sie genau so. Was unterscheidet sie also von uns? Ist es das Optische, das Geistige oder sogar Soziale? Eine Ordnung (Boden, Luft, Herrscherkaste) ist jedenfalls vorhanden.
Diese und auch andere Faktoren (ironische Föderations-Werbespots) sorgten schließlich dafür, dass “Starship Troopers“ zu einem der am häufigsten Fehlverstandenen Filme wurde. Er verherrlicht weder das Dritte Reich, noch den Militarismus. Er ist vielmehr eine dreiste Satire, die mit denen abrechnet, die diese so toll finden (wie ich ). In dieser Hinsicht gibt es (nur) in der deutschen Fassung aber leider eine dreiste Zensur: Aus Bürger wird Soldat gemacht und aus Hiroshima 1945, Washington - eine wirkliche Frechheit und absolute Zensur (von wegen diese fände nicht statt!)!
Verhoeven muss man aber indes danken für diese großartige Arbeit, die er wieder einmal geleistet hat - ich gehe sogar schon so weit und behaupte, dass er der bessere Michael Moore ist: Schonungsloser, härter, zynischer und nicht minder erfolgreich. Ein zeitloser Film, den man fast schon zum Pflichtfilm im Politikunterricht/-studium machen sollte (natürlich nur für die Volljährigen )! Verhoeven at its best!
Would you like to know more?
Die DVD (deutsche Special Edition) bietet ein sehr gutes Bild (1.85:1) und einen ebenso guten Ton (Dolby Digital 5.1 in Russisch, Deutsch, Englisch und Spanisch!). Die Extras (Deleted Scenes, Featurette, Teaser Trailer, Scene Development, Sneak Peak) sind zwar in guter Anzahl vorhanden, doch fehlt ihnen der richtige „pepp“. Sie sind zwar unterhaltend aber nicht unbedingt sehr informativ. Insgesamt aber eine würdige Umsetzung für einen Klassiker.
MfG
Stefan
P.S.: Habe den Roman von Robert A. Heinlein zwar gekauft (English Book), aber noch nicht gelesen.
#115
Geschrieben 25. Oktober 2004, 13:49
Originaltitel: ALIAS - 01x13: The Box (Part 2)
Regie: Jack Bender
Datum: USA 2001
FSK: 16
Laufzeit: 43 Minuten
Wertung: *****/*****
„I’m British SIS.“
Sydney (Jennifer Garner) gelingt es mit der Hilfe von Vaughn (Michael Vartan), die C-4-Sprengsätze zu entschärfen. Sloane (Ron Rifkin)muss zwar seinen Finger für den Scanner lassen, übersteht die Tortur durch die Nadeln aber unverletzt (zumindest physisch). Cole (Quentin Tarantino) und seine Truppe wird gestoppt und SD-6 erholt sich langsam. Ohne dass Sloane etwas davon mitbekommt, entfernt sich die CIA wieder vom Credit Dauphine -Gebäude. Alle beginnen wieder ihren gewohnten Alltag …
Auch der zweite Teil der „Knallerepisode“ mit Gaststar Quentin Tarantino ist super spannend und unterhaltsam. SD-6 hätte zerstört werden können, doch der Preis wäre wohl zu hoch gewesen.
Fazit: Gelungener Ausflug aus dem Rahmen der „normalen“ Episoden.
MfG
Stefan
#116
Geschrieben 25. Oktober 2004, 13:57
Originaltitel: The Siege
Regie: Edward Zwick
Datum: USA 1998
FSK: 16
Laufzeit: 105/130 Minuten
Wertung: ***½/*****
„Wenn Sie diesen Mann foltern, verlieren wir alles, für das unsere Vorfahren einst ihr Blut lassen mussten!“
New York wird seit geraumer Zeit von terroristischen Anschlägen überschattet. Schon zwei Mal detonierten Bomben im Zentrum Brooklyns und töteten dabei sogar Kinder und Frauen. FBI-Agent Anthony Hubbard (Denzel Washington) vermutet islamische Terroristen hinter den feigen Anschlägen. Als er mit CIA-Kollegin Kraft (Annette Bening) beginnt zu ermitteln, geraten die beiden immer tiefer in den Sog der Extremisten. Ihr neuster Anschlag: Sie sprengen das FBI-Gebäude von Hubbards Anti-Terror-Einheit und reißen damit über 600 Menschen in den Tod.
