When there's no more room in hell...
#31
Geschrieben 21. Juli 2003, 17:41
Gleichzeitig eine Parodie und eine Hommage an die Filme von
"Alfred Hitchcock", kann dieses Vorhaben von "Mel Brooks"
gut gehen?
Eine genaue Antwort kann ich selbst nicht geben, zwar ist
der Film meist wenn er sich komplett auf seine Slapstick-Elemente
verlässt recht lustig, doch der stinklangweilige Plot und
die zu steif Agierenden Darsteller sind ein schmerzender Dorn
im Auge des Betrachters.
So kommt es nicht selten zu etwas längeren Durchhängern, die
den Rythmus des Films zerstören, um dann wieder in geniale
Lachnummern auszuarten, die ersten Szenen in der Nervenklinik
sind da Mustergültig.
Zuerst wird durch Vorstellen der abscheulichsten Krankenschwester
der Filmgeschichte richtig "heiß" gemacht, um dann in 08/15
Comedy zu enden, die Szene in der der Arzt den Patienten
erschreckt ist dabei der "Abschuss" doch auch Gags der subtilren
Sorte haben es in den Film geschafft, sehr schön z.B. die Szene
in der Licht durch ein Fenster kommt und die Schatten wie ein
Spinnenetz aussehen in dem Sich der Professor befindet
Die Schauspieler agieren wie oben vermerkt größtenteils leider
ein wenig hölzern und bringen den Funken nicht zum Glühen,
Ausnahmen sind "Mel Brooks", der zwar auch schon besser spielte
aber dem man zumindest seine Routine ansmerkt und der Mordbessesene
Auftragskiller.
Technisch gibts wie bei allen Filmen bei denen "Brooks" selbst
Regie führte das notwendige Handwerk ohne große Ideen oder
Besonderheiten.
So bleibt im Gesamten ein eher schwächerer Film im Gesamtwerk von
"Mel Brooks", den man sich als "Hitchcock"-Fan ruhig mal zu
Gemüte führen darf, der Meister selbst viel bei einer Vorstellung
angeblich vor Lachen vom Stuhl, also dann...
5/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#32
Geschrieben 22. Juli 2003, 13:00
In eine Anhäufung albtraumhater Fantasien entführt uns
"Dario Argento" im ersten Teil seiner bis heute unvollendeten
"Mütter Triologie".
Was einen bei "Suspiria" als erstes ins Auge springt ist
die ungewöhliche Beleuchtung, die den Film wie einen
wahrgewordenen Lsd-Trip aussehen läßt, bisher kannte man
dieses Verfahren nur von "Mario Bava", der so schon in
den frühen 60ern seinen Filmen so einen surrealen Touch
verlieh.
Doch auch die restlichen visuellen Möglichkeiten werden
von "Argento" voll ausgeschöpft, Kamerafahrten reihen
sich im Minutentakt aneinander, mit Licht und Schatten
wird experimentiert und auch beim Schnitt lässt sich das
ein oder andere Unikat entdecken.
Musikalisch bietet der Film ein recht simpel gestricktes
Theme, das aus den Händen eines kleinen Kindes stammen könnte,
vermischt wird es im Film immer mit kleinen ächzern, verhallten
Schreien oder anderen unwirklich klingenden Tönen.
Was in Hinsicht auf den Ton allerdings misslungen ist, ist
der Tonschnitt, hier finden sich einige holprog wirkende
Übergänge, die einen ein wenig aus der Atmösphäre des Films
reißen.
Story und Darstller verkommen bei "Suspiria" größteteils
zu Aufhängern, dies ist aber sicherlich so gewollt, denn
gerade dies verleiht dem Film eine sehr abnormale Atmosphäre
mit einer kindlichen Naivität aus der man so schnell nicht
flüchten möchte.
Desweiteren bin ich mir sicher das "Argento" bessere
Dialoge und eine in sich schlüssige Story hätte
schreiben können, wenn er es denn gewollt hätte, man
sollte bedenken das der "Herr" immerhin auch für
"Once Upon A Time In The West" verantwortlich war.
An Fachkompetenz hat es hier also wahrlich nicht
gemangelt.
"Bad luck isn't brought by broken mirrors, but by broken minds."
9/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#33
Geschrieben 31. Juli 2003, 18:53
Sehr interessant was uns "Alejandro Jodorowsky" mit seinem Erstling
"Fando y Lis" präsentiert, die Produktion verschlang gerademal
100.000 Us$, und als Drehbuch musst eine Seite plus "Jodo's" Erinnerungen
an das gleichnahmige von ihm geleitete Theaterstück herhalten.
Keine optimalen Bedingungen, dennoch gut genug um einen außergwöhnlichen
Film auf die Beine zu stellen, dabei ist es vorallem die sehr verspielt
wirkende Weise die den Film vom damaligem Standard abhebt, sehr schön
sind z.B. die Stakkatoschnitte beim wechsel der Zeitebenen, leider wird
dies nur in der ersten Hälfte praktiziert, genauso wie dem Film in Hälfte
zwei das Tempo verloren geht.
Hier trat beim mir das selbe Phänomen auf das ich schon bei "El Topo"
bemerkte, der Film wird zwar immer "stranger" und so gesehen auch
interessanter, doch will es ihm nicht gelingen sein Tempo zu halten und
auf Dauer bei Laune zu halten.
Die Schauspieler machen ihren Job allesamt ordentlich, ohne aber groß
aufzutrumpfen, anders die technische Seite, für das vorhandene Budget
wurde hier außergwöhnliches geschaffen, die oben erwähnte Schnitttechnik,
die Kamerafahrt als Fando Lis alleine lässt, alles exzelente Arbeit.
So bleibt zum Schluss ein zwar sehr interessanter und gut gemachter
Film, der aber nur mäßig unterhalten kann/will, für Fans von "Jodorowsky"
Pflichtprogramm, wer "Jodo" noch nicht kennt sollte besser mit
"The Holy Mountain" oder "Santa Sangre" anfangen.
7/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#34
Geschrieben 31. Juli 2003, 18:54
"Chasing Amy" hätte ein wirklich sehr schöner Film werden können, alle
nötigen Bestandteile sind vorhanden, doch "Kevin Smith" kann es einfach
nicht darauf beruhen lassen ein Liebesdrama zu Filmen, er muss scheinbar
zwanghaft seine größtenteils nervigen Gags in den Film mit einfließen
lassen.
Zwar ist dies jetzt etwas hart, da viele Dialoge eigentlich witzig sind,
doch irgendwie passen sie nicht ins Umfeld und die Atmosphäre des Films,
dazu kommen dann wahrhaft peinlich Auftritte in dennen irgendwelche Deppen
aufeinmal anfangen in üblster Ghettosprache abzunerven, wie zum Beispiel
der Auftritt von "Jay und Silent Bob", der unkomischer und bescheuerter
nicht hätte sein können.
Mindestens ebenso peinlich ist die Szene in der "Holden" von der
Vergangenheit "Alyssa's" erfährt, warum zum Teufel muss dieser komisch typ
da rum rappen, es ist ein wahres Wunder dass ich bei der Szene nicht
ausgeschaltet hab? Die Rapperei hat weder einen bezug zur Story noch kann
der Typ auch nur ansatzweise dass was er versucht und lustig ist's schon
gleich hundertmal nicht, nur höchstgradig nervig.
Neben der sehr guten Story sind es vorallem die Schauspieler der Haupt-
charkatere die den Film einigermaßen zu Retten wissen, denn Technisch
bekommt man hier überhaupt nichts geboten, sehr nerviges Kamera-Hin-und-
Hergeschwenke bei vielen der Dialoge und ansonsten einmal die 08/15
Tour bitte.
Im Gesamtem also ein Film der es aufgrund seiner guten Story zwar wert
ist gesehen zu werden, doch wegen unpassendem Humor und dumm depperten
pseudo Rapeinlagen nicht nochmal in meinen Player kommt.
4/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#35
Geschrieben 02. August 2003, 19:55
Ein viel übersehenes Kultfilmchen prästentiert uns "Criterion" mit
ihrer zweihundertsten Dvd-Veröffentlichung.
