Reality, what is it good for?
#31
Geschrieben 16. November 2004, 09:56
Kevin Bacon fehlt natürlich, doch er wurde wenigstens realistisch herausgeschrieben. Fred Ward dagegen überzeugt wieder auf ganzer Linie. Er hat dieses Mal einen neuen, jungen Sidekick dabei, der mich anfangs wieder tierisch genervt hat, später aber erträglich wurde. Ansonsten ist es ungewohnt einen "Tremors"-Film außerhalb Perfections zu sehen, aber auch die neue Ödnis überzeugt landschaftlich. Und schließlich ist ja Michael Gross angereist gekommen
Nun zum größten Unterschied: die "Würmer". Beim ersten Mal war ich noch wirklich überrascht, was denn da jetzt abgeht und wusste nicht ob das eine Schnapsidee der Schreiber war, die Würmer sich weiterentwickeln zu lassen. Dieses mal hat es einfach nur Spass gemacht. Ich finde die Creature FX auch in diesem Teil ziemlich genial, wobei man bei den CGIs wirklich (vermutlich Budget bedingte) Abstriche machen muss.
Insgesamt natrülich nicht mehr so originell wie Teil 1, aber dennoch sehr unterhaltsam und somit sind die 7/10 mehr als verdient.
#32
Geschrieben 21. November 2004, 13:31
Der Film hat einen sehr eigenwilligen Look, der mir aber ziemlich gut gefällt. Nur mit dem Einbinden der realen Charaktere in die CG-Welt hatte ich so meine Probleme. Das hat für mich einfach immer so gewirkt als passt das nicht zusammen. Die Darsteller wirkten irgendwie deplaziert und wie Fremdkörper. Meiner Freundin ist das dagegen nicht besonders aufgefallen. Aber vielleicht reagiere ich auf solche Shots einfach sensibler.
Die Story ist nett, aber irgendwie nicht besonderes. Speziell die erste halbe Stunde war zu unausgegoren. Konnte mich da nicht richtig reinfinden, was aber, wie gesagt, auch an dem ungewöhnlichen Look gelegen haben könnte. Danach steigert sich das Tempo und das Spiel zwischen Jude Law und Gwyneth Paltrow macht einfach Spass Der Film nimmt sich nicht mehr so ernst und es waren ein paar gute Lacher dabei. Kam teilweise sogar etwas "Indiana Jones"-Feeling auf. Das lag aber auch an dem wunderbar passenden Abenteuer-Score. Schon beim Vorspann kam uns sofort "Indiana Jones" in den Sinn.
Insgesamt also ein interessanter, kurzweiliger Film, der eine gewisse Eingewöhnungsphase braucht, bis er in Fahrt kommt. Leider ist schon jetzt abzusehen, dass er wohl kaum ein großes Publikum haben wird.
7/10 Punkte
#33
Geschrieben 22. November 2004, 19:18
Die Weiterentwicklung der Würmer zu den "Arsch-Knallern" fand ich recht unterhaltsam, auch wenn ich mir etwas mehr Innovation gewünscht hätte. Die Effekte sind ganz okay, leider haben die CGIs überhand genommen, was bei einem niedrig budgetierten Film wie "Tremors 3" leider negativ auffällt.
Insgesamt gibt's 7/10 Punkte
...ich hoffe, dass sich ein deutsches DVD-Label mal erbarmt und die TV-Serie zu "Tremors" veröffentlicht. Einen Käufer hätten sie schonmal
#34
Geschrieben 26. November 2004, 13:18
Ich habe den Film dort zum ersten Mal gesehen und fand ihn sehr spannend. Ich hatte auch das Gefühl alles schonmal irgendwo gesehen zu haben, was natürlich verständlich ist, da "Duell" sozusagen die Mutter aller Roadmovie-Verfolgungsfilme ist und von ihm geklaut wurde, wo es nur geht. Als Beispiele möchte ich hier nur "Jeepers Creepers", "Breakdown", "Joyride" und "The Hitcher" anführen.
Um so bemerkenswerter ist, was der junge Spielberg da in einem TV-Film auf die Beine gestellt hat. Schon allein die Einführung ist besonders und die Charakterisierung des Bösen ist fantastisch. Der LKW lebt regelrecht. Wahnsinn. Die Geschichte kann die Spannung allerdings nicht über die gesamte Strecke aufrecht halten und das Ende fand ich etwas enttäuschend. Auch wenn ich nicht weiß, wie man es besser hätte machen können.
So oder so ein beeindruckendes Debut. 8/10 Punkte
#35
Geschrieben 04. Dezember 2004, 12:04
Aber zum Film: Die erste halbe Stunde war ich ja noch mehr als skeptisch. Schatz der Tempelritter? Nicolas Cage als Indiana Jones-Verschnitt? Nervig-lustiger Sidekick? Das ganze Ami-Theater mit der Unabhängigkeitserklärung... aber irgendwann hat mich der Film gefangengenommen. Die Charaktere wurden echt sympathisch, die Inszenierung war flott und interessant und die Story extrem abwechslungsreich und unterhaltsam. Was also will man im Endeffekt mehr? Ein paar Details haben schon genervt, so wie die supertollen 3D-Effekte etc. und ich hätte mir gerne ein paar exotischere Locations als Washington D.C. gewünscht, aber man kann schließlich nicht alles haben. Achja und die Sache mit dem Vater hat doch mehr als einmal an Indy und Dr. Jones senior erinnert und als im Finale dann am Seil rumgeschwungen wurde hat nur noch das "Indiana Jones"-Theme gefehlt.
Ingesamt eine sehenswerte Jerry Bruckheimer-Produktion. Und als solche war der Film auch in jeder Einstellung zu erkennen. Ich kenne keinen anderen Produzenten, der seinen Filmen so einen Stempel aufdrückt. Das fängt schon allein bei der - wie immer zu pompösen - Musik an und geht bis zu den Kamerafahrten und dem Hauch von Patriotismus. Wenn man darüber hinwegsieht muss man trotz aller Kritikpunkte doch meist zugeben ausgezeichnet unterhalten worden zu sein. So auch dieses Mal.
Insgesamt schwanke ich etwas zwischen 7 und 8 Punkten, werde aber doch nur 7/10 vergeben, da der Film im Endeffekt rein gar nicht "neues" gebracht hat.
#36
Geschrieben 05. Dezember 2004, 10:24
Aber nun zum Film: Bei vielen Filmen aus der Kindheit - ich war bei der letzten Sichtung vielleicht 16 - ist es ja so, dass man sich heute fragt was denn an dem Film so toll war. Und das obwohl man ihn als Kind bestimmt ein dutzend Mal gesehen hat. Bei "Schöne Bescherung" war das nur in Ansätzen der Fall. Sicher einige Späße bringen mich heute nicht mal mehr zum Schmunzeln, dafür freue ich mich, Darsteller wiederzuerkennen (Elaine aus "Seinfeld", O'Boil aus "King of Queens", Marie aus "Alle lieben Raymond") und weiß über den Vater zu lachen, der sich eine Idee in den Kopf gesetzt hat und den Sohn, der ihm dabei "freiwillig" helfen darf. Die Geschichte gewinnt auch keinen Preis, die Umsetzung ist allerdings sehr sympathisch und man kann sich gut in den Charakter des Vaters hineinversetzen, da man das alles (auf abgeminderte Art und Weise) natürlich irgendwie kennt (Lichterketten, Familienmitglieder etc.). Schön ist dabei auch zu sehen, dass sich der Film nicht all zu ernst nimmt und eine - für mich zumindest - schöne Weihnachtsatmosphäre verbreitet.
