„The Hands that built America“
Neben "Requiem For A Dream" mein zweites absolutes Highlight in meinem persönlichen Filmjahr 2003.
Selbst wenn man die Handlung bei diesem Film völlig vergessen hätte, wäre es schon ein einziges Vergnügen, einfach nur zweieinhalb Stunden in dessen prachtvollen Bildern zu schwelgen. Fast jede Einstellung wirkt wie 1:1 von einem zeitgenössischen Gemälde übernommen, alles in satte Farben getaucht und in edle Kostüme verpackt. Großartig.
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Und Daniel Day Lewis in der Rolle seines Lebens. Was der Mann in diesem Film an Charisma und erdig (beinah) animalischer Präsenz ins Bild bringt, raubt einem fast den Atem. Im Grunde können da alle anderen Beteiligten nur noch schlecht neben aussehen. Dass sie es trotzdem nicht tun ist ein weiteres Qualitätsmerkmal dieses Films.
Wenn es an diesem Film etwas zu beanstanden gibt, dann bestenfalls, dass er zu kurz ist. Es gibt so viele interessante Figuren in deren Geschichte es zweifellos gelohnt hätte, noch ein wenig weiter vorzudringen (schon allein, wenn man an den Prolog mit Liam Neeson denkt), die aber nur angeschnitten werden und sich schließlich wieder in kurzen Persönlichkeitsskizzen verlieren.
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Das macht aber dann schon wieder Sinn, wenn man davon ausgeht, dass Scorsese sein Werk ganz nach Brechts Vorstellung vom epischen Theater gestaltet hat (11 Jahre nachem Abi mussich feststellen: der Deutsch-LK war doch zu was nütze
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„Gangs Of New York“ ist eine ganz in Brechts Sinn „Konfrontation mit der Welt“ des Amerika im 19. Jahrhundert, frei von übertriebener Romantisierung, roh, brutal und unerbittlich, unmittelbar auf eben die Erkenntnis zusteuernd, dass das, was die „Gangster“ von New York am Leben hielt, auch heute immer noch einer der tragenden Faktoren amerikanischer (Gesellschafts-)Politik und Verhaltensmotivation ist: ANGST.
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