Der Film, der unsprünglich von "Martin Scorsese" gedreht werden sollte
besticht durch die nahezu perfekte Illussion, Realiät vorzugaukeln,
alles was ansonsten in Filmen dieser Art total überzogen von
bis zum geht nicht mehr gestylten Typen verbrochen wird übernehmen
hier Leute die aussehen wie deine Nachbarn .
Und alle verbrechen sind realistisch geplant und selbst bei einem
Mord bleibt der Film minimalistisch und somit sehr glaubhaft,
ich denke das sich "Tobe Hooper" für seinen "The Texas Chainsaw Massacre"
hier einiges abgeschaut hat.
Doch leider will es dem Originall nicht gelingen genauso spannend oder
verstörend zu wirken wie "Hooper's" "Nachahmung", dazu fehlt es dem
Film an Atmosphäre, da die Geschichte der beiden "Hooneymoon Killers"
in keinster Weise Interesse bei mir hervorrief, das ganze mag vor
gut dreißig Jahren für Aufsehen gesorgt haben, heute ist es allerdings
ein alter Hut.
Technisch wird wie gesagt viel wert auf Realismuss gelegt, daher gibt
es keinerlei Spielereien oder "undokumentarisch" wirkende Szenen, bis auf
eine Ausnahme, als Martha das zweitemal einer Dame Pillen verabreicht,
diese daraufhin aber nicht stirbt, sich aber nicht mehr bewegen kann und
sprachunfähig ist, die Kamera bleibt im Close Up auf ihren Augen, während
sich die beiden "Killer" darüber unterhalten, dass man sie doch erschiessen
solle, die Kamera geht dann weg von den Augen und eine Pistole ist bereits
an der Schlefe der Frau, PENG. Genial aber unpassend angeblich soll diese
Szene noch von "Scorsese" gedreht worden sein, wundern würde es micht nicht.
Im gesamten sieht man hier welch ein zweischneidiges Schwert es doch ist
bei einem Film auf Realismuss zu setzen, einerseits zwar ehrlicher als
das was man sonst so vorgesetzt bekommt, doch die "Sensationsgeilheit" ist
dann bei einer nicht ganz so spektakulären Geschichte eben wieder zu groß.
Dennoch ein mutiger, kleiner Film der das Ansehen durchaus rechtfertigt.
6/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#36
Geschrieben 03. August 2003, 15:08
So nachdem der Kinobesuch verpennt wurde drehte sich nun endlich
die Us-Scheibe von "Scorsese's" neuem bei mir im Player.
Als erstes wird man von dem Film jedoch ein wenig geschockt, die
Schlacht am Anfang ist wahrlich "Scorses"-untypisch, viel Zeitraffer,
an Musikvideos erinnernde Schnittweise und ein so ganz und gar nicht
zum Thema des Films passen wollender "hipper" Look wird von einem
treibenden Schlagzeuggeroll und E-Gitarrensounds untermahlt.
Nach dieser Szene geht es dann noch etwa 10 Minuten lang so weiter
und man fragt sich wirklich was hier passiert ist, von "Michael Ballhaus"
Kameraarbeit kaum etwas zu erkennen, Mtv-Look?
Nunja, nach gut 30 Minuten ändert sich dieses Bild schlagartig und
"Scorsese" scheint zu seinen Wurzeln zurückzufinden, die wichtigen Charaktere
werden langsam aus der Masse an aufgetretenen Figuren herauskristalisiert,
der Schnitt wird stilsicherer, anstatt der Zeitraffer gibt es wieder die
klassischen Zeitlupen und "Ballhaus" lässt die Muskeln spielen .
Als dann die erste Scheibe zu Ende war machte sich ein breites Grinsen auf
meinem Gesicht breit, welches sich in den folgenden Minuten noch um einiges
weiter in die Höhe ziehen sollte.
Bill The Butcher: What's your name boy?
Amsterdam Vallon: Amsterdam
Bill The Butcher: Amsterdam? I am New York.
Der Film gewinnt von Minute zu Minute an Authorität, die Situation des
jungen Vallon spitzt sich zu und durch das einstreuen des Techtelmechtels
mit Jenny kommt ein Funken von Romantik und damit verbundener Dramatik
hinzu.
Sehr zum nun gut funktionierdem Film tragen die wahrlich meisterhaften
Leistungen von "Daniel Day Lewis" und "Leonardo DiCaprio" bei, doch auch
"Cameron Diaz" verkörpert ihren Part im Vergleich zu ihren meisten anderen
Leistungen sehr gut und die Auswahl der Nebendarsteller ist wie in allen
"Scorsese's" fabelhaft gewählt.
Technisch bekommt man nach dem Schock der ersten halben Stunde auch nur
noch Gourmet-Ware geboten, fein ausgesuchte Perspektiven, tolle Schnitte
einge Experimente, die sich hier aber meist sehr gut einfügen und die
ein oder andere Kamerafahr lassen einen mit offenem Mund staunend fragen
ob man sich noch im selben Film befindet.
Insgesamt zwar ein wenig enttäuschend, dennoch ein super Film, solls geben...
9/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#37
Geschrieben 06. August 2003, 19:06
Ein leicht hyperaktiver Brei bestehend aus wunderschönen Landschafts-
aufnahmen Roms, langen Kamerafahrten, hysterischen Massenszenen und sinnlosen
Bruchstücken einer Story, so könnte man diesen leicht untypischen Fellini kurz zusammenfassen.
Was am Ende dabei herauskam hinteließ bei mir leider keinen sonderlich guten
Eindruck, gerade diese mehrmals aufkommenden Massenszenen, z. B. bei der
Restaurantszene gehen eindeutig zu lang, haben überhaupt keinen nutzen und
sind nach spätestens 3 Minuten aufgrund der vorherrschenden hysterie unerträg-
lich nervig.
Der Verzicht auf eine wirkliche Story um die Stadt Rom komplett in den Mittel-
punkt des Geschehens rücken zu können ist auf den ersten Blick zwar ein schönes
Vorhaben, wird von Fellini aber durch des Einfließens seiner eigenen Person
die durch die Zeitperioden Roms hetzt und eigentlich so garnicht in den Film
passen will gebrochen.
Durch diese nicht gerade Stimmige Vermengung der einzelnen Komponenten entsteht
schließliech beim Betrachter der Eindruck eine rießige Schüssel oben genanten
Breis vor sich zu haben, durch den man sich nicht gerade mit freuden "durch-
löffelt".
Insgesamt eindeutig der schwächste Fellini der mir bisher unter die Augen gekommen
ist, ein Film zum einmal ansehen und schleunigst vergessen, auch wenn aufgrund
der schönheit warscheinlich einiges länger im Gedächtniss bleiben wird als es
einem lieb sein wird.
3/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#38
Geschrieben 21. August 2003, 18:10
Ich machs mal kurz.
Total lächerliches Horrorfilmchen, mit doofen Comedyeinschüben,
unglaublich blöder Story, Computer-Effekten auf Tv-Niveau,
schlechten Darstellern und kaum besserer Inszinierung.
Spannung oder Horror kommt keine/r auf, stattdessen wird man während
den knapp neunzig Minuten ständig zum Gähnen und kurzen Blackouts
animiert, wer also unter Schlaflosigkeit leidet dem sei dieser
Film wärmstens empfohlen, der Gang zur Apotheke wird so unkompliziert
unterbunden, desweiteren gibt es die Dvd günsitger als die meisten
Medikamente. Na wenn dass nichts ist...?
1/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#39
Geschrieben 25. August 2003, 19:39
Ein Cronenberg-Film bei dem der Meister weder Drehbuch noch Story selbst
geschrieben hat und desweiterne nichts mit seinem Lieblingsthema vom
modifiziertem Mensch zu tun hat?!
Nun fragt man sich hat man es denn hier überhauupt noch mit einem wahrem
"Cronenberg" zu tun, die Antwort muss klar lauten JA, hatt man!