Nostalgische 7/10 Punkte
#37
Geschrieben 06. Dezember 2004, 12:23
Die Stärken des Films liegen auch klar in den Spiel ähnlichen Sequenzen. Die Angriffsszene im Haus war nett und die Schatzsuche in den Ruinen ließ auch echtes Gamefeeling aufkommen. Die Szenen, in denen es mal etwas mehr in die Story geht oder Emotionen vermittelt werden sollen kann man gut und gern vergessen. Die Geschichte leidet am völligen Fehlen von Kreativität und mit den Charakteren wurde ich auch irgendwie nicht warm. Sicher ist Angelina Jolie die perfekte Lara Croft und es macht Spass ihr bei ihren Abenteuern zuzusehen, nur leider bekommt der Charakter keinerlei Tiefe und auch der Rest (Sidekick, Butler, die bösen Jungs) beschränkt sich auf Stereotypen.
Trotzdem bietet der Film gute Unterhaltung, teils schöne Sets und ist temporeich inszeniert. Kann man sich anschauen: 6/10 Punkte
#38
Geschrieben 12. Dezember 2004, 11:25
Der Film wirkt insgesamt erwachsener als z.B. "Findet Nemo", ist aber trotzdem genauso sympathisch und reiht trotz aller Unterschiede perfekt in die Pixar-Filmografie ein. Liebenswerte, schrullige Charaktere, geniale Umsetzung und - das Wichtigste - eine perfekte Geschichte. Darin sind Pixar für mich auch die wahren Meister: im Geschichten erzählen. Da sitzt jede Pointe, Spannung ist ebenso vorhanden wie Humor und eine Botschaft, die mit einem Augenzwinkern rübergebracht wird. So müssen Filme sein. Nicht Kinderfilme. Filme. Zwar richtet sich "The Incredibles" natürlich an Kinder, doch den wirklichen Spaß werden wohl die Erwachsenen damit haben. Die Geschichte ist doch recht komplex, die Gags befinden sich auf einem hohen Niveau und mit Gewalt wird auch nicht gegeizt. Welcher 6jährige das sehen - und verstehen - soll ist mir schleierhaft.
Zur Technik: Da Pixar trotz menschlicher Darstellung dem Comic-Look treu geblieben ist, funtioniert das auch ausgezeichnet! Die Bewegungen sind alle glaubhaft und wirken (wenn man nach den Gesetzen des Films geht) sogar höchst realistisch. Die Mimik der Darsteller ist wirklich bemerkenswert. Die Darstellung der Haare einfach perfekt und die Haut wirkt wunderbar semitransparent und somit echt.
Achja der Vorfilm war natürlich auch mal wieder ein Knüller. Abgefahrene Charaktere in abgefahrener Story. Super.
Unglaubliche 9/10 Punkte. Mögen die "Cars" bald anrollen...
#39
Geschrieben 20. Dezember 2004, 14:45
Das größte Problem der deutschen Produktion ist ganz klar das Drehbuch. Die Grundidee (Fantasy-Wesen in realer Welt) wäre so ausbaufähig gewesen, aber was daraus gemacht wurde ist leider nur noch enttäuschend. Eine viel zu lange Exposition (fast 30 Minuten bei einem 90 Minüter) und das viel zu lange Finale (wieder fast 30 Minuten) lassen kaum Platz für Charakterentwicklungen oder Abenteuer, die in der Menschenwelt durchaus möglich gewesen wären. Echt schade. Dementsprechend flach sind auch die Charaktere. Da wächst einem niemand so recht ans Herz und erst gegen Ende beginnt man echtes Interesse zu zeigen und dann ist der Film auch schon fast aus. Der Grund dafür ist allerdings nicht das Design der Figuren, denn das ist wirklich gut gelungen und hätte Spielraum für mehr Gefühl gegeben. Die Animationen wirken allerdings sehr hakelig, fast habe ich gedacht man hätte auf Motion-Capture verzichtet, wurde aber vom Making Of eines besseren belehrt. Die Gesichtszüge wirken wiederum flüssiger. Aber auch nur bei den Fantasy-Figuren, denn für die Menschen hat man eine Mischform von Comic- und Realdarstellung gewählt und sich somit nicht festgelegt. Die Menschen wirken dadurch weder echt noch sind sie comichaft genug um als Comiccharaktere durchzugehen. Wie man es richtig macht hat Pixar schon in "Toy Story" gezeigt. Die Landschaften und Umgebungen haben mir dagegen schon besser gefallen. Den Entwicklern anscheinend auch, denn was in der ersten halben Stunde an Kamerafahrten geschieht ist wirklich zuviel des Guten.
So nachdem jetzt fast nur negative Aspekte kamen, muss ich doch einmal eine Lanze für "Back to Gaya" brechen. Es war eine relativ kleine deutsche Produktion, die man einfach nicht mit Pixar- oder Dreamworks-Produktionen vergleichen kann. Es steckt wahnsinnig viel Detailarbeit in dem Film und als einer, der selbst 3D-Animation studiert kann ich nur sagen: "Hut ab!" Ich kann nur hoffen dass der geringe Erfolg von "Back to Gaya" nicht die deutschen Animatoren abschreckt sich auch in Zukunft an den 3D-Animationsfilm zu wagen. Wirklich unverzeilich ist allerdings wirklich das Drehbuch... da hilft aller Einsatz und der schöne Score nichts.
Insgesamt eine mutige Produktion mit schwachem Drehbuch, aber dennoch sehr interessant: 6/10 Punkte
#40
Geschrieben 24. Dezember 2004, 12:21
Ich hätte es niemals für möglich gehalten, was Dan geschafft hat. Schon allein das an- und ausziehen, ganz zu schweigen vom alleine leben und seiner Kunst, die wirklich klasse ist. Ich kann diesen Menschen nur bewundern. Ebenso seine Mutter, die trotz aller anderslautenden Vorschläge das Richtige getan hat. Eine mutige Entscheidung.
Der Film selbst ist ruhig und einfühlsam inszeniert. Teils nimmt er eine beobachtende Position ein, teils erzählt Dan selbst, spricht in die Kamera und nimmt den Zuschauer gefangen. Die Umsetzung mit den Untertiteln ist sehr gut gelungen und der Rhythmus und Erzählstil passen perfekt. Wenn man nun bedenkt, dass Dan den Film selbst geschrieben hat... Hut ab vor dieser Leistung!
Noch nie íst es mir leichter gefallen 10/10 Punkte zu vergeben.
#41
Geschrieben 24. Dezember 2004, 12:38
Ansonsten gab's Logik-Fehler über Logik-Fehler, eine einigermaßen spannende Geschichte, Storytwists und viel Tech-Talk, der mich doch ab und an zum Schmunzeln brachte. Das ganze war jetzt nicht so haarsträubend wie z.B. in "Hackers", aber doch wieder typisch übertrieben, wie leider so oft wenn es um das Thema Computer und Programmieren geht. Die einzige Ausnahme bildet da immer noch "23".
Die Schauspieler waren alle nett anzuschauen und haben auch in ihre Rollen gepasst, nur die bösen Jungs... naja ich weiß auch nicht. Die Regie war technisch okay, teils etwas offensichtlich ("Die Lösung steckt im Netzwerk") und ab der Hälfte gelang ihr es sogar richtig Spannung zu verbreiten (was leider auf Kosten der Logik ging).