Ganz New York ist geschockt, kaum einer schickt mehr seine Kinder in die Schule und es herrscht allgemeine Unruhe. So kommt es schließlich zur Verhängung des Ausnahmezustands: Von nun an übernimmt das Militär unter dem Kommando von General Devereaux (Bruce Willis), bewaffnet mit 10.000 Soldaten, die Kontrolle über die Stadt. Schnell ist das erreicht, was den Terroristen nicht gelungen ist: Das Ende der Demokratie. Alle arabischen Bürger werden in Lager gesteckt und teilweise sogar von Devereaux gefoltert. Die Gesellschaft wird polarisiert und es kommt zu Unruhen - fehlt nur noch die letzte Terrorzelle um dem Spuk ein Ende zu machen, und die Zeit läuft …
Als hätte er es vorausgesehen, schildert uns Regisseur Edward Zwick (“The Last Samurai“) hier ein Szenario, welches drei Jahre später zu bitterer Realität wurde. Zwar sind die Ausmaße des 11. September um ein vielfaches größer, so gelingt es “The Siege“ dennoch mit „nur“ 600 Toten ein Horrorszenario auf die Beine zu stellen, welches dem Zuschauer teilweise das Blut in den Adern gefrieren lässt. Auch die Tatsache, dass gefoltert wird, macht den Streifen nur noch authentischer. Denzel Washington und Annette Bening liefern eine großartige schauspielerische Performance ab, die Rolle von Bruce Willis hätte man meines Erachtens nach besser besetzen können. Ironischerweise spielt Washington hier genau den Gegenpart zu seiner Rolle in “Man on Fire“ - erst gegen Folter, dann selber foltern.
Zwar ist der Film wohl für alle Ewigkeit „gebrandmarkt“, so handelt es sich trotz, oder gerade deswegen, um einen spannenden und realistischen Thriller auf ganz hohem Niveau.
MfG
Stefan
#117
Geschrieben 25. Oktober 2004, 20:14
Originaltitel: ALIAS - 01x14: The Coup
Regie: Tom Wright
Datum: USA 2001
FSK: 16
Laufzeit: 43 Minuten
Wertung: ****/*****
„Hello, I’m Mr. Sark.“
Sloane (Ron Rifkin) schmeißt eine kleine Party für Syd (Jennifer Garner), der alle Mitarbeiter ihr Leben zu verdanken haben. Für Gefühle bleibt nicht viel Zeit, den Syd muss nach Las Vegas, um einen Mann zu verwanzen. Dieser führt Syd nach Moskau, wo sie ein geheimes Treffen zwischen „The Man“ und dem K-Direktorat ausspioniert.
Währenddessen muss Freundin Francie erfahren, dass ihr Verlobter sie betrogen hat. Sie streitet sich mit Syd, kommt aber schließlich wieder mit ihr ins Reine. Hätte Syd doch nur nicht so viel in der Bank zu tun …
Die Episode dient primär dazu uns „The Man“ näher zu bringen. Auch das erste Auftreten von Mr. Sark wird schick verpackt - dieser wunderbare britischer Akzent! Ansonsten eher Durchschnitt, mit dem Jahrmarkttreffen zwischen Syd und ihrem Vater als Highlight.