Der Film schlägt ähnlich wie "Dead Ringers" einen sehr ruhigen Ton an, der
aber stätig von kleinen Gemeinheiten der Protagonisten oder ziemlich
kauzigen Gags aufgelokert wird.
Sehr schön z. B. die Szene in der die vermeintlich "Nutte" die nun als
Leiterin einer Irrenanstalt zu sehen ist von "Spider" dabei beobachtet wird wie
sie das Haus verlassen möchte, diese zieht nun ihren Mantel über ihre
linke Brust, welche sie dem jungen "Spider" einige Filmminuten vorher stolz
präsentierte.
Von eben solchen kleinigkeiten lebt auch der Gesamte Film, er spielt in einer
kleinen Umgebung, kommt mit wenigen Charakteren aus und hat auch nur eine
kleine Geschichte zu erzählen, was den Film auszeichnet ist hier vollkommen
auf das "wie" reduziert.
Und da zeigt der Film wahre Größe, die Charaktere könnten schrulliger kaum sein,
die Schauspieler-Leistungen allen voran "Mr. Mumbel" Ralph Finnes zeigt eine
seiner stärksten Darstellungen. Technisch hält sich der Film wie oben schon
erwähnt sehr an "Dead Ringers", nur der kalte Grau/Blau-Look wurde gegen einen
moderiges Grün/Braun getauscht.
Ansonsten bekommt man es mit langsame Kamerafahrten, wenigen Schnitten und dafür
umso ausgesuchter wirkende Perspektiven zu tun, ein weiterer meisterhafter Score
von Howard Shore runden das Ergebniss ab.
How many shirts do you wear Mr. Cleg?
9/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#40
Geschrieben 26. August 2003, 20:08
Wow, was für eine Gurke, selbst für hartgesottene Trash-Fans
dürfte dieser Film eine wahre Herausvorderung sein, ein
heftigstes Sammelsurium von unfreiwillig koimschen Szenen,
Effekten auf Psx-Niveau und schauspielerischen Nullingern
hab ich bisher selten gesehen.
Auf die Story von Platoschuhe tragenden Auserirdischen
mag ich erst garnicht näher eingehen, wer hierfür verantowrtlich
war sollte schnellstens beim Psychiater vorbeischauen.
Technisch hat der Film dann zwar einige "Glanzpunkte", doch
mindestens doppelt so vile Defiziete aufzuweisen, da wären
zum Beispiel diese "Theatervorhang-Öffner" anstelle der
ansonsten verwendeten Überbelenden, sowas gehört evtl. in
ein Homemade Urlaubsvideo hinnein, aber ganz sicher nicht in
ein ambitioniertes Filmprojekt ganz gleich welcher Herkunft
(Es sei den natürlich man kann es wirklich sinn- und stilvoll
einsetzen).
Schön anzusehen sind auf jeden Fall die zahlreichen Landschafts-
aufnahmen und die ein oder andere Kamerafahrt, etwas was man
aber nicht auch in einer X-Belibigen Naturdoku finden könnte
läßt sich hier nicht erspähen.
Die deutsche Synchro ist dann allerdings doch für ein paar richtig
gute Lacher gut, spätestens wenn der "affige" John Travolta nach
ein paar tierähnlichen Geräuschen mit seiner gewohnten Stimme redet
und die nächste Figur die ins Bild wackelt (wie auch sonst mit den
Schuhen?) mit der deutschen Synchrostimme von Bill Cosby.
Im Gesamten ein richtig guter anwärter auf einen vorderen Platz
der schlechtesten 100 Filme.
1/10
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#41
Geschrieben 27. August 2003, 16:09
Lange vermieden, nun doch noch nachgeholt die Game-Adaption
von "Resident Evil", für den sich "Event Horizon"
Regisseur Pual W. S. Anderson verantwortlich zeigt.
Erwartet hatte ich eigentlich eine strunz-dumme Mischung
aus Action und Horror die mit gewohnten Mainstream-Mitteln
versucht einen auf dicke Hose zu machen, ganz so schlimm
war es dann aber zu meiner Überraschung nicht, der Film
hat doch tatsächlich einen grund solide Story und einige
spannende Momente zu bieten.
Die Charaktere kratzen zwar weitestgehend an der Oberfläche,
dennoch vermag es der Film durch geschickten Storyverlauf und
gekonnt eingesetzte Schock-Effekte zumeinst bei Laune zu halten.
Was allerdings gänzlich misslung ist, ist es die Atmospähre der
Spiele auch nur halbwegs vernünftig einzufangen, anstatt eines
alten, modrigen Herrenhauses oder einer verlassen Polizei-
Station plus Aussenareale bekommt man einen in typischer
hochglanzmanier gefilmten Bunker mit "Cube"-ähnlichen
Fallen geboten, der irgendwie nie so richtig "creepy" wirken
will.
Ebenfalls nicht sonderlich gelungen sind die Actionszenen,
die Zombies fliegen 10 Meter durch die Gegend, alles wurde
recht blutarm inszinert und diese "tollen" Bullet-Time-Effekte
hätte man sich wirklich sparen können.
Dann gibt es da noch diesen "Licker" der im zweitem Teil der
Computer-Spiele für Angst sorgte, hier verkommt diese Figur
leider zu einem schlecht animierten und total verkorsten
Sidekick, der zwar einges kurz und klein schlagen darf,
aber nie richtig beängstigend wirkt.
Inszenatorisch bekommt man neben den schlechten Effekten
einige recht interessante Schnitte und teils zwar animierte
aber immernoch recht ansehnliche Kamerafahrten zu sehen,
dazu gesellt sich ein zwar unpassender aber glücklicherweise
zurückhaltender Soundtrack bestehend größtenteils aus
"angesagtem" Nu-Metal.
Im gesamten bietet der Film spannende neunzig Minuten,
die allerdings bei dessen Potenzial hätten noch wesentlich
unheimlicher und innovativer hätten werden können,
Anderson ist einfach nicht im Stande dazu zu lernen und
präsentiert uns wieder einen unasgegorenen Sci-Fi-Schocker
wie er es schon mit "Event Horizon" gemacht hat.
5/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#42
Geschrieben 02. September 2003, 20:08
In seinem ersten Film den Alfred Hitchcock für das amerikanische Studio
von David O. Selznik drehte vermischt er geschickt die Elemente seiner
englischen Produktionen mit neuen technischen Möglichkeiten und dem Glanz
großer Hollywood-Produktionen.
Endlich gibt es ruhige und unverwackelte Kamerafahrten, und selbst vor
scheinbar undurchdringbaren Hindernissen für die Kamera wird nicht
halt gemacht (siehe Traumszene zu Beginn). Das Set-Design ist pompöser
und eleganter als man es von Hitchcock gewohnt war und der Film verläuft
mit einem deutlich beschwingteren Tempo.
Zwar gibt es erst nach einer knappen Stunder die ersten Suspense-Einschübe,
dennoch macht es auch schon davor unglaublich viel Spass dem Geschehen
beizuwohnen, zu grandios scheint die Direktion des Meisters, zu schön die
Kameraarbeit und nicht zuletzt sind es die verblüffenden Leistungen von
Laurence Olivier und Joan Fontaine in den Hauptrollen und der gewohnt
charmante Witz Hitchcock's der den Film eigentlich unverzeihliche Längen
wie Augenblicke vorbeizischen lässt.
Nach den ersten sechzig Minuten nimmt der Film eine Wendung nach der
nächsten, dabei scheint jede noch dramatischer als die vorherige zu werden
und zu guter letzt wird dann der bisherige Plot komplett als "Mac Guffin"
entpuppt und man sitzt grübelnd vorm Fernseher nur darauf gespannt wie es
weitergehen könnte.
Zuviel möchte ich hiervon nicht verraten, nur noch eins sei gesagt: Die
Befürchtung vieler, dass Hitchcock schon in seiem erstem Us-Film ein
klassisches Happy End filmen würde hätte er galanter nicht umgehen können.
Das Ende ist nämlich eine Art Zwitter aus "good and bad" geworden und
dürfte noch für zusätzlichen Gesprächsstoff sorgen.
Last night I dreamed I went to Manderley again.