Insgesamt nettes Filmchen. Nicht mehr, nicht weniger: 6/10 Punkte
#42
Geschrieben 28. Dezember 2004, 10:58
Warum fasziniert mich der Film so? Und es geht ja Millionen von Menschen genauso. Ich denke es ist die perfekte Umsetzung einer perfekten Fantasywelt. Das Vergessen der Realität und vollständige Eintauchen. In vielen wird ein kleiner Hobbit stecken, der ein beschauliches Leben führt, aber doch weiß, dass es da draußen mehr gibt. Freunde für's Leben, dunkle Gesellen, fantastische Landschaften, eine Geschichte, die für alle Zeit klassisch und doch mordern ist. Was will man mehr?
Seitdem die ersten Gerüchte aufgekommen sind, dass Peter Jackson Tolkiens Meisterwerk verfilmt - das ich übrigens bis heute noch nicht vollständig gelesen habe - war ich neugierig und gespannt auf die Umsetzung. Jackson war mir durch "Braindead", "Bad Taste" und "Heavenly Creatures" ein Begriff und ich war sehr gespannt wie der Splatter-King mit einem Stoff wie "Der Herr der Ringe" umgeht, zumal selbst "Braindead" schon auf eine interessante und technisch einwandfreie Weise umgesetzt worden war. Jeder Informationshappen wurde verschlungen, jedes neue Setbild analysiert und spätestens als die ersten Trailer aufkamen, gab es kein Halten mehr. Und dann war es endlich soweit: "Die Gefährten" kamen ins Kino.
Heute - nach mehr als drei Jahren - hat sich der Film bereits einen Platz in der Filmgeschichte gesichert und Millionen von Fans. Peter Jackson hat wahrlich Kinogeschichte geschrieben. Auch gestern hatte ich wieder unzählige Magic Moments: Das idyllische Auenland, die Flucht vor den schwarzen Reitern, Bruchtal, Moria... überhaupt eine meiner Lieblingsstellen aus allen drei Filmen. Die Gefährten fliehen, nachdem Gandalf in die dunklen Schatten gestürtzt ist. In Zeitlupe sausen Pfeile an ihren Köpfen vorbei. Diese Musik, diese Trauer, diese Verzweiflung. Wahnsinn. So geht es weiter: Lothlorien, Amon Hen, Boromir's Tod. Nie hat mich eine so lange und patriotische Sterbesequenz so wenig aufgeregt wie hier. Es ist einfach glaubwürdig. Es ist menschlich. Es ist traurig. Und es ist nicht amerikanisch
Als Frodo und Sam auf die dunklen Felsen von Mordor blicken überkommt mich wieder Trauer: Die Reise ist zu Ende. Aber dieses Mal muss ich kein Jahr warten, bis sie weitergeht. Bereits heute Abend werden wir wieder Mittelerde besuchen.
Ich könnte noch ewig so weiterschreiben. "Die Gefährten" ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme und irgendwie auch der liebste der Trilogie - falls man das so klar trennen kann. Denn hier weiß ich, dass die ganze Reise noch vor einem liegt, dass die Abenteuer warten... wäre es doch schon heute Abend
Bevor ich es vergesse: Mein absolutes Lieblingszitat aus "Herr der Ringe" stammt auch aus "Die Gefährten". Gandalf sagt zu Frodo: "All you have to decide, is how to use the time that is given to you." Wunderschön.
Fantastische 10/10 Punkte
#43
Geschrieben 29. Dezember 2004, 13:29
Die Handlung wirkt durch die drei Erzählstränge etwas gehetzt, da nicht immer viel Zeit bleibt um bei den einzelnen Charakteren zu verweilen. In der SEE fällt das glücklicherweise jedoch nicht so sehr ins Gewicht wie in der Kinoversion und es macht Spass den versprengten Gefährten bei ihrer Reise durch Mittelerde zu zusehen.
Inszeniert ist der Film wieder bombastisch, besonders Helms Klamm lässt einen mitten drin sein. Der Star des Films ist aber ganz klar Gollum/Smeagol. Was WetaDigital da geleistet hat ist einfach purer Wahnsinn! Noch nie gab es solch einen realistischen CG-Charakter. Einer der mehr Gefühle ausdrücken kann, als so manch menschlicher Darsteller. Echt eine Wucht!
Insgesamt fällt "Die zwei Türme" etwas gegen "Die Gefährten" ab, was allerdings nicht an der Umsetzung liegt, sondern an der Geschichte. Diese ist etwas trockener, viele neue Charaktere werden eingeführt und der Fantasy-Anteil wurde etwas zurückgeschraubt. Mir ist schon klar, dass das in Tolkiens Vorlage genauso ist, doch rein subjektiv gefällt mir Teil II aufgrund dieser Tatsachen minimal schlechter... oder besser: etwas weniger gut. Oder so ähnlich
Deshalb gibt's - trotzdem noch fantastische - 9/10 Punkte
#44
Geschrieben 30. Dezember 2004, 12:03
Schon am Anfang des Films merkt man, dass sich alles auf das Ende richtet, es herrscht Unruhe und Anspannung. Dadurch wirkt der Film wieder etwas zusammenhängender als "Die zwei Türme". Zwar sind die Gefährten teilweise immer noch getrennt, doch sind alle irgendwie in ihre Aufgabe eingespannt und es geht mit großen Schritten vorwärts. Teilweise wieder fast zu schnell, denn ich vermisse auch hier etwas den verliebten Blick auf Mittelerde, der "Die Gefährten" trotz aller Hektik noch begleitet hat.
In "Die Rückkehr des Königs" gibt es dafür unlaubliche Schlachten, wieder viele Fantasy-Kreaturen und Gollum scheint mir noch feiner ausgearbeitet als in "Die zwei Türme". Man weiß manchmal gar nicht, wohin man denn schauen soll, so viel Aufregendes passiert auf den Schlachtfeldern. Auch Kankras Lauer und Morder sind so schön düster, wie ich es mir immer gewünscht hatte. Einfach fabelhaft!
Doch nach knapp vier Stunden war auch dieser letzte Abstecher nach Mittelerde vorüber und ließ mich mit einem gewissen Gefühl der Leere zurück. Ich kann auch absolut nicht nachvollziehen, warum so viele Leute sagen, das Ende wäre zu lang gewesen. Mir war es eher noch zu kurz. Bei einem 630 Minuten Film sind knapp 30 Minuten Ende doch wahrlich nicht zu lang! Gerne wäre ich noch in Mittelerde verweilt... zumal es ja auch noch genug zu erzählen gab. Es war kein Ende zum Selbstzweck.
Nach der erstmaligen Sichtung der kompletten Trilogie (bezogen auf die SEE des dritten Teils), fühle ich mich nun gleichzeitig erschlagen und traurig. Ich kann nur hoffen, dass sich Peter Jackson noch des Hobbits annimmt und uns damit noch einmal nach Mittelerde entführt. Eins weiß ich jedoch mit Sicherheit: Spätestens in einem Jahr werde ich wieder das Auenland besuchen...