MfG
Stefan
#118
Geschrieben 27. Oktober 2004, 20:36
"ALIAS - 01x15: Seite 47" – 27.10.2004, DVD
Wertung: *****/*****
"ALIAS - 01x16: Rambaldis Prophezeiung" – 27.10.2004, DVD
Wertung: ****/*****
MfG
Stefan
#119
Geschrieben 29. Oktober 2004, 12:58
Originaltitel: Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb
Regie: Stanley Kubrick
Datum: UK 1964
FSK: 12
Laufzeit: 95 Minuten
Wertung: *****/*****
„Kleiner atomarer Nahkampf mit den Russkies.“
USA, Mitte der 60iger Jahre: Der durchgedrehte Air-Force-Kommandant Jack D. Ripper (Sterling Hayden) schickt eine ganze Staffel B-52 Bomber auf den Weg nach Russland. Dort angekommen sollen diese ihre tödliche, atomare Fracht abwerfen und die UdSSR dem Erdboden gleichmachen. Ripper ist ganz von seiner Mission überzeugt, denn die Kommunisten sind dabei, der westlichen Welt den Lebenssaft auszusaugen (durch ihren Vodka). Keiner kann ihn stoppen, nicht einmal der britische Austauschoffizier Captain Mandrake (Peter Sellers). Es handelt sich um Code R - die atomare Vernichtung der Kommunisten und keiner kann die Bomber mehr zurückholen. US-Präsident Muffley (Peter Sellers) tobt vor Wut und beruft einen Krisenstab ein. Doch statt das Problem zu lösen, wird heftig um Recht und Unrecht dieser Aktion diskutiert.
Der letzte Versuch des Präsidenten, das Ende der Welt zu verhindern besteht darin, dass er seinen russischen Amtskollegen anruft, welcher jedoch leicht angetrunken ist. Es gelingt in letzter Minute alle Bomber zur Rückkehr zu bewegen - bis auf einen. Dieser nimmt seinen Auftrag sehr ernst und startet deshalb eine Kamikazeaktion. Das Ende ist somit unumgänglich, da hat Altnazi Dr. Seltsam (Peter Sellers) schon ein Plan für das Überleben der „Führung“ geschmiedet. All dies hilft nicht mehr, denn die Atompilze beginnen aus dem Boden zu schießen …
Altnazi Dr. Seltsam
Stanley Kubrick ist ja bekannt für „unkonventionelle“ Filme und Meisterwerke, doch was er mit “Dr. Strangelove“ geschaffen hat ist absolut unbeschreiblich. Solch eine Politsatire hat man noch nie zuvor gesehen und wird wohl auch nie mehr eine dergleichen zu sehen bekommen! Wie schon die Austin Chronicle sagte: „Unbedingt ansehen, bevor die Welt untergeht.“ - definitiv! Peter Sellers in seiner Rolle³ ist einfach ein Feuerwerk an politischer Satire und bissigen Gags. Besonders in der Rolle des Dr. Seltsam (ehemals Dr. Merkwürdig!) brilliert Sellers und besticht durch zynischen Nazi-Humor („Jawohl Herr Führ…, äh… Mr. President.“). Heute ist der Film wohl auf eine Ebene mit “Hot Shots“ zu setzen - nur eben auf der politischen.
Es wird alles auf den Arm genommen, was den Russen und den Amerikanern (und den Briten) heilig ist. So liest man während eines Gefechts (im eigenen Lande und gegen eigene Truppen!) beispielsweise: „Peace is our profession“. Die Amerikaner in den Bombern lesen den Playboy und der Kommandant zieht während des Bombenabwurfs den Cowboyhut auf. Man fürchtete sich vor den finsteren Plänen der Kommunisten und der General hat immer eine Zigarre im Mund.
Im Krisenstab des US-Präsidenten geht es drunter und drüber
Zur damaligen Zeit wohl noch als sehr zynisch und hart eingestuft, wird der Film durch aktuelle Ereignisse von Jahr zu Jahr lustiger und interessanter. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass es Michael Moores (“Bowling for Columbine“) Lieblingsfilm ist - ein Frontalangriff auf Militarismus, Politik und Amerika (und natürlich auch auf die Lachmuskeln). Egal wie man ihn auffasst, dieses grandiose Werk von Stanley Kubrick gehört definitiv zu den besten Filmen aller Zeiten, erst recht zu den besten (Polit-)Satiren - lang lebe die Politik!
MfG
Stefan
#120
Geschrieben 29. Oktober 2004, 19:54
Wertung: ****/*****
"ALIAS - 01x18: Maskerade" – 29.10.2004, DVD
Wertung: ****/*****
MfG
Stefan
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