9/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#43
Geschrieben 04. September 2003, 20:17
Ein wahrhaft ungemütliches Vergnügen mit dem einen Roman Polanski
hier "beglückt", der Film nimmt sich am Anfang relativ viel Zeit
ein normales Weltbild aufzubauen, um dann im Minuten-Takt alle
Dinge in der Psyche der Hauptdarstellerin "zerbröckeln" zu lassen
(teils kann man dass auch wörtlich nehmen).
Durch das eindrigen des von ihr gehassten anderen Geschlechts in
ihre kleine Welt wird die zuckersüße Fasade, die einen die Anfangs-
szene im Beauty-Sallon noch zeigen will, immer mehr von den dunklen
Tagträumen und Ängsten von "Carol" abgelöst.
Ihre Schwester, die für sie wie eine Mutter sorgt verreist mit ihrem
Geliebten, der dadurch gleichzeitig seine Frau betrügt, ihre beste
Freundin so scheint es wird regelmäßig von den Männern verarscht und
der Peiniger aus ihren Albträumen kommt regelmäßig zu Besuch.
Durch den langsamen Umschwung der Stimmung sitzt der Magenschlag
bei "Repulsion" wirklich tief und verstört ungemein, ein ähnlich
mulmiges Gefühl in der Magengegend hatte ich zuletzt bei "Irreversible".
Auch technisch werden von Polanski alle möglichen Register gezogen,
die läufe "Carol's" durch die Stadt, scheinen sowohl an der Kamera
als auch den aussenstehenden Passanten teilnahmslos vorbeizugehen bis
man vom nächstem recht ruppig und rapiden Schnitt zurückgeholt wird.
Die Noir-artig ausgeläuchteten und zum Großteil beängstigend kleinen
Räume scheinen dank verzerung und Spiegelungen plötzlich endlos weit
zu sein und der zwar einfache aber in seiner Wirkung um nichts nach-
stehende "Noise-Score" tut das übrige.
Psychoterror in Perfektion.
Why did you throw Michael's things away?
I don't like them.
10/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#44
Geschrieben 10. September 2003, 14:20
In letzter Zeit standen bei mir ein wenig mehr Mainstream-
Filme auf dem Programm als dass normalerweise der Fall ist,
ganz glücklich bin ich bisher aber noch mit keiner der
Großproduktionen geworden, ganz ähnlich verhält es sich
auch bei "The Time Machine".
An sich hat der Film ja eigentlich eine sehr interessante
Geschichte zu erzählen, und durch das Reisen durch die
verschiedenen Zeiperioden der Erde erschließen sich schier
entloße Möglichkeiten zur dramaturgischen Weiterentwicklung,
dass von diesem angehäuften Potential so viel verschenkt
wurde ist wirklich ein Armutszeugnis für die Verantwortlichen
hinter der Kamera.
So versuchte man auch bei diesem Film mit übermäßig viel
Kitsch, Computer-Effekten am laufenden Band und zum Schluß
mit einer viel zu sehr in die länge gezogenen Schlacht die
Defizite die sich die Story nach und nach aufbaute so gut
wie möglich zu kaschieren, dass sich die Charaktere des
mindestens einmal alle fünf Minuten selbst wiedersprechen
und sich der Film somit selbst der Peinlichkeit offeriert
kann damit aber beim besten Willen nicht kaschiert werden.
Da ich weder das Original noch das Buch kenne ist ein
Vergleich mit den Ursprungswerken ausgeschlossen, da aber im
Film beide erwähnt werden gehe ich wohl richtig in der
Annahme dass es sich nicht um ein 1:1 Remake des Klassikers
handelt?!
4/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#45
Geschrieben 16. September 2003, 13:53
Der Hong Kong-Blockbuster des Jahres 2003 entfaltet bereits nach
den ersten zehn Minuten sein komplettes Spektrum an inkonsequenter
Ideendurchführung und setzt einen die schlechtesten von Donnie Yen
choreographierten Actionszenen vor die mir je zu Gesicht gekommen
sind.
Dafür bekommt man eine selten dämliche Story, unmotivierte Schauspieler
(selbst Anthony Wong ist hier nur eine Karikatur seiner selbst) und
unfertig wirkenden Spezial Effekte. Die Actionszenen sind sehr verwackelt
und viel zu schnell geschnitten, dessweiteren sieht man noch nicht einmal
einen Schlag, da die Kamera immer daneben hält oder sich bereits hinter
dem zu Boden fallenden Kontrahenten befindet.
Die beste Kampfszene ist ein kleiner "Trainingskampf" zwischen den
Figuren von Gillian Chung und Charlene Choi, hier wurden schöne
Perspektiven gewählt und man kann dem Geschehen ohne weiteres folgen,
doch wirklich mitreißen kann und will auch dieser Kampf nicht, da
er weder für die Story noch für die Charakter-Entwicklung irgend-
welche Konsequenzen mit sich bringt.
Und genauso unmotiviert wie dieser Hik-Hak eingesetz wurde ist bei
"The Twins Effect" wirklich jede nur erdenkliche Sekunde, jeder
Dialog ist geprägt von einer Langeweile und Teilnahmslosigkeit der
Darsteller, dass man am liebsten auf Schnell-Vorlauf drücken würde.
Die sogenanten Comedyeinlagen sind dem Film auch mehr gestelltes Bein
als hilfreiche Auflockerung, einem solch schlechten Umgang mit
verschiedenen Genres kann man wahrlich nur selten beiwohnen, dass
Dante Lam es eigentlich besser kann hat er schon mehrmals bewießen,
warum nun bei einer solch großen Produktion aufeinmal ebenso große
Defizite auftreten ist eigentlich unerklärlich.
Hong Kong-Kino zum abgewöhnen!!!
1/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#46
Geschrieben 18. September 2003, 14:08
Der bisher letzte Hollywood-Film vom deutschen Regisseur
Wolfgang Perterson präsentiert sich weit weniger amerikanisiert
als zum Beispiel die Filme seines Kollegen Roland Emmerich.
Stattdesse setzt Peterson auf bewehrte Kost wie man sie in
kongenialen deutschen Fernsehserien zu Genüge vorgesetzt bekommt.
Da wäre die viel zu sehr in die Länge gezogene Charakter-Einführung,
die jede neue Figur mit mehr lächerlichen Klischees belastet als
die vorhergehende und mit der schmalzigen "eine Überblende geht
noch" Inszinierung wahrhaft zur Lachnummer wird.
Bei den Schauspielern ist überraschenderweise George Clooney der
größte Dorn im Auge, dem man seine rolle als zottigen, ehrgeizigen
Kapitän in hundert Jahren nicht abkaufen möchte, die restlichen
Darsteller können zumindest ihre minderbemittelten Charaktere
überzeugend "darstellen".
Nach der lahmen Einführung geht es dann rauf auf die raue See,
wo natürlich eine Überraschung nach der anderen auf die vertrottelte
Besatzung wartet, dass eigentliche Reiseziel ist auser dem Käptain
niemanden bekannt, die ersten Fischfänge verlaufen übelst und zwischen
der Besatzung tun sich Konflikte auf, die dann in einer vorhersehbaren
Rettungsaktion beseitig werden.
Als es dann mit den Fischen gut hinhaut fängt plötzlich an ein rießiger
Sturm aufzufahren und da natürlich das Funkgerät des Schiffes den
Geist rechtzeitig während der Warnung aufgibt ist der "klitschige"
Weg zu einem von dummen Sprüchen, zig meter hohen Computer-Wellen,
unfähigen Rettungseinheiten und sturen Seemännern geebnet.
Teilweise weis der Film trotz seiner flachen herangehensweise und
vorhersagbarkeit noch einigermaßen zu Unterhalten, große Spannung
kommt aber nie auf und so versinkt der Fischkutter schließlich
in vollster Teilnahmslosigkeit des Betrachters und reißt seine
Mannen mit nach unten.
3/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#47
Geschrieben 19. September 2003, 19:23
Nach dem meiner Meinung nach völlig mißlungenem "The Sixth
Sense" mein zweiter Film von Regie-Shootingstar Shyamalan.