Epische 10/10 Punkte
#45
Geschrieben 04. Januar 2005, 11:20
Was ich jedoch sah war irgendwie gar nichts. Da wurde aber auch alles verschenkt. Dabei war die Grundidee doch wirklich klasse! Was hätte man da alles draus machen können? Wo ist Shyamalan wenn man ihn braucht? Aber hier ist außer der Grundidee und dem netten Setting (vergrabene Kirche, englische Kleinstadt) fast alles verbockt worden: Warum zum Henker sehen alle "Gaffer" aus wie Zombies, nur die Ricci und ihr Lover nicht? Diese sind anscheinend auch ganz normale Leute ohne irgendwelche besonderen Fähigkeiten (reisen per Motorrad, zu Fuss an) und sind trotzdem bei ALLEN Tragödien der Weltgeschichte dabei... achja und natürlich auch bei jedem kleinen Unfall, den sie auch noch selbst verursachen. Hallo?! Um der ganzen Sache die letzte Plausibilität zu nehmen, fängt Riccis Lover nun auch noch an selbst zu morden. Hmm tja, fällt mir nichts zu ein. Und es bleibt sich zu fragen, wie dumm die gesamte Menschheit ist, wenn niemandem bis jetzt aufgefallen ist, dass die Typen da sind... denn anscheinend kann sie ja jeder sehen (Vater von Michael). Dazu kommt noch das Motiv des Killers unbedingt Michael töten zu wollen... warum ist mir immer noch nicht klar. Er rächt sich doch an seinen Peinigern... aber das!? Hmm ja und der größte Fehler war wohl die Auflösung. Wie schön hätte man das inszenieren können... Riccis Gesicht auf alten Bildern, die sie entdeckt... Rückblenden zu tragischen Unfällen, bei denen sie dabei ist... aber nein. Da erzählt ihr der Typ einfach nebenbei, dass sie auch eine von ihnen ist. Okay. Klasse Dramaturgie! Das Ende mit der Erlösung hätte man sich auch sparen müssen. Kleiner Gedächtnisverlust, aus einem zombiehaften Wesen wird ein supernettes Mädchen und schon ist der Fluch genommen. Prima. Wenn doch alles so einfach wäre...
Ein paar gute Sachen gab es jedoch. Wie gesagt war die Idee ziemlich klasse und die Atmosphäre ebenso. Spannend war der Film zudem allemal... nur schade, dass man sich während des ganzen Films gefragt hat wieso denn dieses und jenes so und nicht anders gelöst/erklärt wurde. Wurde trotzdem weitgehend gut unterhalten. Find's nur schade. Verschenktes Potential.
Enttäuschende 4/10 Punkte
#46
Geschrieben 17. Januar 2005, 09:55
Ich fand den Film auch gestern wieder sehr intensiv von seiner Atmosphäre her. Filme in denen Träume eine zentrale Rolle spielen haben es mir eh angetan, da hier die Bedrohung irgendwie "realer" ist, weil Träume nunmal jeden erwischen können. So haben mir auch die Traumsequenzen in "The Cell" gefallen und ich warte immer noch auf eine anständige Veröffentlichung von "Dreamscape". "Paperhouse" bildet da keine Ausnahme. Die Träume sind zwar simpel, aber sehr atmosphärisch und gruselig inszeniert. Leider wird das Verstörende etwas durch typische Horrorklischees ("Hier kommt Daddy!" und schlecht SFX) gedämpft.
Die Sequenzen in der realen Welt fand ich auch sehr gelungen. Kann mir auch vorstellen, dass diese Verschmelzung im Buch noch mehr zum tragen kommt und der Wechsel harmonischer ist. Wenn ich mal Zeit habe, werd ich es wohl mal lesen.
Unsäglich schlecht fand ich dagegen das Ende. Hubschrauber und Abgrund. Der Showdown sozusagen. Nein, das hätte wirklich nicht sein müssen. Achja einen Kritikpunkt hab ich auch noch... vielleicht hab ich es auch nur nicht verstanden: Warum ist der Vater in den Träumen die Personifizierung des Bösen? Nur weil er "böse" gezeichnet wurde? Wurde der Junge doch auch?! In der Realität scheint er ja bis auf seine Geschäftreisen ein netter Kerl zu sein... hmm Erklärung vielleicht auch im Buch.
Insgesamt ein sehenswerter Film mit teils sehr intensiver Atmosphäre, dem man sein Alter und ein etwas unausgegorenes Skript leider anmerkt: 6/10 Punkte
#47
Geschrieben 20. Januar 2005, 19:19
Den Film hatte ich schonmal vor nicht all zu langer Zeit im TV gesehen und daher war er mir auch noch ziemlich gut in Erinnerung. Eigentlich mag ich sowas ja nicht, da ich gern etwas mehr Abstand habe um wieder etwas zu vergessen (gelingt mir bei Filmen allerdings leider nicht besonders gut) und aufs neue Überrascht zu werden. Wie auch immer, der Film hat trotzdem wieder richtig Spass gemacht.
Jackie Chan und Owen Wilson harmonieren einfach perfekt, das Setting stimmt und die Inszenierung ist schön flott. Ja sicher gewinnt die Story keine Preise und Einfallsreichtum ist was anderes, aber hey wir reden hier schließlich von einem Feierabend-Entspannungsfilm
Nun bin ich auch schon sehr gespannt auf den zweiten Teil, der ja angeblich genauso unterhaltend sein soll. Wenn ich ihn mal irgendwo günstig sehe, findet er bestimmt auch den Weg in meine Sammlung.
Zusammenfassend also anspruchslose und dabei äußerst kurzweilige Unterhaltung. Die 3,99 € die man z.Z. für die Doppel-DVD löhnt sind echt geschenkt. Aber ich bewerte hier ja nicht das Preisleistungsverhältnis, sondern den Film und somit gibt es: 7/10 Punkte
#48
Geschrieben 08. Februar 2005, 12:04
Jetzt da ich ihn gesehen habe bin ich auch ziemlich zufrieden. Meine Erwartungen wurden nahezu erfüllt und ich wurde wirklich gut unterhalten. Allerdings bin ich auch nicht so begeistert wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte. Der Film hat irgendwie das gleiche Problem wie die erste "X-Men" Verfilmung. Zu viele neue Charaktere werden eingeführt und gleichzeitig soll noch eine Geschichte erzählt werden. Da der Einführung (glücklicherweise!) genug Platz eingeräumt wird, bleibt leider nicht mehr viel Zeit für den Plot übrig und dieser ist dementsprechend schwach ausgefallen.
Ron Perlman ist wirklich Hellboy. Wahnsinn wie sympathisch und fast übermenschlich er den Teufelsjungen rüberbringt. Dagegen stinken die anderen Figuren leider etwas ab, besonders die menschlichen. Abe Sapiens ist cool und die bösen Jungs machen auch tierisch Spaß! Aber an Hellboy kommt da niemand ran.
Anonsten erinnert alles irgendwie an "Akte X" und irgendwie "Men in Black" ...auch wenn dies vielleicht nicht gerade die passendsten Vergleiche sind. Hmm irgendwie bin ich auch noch unentschlossen. Meine Lieblingsszene war auf jeden Fall die, in der Hellboy mit dem Jungen auf dem Dach war und Liz bespitzelt hat. Einfach klasse! Monster gab es auch zu Hauf und ich würde gerne mehr davon sehen. Trotzdem gab es da noch so die eine oder andere Ungereimtheit, die mir gestern irgendwie sauer aufgestoßen ist. Wie auch immer...
Sympathisches Popcorn-Kino, das Herr Del Toro da gezaubert hat. Mit einem supersympathischen Ron Perlman und einer ganzen Horde von Monstern. Wenn die restlichen Charaktere etwas mehr an Farbe gewinnen und man sich im (hoffentlich kommenden) nächsten Teil mehr auf die Story konzentriert kann da wirklich etwas Großes draus werden!