Umso größer die Überaschung, dass es sich bei "Signs" um einen
durchaus gut gemachten Psycho-Thriller handelt, die Spannung
wird langsam aufgebaut, große Längen entstehen deshalb aber
nie, die Kameraführung erinnert stets an die neueren Filme
Alfred Hitchcock's und die Darsteller bringen gute Leistungen.
Leider wurden bei der Story einge größere Fehler gemacht, z. B.
fragt man sich in einer Szene warum Auserirdische, die technologisch
so hoch entwickelt sind um auf unsere Erde zu reisen und den
Planeten in kürzester Zeit das Fürchten lehren, sich von einer
einfachen Türbarikade aufhalten lassen, hier wäre mehr Fingerspitzen-
gefühl gefragt gewesen.
Auch die Aliens selbst, die mann erst kurz vor dem Ende dass erste
mal zu sehen bekommt enttäuschen dann irgendwie, wer rechnet schon
damit bei solch einem Film die billigste Variante von Grünen-Cgi-
Mänchen vorgesetzt zu bekommen, dies wirk im Zusammenhang mit dem
Rest zu altbacken um zu überzeugen.
Positiv hebt sich neben der Kameraführung vorallem der Score von
James Newton Howard hervor, der mit seiner Subtilität und den
plötzlich einbrechenden Schock-Attacken für mindestens 75 Prozent
der Spannung verantwortlich ist.
Im Gesamten also einer der gelungeneren Versuche das Genre des
Psychischen Horror's am Leben zu halten, zwar wäre vorallem beim
Drehbuch etwas mehr Sorgfalt von Nöten gewesen, doch für einmaligen
Nervenkitzel ist auch so grantiert gesorgt.
There's a monster outside my room, can I have a glass of water?
6/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#48
Geschrieben 22. September 2003, 15:55
Viel gelobter (gehypter) Japan-Horror von den "Machern" von
"Ring". Das dürften wohl die Worte sein, mit denen die Meisten
denen "Ju-On" ein Begriff ist schon lange vor Sichtung des Films
konfrontiert wurden.
Dass solche und ähnliche Sätze zu neueren japanischen und vorallem
koreanischen Produktionen allerdings nur noch so viel wert sind
wie 5€ beim Dvd-Kauf beweißt dieser Kandidat mal wieder
eindrucksvolls.
Hinter den "Machern" verbirgt sich der Produzent, und der so
viel & hoch gelobte Film entpuppt sich als Schlaftablette aller
erster Güte.
Schon allein die Episodenhafte erzählstrucktur des Films ist
so künstl(erisch)ich, unnötig verschachtelt und diletantisch
zusammengewürfelt, dass es gar unmöglich wird dafür lobende
Worte zu finden.
Die technische Inszinierung ist ähnlich wie bei "Ring" von vielen
Standperspektiven und verhältnissmäßig wenigen Schnitten geprägt,
der Look ist aber ungleich freundlicher und steriler als beim
großen Vorbild. Hier und da hat sich die ein oder andere schöne
Kamerafahrt eingeschlichen, aber visuell aufrgend wird es bei
"The Grude" nie, im Gegenteil, bei den Cgi-Geistern könnte man
sich eher aufregen.
Auch beim Score, wo "Ring" wahrhaft auftrumpfen konnte wird man
hier eigentlich stetig enttäuscht, mindestens 80 Prozent des
Films kommen komplett ohne musikalische untermalung aus, diese
wird dann meist nur für die Schock-Effekte verwendet, um so
schnell ein Mulmiges Gefühl zu erzeugen, dass dieses dann bei
der nicht vorhandenen Atmosphäre des Films nach spätestens zwei
Minuten wieder verflogen ist dürfte den "Machern" zu denken geben.
Aspirinhaltiger Fast-Food-Horror.
2/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#49
Geschrieben 27. September 2003, 09:18
Filmische Horizonterweiterung stand hier für mich auf dem
Programm, soll heißen mein erster Kaurismäki sowie mein
erster finnischer Film überhaupt.
Ohne Vorspann, Studiologos oder sonstigen Einführungen
fängt der Film auch direkt im Leben des namenlosen
Hauptcharakters an, etwas ungewöhnlich zwar, doch im
nachhinein gesehen ganz und gar nicht unpassend.
Dann geht alles recht schnell, der Mann verläßt den Zug
und läßt sich auf einer Parkbank nieder woraufhin er von
ein paar Randalisten mit einem Baseballschläger nieder-
geschlagen wird, im Krankenhaus erklären ihn die Ärzte
für Tot, doch ein paar Sekunden später wacht er scheinbar
unbeschadet (bis auf eine krume Nase) wieder auf, nur sein
Gedächtniss ist gelöscht.
Daraufhin beginnt für ihn eine schön gefilmte Reise durch
verschiedenste Filmgenres, die schöner kaum zusammen zu
bringen sind, dem gesamten Film wohnt eine beschwingte
Leichtigkeit bei wie sie meist nur bei den Filmen der
gebrüder Coen zu finden ist.
Dabei wird von Kaurismäki wirklich jedes nur mögliche
Filmische geschick angewandt, der Zuschauer sitzt stets
im Dunkeln über die wahre Identität des Namenlosen, der
sich nach und nach eine neue Aufbaut, die so schön und
auf die Figur so faustgenau passt dass man sich gar nicht
vorstellen kann dass dieser Herr mal in anderen Verhält-
nissen gelebt hat.
Durch das fehlen jeglicher Angaben zu seiner Person kommt
er dabei natürlich von einer verzwickten Situation zur
nächsten, zuviel sollte man hier aber nicht vorweg nehmen.
Inszenatorisch übertrifft der Film meine Erwartungen bei
weitem, die Schauspieler würden beinnahe jeden derzeit in
Hollywood aktiven Akteur in Grund und Boden spielen, die
Kameraperspektieven sind stets mit viel liebe zum Detail
ausgewählt und fangen nicht selten die schönsten seiten
der finnischen Landschaft ein.
Für jeden der auch nur ein klein bisschen was für die
leiseren Komödien unserer Zeit übrig hat ein klarer
muss man sehen Film.
Krankenschwester: Ist er Tot?
Arzt: Ja! Bringen sie ihn raus,
ich muss jetzt in die Entbindungsstation.
9/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#50
Geschrieben 06. Oktober 2003, 13:41
Der größte, teuerste und erfolgreichste thailändische
Film bisher (Ich sage bewusst bisher, man weiß ja nicht
was noch so kommen mag, aus dem Land des Lächelns).
So sieht man dem Film im Vergleich zu so mach anderer
thailändischen Produktion seine Kosten auch wirklich an,
Kameraführung und Schnitt sind professionell und meist
überaus effektiv eingesetzt.
Doch auch darin befinden sich einige nervige Experimente,
wenn zum Beispiel bei einer Verfolgungsjagd jede Aktion
des Helden zweimal aus verschiedenen Perspektiven gezeigt
wird, wirkt es doch eher Lückenfüllend als nützlich.
Ansonten kann man der Technik aber nichts ankreiden, alles
wirkt durchdacht und solide zusammengefügt, der Schnitt
erzeugt meist eine gute Dynamik und die Kamera steht
stets am richtigem Orte um die Aktionen möglichst cool
in Szene zu setzen.
Woran es dem Film aber definitiv mangelt ist eine vernünftige
Story, sowie eine bessere charakteriesierung, zwar verfügte
die Dvd über keine Untertitel, doch erschienen die
Dialog-Szenen auch so schon schlecht genug, um sagen zu können
dass diese auch mit Ut's kaum Interessanter würden.
Den größte Pluspunkt hingegen macht bei dem Film der Haupt-
darsteller aus, ich sage sowas gewiss nicht oft, aber ohne
diesem Mann vor der Kamera wäre der Film eine totale Nullnummer,
der Kerl hüpft wie Jackie Chan, kämpft wie Jet Li auf Drogen
und ist so charismatisch wie Chow Yun Fat.
So bleibt schlussendlich ein leicht überdurchschnittlich
gefilmter Streifen, mit guten guten Aktionszenen, die von
einem brilliaten Darsteller perfekt vorgetragen werden.
Dem es allerdings an Feingefühl mangelt und auf Grund dessen
mit einige Längen und ungereimtheiten zu Kämpfen hat.
7/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#51
Geschrieben 09. Oktober 2003, 17:52
Wie soll man in einem Tagebucheintrag nur einen solchen
Film abhandeln, noch dazu, wenn man ihn nun auf Dvd zum
ersten male komplett gesehen hat.
Nehmen wir uns diesesmal also etwas mehr Zeit für diesen,
den bekanntesten!, den beliebtesten?! und besten? Western
aller Zeiten.
Da Sergio Leone's "Meisterwerk" inzwischen einen Ruf hat,
der ihm Meilenweit vorrauseilt, hatte ich mir erst vor ca 8
Monaten die ersten zwanzig Minuten in einer Fernsehausstrahlung
angesehen, (bis zu diesem Zeitpunkt war der einzige "Western"
den ich kannte und mochte "Dead Man" von Jim Jarmusch) völlig
begeistert von der Anfangsszene beschloss ich allerdings nach
dieser auszuschalten um die Vorfreude auf die hoffentlich bald
veröffentlichte Dvd noch zu steigern und den Film in einer ihm
gerechten Version zu sehen.
Vorgestern war es nun endlich soweit, die Dvd lag schon ein
paar Tage neben meinem Play, doch wollte ich den richtigen
Zeitpunkt abwarten um den Film auch wirklich genießen zu können.
Die ersten zwanzig Minuten waren dann auch genau wie in meiner
Erinnerung, ein Inszenatorisches Meisterwerk, jede Perspektive,
jeder Schnitt der zu sehen ist, jeder Ton der zu höhren ist
scheint genau abgestimmt und an jenen Platz zu gehören an dem
er sich in der Szene befindet.
Die Schauspieler strahlen eine ungehäuere Gelassenheit aus, und
ein paar Funken Humor tauchen ins ernste Thema ein:
"We seem to be shy of one horse" ; "No, you brought two too much".
Lautet einer der ersten Dialoge die der Namenlose mit den Killern
wechselt, nachdem er seine beängstigende Melodie zum besten gegeben
hat.
Darauf folgt eine kurzer aber umso heftigerer Shootout, in dem
keiner ungeschoren davon kommt.
Nach diesem grandiosen Auftakt erwartet uns dann aber auch schon
die beste Szene des Films, wir beobachten einen Jungen mit seinem
Vater bei der Vogeljagd, nach dem zwei erlegt wurden, gehen sie
nachhaus auf ihre Farm, des Vaters Tochter bereitet dass Essen
vor und der größere Sohn macht sich bereit die lange nicht mehr
gesehene Mutter vom Zug abzuholen.
Im Hintergrund höhren wir laute, zirpende Grillen, dann Stille.
Alle sehen sich fragend um, doch nichts passiert und die Grillen
beginnen wieder ihre eigene Melodie zu "singen", dann ein zweiter
Stop, die Leute werden nervös, Vögel fliegen aus den Hecken hervor,
ein Schuss fällt, der Vater sieht zu den Vögeln, sie fliegen noch,
eine kleine Kamerafahrt um ihn herum und wir sehen langsam wie seine
Tochter zu Boden fällt. Daraufhin folgt eine Hinrichtung der
restlichen Familie wie sie gnadenloser nicht sein könnte.
Was nun auf diese Szene in ca. einhundertzwanzig Minuten folgt
ist leider lange nicht mehr so grandios wie die ersten beiden
Szenen. Woran dies genau liegt läßt sich nur schwer beschreiben,
da "Leone" scheinbar alles richtig macht, er lässt den Zuschauer
im Dunkeln über den Namenlosen, er wirft neue Charaktere in den
Film, die alle ein eigenes Musik-Theme für sich allein bekommen,
und Insziniert weiterhin so bildgewaltig wie in keinem seiner
anderen Filme.
Warscheinlich hat sicher der "Meister des Italo-Westerns" seine
eigene Suppe etwas versalzen, indem er auf Biegen und Brechen
mit diesem Film einen Kultfilm schaffen und damit den schon
längst verdienten Ruhm einfahren wollte. Denn alles was man im Film
sieht scheint so gezirkelt, so absichtlich dreckig, so ungenießbar
cool auf die Dauer von knappen drei Stunden, und dass an kitschigen
"John Wayne"-Western erinnernde Theme von Claudia Cardinales Charakter
welches sich so garnicht nach Morricone anhört hinterlassen dann
doch Kratzer auf der scheinbar Makellosen Oberfläche des Klassikers.
Erschwerend hinzu kommt, dass selbst die schönste Cinematographie
im Verbund mit einem der besten Scores (sieht man von Cardinales Theme
ab) der Filmgeschichte nicht über Plotlöcher und Charakterschwächen
hinwegtäuschen kann, und auch in einem Film diesem Kalibers Längen
entstehen lässt, schöne zwar aber langweilge.
Ganz über eine genaue Wertung bin ich mir noch nicht im Klaren,
da dies aber sowieso schon ein ungewöhnlicher Beitrag in meinem
Tagebuch ist wird sich wohl auch niemand an einer etwas aus der
Reihe tanzenden Bewertung stören. So und nun auf weitere 50 Einträge.
7,66/10,00
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#52
Geschrieben 25. Oktober 2003, 14:51
Über diesen Film etwas sinnvolles zu schreiben scheint
mir beinahe unmöglich, zu skurril und für eine einzige
Sichtung zu überladen mit Charakteren nahe am Irrenanstalt-
aufenthalt, Filmzitaten und merkwürdigen Gags geht das
Geschehen auf dem Bildschirm zu Gange.
Kusturica vermag es zwar einige wahren "Magic Moments"
in seinem Film einzubauen, doch im gesamten findet sein
Film nie zu einer wirklichen Struktur und wirkt des öfteren
reichlich überladen, was bei einer Länge von über zwei
Stunden wahrlich an die Nerven gehen kann.
Auch die zu Anfangs wirklich magisch eingesetzte Hebebühnen-
technik nervt spätestens beim dritten Einsatz, genauso wie
der übel animierte fliegende Fisch.
Als wahrhaft großartig hingegen sollte man die Leistung von
Vincent Gallo bezeichnen, der als filmverrückter Träumer
jeden Klassiker auswendig zu kennen scheint und sich nicht
zu schade ist sein "Talent" in einer von ihm als Audition
bezeichneten "Talent"show zum besten zu geben, und mit
seinem exszessiven Schauspiel selbst Johnny Depp an die
Wand spielt.
Im gesamten ein Film den man wohl mal gesehen haben sollte,
aber zumindest bei mir kein zweites Mal über den Schirm
flimmern wird, zu zäh geht die Story voran, zu gezwungen
wirken die großen Ideen eingesetzt, gut das sicher der
Film in sich selbst schon rechtfertigt:
Paul: "I'm an artist"
Axel: "You're a bullshit artist"
Paul: "Bullshit artist, artist, what's the difference, it's the same thing"
Paul: "Art is art"
5/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#53
Geschrieben 28. Oktober 2003, 20:10
Recht einfach machte es sich Alfred Hitchcock bei
seinem fünften Hollywood-Film, "Saboteur" verläuft
mit kontinuierlich angehobenem Tempo geradewegs
auf das Ende zu, es gibt keine Storyumschläge,
keine großartigen technische Innovationen,
die Spannung wird allein aus dem Unswissen des
Zuschauers gewonnen.
Aus dieser Kombination ensteht hier ein wahrlich
untypischer "Hitchcock", was dem Film aber keines-
wegs in seiner Qualität schadet, nur dass er eben
auch von einem anderen talentierten Regisseur
hätte genauso gemacht werden können.
Durch das hohe Tempo, den spannenden Plot und
einigen augenzwinkernden Gags (die wiederum
ganz "hitch" sind) läßt der Film beim Betrachter
keine Langeweile aufkommen und bietet gute
hundert Minuten prächtige Unterhaltung.