Bei der Bewertung bin ich auch noch etwas unentschlossen, gebe aber vorerst "nur" 7/10 Punkte, was sich bei der nächsten Sichtung durchaus nach oben korrigieren kann.
#49
Geschrieben 13. Februar 2005, 12:16
So wo fang ich an? Der Film baut von Anfang an eine ziemlich gute bzw. kranke Atmosphäre auf. Den Einstieg fand ich originell und die Darstellung von Dunkelheit war endlich mal überzeugend (genauso in der "Foto"-Sequenz). Wie Adam weiß auch der Zuschauer nicht, wo er sich befindet und muss sich erst einmal orientieren. Der klaustrophobische und - vom Produktionsdesign her gesehen - perfekt ausgestattete Raum trägt viel zur Atmosphäre bei. Hier hat mich der Film sofort an "Cube" erinnert: Menschen die nicht wissen wo und warum sie hier sind, die Konflikte zwischen den Charakteren, die Beschränktheit des Raumes etc. Nur eben viel kranker und aufgrund des Settings auch realistischer und beklemmender. Man mag mir nun glauben oder nicht, aber bereits in der Eingangssequenz ist mir kurz das Ende des Films als Möglichkeit durch den Kopf gegangen... dennoch war ich als es soweit war wirklich überrascht, da ich inzwischen drölftausend andere Theorien gesponnen hatte.
Als es dann nach draußen ging fand ich es schön, Danny Glover zu sehen, auch wenn sein Charakter enttäuschend blass blieb. Interessant fand ich dagegen die Erzählstruktur mit den Rückblenden, da so Teil für Teil des Puzzles aufgedeckt wurde. Als dann klar wurde, wer der vermeintliche Killer ist, war ich erst einmal sowas von enttäuscht! Wie bitte!? Dieser Typ? Und dann auch noch eine so frühe Auflösung? Der weitere Weg war für mich dann nur noch leidlich Spannend und das Finale mit der Säge war zwar schon schockierend, aber fand ich in der Parallelmontage auch irgendwie sinnlos, da die Familie schon gerettet war und Danny Glover sich auf den Versen des Killers befand. Als Adam dann noch lebte war ich schon relativ überrascht und bereits etwas versöhnt, da ich damit nicht gerechnet hatte. Aber als es dann zum finalen Twist kam: Wow, so geflasht war ich schon lange nicht mehr. Damit hätte ich nie und nimmer mehr gerechnet. Für das Genre bewegte sich alles zudem noch in relativ logischen Bahnen und somit war ich komplett versöhnt und habe auch die frühe "Aufdeckung" verziehen.
Die Inszenierung hat mir insgesamt ziemlich gut gefallen. Nur die extremen Zeitraffersequenzen haben mich gestört. Okay, beim Flashback der Stacheldrahtszene war es noch okay, da durch die Verfremdung die Brutalität auf interessante Weise gemindert wurde. Aber bei den Autofahrten? Nee, irgendwie ein Stilbruch. Ansonsten hat mir besonders die Sequenz gefallen, als Adam gekidnappt wurde. Der Einsatz von Dunkelheit im Kontrast mit dem Blitzlicht. Äußerst gruselig. Klasse! Die gezeigte Gewalt fand ich schon heftig, wobei sich das meiste Offscreen abspielt und es wiedermal sehr an den Geräuschen und der eigenen Vorstellungskraft hängt. Sehr creepy fand ich auch die Schweinemaske, die man leider bereits zuvor in der Werkstatt gesehen hatte. Das Ende fand ich auch klasse! So richtig dreckig. Passt zum Film. Bin ja mal gespannt, wie die Fortsetzung aussehen wird.
Nun zur Bewertung. Also ein zweites "Sieben" ist der Film nicht, da fehlt noch so einiges, aber ich glaube das war auch gar nicht der Anspruch der Macher. Sie haben auf jeden Fall Mut bewiesen und mit kleinen Mitteln eine große Wirkung erzielt. Etwas ankreiden muss ich dem Film, dass er zu sehr auf den finalen Twist setzt. Ohne diesen wäre der Film storymäßig nichts Besonderes... hmm und wiedermal schwanke ich zwischen zwei Bewertungen. Werde aber dennoch 8/10 Punkte vergeben, da ich seit langer Zeit wegen eines Filmes Einschlafprobleme hatte...
#50
Geschrieben 17. Februar 2005, 22:14
Die letzte Sichtung liegt nun schon ein paar Jährchen zurück und anfänglich hatte ich Angst, der einstige Kultfilm meiner jungen Jahre könnte an Wirkung verloren haben - zumal ich mich trotz der langen Zeit noch an fast jedes Detail der komplexen Geschichte erinnern konnte. Aber die Welt um James Cole hat mich auch dieses Mal wieder komplett gefangen genommen. Der Film ist einfach wunderbar inszeniert und die Geschichte ist fantastisch! Man ist unglaublich nah dran an den Charakteren und deren Zweifel, ob sie nun verrückt sind oder nicht. Die Wendungen und das Ende überraschen beim wiederholten Ansehen natürlich nicht mehr, allerdings war ich wieder so in der Geschichte versunken, dass ich emotional fast wie beim ersten Mal gepackt war. Schön, dass so etwas funktioniert.
Die Schauspieler liefern allesamt klasse Leistungen ab. Allen voran natürlich Bruce Willis. Der Film brachte für mich damals seinen Imagewechsel vom reinen Actiondarsteller zum Allroundtalent. Brad Pitt spielt auch irrwitzig, wenn teils auch etwas überzogen, was allerdings gut zu der Rolle passt. Der Soundtrack hat etwas magisches... zwar nichts, was ich so nebenbei hören würde, aber zum Film passt er perfekt. Besonders hervor sticht natürlich das "12 Monkeys"-Theme. Klasse!
Die Inszenierung selbst ist typisch Gilliam. In der Zukunft fühlt man sich mit all den Rohren, Rauch und seltsamen Instrumenten fast in "Brazil" versetzt. Die extremen Perspektiven und Brennweiten werden auch hier angewandt und geben der ganzen Sache die nötige Verrücktheit. Ich bin immer wieder beeindruckt von Gilliams visuellem Verständnis. Ich finde da steht er Burton - auf seine Weise - in nichts nach.
Nun noch etwas zum Ende der Geschichte. Ganz schön tragisch und düster. Besonders in Form der Zeitschleife, was natürlich genial ist (auch inszenatorisch). Die Szene im Flugzeug bietet dann so etwas wie einen Hoffnungsschimmer, bleibt aber zweideutig genug um den Zuschauer mit tausend Fragen zu entlassen. Bei mir haben sich diese über die Jahre größtenteils geklärt (nur wie war das mit Bob?), aber dennoch werde ich bestimmt wieder mit James Cole auf Zeitreise gehen.