Die recht unbekannten Schauspieler machen ihre
Sache ausnahmslos gut und bieten eine schöne
Abwechslung zu den sonstigen Standart-Gesichtern
der Hollywood-Ära des "Master Of Suspense".
Filmtechnisch gibt sich der Film auch keinerlei
Blöße, zwar hat er wie oben erwähnt keine allzu
späktakulär gefilmte Sequenzen zu bieten, doch
bleibt auch so genügend Substanz übrig um einiges
an prachtvollen schwarz/weiß Aufnahmen abzuliefern.
8/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#54
Geschrieben 31. Oktober 2003, 11:24
Konnte man schon Toshiaki's Erstling "Pornostar" als
einen rundum gelungen Film bezeichenen, der erst bei
zweiter Sichtung einige Schwächen in der Erzählung
und den Charaktern preisgeben musste, so hat er nun
mit "Blue Spring" einen in jeder Beziehung überlegenen,
ausgereifteren Film geschaffen.
Böße Zungen behaupteten im Vorfeld, der Film hätte
ähnlichkeit mit "Battle Royale", oder sich zumindest
an dessen Story angelehnt, dem muss man allerdings
wiedersprechen, mit billiger Propaganda/Splatter-
Scheiße hat der Film nämlich nicht das geringste am
Hut.
Gezeigt wird stattdessen eine japanische Schule in
Ausnahmezustand, die Schüler machen wozu sie Laune
haben, rebellieren gegen die Leherer, kommen und
gehen wann sie wollen und führen untereninander einen
blutigen Bandenkrieg im Verbund mit einem lebens-
gefährlichem Spiel um die "Gangleader" zu bestimmen.
Die Inszinierung ist wie schon bei "Pornostar" von
vielen langen Zeilupen aufnahmen geprägt, die mit
erstklassigem J-Punk-Rock unterlegt werden, dazu
gesellen sich viele Kamerafahrten, eine zumeist
bedächtige, ruhige Schnittweise die nur an
wenigen Stellen einem Stakkatogewitter weichen
muss.
Die jugendlichen Schauspieler agieren bis auf wenige
Ausnahmen mehr als nur erstklassig, und da bei
"Blue Spring" richtige Charaktere geschaffen
werden kann man sich mit mindestens einen der
Hauptprotagonisten identifizieren, was die fort-
schreitende Dezimierung dieser zu einer schmerz-
haften Angelegenheit für den Zuschauer macht, und
durchaus die ein oder andere Träne fordern kann.
"Flowers are there to bloom, not to dry up."
"It's important to think so."
9/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#55
Geschrieben 08. November 2003, 17:46
Der wohl befremdlichste Bloodshed-Film aus John Woo's
Hong Kong Jahren, dass ansonsten in Kraft tretende
Kugel-Ballet, dass wie ein Tanz vom Anfang bis zum meist
blutigen Ende durchchoreographiert wurde wird hier
kurzerhand durch eine Rambo-Like-Inszinierung
ausgetauscht und sorgt somit für lange Gesichter
bei der Anhängerschaft ersterer Variante des Action-Films.
Auch auf emotionaler Ebende, wo Filme wie "The Killer"
oder "Bullet In The Head" durch geschickt eingesetzte
Schicksalsschläge mitzureißen verwußten macht sich
bei "Heroes Shed No Tears" eine gähnende Leere breit,
wenn im Film jemand stirbt interessiert es nicht im geringsten.
Denn es ist a) nicht gut genug insziniert um den "Cool"
Stempel aufgedrückt zu bekommen und b ) durch das Verkommen
der Charaktere zu skizzenhaften Comicfiguren kann der
Betrachter nur schwerlich mit diesen fühlen, geschweigeden
eine der total stumpfsinnigen Handlungen derer nachvoll-
ziehen.
Ansonsten bietet der Film jede Menge Kunstblut, zermatschte
und abgetrennte Körperteile, die stets gut als Effekte
auszumachen sind und damit die Comicatmosphäre weiter
versterken, für den durchschnittlichen Gorehound wird also
einiges Gebote, warscheinlich mehr als in allen anderen
Woo's zusammen, wer jedoch mehr Wert auf Story, Charaktere
und Technik legt als auf unmengen Splatter wird an dem Film
keine allzu große Freude haben, schade eigentlich.
3/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#56
Geschrieben 08. November 2003, 18:17
Christoper Lee in einem Terence Fisher Film, produziert
von den Hammer Studios. Soweit eigentlich nichts
ungewöhnliches, diese Kombination konnte man schließlich
schon zig mal erleben.
Doch schon nach den ersten paar Minuten wird klar, dass
es sich bei "The Devil Rides Out" um etwas besonderes
handelt, die Story gerät hier weit in den Vordergrund,
es gibt keine billigen Plastikmonster und auch die so
oft die Atmosphäre ruinierdenden Pappsets weichen hier
einer theaterähnlichen Ausstattung die sich wirklich
sehen lassen kann. Garniert wird dies mit einem schönen
Score von James Bernard, der schon Mike Patton beflügelte
um das Main-Theme mit seiner Band "Fantômas" neu einzu-
spielen.
Die im Okkultismuss verwurzelte Story ist auch eine
schöne Abwechslung zu den ausgelutschten Dracula und
Frankenstein-Schinken, komplett zu überzeugen vermag
sie zwar auch nicht, doch lassen wir hier mal den
guten Willen zählen, denn ohne sie währen die schönen
Szenen der Teufelsbeschwörungen wohl kaum möglich
gewessen.
Die Darsteller sind wie in den meisten Hammer-Filmen
recht mittelmäßig und spielen ihre Rollen runter, ob
dies an den wohl meist recht kurzen Drehzeiten oder
am Unvermögen der Leute selbst liegt kann man dabei
schlecht beurteilen.
Auch bei der Inszinierung tut sich nicht sonderlich
viel, der Film wird beherscht von bedächtigen, statischen
Perspektiven, die hier und da von kurzen Fahrten oder Zoom's
mit Bewegung versehen werden, durch das oben erwähnte Set
Design werden dabei aber stets schöne und farbenprächtige
Bilder eingefangen die in Kombination mit den leicht
unfähigen Darstellern und der hypnotischen Musik eine
ganz eigenartige Atmosphäre aufkommen lassen von der man
sich gerne gefangen nehmen läßt.
7/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#57
Geschrieben 10. November 2003, 11:23
Herzog's erste Zusammenarbeit mit Klaus Kinski ist wie
auch "Fitzcarraldo" ein unter abenteurlichsten Umständen
entsandener Abenteuerfilm der Sonderklasse.
Nicht umsonst heißt es wohl, dass aus der Not heraus
meist die besten Ideen entstehen, anders kann man das
hier gezeigte wohl kaum für wahr empfinden, im dichten
Dschungel wurde mit Eingeborenen, Straßenpennern und
Laiendarstellern gedreht, Affen wurden als Statisten
gestohlen und der einzige Star, Kinski hetzte von
einem Tobsuchtsanfall zum nächsten, bis er angeblich
unter Waffengewalt vor die Kamera gezwungen werden
musste.
Kaum zu glauben dass ein Regisseur unter diesen
Bedingungen überhaput einen Film zustande bekommen
kann, doch "Aguirre" macht aus allem das beste,
dadurch dass die Crew wirklich ständig unter
Gefahr stand merkt man den Darstellern die Unmut
deutlich an was zu realistischeren Szenen führ,
da der Film genau dies behandelt was seinen Machern
beim Dreh wiederfährt.
Kinski spielt wie auch in seinen anderen Filmen
die er zusammen mit Herzog drehte wie ein Besessener,
er treibt die Sklaven voran das man meinen könnte
er will sie umbringen (was laut Audiokommentar auch
fast passierte), schaut in die Kamera wie ein
Psychopat und läuft in einer schrulligen von Herzog
selbst entworfenen Rüstung wie ein Buckliger herum.