Ein Wahnsinnstrip und verdiente 9/10 Punkte
#51
Geschrieben 18. Februar 2005, 23:52
Ich hatte zuvor nur wenig von dem Film gehört und wusste nur, dass Tom Cruise nach Japan geht um dort zu kämpfen. Mehr nicht. Ich hatte irgendwie mit einer japanischen "Braveheart"-Version gerechnet - doch der Film ist viel mehr. Seine Stärken lagen für mich auch eher in den ruhigen Sequenzen, als der gebrochene Amerikaner die Lebensweise der Samurai kennenlernt und der Charakter tatsächlich eine - wenn auch vorhersehbare - glaubwürdige Entwicklung durchmacht. Auf dem Höhepunkt des Friedens kommt dann auch ein - im wahrsten Sinne des Wortes - brutaler Angriff, der einen dramaturgisch geschickt gesetzten Kontrapunkt im Rhythmus des Films bietet. Was hier an Kampfchoreographie abgeliefert wird ist einfach nur ein Augenschmaus. Dieser wird auch nicht all zu zimperlich dargestellt, wobei der Fokus doch immer auf Cruise und Watanabe bleibt. Auch die übrigen Schlachten fand ich doch ziemlich brutal, wobei nie in Zweckmäßigkeit verfallen wird und man wirklich mit den Figuren leiden kann.
Das Spiel von Watanabe und Cruise fand ich auch beeindruckend. Beide verkörpern ihre Charaktere glaubwürdig und mit Gefühl. Das Ende auf dem Schlachtfeld war sicherlich extrem emotional inszeniert, doch auch wenn man dies erkannt hat, blieben echte Gefühle zurück und war die Sequenz sehr mitreißend. Nicht vergessen darf man natürlich die liebevolle Ausstattung und den wunderschönen Score.
Die einzigen Kritikpunkte, die ich habe ist die Vorhersehbarkeit der Geschichte und die zu starke Konzentration auf die Kampfszenen. Aber schließlich geht es ja um die Samurai. Trotzdem einer der Filme, bei denen ich mir schon beim Sehen gewünscht habe, bestimmte Momente wiederzuerleben.
Ehrenvolle 8/10 Punkte
#52
Geschrieben 21. Februar 2005, 22:27
Den ersten Teil fand ich noch ziemlich nett: Action und etwas Abenteuer-Flair, zwar nicht immer logisch, aber dennoch unterhaltsam. Aber bei diesem Teil geht irgendwie alles drunter und drüber. Von Logik gar keine Spur mehr, was ja okay wäre, denn schließlich ist das eine Computerspielverfilmung, aber manche Sachen sind einfach zu blöd (ich erwähne nur mal die Hai-Szene). Die Charaktere bleiben auch äußerst flach. Besonders schwer wiegt der plötzliche Stimmungswechsel beim männlichen Hauptdarsteller am Schluss - wer auch immer das war. Austauschbar. Sowohl Schauspieler, als auch die Rolle. Erwähnenswert bleibt noch unser Till Schweiger, der seine Sache so gut macht, wie es ihm die Rolle gestattet. Da gibt's einfach nichts zu holen. Hmm und sonst? Ich wurde wieder einmal darin bestätigt, dass ich denke Jan de Bont hätte weiterhin Kamera machen sollen, denn darin ist er wirklich gut. Regie? Außer "Speed" (Teil 1 wohlgemerkt) kam nur Müll raus. Vielleicht sollte er auch einfach auf bessere Drehbücher warten. Achja die Effekte waren teils auch grottig (ich denk da nur mal an das Abseilen vor der Höhle).
Was gut war? Doch ziemlich unterhaltsam und teils echt schöne Bilder (Sprung mit den Fallschirmen). Doch leider überwiegen die Schachpunkte.
Folglich gibt es - und ich bin noch gnädig - 4/10 Punkte
#53
Geschrieben 23. Februar 2005, 19:41
Heute kann ich meine damalige Begeisterung nicht nachvollziehen. Zu viele Filme mit einer Realität, die ganz anders ist, als sie scheint, habe ich bisher gesehen - und die meisten waren besser als "The 13th Floor". Die Geschichte an sich ist natürlich schonmal klasse, was aber nur an der Vorlage liegt. Man hätte da so einiges draus machen können, aber leider kommt der Film ohne jegliche Ideen und Innovationen aus. Die Charaktere bleiben blass und Stimmung will auch nicht so recht aufkommen. Am Besten gelingt das noch in den 1937er Szenen.
Einen Vergleich zu Faßbinders "Welt am Draht" will ich auch nicht ziehen. Zu lange ist die Sichtung schon her und zu altbacken fand ich das Werk schon damals. Leider hat die neue Inszenierung auch nichts gebracht. Schade um die verschenkte Chance. Wenn man die Zeitpunkte der Entstehung betrachtet, muss man Faßbinders Werk ganz klar als das modernere von beiden sehen - und das sagt schon einiges aus.
Nett anzuschauen war der Film zwar schon, aber ich bezweifle dass er noch öfter im Player landen wird. Keine Katastrophe aber enttäuschend uninspiriert.
Verschenkte 5/10 Punkte
#54
Geschrieben 25. Februar 2005, 12:40
Doch was ist so faszinierend am Mafia- bzw. Gangsterfilm? Warum werden wir so angezogen von dieser skrupellosen und doch anscheinend so ehrenvollen Welt? Ich finde es immer wieder spannend darin abzutauchen, die Freundschaften, der Kodex, das Mysterium. Warum kann ich mir auch nicht erklären, wirft doch nahezu jeder Film auch die Schattenseite dieses Lebens auf. Für mich wäre so ein Leben auch nichts und vermutlich liegt darin der Reiz des Mafiafilms: Das gefahrenlose Abtauchen in diese so fremde und doch vielversprechende Welt.
Aber nun zu "GoodFellas". Über diesen Film habe ich gelesen, dass er der Abgesang auf die Mafiawelt ist, dass sie erbarmungslos und verabscheuungswürdig gezeigt wird. Doch dem kann ich nur bedingt zustimmen. Sicher kommt die Schattenseite ganz klar raus und das am Ende verkorkste Leben von Henry Hill wird auch ganz klar gezeigt. Doch kommt immer wieder die Glorifizierung dieses Lebens durch. Das zieht sich vom Prolog bis zum letzten Satz durch die Geschichte und das sichere, bürgerliche Leben erscheint Henry letztendlich als Qual. Und ich als Zuschauer blicke mit meiner Identifikationsfigur genauso wehmütig zurück und freue mich auf eine Wiederkehr der guten Zeiten. Ist das nun verwerflich? Ich finde nicht, denn Scorsese überlässt dem Zuschauer die Entscheidung wie er damit umzugehen hat. Die Position der Hauptfigur ist durch die Voice Over-Stimme klar definiert und somit klar abgegrenzt. Vielleicht sind für mich Mafiafilme auch deshalb immer soetwas wie brutale Großstadtmärchen. Etwas, das ich selbst nicht erleben möchte, aber mich doch immer wieder neugierig macht.
Zur Inszenierung kann ich nur sagen: Wow! So viele Details, die Kamera von Ballhaus losgelöst und doch bodenständig (allein die Fahrt in den Club). Für mich der formal vollendedste Mafiafilm. Die Musik passt sich dem jeweiligen Jahrzehnt perfekt an und weiß die Bilder zu steigern oder zu konterkarrieren. Achja bevor ich's vergesse, ich liebe Freeze-Frames, besonders wenn sie so atmosphärisch wie hier eingesetzt werden. Die Darsteller sind auch perfekt gewählt, besonders passend fand ich auch den jungen Henry Hill. Oft ärgere ich mich über schlecht gecastete Jugenddarsteller, aber er sah echt aus wie ein junger Ray Liotta.
Gab es auch Negatives? Ich fand die 80er Jahre etwas hastig inszeniert. Sicher, war bestimmt gewollt um die aufkommende Paranoia zu zeigen, dennoch hat es lang gedauert, bis ich mich damit angefreundet habe. Auch der letzte Schluss, als noch einmal der ballernde Tommy gezeigt wurde... fand ich irgendwie unpassend. Aber vielleicht gibt sich das bei der nächsten Sichtung
Könnte noch mehr schreiben, doch irgendwann ist Schluss. Die "GoodFellas" bekommen von mir klare 9/10 Punkte.
#55
Geschrieben 26. Februar 2005, 23:16
Der Film genoss bei uns damals absoluten Kultstatus. Kein Videoabend ohne "The Rock". Die Sprüche flossen in den Alltag mit ein ("Nur Verlierer reden über das Beste geben...") und der Soundtrack wurde rauf und runter gespielt. Ein echtes Phänomen also. Was bleibt nun nach einigen Jahren Abstand und in Anbetracht von unzähligen Filmen, die in der Zwischenzeit meinen Filmverstand geprägt haben, übrig? Immer noch ein das selbe perfekte Stück Unterhaltsungskino.
Von der ersten Sekunde befindet man sich in Bruckheimer/Bay-Land. Kein Zweifel. Die Logik folgt den Film-Regeln. Alles bleibt authentisch, solange man nicht vergisst, dass man sich in Bruckheimer/Bay-Land befindet. Die Inszenierung ist einfach perfekt. Ich weiß, viele schimpfen auf Michael Bay, doch seine Art Filme zu inszenieren ist einfach höchst professionell. Da stimmt jede Einstellung, jeder Schnitt sitzt, jeder Szenenaufbau. Für diese Art von Film ist er der richtige Mann. Deshalb ist "Pearl Harbour" wohl auch gescheitert, denn diese Geschichte spielt eben nicht in Bruckheimer/Bay-Land wie "The Rock" oder "Bad Boys".
Aber zurück zum "Fels der Entscheidung": Ein weiterer Pluspunkt sind die ausgefeilten Charaktere und deren Darsteller. Connery, Cage und Harris passen perfekt und es macht unglaublich viel Laune Michael Biehn mal wieder zu sehen, ganz zu schweigen von John C. McGinley (Dr. "Flachzange!" Cox), an den ich mich absolut nicht erinnern konnte. Der Bösewicht hat hier wirklich Tiefe und wird nicht eindimensional dargestellt und seine Vorangehensweise ist - wir befinden uns ja immer noch in Bruckheimer/Bay-Land - auch nachvollziehbar. Mason besitzt genügend Kanten und Ecken und entschärft sogar noch den berühmt/berüchtigten Bay-Patriotismus - klasse! Dr. Goodspeed nehme ich seine fahrerisches Können zwar immer noch nicht ab, aber hey wir wissen ja wo wir sind!
Ansonsten ist der Film zudem noch spannend (selbst nach unzähligen Sichtungen hatte ich heute nasse Hände bei der Entschärfung im Labor) und einfach unglaublich unterhaltsam. Achja, den Score darf man natürlich nicht vergessen! Einfach große klasse, was Hans Zimmer da fabriziert hat. Sicher hört sich heute jeder seiner Scores etwas nach "The Rock" an, aber das hier ist einfach der Ursprung. Und sind wir doch mal ehrlich, welcher Score sollte sonst ins Bruckheimer/Bay-Land passen? Außerdem hat Herr Zimmer bereits bewiesen, dass er auch mehr drauf hat. Aber das ist eine andere Geschichte. Für mich nach "True Romance" einer seiner besten Scores.
So, genug geschwärmt. Der Film kann auf jeden Fall auch heute noch voll und ganz überzeugen und ist sicher um Klassen besser, als was einem heute sonst so als Popcornkino verkauft wird.
Actionkino, das perfekt unterhält: 9/10 Punkte
#56
Geschrieben 28. Februar 2005, 02:40
Also ich kann gleich sagen: Besonders beeindruckt hat mich der Film leider nicht. Dafür hat er perfekt ins Oscar-Programm gepasst, denn man merkt dem Film in jeder Sekunde an, dass er ein "Oscar-Film" ist. Er hat eine packende und zudem noch wahre Geschichte, angesagte Schauspieler, die schon lange auf einen Oscar gewartet haben usw. Alles was man für die Oscar-Formel braucht, könnte man sagen. Nur leider ist das dann auch schon alles. Ansonsten gibt es keine Überraschungen, keine besonderen inszenatorischen Kniffe oder Gewagtheiten. Der Wahnsinn, der Nash befällt wird zwar schön visualisiert und die Auflösung wenn man so will bleibt immer still und nicht aufdringlich, was ich dem Film einerseits anrechnen will, sich andererseits aber eben auch etwas zu seinem Nachteil auswirkt, da man solche Sachen eben schon viel filmischer gesehen hat ("Fight Club").
Fand ich die erste Hälfte nach ziemlich stark und nah an den Charakteren, verliert die zweite Hälfte meiner Meinung nach an Qualität. Besonders die letzte halbe Stunde wirkt mehr als gehetzt und man ist weiter von den Charakteren weg denn je, was wirklich schade ist. Zur Mitte konnte mich der Film wirklich packen, doch gegen Ende habe ich nicht mehr so mit den Charakteren gefühlt und das ist tödlich für diese Art von Film. Weit weg von einem Totalausfall, aber eben einfach mehr als schade. Hätte gerne mehr mit Nash gefühlt.
Nunja, jetzt geht die Verleihung auch los und da wir schon beim Oscar sind, kann ich sagen, dass Crowe ihn für die Rolle wirklich verdient hat, auch wenn der Regisseur etwas mehr Gespür für die Figuren hätte zeigen müssen. Klingt jetzt von meiner Seite aus wohl hochmütig, aber so ging es mir beim Sehen.
Trotzdem eine Geschichte, die es wert war erzählt zu werden, schön anzusehen ist und zudem tolle Darsteller hat. Somit gebe ich 7/10 Punkte.
#57
Geschrieben 05. März 2005, 23:02
Beim ersten Mal fand ich noch alles etwas hektisch: Die vielen Vorstellungen in der kurzen Zeit, gepaart mit der dynamischen Inszenierung. Doch dieses Mal hat mir die Einführung der Charaktere ausgezeichnet gefallen. Keine Spur langweilig und einfach wirklich cool. Das ist überhaupt das Markenzeichen des Films: Er ist cool. Punkt. Da gibt's nichts dran zu rütteln und alle anderen möchtegern coolen Filme (wie "Blade" und Konsorten) können da chancenlos einpacken. Soderbergh schafft eine so lockerleichte Atmosphäre, die in den schillerndsten Farben präsentiert wird, dass es eine wahre Freude ist!
Die Story selbst ist natürlich abgedroschen, halt ein simpler Caper-Spaß, der allerdings originell präsentiert wird und mit liebenswerten und schrulligen Charakteren angereichert ist. Allein die Lovestory fand ich etwas aufgesetzt und hatte ein paar Längen.
Die Darsteller sind alle durch die Bank klasse. Genial fand ich die Selbstironie, die die Jungdarsteller beim Pokern (Joshua Jackson etc.) an den Tag gelegt haben. Der Knaller ist immer noch Elliot Gould. Perfekt gecastet, ausgestattet und gespielt. Hab mich auch gefreut Andy Garcia mal wieder zu sehen. Könnte ruhig mal wieder etwas größere Rollen übernehmen. Clooney und Pitt sind die pure Coolness und auch der Rest macht seine Sache sehr gut (wobei Julia Roberts aufgrund ihrer Rolle etwas verschenkt wirkt).