Bei der Optik des Films mussten natürlich einige
Einschränkungen in Kauf genommen werden, so
waren z. B. Schienen für Dollyfahrten anzubringen
ein Vorhaben der Unmöglichkeit, weshalb sich der
Kameramann immer per Schulterkamer unmittelbar
ins Geschehen stürzen muss, auch hier hatten die
Macher sehr viel Glück, diese Art der Inszinierung
verleiht dem Film zusätzliche Tiefe, da man wahrhaftig
das Gefühl hat mit dabei zu sein, quasi einer sehr
realistischen Dokumentation beizuwohnen.
Hier und da heißt es dann aber immer wieder Stillstand
für die Kamera, dann werden statische Szenen, die meist
mit Monologen unterlegt sind richtiggehend durchkomponiert,
ein sehr Interessante Abwechslung zur sonstigen Hektik.
Untermalt wird dieses Szenario von einem der schönsten
Score's die ich bisher gehört hab, die Musik bildet
sehr oft das Gegenstück zum gezeigten, währen bei
den Szenen gewollt auf jeden Pathos und Landschafts-
aufnahmen im Breitwand- (Postkarten-) Formart verzichtet
wurde schwebt einen diese mysteriöse, sehr pathetische
und ohrwurmgefahr beinhaltende Musik ums Gehör.
Alles in allem eine menschliche Meisterleistung, welche
mit einem Celluloid-Meisterwerk der Extraklasse mehr
als nur belohnt wurde.
"Wenn ich, Aguirre will das die Vögel tot von den Bäumen fallen,
dann fallen die Vögel tot von den Bäumen herunter, ich bin der
Zorn Gottes, die Erde über die ich gehe sieht mich und bebt."
10/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#58
Geschrieben 14. November 2003, 20:40
Martin Scorsese's versuch ein Remake? des 1961er Klassikers
"The Hustler" zu machen ging hier gründlich in die Hose,
ob er besser, schlechter oder ebenwürdig zum "Original"
steht kann ich nicht sagen, da die Dvd noch ungesehen bei
mir rumliegt . Was ich aber mit genauer Sicherheit
beurteilen kann ist, dass es sich bei "The Color Of Money"
um Scorseses schlechtesten Film handelt den ich bisher gesehen
hab.
Wo soll man anfangen solch einen katastrophale Bauchlandung,
solch eine Bloßstellung von einem meiner favorisierten
Regisseure auseinanderzunehmen?
Sehr negativ fällt sofort der viel zu hektische und wahlos
erscheinende Schnitt auf, der der ansich guten Kameraarbeit
von Michael Ballhaus leider nur sehr selten ihre wahre Klasse
beibehalten lässt, stattdessen wirkt auch die Kamera zuteils
sehr unüberlegt gehandelt, vorallem bei den Szenen wo in
leichter Raffergeschwindigkeit die Kamera scheinbar ohne
Plan hoch und runter düst, jegliche Übersicht raubt und
den ganzen Film einen ungewollt komischen Touch verleiht.
Nicht minder schlimm sieht es Inhaltlich aus, die Story
würde nichteinmal genug Stoff für einen 80 Minütigen
Film bieten, die Tatsächliche Spielzeit beträgt nun aber
knappe 2 Stunden, was zur Folge hat, dass an einigen Stellen
völlig belanglose Szenen eingefügt wurden, bzw. sich einiges
unnötig in die Länge zieht oder einfach nur mit dummen Blödeleien,
zumeist von Tom Cruise versucht wird dem Zuschauer das Gähnen
aus dem Gesicht zu pflügen, dass letztere Variante an einigen
Stellen zumindest bei mir tatsächlich funktionierte verwundert
micht im Nachhinein ein wenig, sorgte beim Sehen aber für den
ein oder anderen Lacher.
Über die Schauspielerischen Leistungen mag ich mal lieber den
Mantel des Schweigens hüllen, auf dem Covertext steht was, das
Paul Newman dafür einen Oscar bekommen hat, falls dies zutrifft
möchte ich ihm ganz herzlich gratulieren, mit solcher Scheiße hats
kaum ein anderer Schauspieler so weit gebracht, und gegen diese
hässlichen Brillen von dem Kerl wirkt selbst Cruise's Frisur wieder
halbwegs human.
"Vincent, get in the car, this is embarrassing.
You're acting like some girl who got felt up
at the drive-in."
3/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#59
Geschrieben 17. November 2003, 10:07
Nach "The Color Of Money" war die Neugier ziemlich groß auch mal
das Original zu sehen, dieser bringt auch gleich dass Erkentniss
für mich, dass es richtig war Remake mit einem Fragezeichen zu
versehen, "The Color of Money" ist vielmehr der dirkete zweite
Teil von "The Hustler".
Aber nun zur Frage, ist Robert Rossens Film nun besser oder nicht,
diese kann man bereits nach den ersten zehn Minuten mit einem
klaren JA beantworten, wo bei Scorsese's Film die viel zu hektische
Inszinierung jegliche Stimmung bereits in Grund und Boden stampfte
kommt hier eine schöne, im Vergleich fast schon bedächtige, langsame
Schnittweise zum Einsatz, Schwarz / Weiß passt auch wesentlich
besser zu den verrauchten, düsteren Pool-Bar's, als das oft in
Neonlicht getauchte Farbspektakel von "The Color Of Money".
Zwar vermag es auch "The Hustler" nicht über seine ganze Laufzeit
über gut zu unterhalten, aber wenigstens wird einen die Langeweile
hier schön vorgetragen, schuld an den Missständen ist einzig und
allein die Story, die kaum Charakterentwicklung zulässt und sich
einzig und allein auf die beiden Spiele zwischen "Fast Eddie Felson"
und "Minnesota Fats" konzentriert, dass man aus solch einer
"Drei Groschen Oper" kein 130 Minuten lang unterhaltedes Celluloid
herstellen kann hätte den Machern eigentlich auch mal auffalen
müssen...
Positiv fällt hier auch Paul Newman auf, der seine Rolle als junger
"Felson" mit wesentlich mehr hingabe spielt als die des Alten. Auch
die restlichen Schauspieler machen hier einen guten Job, vorallem
Jackie Gleason sollte noch erwähnt werden, der seine Rolle wie von
"Eddie" erwähnt fast schon tänzerisch vorträgt.
6/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#60
Geschrieben 17. November 2003, 15:08
Bergman's erster aus den drei Filmen, welche einmal eine
Trilogie werden sollten ist ein recht ungemütliches Psychodrama
um eine psychisch kranke Frau, welche zusammen mit ihrem
Mann Urlaub bei ihrem Vater und Bruder macht, welche, so scheint
es kilometerweit von der restlichen Welt leben.
Der Film beginnt recht harmlos mit einigen, der Charakterisierung
dienenden Dialogen, welche den Standpunkt der jeweiligen Figur
im Film auch gleich ziemlich genau beschreiben und so den
Zuschauer schnell mit ihnen anfreundet.
Gefilmt wird Begman-typisch zu 90 Prozent in Standperspektiven,
die ihren eigenen Rhytmus von einem wahrhaft wunderbaren Schnitt
verliehen bekommen, an manchen Stellen wird die Inszinierung
durch kleine Zoom's und Fahrten aufgelockert, eine musikalische
Untermalung gibt es nicht, nur zu Beginn wird eine kleine
Klassik-Melodie gespielt.
Durch den stilistischen minimalismus und den Verzicht auf
jeglichen Klamauk, Stilbrüchen & einsatz von richtiger Filmmusik
baut der Film eine sehr realistische Atmosphäre auf, der man selbst
die Einbildungen der jungen Frau zu jeder Zeit abkaufen möchte.
So wird es dem Zuschauer natürlich leicht gemacht bei jeder
einzelnen Szene richtig im Film zu versinken, sich mit den
Charakteren zu freuen, mit ihnen zu leiden und auf eine
Entdeckungsreise in den Abgrund einer von Wahnvorstellungen
heimgesuchten zu gehen.
"I was frightened. The door opened. But the god that came out
was a spider. He came towards me and I saw his face. It was a
terrible, stony face. He crawled up and tried to force himself
into me, but I defended myself. The whole time I saw his eyes.
They were cold and calm. When he couldn't penetrate me, he
continued up my chest up onto my face and on up the wall.
I have seen god."
9/10
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
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