Ansonsten möchte ich noch anmerken, dass der Schnitt perfekt gepasst hat. Viele kleine Spielereien, die nicht zu aufdringlich waren (z.B. Aufzug) und den lockeren Stil perfekt unterstützt haben. Ebenso wie die Filmmusik.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich mich jetzt umso mehr ärgere Teil 2 im Kino verpasst zu haben. Äußerst unterhaltsames Popcornkino mit gut aufgelegten Start: 8/10 Punkte
#58
Geschrieben 07. März 2005, 10:52
Wie dem auch sei, hab mich schon seit bekannt wurde dass eine Sequel gedreht wird auf den Film gefreut. Bevor Dustin Hoffman als Mr. Focker angekündigt wurde, habe ich ja immer gehofft, dass Jerry Stiller den Part übernimmt und war aufgrund der Besetzung etwas enttäuscht. Aber völlig unbegründet, denn Hoffman spielt wirklich genial, so wie der Rest des Casts ebenso.
Es ist selten, dass ich hohe Erwartungen an Komödien habe. Doch hier war das der Fall, da ich den ersten Teil liebe und immer wieder lachen kann ("Man kann alles melken was Nippel hat..." ). Das ist einer der Filme, die ich immer wieder rauskrame, obwohl ich noch genügend ungesehenes Material rumstehen habe. Auf jeden Fall wurde ich gestern nicht enttäuscht: Ben Stiller ist die Rolle wie auf den Leib geschrieben, De Niro spielt göttlich, Streisand und Hoffman bilden den perfekten Konterpart und somit ist der culture clash vorprogrammiert. Der Film ist dabei nicht wie eine beliebige Fortsetzung, sondern man merkt den Schreibern ihr Interesse für die Figuren an und alles wirkt im Rahmen des "Meet the Parents"-Universums glaubwürdig. Die Ergänzug mit dem Baby ist wirklich zum schieflachen und Jorge sieht wirklich aus wie Ben Stiller - fantastisch!
Die besten Momente hat der Film, wenn Stiller auf De Niro trifft und natürlich im Zusammenspiel von Hoffman und De Niro. Grandios, wie viel Humor die Großen des Films da reinbringen. Bin begeistert und würde sehr gerne noch einen Teil 3 sehen, wenn das Team bestehen bleibt - wenn es auch fast unmöglich ist noch jemand neues zu treffen
Achja, bevor ich's vergesse: Owen Wilson hat natürlich gerockt am Schluss ...leider muss ich dem Film auch den etwas braven Schluss ankreiden, der doch sehr voraussehbar war. Aber schließlich ist das ja immer noch eine Familienkomödie.
Wie auch immer, hab mich köstlich amüsiert und freu mich schon auf die DVD, hab auf jeden Fall auch wieder richtig Lust auf Teil 1 bekommen
Gibt klare 8/10 Punkte
#59
Geschrieben 07. März 2005, 13:35
Viel zu sagen habe ich nun irgendwie nicht. Ja, der Film war nett, aber eher ein kleiner Disney. Die Mäuse haben mich allesamt sehr an "Bernard & Bianca" erinnert und außer der Zeit, in der die Geschichte spielt, war auch alles sehr ähnlich. Eine Entführung, ein Bösewicht, ein Kind - wenn auch dieses Mal lauter Mäuse. Sicher gibt es hier Basil und Dr. Wasdenn, aber alles kam mir irgendwie sehr bekannt und wenig originell vor.
Gezeichnet waren die Charaktere alle sehr schön und sie haben auch wirklich Charakter. Lustig find ich bei Zeichentrickfilmen ja immer wieder, dass man genau weiß, was sich in der Szene bewegen wird, da diese Elemente sich immer deutlich vom Hintergrund abheben.
Nunja, alles in allem eine nett anzuschauende Disney-Geschichte, wenn auch nichts großartiges. Das Finale im Uhrwerk war aufgrund der frühen Computertechnik schon sehr beeindruckend. Kann man sich anschauen, aber eher ein Disney für Kinder: 7/10 Punkte
#60
Geschrieben 08. März 2005, 11:15
"Barton Fink" ist ein sehr ruhiger Film, sowohl in seiner Erzählweise, als auch in seiner Inszenierung. Langsame Kamerafahrten, lange Einstellungen. Der Film strahlt dadurch manchmal fast schon eine hypnothische Atmosphäre aus, was durchaus zur Geschichte passt.
Der Anfang ist noch relativ normal. Doch sobald Barton das Hotel betritt macht sich eine sehr surreale Atmosphäre breit. Genial ist der Moment, nachdem sich Barton bei Chet über seinen Zimmernachbarn beschwert hat: Die Kamerafahrt in Verbindung mit der Soundkulisse haut einen um. Super inszeniert! Der erste Moment, in dem man Goodman sieht, ist irgendwie auch wirklich beängstigend und jeder seiner Besuche strahlt eine beundruhigende Atmosphäre aus. Überhaupt sind die Szenen im Hotel die besten des Films (sich lösende Tapeten, das Bild mit dem Blick auf das Meer, die endlosen Gänge etc.) und erinnern in ihren besten Momenten an eine Mischung aus Lynch, Polanski, Cronenberg mit einer Prise Gilliam.
Nun zur Geschichte: Ich weiß immer noch nicht (gestern war die zweite Sichtung), was ich davon halten soll. Sieht alles nach einer grotesken Hollywood-Satire über Autoren aus. Ist es vermutlich auch. Und rein oberflächlich betrachtet muss da auch gar nicht mehr dahinter stecken. Gibt ja auch alles einen Sinn - irgendwie. Nur bauen die Coens eine so wahnsinnig dichte Atmosphäre mit vielen surrealen Elementen auf, die die Auflösung (Charly ist halt einfach ein Killer, er setzt am Schluss das Hotel in Flammen und Barton wandert mit dem Paket umher) zu einfach erscheinen lässt. Charly ist ja irgendwie auch Bartons Inspiration, auch wenn er ihn nie zu Wort kommen lässt ("Ich könnte dir da Geschichten erzählen..." - Barton unterbricht Charly hier immer). Und die Schachtel? Ein McGuffin? Naja, wahrscheinlich ist da der Kopf drin. Und der Sinn? Was soll die Frau am Schluss? Sehnsucht? Hmm schwierig. Die Oberfläche ist sonnenklar: Autoren haben in Hollywood nichts zu melden, das letzte Wort hat immer der Produzent etc. Aber da muss mehr sein. Als Barton sein Drehbuch vorlegt sagt der Filmmogul, dass es um einen Autoren in der Krise geht und die Catchergeschichte nur drin ist um etwas für das Publikum zu bieten - oder so ähnlich. Vielleicht ist es hier genauso? Vielleicht dreht sich die Geschichte nur um den Autoren und die Serienmördergeschichte haben die Coens nur reingeschrieben, damit das Publikum auch etwas zu sehen bekommt? Ich weiß es nicht. Irgendwie war mir das am Ende alles viel zu einfach und wenn jemand irgendwas weiß: Bitte macht euch meinen Kommentarthread zu nutze!
Insgesamt ein toller Film, der schon allein deshalb 9/10 Punkte bekommt, weil er mich zum nachdenken anregt.
Achja, nochwas zu den Coens allgemein. Ich find's wirklich endlos schade, dass sie keine Filme mehr wie "Barton Fink" machen. Würde gern mal wieder was düsteres von ihnen sehen. Aber was da in letzter Zeit so kommt... irgendwie schade.
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